Du Bist Nicht Allein von abgemeldet
(Muss Rod eine Schwere Krankheit alleine überstehen?)
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Kapitel 1: Der Befund
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„Herr Gonzalez? Verstehen Sie was das bedeutet?“, drangen Worte wieder in
den Kopf von Rod und er nickte abwesend.
„Ja. Ich werde sterben.“, sagte er leise und schluckte schwer.
„Nein. Wir beginnen am Freitag mit einer Chemotherapie und hoffen dass sie
anschlägt. Sie sind stark, Herr Gonzalez. Sie können den Krebs besiegen!“,
meinte ein Junge Ärztin zuversichtlich und gab Rod einige Unterlagen.
„Freitag? Ich hab die nächsten zwei Wochen viel zu tun.“, murmelte Rod
abwesend.
„Je früher wir beginnen, desto größer sind die Chancen haben Sie. Ich
entnehme den Unterlagen, dass Sie in Berlin leben. Soll ich sie in ein
Krankenhaus dort überweisen?“
„Ich…Nein. Hamburg ist okay. Ich habe hier eine kleine Zweitwohnung, weil
ich oft hier bin.“ Außerdem beruhigte ihn der Gedanke, in derselben Stadt wie
Farin und Bela zu sein, wenn er das durchmachten musste.
„Haben Sie Familie?“, wurde Rod gefragt.
„Nein.“
„Gute Freunde? Geschwister? Ihnen wird es zukünftig nach den Chemotherapien
sehr schlecht gehen. Da wäre es gut, wenn Sie Jemanden haben, der sich dann um
Sie kümmert. Die nächsten Monate werden hart.“
Völlig in Gedanken versunken lief Rod aus dem Krankenhaus.
Er war doch nur hier gewesen, weil er in den letzten Wochen häufig starkes
Nasenbluten hatte und jetzt hatte er Leukämie? Blutkrebs? Wieso? Er war doch
immer gesund, höchstens mal eine Erkältung aber nie mehr. Er lebte ja auch
gesund und nun wurde ihm mitgeteilt, dass diese Krankheit bei ihm ausbrach.
Am liebsten würde er sich jetzt in seinen Zug setzen und nach Hause fahren.
Warum verdammt noch Mal war er hier in Hamburg in ein Krankenhaus gegangen? Ja,
weil Farin und Bela für die Proben nicht nach Berlin fahren wollten. Und da
Beide in Hamburg lebten war er der Glückliche, der Reisen durfte.
Ach ja, die Probe. Sie wollten sich um 15 Uhr bei Farin zu Hause treffen. Ein
Blick auf die Uhr verriet Rod, dass es schon nach 16 Uhr war.
Jetzt war er mal der Jenige, auf den die Anderen warten mussten. Normalerweise
hasste Rodrigo Unpünktlichkeit. Ob ihm seine Kollegen die Unpünktlichkeit
entschuldigen würden, wenn er ihnen sagte, dass er Todkrank ist? Vermutlich
würden sie es für einen Scherz halten. Ein Scherz. Rodrigo Gonzalez konnte man
ja nicht ernst nehmen. Schon gar nicht die allseits Beliebten und super
Gründungsmitglieder der Besten Band der Welt. Und Rod war ja nur der Neue.
Ohne dass Rod es gemerkt hatte war er zu Belas Haus gelaufen. Wollte er nicht zu
Farin? Was wollte er bei Bela? Er war ja bestimmt gar nicht zu Hause. Sie hatten
ja Probe. Bei Farin. Geistesabwesend setzte sich der Bassist auf die Stufen und
zog sich seine Jacke enger. Es war kalt geworden. Ja, der Winter war da. Bald
würde es in Berlin weiß sein. Die ganze Stadt voller Schnee. Rod hasste
Schnee.
Zitternd stieg Bela aus seinem Auto. Drei Stunden hatten sie Heute auf Rod
gewartet und er kam einfach nicht. Und wie oft hatten sie ihn angerufen? Es war
ja sonst nicht Rods Art nicht an sein Telefon zu gehen. Verwirrt verschloss Bela
seinen Wagen und ging die Stufen zu seinem Haus hoch.
Was lag denn da vor seiner Tür? Und vor allem: Wer?
„Rod? Was machst du denn hier?“, schrie Bela verwirrt und sprintete die
letzten Stufen hoch um sich vor dem Größeren hinzuknien.
„Ich. Ich weiß es nicht.“, murmelte Rod leise und blickt in Belas strahlend
Grüne Augen. „Kann ich einen Tee haben? Mir ist kalt.“
„Oh Gott. Na klar, komm.“, meinte der Drummer geschockt und reichte Rod
seine Hand, die er auch Dankbar annahm.
Zitternd betraten sie das Haus und Rod wurde von Bela ins Wohnzimmer gebracht,
wo glücklicherweise eingeheizt war.
Fürsorglich legte der Drummer eine Decke um Rod und ging dann in die Küche um
frischen Tee zu kochen.
Nach zehn Minuten kam Bela mit zwei dampfenden Tassen zurück und setzte sich
neben Rod, der irgendwie geistesabwesend auf dem Fußboden blickte.
„Was ist los? Warum warst du heute nicht bei Farin? Wir haben auf dich
gewartet. Rod, was ist los?“, fragte Bela fürsorglich und wütend zugleich.
„Nichts. Ich hab die Zeit vergessen. Tut mir leid, dass ich eure Zeit
verschwende haben.“, sagte Rod leise und trank einen großen Schluck Tee.
„Rodrigo. Ich mache mir doch nur Sorgen. Was ist los mit dir? Du bist so blass
und du warst in letzter Zeit so oft krank. Solltest du nicht mal zu einem Arzt
gehen?“, fragte Bela fürsorglich und streichelte über Rods Wange. Er machte
sich wirklich große Sorgen um den Jüngeren.
„Ich war schon beim Arzt.“, sagte Rod und blickte zu Boden. „Es ist alles
in Ordnung.“ Eigentlich hasste es der Bassist zu Lügen, doch was brachte es,
wenn der Ältere davon erfuhr? Nichts.
„Ach so. Gut! Also wenn es dir gut geht, können wir dieses Konzert in zwei
Wochen spielen, oder?“
„Klar. Ich bin dabei.“, murmelte Rod und zog die Decke weg um aufzustehen.
„Wo willst du hin?“, fragte Dirk verwirrt.
„Nach Hause. Es ist spät.“, murmelte Rod leise.
„Du kannst ja auch hier bleiben. Außerdem haben wir in zwei Wochen dieses
Konzert. Also müssen wir jetzt jeden Tag Proben, damit wir uns nicht total
blamieren!“
„Schon okay, Bela. Ich komme morgen wieder nach Hamburg. Muss nur etwas zu
Hause erledigen.“ Damit meinte er, dass er seine Katze und die Pflanzen zu den
Nachbarn bringen musste. Vermutlich würde er jetzt lange nicht nach Hause
kommen können. Doch das sagte er lieber nicht. Er reichte wenn Bela dachte,
dass er für die anstehenden Proben nach Hamburg kam. Dass das nicht der einzige
Grund war, brauchte er ja nicht zu wissen.
Langsam zog sich Rod seine Jacke an und verabschiedete sich von Dirk.
Gegen 22 Uhr war der Bassist wieder bei sich zu Hause und ließ sich erschöpft
in das Sofa fallen. Das war ohne Zweifel der schlimmste Tag seines Lebens. Erst
hatte er erfahren, dass er eine tödliche Krankheit hatte, dann wurde ihm
gesagt, dass in drei Tagen mit der Chemotherapie begonnen werden sollte und dann
hatte er auch noch die Probe verpasst, weshalb vor allem Farin ziemlich sauer
sein würde.
Langsam stand der Dunkelhaarige auf und ging ins Badezimmer wo er sich vor einen
Spiegel stelle. Er sah echt scheiße aus. Blass. Langsam fuhr er sich über
seine Haare und stellte sich vor, wie er wohl mit Glatze aussehen würde. Die
Change stand bei 98% dass ihn die Haare ausfallen würden. Und wie sollte er das
seinen Kollegen erzählen? Naja, wenigstens würde er sich in der nächsten Zeit
nicht mehr rasieren müssen.
Gedankenverloren zog er sich seine Kleidung aus und stieg unter die Dusche, wo
das heiße Wasser über seinen verspannten Rücken lief.
Und als er sich danach in sein Bett legte, wusste er auch dass er alles tun
würde um zu überleben. Er würde kämpfen. Alleine.
Kapitel 2: Die erste Therapie
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Danke Vanitas für das Kommi... Hat mich echt gefreut
Für euch ist es schon toll, dass in Österreich heute ein Nationalfeiertag ist!
So kann ich ja den ganzen Tag schreiben und muss mal nicht arbeiten :-)
Die erste Therapie
„Sie sind alleine gekommen?“, fragte eine freundliche Krankenschwester, als
sie ihm einige Nadeln in die Adern stach.
„Ja. Ist das ein Problem?“, fragte Rod genervt.
„Nein. Doch die Behandlung wird drei Stunden dauern. Und es wird Ihnen
schlecht gehen. Eine vertraute Person könnte gut für Sie sein, wenn sie Ihnen
beisteht und dann nach der Behandlung nach Hause bringt und sich um Sie
kümmert.“, erklärte die junge Frau freundlich und half Rod dabei sich bequem
auf die Liege zu legen.
„Schon okay. Ich muss heute Nachmittag eh zu einer Probe. Da bin ich dann
nicht alleine.“
„Es wird ihnen sehr schlecht gehen. Sie sollten am besten die nächste Woche
im Bett liegen und sie verwöhnen lassen.“, sagte die Frau streng und blickte
in ihre Unterlagen. „Wenn Sie alleine leben könnten wir Ihnen auch ein Bett
auf der Station zuteilen. Sie können die nächsten Tage hier bleiben.“,
erklärte die Schwester immer noch freundlich, als sie verschiedene Mittel in
die Infusion mischte.
„Nein. Ich hasse Krankenhäuser. Und wenn Sie jetzt Ihren Job machen könnten
und mich dann in Ruhe hier liegen lassen würden, wäre das sehr freundlich.
Danke.“, sagte der Bassist genervt und sah an die Wand. Warum sollte er
freundlich sein? Immerhin war er krank, da durfte er auch einmal ein Arschloch
sein. Auch wenn das der nun traurigen Schwester gegenüber unfair war.
„Rufen Sie mich, wenn es Ihnen schlecht geht oder Sie etwas brauchen.“,
meinte sie geknickt und zog den Vorhang zu während sie ging.
Langsam lief die trübe Flüssigkeit in Rods Wähnen, was ein zittern in Rod
auslöste. Was wurde in letzter Zeit alles mit ihm gemacht? Die ganzen Test, die
durchgeführt wurden um diese Diagnose zu stellen? Die ganzen Blutabnahmen. Die
Knochenmarkspunktion. Verwirrt schloss Rodrigo seine Augen und dachte daran, wie
er die heutige Probe durchhalten sollte, wenn es ihm danach wirklich so schlecht
gehen sollte. Farin hatte sich gestern schon so aufgeregt, weil er nicht bei der
Sache war und sich so oft verspielte. Sogar Dirk hatte ihn genervt angesehen,
was bei dem Ältesten eigentlich nie vorkam, weil dieser sich ohne Zweifel am
öftesten verspielte.
Doch Rod war nun einmal der große Musiker und ihm durfte so etwas nicht
geschehen.
Langsam wurde der Chilene so müde, dass er seine Augen schließen musste. Doch
an einschlafen war gar nicht zu denken. Zu groß waren die Kopfschmerzen und der
Schwindel, den er fühlte. Schwer atmend öffnete der Mann seine schönen Augen
und er konnte sich gerade noch drehen, bevor er auf den Boden erbrach. Tränen
verließen sein Gesicht und Rod verspürte den Wunsch, dass ihn einfach Jemand
in den Arm hielt und sagte, dass alles gut werden würde. Auch wenn er das nicht
glauben würde, aber gut würden diese Worte jetzt tun. Immer leerer fühlte er
sich, als er sich die Seele aus dem Laib kotzte. Kurze Zeit später wurde er von
einigen Händen auf den Rücken gedreht. Und dann wurde alles schwarz um ihn.
Als Rod wieder aufwachte saß die Krankenschwester von vorhin an seinem Bett und
lächelte ihn leicht an.
„Sie sind Bewusstlos geworden.“, erklärte sie ruhig und legte ein feuchtes
Tuch auf Rods Kopf. „Die Mittel sind vor einer Stunde fertig durchgelaufen,
doch sollten Sie die nächsten Stunden hier verbringen. Sie sind schwach.“
„Nein…Ich…Ich habe eine Verabredung. Mit Freunden.“, erklärte Rod
schwach.
„Schöne Freunde. Wie können die Ihnen das heute zumuten?“, fragte die Frau
leise.
„Ich. Naja, sie wissen es nicht. Ich will nicht, dass sie sich so große
Sorgen machen. Das verdienen sie nicht.“
„Dann sind es echt gute Freunde von Ihnen, wenn Sie sich deshalb so große
Sorgen machen. Und gerade dann, sollten sie es erfahren. Das wichtigste ist,
dass sie Menschen haben, auf die Sie zählen können. Menschen, denen Sie
vertrauen und die Sie seelisch unterstützen.“, meinte die Frau eindringlich
und lächelte den Älteren an.
Rod wusste, dass die Schwester damit recht hatte.
„Danke. Ich sage es ihnen trotzdem nicht. Aber wirklich, Danke. Es…es tut
mir leid, dass ich Sie vorhin so angemacht habe. Noch mal von vorne. Ich bin
Rodrigo Gonzalez. Rod!“, meinte der Bassist freundlich und streckte seine
rechte Hand aus.
„Steffi. Freut mich.“, erwiderte die junge Frau die Geste.
„So Steffi. Kannst du mir bitte helfen?“, fragte Rod, dem wieder schwindlig
wurde. Hilfsbereit half ihm die Schwester auf und brachte ihn zum Ausgang der
Klinik.
„Aber nimm wenigstens ein Taxi. Und sag deinen Freunden, dass sie Rücksicht
nehmen sollen. Wir sehen uns dann in drei Wochen zur nächsten Behandlung.“,
meinte die Frau und verabschiedete sich von Rod. Ja, wenigstens hatte er eine
Freundin gefunden, die ihm helfen wollte und konnte. Es war für ihn nicht
einfach, neue Freunde zu finden. Die meisten Menschen, die sich einfach so mit
ihm unterhielten waren Die Ärzte Fans, die alles dafür tun würden, Rodrigo
Gonzalez besser kennen zu lernen.
Als Rod aus dem Taxi stieg wurde ihm wieder schwarz vor Augen. Ihm war so
unendlich schwindlig, dass er sich auf eine Bank setzten musste. Der Bassist
hatte sich ein paar Straßen vor Jans Haus absetzten lassen, damit Bela und er
nicht wieder fragten, warum er denn mit einem Taxi kam. Am liebsten würde sich
einfach in sein Bett fallen lassen und dort die nächsten Wochen durchschlafen.
Doch konnte er eine Woche vor dem geplanten Konzert nicht wieder eine Probe
absagen. Heute wollten sie die Setlist schreiben. Warum konnten das Bela und
Farin nicht einfach alleine machen? Sie ließen ihn doch soundso nicht mitreden.
Nachdem der Chilene nach einer gefühlten Ewigkeit an Farins Haus ankam, da er
auf dem sonst drei Minuten langen Weg acht mal anhalten musste, klingelte er und
die Haustür wurde wenige später aufgerissen.
„Man, Rod. Da bist du ja endlich. Wir waten schon wieder eine halbe Stunde.
Wird das jetzt zur Gewohnheit?“, fragte ein genervter blonder Gitarrist.
„Sorry.“, murmelte Rod und wollte sich an Farin vorbeidrücken, als dieser
ihn grob am Arm packte.
„Du bist blass, Rod. Was ist los?“, fragte er Rod eindringlich.
„Lass mich los, Farin.“, zischte der Chilene scharf und Farin ließ den
Jüngeren sofort los. Schnell zog sich der Bassist die Jacke aus und folgte Jan
in den Keller. Manchmal war so ein schalldichter Keller schon Praktisch. So
mussten sie sich keine Proberäume mieten und zumindest der Blonde musste keinen
weiten Weg auf sich nehmen.
„Hallo, Dirk.“, murmelte Rod als er sich seinen Bass nahm, der seit Jahren
in diesem Keller stand, setzte sich in eine Ecke und begann das Instrument zu
stimmen, während ihn Bela und Farin stumm ansahen.
„Irgendwas stimmt nicht mit ihm, Dirk. Ich mach mir echt Sorgen.“,
flüsterte Jan.
„Wenn er nicht mit uns reden will, ist das sein Problem.“, meinte Dirk kalt
und blickte zu dem Bassisten, der seine Augen geschlossen hatte. Für die
Älteren sah es so aus, dass er das machte um sich auf die Klänge zu
konzentrieren, doch das stimmte nicht. Ihm war wieder so schwindlig, dass er das
Gefühl hatte gleich bewusstlos zu werden.
„Verdammt, er ist unser bester Freund. Warum ist er dir plötzlich so scheiß
egal?“, fragte Jan, obwohl er die Antwort genau wusste.
„Halt doch deine Klappe, Jan.“, sagte der Drummer grinsend und drehte sich
um. Dirk hasste es, wenn Jan so nervte und die Sache gleichzeitig so auf dem
Punkt brachte. Langsam ging er zu Rodrigo und setzte sich neben den Jüngeren.
„Wie geht’s dir, Rod?“, fragte er leise. Doch der Angesprochene hatte
seinen Kopf nur nach unten gebeugt und sein Daumen fuhr immer wieder über
dieselbe Saite.
„Dann halt nicht, Rod. Leck mich.“, meinte Dirk scharf und stand wieder auf
um sich hinter sein Schlagzeug zu setzen und wütend darauf los zu hämmern.
Plötzlich riss Rod seine glasigen Augen auf, legte seinen Bass zur Seite und
lief aus dem Raum auf die nächste Toilette.
„Jetzt dreht Der total ab.“, meinte Dirk genervt und Farin nickte leicht.
„Ich denke nicht, dass das mit dem heute noch Sinn macht. Proben wir
Montag?“, fragte Farin nach einer Weile, als Rod immer noch nicht zurück
kam.
„Okay, ich hab eh noch ein Date. Bye.“, meinte Bela und ging aus dem Haus.
Erschöpft spritzte sich Rod etwas Wasser ins Gesicht und atmete tief durch.
Zitternd ging er aus dem Bad und wieder in den Proberaum, wo Farin
Geistesabwesen auf einen Stuhl saß.
„Wo ist Bela?“, fragte der Chilene verwirrt.
„Gegangen. Das hat heute doch eh keinen Sinn mehr. Rod, sag doch endlich was
los ist? Bist du krank? Hast du Probleme? Gibt es etwas, was du uns sagen
möchtest?“, fragte Jan eindringlich und ging zu dem Jüngeren um seine Hand
auf Rods Schulter zu legen.
„Nein, ich möchte dir nichts sagen. Wann proben wir wieder?“, fragte Rod
rau und blickte Jan genervt an.
„Jetzt ist erst einmal Wochenende. Am Montag? Denkst du, dass du da wieder fit
bist?“, fragte Farin besorgt und fuhr über Rods Verschwitzte Stirn.
„Tschüss.“, meinte Rod und ließ einen verwirrten Gitarristen zurück, der
sich auf die Couch fallen ließ. Was war nur mit seinem besten Freund.
Während Farin besorgt an seinen besten Freund dachte und Dirk wütend über das
abwesende Verhalten seines Kumpels war, lag Rod weinend in seinem Bett und
krümmte sich über die Schmerzen, die seinen Körper durchfuhren. Wie schön
wäre es jetzt wirklich, wenn ihn Jemand im Arm halten würde. Doch er hatte
niemanden. Er war Allein.
Kapitel 3: Der Auftritt
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Eig wollte Nicky mir ab diesem Kappi ja Beta lesen, also habe ich ihr die
nächsten Beiden Kapitel geschickt!!!! Doch mein Gescheidi hat nur das 2.
Korregier... Also wundert euch nicht, wenn Fehler drinnen sind. Aber ich hoffe,
dass ich die meisten eh gefunden habe!!!
Keine Angst, sooo deprimierden wird die Geschichte wohl nur noch ein paar
Kapitel sein!!!!
Viel Spaß!
Der Auftritt
„Rod? Du hängst schon seit einer halben Stunde in meinem Klo. Mach endlich
auf.“, schrie Jan und hämmerte zum wiederholten Male dagegen. „Verdammt
Rod. Ich hau dir Tür ein, wenn du nicht in drei Minuten aufmachst.“, schrie
Jan wütend dagegen. Eigentlich machte er sich ja riesengroße Sorgen, wollte
und konnte das aber nicht so einfach zeigen.
Genau nach drei Minuten hörte Farin, dass am Schloss gedreht wurde. Vorsichtig
drückte der Blonde die Schnalle hinunter und lugte durch einen Spalt. Nun
erblickte Jan Rod, wie er über der Kloschlüssen gebeugt da hockte und laute
Würgegeräusche hörte.
„Rod? Was ist los?“, fragte Jan besorgt, nahm ein Handtuch, dass er schnell
beim Waschbecken befeuchtete und sich hinter Rod kniete. Zärtlich strich er
über den breiten Rücken seines Freundes und legte von hinten das feuchte Tuch
auf Rods Stirn.
„Was ist nur los mit dir?“, fragte Farin besorgt.
„Nichts.“
Das ganze Wochenende lag Rod in seinem Bett und erhob sich nur, um manchmal
einen Tee zu kochen und auf die Toilette zu gehen. Er hatte mal gelesen, dass
die Zeit nach einer Chemobehandlung etwa so ist, wie eine schwere Grippe. Der
Chilene stellte fest, dass das nicht stimmte. Er fühlte sich viel mieser als
bei einer schweren Grippe. Er wünschte, dass er nur eine Grippe hatte.
Gerade als er wieder eingenickt war vibrierte sein Handy. Verwirrt griff er nach
dem Gerät und öffnete eine SMS. `Heute um 6 Probe. Wehe du kommst nicht´.
Genervt schmiss Rodrigo das Handy auf den Boden und vergrub sich unter seiner
Bettdecke. Warum konnten die ihn nicht einfach in ruhe lassen?
Gegen halb sechs schreckte Rod hoch und stand zitternd auf. Er wollte nicht
riskieren, dass er wieder zu spät kam, also rief er ein Taxi, schlüpfte er nur
in einige Kleidungsstücke und fuhr zu Farin.
Zufrieden, weil er Pünktlich kam, läutete der Bassist und kurze Zeit später
stand ein grinsender Farin vor ihm.
„Toll du bist pünktlich.“, meinte Jan zufrieden, sah Rod dann aber besorgt
an. „Was ist los? Du bist so blass! Und was ist mit deinem Bart?“
Rod hatte sich seit drei Tagen nicht rasiert, doch statt dass er im ganzen
Untergesicht vereinzelte Bartstoppeln hatte, waren die nur an einzelnen Stellen
zu sehen.
„Ich…ich habe mich schlampig rasiert.“, sagte Rod leise und Farin nickte,
obwohl ihm klar sein musste, dass das nicht stimmen konnte.
So setzte er sich mit Farin in das Wohnzimmer und wartete auf Bela.
Nach dem Abend hätte Rod nicht einmal beschreiben können, was die zwei Stunden
geschah. Zuerst waren sie im Wohnzimmer, dann haben Bela und Farin die Setliste
geschrieben, während Rod vor sich hindöste. Dann gingen die Drei in den Keller
wo der Chilene die Songs, die ihm Angesagt wurden lustlos und mit vielen Fehlern
spielte. Während dessen wurde ihm oft gesagt, wie schlecht er doch aussah und
ob es ihm gut ginge. Nein, das tat es nicht.
Als Rod gegen 22 Uhr nach Hause kam, ließ er sich nur noch in sein Bett
fallen.
Sich erbrechend und schlafend verbrachte Rod die nächsten Tage, bis am
Donnerstag wieder Probe anstand. Wieso wollten Farin und Bela in letzter Zeit
eigentlich so oft Proben? Das war vor 15 Jahren, als sie die Ärzte wieder
gründeten doch ganz egal.
An diesem Donnerstag hatte Rod sogar daran gedacht sich zu rasieren. Seine
Bathaare fielen jetzt jeden Tag mehr aus und es sah echt komisch aus. Zum Glück
hatte er aber auf seinem Kopf erst wenige Strähnen verloren, sodass das gar
nicht ausfiel. Doch würde das so nicht bleiben. Was machte Rod, wenn den
Anderen das Auffiel?
Wenigstens hatte Rod einen guten Tag. Auch wenn das nur bedeutete, dass er sich
heute erst drei Mal übergeben hatte. Ach lief die Probe viel besser ab.
Und das Beste für Rod war, dass seine Kollegen ihn nicht mehr über seinen
Gesundheitszustand ausfragten. Aber warum machte Rod das traurig? War es doch
sein größter Wunsch, dass die Beiden nie etwas davon erfuhren.
Als am Dienstag darauf das Konzert stattfand, merkte Rod beim Soundcheck dass er
diesen Tag niemals lebend überstehen würde. Wie sollte er Heute drei Stunden
im Stehen spielen können? Das war doch unmöglich.
„Farin. Ich werde das heute nicht durchhalten.“, sagte Rod direkt als er auf
den Größeren zuging.
„Roddy? Hast du Lampenfieber? Nach all den Jahren?“, fragte der Blonde
grinsend.
„Nein…ich…Ich habe Grippe. Deshalb bin ich auch so blass. Bitte. Wir…wir
können ja auf die Bühne gehen und einen Ersatztermin bekannt geben.“; meinte
Rod flehen.
„Wie…Rod. Manche Leute sind Hunderte Kilometer gekommen um ein Konzert von
uns zu sehen. Du kannst doch nicht…Rod!“
„Ich…Die Fans verzeihen es uns sicher, wenn ihr nur zu zweit auf die Bühne
geht. Sagt, dass ich krank bin, aber zwingt mich nicht, da rauf zu gehen. Die
meisten Zuschauer hören den Bass sowieso nicht raus. Bitte.“
„Okay, wir sagen dass du Krank bist. Was ohne Zweifel auch stimmt. Aber du
kommst zu half Lovesong und Dinge von denen auf die Bühne, okay?“, fragte
Farin eindringlich und Rod stimmte zu. Zwei Songs würde er schaffen. Musste er
ja auch. Rod fragte sich, ob Farin auch so reagiert hätte, wenn er wüsste,
dass Rod ganz und gar keine Grippe hatte.
Rod ließ sich im Backstage Bereich auf ein Sofa fallen und schloss erschöpft
die Augen. Farin würde Bela in diesem Moment alles erzählen. Aber was hieß
alles? Er wusste ja nichts. Trotzdem machte sich Rod Sorgen um Dirks Reaktion.
Der Älteste war in letzter Zeit gar nicht gut auf ihn zu sprechen. Er sprach
gar nichts mehr Persönliches mehr Rod und wenn dieser es versuchte endete alles
in einem Streit. Und das brach Rod jedes Mal das Herz. Er hasste es, wenn der
Drummer sauer auf ihn war.
Gesagt hatte der Älteste nichts. Farin meinte nur, dass Bela einverstanden war.
Die Fans reagierten zu aller Überraschung sehr verständnisvoll. Alle riefen
ihm eine gute Besserung zu, als er für die Abgemachten Songs auf die Bühne
kam. Vermutlich erkannten die Menschen in den ersten Reihen sehen, wie blass Rod
war. Vielleicht erkannten sogar einige, dass er dünner geworden war. In den
letzten beiden Wochen hatte Rod sieben Kilogramm abgenommen. Warum merkten Bela
und Farin das nicht? Vermutlich wollten sie es nicht sehen. Denn Rod war allein.
Kapitel 4: Blutungen
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ich habe vorhin eine so genaue erklärung über die Kankheit und die Therapie
bekommen, dass ich fast durchdreh.. also wer sich damit auskennt wird wirklich
viele Fehler in der FF finden xDDDD Freu mich aber, wenn ihr sie trotzde liest!
Hier mein neuer Teil.. Ich finde ihn irgendwie nicht so gut :-(
Ich bin gespannt, was ihr davon haltet:
Viel Spaß!
Rod hatte wieder eine Chemotherapie und musste am gleichen Abend zu wichtigen
Besprechungen zu Farin kommen.
„Rod. Wir müssen mit dir reden.“, sagte Farin zu dem Jüngsten.
„Was?“, fragte dieser genervt. Heute war wieder ein harter Tag. Die Chemo
hatte weh getan. Zwar war seine neue, gute Freundin Steffi da, doch konnte sich
nicht die ganzen Stunden an seinem Bett sitzen und seine Hand halten.
„Wir…die Band. Sag uns doch einfach, wenn du keinen Bock mehr hast. Ich
meine, es ist doch eindeutig! Du gibst dir bei den Proben keine Mühe, zeigst
uns wie wenig dich alles interessiert und dann das Konzert letzte Woche. Das mit
der Grippe kannst du einem Anderen erzählen.“, sagte nun Dirk und sah Rod
traurig an. Warum sprach der Jüngere nicht darüber? Er dachte doch, dass sie
Freunde waren. Aber vermutlich hatte er sich geirrt.
„Ich…Ja, du hast Recht. Ich habe keinen Bock mehr. Ich will die Band
verlassen.“, sagte Rod klar und schloss seine Augen. Wie konnte er nur so
etwas sagen? Er liebte die Band mehr als alles andere. Doch als Bela das
ansprach, fiel ihm die perfekte Lösung ein, dass Farin, Bela und die Fans
nichts mitbekamen. Wenn er ginge, müsste er keine nervigen Erklärungen mehr
abgeben. Musste nicht mehr zu Farin kommen, wenn dieser es verlangte. Doch war
das wirklich gut? Auch wenn es hart war, brachten ihm diese Treffen doch so
unglaublich viel Kraft. Das zusammen sein mit seinen Freunden und vor allem mit
Bela.
Plötzlich sah Rod traurig auf und bevor er etwas erwidern konnte war er auf die
Toilette gelaufen, wo er sich lauthals erbrach.
„Ich gehe. Rede du mit ihm.“, meinte Dirk traurig und zog sich seine Jacke
an.
„Er hat sicher nichts gegen dich.“, versuchte Farin, Bela zu beruhigen.
„Es ist mir egal. Ich…ich kann das nicht. Er verletzt mich jedes Mal so
sehr, wenn wir uns sehen. Und jetzt das? Denk nach, ihm ist es egal, dass das
das Ende der Band wäre.“, sagte Dirk enttäuscht und bevor Farin noch etwas
erwähnen konnte viel die Tür ins Schloss.
Langsam ging Farin auf die Toilette, wo er Rod sich erbrechend vorfand. Schnell
lief er zu ihm und streichelte den Rücken des Bassisten.
„Was ist los?“
„Nichts“
„Lüg mich nicht an.“, meinte Jan ernst, nachdem Rod wieder erbrochen
hatte.
„Bitte, Jan. Warum quälst du mich so? Ich will und kann nicht darüber reden.
Kannst du das nicht akzeptieren?“, fragte Rod verzweifelt und hob seinen Kopf
so, dass er in Jans Gesicht blicken konnte.
„Okay. Musst du dich noch übergeben oder wars das?“, fragte der Gitarrist
stattdessen und nachdem Rod mit dem Kopf schüttelte half er ihm hoch und zerrte
ihn in sein Gästezimmer, wo der Bassist auf das Bett gesetzt wurde.
„Arme Hoch.“, befahl Jan und zog ihm den Pulli über den Kopf, sodass der
Kranke nun mit nacktem Oberkörper im Zimmer saß.
„Was sind das für Einstiche?“, fragte Farin besorgt und fuhr über Rods
Armbeuge.
„Ich habe im Krankenhaus eine Infusion bekommen und die blöde Schwester hat
meine Vene nicht gefunden.“, sagte Rod schlicht.
„Du warst im Krankenhaus? Aber wieso?“
„Bitte Farin.“, meinte Rod verzweifelt und blickte sein Gegenüber bittend
an.
„Okay.“ So zog Farin dem Jüngeren noch seine Hose aus und holte schnell ein
T-Shirt, das er Rod überzog und ihn vorsichtig in das Bett legte.
„Du schläfst jetzt. Oh Man, du siehst so fertig aus. Und morgen reden wir
darüber.“, meinte Jan bestimmend, zog die Jalousien herunter und wünschte
dem Dunkelhaarigen eine gute Nacht.
Rod wurde wieder wach, als er etwas warmes, feuchtes sein Gesicht herunter
laufen fühlt. Schnell knipste er die Nachttischlampe an und fuhr sich unter
seine Nase. Was war das? Alles war rot! Tiefrot.
„Jan. Jan!“, schrie Rod verzweifelt und nur wenige Sekunden später wurde
die Tür aufgerissen und ein im Pyjamer stehender Farin kam hereingelaufen.
„Scheiße.“, rief der Blonde und lief schnell ins Badezimmer um Tücher zu
holen, die er Rod vorsichtig ins Gesicht drückte.
„Beug dich nach vorne.“, riet Farin dem Bassisten und half ihm das zu
befolgen. Fürsorglich streichelte Jan über Rods Hinterkopf und hielt die
Tücher besorgt vor Rods Gesicht.
„Was ist los?“, fragte Farin zum wiederholten Male. „Bist du krank?“
Zitternd nickte Rod und langsam suchten sich Tränen ihren Weg über sein
Gesicht.
„Ich…Ich habe Leukämie.“, brach Rod leise heraus und begann laut zu
schluchzen.
Jan saß wie versteinert da und wusste nicht, was er machen sollte. Vorsichtig
legte er den Arm, der gerade noch auf Rods Kopf ruhte um seine Schultern und zog
ihn an sich.
„Das tut mir so leid. Aber…Da gibt es doch sicher eine Behandlung. Oder?
Chemotherapie und so was.“
„Ich mache die Chemotherapie seit drei Wochen und hatte heute Mittag eine
Behandlung.“, sagte der Jüngere leise und Farin zog Rods Gesicht in seine
Hände und zwang ihn, ihn anzusehen. Zum Glück hatte seine Nase endlich zu
Bluten aufgehört.
„Du kleiner Idiot! Warum sagst du so was nicht? Ich meine…Du lässt zu, dass
wir wütend auf dich sind, weil du so komisch drauf bist…Oh Gott. Komm her.“
Liebevoll nahm der Ältere den Dunkelhaarigen in die Arme und sprach beruhigend
auf ihn ein.
Nach etwa einer halben Stunde hatte sich Rod etwas beruhigt und zugleicht total
erschöpft.
„Jetzt schlaf einfach.“, sagte Farin und drückte Rod auf das Bett, wo er
ihn liebevoll zudeckte. Und sofort war der Jüngere eingeschlafen. Besorgt fuhr
Jan über das runde Gesicht. Man konnte darin erkennen, dass er an diesem Tag
viel durchgemacht hatte. Die Schmerzen konnte der Blonde genau erkennen. Wieso
hatten er und Dirk das nicht bemerkt.
Plötzlich atmete Rod leicht ein und begann zu murmeln. „Dürk“, stammelte
er und Jan grinste wissend. Er wusste, dass es der Drummer war, den Rod gerade
am liebsten bei sich haben wollte.
Nachdem Rod eine Weile geschlafen hatte, erhob sich auch Farin. Morgen würde er
mit dem Chilenen sprechen. So machte er das Licht aus und ließ den Jüngeren
alleine.
Kapitel 5: Die Abmachung
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Langsam machte Farin einen Tee und legte ein Brot auf ein Tablett und ging damit
in sein Gästezimmer. Leise stand er so in der Tür und betrachtete seinen
besten Freund, der noch schlief. Vorsichtig legte Farin das Tablett neben Rod
und zog die Jalousien hoch, worauf Rod mit den Augen zwinkerte.
„Guten Morgen. Wie geht’s dir?“, fragte der Blonde besorgt und setzte sich
zu dem Chilenen auf das Bett. Dieser sah nur traurig weg und murmelte
`scheiße´. Vorsichtig nahm der Jüngere die Tasse und trank daraus.
„Seit wann weißt du es?“, fragte Jan und Rod musste gar nicht überlegen,
wie der Ältere das jetzt meinte.
„Einen Monat.“, antwortete der Jüngere leise, sodass Farin schwer schlucken
musste. Seit einem Monat wusste der Jüngere, dass er diese schlimme Krankheit
hatte und sagte es weder ihm noch Dirk?
„Warum hast du nur uns nichts gesagt? Was sagen deine Freunde dazu? Deine
Eltern? Deine Schwester?“
„Keine Ahnung. Ich denke sie wären geschockt.“, meinte Rod teilnahmslos.
„Du hast es ihnen nicht gesagt? Rod! Aber warum? Wer weiß es?“, fragte
Farin verwirrt.
„Meine Ärztin, ein paar Krankenschwestern und du.“, sagte Rod leise und
blickte auf die Decke.
Erschrocken setzte sich Jan zu dem Jüngeren und nahm ihn vorsichtig in die
Arme.
„Wann wolltest du es uns erzählen?“
„Gar nicht. Deshalb steige ich ja aus der Band aus. Damit es zumindest Dirk
nicht erfährt. Es tut mir aber leid, dass du es jetzt weißt und mit meinen
Problemen belastet wirst.“, sagte Rod leise und eine Träne suchte sich seinen
Weg. Warum konnte er so gar nichts durchziehen, was er sich vornahm? Dass weder
Jan und schon gar nicht Dirk mit seinen Problemen belastet werden.
„Rodrigo, hör sofort auf so was zu sagen und überhaupt zu denken. Du bist
einer meiner besten Freunde. Du musst das nicht alleine durchstehen! Ich werde
für dich da sein und Dirk auch.“, meinte Jan beruhigend.
„Nein! Dirk wird es nicht erfahren! Ich will nicht, dass er es weiß und du
darfst es ihm auch nicht sagen! Er…er hat besseres zu tun, als für mich da zu
sein. Und du auch! Bitte, Jan. Sag ihm nichts und fahr wie geplant in den
Urlaub.“, meinte Rod flehend und Jan nickte leicht. Wie konnte sein bester
Freund nur so etwas von ihm verlangen? Dass er das Thema totschweigt.
„Ich werde es Bela nicht sagen, wenn du es nicht willst, aber du glaubst doch
wohl nicht ernsthaft, dass ich jetzt Urlaub mache?“, meinte Jan eindringlich.
„Aber ich will doch nicht, dass du wegen mir deine Pläne über den Haufen
wirfst. Ich will nicht schuld sein, dass du statt Länder besuchst bei mir
hängst und mich beim kotzen festhältest.“, sagte Rod eindrinnglich und
wieder begann er leise zu weinen, sodass Jan ihn liebevoll in die Arme nahm.
„Rod, denk doch nur einmal nicht an andere Menschen sondern an dich! Du bist
doch viel wichtiger als so ein paar dumme Länder! Und hör endlich auf dir
etwas vor zu machen, denn es gibt eine bestimmte Person, von der du dir das
alles wünscht und solange du dich weigerst es ihm zu sagen, werde ich an deiner
Seite sein.“
„Nein, ich will nicht, dass Bela für mich da ist.“, meinte Rod ernst und
Jan konnte seinen verzweifelten Blick erkennen.
„Ach ja? Woher weißt du dann, dass ich von ihm gesprochen habe? Ich habe
seinen Namen nicht erwähnt! Außerdem hast du letzte Nacht seinen Namen
gemurmelt. Und wie lange denkst du, dauert es noch bis unser Kleiner etwas
merkt. Er vermutet ja jetzt schon, dass dir etwas fehlt. Spätestens wenn du
keine Haare mehr hast wird er es wissen.“
„Hast du mir gestern nicht zugehört? Das weiß ich zu verhindern. Ich werde
die Band verlassen. So werden es weder Dirk, noch die Fans erfahren. Der
ursprüngliche Plan war ja noch dazu, dass es auch du nicht erfahren wirst, doch
das ging ja leider schief.“, sagte Rod traurig und legte seinen Kopf auf
Farins Schulter.
„Wenn du nicht sofort aufhörst zu bedauern, dass ich es weiß, musst du das
gar nicht mehr alleine durstehen, weil ich dir dann eine reinhaue und du dann
andere Probleme hast. Verstanden Rodrigo?“, meinte Jan säuerlich aber
grinsend. Er hoffte, dass Rod endlich verstand, dass es richtig war. Außerdem
hatte der Jüngere andere Probleme als sich darüber Gedanken zu machen, ob er
jetzt jemanden den Urlaub versaute. Er brauchte die Hilfe seines Freundes und
sollte diese auch endlich annehmen.
„Ich…ich bin so müde.“, meinte Rod leise und Jan nickte. Vermutlich hatte
der Chilene endlich verstanden.
„Ist in Ordnung. Leg dich hin und schlafe.“, meinte Jan.
„Ich…ich möchte aber gerne nach Hause.“, sagte Rod leise.
„Nach Berlin? Das kannst du vergessen.“, antwortete Farin sofort. Er konnte
den Dunkelhaarigen doch nicht einfach in eine andere Stadt fahren lassen.
„Nein. Nur in meine kleine Wohnung in Hamburg. Verstehst du?“
„Na klar. Du brauchst deine eigenen vier Wände. Aber ich werde dich besuchen.
Jeden Tag nach dir sehen. Verstanden?“
So nickte der Chilene und Jan fuhr ihn nach Hause. Nachdem Rod in sein Bett
gelegt wurde räumte Jan noch das Geschirr der letzten Wochen weg und putzte die
Wohnung ein wenig. Dann ging er wieder zu Rod und legte eine Hand auf den
Schlafenden. Liebevoll fuhr er über das angespannte Gesicht.
„Gute Nacht mein Kleiner.“, sagte er liebevoll und fuhr dann nach Hause. Rod
sollte wieder etwas zur Ruhe kommen. „Wenn es Dirk doch nur wüsste. Er
könnte dir so helfen.“
So fuhr Farin nach Hause.
Die nächsten Tage bekam der Jüngere jeden Tag Besuch von dem blonden
Gitarristen, der ihm immer eine Kleinigkeit zum Essen mitbrachte und auch sonst
einige Erledigungen machte.
„Na wie gehst dir heute?“, fragte Jan als er in die Wohnung kam und zu Rod
ging.
„Besser als gestern. Ich…ich würde gerne mal raus. Kommst du mit?“,
fragte der Chilene und erhob sich aus dem Bett.
„Na klar. Außerdem scheint heute die Sonne, dass wird dir gut tun. Komm.“,
vorsichtig half der Blonde Rod beim Anziehen und langsam verließen sie das Haus
und gingen in einen nahegelegenen Park.
„Hast du dich eigentlich mal mit Dirk ausgesprochen?“, fragte Jan als die
Beiden eine Weile schweigend nebeneinander herliefen.
„Nein. Und du?“
„Ja. Er hat gefragt was jetzt mit der Band ist.“, erklärte Farin.
„Und was hast du gesagt?“
„Das du momentan nicht kannst und das wir mal eine Pause machen, bevor wir uns
einen neuen Bassisten suchen.“, erklärte Jan und legte einen Arm um den
Kleineren, als er erkannte dass dieser etwas zu schwanken begann.
„Er ist sauer auf mich, oder?“, fragte Rod dann traurig und Farin nickte
leicht.
„Ja, weil er nicht weiß was mit dir ist. Aber kannst du ihm das verübeln? Er
sieht dass es dir schecht geht, doch niemand redet mit ihm. Dann sagst du, dass
du aus der Band aussteigen willst, was vermutlich das Ende der Band bedeuten
wird. Rod, ich denke, das es euch beiden besser gehen würde, wenn du ihm alles
erzählst.“, meinte Jan eindringlich, doch Rod schüttelte den Kopf.
„Nein. Es ist für ihn sicher nicht so schlimm, wenn er denkt, dass ich ihn
nicht mehr mag und ihm etwas nicht erzähle, als wenn ich ihm von der Krankheit
berichte. Es würde ihn fertig machen.“, sagte Rod in einem Ton, der keine
Widerworte zuließ.
„Rod. Du liebst unseren Kleinen so sehr, dass es dir lieber ist, dass er sauer
auf dich ist, als dass ihn die Wahrheit fertig machen würde. Das ist
bewundernswert. Aber du machst dich dabei kaputt.“
„Was redest du für einen scheiß? Ich liebe ihn nicht. Nur als Freund.“,
meinte Rod schneller als gut war.
Liebevoll drückte Jan den Kleineren auf eine Bank. „Ich wusste es!“, meinte
er stolz und nahm den Bassisten in die Arme. Stark wurde die Umarmung erwidert.
„Danke Jan, ist klar, ich liebe dich auch.“, meinte Rod grinsend und leicht
ironisch mit geschlossenen Augen und bekam dabei nicht mit, wie ein
schockierter, dunkelhaariger Mann vor ihnen stand.
Kapitel 6: Die lieben Missverständnisse
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Danke Cad, für deine Kommentare... hat mich total gefreut!!!!!! xDDDDD
Viel Spaß!!!!
„Das ist ja schön, dass ihr hier so schön Liebe macht. Das ist also der
Grund, warum ihr seit Wochen so komisch seid. Warum habt ihr nicht einfach mit
mir geredet? Rod? Willst du deshalb aussteigen? Und du, Farin? Ich dachte du
bist mein Freund. Ich erzähle dir seit Jahren meine Gefühle und du tust immer
so verständnisvoll, während du mit ihm… Ihr Gottverdammten Arschlöcher.
Fickt euch. Ach ja, fast vergessen, das tut ihr ja schon.“, rief Bela und
blickte kalt in zwei verwirrte Gesichter.
„Dirk? Was?“, wollte Farin leise fragen, verstummte aber als er in zwei
Tränenfeuchte Augen blickte.
„Leckt mich doch.“, schrie dieser plötzlich und riss sich von Farin los,
der eben noch seine Hand auf seine Schulter legte. So schnell der Drummer konnte
lief er davon. Weg. Weg von Farin und Rod. Jan und Rodrigo. Dem Gitarristen und
dem Bassisten. Einfach weg von den zwei Leuten, die eben all seine Hoffnungen
auf Glück zerstört haben.
„Was…“, stammelte Rod verwirrt und blickte vorsichtig zu Jan auf. Was
schrie Bela gerade? Was hatte das alles zu bedeuten?
„Oh Gott. Der denkt, dass wir was miteinander haben.“, sagte Farin leise und
half dem schwachen Rod beim Aufstehen.
„Aber…wieso reagiert er so gereizt? Was soll das alles? Ist… Sag mal, kann
es sein, dass Bela in jemand bestimmten von uns verliebt ist?“, fragte Rodrigo
zitternd. Eine schlimme Vermutung baute sich gerade in ihm auf. Was, wenn Bela
in Farin verliebt war? Der Ausraster gerade konnte doch nichts anderes bedeuten,
oder? Und als Rod das so mit Angst erwartete `Ja´ hörte, schien eine Welt für
ihn zusammen zu brachen. Schon wieder eine. Wie oft war das eigentlich in den
letzten Wochen geschehen? Der Bassist wusste es nicht.
„Komm Rod. Ich bringe dich nach Hause und dann fahre ich zu Bela und erklär
ihm alles. Denn seine Gefühle werden erwidert, darin bin ich mir jetzt ganz
sicher.
Das schien Rod den Rest zu geben.
Er bekam gar nicht mehr wirklich mit wie er nach Hause gebracht wurde und Farin
ihn auf das Sofa legte. Ihm einen Tee macht und sich letzten Endes
verabschiedete, um Bela bestimmt seine Gefühle zu gestehen.
Schwer atmend kam der Drummer in seiner Wohnung an und ließ sich erschöpft auf
sein Sofa fallen. Was war da nur geschehen? Eigentlich wollte er ja nur Joggen
gehen und dann sah er Farin und Rod als sie sich umarmt haben. Anfangs hatte er
sich dabei noch nichts gedacht und lief zu den Beiden um sie zu begrüßen,
doch dann hörte er plötzlich Rods Worte und Dirks Welt schien unterzugehen. Er
wusste zwar, dass Farin und Rod viel Zeit miteinander verbrachten und sich vor
allem in den letzten Tagen sehr gut verstanden, doch dass sie jetzt
offensichtlich zusammen waren, damit hätte Bela niemals gerechnet.
So bekam der Ältere auch gar nicht mit, dass inzwischen an seiner Tür laut
geklopft wurde. Immer mehr Tränen verließen Dirks Augen, bis er die laute
irgendwann doch wahr nahm.
Schluchzend stand Dirk auf in ging zitternd zur Tür.
„Farin?“, fragte der Drummer schockiert und wollte gerade die Tür wieder
zuschmeißen, was allerdings durch ein Fuß in Spalt unterbunden wurde.
„Ich will mit dir reden.“, sagte Jan schnell und drückte sich durch die
Tür um den Kleineren in sein Wohnzimmer zu ziehen.
„Was? Dass es dir leid tut, dass du hinter meinem Rücken mit Rod rumvögelst?
Seit wann macht ihr das denn? Na, habt ihr schon Zukunftspläne? Wäre ich
eigentlich zur Hochzeit eingeladen gewesen oder wolltet ihr mich irgendwann mit
Ringen auf den Fingern überraschen?“, platzte es wütend aus dem
Dunkelhaarigen heraus.
Jan stand währenddessen ungläubig vor dem Älteren und überlegte wie er ihn
zur Ruhe bringen könnte. Und bevor Bela noch etwas sagen konnte spürte er
einen glühenden Schmerz auf seiner Wange und bemerkte eine Hand auf besagter
und einen entsetzten Gesichtsausdruck Jans.
„Jetzt halt endlich deine Klappe. Ich habe nichts mit Rodrigo. Das würde ich
dir niemals antun. Denn ich kenne deine Gefühle zu unserem Quotenchilenen. Das
im Park war reiner Sarkasmus. Verstehst du das nicht? Gerade du, dessen zweite
Muttersprache der Sarkasmus ist.“, versuchte Farin den Drummer von seinen
Gedanken abzubringen. Doch dieser konnte seinem längsten Freund einfach nicht
glauben.
„Ach Jan Vetter. Du bist so ein mieser Lügner. Ich merke doch, dass dich und
Rod etwas verbindet. Du hängst dauernd bei ihm, sagst unsere Verabredungen ab,
weil du dich mit Rod triffst. Und Rod ist plötzlich wieder glücklicher. Auch
wenn er heute wieder so blass war.“, die letzten Worte hatte Dirk nur
geflüstert. Ja, er machte sich immer noch Sorgen um Rod.
„Aber ich habe doch nichts mit ihm. Wenn ich dir doch nur den Grund sagen
konnte, aber das kann und darf ich nicht. Ich kann dir nur sagen, dass er
Rodrigo nicht so gut geht? Und er Hilfe braucht. Und weil ich es weiß, werde
ich ihm helfen.“, sagte Farin eindringlich und blickte Dirk tief in die Augen.
Verwirrt erwiderte er den Blick und in diesem konnte er ein Ehrliches Funken
erkennen.
„Was…was hat er?“, fragte Dirk ängstlich.
„Bela, ich darf es dir nicht sagen. Aber überleg doch mal. Die Symptome die
Rod in letzter Zeit hatte. Was war da alles?“, fragte Jan eindringlich und
setzte sich mit Bela auf das Sofa.
„Naja. Er war gereizt. Wirkte aber immer so müde. Hatte oft blaue Flecke.
Nasenbluten ziemlich oft. Hat gekotzt. Keine Ahnung.“, murmelte Dirk verwirrt
und starrte in Farins Gesicht. „Jan du verdammtes Arschloch. Jetzt sag endlich
was mit Rod ist.“, sagte Dirk energisch, musste aber ein zittern in seiner
Stimme unterdrücken.
„Bitte. Denk nach und fahr zu Rod.“, sagte Jan noch, erhob sich und verließ
leise das Haus, wo er einen schockierten und nachdenkenden Bela zurück ließ.