Promise von Leya ================================================================================ Kapitel 16: ------------ Disclaimer: Nicht mir. Und das Karussell dreht sich weiter... An dieser Stelle meinen ganz herzlichen Dank an all die großartigen Leutchens, die meine Storys reviewen. Ohne euch, wäre all dies gar nicht möglich gewesen. Danke! (alle reihum einmal abknuddelt). Und jetzt, ab zur Story... ~ Promise 16 ~ "Sie haben also mit Mr. Weasley gesprochen?" Dumbledore strich sich einige Male durch seinen Bart und zwinkerte rasch hintereinander den mit düsterem Gesichtsausdruck vor ihm sitzenden Lehrer aufmunternd an. "Sie sind sicherlich zu einer vernünftigen Lösung gekommen." "Um ehrlich zu sein, wollte ich Sie bitten, Mr. Weasely aus meinem Unterricht zu entfernen. Ich sehe mich nach den jüngsten Vorkommnissen nicht in der Lage, seine Leistungen mit der nötigen Objektivität zu beurteilen." "Das ist eine ernste Angelegenheit, Severus." Dumbledore fühlte sich gar nicht gut bei dem Gedanken, einem seiner besten Lehrer dies sagen zu müssen, doch es führte kein Weg daran vorbei. "Sie wissen ganz genau, dass Sie jeden Ihrer Schüler gleich behandeln müssen, ganz gleich, welche Vorbehalte Sie gegen die einzelnen Schüler haben. Wollen Sie mir sagen, dass Sie ihre Lehrertätigkeit nicht weiter ausüben können? Wollen Sie das wirklich? Denn darauf würde eine Weigerung den jungen Mr. Weasley von Ihrem Unterricht auszuschließen, hinauslaufen." Snape atmete mehrmals tief ein und aus. Er hätte es sich denken können, dass Dumbledore sich auf die Seite seiner kostbaren Gryffindors stellen würde. Warum hatte er eigentlich auf Verständnis gehofft? "Ich bin durchaus in der Lage meinen Verpflichtungen als Lehrer nachzukommen," erklärte er steif und würdevoll. "Dann wäre dies wohl geklärt." Dumbledore wandte sich wieder seinen Unterlagen zu, doch als Snape keinerlei Anstalten machte, sich zu erheben, sah er fragend auf. "Ist noch etwas?" "Ich wollte wissen, ob Sie über meinen Vorschlag nachgedacht haben, Dracos Peiniger eine Falle zu stellen." "Ich weiß nicht recht, Severus. Die ganze Angelegenheit birgt ein sehr großes Risiko in sich. Es könnte so viel geschehen. Ich möchte Draco nicht unnötig in Gefahr bringen." "Aber wenn wir nichts unternehmen, dann wird dieser Alptraum niemals enden!" warf Snape aufgeregt ein und riß sich im letzten Augenblick zusammen, um den Schulleiter nicht zu verärgern. Sie kamen manchmal wirklich nicht gut miteinander aus, doch bisher war Snape immer derjenige gewesen, der nachgab. Doch diesmal nicht. Draco war ihm viel zu wichtig. "Ich möchte zuerst mit Mr. Malfoy sprechen." Dumbledore ahnte, wie es in seinem Kollegen aussah und um den Frieden zu wahren, gab er Snape dieses kleine Zugeständnis. "Bringen Sie ihn zu mir. Dann reden wir darüber." "In Ordnung." Snape eilte grußlos hinaus. ~ "Draco?" "Hmmmm?" Lange Minuten hatte keiner der beiden etwas gesagt. Immer noch lag Harry auf dem Rücken unter Draco, den er fest in den Arm genommen hatte und ihn festhielt, als gäbe es für sie kein Morgen. Allmählich wurde diese Lage ein wenig unbequem, aber Harry wollte dies für nichts in der Welt aufgeben. Viel zu sehr genoß er die Nähe des Jungen, den er über alles in der Welt liebte. "Kann ich dich etwas fragen?" Harrys Finger strichen immer noch sanft und beruhigend über Dracos Rücken und der Junge in seinen Armen hatte sich nach und nach völlig entspannt. Es gab eigentlich nur zwei Dinge, die Harry von Draco wissen wollte, doch die erste Frage zu stellen, traute er sich nicht. Draco jetzt nach seinem Gefühlen für ihn zu fragen könnte alles zerstören, bevor es überhaupt begonnen hatte. Statt dessen beschränkte er sich auf die andere Frage, die ihm seit langer Zeit auf der Seele brannte. "Sicher," murmelte Draco und kuschelte sich tiefer in Harrys Arme. Irgendwie schien alles so zu sein, wie es von Anfang an geplant war. Alles schien so ,richtig' zu sein, dass er sich fragte, warum es ihm nie zuvor aufgefallen war. ,Weil du zu sehr damit beschäftigt warst, Potter von dich wegzustoßen und ihn dafür leiden zu lassen, dass er deine Freundschaft abgelehnt hat.' Unwirsch wischte Draco die kaum hörbare Stimme seines Gewissens beiseite und konzentrierte sich auf Harrys Frage. "Du und Snape...was bedeutet er dir? Läuft da etwas zwischen euch?" Es war zuviel. Diese kaum verhohlene Eifersucht gefiel Draco, zeigte sie ihm doch, das Harry jedes seiner Worte ernst gemeint hatte. Kichernd vergrub er das Gesicht in Harrys Hemd und als der andere Junge pikiert fragte: "Was habe ich denn lustiges gesagt?", tat dies ein übriges, ihn hilflos weiterlachen zu lassen, bis er endlich keuchend nach Atem rang. "Es ,läuft' nichts zwischen uns, wie du gerade so treffend bemerktest." Draco kämpfte um die Kontrolle über seine Lachmuskeln und behielt knapp die Oberhand. "Aber ihr seid sehr vertraut miteinander." Harry war ein wenig beleidigt, weil Draco seine Gefühle absolut nicht ernst zu nehmen schien. "Ich habe gehört, wie du ihn Sev genannt hast! Solche Kosenamen verwendet man nicht, wenn der andere einem gleichgültig ist." "Harry..." Endlich hob Draco den Kopf und sah zu seinem Erschrecken, dass der andere sein kleines Spielchen überhaupt nicht lustig zu finden schien. Rasch beschloß er, die ganze Sache aufzuklären. "Natürlich ist es nicht richtig von mir, Professor Snape ,Sev' zu nennen. Ich sollte es zumindest auf ,Onkel Sev' erweitern." Es dauerte einige Sekunden, bis Dracos Worte bis zu Harry durchgedrungen waren, doch dann starrte er Draco mit leicht geöffnetem Mund an. "Wie...was...?" Draco verdrehte die Augen und klopfte seinem früheren Feind beruhigend auf die Wange. "Keine Sorge, Potter. Ich weiß, dass es für dich schwer zu verstehen ist, aber ich werde es in einfachen Worten wiederholen. Severus Snape ist mein Patenonkel. Oder glaubst du im Ernst, ich würde einen fremden Mann so einfach beim Vornamen nennen?" "P...Patenonkel?" "Mußt du jedes Wort wiederholen, das ich sage?" Draco klang ziemlich ungeduldig, was ihm einen tadelnden Klaps auf den Allerwertesten eintrug. "Sei nicht so fies zu mir! Ich bin einfach überrascht!" Harry ließ seine Hand langsam über Dracos Rücken nach oben wandern, bis er den Nacken des anderen Jungen erreichte. Dort vergrub er seine Finger in den weichen blonden Haaren und wickelte die Strähnen immer und immer wieder um seine Finger. "Snape ist also dein Patenonkel? Warum hast du niemandem davon erzählt?" Draco schnaubte verächtlich. "Da spricht der ewig gute Gryffindor. Wenn ich jemandem davon erzählt hätte, dann hätte es doch gleich geheißen: ,Snape ist voreingenommen! Er wird Malfoy immer bevorzugen,' oder ,Malfoy hat seine guten Noten nicht verdient, er bekommt sie von seinem Onkel geschenkt.' Glaubst du im Ernst, dass ich so etwas wollte?" Harry verbiß sich einen Hinweis auf die Tatsache, dass Snape Malfoy trotzdem bevorzugt hatte, auch wenn es vielleicht unbewußt geschah. "Nein...wahrscheinlich nicht." "Das klingt jetzt aber gar nicht überzeugt." Draco legte seinen Kopf wieder auf Harrys Brust und schloß die Augen. Harrys Finger in seinem Haar fühlten sich so gut an... "Doch, natürlich glaube ich dir." Harry ließ seine Hände über Dracos Nacken gleiten und auf einmal spürte er eine Kette unter seinen Fingern. "Was ist denn das?" "Nichts." wehrte Draco rasch ab, doch Harry ließ nicht locker. Neugierig geworden zog er den Anhänger hervor und musterte ihn mit großen Augen. "Das ist hübsch." "Tödlich trifft es eher," entgegnete Draco mit kalter Stimme und überlegte, ob er Harry erzählen sollte, was es mit der Kette auf sich hatte. Der andere Junge spielte immer noch mit dem Anhänger und Draco entschloß sich, ihn einzuweihen. "Diese Kette habe ich von...von diesem Verrückten," sagte er leise und wollte fortfahren, doch er registrierte, dass Harry auf einmal jede Bewegung eingestellt hatte. "Warum trägst du sie dann?" Harry gab sich alle Mühe, seine Stimme neutral zu halten, doch Draco hörte deutlich, wie verwirrt er war. Wütend hob er den Kopf und stützte sich auf seine Ellbogen, um Harry besser ins Gesicht sehen zu können. "Weil ich sie nicht abnehmen kann, du Trottel! Oder warum glaubst du, laufe ich mit einem Schmuckstück herum, dass diesem Monster gehört? Weil ich im Geheimen auf die Schmerzen abgefahren bin, die er mir zugefügt hat? Weil ich hoffe, dass er zurückkommt und mich endlich zu sich holt? Wenn du das glaubst, dann bist du ein größerer Schwachkopf als ich dachte!" "Draco..." "Nein, Harry! Wieso denkst du, nur weil du..." Draco starrte mit großen Augen auf den Anhänger der Lebenskette, der auf einmal vor seinen Augen baumelte. Zu schockiert, um etwas zu sagen, tastete er nach seinem Hals. Die Kette war verschwunden, was hieß, dass Harry sie geöffnet hatte und wenn Harry sie geöffnet hatte, dann.... Mit einem erstickten Aufschrei riß er sich von dem schwarzhaarigen Jungen los und sprang auf. Harry stand ebenfalls rasch auf und streckte die Hand nach Draco aus, doch dieser wich ihm hastig aus. "Faß mich nicht an, Potter! Wag es nicht, mir jemals wieder nahe zu kommen!" "Draco..." Harry griff nach Dracos Arm, in der Hoffnung, den anderen zu beruhigen, doch der andere Junge wand sich heftig hin und her um seinem Griff zu entkommen. "Laß mich los, Potter!" schrie Draco auf einmal und seine Stimme überschlug sich beinahe vor Panik. "Nimm die Finger weg! Ich will das nicht, ich will nicht, dass du mich berührst! Du sollst mich niemals wieder anfassen!" Erschrocken gehorchte Harry aufs Wort. Kaum hatte er seine Hand zurückgezogen, wirbelte Draco herum und rannte davon. Verstört blickte Harry auf die Kette in seiner Hand. Er verstand es nicht, verstand nicht das geringste bisschen von dem, was geschehen war. Draco war ihm zumindest eine Erklärung schuldig. Harry stopfte die Kette in seine Tasche und rannte dem anderen hinterher. ~ tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)