Neues Leben, neue Schule, neue Liebe? von Kimmi-chan (Nie wieder allein sein) ================================================================================ Kapitel 3: Auch Schulfeste haben Folgen… ---------------------------------------- Kapitel 3 : Auch Schulfeste haben Folgen… Aber auch ein solches Wochenende geht leider irgendwann zu Ende. Am Sonntag schliefen alle den ganzen Tag durch, mit kleinen Ausnahmen wegen Essen und einen kurzen Besuch auf der Toilette. Montag waren sie aber dennoch total übermüdet und auch nicht fitter als Rika, die den ganzen Sonntag die Hausaufgaben für alle gemacht hatte. Naja sie hatte nicht nur Hausaufgaben gemacht. Als sie am Sonntag wach geworden war, lag der Kopf von Kazue auf ihrer Brust und sie hatte einen Arm um Rika gelegt. Das war natürlich alles nicht so leicht zu verkraften. In Kazues Nähe fühlte sie sich immer so seltsam. Aber zurück zu jenen Montag. Sie alle waren froh wenn sie einigermaßen ihre Augen offen halten konnten. Aber kaum hatte die dritte Stunde begonnen und der Lehrer erklärt, womit sich die Schüler in den nächsten drei Monaten beschäftigen sollten, waren alle auf einmal hellwach und total begeistert. „Also in 3 Wochen findet unser alljähriges Herbstfest statt. Ihr könnt wie immer eure Familien einladen, euch an diesem Tag hier zu besuchen. Ich weiß das ist noch furchtbar lange hin aber eigentlich kann man mit einer Planung für soetwas nie früh genug beginnen. Lasst euch viel einfallen ihr lieben und plant schon mal wieviele Personenn so kommen und so weiter und so weiter….naja ihr kennt das ja…“ erklärte der Lehrer und setzte sich dann hin. Alle Schüler der Klasse spracchen voller Elan darüber, was sie alles machen wollten. Nus Rika beteidigte sich nicht sonderlich an der ganzen Sache. Sie wurde zwar oft nach ihrer Meinung gefragt, antwortete aber nicht sehr schnell und die Frage wurde von jemand anderen beantwortet. Von nun an waren alle Lehrer darauf bedacht die Schüler nicht allzu sehr mit Hausaufgaben zu überhäufen sondern sie zu unterstützen was die Organisation anging. Die Theater-AG bereitete ein kleines Stück vor. Der Kochkurs machte sich über die verschiedenen Leckerein gedanken, die sei verkaufen wollten. Der Handwerkskurs und die Kunst-AG amchten sich an die Gestaltung. Rika übernahm nur kleinere Aufträge, meist Botengänge oder kleinere Einkäufe. Einmal jedoch war sie mit Kazue einkaufen und machte mit ihr gleich danach noch eine kleine Shoppingtour in der Stadt. Innerhalb kürzester Zeit war die ganze Schule auf das Fest vorbereitet und die Jüngeren konnten es kaum noch erwarten endlich ihre Eltern wieder zu sehen und ihre Geschwister in den Arm zu nehmen. Dann war es endlich soweit. Der Schulhof füllte sich mit vielen Familien. Über drei Tage sollte das ganze gehen. Am Samstag war am meisten los. Rika arbeitete an einem Stand, als plötzlich eine vertraute Stimme sie ansprach. „Hallo Rika-chan. Muss hart sein für dich hier den ganzen Tag zu stehen und zu arbeiten. Ich möchte dir jemanden vorstellen. Rika, das sind meine Eltern und mein älterer Bruder Tai.“ sagte Kazue sehr lieb und Rika verbeugte sich vor ihrer Familie. „Kazue hat viel von dir erzählt. Deine Eltern müssen sehr stolz auf dich sein. Wo sind sie denn? Wir würden sie gerne kennenlernen.“ fragte Kazues Mutter freundlich lächelnd. Rika allerdings senkte ihren Kopf und ihr Blick war leicht traurig. Mit einer traurigen Stimme antwortete sie dann jedoch: „Die werden nicht kommen….für sowas haben sie keine Zeit….“ Es war schon fast gemurmelt und eigentlich in dem ganzen Tumult drum herum kaum zu verstehen aber Kazue und ihre Familie verstanden sie so klar und deutlich, als wären sie in einem ruhigen Zimmer gewesen. „Oh….das ist ja….traurig….. Weißt du was, Kazue-chan, bleib doch einfach noch ein wenig hier bei deiner Freundin….Sie hat dich jetzt nötiger als wir….wir finden uns hier schon zurecht….“ sagte Kazues Mutter voller Mitgefühl und ging kurz danach, nachdem Kazue nickend zugestimmt hatte, mit ihrem Mann und ihrem Sohn weiter. Kazue blieb bei Rika und die beiden schwiegen sich an. Dann jedoch hatte Kazue eine Einfalll. „Komm!“ sagte sie, „Du machst jetzt mal ne Pause. Die kommen bestimmt mal kurz auch ohne dich aus. Wir beide müssen mal reden.“ Plötzlich packte Kazue Rika am Handgelenk und zog sie mit sich. Sie rannte einfach drauf los zum Wohnheim, wo die beiden untergebracht waren. Rika hätte Widerstand leisten können, denn immerhin war sie größer und um einiges stärker als Kazue aber sie wollte es nicht. Sie lief brav hinterher, so wie es Kazue wollte. Nach ein paar Minuten Erholung wurde Rika erst wirklcih klar, dass sie sich auf dem Dach des Wohnheimes befanden, wo sie ja eigentlich nichts zu suchen hatten. „Also….jetz will ich wissen was mit dir los ist, Rika. Die ganze Zeit über bei den Vorbereitungen warst du total abwesend und wirktest in Gedanken und als wenn dich das alles nicht interessieren würde. Jetzt sagst du auf einmal, dass deine Eltern für sowas keine Zeit haben… Was ist denn nur passiert, dass du deine Eltern als so gefühlskalt einschätzt?“ fragte Kazue sofort drauf los ohne große ausschweifungen zu machen. Sie sprach einfach nur das aus, was ihr gerade in den Sinn gekommen war und was ihr sicher keine Ruhe mehr lassen würde, bis sie die antworten kannte. „also gut….wenn du mich so fragst…das war so….“fing Rika an von ihrer Vergangenheit zu erzählen. „Weißt du meine Eltern waren schon immer anders. Ich kann es nicht genau sagen aber… sie gaben mir schon als ich noch kleine war das Gefühl, nicht so wichtig wie mein Bruder zu sein. Er machte zwar früher Probleme in der Schule und hatte im Vergleich zu mir schlechtere Noten aber dennoch war er ihnen wichtiger. Das hab ich schon früh gespürt. Er konnte tun und lassen, was immer er wollte. Er ist 3 Jahre älter als ich und sollte schon längst eine Ausbildung haben aber… naja er fand es lustiger mit Freunden durch Bars zu ziehen. Als er seine Freunde zu uns mitbrachte, veränderten sich meine Eltern. Es war als wären sie selbst wieder jung. Sie tranken mit ihnen, verbrachten viel Zeit mit ihnen. Meinen Bruder störte das nicht weiter. Klar, sie gaben ihm ja auch Geld. Mein Vater verlor seinen Job und es gab oft Streit. Eigentlich kümmerte ich mich mehr um den Haushalt und alles was anfiel, als sie.“ berichtete Rika und hatte sich an den Rand des Daches gestellt. Die Arme in die Hüfte gestemmt, schaute sie in den Sonnenuntergang. Es war ihr nicht mehr so unangenehm darüber zu reden aber es bedrückte sie dennoch. „Irgendwann wirkte sich das dann auf meine Noten auf aber es war niemand da, den das noch interessierte. Also beschloss ich alles zu ändern und bewarb mich für diese Schule. In den Wohnheimen können meine Eltern mir nicht sagen was zu tun ist und Hausarbeit bin ich ja eh schon gewöhnt… Hier hab ich weniger Stress…“ fuhr Rika etwas weniger bedrückt fort, auch wenn sie nicht sonderlich glücklich klang. „Aber Rika warum bist du denn dann erst so spät an diese Schule gewechselt? Du hättest dir das alles doch gar nicht so lange antun müssen…“ fragte Kazue vorsichtig nach, auch wenn sie nicht sicher war, ob sie Rika damit verletzte. „Ich dachte wohl, dass sie noch zur Vernunft kommen. Wir haben oft darüber gestritten und irgendwann machte ich einen kleinen aber fatalen Fehler…“ Während Rika erzählte, spielte sich die Situation vor ihrem geistigen Auge ab: Es war spät am Abend gewesen als ihre Eltern nach hause kamen. Sie waren beide stark angetrunken. „Wo wart ihr solange? Das Abendessen ist längst vorbei und morgen müsst ihr wieder zur Arbeit“ hatte Rika sie begrüßt. Ihre Eltern hatten nur gelacht. Besonders ihr Vater schien sich darüber zu amüsieren, da er seinen Job ja nicht mehr hatte.Ein Streit enstand. „Ihr seid erwachsen und Eltern!Ihr tragt Verantwortung! Nicht nur für euer Leben, sondern auch für meins! Warum benehmt ihr euch wie Kinder verdammt?! Ihr zerstört damit euer Leben und das meine auch! Seid doch endlich vernünftig!!!“ Rika hatte ihre Eltern nie zuvor angeschrien aber an diesen Abend konnte sie sich nicht mehr zurückhalten und all ihre aufgestaute Wut ließ sie nun raus. Das klirren des zerbrochenen Glases schien Rikas Eltern aus ihrer kurzzeitigen Starre zu erlösen. Es zersprang als es den Boden berührte. Im nächsten Moment spürte Rika einen starken Schmerz an ihrer Wange. Ihre Mutter hatte sie geschlagen für die Worte, die Wahrheit, die sie ausgesprochen hatte. Ihre Eltern waren schlafen gegangen, während Rika noch die Scherben des Glases zusammenkehrte und in den Mülleimer schmiss. Wenn das Glas ihre Familie gewesen wäre, wäre sie nun zerbrochen… und es wäre Rikas Schuld gewesen. „Verstehst du es jetzt? Seit diesem Tag hab ich nicht mehr mit meinen Eltern geredet. Sie werden nicht kommen, weil sie nichts von dem Schulfest wissen. Sie würden sicher auch so nicht kommen, immerhin geht es dabei zum Teil um mich und ICH interessiere sie sicher noch weniger als das Schulfest… Ich bin allein…“ beendete Rika ihre Ausführungen über ihre Familie. Ein leises Schniefen war von Rika zu hören aber Tränen liefen nicht. Kazue traute sich für einen Moment lang nicht etwas zu sagen und ging schweigen und sehr langsam zu Rika rüber. „Aber… aber solange ich bei dir bin, Rika, solange bist du doch nicht allein. Ich bin immer für dich da.“ sagte sie leise. Rika traute ihren Ohren nicht. Mit einer schnellen Drehung sah sie Kazue erstaunt an. Sie reichte ihr eine Hand. Rika nahm diese an und ging einen Schritt näher zu ihr. Sie lächelten sich an. „Ich werde dich immer trösten, Rika…“hauchte Kazue ihr bei der folgenden Umarmung zu und wich mit dem Kopf zurück. Vorsichtig näherte sie sich dann wieder Rika und gab ihr einen Kuss. Oder sollte man sagen, sie nahm ihr ihren ersten Kuss? Aber auf diesem Schulfest blieben die beiden nicht die einzigen, die sich näher kamen. Himeka und Miyami zum Beispiel waren fast die ganze Zeit zu zweit unterwegs. Sie verbrachten ja immer viel Zeit miteinander aber so viel wie an diesem Tag, lachte sie sonst nicht. Ihre Familien verstanden sich auf anhieb prächtig und ließen die beiden Mädchen oft allein. Miya fütterte Hime auch schon mal mit Takoyaki. Alles in allen hatten beide einen schönen Tag. Sie verabschiedeten sich ziemlich spät von ihren Familien und gingen gemeinsam zu ihren Zimmern zurück. Nun ja es war eher so, dass Hima Miya zu ihrem Zimmer begleitete. Sie hatten über den Tag geredet. Doch kaum hatte sich Miya zu ihr gedreht, schwiegen sie sich an. Ihnen war zwar die Stille unangenehm, doch ändern wollte sie vorerst keiner von beiden. Sie sahen sich an und Hime lächelt leicht. Es war ein sanftes Lächeln, welches Wärme und Zuneigung ausstrahlte. Vorsichtig und langsam beugte sich Hime zu Mayu runter. „Weißt du… Miya-chan, ich mag dich wirklich sehr gerne.“ hauchte sie leise und gab Miya vorsichtig einen Kuss auf die Wange. Miya errötete etwas und gab Hime ebenfalls einen Kuss auf die Wange. „Ich hab dich auch sehr lieb, Hime-chan.“ Die beiden sahen sich kurz an und wussten instinktiv, was als nächstes passieren sollte. Vorsichtig näherten sich die beiden an und küssten sich sanft. Von diesem Tag an versuchten sie es mit einer Beziehung. Am Nachmittag des Schulfestes geschah aber auch etwas,was das Leben aller Schüler und besonders das von Rika verändern würde. Im Büro der Direktorin war ein Anwärter für den Posten als Mathematiklehrer. „Wann können Sie denn anfangen Herr Kaji?“ fragte die eher schüchtern wirkende Dame. Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass an dem Mädcheninternat eine männliche Lehrkraft zugelaasen wurde. „In drei Monaten.“ antwortete er schlicht und lächelte. „Hervorragend.“ entgegnete die Direktorin und stand auf. Auch Herr Kaji stand auf und die beiden schüttelten ihre Hände. /In drei Monate also werde ich genug Zeit haben sie wiederzufinden…./ dachte Herr Kaji sich und löste seine Hand von der, der Direktorin. Mit einem siegessicheren und dennoch orgendwie süßen lächeln verließ er dann das Büro. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)