私の所有物 von cyan_butterfly ================================================================================ Kapitel 4: Erlösung? -------------------- Ich weiß nicht, wie lange ich auf dem Bett gelegen habe und leise vor mir hin geweint habe. Irgendwann höre ich ein leises „Zero?“ an der Tür. „Wage es ja nicht reinzukommen! Ich hasse dich!“ Stille. Verzweifelt krall ich mich in mein Kopfkissen. Dann stehe ich auf, krame in meinem Schrank. Endlich habe ich sie gefunden. Ich öffne die Packung und streiche zärtlich über das kalte, glänzende Metall. Warum versteht denn keiner, dass ich mich nach Liebe, Zärtlichkeit und Geborgenheit sehne? Warum sind alle so blind? Warum ist es für mich so schwer zu leben, zu lieben? Ich setze mich aufs Bett und starre die Rasierklinge an. Es hat keinen Sinn mehr. Meine Hoffnung, jemals glücklich zu werden, ist lächerlich. Je mehr Mühe ich mir gebe, desto mehr werde ich verletzt. Meine letzte Verletzung werde ich mir aber selber antun und hoffentlich endlich darin Erlösung finden. Mit zitternden Fingern setze ich die Klinge an meinen Hals. Die Ader pockt dagegen. Mit einem sauberen Schnitt befreie ich das Blut aus seinem Gefängnis. Warm fließt es meinem Hals herunter, läuft über meine Brust. Ich lächele sanft und merke, wie ich schwächer werde, mir langsam schwarz vor den Augen wird. Meine Umgebung nehme ich nur noch durch Geräusche war. Dann sehe ich Licht, Licht, welches sich ausbreitet, mich verschlingt. Plötzlich sehe ich wieder mein Schlafzimmer, aber die Perspektive hat sich geändert. Ich stehe neben meinem Bett und schaue auf meinen leblosen, blutverschmierten Körper. Plötzlich öffnet sich die Tür. „Zero?“ Karyu? „Oh Gott…“ Er rennt zu meinem Körper, drückt ihn an sich. „Warum Zero? Ich wollte dich nicht verletzen. Ich liebe dich doch. Ich brauche dich.“ Er begießt mich mit seinen Tränen. Er liebt mich? Es gibt wirklich jemanden, der mich liebt, der mir Geborgenheit und Zuneigung schenken wollte und ich habe es nicht bemerkt? Die ganze Zeit gab es jemanden, dem ich wichtig war und ihn habe ich jetzt alleine gelassen. Ich bin derjenige, der blind war. Karyu ,bitte weine nicht um mich, denn es ist schon zu spät und ich habe deine Tränen nicht verdient. Mein Tod wird dir immer im Gedächnis bleiben und du wirst glauben, dass du allein, daran schuld bist, auch wenn es dem nicht so ist. Dadurch, dass ich von dir gegangen bin, habe ich dich verletzt, ein Teil deines Lebens zerstört, deine Liebe genommen. Bitte verzeih mir. Ich wünschte, es gebe eine Möglichkeit dir zu zeigen, wieviel mir deine Liebe bedeutet. Dies ist leider alles, was ich dir geben kann. Ich trete an ihn heran, lege die Arme um ihn und küsse ihn sanft. Dann spüre ich, wie es schwarz um mich herum wird... Willkommen in der ewigen Verdammnis, Zero. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)