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Ihr seid alt, Vater Franz

Nach einem Gedicht aus Alice im Wunderland
von

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Ihr seid alt, Vater Franz
 

„Vater Franz, alt seid Ihr, und tragt doch einen Hut,

dass die Nachbarn für taub euch erachten

(Und im Alter hört man bekanntlich nicht gut).

Sagt, wie würdet Ihr das betrachten?“

„Ich zeig dir dazu meine Ohren – enorm!

Unter der Krempe hervor ragen Muscheln,

Mit Schale, gewiss! Und von Ahornblattform!

In die kann man vortrefflich tuscheln!“
 

„Seid Ihr alt, Vater Franz, und von stattlichem Wuchs

In der Höhe wie in der Breite!

Doch schleicht Ihr herum wie im Stalle ein Fuchs

Mit Gänsen in eurem Geleite.“

„Einst aß ich, wie immer sehr hilfsbereit,

das Gänsefett von meiner Tante.

Das brodelt in mir, dass es Auftrieb verleiht.

Und dies sind der Gänse Verwandte.“
 

„Verzeiht, Vater Franz, wenn ich anmaßend bin,

Doch wascht Ihr den Körper mit Säure?

Wäre dieses nun wahr (zwar komplett ohne Sinn),

Wie erklärt Ihr mir dies Ungeheure?“

„Die Haut, sag ich dir, ist schon lang nicht mehr echt:

denn sie ist jetzt aus hochreinem Golde.

Das putz ich mit Säure mehr schlechter als Recht,

Weil ich eigentlich Hautfarbe wollte.“
 

„Vater Franz, Ihr seid blind.“ – „Ich seh’s ein. Halt den Mund!

Denn tatsächlich seh ich noch genau.

Ein Arzt, ganz apart, macht die Augen gesund:

Er schlägt dir eins grün und eins blau!“

„Im Ernst, Vater Franz, wenn’s Euch auch irritiert,

Doch ihr Alten seid komische Kerle.

Und wenn Ihr auch tut, was dem Alter gebührt,

So bleibt Ihr dennoch eine Perle!“



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