Take me away from here... von ScaredyCat ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Blonde glatte Haare, die über schmale Schultern fielen. Blaue Augen mit einem kleinen Hauch Gelb darin, der sie beinahe Grün erscheinen ließ. Schmale Hüften, schlanke Beine. Ja, Sara Michaelis sah sehr gut aus. Besonders wie sie da gerade stand und aus dem Fenster sah. Sie hatte sich umgezogen und trug nun kurze Skatershorts und ein schwarzes Tanktop, dass ihre Figur betonte. Sie schien in Gedanken versunken und Fernanda hätte zu gerne gewusst was das für Gedanken waren. Kam sie wohl darin vor? Mach Dich nicht lächerlich! schalt sie da ihre innere Stimme. Bestimmt vermisst sie ihren Freund daheim. Fernanda wusste nicht genau, ob sie einen Freund hatte oder nicht, aber sie nahm es stark an. Ein Mädchen wie Sara blieb bestimmt nicht lange allein. War es nicht irgendwie abartig, dass sie darüber nachdachte? Ein Mädchen sollte doch nicht so über ein anderes denken. Sie sollte Mädchen ansehen und darüber nachdenken, ob ihr Hintern dicker als der der Anderen war. Doch wenn sie Saras Hintern sah, dachte sie an ganz andere Dinge. Innerlich gab sie sich eine Ohrfeige. Was für einen Schwachsinn sie schon wieder im Kopf hatte. Das sollte sie schleunigst wieder vergessen. Mädchen durfte man als Frau nicht begehren, Punkt! Das Dumme war nur, dass sie seit etwa ihrem 11 Lebensjahr wusste, dass sie einfach überhaupt nichts mit Männern anfangen konnte. Sie fand sie weder attraktiv, noch sonst etwas. Um ehrlich zu sein nervten sie sie einfach nur mit ihrer Aufdringlichkeit, ihren begehrlichen Blicken. Das Problem an der Sache war nur, dass ausgerechnet sie in einer streng konservativen Familie lebte. Es wurde regelrecht von ihr erwartet, dass sie vor ihrem 25. Lebensjahr verheiratet war und am besten bereits ein Kind hatte. So war es eben in Spanien üblich sagte ihre Mutter immer. Zu schade, dass Fernanda keinesfalls beabsichtigte diesem Plan zu folgen, ganz im Gegenteil. Doch das war ein anderes Thema. Was in diesem Augenblick zählte war, dass Sara leise seufzte und sich mit der linken Hand die Haare aus dem Gesicht strich. Es fiel ihr wahrscheinlich nicht auf, aber sie machte es immer, wenn sie gerade besonders tief in Gedanken war. So viel wusste Fernanda, auch wenn sie nur ein paar Mal die Gelegenheit gehabt hatte sie zu sehen. Sie konnte nur hoffen, dass es der Blondine nicht auffiel, dass sie sie öfter so dreist ansah wie in diesem Augenblick. Doch sie musste einfach die Gelegenheiten nutzen, die sich ihr boten. Sie sah Sara in der Schule nur äu?erst selten, um genau zu sein ein paar Mal in den Pausen und in Latein und Religion, aber da sa? sie in anderen Bankreihen als sie und konnte so auch nicht mit ihr ins Gespräch kommen. Deswegen war sie heute umso erleichterter gewesen, als klar wurde, dass sie die Chance hatte mit ihr auf ein Zimmer zu kommen. Natürlich hatte sie sie sofort ergriffen und nun sa? sie hier mit diesem wunderschönen Mädchen. Einfach zu gut um wahr zu sein. In diesem Moment klopfte es an der Tür. Sara schrak auf. „Ja?“ Frau Koch öffnete die Tür. „Habt ihr bereits ausgepackt? Wir treffen uns in einer halben Stunde unten. Der Tag ist noch jung und deshalb werden wir uns noch heute ein paar Sehenswürdigkeiten ansehen.“ Genervtes Aufstöhnen von Sara. „Muss das denn ausgerechnet heute sein?“ Sie sah so niedlich aus, wenn sie verärgert die Stirn krauste. „Ja, muss es. Also seht zu, dass ihr pünktlich da seid.“ Und mit den Worten verschwand die Lehrerin wieder. Fernanda seufzte. „Na toll. Ich hatte heute eigentlich etwas Anderes vor.“ „Ach ja? Was denn, wenn ich fragen darf?“ Aus Saras Augen blitzte echte Neugier und ihr wurde bei diesem Blick ein wenig schummerig zumute. „Ähm, um ehrlich zu sein hatte ich nichts bestimmtes vor, aber alles ist besser, als sinnlos durch die Stadt zu laufen und sich alte Gebäude anzusehen.“ Sara lachte. „Ja, da kann ich Dir nur zustimmen. Aber morgen haben wir frei. Hast Du schon etwas geplant?“ War das jetzt ein Scherz? Sara Michaelis fragte, ob sie Zeit hatte? Fernanda war nie auf den Mund gefallen, doch in diesem Augenblick wusste sie nicht, was sie sagen sollte. "Ähm ja klar. Ich meine, was sollte ich sonst vorhaben?“ „Super.“ Sara grinste. Dann lass uns doch einfach mal in die Innenstadt gehen. Ich weiß nicht, ehm shoppen oder so.“ Fernanda lachte. „Du klingst ja begeistert. Ich dachte immer du bist nicht so der Typ Mädchen der gerne stundenlang in Läden herumsteht und Klamotten anprobiert.“ Das blonde Mädchen lachte. „Du hast mich ertappt. Stimmt auch alles. Mir wäre es lieber, wenn wir einen Kaffee trinken würden.“ „Mir auch.“ „Dann lass uns das machen.“ Fernanda lächelte. „Alles klar. Ich freue mich schon.“ Saras Herz schlug wie wild. Was war nur in sie gefahren? Woher hatte sie nur den Mut Fernanda so etwas zu fragen?! Einen Kaffee trinken gehen. Morgen! Was machte sie nur? Vielleicht war sie gerade im Begriff alles kaputt zu machen? Sie konnte nur inständig hoffen, dass morgen alles glatt laufen würde und Fernanda sie nicht für komplett durchgedreht und verrückt halten würde. Konnte sie das schaffen? ------------------------------------------------------------------- Anm. der Autorin: So, es dauerte ein wenig länger mit diesem Kapitel, aber das kommt weil ich im Moment in der Klausurenphase stecke und auch noch die Fernbeziehung mit meiner Freundin aufrecht erhalten muss ;) Ich hoffe ihr habt Verständniss :P Bis zu Kapitel 5 kann es auch vielleicht bis nach dem Wochenende dauern, aber ich hoffe, dass ich es noch vorher fertig bekomme^^ LG Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)