Gleich und Gleich... von abgemeldet (...gesellt sich gern!) ================================================================================ Kapitel 1: ONE AND ONLY ----------------------- Gleich und Gleich... Mh... Müde öffne ich die Augen. Wah! Grell! Und: Ow scheiße, mein Kopf! Was hab ich da nur wieder verbrochen? Ich fühl mich, als hätte mich eine ganze Armada an LKWs überrollt... Und wo bin ich überhaupt? Meine Zimmerwände sind weiß. Die hier eindeutig rot. Fazit daraus? Nicht mein Zimmer! Und was ist gestern eigentlich passiert? Ich hab absolut keinen blassen Schimmer mehr! Schwarz. Leere. Null Komma nix mehr in meinem Schädel. Na wunderbar. Erstmal hinsetzten. Vielleicht hört das Zimmer ja dann auf, sich zu drehen. Na ja... nicht wirklich. Aber trotzdem besser, als die Decke anzustarren. Ich würde jetzt Mal sagen: Lage checken und prüfen, wie ich aus der Situation heil wieder rauskomme. Also... Das ist nicht mein Zimmer. Aber es ist auch kein Jungenzimmer. Ich glaube zumindest nicht, dass ein Junge unbedingt rote Wände mit rosa Vorhängen kombiniert. Auch, wenn die Kombination echt fragwürdig ist, aber was soll’s. Und das ist auch nicht das Zimmer von Isabelle, mit der war ich ja schließlich gestern eigentlich weg. Soviel weiß ich immerhin noch. Also das wäre dann auch schon mal geklärt. Fragt sich nur noch: Warum zum Teufel bin ich nackt, wenn ich im Bett von einem Mädchen liege? Apropos Mädchen... Wo ist die eigentlich? Ich blicke mich im Zimmer um. Gut. Neben mir liegt niemand mehr. Erleichtert seufze ich auf. Irgendwie ist es ein besseres Gefühl, wenn man sich vorher ordnen kann, als wenn man gleich mit der grauenhaften Realität konfrontiert wird. „Bam!“ Die Tür fliegt auf. Gott! Hab ich mich erschrocken! Und da steht sie. Braune lange Haare, mit einem Grinsen im Gesicht und scheinbar gerade aus der Dusche gekommen. Nackt. Ich starre sie an. Warum bitte ist sie nackt? Will ich das eigentlich wissen? Na immerhin ist sie hübsch und ich muss mir keine Vorwürfe machen, dass ich mit irgendeiner alten Schreckschraube abgehauen bin. Aber kennen tue ich sie nicht. „Oh! Du bist ja schon wach!“ Bei dem Krach, den sie eben mit der Tür veranstaltet hat, wären selbst Tote aufgewacht. „Mh...“ „Hast du Kopfschmerzen? Na, vermutlich schon... Ich bring dir eine Schmerztablette, warte kurz.“ Und schon fegt sie wieder aus dem Zimmer. Scheint ja nett zu sein. Ein bisschen zu aufgedreht, aber nett. Puh. Aber jetzt hab ich schon zwei Fragen... Warum bin ich nackt und warum tänzelt sie bitte vor mit nackt durch die Wohnung? Himmel! Zu viel denken am Morgen! Die Tür geht wieder mit Schwung auf. Sie kommt auf mich zugetappt und reicht mir ein Glas Wasser und eine Tablette. Aw! Schmerzlinderung, ich komme! Schnell schlucke ich die Tablette und trinke das Glas in einem Zug aus. Sie mustert mich. „Kannst du dich noch daran erinnern, was gestern passiert ist?“ Ich schüttle den Kopf. Sie grinst. Irgendwie ahne ich gerade Schlimmes. Und irgendwie habe ich die schreckliche Vermutung, dass das was mit dem Verschwinden meiner Kleidung zu tun hat. „Nun ja... willst du die Wahrheit wissen, oder soll ich mir etwas Nettes ausdenken?“ Ich schlucke. „Wenn dann die Wahrheit, bitte.“ „Gut.“ Sie grinst schon wieder so blöd. „Also, gestern war echt lustig. Du hast ganz schön viel getrunken. Ich kenne Isabelle. Wir haben uns in der Disco getroffen und uns eigentlich ganz gut verstanden und unterhalten.“ Aha. Und jetzt kommt der schlimme Teil, was? „Na ja. Und irgendwann warst du auf einmal weg. Isabelle hat nach einer Weile Kopfschmerzen bekommen und mich gefragt, ob ich mich um dich kümmern kann.“ „Du hast vermutlich zugestimmt.“ Sie grinst wieder und nickt. „Tja und dann bin ich dich suchen gegangen. Hat ne Weile gedauert aber dann hab ich dich an der Bar gefunden. Während du auf dem Tresen mit drei jungen Männern, wohl bemerkt, dein Geschmack ist grauenhaft, am rumknutschen warst. Dein Oberteil hattest du da schon nicht mehr an. Und wo ich grad auf euch zugekommen bin, ging auch noch deine Hose flöten.“ Ich starre sie an. Das war nicht ihr Ernst, oder? Ich hab nicht so einen Mist in der Disco gebaut, oder?? „Das...“ Bitte! Ich will ein Loch, in das ich mich verkriechen kann! Seufzend falle ich aufs Bett zurück und zieh mir die Decke über den Kopf. „Mh... mhh?“ Sie zieht mir die Decke vom Kopf. „Was hast du gesagt? Mit Decke überm Kopf versteht man dich so schlecht.“ Sie grinst. Und das macht mich gerade echt fuchsig! Sie hat ja nicht den Mist gebaut. „Ich hab gefragt, was dann passiert ist...“ „Oh! Ach so, ja. Na ich hab dich mit zu mir genommen.“ „Und warum bin ich nackt?“ Und wie könnte es anders sein? Sie grinst schon wieder. Was kommt jetzt? Ich will das wissen, aber irgendwie auch wieder nicht... „Hihi. Das warst du selbst. Du warst gestern, wobei ja eigentlich heute Morgen richtiger ist, na ja, zumindest warst du verdammt sauer auf mich. Weil ich dir, ich zitiere, »die heiße Nacht mit drei geilen Schnitten gestohlen habe«.“ Ich ziehe die Augenbrauen in die Höhe. „Das... hab ICH gesagt?“ „Mh ja. Und weil das so war, hast du angefangen, mich auszuziehen...“ Mir entgleisen die Gesichtszüge. ICH habe SIE angegrabbelt? Ow. My. Fucking. God. No!!! „Oh... oh nein! Das tut mir Leid!“ Und dieses Mal lächelt sie. Und das kommt mir gleich viel besser vor wie dieses ständige Grinsen. „Schon okay. Ich fand es relativ lustig. Als wir bei mir in der Wohnung waren, hast du dich dann auf jeden Fall selbst komplett ausgezogen und bist nackt durch meine Wohnung gerannt, auf der Suche nach dem Schlafzimmer. Und als du das dann gefunden hattest, hast du dich auf mein Bett geschmissen und bist einfach weggepennt. Da war ich dann relativ glücklich. Du hast keinen Dreck in meiner Wohnung gemacht, hast nichts kaputt gemacht und mir auch nur das Hemd aufgeknöpft, zu mehr warst du ja nicht in der Lage.“ Sie tätschelt mir den Kopf. „Also bei mir brauchst du dich ansonsten nicht zu entschuldigen. Ich weiß nur nicht, ob das im Nachhinein so angenehm werden wird für dich, wegen den drei Kerlen.“ Ich schlucke. „Hast du gesehen, ob wer Fotos gemacht hat?“ Sie schüttelt den Kopf. „Soweit ich das in dem Moment gesehen habe, nicht. Und da bin ich auch ganz froh drüber. Aber das haben halt viele Leute gesehen...“ Sie blickt mich mitleidig an. Ich kann nur nicken. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich es ihr zu verdanken habe, dass das alles doch so glimpflich abgelaufen ist. „Danke...“ „Schon okay. Aber wie wäre es, wenn du jetzt aufstehst und dich duscht und so? Bekommst auch Klamotten von mir!“ Ich nicke. Gute Idee. Die Decke strample ich von meinen Beinen runter und sie reicht mir die Hand um mich dann an einem Arm hoch zu ziehen. Nun stehe ich da, vor ihr, nackt, und starre ihr in die Augen. Blau. Wow. Würde sie nicht immer noch mein Handgelenk halten, wäre ich sicher umgekippt. Sie scheint mich zu mustern. „Sag mal, wie groß bist du?“ Wie groß ich...? Ähm... „So eins dreiundsiebzig.“ „Oh. Ich auch!“ „Und wie viel wiegst du?“ „Ich glaub so 63 Kilogramm.“ Sie grinst. Schubst mich zurück aufs Bett und setzt sich auf meinen Bauch. Was geht den jetzt ab? Verwirrt sehe ich sie an und setzte mich wieder einigermaßen auf. „Welche Schuhgröße hast du?“ „Äh... 40.“ „Hosengröße?“ „Meistens sechsunddreißig.“ „Hm. Welche Körbchengröße?“ „Was?“ „Na wie groß sind deine Busen?“ „Warum bitte willst du das wissen?“ „Ist doch egal! Sag einfach.“ „85 B“ Sie grinst. „Deine Lieblingsfarbe?“ „Grau.“ „Dein Lieblingsgetränk?“ „Fanta.“ „Dein Lieblingsessen?“ „Gebratene Nudeln.“ „Dein Lieblingstier?“ „Katze.“ „Dein bevorzugtes Geschlecht?“ „Hä?“ „Na stehst du eher auf Männer oder auf Frauen?“ „Auf Männer! Was soll die blöde Frage bitte?“ „Gestern bist du MIR auch an die Wäsche gegangen.“ „Oh.“ Upsi! Das hatte ich vergessen. Zwar war die Antwort für mich logisch, aber die Frage von ihrer Seite aus berechtigt. Aber warum fragt sie mich eigentlich so aus? „Wie alt bist du?“ „Seid zwei Wochen achtzehn.“ „Herzlichen Glückwunsch nachträglich!“ „Oh. Öhm, danke.“ „Was hast du für einen Schulabschluss?“ „Noch keinen. Bin in der zwölften Klasse. Abi eben.“ „Welche Schule?“ „Neu-Ebert-Gymnasium.“ „Ach so.“ „Was soll die Fragerei eigentlich?“ „Na ja. Das ist witzig weißt du?“ „Was ist witzig?“ „Wir sind gleichgroß, gleichschwer, haben die selbe Schuh-, Hosen- und Körbchengröße, mögen beide am liebsten die Farbe grau, trinken beide am liebsten Fanta und essen gebratene Nudeln, wir sind beide scheinbar Katzenvernarrt, achtzehn Jahre alt, machen beide Abi und stehen beide auf Männer, sitzen aber gemeinsam nackt in meinem Bett.“ „Oh.“ Ja oh! Warum sitzen wir beide bitte nackt auf ihrem Bett? Ist ja alles schön und gut, dass wir so gleich sind, aber das mit dem Bett gefällt mir ni...! „Hah?“ Warum bitte ist sie grad so nah? Warum kann ich ihren Atem auf meinem Hals spüren? Warum kann ich ihr genau in die Augen gucken? Warum mustert sie mich so genau? Und warum verdammt noch mal kommt sie immer näher? Sie will doch nicht etwa...? Oh Gott! Sie küsst mich. Einfach so. Und schaut mir so intensiv in die Augen, dass mir ganz kribbelig wird. Was soll der Mist? Warum fühlt sich das so gut an? Huh? Sie drückt mich nach hinten. Jetzt liege ich hier und werde von einem Mädchen geküsst und mir fallen einfach die Augen zu. Das ist doch zum verrückt werden! Das sollte mir nicht so gefallen! Das solle sich blöd oder ekelhaft anfühlen! Aber bestimmt nicht auf meinem ganzen Körper kribbeln und prickeln! Ich spüre ihre Zunge. Sie streicht ganz sanft über meine Lippen. Was soll ich denn jetzt machen? Wenn ich mich dem ergebe, steh ich dann unweigerlich auch auf Frauen oder bin ich dann einfach nur neugierig? Ich entscheide mich jetzt einfach für neugierig! Langsam öffne ich meinen Mund. Ich weiß gar nicht, wann mich das letzte Mal jemand so zart geküsst hat. Männer küssen anders. Mit viel mehr Gier, hab ich das Gefühl. Ihre Zunge ist ganz sanft. Und sie schmeckt nach Orangen. Ich liebe Orangen. Als sie sich wieder von mir löst, weiß ich gar nicht, ob ich das jetzt noch will. Ich mach die Augen wieder auf. Es kribbelt immer noch alles. Das ist ja wirklich zum verrückt werden! Und jetzt schaue ich ihr schon wieder in die Augen und weiß nicht, was ich tun soll, weil mich dieses blau so fasziniert. „Sorry...“ Sie entschuldigt sich? Weil ich auf Männer stehe? Komisch. Da bin ich mir grad gar nicht mehr so sicher. Wieso hab ich eigentlich immer behauptet, ich stehe auf Männer? Ich wusste ja gar nicht, wie es mit einer Frau ist. Was für ein Blödsinn, dann zu behaupten, Frauen wären nichts für mich, oder? „Schon okay...“ Wir nuscheln beide. Und wir sind beide puderrot. Und wir wissen scheinbar beide nicht, wie wir damit umgehen sollen. „Ich... wir... du wolltest dich doch duschen...“ Sie geht von mir runter. Jetzt wirkt sie gar nicht mehr so sicher wie noch vorhin. Hat sie das so aus der Fassung gebracht? Gut, mich ja auch. Aber ich bin ja eigentlich auch gerade eher unsicher. Ich nicke. „Wo... ist dein Badezimmer?“ Sie deutet auf die Zimmertür. „Gleich gegenüber...“ „Mh danke.“ Ich stehe vom Bett auf und gehe auf die Tür zu. Ich hab ein verdammt komisches Gefühl im Bauch. Und ich weiß nicht wirklich, wie ich damit umgehen soll. Das verwirrt mich alles so dermaßen, dass ich am Liebsten mit dem Kopf ein paar Mal gegen die Wand knallen würde. Als die Tür hinter mir geschlossen ist, seufze ich auf. Die Stimmung im Raum war gerade so drückend. Ich hatte fast das Gefühl, zu ersticken. Wie, als wenn einem einfach die Luft aus der Lunge gepresst wird. Schrecklich. Gegenüber ist sogar ein Schild angebracht, wo Bad draufsteht. Da hätte ich ja auch einfach aus dem Zimmer flüchten können. Ich hab die Klinke der Tür schon in der Hand, da geht hinter mir die Tür zu ihrem Schlafzimmer wieder auf. Wir schauen uns an. „Oh...“ Gleichzeitig. Ich muss grinsen. Das klang total lustig. Und auch sie lächelt. „Soll ich dir Sachen von mir geben? Du hast ja nur noch Unterwäsche bei dir...“ Ich nicke und kratze mich am Hinterkopf. „Ja... das wäre lieb. Boar! Ich werde nie wieder so viel trinken! Da kommt nur Müll bei raus.“ Sie lacht. Das ist mir auch viel lieber wie diese komische drückende Stimmung. „Gut ich such dir was raus. Wir haben ja die gleichen Größen!“ Sie zwinkert mir zu. Irgendwie ist das ja praktisch. Wenn meine beste Freundin Isabelle auch meine Größe hätte, würden wir sicher immer Kleidung tauschen können. Dann wäre das gemeinsame Schoppen auch viel lustiger. Und wenn ich mit ihr einfach befreundet wäre? Wir könnten sicher Klamotten tauschen. Aber ich weiß ja nicht mal, wie sie heißt! Dafür aber ihre Körbchengröße! Was für eine Ironie! Als ich im Bad stehe, staune ich nicht schlecht. Eine Badewanne, eine Dusche, WC und Waschbecken, und dann dieses riesige Fenster über der Badewanne! Wir sind ganz schön hoch oben in diesem Wohnhaus.... Hier kann auch keiner reingucken. Ob ich vielleicht in die Badewanne darf? Ich würde so gerne... aber kann ich das einfach so machen? Wohl eher nicht... vielleicht irgendwann mal? Also gehe ich auf die Dusche zu. Duschen ist auch gut. Das Wasser ist herrlich warm und ihr Shampoo gefällt mir. Vanille duftet so toll! Als ich gerade fertig mit duschen bin, klopft sie an die Tür. „Darf ich reinkommen?“ Ich steh ja immer noch in der Dusche. Und eigentlich hab ich ja eh nichts mehr, was sie nicht schon gesehen hat, oder? „Wenn’s dich nicht stört, dass ich noch unter der Dusche stehe, schon!“ Die Tür öffnet sich und sie kommt rein, jetzt angezogen. Ich kann sie nicht ganz genau erkennen, nur schemenhaft, aber immerhin kann ich erkennen, dass sie Kleidung anhat. „Ich leg dir die Sachen auf den Badewannenrand ja?“ Ich nicke, antworte dann mit einem „Okay“. „Sag mal...magst du mir vielleicht ein Handtuch geben? Ich will dir nicht den Fußboden voll tropfen...“ Sie kichert, geht dann scheinbar auf einen der Schränke zu und holt dort scheinbar ein Handtuch raus. „Soll ich’s dir oben rüber werfen?“ Irgendwie klingt das nicht wirklich so, als wenn sie das könnte. Also mach ich die Tür einen Spalt auf und gucke zu ihr raus, grinse sie an. „Du kannst es mir auch so geben.“ Sie grinst ebenfalls, hält mir dann ein großes gelbes flauschiges Handtuch hin. Ich nehme es und wickle mich darin ein. Das ist wirklich herrlich flauschig. Ich schiebe die Tür auf, so dass ich die ansehen kann. „Das Handtuch klau ich dir... das ist so schön weich.“ Sie lacht auf, plustert dann gespielt die Wangen auf und stemmt die Hände in die Seiten. „Soso? Glaubst du denn, dass ich dir das einfach so gebe?“ Ich grinse. „Auch nicht, wenn ich ganz lieb »Bitte, bitte? « sag?“ „Dann könnte ich mir das noch mal überlegen...“ „Bitte ,bitte?“ Ich schau sie aus großen Hundeaugen an. Sie lacht. Das gefällt mir. Mit ihr kann man sicher Spaß haben. „Na ja... du kannst dein Handtuch schon behalten. Aber nur, wenn ich wenigstens noch ein Mal vorbei kommen und in deiner Badewanne faulenzen darf!“ Jetzt guckt sie verblüfft, ehe sie wieder loslacht und sich auf den WC-Deckel setzt. „Hihi. Gerne, lad dich nur selber in mein Bad ein.“ „Mit Vergnügen!“ Ich steig aus der Dusche auf den Vorleger. Fange dann an, mich abzutrocknen. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie sie rot wird. „Hast... hast du Hunger oder so? Ich mach uns was zu essen...“ „Mh. Ja schon etwas.“ Ich richte mich auf und schaue sie an. Wie auf Kommando knurrt mein Magen. Sie lacht, geht dann aus dem Bad. Ich trockne mich ab und ziehe mir die Sachen an, die sie mir rausgesucht hat. Passen wirklich wie angegossen. Mit dem Handtuch um die Haare gewickelt tapse ich aus dem Bad. Die graue Jeans gefällt mir. Und das rote Top dazu auch. Sie hat echt Geschmack was Kombinationen angeht, nur das mit dem Rosa Vorhang in ihrem Zimmer, das passt einfach nicht! Als ich durch den Flur in die Küche gehe, staune ich nicht schlecht. Das Wohnzimmer und die Küche sind fast ein Raum, nur durch eine halbhohe Mauer abgetrennt. Und alles ist so toll eingerichtet! „Sag mal, bist du Millionärin oder warum kannst du dir so eine tolle Wohnung leisten?“ Sie steht am Herd und macht scheinbar Spiegeleier in einer Pfanne, lässt dann aber von der Pfanne ab und schaut mich an. „Nein, Millionärin nicht. Aber ich muss für die Wohnung nichts zahlen. Meine Eltern vermieten Wohnungen, haben in der Stadt sieben große Hochhäuser, die sie ihr Eigen nennen dürfen. Deswegen hab ich so eine tolle Wohnung.“ „Wow...“ Solche Eltern hätte ich auch gerne! Das ist echt voll die Luxusvilla für eine achtzehnjährige Abiturientin! Sie lächelt wieder und werkelt weiter am Herd rum. „Du kannst dich schon setzten. Ich hab für uns schon soweit im Wohnbereich aufgedeckt.“ „Danke.“ Ich geh rüber zum Sofa und bestaune erstmal das ganze Essen, das sie da ausgebreitet hat. „Wow. So viel? Wen willst du denn damit mästen?“ Sie kommt lachend auf mich zu, stellt einen Teller mit den Spiegeleiern auf den Tisch. „Du sagst ganz schön oft »Wow. «.“ Haha. Wie sollte es auch anders sein bei so einer Wohnung? Sie setzt sich hin und ich setzte mich auch. Wir reden während des Essens noch eine Weile. Über unsere Hobbys, Musikgeschmack, die Schule und so weiter. Und wir haben wirklich unglaublich viele Sachen gemeinsam. Fast schon gruselig. Als ich dann irgendwann mal auf die Uhr schaue, trifft mich fast der Schlag. „Ums! Wir haben nicht wirklich bis fünft Uhr nachmittags gefrühstückt oder?“ Sie schaut auch auf die Uhr. „Wie es aussieht doch. Wohnst du alleine? Oder bei denen Eltern?“ „Noch bei meinen Eltern. Eine Wohnung kann ich mir noch nicht leisten...“ „Dann solltest du denen vielleicht mal Bescheid geben, wo du bist.“ „Mh, ich denke, ich werde jetzt erstmal nach Hause.“ Sie nickt und steht auf. Ich tue es ihr gleich und helfe mit abräumen. Wir haben so lange und so viel gegessen. Ich hab bestimmt hundert Kilo zugenommen. Sie begleitet mir zur Wohnungstür. Na immerhin meine Schuhe stehen da noch. Meine Unterwäsche hat sie mir auch gegeben, aber die hab ich dann gleich in den Müll geschmissen. Halb in Bier ertränkt und teilweise zerrissen. Die brauch ich dann doch wirklich nicht mehr. „Also dann. Du kommst alleine nach Hause?“ Ich nicke. „Ich werd die Tage mal vorbei kommen, um dir die Sachen zurück zu bringen.“ Jetzt nickt sie. „Gerne. Ich freu mich!“ „Ja! Ich auch! Bis dann!“ Ich geh auf das Treppenhaus zu. Treppen oder Fahrstuhl? Treppen. Da hab ich mehr Zeit zum nachdenken, über das, was da gerade mit mir passiert. Und woran nur sie Schuld ist! Ich weiß immer noch nicht ihren Namen! Ich hab mich nicht getraut, zu fragen. Sie weiß meinen. Und wie sie dieses Melanie ausspricht! Da läuft es mir eiskalt über den Rücken. Tut es sonst bei niemandem. Nicht Mal bei meinem Freund. Und mit dem muss ich demnächst wirklich ernst reden. Wegen ihm hab ich mich schließlich so betrunken. Er geht fremd. Ich knutsch erst mit drei Kerlen rum, dann mit einem Mädchen. Keine gute Grundlage für eine Beziehung, die schon lange keine mehr ist. Ich hatte gehofft, er macht vor mir Schluss. Dann wäre ich wenigstens nicht die Böse sondern er. Und das mit ihr. All das geht mir nicht aus dem Kopf! Sie hat mich geküsst. Und sie kann verdammt gut küssen. Und im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich sie nicht einfach noch Mal geküsst habe. Wie blöd! Und das in meinem Kopf! Die sonst immer nur von den Kerlen geredet hat! Verwirrend. Sehr verwirrend. Ob sie auch verwirrt ist? Als ich unten ankomme, begegne ich einem schwarzhaarigen Typen. Er verabschiedet sich von einem blonden Mädchen mit einem innigen Kuss, geht an mir vorbei und nickt mir zu, wartet dann auf den Fahrstuhl. Früher sah das bei mir genau so aus. Und wenn meine Gedanken nicht immer noch bei dem braunhaarigen Mädchen hängen würden, dann würde ich sicher darüber nachdenken, ob ich ihn jetzt attraktiv finden würde oder nicht. Gerade, als ich das Gebäude verlassen will, tippt er mir auf die Schulter und mustert mich. Ich blicke irritiert zurück. „Sind das nicht Sachen von Natalie?“ „Wie?“ „Na die Sachen, die du anhast.“ Ich schaue an mir runter. Ach so die Kleidung. „Uhm. Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“ Er zieht eine Augenbraue in die Höhe. „Ich bin ihr Freund.“ „Oh.“ Freund ja? Sehr treu mein Lieber! „Freund also? Und wer war die Flamme da eben hm?“ Er blickt mich ein wenig hilflos an. „Sag’s ihr nicht, ja?“ „Was? Das ist nicht dien Ernst, oder?“ „Schon...irgendwie...ich will sie nicht verletzten.“ „So? Und deswegen betrügst du sie?“ „Nein... das.. ach.. ihr Frauen versteht das sowieso nicht!“ „Was gibt’s denn da auch zu verstehen?“ „Ich mag sie. Beide eben!“ Er hat zwei Flammen an der Hand, und will mir dann ernsthaft erzählen, dass er keine von beiden verletzten will, weil er beide liebt? „Was für ein Schwachsinn! Und beiden lügst du das blaue vom Himmel runter, damit du mit beiden noch schön ins Bett hopsen kannst, was?“ „Nein...ja...schon, irgendwie.“ Das ist doch echt die Höhe! Schneller, als er die Augen aufreißen kann, habe ich ihm bereits eine geknallt und gehe an ihm vorbei auf den Fahrstuhl zu. „Du Arschloch! So jemanden hat Natalie im Leben nicht verdient!“ Ich drücke auf die 10 im Fahrstuhl und warte darauf, dass die Türen zugehen und der Fahrstuhl sich in Bewegung setzt. Der Typ springt auf und kommt noch mit in den Fahrstuhl. „Du wirst ihr nichts sagen!“ „So? Und wie willst du das verhindern? Willst du mich etwa umbringen?“ Ich ziehe eine Augenbraue hoch. Er funkelt mich böse an. Sagt aber nichts mehr. Als der Fahrstuhl hält, steigt er schnell aus und rennt schon fast auf ihre Tür zu, klingelt. Ich lehne mich mit einiger Entfernung an die Wand an und warte darauf, dass sie öffnet. Irgendwie ist es amüsant, wie er sich benimmt. Aber Natalie tut mir jetzt schon Leid. Als sie die Tür öffnet huscht ein Lächeln über ihr Gesicht. „Basti!“ Sie umarmt ihn und schmiegt sich an ihn. Mir versetzt es einen Stich ins Herz. Na toll! Er umarmt sie ebenfalls und drückt sie zurück in ihre Wohnung. Will er damit verhindern, dass sie mich merkt? „Tollen Freund hast du da!“ Sie schreckt zusammen, blickt mich irritiert an. „Was? Melanie? Wie meinst du das?“ „Ein treuer Schosshund, was?“ Er schaut mich böse an, sie schaut immer noch sehr verwirrt. „Kann ich mit dir reden? Oder willst du deinen Freund lieber selbst fragen, was ich meine?“ Ich fühle mich gerade richtig schlecht, weil ich ihr Glück zerstöre. Aber ich weiß selber, wie scheiße es ist, betrogen zu werden und das dann selber rauszufinden ist echt mies. Natalie blickt zwischen mir und ihrem Freund hin und her, eher sie ihn raus schiebt und mich zu sich winkt. Er guckt sie fassungslos an. „Du traust deiner Freundin mehr wie mir?“ Sie mustert ihn. „In dieser Situation ja.“ Ich gehe an ihm vorbei. Innerlich schwellt meine Brust um mehrere Kilometer an. Geschieht dem Mistkerl recht! Ich streife schnell die Schuhe von meinen Füßen, folge ihr dann in den Wohnbereich. Sie sitzt schon auf dem Sofa und schaut mich fragend an. Ich setzte mich zu ihr. „Also? Was meintest du damit?“ Darauf werde ich jetzt nicht so eingehen, wie sie das will. „Bist du glücklich mit deinem Freund?“ Sie schaut schon wieder so verwirrt. Dann nickt sie zögerlich. „Mh. War ich mit meinem auch. Ich bin ehrlich zu dir. Ich will dir dein Glück nicht nehmen oder so. Aber manchmal ist es besser, wenn man Dinge erfährt, bevor man sie selber heraus findet.“ „Wie meinst du das? Was war mit deinem Freund? Und was hat das mit mir zu tun?“ Ich lächle traurig. „Gestern habe ich ihn in seiner Wohnung besuchen wollen. Die Tür war offen, nur angelehnt. Ich war irritiert, bin in die Wohnung gegangen und musste SIE mit ihm auf dem Sofa sehen. Sie hat mich gesehen und mich hämisch angegrinst. Er war so weggetreten, dass er mich nicht einmal bemerkt hat.“ „Oh. Das tut mir Leid!“ „Brauch es nicht. Deswegen hab ich gestern wohl auch so den Vogel abgeschossen...“ Sie nickt verstehend. „Na ja. Und deswegen sitz ich jetzt wohl auch hier. Weil ich weiß, wie verdammt weh das tut, sich das aus Versehen mit ansehen zu müssen...“ „Wie meinst du das?“ Sie sah so aus, als wüsste sie bereits, worum es ging. Und sie sah so aus, als würde sie sich am liebsten aus dem Fenster stürzen. „Es tut mir echt leid, dir das erzählen zu müssen...“ Sie nickte. Sah mich mir verschreckten Rehaugen an und sah in dem Moment so weinerlich aus, dass mir das alles noch mehr Leid tat, als eh schon. „Eben, als ich runter gegangen bin. Da hab ich deinen Freund gesehen. Mit so einer blonden Tussi. Ich hab ja nicht gewusst, dass er dein Freund ist, aber er hat deine Klamotten an mir erkannt und mich deswegen angesprochen. Und es macht mich so wütend, dass er dich so behandelt. Zu dir kommt, als wäre nichts und fünf Minuten vorher noch mit einer Anderen am rummachen war...“ Ich war zum Ende hin immer lauter geworden, sah sie nun entschuldigend an. Sie hatte sich ein Kissen vor den Bauch geklemmt und krallt sich nun darin fest, hatte Tränen in den Augen und schaute mich fassungslos an. „Er hat noch eine andere?“ Ich nickte nur. Setzte mich dann direkt neben sie und nahm sie in dem Arm. Jetzt krallte sie sich in das Shirt, dass ich an hatte und schluchzte wehleidig auf. „Wir beide sind uns viel zu ähnlich... sogar unsere Freunde machen denselben Mist!“ „Mh. scheint so...“ In dem Moment krachte es gegen ihre Wohnungstür. „Natalie! Mach doch endlich wieder die Tür auf! Und glaub deiner Freundin den Mist von einer anderen nicht! Die ist doch nur eifersüchtig auf dich!“ Sie sah zum Flur. Stand dann auf und zog mich mit hoch. Ich folgte ihr zur Tür, hinter der ihr Freund immer noch Lärm machte. Als sie die Tür öffnete, sah er sie erleichtert an und wollte sie umarmen, doch sie hielt ihn davon ab. Ich stand hinter ihr und wusste nicht recht, was ich machen sollte. „Melanie hat mir was ganz anderes erzählt, aber das mit der anderen ist interessant. Hast DU mir da vielleicht irgendetwas zu erzählen?“ Er blickte sie entgeistert an und schien gerade zu merken, dass er sich selber verraten hatte. Dann stößt er ein Grollen aus und faselt etwas von „beide gleich lieben“ und „sich nicht entscheiden können und wollen“. Natalie lächelt ihn einfach nur an. Geht auf ihn zu und streicht ihm über die Wange. Er schaut sie überrascht an, als sie ihn einfach so auf den Mund küsst. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, aber ich werde nichts sagen oder tun. Sie lässt von ihm ab. Er lächelt sie an, schaut dann triumphierend zu mir, dann wieder zu ihr. Natalie lächelt immer noch, stellt sich auf die Zehenspitzen und will ich was ins Ohr flüstern. Eigentlich geht mich das ja nichts an, aber ich will trotzdem wissen, was sie sagt. Und so leise spricht sie dann auch gar nicht, aber ich muss mich trotzdem anstrengen, sie zu verstehen. „Good bye, du Arschloch.“ Und damit stößt sie ihn von sich weg und macht einfach die Wohnungstür zu und lässt ihn im Treppenhaus stehen. Wow. So was hätte ich nicht von ihr erwartet. Dann dreht sie sich zu mir um und lächelt, dieses Mal mit einem so bitteren Ausdruck in den Augen, dass ich echt schlucken muss. „Den werde ich hoffentlich nie wieder sehen. Und ich geh mich jetzt in der Badewanne ertränken.“ „Was? Nein!“ Ich sehe sie erschrocken an und sie lächelt, dieses Mal nicht mehr ganz so bitter. „Keine Sorge. Immer, wenn in meinem Leben irgendetwas aus den Fugen gerät, leg ich mich in die Badewanne und bleib da so lange drinnen, bis das Wasser eiskalt ist.“ „Oh. Ach so.“ „Willst du mit baden? Dann fühl ich mich nicht ganz so verlassen.“ Ich nicke, schüttle dann aber doch den Kopf. „Ich muss vielleicht erst einmal meinen Eltern bescheid geben, dass ich noch am Leben bin...“ „Ruf sie an. Du kannst gerne mein Telefon benutzen.“ Ich nicke. Ihr Gesellschaft zu leisten dürfte jetzt genau das Richtige für sie sein. Wenn man alleine ist, wirkt alles immer viel trüber. Nachdem ich meine Eltern angerufen habe, gehe ich zu ihr ins Bad. Sie sitzt bereits in der Wanne, die noch nicht einmal halb voll ist und spielt mit einer gelben Ente rum. Das sah so süß aus, dass ich einfach nicht anders konnte als zu lachen. Sie sah auf und schaute mich fragend an. „Was ist?“ „Nicht... das sah nur grad zu niedlich aus, wie du da mit der Ente im Schaum gespielt hast...“ Sie grinste und winkte mich zu sich. „Los. Ausziehen und mit reinsetzten.“ Ich nickte und zog mir schnell die Sachen aus, ehe ich mich auf die andere Seite der Badewanne hockte. Es war ein Komisches Gefühl, hier mit ihr zu sitzen. „Weißt du... ich hatte sowieso vor, mit ihm Schluss zu machen. Aber ich wusste nicht, wie ich es am Besten machen sollte und wollte darüber noch ein wenig nachdenken... ich hätte aber nicht gedacht, dass er mich betrügt oder so. Es hat mir nicht das Herz gebrochen oder so. Aber jetzt bin ich so plötzlich ganz alleine. Meine beste Freundin hat mir vor ein paar Tagen die Freundschaft gekündigt, weil ihr Freund sich von ihr getrennt hat. Wegen mir. Nicht, weil ich irgendetwas gemacht habe, sondern, weil er sich in mich verliebt hat. Ich konnte nichts dafür. Aber das hat mich wie ein Faustschlag mitten ins Gesicht getroffen. Und jetzt auch noch mein Freund. Ich hab das Gefühl, auf einmal ganz allein zu sein...“ Ich nickte, ehe ich auf sie zu krabbelte und sie zu mir zog und sie in den Arm nahm. Sie umarmte mich ebenfalls und legte ihren Kopf auf meine Schulter. „Jetzt hocken wir schon wieder nackt beieinander.“ Ich musste lachen. „Stimmt. Schon komisch, irgendwie...“ Ich spürte, wie sie den Mund an meiner Schulter verzog und dann den Kopf hob. Wir sahen uns wieder in die Augen und sie lächelte, ehe sie anfing, mir durch die Haare zu streichen. „Deine Haare sind toll... so schön weich...“ „Mh...“ Ich hob eine Hand und fuhr ihr ebenfalls durch die haare. „...deine auch...“ „Mh. Du? Melanie?“ „Ja?“ „Was würdest du machen, wenn ich dich noch mal küssen würde?“ „Weiß nicht...“ Sie sah aus, als würde sie ernsthaft darüber nachdenken, mich nochmals zu küssen. Innerlich freute ich mich. „Vermutlich würde ich dich auch küssen...“ Sie sah mir noch genauer in die Augen, ehe sie lächelte. Ich konnte sehen, wie sie innerlich kämpfte, mir abwechselnd in die Augen und auf den Mund schaute. Sie kraulte mich immer noch leicht im Nacken. Meine hand lag ganz ruhig in ihrem. Ich wollte sie küssen. So gerne. Sollte ich? Langsam beugte ich mich vor, sah ihr in die Augen. Sie war so schön und unheimlich niedlich, wie sie rot wurde. Als sich unsere Nasen berührten stoppte ich. „Wenn du magst, dann darfst du mich gerne küssen...“ Warum flüstere ich eigentlich? Hier sind ja eh nur wir beide. „Mh... ich mag...“ Und dann beugte sie sich das kleine Stück vor und wir küssten uns wieder. Sie hatte mich nah an sich gezogen und ich hatte meine Arme um ihren Rücken geschlungen. Das war so gut! So schön! Ich seufzte genießerisch auf und sie kicherte, ehe sie sich von mir löste und mich anschaute. „Weißt du was?“ „Was denn?“ „Wenn du da bist, fühl ich mich gar nicht mehr so alleine...“ Ich lächelte und küsste sie kurz auf den Mund. „Dann darf ich noch ein bisschen bleiben?“ „Mh ja... gerne...“ Und dann küssten wir uns wieder und wieder und alles um mich rum glühte und das Wasser plätscherte und ich wusste schon gar nicht mehr, wo oben und wo unten war, als sie sich von mir löste und mir ins Ohr nuschelte, dass wir vielleicht besser aus der Wanne sollten. Ich nickte nur benommen. Sie war ein bisschen wie eine Droge. So was wie: Nach der ersten Dosis süchtig oder so... Als wir uns einigermaßen abgetrocknet hatten, zog sie mich mit sich und drückte mich auf ihr Bett. Ich war so am schweben, dass ich gar nicht mitbekam, wie sie auf einmal anfing, an meinem Hals herunter zu küssen. Es war alles so verschwommen! Und so schön. Ich konnte ihre Hände spüren, die über meinen Bauch strichen und dann riss ich erschrocken meine Augen auf, nur um sie im nächsten Moment wieder zu schließen und den Kopf in den Nacken zu kippen. Oh Gott! Ihre Hand. Da. Und ihre Küsse auf meiner Brust. Ein seufzen kam über meine Lippen und sie lachte zufrieden auf. Ich hatte noch nie das Gefühl, dass ich unbedingt schreien wollte vor Glück und überschäumenden Gefühlen, aber jetzt, genau in diesem Moment, wollte ich es am liebsten! „Natalie... was machst du mit mir... huh?“ Sie lächelte und kam zu mir hoch. Sah mir in die Augen und ich musste schlucken. Sie sah so verführerisch aus, dass ich gar nicht anders konnte als hingerissen aufzuseufzen. Ich zog sie runter und küsste sie. Und dann machte sie weiter. Sie bewegte ihre Finger langsam in mich und brachte mich mit ihren Küssen auf meinem ganzen Körper um den Verstand. Ich reckte mich ihr entgegen und wusste schon gar nicht mehr, was ich mehr begehrte, als sie eine meiner Hände nahm und diese auf ihr Herz drückte. Ich hatte das Gefühl, zu zerfließen. Ihr Herz pochte genau so schnell wie meins und ihre Haut war so weich unter meinen Händen, dass ich langsam begann, sie mit meinen Fingern zu erkunden. Ich wollte sie nicht mehr hergeben! Sie war so gut. Und es war so schön, einfach nur bei ihr zu sein. Und jetzt gerade in diesem Moment fühlte ich mich, als würden meine Gefühle mich erdrücken. Sie nahm mich vollkommen ein und ich wollte ihr ein bisschen von dem wiedergeben, was sie mir gerade gab. Und so berührten wir uns. Wir küssten uns und irgendwann übermannten mich einfach all diese Gefühle. Sie ließ sich seufzend auf mich nieder fallen und strich mit ihren Findern sanft durch meine Haare. „Duhu...Natalie...?“ „Jah?“ „Ich glaube, ich hab mich in dich verliebt...“ Sie richtete sich auf, küsste mich kurz auf den Mund. „Duhu...Melanie...?“ „Mh?“ „Ich glaube, mir geht es genau so...“ Wir lachten auf. Das war so komisch... „Wir haben so viel gemeinsam, was?“ „Jah... aber wie heißt es doch so schön?“ „Ja... wie heißt es doch so schön!“ Und dann küsste sie mich noch einmal und ich schlummerte in ihren Armen einfach weg... Ja... Gleich und Gleich gesellt sich gern... wie schön, dass das so ist! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)