110 thoughts of insanity von Norway (One-Shot Sammlung) ================================================================================ Kapitel 3: 96 - Benimm dich deinem Alter gemäß ---------------------------------------------- Titel: 110 thoughts of insanity! Kapitel: 96/110 Rating: P-6 Slash Warning: AU, Silly, Fluff, slight Uchihachest Musik: Soundtrack zu „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ (http://www.youtube.com/watch?v=C924eNQwRm4) Der schönste Weihnachtsfilm ever! Kommentar: Hey! :D Mal was Besinnliches zur Adventszeit. Ansonsten eher eine „Happy Uchiha Story“ und somit ist ein gewisser Anteil an OOC vorhanden und zu entschuldigen. Das hier beschriebene Rezept ist übrigens sehr zu empfehlen, weil das Resultat sehr, sehr lecker schmeckt. Alle hier auftretenden Charas sind wie immer von Kishimoto =) Zumindest hatte es nicht seine Haare erwischt. ~ * ~ * ~ * ~ Was immer ihn dazu gebracht hatte, mit seinem Bruder Plätzchen zu backen, es hatte ihn schnell lernen lassen wie hartnäckig Lebkuchenteig doch sein konnte. Mittlerweile klebte dieser nicht nur an der Schüssel, sondern hatte auch den Tisch, die Wände, den Fußboden und Teile der Decke für sich vereinnahmt. Auch seine Hände waren voll mit dem Zeug. Ebenso wie Itachis. Obwohl es ihm bei diesem reichlich egal war. Solange dieser nicht versuchte ihm mit ebendiesen Händen durch die Haare zu fahren. Wie er das doch hasste! Sonst würdigte ihn sein großer Bruder kaum eines Blickes, weil er viel lieber mit seinen suspekten Kumpels abhing, aber sobald mal ein Problem auftauchte was der große Itachi nicht selbst lösen konnte, war er interessant. Er kam sich so unendlich verarscht vor. Und dass sein Nii-san grinsend die Mehlpackung über ihm ausgeleert hatte, trug auch nicht zu einer Besserung seiner Stimmung bei. Wie war das noch gleich? Weihnachten – Das Fest der Liebe. Dass ihn beim Anblick seines Nii-sans gerade ganz andere Gefühle als Liebe erfüllten brauchte er ja wohl nicht zu sagen. Das im Hintergrund duldende „Süßer die Glocken nie klingen“ wirkte grotesk. Gerade zu unpassend. „Was starrst du denn den Teig in Grund und Boden, Ototou?“ „Ich starre nicht!“ „Tust du wohl.“ „Nein.“ „Doch.“ „Nein, tu ich nicht!“ „Tust du wohl.“ „Noch ein Wort und du kannst deine Plätzchen allein backen, Nii-san.“ Seufzend wischte sich Sasuke seine Hände an der Schürze ab. Der quietschgelben Schürze auf der mit knallpinken Buchstaben das berühmt berüchtigte „Kiss the cook!“ prangte. Sein Nii-san trug das Gegenstück zur schau. Das knallige Pink mit den gelben Lettern brachte ihn unwillkürlich dazu sich zu fragen ob der Designer der Schürzen blind gewesen war. Ja, entweder er war absolut farbenblind oder musste an völliger Geschmacksverwirrung leiden. Nun, zumindest sein Nii-san war absolut resistent gegen dieses Ding. Nicht zu erwähnen wie albern sie aussahen. Gut dass das ihn seine Freunde nicht so sehen konnten. „Hach, Ototou. Du siehst auch in der Schürze einfach zu süß aus!“ Bitte was? „Hä? Muss ich mir ernsthaft Sorgen um den Fortbestand unserer Familie machen, Nii-san?“ Itachi schmollte. Ja, dieser Mistkerl wagte es allen ernstes zu schmollen! „Darf ich jetzt noch nicht mal meinem Brüderchen sagen, dass er süß aussieht.“ Sasuke rollte unwillkürlich mit seinen Augen. Dass sein Nii-san manchmal so eine Dramaqueen sein musste. „Und du bist dir sicher im richtigen Körper geboren wurdest?“ Im nächsten Augenblick musste sich Sasuke ducken um dem herannahendem Schwamm auszuweichen, der mit einem nassen Klatschen an dem Küchenschrank hinter ihm abprallte. Mit spitzen Fingern hob er den tropfenden Schwamm auf und schleuderte ihn zurück. Mit einem Platschen landete er in der Spüle und spritzte erneut sein Abwaschwasser in alle Richtungen. Empört blickte sein Nii-san zu ihm und wichte sich vorwurfsvoll einige Wasserspritzer von seiner Wange. „Tut mir leid, Nii-san!“ Ein böser Blick traf ihn und langsam begann Sasuke die Sache Spaß zu machen. Er setzte seinen Blick auf, von dem er wusste, dass er damit seinen Bruder weichkochen konnte. „Bitte. …Aniki.“ Spätestens jetzt konnte sein Nii-san nicht mehr anders und begann ebenfalls amüsiert zu grinsen. Er liebte es einfach ‚Aniki‘ genannt zu werden. „Komm Nii-san! Lass uns den Teig nochmal machen. Der klebt ja inzwischen überall. Selbst an der Decke.“ Er konnte sich einen strafenden Seitenblick auf den Älteren nicht verkneifen. „Ist mir ein absolutes Rätsel wie der dorthin geraten konnte.“, war die unschuldige Antwort. „Wieso habe ich mich eigentlich darauf eingelassen?“ Itachi grinste. „Na weil ich dein Lieblingsbruder bin.“ „Red keinen Schwachsinn, Nii-san. Du bist mein einziger Bruder.“ „Dann eben weil ich mit den Anderen zum Friseur muss, wenn ich morgen keine anständigen Plätzchen vorweisen kann und Hidan über die Frisur entscheiden darf.“ „Wäre glatt ne Überlegung wert dir doch nicht zu helfen.“ „Aber Ototou! Das kannst du mir doch nicht antun!“ Sasuke schüttelte grinsend seinen Kopf. Konnte er auch nicht. Seit seine Eltern vor acht Jahren bei einem Autounfall ums Leben kamen war Itachi seine einzige Familie. Er war so froh, dass sein Bruder damals bei ihm geblieben war, weil er mit einer Grippe im Bett lag. Ein Leben ohne seinen Bruder konnte er sich kaum vorstellen. „Dann häng gefälligst nicht immer mit diesen Idioten rum.“, grummelte er. „Bist du etwa eifersüchtig?“ Sasuke spürte wie ihm das Blut in die Wangen schoss. „Schwachsinn.“ Um von sich abzulenken drückte er sich an Itachi vorbei und holte eine große Schüssel aus dem Schrank. Die teigverschmierte alte Schüssel verfrachtete er in die Spüle, wo sich auch schon der vollgesogene Schwamm seines Daseins erfreute. „Tu lieber mal 500 g Mehl in die Schüssel. Wenn wir überhaupt noch welches haben.“ Denn sein Nii-san war auf die glorreiche Idee gekommen das restliche Mehl über ihm zu entleeren. Dabei hätte das Mehl in den viel zu flüssigen Teig gehört. Nun glichen Sasukes Haare gerade mehr einem blaugrau, als dem üblichen schwarzblau. Dafür hatte er es sich nicht nehmen lassen mit einem Ei zurückzuschießen. Und natürlich hatte er Itachi nicht getroffen. Stattdessen hatte die Anrichte dran glauben müssen. Dann hatte sein Bruder einen Löffel voller Teig auf seine unheilvolle Reise geschickt. Sasuke hatte ebenfalls – in akutem Mangel an geeigneter Munition – mit dem Teig zurückgeschossen und so ging das immer weiter. So lange bis sämtlicher Teig überall an ihnen und in der Küche klebte – nur eben nicht zu den gewünschten Plätzchen geworden war. Itachi machte sich auf Sasukes Anweisung hin auf die Suche nach dem Mehl und wurde schließlich in der obersten Schublade des Schrankes fündig. Mit dem Hintern wackelnd und auf den Zehenspitzen stehend gelang es ihm schließlich das Paket zu Tage zu fördern. Stolz grinsend hielt er einen Daumen nach oben. „Na? Wie hab ich das wieder gemacht?“ Sasuke rollte mit seinen Augen. „Ganz klasse, Nii-san.“ Der Jüngere wog 500 g Mehl ab und verfrachtete es in die große Schüssel. Das restliche Mehl stellte er weit weg. „Was kommt jetzt?“, fragte sein Bruder lächelnd. Sasuke holte einen verknitterten und fleckigen Zettel aus seiner Hosentasche. „250 g Zucker, 125 g Mandeln, 1 Teelöffel Zimt, ein halber Teelöffel gemahlene Nelken, 125 g gemahlene Mandeln, 3 Eier, 250 g Butter und ein halbes Päckchen Backpulver.“ „Super Ototou. Das habe ich mir jetzt auch alles gemerkt.“ „Was denn, nicht? Und ich dachte du wärst der Kapitän der ANBU-Einheit.“ Er verzog seine Mundwinkel scheinbar enttäuscht nach unten. „Wirklich, mit der Welt geht es zu Ende.“ Er fing sich einen leichten Schlag in die Seite ein und kicherte los. „Los, Aniki! Bring mir mal Zucker, Butter und Eier.“ Er durchsuchte in der Zeit die Schränke nach neuen Mandeln, Backpulver, Zimt und Nelken. Zum Glück hatte er damals zu viel eingekauft. Sonst würden sie jetzt in der Patsche sitzen. Es war nämlich Sonntag und da hatten alle Geschäfte bedauerlich geschlossen. Ein kurzes Rumpeln verriet ihm, dass sein Bruder wieder da war. Zufrieden nahm der Jüngere Zucker, Eier und Butter entgegen. Sowohl ein Großteil des Zuckers, als auch die drei Eier landeten ebenso wie die Mandeln, das Backpulver und die Gewürze beim Mehl in der Schüssel. „Nii-san Was machst du denn da?“, fragte Sasuke seinen Bruder, der gerade am Herd rumwerkelte. „Na ich bringe die Butter zum schmelzen. Was denn sonst?“ Sasuke schlug sich mit der Hand vor die Stirn, ehe er seinen Bruder vom Herd wegzog. „Lass das lieber.“ Verwundert wurde er angesehen. „Aber warum denn?“ „Na weil das ein Mürbeteig ist und der darf nicht zu warm werden. Sonst werden doch die Plätzchen ganz spröde, Nii-san-no-Baka!“ Beleidigt wurde er von seinem Bruder angesehen. „Das kann ich doch nicht wissen.“ Sasuke streckte ihm nur frech die Zunge raus und knetete angestrengt die noch kalte Butter unter den Teig, bis alles gut vermengt war. Keck stibitzte Itachi ein wenig des diesmal festen, hellbraunen Teigs. „Ist lecker, Ototou!“ „Natürlich ist es das.“ „Können wir jetzt mit dem Ausstechen anfangen?“ Sasuke schüttelte seinen Kopf. „Der muss noch kalt gestellt werden. Ne Stunde oder so.“ Er lächelte. „In der Zwischenzeit können wir ja schon mal aufräumen, Nii-san.“ Dieser blickte ihn unwillig an. „Och muss das sein?“ „Ja.“, lautete die gnadenlose Antwort. „Wir haben doch ne Menge Geld. Wieso schaffen wir uns eigentlich keine Putzfrau an? „Weil ich nicht will, dass irgendwelche wildfremden Leute in unser Haus gehen.“ „Aber Ototou. Aufräumen ist so doof!“ Entnervt schnaubte der Jüngere. „Nii-san! Benimm dich wenigstens einmal deinem Alter gemäß!“ Dann warf er ihm einen Putzlappen zu. Die nächste Stunde verbrachten die Beiden damit die Spuren ihrer Teigschlacht zu beseitigen, was gar nicht so einfach war. Schließlich waren sie auch voller Teig und das Zeug klebte einfach überall. Sasuke warf immer wieder Seitenblicke auf seinen Bruder, der ungeduldig über einen ganz besonders hartnäckigen Fleck schrubbte. Das schwarze Haar hing ihm teilweise in losen Strähnen ins Gesicht und der genervte Ausdruck in seinen Augen wirkte irgendwie süß. Noch dazu die bekleckste Schürze. Niemand würde ihm abnehmen, dass er zu den gefährlichsten Ninja Konohas zählte. Sasukes hatte inzwischen seinen Lappen sinken lassen und konnte gar nicht mehr anders als seinen Bruder anzustarren. Geistesabwesend leckte er sich über die Lippen, während er seinen Blick immer wieder über die hochgewachsene Gestalt seines Nii-sans schweifen ließ. „Stimmt irgendwas nicht, Ototou?“ Sasuke schrak zusammen. „Nein. Wieso fragst du, Nii-san?“ Hoffentlich hatte er nicht bemerkt, wie er seinen ihn die ganze Zeit über angestarrt hatte. „Na weil du mich so komisch anschaust. Wenn es dir so missfällt mit mir die Plätzchen zu backen, dann kann ich das auch alleine machen.“ Bildete er sich das ein, oder klang die Stimme seines Bruders ein wenig traurig. „Nein, das ist es nicht.“, beeilte er sich zu sagen. Rasch blickte er weg. Itachi legte seinen Lappen endgültig beiseite und trat an seinen kleinen Bruder heran. Dann nahm er ihn in die Arme, worauf hin Sasuke heftig zusammenzuckte. Rasch wollte Itachi die Umarmung wieder lösen, aber da hatten sich schon Sasukes Arme um seine Hüfte geschlungen. „Lass es so, Nii-san.“ Itachi drückte ihn noch ein bisschen fester an sich. „Es tut mir leid, dass ich nicht mehr so viel Zeit für dich habe. Ich bin ein fürchterlicher Bruder. Es ist doch kein Wunder, dass du mich-“ Rasch wurde ihm ein Finger auf die Lippen gedrückt. „Halt mal die Klappe, Nii-san! Du bist ein toller Bruder. Ohne dich hätte ich das vor acht Jahren nie durchhalten können.“ „Aber deine bösen Blicke heute..“, gab er etwas hilflos zurück. Vorwurfsvoll sah er Itachi in die Augen. „Das war nur, weil du vorher wirklich nie Zeit für mich hattest. Ich dachte schon deine Freunde wären dir wichtiger als ich.“ „Unsinn.“ Er drückte Sasuke ein Stück von sich weg und löste einen Arm aus der Umarmung. Dann tippte er mit seinen Fingern gegen Sasukes Stirn. „Du bist noch immer mein kleiner, dummer Bruder den ich-“ Er brach ab und löste sich nun endgültig von Sasuke. „Warum hast du mich nun eigentlich so angestarrt vorhin?“ „Ist doch egal. Was genau wolltest du mir gerade sagen, Nii-san?“, hakte Sasuke misstrauisch nach. „Nicht so wichtig. Im Gegensatz zu deinen Blicken. Die bin ich normalerweise nur von schmachtenden Mädchen gewöhnt.“ Frech zwinkerte er ihm zu, was Sasuke ein weiteres Mal die Röte ins Gesicht trieb. „Erzähl keinen Scheiß! Das war nur, weil du… Mehl auf der Nase hast.“ Itachi hob verwundert seine Augenbrauen. Dann rieb er sich ein wenig unbeholfen mit der Hand übers Gesicht. „Ist es weg?“ Sasuke kicherte. „Jetzt hast du es nur noch mehr verschmiert.“ Er holte ein Küchentuch, befeuchtete es und wischte seinem Nii-san damit einmal übers Gesicht. „Fertig.“ Itachi zog Sasukes Kopf zu sich ran und strich mit einer Hand die rechte Wange entlang bis zum Kinn. Dann ließ er den Jüngeren wieder los und machte sich still lächelnd erneut an die Arbeit. „Was sollte das Aniki?“, wollte Sasuke wissen. „Du hattest da Mehl.“ „Oh.“ Verwirrt machte er sich wieder an die Arbeit und beseitigte einen großen Teigklecks. Nachdem die Küche wieder einigermaßen normal aussah, holte Sasuke den Teig aus dem Kühlschrank. Itachi empfing ihn schon ungeduldig. „Was ist los, Nii-san?“ „Ist bloß ne Ewigkeit her, seit ich das letzte Mal mit meinem kleinen, süßen Ototou Plätzchen ausgestochen habe.“ Stimmt. Das letzte Mal hatten sie das vor dem Tod ihrer Eltern gemacht. Und da war Sasuke sieben gewesen. Heute war er 15. „Ja, ist echt ne Ewigkeit her. Haben wir die Förmchen überhaupt noch?“ Itachi winkte triumphierend mit den Ausstechförmchen. „Ganz oben im Schrank lagen sie rum.“ Sasuke hob eine Augenbraue skeptisch nach oben, was Itachi zu einem weiteren Grinsen veranlasste. „Lass uns anfangen.“ „Bist ja ganz schön ungeduldig.“ Itachi ging nicht weiter darauf ein, sondern reicht seinem Ototou das Nudelholz. Schnell war ein Teil des Teigs ausgerollt. Sasuke griff nach einem Glas. „Wofür brauchst du das denn?“, wollte Itachi verwundert wissen. „Na, das werden natürlich Doppelplätzchen! Zuerst stechen wir Kreise aus. Und zwar aus dem gesamten Teig. Und dann nehmen wird die Hälfte der Kreise und stechen in der Mitte nochmal mit unseren Ausstechförmchen ein Motiv rein. Dann backen wir das, dann kommt Marmelade dazwischen und dann werden sie zusammengesetzt und sind fertig.“ „Du bist ja ziemlich bei der Sache.“, meinte der Ältere verwundert. „Naja…“, druckste Sasuke herum. „Es geht ja schließlich um deine Haare.“ „Magst du meine langen Haare etwa?“ Sasuke schmollte leicht. „Als ob du das nicht wüsstest.“ Das war natürlich die Wahrheit. Itachi hatte sich die Haare nur deshalb so lang wachsen lassen, weil es sein kleiner Bruder früher so geliebt hatte ihm die Haare zu kämmen. „Deine Augen haben damals immer so süß gestrahlt, wenn du meine Haare gebürstet hast.“ Auf Sasukes Wangen schlich sich ein kleiner Rotschimmer. „Hör auf, das ist peinlich!“ „Wieso? Es hört uns doch keiner.“ Sasuke schüttelte nur seinen Kopf. „Hör zu Ototou. Hier zu Hause kannst du so sein wie du willst. Hier musst du deine unnahbare Maske nicht tragen. “ Er nickte zerstreut. Natürlich wusste er das. Hier musste er nicht den unfehlbaren Eisklotz mimen. Aber manchmal fiel es ihm dennoch schwer sich nicht einfach vor seiner Außenwelt zu verschließen. Er lächelte seinen Bruder an. „Schon okay. Lass uns lieber mit dem Ausstechen beginnen. Nudelholz?“ „Hier.“, lächelte Itachi und drückte es dem Kleineren in die Hand. Der Teig wurde dünn ausgerollt und die Kreise ausgestochen, wobei sich die Brüder ab und an in die Quere gerieten. „Nii-san! Das wollte ich ausstechen!“ „Dann musst du eben schneller sein. Außerdem hast du schon so viele gemacht.“ Er stach noch einen Kreis aus und legte ihn vorsichtig auf das bereitgelegte Backpapier. „Stimmt gar nicht! Wenn nicht mein raffgieriger Bruder wäre, dann hätte ich vielmehr ausstechen können.“ Itachi konnte sich ein amüsiertes Kichern nicht verkneifen, als er seinen Ototou so schmollen sah. „Na komm. Dafür darfst du dann die Plätzchen mit der Marmelade bestreichen.“ „In Ordnung, Nii-san!“ Beide belegten das Blech mit den ausgestochenen Kreisen, in die teilweise noch Motive wie Herzen und Blumen reingestochen waren. „Findest du das nicht ein wenig zu kitschig, Ototou. Immerhin sind die für die ANBU-Weihnachtsfeier.“ Sasuke schüttelte entschieden seinen Kopf. „Ach Quatsch,Nii-san. Das ist einfach nur weihnachtlich. Außerdem kannst du dir sicher sein, dass Deidara sich nicht beschweren wird. Der steht doch auf so nen Kram.“ Itachi nickte und schob das Blech in den Ofen. Fragend blickte er seinen kleinen Bruder an. „Wie viel Grad und wie lange?“ Sasuke tippte sich kurz nachdenklich mit dem Zeigefinger gegen seine Lippe. „Bei 180 Grad Umluft ca. 15 Minuten. Aber wir müssen trotzdem aufpassen. Die Plätzchen dürfen nicht zu dunkel werden.“ Danach war warten angesagt, was die Beiden aber schnell überbrückten indem sie die Küche aufräumten. Itachi summte fröhlich vor sich hin. „Was soll das, Itachi?“ „Was meinst du?“ „Dein Gesumme. Das nervt.“ Itachi grinste amüsiert vor sich hin. „Darf ich etwa nicht?“ Sasuke seufzte genervt und verfrachtete das restliche Mehl im Vorratsschrank. „Ist ja auch egal.“ Er holte die Plätzchen aus dem Ofen und nur Sekunden später hielt Itachi bereits eines in der Hand. „Nii-san! Pfoten weg!“ „Aber Ototou…“ „Nichts ‚aber‘! Wenn ein Plätzchen fehlt, dann passt das mit den Doppelplätzchen nicht mehr. Und außerdem verbrennst du dich nur.“ Er schnappte sich das Plätzchen von Itachi und legte es zu den Anderen zurück. Danach holte er Erdbeermarmelade und rührte sie in einer Schüssel schön cremig. „Okay Nii-san. Ich bestreiche die Unterteile und du klappst die Plätzchen dann zusammen, okay?“ Itachi nickte und schon machten sie sich an die Arbeit. Sasuke strich höchst konzentriert die Marmelade auf die Plätzchen und Itachi hatte die überaus wichtige Aufgabe die obere und untere Hälfte zusammenzufügen. Kurz kicherte er. Dann tauchte er einen Finger in die Marmelade und fuhr einmal quer über Sasukes Gesicht. „Waah! Nii-san! Bist du irre?!“ Itachi lachte und knuffte seinen kleinen Bruder in die Seite. „Ach man, Nii-san! Benimm dich doch mal deinem Alter gemäß!“ „Keine Lust! Außerdem macht es dir doch auch Spaß.“ Sasuke schüttelte den Kopf und wischte sich mit seiner Schürze die Marmelade aus dem Gesicht. „Warte, Ototou. Du hast da noch was.“ „Hm? Wo denn?“ „Da.“ Und schon hatte Itachi dem Jüngeren einen Marmeladenklecks aus dem Mundwinkel gestrichen. Eine leichte Röte schlich sich auf Sasukes Gesicht. „Das kommt nur davon weil du so viel Mist anstellst.“ Ein stilles Lächeln stahl sich in Itachis Gesicht. Dann holte er eine Packung Puderzucker aus dem Schrank und begann die fertigen Plätzchen zu bestreuen. Sasuke hatte ihm den Rücken zugedreht und beschäftigte sich mit dem dreckigen Geschirr. Unwillkürlich zuckte er zusammen, als Itachi ihn ungestüm umarmte. Nach ein paar Sekunden lehnte er sich an den Älteren und schloss die Augen. Itachis Wärme umschloss ihn und ein angenehmes Kribbeln schoss durch seinen Bauch. Dann spürte er eine sanfte Berührung auf der Nase. Irgendwas rieselte leicht an ihm herunter. Verwirrt öffnete er seine Augen und wurde von Itachi herumgewirbelt, sodass sie sich Angesicht zu Angesicht standen. Verwirrt starrte er seinen Bruder an. Irgendwie war es so weiß um sie herum. „Sieh nur, Ototou. Es schneit!“ Sasukes Mundwinkel zuckten verdächtig. Itachi hielt ihn zwar noch immer mit einem Arm umschlungen, aber in der anderen Hand hielt er die Packung mit dem Puderzucker und entleerte sie gerade über ihnen. „Nii-san! Lass den Quatsch!“ „Aber es sieht so schön aus.“ „Die Küche, Nii-san…“ „Ist doch egal.“ „Benimm dich doch einmal deinem Alter gemäß!“ Itachi schüttelte lächelnd seinen Kopf. Dann zog er seinen Bruder noch ein wenig näher an sich heran und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. „Frohe Weihnachten, Ototou.“ --- Owari Ich hoffe es hat euch gefallen. Ich wünsche euch allen ganz zauberhafte und frohe Weihnachten! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)