Spielkinder von blumenpups (Eine Chaostriologie Production) ================================================================================ Kapitel 23: Wahrheit süß-sauer ------------------------------ Kunterbunte Plapperkiste – Ein Interview mit den Autorinnen Frage: Was geht in Zorro's Hinterstübchen vor sich? Lady_Tashigi: Naja, angenommen, sein Gehirn verläuft in den üblichen, der Menschheit bekannten Weise... blumenpups: ...und reagiert annähernd auf die Art, wie wir es gewohnt sind... Lady_Tashigi: ...und seine Psyche ist nicht mit einer uns unbekannten psychischen Krankheit beschädigt blumenpups: ...dann läuft da wahrscheinlich eine riesen Party mit gelegentlichen Cage Fights, lauter Hardrock-Musik, nackten Girls und viel, viel Alkohol. Lady_Tashigi: Und Schwertern. Auf irgendeine abstrakte Weise. blumenpups: Vielleicht als Phallus-Symbol. Müsste man dann aber recherchieren. Lady_Tashigi: So viel also zu unserer Meinung als Fachfrauen. Frage: Wie alt war Tashigi, als sie den Antrag bekam? Lady_Tashigi: Gute Frage! blumenpups: Wir dachten, sie hat ihn kurz vor dem Tod ihres Verlobten bekommen. Lady_Tashigi: Und wir dachten, dass der Tod ihres Verlobten bereits drei Jahre zurück liegt. blumenpups: Folglich dachten wir, dass sie ungefähr 21 Jahre alt war. Lady_Tashigi: ...aber irren ist ja menschlich. "Hallooooooooooo? War da nicht noch was mit Besserung?!" werden sich die meisten von euch jetzt fragen. Sicher. Eigentlich sollten wir wohl vor euch zu Kreuze kriechen und um Verzeihung winseln. Aber dafür haben wir gar keine Zeit. Dieses Kapitel ist sowieso einzig und allein deshalb on, weil blumenpups den PC ihrer Schwipp-Schwiegermama 'übernommen' hat, unmittelbar nach der Arbeit. Jaja. So ist das Leben. Trotzdem "Sorry!" @ -Tsume-: Bis Zorro selber Vater wird, dauerts wohl noch ne Weile *lach* Dafür stellen die beiden sich mit Abstand zu blöd an. Mich würde viel eher interessieren, wer den Kampf gewonnen hat: du oder die Motte? @ Alwena93: Ja, Tash's Vergangenheit hat's auch ganz schön in sich. Aber das war nicht die Idee vom Pups, sondern von der Lady. Außerdem wär's sonst ja langweilig. Und das wird noch wichtig werden – also behaltet es gut in Erinnerung. @ Chi-girl: Scheint so o___O Keine Sorge, zwischen dem Blondchen und unseren zwei Turteltäubchen wird es noch eine ganze Reihe mehr Missverständnisse. Einige darunter haben uns glatt vom Stuhl gehauen – vor Lachen. @ Marimo_PB: Doch. Antwort gut angekommen? XD Naja, die sind beide viel zu stur, um es sich einzugestehen. Man kennt das ja. Romeo und Julia. Die alte Geschichte. Bis einer stirbt! ...und, NEIN, es sollte KEIN Tipp sein, wie die Story ausgeht. Genug Small Talk. Ihr habt lange genug gewartet. Have Fun! Kapitel 23: Wahrheit süß-sauer Einige Stunden später sah seine Wohnung beinahe so aus, als wäre er gerade erst dabei, sich häuslich einzurichten. In zwei Räumen fehlte die Tapete komplett, im Wohnzimmer hatten sie gerade angefangen, und sämtliche Möbelstücke und Dinge, die nicht mehr zu gebrauchen waren, hatten sie gemeinsam hinaus auf die Straße oder in den Keller geschafft. Nun stand sein kleiner Kellerraum kurz vorm Platzen, die Straße sah aus, als hätte man einen Container auf ihr ausgeleert und seine Wohnung war gähnend leer. Selbst mit der Matratze musste Ace irgendetwas angestellt haben, und obwohl das hieß, dass er nun wirklich keinen Schlafplatz mehr hatte, hatte der Moderator beschlossen, dass es auch für seine Couch an der Zeit war, unter die Erde oder besser noch in die Müllpresse zu kommen. Nun waren sie beide verschwitzt, verdreckt und wahrscheinlich auch komplett ausgelaugt, aber er konnte nicht abstreiten, dass ihm das Projekt mit ihr nicht auch Spaß gemacht hatte. Eigentlich sogar ziemlich viel Spaß, denn die Arbeit beim Fernsehen hatte sich nach zwei Jahren so sehr in ihm festgesetzt, dass er es sich in manchen Situationen einfach nicht verkneifen konnte, irgendeinen Quatsch anzustellen. Grinsend machte er es sich schließlich auf dem Boden gemütlich und zog sein Handy aus der Hosentasche. "Worauf hast du Hunger?" Fix und fertig ließ Tashigi sich neben den jungen Mann sinken und musste erstmal ordentlich verschnaufen. Aber sie musste sich ebenfalls eingestehen, dass es wahnsinnig Spaß gemacht hatte seine Wohnung auseinander zu nehmen. Als sie sch etwas streckte, linste sie zu ihrem Sitzpartner rüber und sah zu, wie er sich das Handy aus der Tasche zog. "Egal, so kommen wir aber nicht mal in eine Kneipe!", lachte sie leise und schaute an sich runter. Eigentlich hatte sie es auch nicht vor, aber sie wollte es wengistens mal erwähnt haben. Er nahm sich ein Beispiel an der jungen Polizistin, blickte an sich herunter und konnte nicht anders, als herzhaft aufzulachen. "Ha! Wenn du wüsstest, in welchen Aufzügen ich schon alles essen war!", grinste er, denn je nachdem wo man gerade mit der Crew drehte, musste auch dort gegessen werden - und wenn man eben nur zehn Minuten Zeit hatte und es fünfzehn Minuten alleine gebraucht hätte, um das Kostüm einmal an und aus zu ziehen, dann hatte man eben keine große Wahl. Allerdings musste er zugeben, dass sie beide wirklich total verschmutzt waren und er hatte schon seit geraumer Zeit das Gefühl, von dem ganzen Staub an seinen Händen irgendwo einen fetten, schwarzen Strich in der Stirn zu haben. Herzhaft lachend deutete sie auf sein Gesicht, um genauer zu sein auf seine Stirn. "Wenn wir Glück haben, kommen wir so in Mecces rein...", grinste sie höhnisch und rappelte sich auf, um wenigstens einen Blick in den Badezimmerspiegel werfen zu können. Aber was "anständiges" zu Essen hatten sie sich nach dieser heftigen Aufräumaktion gänzlich verdient. Mecces oder BK würde da wohl nicht reichen. Obwohl ein Schokoshake nicht schlecht wäre. Mit dem Handrücken rieb der Moderator sich über die Stirn, in dem zweifelhaften Versuch, sich den Dreck wegzuwischen, mit dem Ergebnis, dass es danach nur noch schlimmer aussah. Geschlagen rappelte er sich also wieder auf die Beine und taperte in die Küche, um sich wenigstens Gesicht und Hände zu waschen. "Bestellen oder essen gehen? Ich lad dich ein", rief er schließlich über die Schulter. Immerhin hatte sie ihm den ganzen Tag über geholfen, da war das ja wohl das Mindeste, was er tun konnte. Grinsend und leicht mit dem Kopf schüttelnd beugte sich Tashigi über das Waschbecken vor sich und wusch sich erstmal das Gesicht. "Keine Ahnung, lass uns irgendwohin gehen, wo alle so aussehen wie wir." Ein spöttischer Unterton war zu hören. Am besten würde sich wohl da ein Biergarten eignen. Am besten noch das Oktoberfest, aber das lag nun mal nicht gerade um die Ecke. "Lass uns lieber was holen und uns irgendwohin setzen." An der frischen Luft essen, irgendwo auf 'ner Parkbank und quatschen. Das wäre mal was. Sowas tat sie höchstens mal bei der Arbeit, aber ansonsten... "Geht klar", rief er zurück und wischte sich mit einem Küchentuch das Gesicht trocken. Zumindest war er sich jetzt halbwegs sicher, dass im die Arbeit nicht mehr wortwörtlich ins Gesicht geschrieben stand, sondern nur noch an seinen Klamotten abzulesen war. Die Idee hatte durchaus etwas verlockendes. So etwas machte er sonst nur bei der Arbeit, meist aus Zeitmangel und Ähnlichem. In seiner Freizeit ließ er sich beliefern, von Sanji bekochen oder nahm sein Essen mit vor die Konsole. Aprospos Konsole. Dieses Wochenende hatte er - abgesehen von den drei Stunden am Vortag - noch nichts für die Arbeit getan. Sah aus, als müsste er das heute Nacht bei Sanji nachholen... Auch Tashigi sah wieder halbwegs annehmlich aus. Aber ihre Klamotten verrieten immernoch, was für ein anstrengender Tag heute gewesen war. Sie griff neben sich zum Handtuch und rieb es sich über das nasse Gesicht und trocknete sich damit danach die Hände ab. Nach wenigen Minuten stand sie wieder vor der Küche und betrachtete nochmal das Werk, was sie bis jetzt geschafft hatten. Es war ein Haufen Arbeit gewesen, aber es hatte sich gelohnt. Und das ihre Kleidung darunter leiden musste, störte sie nicht im Geringsten. Zorro streckte sich ausgiebig, als Tashigi zu ihm in die Küche trat, folgte ihrem Blick und grinste leicht. "Gute Arbeit, Officer", meinte er dann großzügig, öffnete mühsam den umgekippten Kühlschrank und angelte mit Müh und Not eine neue Flasche Pepsi heraus, die er Tashigi dann hinhielt. "'Ne?!", stimmte sie nur zu, nahm die Pepsi entgegen und drehte den Decke auf, nur um diesen sofort wieder zuzudrehen, nachdem sie bemerkte, dass ihr das klebrige Getränk entgegen sprudelte. Dass die Pepsi im Kühlschrank gelegen hatte, hatte sie völlig vergessen. Sie seufzte, schüttelte nur fassungslos, wegen ihrer eigenen Dummheit, leicht den Kopf und verfluchte sich selbst. Sowviel zu Thema: Gerade gewaschen! "So blöd kann auch nur ich sein", murrte sie leise zu sich selbst, zuckte dann nur mit den Schultern (jetzt war's eh egal), öffnete immer wieder etwas den Deckel, um die restliche Kohlensäure entweichen zu lassen und danach einen Schluck zu trinken. Der Moderator grinste breit, verkniff sich jedoch einen spöttischen Kommentar und warf ihr das Küchenhandtuch zu, mit dem er selbst sich vorhin das Gesicht abgetrocknet hatte. "In irgendeinem Karton im Flur sind Shirts von mir, such dir ruhig eins aus, wenn du willst." Reflexartig fing Tashigi das Handtuch auf und trocknete sich erstmal die Hände ab, nachdem sie die Flasche abgestellt hatte. "Danke, ein Shirt wäre echt nicht schlecht...", gestand sie seufzend und legte wieder das Handtuch bei Seite. Dann ging sie, wie Lorenor es ihr geraten hatte, in den Flur und fischte sich ein neues Shirt aus einem der Kartons. Okay, sie waren alle viel zu groß, aber das ließ sich wohl nicht ändern. In der Zwischenzeit fuhr sich Zorro durch die Haare, in dem dumpfen Versuch, sie damit vielleicht ein bisschen zu bändigen. Aber seine Haare waren sturer als er selbst, was bereits ein Kunststück an sich war, also ließ er irgendwann die Arme sinken und stopfte sich eine Hand in die Hosentasche, während er mit der anderen nach seiner Jacke und seinen Schlüsseln griff. Schnell tapste Tashigi ins Bad, zog sich das verdreckte Oberteil aus, legte es über seinen Badewannenrand und streifte sich Lorenors Shirt über. Viel zu weit, aber was soll's! Dann ging sie in den Flur und griff ebenfalls nach ihrer Jacke. "Wohin soll's denn gehen?", fragte er, während er sich die Jacke anzog und den Flur langsam aber sicher ansteuerte. Handy und Schlüssel stopfte er dabei in die Jackentaschen, das Portemonnaie blieb in einer seiner hinteren Hosentaschen und mehr brauchte er ja erst mal nicht. Überlegend kratzte sich Tashigi am Kinn. Gute Frage. "Wie wär's mit chinesisch? Ich kenne da einen Guten, keine zehn Minuten mit dem Auto." Chinesisch... hatte sie schon lange nicht mehr! Den kannte Zorro allerdings auch. Er war immerhin Stammkunde. Zwar hatte das nicht viel zu heißen, weil er ungefähr bei zehn verschiedenen Take-Out Stammkunde war und sämtliche Besitzer, Bedienungen und Köche mit Vornamen kannte, aber immerhin konnte er ihr in dem Punkt eindeutig zustimmen. Außerdem hatte er Lou schon verhältnismäßig lange keinen Besuch abgestattet. "Okay. Auf zu Lou", gab er grinsend zurück. Lou?! Verwundert starrte sie den Grünschopf an. Nun gut, zumindest wusste er, von welchem Geschäft sie sprach."Fahren wir mit meinem Auto?" Er war schon drauf und dran zu nicken, als ihm einfiel, dass sein Bike ja ebenfalls noch existierte und bei einem seiner Nachbarn in der Garage untergestellt war. Immerhin, er hatte ein lebendes Navigationssystem vor sich stehen, warum also nicht? Mit ihr hinten drauf würden sie schon nicht in der Wallachei landen, da war er sich ziemlich sicher. "Was hältst du von Mottorrädern?", hakte er also schmunzelnd nach. Fragend blinzelte sie zu Lorenor rüber und grübelte. "Keine Ahnung, ich bin noch nie mit ein Motorrad gefahren...", gestand sie verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Klar, sie hatte schon oft darüber nachgedacht, ob sie nicht mal einige Fahrstunden damit machen sollte, aber sich dazu getraut hatte sie bisher noch nicht. "Dann wird's allerhöchste Zeit", stellte der Grünhaarige leicht erstaunt fest - ehrlich gesagt, er war bisher noch niemandem über den Weg gelaufen, der noch nie auf einem Motorrad gesessen hatte, aber es gab ja bekanntlich für alles ein erstes Mal. "Wir fahren mit meinem. Ich hab noch 'nen zweiten Helm unten. Bereit?" "Wie?! J-Jetzt?" Ehlich gesagt hatte sie ein bisschen Schiss, auch wenn sie das schon immer mal machen wollte. Aber mehr überraschte Tashigi, dass die Gegenüber ein Motorrad besaß, als dass er sie jetzt einfach fragte. "Gut, von mir aus. Ich hoffe du kennst den Weg zum Krankenhaus." Bei ihrem Glück und der Tollpatschigkeit war es nicht all zu verwunderlich, wenn sie vom Motorrad fiel. Zorro lachte rau auf, während er die Haustür aufstieß und in den Flur trat. "Keine Panik, mit dem Ding kann ich schon umgehen", versicherte er der Polizistin schließlich und merkte, dass er sich irgendwie total darauf freute, wieder ein bisschen durch die Gegend zu heizen. "Das hoffe ich doch!" Etwas nervös ging sie Lorenor nach, aber dennoch... Sie vertraute ihm. Also, warum nicht? Eine Hand in den Hosentaschen vergraben und freudig mit den Schlüsseln klimpernd trottete er die Treppen herunter, stieß schließlich die Tür unten auf und hielt sie ihr auf. Nun galt es nur noch herauszufinden, welche dieser blöden Garagen noch mal seinem Nachbarn gehörte, aber er meinte, es wäre die zweite von rechts gewesen. Er behielt Recht, das merkte er, als der Schlüssel passte und das Tor geschmeidig quietschend aufglitt und den Blick auf sein "Baby" freigab. Neugierig sah sich die junge Polizistin um und blieb bei Lorenors Maschine hängen. Sie staunte nicht schlecht, das Gefährt war echt schick. "Wow, nicht schlecht..." Je länger sie auf seine Maschine starrte, desto mehr hatte sie Lust drauf einen Führerschein Klasse A zu absolvieren und sich ebenfalls so ein schönes Motorrad zu kaufen. "Ja, nicht?", stimmte der Moderator grinsend zu und tätschelte den Sitz seines treuen Gefährts. Ein bisschen vertaubt und vielleicht ein bisschen zu vernachlässigt, aber es würde schon gehen, davon war er überzeugt. Er beugte sich über das Bike, um an das dahinterliegende Regal zu kommen, auf dem seine beiden Helme lagen. Einen davon reichte er der Polizistin herüber, bevor er sich seinen eigenen unter den Arm klemmte, das Lenkradschloss entriegelte, den Ständer zurückklappte und das Bike rückwärts aus der Garage schob. Dankend nahm sie den Helm entgegen und folgte ihm aus der Garage. Kurz rieb sie über den Helm und entstaubte diesen damit. Er schien wohl länger nicht gefahren zu sein, denn seiner sah nicht gerade sauberer aus. Würde schon schief gehen. Er schnitt eine kurze Grimasse, während er ebenfalls den Staub vom Visier wischte. "Das letzte Mal bin ich mitten im Nirgendwo gelandet. Sanji hat drei Tage gebraucht, um mich zu finden", erklärte er und machte eine große Geste daraus, sich am Hinterkopf zu kratzen. Dann zuckte er gleichgültig mit den Schultern. "Ich sollte mir wahrscheinlich ein Navi zulegen." Tashigi unterdrückte ein Lachen. Sein Orientierungssinn war einfach einmalig, das stand fest. "Das wäre mal 'ne Idee!", schmunzelte sie, setzte sich den Helm auf, klappte das Visier hoch und versuchte die Schnallen zu schließen, was jedoch nicht so wirklich gelingen wollte. Grinsend sah der Grünhaarige ihr dabei zu, legte dann seinen Helm auf dem Boden ab und trat einen Schritt auf sie zu. "Lass mal den Profi ran da", meinte er schmunzelnd, griff dann nach den Schließgurten, schloss die Schnallen und zog die Bänder schließlich fest, damit der Schutz nicht allzu sehr wackeln konnte. Immerhin wollte er es nicht unbedingt verantworten, dass sie sich den Schädel brach, falls es doch zu einem Unfall kommen sollte. Man wusste ja nie und sicher war sicher. Verblüfft blickte sie zu Lorenor auf und lief hochrot an. Als er ihr den Gurt zu zurrte, klappte das Visir von selbst wieder runter, woraufhin dieses von innen beschlug. Und das alles nur wegen ihren glühenden Wangen, verdammt! "Danke..." "Dafür nicht", meinte er knapp, klopfte dann kurz grinsend gegen ihr geschlossenes Visier und griff dann schließlich nach seinem eigenen Helm. Dort war zum Glück soweit nichts verstellt, und wenn es nach ihm ging, konnte der Spaß losgehen. Also schwang er sich auf seine geheiligte Maschine und klopfte auffordernd auf den Ledersitz hinter sich. "Aufsteigen, bitte!" Kurz stöhnte Tashigi aufgeregt auf, tat dann aber brav, was Lorenor ihr gesagt hatte und setzte sich auf den Rücksitz. Eher zögerlich und angespannt klammerte sie sich an seiner Jacke fest, traute sich gar nicht, die Arme um ihn zu legen. Zorro runzelte kurz die Stirn, als er ihren vorsichtigen Griff spürte, dann umfasste er ihre Hände entschlossen mit seinen und legte sie sich um den Bauch. Kurz klappte er sein Visier auf. "Gut festhalten. Und leg dich ein bisschen mit in die Kurven. Und vergiss nicht, mir den Weg zu sagen, außer du willst, dass wir in einer Woche noch unterwegs sind!", wies er sie dann an und konnte nicht leugnen, dass er es mochte, sie so nah bei sich zu haben - auch, wenn er das nie zugeben würde, aber er hegte den dumpfen Verdacht, dass sein hart pochendes Herz ihn vielleicht verraten könnte. "Oh, okay..." Tashigi hoffte, dass man ihre heftige Röte nicht zu sehen waren. Sie hatte eigentlich nicht vor gehabt, ihm so auf die Pelle zu rücken, aber das ließ sich wohl gerade nicht vermeiden. Außerdem... sie stritt nicht ab, dass es ihr irgendwie gefiel. Auch ihr war ihr starker Herzschlag mehr als unangenehm. Und es lag näher, dass er ihren Puls am Rücken spürte, als sie seinen. Während er mit den Füßen das Gleichgewicht der Maschine hielt und mit der linken Hand den Lenker gerade, kramte er mit der rechten in seiner Jackentasche nach den Schlüsseln. Triumphierend zog er sie dann unter großem Geklirre ans schwindende Tageslicht und steckte sie ins Zündschloss. Er war ziemlich froh darüber, dass er vorne saß, so konnte sie ihm nicht so leicht ins Gesicht sehen und seine Röte bemerken - oder seinen konzentrierten Gesichtsausdruck, denn irgendwie fiel es ihm jetzt bedeutend schwerer, seine Gedanken auf die Straße zu beschränken, wo gerade das doch wichtig war. "Bereit?", grinste er dann, startete den Motor und ließ ihn theatralisch ein wenig aufheulen, bevor er losfuhr. Zögernd nickte sie. Sie war nervös, sogesehen war sie noch Jungfrau in dem Gebiet. Sie drückte sich nur um so mehr an ihn und presste ungewollt ihren Oberkörper gegen seinen Rücken, als er schließlich losfuhr. Gott, hoffentlich bemerkte er ihren Herzschlag nicht. Als der erste Fahrtwind durch den schmalen Schlitz, den er vom Visier offen gelassen hatte, drang und ihm durchs Gesicht fegte, fühlte er sich gleich bedeutend wohler in seiner Haut. Ihm war gar nicht wirklich bewusst gewesen, wie sehr ihm das gefehlt hatte, und probeweise gab er noch ein bisschen mehr Gas, als eigentlich erlaubt war, aber das war ihm ziemlich egal. Tashigi hatte ihre Arme nun ganz schön fest um ihn geschlungen, und er konnte ihre Körperwärme durch ihrer beider Jacken hindurch nur zu gut fühlen. Er erinnerte sich selbst vorwurfsvoll daran, dass sie das erste Mal auf einem Motorad saß, und bremste vor der ersten Kurve ein wenig ab, bis er wieder auf dem erlaubten Tempolimit war. Aber in ein paar Minuten, wenn sie sich an das Gefühl gewöhnt hatte, würde er wieder aufdrehen, das wusste er jetzt schon. Leicht verängstigt kniff die Blauhaarige die Augen zusammen. Verdammt nochmal, er sollte sich mal durch den Kopf gehen lassen, wen er hinter sich sitzen hatte. Wenn er sich nicht bald an das Tempolimit halten würde, würde sie ihn in Handschellen abführen. Jedes Mal, wenn er weiter auf's Gas trat, klammerte sie sich mehr an ihn. Zwar war alles mehr als ungewohnt, aber irgendwie war es auch ein echt angenehmes Gefühl. Wenn jemand anderes für ihr sitzen würde, würde es sich wohl ganz anders anfühlen, da war sie sich sicher. Ob es jetzt ein positives oder eher negatives Zeichen war, wusste Tashigi selbst nicht so genau. Dann fiel ihr wieder ein, was eigentlich ihre Aufgabe war. Leicht tippte sie Lorenor an und deutete in die Richtung, in die er fahren musste, um zu Lou's Chinapalast zu kommen. Ace hatte sie ja eigentlich bereits vorgewarnt: sowohl er als auch Sanji würden sich von ihrem Status als Polizistin nicht im Geringsten davon abhalten lassen, sich weiterhin genau so zu verhalten, wie sie es immer taten. Na gut, der Koch vielleicht schon, aber Zorro sicherlich nicht. Er hatte sich von seinem Vater nicht einschüchtern lassen, und von Tashigi auch nur in geringer Art und Weise. Irgendwann spürte er, wie sie ihm auf die Schulter tippte und setzte den Blinker, bevor er sich mit ihr in die Kurve legte und kaum, dass sie wieder senkrecht standen, überholte er die elend langsamen PKW's vor sich und verschaffte ihnen locker ein paar Sekunden Vorsprung. Schnell... Viel zu schnell! Der Idiot würde noch sein blaues Wunder erleben, wenn sie wieder halbweges auf festen Beinen stehen konnte. Dieser verdammte Mistkerl! Soviel zum Thema "Vertrauen"! So schnell würde sie nicht mehr auf sein Bike steigen. Verängstigter als vorher schon krallte sie sich mehr in seine Jacke fest, zog die Schultern heran und legte den Kopf zwischen seine Schulterblätter. Hoffentlich war der Spuk bald vorbei. Erst als die junge Polizistin ihre Finger beinahe schmerzhaft fest in ihm verankerte, kapierte er auch, was los war und bremste vorsichtig ab, bis er wieder in einem einigermaßen gemäßigten Tempo fuhr. Allerdings verstand er nicht einmal ansatzweise, warum sie sich so anstellte. Er wusste, wie er mit seinem Bike umzugehen hatte und er war schon weitaus rasanter gefahren, ohne damit irgendjemanden außer Konzept zu bringen. Nicht einmal die Autofahrer, denn er war vernünftig genug, erst zu überholen, wenn auch genug Platz und kein Gegenverkehr war. Trotzdem blieb er brav und fuhr ausnahmsweise Mal nach Geschwindigkeitsbegrenzung. Sichtlich erleichtert, wenn auch verwundert, sah sie kurz zum Fahrer auf. Er schien es begriffen zu haben, dass sie einfach noch viel zu ängstlich für so rasante Fahrten war. Wenigstens hatte er Nachsicht mit ihr und fuhr für sie langsamer. Jetzt konnte sie wenigstens die restliche Fahrt genießen. Wieder kam sie ihrer Aufgabe nach und zeigte ihm den Weg. = = = So lotsten sie sich vorbildlich durch die Stadt, bis selbst ein Kerl mit einem Orientierungssinn eines Scheibe Toast, wie er es war, die Gegend widererkannte und letztendlich kam er auf dem Parkplatz hinter dem Restaurant zum Stillstand. Eigentlich schade, fand der Moderator, denn immerhin hatten sie es doch schön kuschelig gehabt und wenigstens in der zweiten Hälfte der Fahrt hatte Tashigi auch keine Todesängste mehr ausstehen müssen. Er wusste nicht Recht, ob ihn jetzt Ärger erwarten würde, aber er war für alle Eventualitäten gewappnet. Etwas erleichtert, aber auch bedröppelt sah sie zu, wie Lorenor das Gefährt zum Stillstand brachte. Langsam stieg sie vom Sitz, nur um sich kurze Zeit wieder etwas gegen das Motorrad zu lehnen. Horror, sie hatte immernoch zittrige Knie! Eigentlich war sie nicht so ein Waschlappen, aber das vibrierende Metall und die laut vorbeifahrenden Autos, dazu noch dieser große Gefahrenfaktor... Seufend stieß sie sich wieder ab und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Er biss sich hart auf die Lippe, um sich das Schmunzeln zu verkneifen, bevor er sich ebenfalls von der Maschine schwang, den Ständer mit seinen schweren Stiefeln wieder nach vorne klappte und das Bike abstützte. Der Moderator klappte das Visier nach oben, um an frische Luft zu kommen und löste nach einigem herumtasten die Schnalle unter seinem Kinn, bevor er den Helm absetzte. "So schlimm?", neckte er sie dann und lehnte sich gegen das Bike. Tashigi knurrte, trat etwas näher an ihn heran und verpasste ihm eine Headnut samt Helm. Pech für ihn, dass er seinen gerade abgenommen hatte, das hatte ihm eine Beule erspart. "Mistkerl! Ich hatte voll Schiss, mach das nie wieder!!" Eher würde sie nie wieder auf das Bike steigen. Toll, sie hatte den Reiz am Motorrad fahren verloren. Enttäuscht fummelte sie am Verschluss, öffnete diesen und zog sich ebenfalls den Helm ab. Sie würde wohl wieder mit dem Bus nach Hause fahren. "Outsch!!", entfuhr es ihm unwillkürlich und er zuckte zurück. Sein armer, schöner Schädel! In den letzten Tagen mutierte der ernsthaft zu einem Magneten für Gefahr und Verletzungen. Knurrig rieb er sich über die schmerzende Stelle. "Jaja, ist ja gut, ich werd brav wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird!!" "Klar, von wegen...", brummte sie nur leise und ging zum Eingang von Lou's Chinapalast. Er würde sich eh nie ändern, genauso wenig wie Ace. Den Helm unter'm Arm geklemmt betrat sie das Lokal. Na ganz toll. Begeisterung sah anders aus, da war er sich ziemlich sicher. Aber na gut, er hatte ja nicht ahnen können, dass sie in dem Punkt so überempfindlich war. Missmutig stopfte er eine Hand in die Jackentasche, mit der anderen hielt er den Helm, und folgte ihr, um Lou wenigsten auch Hallo sagen zu können. Eigentlich war es schon ganz schön gewesen, mit ihm durch die Gegend zu fahren. Aber dass er so einen Bleifuß hatte wusste sie ja nicht. Leise seufzend legte sie den Helm auf den Tresen und stützte sich auf diesen ab, wartete darauf, dass ihr Beifahrer eintrat oder dass sie bedient wurde. Zorro wurde von angenehmer Wärme und einem altbekannten Stimmengewirr begrüßt, als er ebenfalls eintrat. Tashigi sah er am Tresen lehnen, und bereitwillig verzieh er ihr für's erste und gesellte sich zu ihr. Weit und breit war keine Bedienung zu sehen, aber das stellte für ihn keierlei Hindernis dar. Kurzerhand umrundete er den Tresen, stieß die Küchentür auf und verschaffte sich ungefragt Eintritt. "Lou?! Bist du hier irgendwo?" Lautes Gerümpel von diversen Töpfen, dann konnte der Grünhaarige den Kopf von Lucky Lou erkennen, irgendwo zwischen einem Unterschrank und in einem Gewirr aus Töpfen und Deckeln. "Zorro? Bis' du das?", kam es gedämpft hervor. "Japp. Ich dachte, ich schau mal vorbei. Hab auch jemanden mitgebracht." Der korpulente Koch, der ein enger Freund von Ben war, richtete sich zu seiner vollen Größe auf und strahlte dem Moderator breit entgegen. "Tut gut dich zu sehen, Mann. Was macht die Arbeit?" "Unheimlich proffessionell bei uns, wie immer. Und bei dir?" "Och, ich kann nicht klagen. Was darf's denn sein?", hakte der Koch schließlich nach, wischte sich die Hände an der Schürze ab und bewegte sich etwas watschelnd auf den Grünhaarigen zu, der mittlerweile wieder auf dem Weg in Richtung Tresen war. "Musst du die Lady fragen", gab Zorro schulterzuckend zurück und lehnte sich gegen die Arbeitsplatte, direkt neben der Kasse. "Donnerwetter!", entfuhr es Lou, als er Tashigi erblickte, und er pfiff anerkennend durch die Zähne. Zorro verdrehte die Augen und hoffte, dass die Polizistin ihm das nicht auch noch übel nahm. Skeptisch sah sie Lorenor nach. Das war einfach nicht zu fassen. Der Typ verschaffte sich einfach so freien Eintritt in die Privatbereiche. Nun gut, sollte er doch. Tashigi hatte wenigstens den Anstand hinter dem Tresen zu warten, zuckte leicht zusammen, als sie die Töpfe scheppern hörte und lauschte nur etwas dem leisen Gebrabbel der beiden Männer. Sie schienen sich sehr gut zu kennen und trotzdem kannte der Trottel den Weg zum Chinapalast nicht?! Tashigi seufzte, lehnte sich etwas mehr gegen die Theke vor sich und sah sich etwas um, bis Zorro und Lou endlich aus der Küche traten. Mit leicht geröteten Wangen fuhr sich die junge Polizistin über den Hals und schaute beschämt weg. Sie freute sich über das Kompliment, auch wenn Lou nicht gerade... ihr "Typ" war. "H-Hallo..." "Hallo", grinste Lou zurück, stützte sich neben Zorro mit den Ellbogen an der Arbeitsplatte ab und lächelte der Polizistin wohlwollend zu. "Was darf ich dir zaubern?", fragte er dann und griff nach einem Notizblock, um sich ihre Bestellung zu notieren. Lou war anscheinend ein echt netter Kerl. Was Freunde anging, die hatte Lorenor anscheinend ohne Ende. Gut, dass nicht alle so wie Ace waren. "Das, was der Meister empfielt!", lächelte sie freudig, wollte sich einfach mal überraschen lassen und freute sich dafür um so mehr auf das Essen. "Geldmäßig ist es egal, der Quatschkopf zahlt!", grinste sie höhnisch und deutete auf den Grünschopf neben ihn. Hey, er hatte es versprochen, also konnte sie das ruhig mal ausnutzten! Der dicke Koch lachte lauthals auf, zwinkerte ihr zu und stieß Zorro dann vielsagend seinen Ellbogen in die Seite. "Uiuiui, Zorro, seit wann bist du denn so ein Chameur?", neckte er seinen langjährigen Stammkunden, klopfte ihm auf die breite Schulter und wandte sich schon wieder zur Küche um. "Für dich wie immer, nehme ich an?" "Wann hab ich je was anderes bestellt?", gab Zorro unbeeindruckt zurück und zog nebenher zwei kalte Fläschchen Pepsi aus dem Kühlschrank, bevor er wieder auf die andere Seite des Tresens kam und eine davon Tashigi entgegenhielt. Dankend lächelte sie ihrem Nebenan zu, nahm die Flasche entgegen und drehte den Verschluss vorsichtig auf. Sie hatte keine Lust, dass das Gleiche nochmal passierte und ihr alles entgegen kam. Gut, die Flasche schien sich nicht gegen sie verschworen zu haben, aber wenigstens hatte sie dran gedacht. "Bekommst du hier auch Stammkundenrabatt oder Freundschaftspreise?", schmunzelte sie und nippte an ihrer Flasche. Zorro schmunzelte amüsiert, während er den Verschluss seiner eigenen Flasche öffnete. "Das kommt drauf an, wie er gelaunt ist. Manchmal zahl ich sogar mehr, als auf der Karte steht", klärte er auf, trank einen Schluck und stelle die Flasche erstmal bei Seite. Leicht grinsend schüttelte sie etwas den Kopf. Mehr als auf der Karte stand?! Hoffentlich war er heute gut drauf. Brav warteten beide auf ihr essen. Tashigi war mehr als gespannt, was der Chefkoch für sie zurecht zaubern würde. Während sie warteten stützte Zorro sich mit den Ellbogen gegen den Tresen und ließ seinen Blick gelangweilt über die besetzten Tische des Restaurants gleiten. Er wusste ehrlich gesagt nicht, worüber er mit ihr reden sollte, besonders wo sie vorhin so sauer auf ihn gewesen war.Es war nicht unbedingt sein Plan gewesen, sie zu verärgern, sondern viel mehr, sie für das Motorradfahren zu begeistern, und das war ihm wohl wieder gründlich misslung- Sein Blick blieb an einem altbekannten, verhassten braunem Haarschopf hängen und innerlich seufzte er tief auf. Das hatte ihm jetzt gerade noch gefehlt. Ebenfalls gelangweilt fing Tashigi an an ihren Fingernägeln rumzuknibbeln. Vielleicht hatte sie doch etwas überreagiert. Die Kopfnuss mit dem Helm hätte nicht sein müssen. Lorenors Seufzer machte sie stutzig. Sie folgte seinen Blick durch das Lokal und verzog das Gesicht. Na super, dieser Penner fehlte auch noch. Sie hielt dennoch lieber die Klappe, immerhin hatte sie sich letztens schon eingemischt, da war genug. Hauptsache, es artete nicht wieder in einer Schlägerei aus. Matt. Wie er leibt und lebte und mit einer hübschen, bandagierten Nase. Ein schadenfrohes Schmunzeln konnte Zorro sich bei dem Anblick einfach nicht verkneifen, trotzdem wandte er den Blick lieber schnell wieder ab, bevor dieser Mistkerl ihn ebenfalls entdecken und sich mit ihm anlegen konnte - denn das hätten seine Nerven zweifelsohne gar nicht ausgehalten. Tashigi tat es ihm gleich und sah ebenfalls wieder Richtung Küche. Sie verkniff sich ein Lachen beim Anblick der gebrochenen Nase. "Sieht besser aus als vorher...", murmelte sie und trank einen Schluck aus ihrer Flasche. Wo sie Recht hatte, hatte sie nun mal Recht! Zorro grinste breit, nahm einen Schluck aus seiner Flasche, bevor er leicht nickte. Da sagte sie mal was Wahres. Mit den Fingerspitzen trommelte er nun gelangweilt auf dem Tresen herum und es juckte ihn gewaltig, zu seinem Schwager zu sehen und ihm ordentlich die Meinung zu geigen. Gestern war er schließlich eindrucksvoll von Aya unterbrochen worden und was hatte er schon zu verlieren? Aber er beließ es dabei, noch einmal einen Blick über die Schulter zu werfen und ihm blieb beinahe die Luft weg, als er erkannte, dass Matt seinen Arm um eine junge, schlanke Frau gelegt hatte, die ganz eindeutig nicht Aya war. Dass dieser Idiot mit einer anderen Frau da war, hatte Tashigi nicht bemerkt. Stattdessen sah sie nochmal kurz einen Blick zu Lorenor rüber und verpasste ihn einen leichten Stoß zwischen die Rippen. "Glotz nicht so auffällig rüber, sonst bemerkt der Penner noch was." Und auf diese Art von Kommunikation hatte sie weiß Gott keine Lust. Für einige Sekunden war der Grünhaarige wie vor den Kopf gestoßen, und erst Tashigis Rippenstoß holte ihn wieder in die Realität zurück, sodass er die Polizistin erst einmal reichlich intelligent anblinzelte. "Was?" Dann richtete er seinen Blick wieder auf das Pärchen und beobachtete, wie die Frau seinem Schwager durch das Haar fuhr und er ihr daraufhin ganz natürlich eine Hand auf den Oberschenkel legte. Zorro biss die Zähne so fest zusammen, dass es weh tat. "Ich bring ihn um", prophezeite er dann und machte Anstalten, aufzustehen. Skeptisch zog sie die Augenbrauen zusammen, folgte dann erneut Lorenors Blick durch den Raum und bemerkte jetzt erst, was los war. Das war nicht die Frau in seinen Armen, die vor einigen Tagen noch an seiner Seite war. Erst als Zorro vor sich hindrohte, bemerkte sie, wie ernst er es meinte. "Reiß dich bloß zusammen. Zettel jetzt bitte keinen Streit an!", mahnte sie ihn und fand es sogar recht gelegen für Lorenor. "Seh es positiv, so wirst du ihn wenigstens los und kannst die Kinder wiedersehen. Also mach jetzt nichts Unüberlegtes." Unmerklich zog sie ihr Handy hervor, schaltete die Kamera ein und schoss wenigstens, natürlich ebenfalls unbemerkt, ein Foto von dem turtelnden Pärchen. Wenn es nicht anders ging, mussten halt Beweismittel helfen. Auch wenn es ihm im Grunde gar nicht schmeckte und dieses Arschloch eine Tracht Prügel spätestens jetzt ein für alle Mal verdient hätte, drangen Tashigis Worte doch irgendwie zu ihm hindurch, und auch wenn er eigentlich etwas ganz anderes tun wollte, wusste er, dass sie Recht hatte. Es wäre dumm, sich wegen solch einem Trottel in die Scheiße zu reiten - immerhin hatte er mehr als genug um die Ohren und die Polizistin würde in solch einer eindeutigen Situation wohl auch kein Auge mehr zudrücken können. Knurrend ließ er sich wieder auf den Sitz sinken, hielt seinen Blick jedoch eisig auf den Hinterkopf seines Schwagers gerichtet. Dass es Lorenor nicht schmeckte, was er da sah, war verständlich und an seiner Stelle hätte sie keinen Deut anders reagiert, ganz klar. Aber wenn er es wirklich für nötig hielt ihm eine reinzuschlagen, dann müsste sie eingreifen und das würde eher positiv für das Großmaul enden. Das gönnte sie ihm nicht! Und höchst wahrscheinlich würde es dann mit einer Anzeige an den Grünschopf enden, dann könnte er die Kinder ganz vergessen. Dazu käme noch, dass Lou ausrasten und Lorenor rausschmeißen würde. Dann könnte er sich hier auch nicht mehr blicken lassen. Als Lou dann endlich wieder aus seiner Küche kam und den beiden ihr verpacktes Essen reichte, kam Tashi wieder halbwegs zur Ruhe. Zorro war indessen dazu übergegangen, seinen Schwager in Grund und Boden zu starren, aber der Dreckskerl war so in seine Flirterei vertieft, dass er die hasserfüllten Blicke gar nicht bemerkte. Als Lou ihnen das Essen über die Theke reichte, zuckte er beinahe überrascht zusammen und wandte sich verblüfft um. Der dicke Koch runzelte bloß verwirrt die Stirn, als er den Gesichtsausdruck des Grünhaarigen bemerkte. "Alles okay?" "Hm", brummte der Moderator knapp zurück, überlegte es sich dann anders und deutete auf Matt. "Tust du mir 'nen Gefallen? Spuckst du ihm ins Essen?" Tashigi verkniff sich das Lachen, schüttelte stattdessen nur mit dem Kopf und nahm das Essen entgegen. Eigentlich gar keine so schlechte Idee. "Na toll, mit dir darf ich mich also nicht anlegen, sonst kann ich nie wieder irgendwo was zu essen kaufen." Lou lachte einmal kurz auf, bis er bemerkte, wie ernst der Jungspund vor ihm es anscheinend meinte. Er beugte sich ein wenig über die Theke, um einen besseren Blick auf den Mann erhaschen zu können und zuckte dann gutmütig mit den Schultern. "Ich seh mal, was sich machen lässt. Was hat er dir getan?" Zorro war hingegen noch damit beschäftigt, Tashigi eine Grimasse zu schneiden. "Quatsch. Das ist ja was völlig anderes." Dann wandte er sich Lou zu. "Er betrügt meine Schwester." Tashigi seufzte. Zu gerne hätte sie ihm mit ihren Status als Beamte geholfen, aber als Polizistin durfte sie keine Partei ergreifen. Und wenn Lorenor wirklich als Erster zuschlagen würde, müsste sie ihn wieder mit auf's Revier nehmen. Das war bitter, aber zu gut, dass Lorenor überall Freunde hatte, die ihm helfen konnten. Wahrscheinlich hatte er eine Liste, wo draufstand, was für Freunde er noch brauchte. Autoschrauber, Mechaniker, Klempner...die Liste müsste schon ziemlich lang sein. Polizist war da bestimmt schon zwei Mal abgehakt, dank Zorros Vater und ihr. "Meine Fresse", war alles, was dem dickleibigen Koch dazu einfiel, dann nickte er entschlossen und fasste auch noch zwei, drei andere Möglichkeiten ins Auge, wie man sich an diesem ihm so unbekannten Kerl rächen könnte. "Weiß sie's denn?", hakte er dann vorsichtig nach und der Grünhaarige zuckte ratlos mit den Schultern. "Ich denke nicht. Wie viel kriegst du?", fragte er dann und kramte in seiner Jacke nach dem Portemonnaie herum, aber Lou winkte ab. "Lass gut sein." Der Moderator nickte leicht fahrig und grinste dann dankbar. Immerhin, nicht die ganze Welt hatte sich in diesen Tagen gegen ihn verschworen. Zwar ein schwacher Trost, aber es war einer. Zum Abschied hob er also die Hand. "Mach's gut, Lou." "Du auch. Und mach besser keinen Aufstand, ich hab keine Lust, dir die Polizei auf den Hals hetzen zu müssen", riet der Koch ihm und grinste leicht. Zorro lachte rau auf. "Dafür isses eh schon zu spät", meinte er und nickte kurz in Tashigis Richtung. "Halt den Rand", murrte Tashigi leise und verschränkte die Arme, während sie ihm nachging. Soviel zum Thema 'Zum Essen einladen'. Wenn sie mit Lou geflirtet hätte, wäre das Gleiche bei rausgekommen, nämlich, dass sie nichts bezahlen müsste. Aber gut, immerhin. Er brauchte eh das Geld für die Wohnung. Schön zu sehen, was für tolle Freunde er doch hatte. Der Grünhaarige schmunzelte leicht, sagte jedoch nichts weiter dazu. Ihm war es schnurzpiepegal, was sie von Beruf war - von ihm aus konnte sie auch LKW's fahren oder Model sein, er würde trotzdem nicht anders mit ihr umgehen als bisher oder sich deswegen in irgendeiner Art verstellen. Als sie an dem Tisch, an dem Matt mit seiner Affaire dinierte, vorbeikamen, konnte er nicht anders, als noch einmal hinzusehen, auch wenn er genau wusste, dass ihn dann die Mordlust wieder packen würde. Die Frau an Matts Seite bemerkte jedoch seinen feindseligen Blick, runzelte die Stirn und raunte dem Braunhaarigen etwas ins Ohr, woraufhin der sich umwandte und Zorros Blick begegnete. Es sah ganz so aus, als würde dem sonst so überheblichen Matt die Kinnlade herunterfallen - zumindest entgleisten ihm sämtliche Gesichtszüge. Zorro tat das einzig vernünftige und riss sich zusammen, anstatt dem eingebildeten Fatzke an die Gurgel zu springen und ihm die Halsschlagader zu zerfetzen. Noch mehr Ärger als er bereits hatte konnte er sich ohnehin nicht leisten, auch wenn das Verlangen danach ziemlich groß war. Er nickte seinem Schwager kurz zu und schaffte es sogar, ihn anzugrinsen. Matt schien immer noch so verdattert, dass er erst einmal zu gar keiner Regung fähig war. Eigentlich hatte Tashigi nicht vor, diesem Schleimbeutel vor die Augen zu treten, da sie wirklich die Befürchtung hatte, dass Lorenor seinem Schwager eine verpassen würde, dass ihm Hören und Sehen verging. Aber anders als erwartet tat er es nicht, bliebt sogar relativ cool, auch wenn sie seine Anspannung bemerkte. Sich so zusammen zureißen, das konnte nicht jeder. Dafür respektierte und lobte Tashigi ihn insgeheim. Der jungen Frau neben Matt schien das Spektakel gar nicht zu gefallen, denn sie zupfte den Braunhaarigen ungeduldig am Jackenärmel, aber dieser ignorierte das entweder sehr gekonnt und er war so geschockt, von Zorro entdeckt worden zu sein, dass er es schlicht und ergreifend nicht mitbekam. "Z-Zorro...!", stieß er nach einigen Sekunden bloß mit leicht panischem Unterton aus, als der Grünhaarige schon längst Anstalten machte, mit Tashigi an seiner Seite heraus zu gehen. Dann sprang er auf die Beine und wollte den Tisch umrunden, um auf seinen Schwager zuzutreten, aber der Moderator hob nur kurz eine Hand, was den Braunhaarigen sofort innehalten ließ. Innerlich bebte Zorro vor Wut und Hass, aber äußerlich war er die Ruhe in Person, auch wenn seine Stimme so kühl und beherrscht klang wie nur selten. "Wenn deine Nase eine Chance auf Heilung haben soll, würde ich an deiner Stelle genau dort stehen bleiben und nicht in meine Reichweite kommen." Einen Moment lang wirkte Matt tatsächlich verängstigt, aber er fasste sich relativ schnell wieder und strich sich nervös durch das Haar. Sein Blick wanderte zwischen seinem Schwager und Tashigi hin und her, aber ausnahmsweise - und das war bisher wirklich noch nie vorgekommen - verkniff sich Matt einen gehässigen Kommentar. Es schien, als habe er begriffen, dass er nicht in der Position dazu war, Mätzchen zu machen. "Das...ist jetzt nicht das, wonach es aussieht", begann er schließlich lahm und unbeholfen, und Zorro lachte freudlos auf. "Was für eine Überraschung", spottete der Moderator gehässig und beschloss, dem Dreckssack keinerlei weitere Beachtung zu schenken. Denn wenn er das tat, würde er wahrscheinlich die Beherrschung verlieren und dann konnte er für nichts mehr garantieren. Also atmete er tief durch, um die Wut wenigstens ein wenig abzuschütteln und nickte Tashigi leicht zu. "Lass uns gehen." Matt hatte aber anscheinend andere Pläne geschafft - ob nun deshalb, weil er immer noch total verdattert war oder einfach nur lebensmüde, jedenfalls wollte er diese Situation so nicht auf sich beruhen lassen und musterte Tashigi abschätzend. "Gerade du bildest dir ein, ein Urteil über mich fällen zu können? Wieviel zahlst du für die da, hm?" Einige der Gäste hatten ihr Besteck mittlerweile sinken lassen und auch die Gespräche im näheren Umkreis verstummten abrupt. Lou, der vorsichtshalber hinter der Theke geblieben war, rechnete bereits mit dem Schlimmsten und machte Anstalten, auf sie zuzukommen. Einen kurzen Moment war Zorro wie vor den Kopf gestoßen. Was fiel diesem widerlichen Mistkerl eigentlich ein, solche Behauptungen aufzustellen, noch dazu wo Tashigi anwesend war und vor allen Leuten?! Seine Augenbraue zuckte steil in die Höhe und blitzschnell hatte er die Distanz zwischen sich und Matt hinter sich gebracht und seinen Schwager hart am Kragen gepackt, woraufhin dieser leicht überrascht aufkeuchte. Der Moderator war drauf und dran, seine Wut abzuladen, und es kostete ihn so ziemlich alles an Willensstärke, sich davon abzuhalten. Stattdessen durchbohrte er ihn einige Sekunden hasserfüllt mit seinen Blicken, bevor er sich betont langsam zu ihm vorbeugte. "Ich an deiner Stelle wäre verdammt vorsichtig, was ich rumerzähle. Ich würde dich unheimlich gerne zu Brei schlagen, weißt du, und irgendwann bietet sich immer eine Gelegenheit, in der keine Zeugen da sind", raunte er ihm dann beherrscht ins Ohr. Das war eine leere Drohung, das wusste er selbst gut genug - wenn überhaupt, dann würde er ihn jetzt vermöbeln und nicht irgendwann später, wenn er genug Zeit gehabt hatte, sich abzuregen, aber seine Drohung zeigte anscheinend Wirkung, denn Matt schluckte nur hart und befreite sich dann mühsam aus seinem Griff. = = = Das Zorro zunächst so cool undgelassen blieb, war nun wirklich nicht zu erwarten gewesen, Hut ab. Aber als dann doch ein hohler Spruch von Seiten des Schwagers kamen, wusste sie, dass sich das jetzt alles schärfer entwickeln würde, als gedacht. Überhaupt... Wie kam dieser Wixer dazu, sie zu beleidigen?! Er kannte sie nicht mal, stellte sie aber anscheinend als Prostituierte oder sonst was hin, obwohl sie ihm letztes Mal klar gemacht hatte, dass sie Polizistin war. Es kribbelte ihr förmlich in den Fingern ihn wegen Beamtenbeleidigung festzunehmen oder ihm zumindest einen ordentlichen Strafzettel reinzudrücken, aber sie ließ es, machte sich eher einen Kopf darum, Lorenor ganz schnell wieder auf den Boden zu holen. Denn dieser war gerade dabei Matt an den Hals zu springen. Jetzt musste sie was unternehmen, ob sie nun wollte, oder nicht. Aber besser eingreifen als Lorenor nachher noch wegen Todschlag in den Knast zu schicken. Zusammen mit Lou eilte Tashigi dazwischen, versuchte die Situation zu entschärfen. Sollte der hirnamputierte Vollidiot doch denken, was er will. Na und, dann war sie halt in seinen Augen irgendein Flitchen. Der würde noch früh genug merken, was Sache war. "Lass mal gut sein. Der kriegt noch sein Fett weg, aber nicht so!" Auch wenn es ihn in den Fingern juckte, diesem Arschloch noch ein wenig mehr Angst einzujagen, als er offensichtlich ohnehin schon hatte, nickte er fahrig, als Tashigi sich in die Situation einschaltete. Einerseits, weil er irgendwo wusste, dass es das einzig Vernünftige war, andererseits vielleicht auch, weil sie es gewesen war, die hinter ihm stand. Aber eigentlich war ihm das von Anfang an klar gewesen und während sie auf das Essen gewartet hatten, hatte er sich auf alle Eventualitäten vorbereiten können. Ganz unerwartet hatten ihn Matt's törichte Behauptungen demnach nicht getroffen und er besaß immerhin noch so viel Geistesgegenwart, dass er ihm dieses Mal nichts gebrochen hatte. Von dem leichten Grinsen, das sonst so gut wie immer auf seinem Gesicht lag, war nicht mehr die Spur zu erkennen, stattdessen hatte er die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst. Und dann ließ er seinen Schwager los und wandte sich ruckartig von ihm ab. Es kostete ihn gewaltige Anstrengung, jetzt den Ball flach zu halten und kein falsches Wort zu sagen. Mühsam würgte er alles, was ihm auf der Zunge lag herunter, nickte Tashigi und Lou leicht zu - vor Wut immer noch unfähig, irgendetwas Vernünftiges herauszubringen - und nickte dann in Richtung Tür, zum Zeichen, dass es besser wäre, wenn Tashigi jetzt ganz schnell mit ihm hier raus ging, bevor er es sich doch noch anders überlegte. Seufzend nickte sie Lorenor zu, sah ihm nach, als er schon mal Richtung Tür ging. "Tut mir Leid für die Unannehmlichkeiten, Chefkoch!", murmelte Tashigi nur noch leise zu Lou rüber verneigte sich, um ihrer Entschuldigung noch mal einen Nachdruck zu verpassen und eilte dann Zorro nach. Sie wollte seine Gäste nicht verteiben oder ihnen Angst einjagen. Ihr wäre es viel lieber gewesen, wenn sie es draußen "geklärt" hätten. Aber nun gut, es ließ sich nicht mehr ändern. Immernoch sichtlich empört über den Vorwurf, dass sie eine Nutte sei, stampfte sie nach draußen, die Tüte mit dem Essen immer noch in den Händen. Dennoch war sie sichtlich erleichtert, dass es nicht alles noch viel schlimmer geworden war. Um ehrlich zu sein war sie auch ziemlich stolz auf ihren brummigen Kumpel. Der war immer noch auf hundertachtzig. Es mochte ja sein, dass er sich im Restaurant noch realtiv gut unter Kontrolle gehabt hatte, aber jetzt, wo Matt außerhalb seiner Reichweite war, hielt ihn nichts mehr davon ab, seiner Wut auch Luft zu machen. Sein Opfer war eine unschuldige Mülltonne, die es gewagt hatte, sich in seinen Weg zu stellen und nun einige kräftige Tritte versetzt bekam. Immer noch besser, als wenn er sich seinen Schwager auf diese Art und Weise gekrallt hatte. "Dieses intregante, eingebildete, heuchlerische, untreue, hinterhältige, widerliche, abartige Arschloch!" Genervt aufstöhnend fuhr sich Tashigi mit dem Handballen über die Stirn. Die arme Tonne! Nun gut, sollte er sich aufregen. Aber eigentlich müsste sie irgendetwas treten, immerhin hatte Matt beleidigt... und indirekt auch ihn. Sie mnusste sich wohl geschlagen geben und ihn einfach weiterfluchen lassen. "Reg dich nicht auf. Ich bin immerhin die Hure, schon vergessen?!", spottete sie und versuchte mit einigen Sprüchen die Situation etwas aufzulockern. Denn eigentlich wollte sie nicht, dass der eigentlich recht schöne Tag so endete. "Nimm's einfach mit Humor." Erst, als er völlig außer Atem und wieder einigermaßen bei Sinnen war, hörte er auf, die Tonne zu malträtieren und stopfte die Hände gereizt in seine Hosentasche. Bei ihren Worten runzelte er irritiert die Stirn. Mit Humor nehmen? Der Typ betrog seine große Schwester nach Strich und Faden, beleidigte seine Freunde und ihn selbst wie es dem Dreckssack grade in den Kram passte und er sollte das auch noch mit Humor nehmen? Während er Atem schöpfte, fuhr er sich mit einer Hand durch das angespannte Gesicht, in dem zweifelhaften Versuch, seine überschäumenden Gedanken wieder auf die Reihe zu kriegen. Eigentlich hatte er gedacht, er hätte Matt gestern deutlich gemacht, dass er es nicht leiden konnte, wenn seine Freunde ohne Grund beleidigt wurden, aber anscheinend hatte selbst die gestrige, folgenschwere Auseinandersetzung keine Früchte getragen. Im Gegenteil. Nach einer Weile nickte er jedoch fahrig, atmete noch einmal tief durch und versuchte sich probehalber an einem Grinsen. "Ich kümmer mich später darum", beschloss er dann, zuckte mit den Schultern und kratzte sich unbeholfen am Hinterkopf. "Lass uns erst Mal was essen, bevor es kalt wird." Tashigi nickte. Das war mal eine Idee. Sie hatte schon das Gefühl, dass sich ihr Magen auf links gekrempelt hatte. Einige Meter weiter setzte sie sich erstmal auf eine Bank. Hoffentlich hatte er sich bald wieder eingekriegt, denn mit so einer Laune konnte sie den Grünschopf echt nicht ausstehen. Er war sogar fast zum Fürchten. Leicht seufzend ließ er sich neben der Polizistin auf der Bank sinken, aber es war schwerer als gedacht, das eben Geschehene einfach zu verdrängen, bis es an der Zeit war, sich darum zu kümmern. Aber das Schlimmste an der ganzen Sache war ja eigentlich, dass er sich überhaupt so dermaßen deshalb aufregte. Matt hatte ein grandioses Talent dazu, ihn zur Weißglut zu treiben und das vermittelte Tashigi wahrscheinlich einen vollkommen falschen Eindruck. Eigentlich war er ja gar nicht so. Jedenfalls nicht wirklich. Mit Sanji und den anderen - das war immer nur Spaß. Das mit Matt war jedoch tödlicher Ernst, wenn er sich nicht langsam in Acht nahm und sein Temperament ein wenig zügelte. "Tut mir Leid", knirschte er schließlich und fuhr sich erneut durch das Gesicht. Langsam aber sicher hatte er das Gefühl, dass er es tatsächlich jedes Mal schaffte, ihnen alles zu versauen. Immer, wenn es grade richtig gut lief, schaffte er es, sich falsch zu verhalten, warum auch immer. "Hör auf dich zu entschuldigen. Da kannst du doch nichts zu, Trottel!", grinste Tashigi nur und versuchte zu entziffern, was nun ihre Schachtel war. Dafür konnte er nun wirklich nichts, im Gegenteil. Sie verstand ihn ja auch, aber er schaffte es wohl nicht das Positive darin zu sehen. Gut, sie konnte sich nicht wirklich in ihn hineinversetzen, aber dass dieser Penner seine Schwester betrog musste echt ein verdammt mieses Gefühl sein. Aber eigentlich wunderte sie es nicht, dass es so gekommen war. Der erste Eindruck von ihm war also der Richtige gewesen. Ein Hoch auf ihre Menschenkenntnisse. Leicht schmunzelnd erbarmte sich der Grünhaarige schließlich und nahm ihr die beiden Schachtel aus der Hand. Ein kurzer Blick genügte, und er wusste genau, in welcher sein eigenes Menü war, die andere reichte er ihr rüber. Eigentlich war er immer noch so wütend, dass er gar keinen Hunger mehr hatte, aber er wusste auch, dass er etwas essen musste. Immerhin hatten sie beide seit heute Morgen nichts mehr zwischen die Zähne bekommen, und ganz egal, was heute noch auf ihn zu kam - ob es nun nur ein ruhiger Abend oder eine neue Abfolge von mittleren Katastrophen war, er konnte es sich momentan nicht leisten, nicht bei Kräften zu sein, also würde er es trotzdem vertilgen. Er war froh, dass sie es ihm nicht übel nahm, wie er sich in der letzten Zeit aufgeführt hatte. In den letzten Tagen musste sie den Eindruck bekommen haben, dass er es wirklich nonstop auf Ärger anlegte, aber eigentlich war er wirklich nicht ganz so schlimm. Wenn sich die Wogen wieder ein wenig geglättet hatten, würde sie das sicherlich mitkriegen können. "Lass es dir schmecken", meinte er schließlich und grinste ihr zu. Der Tag war bisher gut gelaufen, und er sah es nicht ein, sich das von seinem Schwager kaputt machen zu lassen. Lächelnd und mit einem kurzen "Danke" nahm sie ihre Schachtel entgegen. Und wieder war seine Laune im Keller. Super! Sie mochte ihn so viel lieber, wenn er lachte. Es stand ihm einfach besser. To be continued... Behind the Scenes – Outtakes der Chaostriologier Productions #23 Matt: *hat immer noch 'nen hochroten Schädel* *Zorro ihm Zwischenzeitlich ganz schön Muffensausen gemacht hat* *lässt sich fahrig wieder auf dem Stuhl sinken* Verdammt... *mächtig angepisst* Affaire: *setzt sich neben ihn* Was war denn das für ein Spinner? *missmutig mein* Matt: ...mein Schwager! *gereizt zurück gibt* Affaire: ....dein Schwager?!!! *ungläubig wiederhol* *wusste nicht, dass Matt verheiratet ist* *Blond und Blöd* Lou: *schleicht sich von hinten ran* *stellt die Teller auf den Tisch* Mit den besten Empfehlungen des Hauses... *säuselt* *hat reingespukt XD* Hosted by Animexx e.V. 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