Du Bist Nicht Allein von abgemeldet (Muss Rod eine Schwere Krankheit alleine überstehen?) ================================================================================ Kapitel 1: Der Befund --------------------- „Herr Gonzalez? Verstehen Sie was das bedeutet?“, drangen Worte wieder in den Kopf von Rod und er nickte abwesend. „Ja. Ich werde sterben.“, sagte er leise und schluckte schwer. „Nein. Wir beginnen am Freitag mit einer Chemotherapie und hoffen dass sie anschlägt. Sie sind stark, Herr Gonzalez. Sie können den Krebs besiegen!“, meinte ein Junge Ärztin zuversichtlich und gab Rod einige Unterlagen. „Freitag? Ich hab die nächsten zwei Wochen viel zu tun.“, murmelte Rod abwesend. „Je früher wir beginnen, desto größer sind die Chancen haben Sie. Ich entnehme den Unterlagen, dass Sie in Berlin leben. Soll ich sie in ein Krankenhaus dort überweisen?“ „Ich…Nein. Hamburg ist okay. Ich habe hier eine kleine Zweitwohnung, weil ich oft hier bin.“ Außerdem beruhigte ihn der Gedanke, in derselben Stadt wie Farin und Bela zu sein, wenn er das durchmachten musste. „Haben Sie Familie?“, wurde Rod gefragt. „Nein.“ „Gute Freunde? Geschwister? Ihnen wird es zukünftig nach den Chemotherapien sehr schlecht gehen. Da wäre es gut, wenn Sie Jemanden haben, der sich dann um Sie kümmert. Die nächsten Monate werden hart.“ Völlig in Gedanken versunken lief Rod aus dem Krankenhaus. Er war doch nur hier gewesen, weil er in den letzten Wochen häufig starkes Nasenbluten hatte und jetzt hatte er Leukämie? Blutkrebs? Wieso? Er war doch immer gesund, höchstens mal eine Erkältung aber nie mehr. Er lebte ja auch gesund und nun wurde ihm mitgeteilt, dass diese Krankheit bei ihm ausbrach. Am liebsten würde er sich jetzt in seinen Zug setzen und nach Hause fahren. Warum verdammt noch Mal war er hier in Hamburg in ein Krankenhaus gegangen? Ja, weil Farin und Bela für die Proben nicht nach Berlin fahren wollten. Und da Beide in Hamburg lebten war er der Glückliche, der Reisen durfte. Ach ja, die Probe. Sie wollten sich um 15 Uhr bei Farin zu Hause treffen. Ein Blick auf die Uhr verriet Rod, dass es schon nach 16 Uhr war. Jetzt war er mal der Jenige, auf den die Anderen warten mussten. Normalerweise hasste Rodrigo Unpünktlichkeit. Ob ihm seine Kollegen die Unpünktlichkeit entschuldigen würden, wenn er ihnen sagte, dass er Todkrank ist? Vermutlich würden sie es für einen Scherz halten. Ein Scherz. Rodrigo Gonzalez konnte man ja nicht ernst nehmen. Schon gar nicht die allseits Beliebten und super Gründungsmitglieder der Besten Band der Welt. Und Rod war ja nur der Neue. Ohne dass Rod es gemerkt hatte war er zu Belas Haus gelaufen. Wollte er nicht zu Farin? Was wollte er bei Bela? Er war ja bestimmt gar nicht zu Hause. Sie hatten ja Probe. Bei Farin. Geistesabwesend setzte sich der Bassist auf die Stufen und zog sich seine Jacke enger. Es war kalt geworden. Ja, der Winter war da. Bald würde es in Berlin weiß sein. Die ganze Stadt voller Schnee. Rod hasste Schnee. Zitternd stieg Bela aus seinem Auto. Drei Stunden hatten sie Heute auf Rod gewartet und er kam einfach nicht. Und wie oft hatten sie ihn angerufen? Es war ja sonst nicht Rods Art nicht an sein Telefon zu gehen. Verwirrt verschloss Bela seinen Wagen und ging die Stufen zu seinem Haus hoch. Was lag denn da vor seiner Tür? Und vor allem: Wer? „Rod? Was machst du denn hier?“, schrie Bela verwirrt und sprintete die letzten Stufen hoch um sich vor dem Größeren hinzuknien. „Ich. Ich weiß es nicht.“, murmelte Rod leise und blickt in Belas strahlend Grüne Augen. „Kann ich einen Tee haben? Mir ist kalt.“ „Oh Gott. Na klar, komm.“, meinte der Drummer geschockt und reichte Rod seine Hand, die er auch Dankbar annahm. Zitternd betraten sie das Haus und Rod wurde von Bela ins Wohnzimmer gebracht, wo glücklicherweise eingeheizt war. Fürsorglich legte der Drummer eine Decke um Rod und ging dann in die Küche um frischen Tee zu kochen. Nach zehn Minuten kam Bela mit zwei dampfenden Tassen zurück und setzte sich neben Rod, der irgendwie geistesabwesend auf dem Fußboden blickte. „Was ist los? Warum warst du heute nicht bei Farin? Wir haben auf dich gewartet. Rod, was ist los?“, fragte Bela fürsorglich und wütend zugleich. „Nichts. Ich hab die Zeit vergessen. Tut mir leid, dass ich eure Zeit verschwende haben.“, sagte Rod leise und trank einen großen Schluck Tee. „Rodrigo. Ich mache mir doch nur Sorgen. Was ist los mit dir? Du bist so blass und du warst in letzter Zeit so oft krank. Solltest du nicht mal zu einem Arzt gehen?“, fragte Bela fürsorglich und streichelte über Rods Wange. Er machte sich wirklich große Sorgen um den Jüngeren. „Ich war schon beim Arzt.“, sagte Rod und blickte zu Boden. „Es ist alles in Ordnung.“ Eigentlich hasste es der Bassist zu Lügen, doch was brachte es, wenn der Ältere davon erfuhr? Nichts. „Ach so. Gut! Also wenn es dir gut geht, können wir dieses Konzert in zwei Wochen spielen, oder?“ „Klar. Ich bin dabei.“, murmelte Rod und zog die Decke weg um aufzustehen. „Wo willst du hin?“, fragte Dirk verwirrt. „Nach Hause. Es ist spät.“, murmelte Rod leise. „Du kannst ja auch hier bleiben. Außerdem haben wir in zwei Wochen dieses Konzert. Also müssen wir jetzt jeden Tag Proben, damit wir uns nicht total blamieren!“ „Schon okay, Bela. Ich komme morgen wieder nach Hamburg. Muss nur etwas zu Hause erledigen.“ Damit meinte er, dass er seine Katze und die Pflanzen zu den Nachbarn bringen musste. Vermutlich würde er jetzt lange nicht nach Hause kommen können. Doch das sagte er lieber nicht. Er reichte wenn Bela dachte, dass er für die anstehenden Proben nach Hamburg kam. Dass das nicht der einzige Grund war, brauchte er ja nicht zu wissen. Langsam zog sich Rod seine Jacke an und verabschiedete sich von Dirk. Gegen 22 Uhr war der Bassist wieder bei sich zu Hause und ließ sich erschöpft in das Sofa fallen. Das war ohne Zweifel der schlimmste Tag seines Lebens. Erst hatte er erfahren, dass er eine tödliche Krankheit hatte, dann wurde ihm gesagt, dass in drei Tagen mit der Chemotherapie begonnen werden sollte und dann hatte er auch noch die Probe verpasst, weshalb vor allem Farin ziemlich sauer sein würde. Langsam stand der Dunkelhaarige auf und ging ins Badezimmer wo er sich vor einen Spiegel stelle. Er sah echt scheiße aus. Blass. Langsam fuhr er sich über seine Haare und stellte sich vor, wie er wohl mit Glatze aussehen würde. Die Change stand bei 98% dass ihn die Haare ausfallen würden. Und wie sollte er das seinen Kollegen erzählen? Naja, wenigstens würde er sich in der nächsten Zeit nicht mehr rasieren müssen. Gedankenverloren zog er sich seine Kleidung aus und stieg unter die Dusche, wo das heiße Wasser über seinen verspannten Rücken lief. Und als er sich danach in sein Bett legte, wusste er auch dass er alles tun würde um zu überleben. Er würde kämpfen. Alleine. Kapitel 2: Die erste Therapie ----------------------------- Danke Vanitas für das Kommi... Hat mich echt gefreut Für euch ist es schon toll, dass in Österreich heute ein Nationalfeiertag ist! So kann ich ja den ganzen Tag schreiben und muss mal nicht arbeiten :-) Die erste Therapie „Sie sind alleine gekommen?“, fragte eine freundliche Krankenschwester, als sie ihm einige Nadeln in die Adern stach. „Ja. Ist das ein Problem?“, fragte Rod genervt. „Nein. Doch die Behandlung wird drei Stunden dauern. Und es wird Ihnen schlecht gehen. Eine vertraute Person könnte gut für Sie sein, wenn sie Ihnen beisteht und dann nach der Behandlung nach Hause bringt und sich um Sie kümmert.“, erklärte die junge Frau freundlich und half Rod dabei sich bequem auf die Liege zu legen. „Schon okay. Ich muss heute Nachmittag eh zu einer Probe. Da bin ich dann nicht alleine.“ „Es wird ihnen sehr schlecht gehen. Sie sollten am besten die nächste Woche im Bett liegen und sie verwöhnen lassen.“, sagte die Frau streng und blickte in ihre Unterlagen. „Wenn Sie alleine leben könnten wir Ihnen auch ein Bett auf der Station zuteilen. Sie können die nächsten Tage hier bleiben.“, erklärte die Schwester immer noch freundlich, als sie verschiedene Mittel in die Infusion mischte. „Nein. Ich hasse Krankenhäuser. Und wenn Sie jetzt Ihren Job machen könnten und mich dann in Ruhe hier liegen lassen würden, wäre das sehr freundlich. Danke.“, sagte der Bassist genervt und sah an die Wand. Warum sollte er freundlich sein? Immerhin war er krank, da durfte er auch einmal ein Arschloch sein. Auch wenn das der nun traurigen Schwester gegenüber unfair war. „Rufen Sie mich, wenn es Ihnen schlecht geht oder Sie etwas brauchen.“, meinte sie geknickt und zog den Vorhang zu während sie ging. Langsam lief die trübe Flüssigkeit in Rods Wähnen, was ein zittern in Rod auslöste. Was wurde in letzter Zeit alles mit ihm gemacht? Die ganzen Test, die durchgeführt wurden um diese Diagnose zu stellen? Die ganzen Blutabnahmen. Die Knochenmarkspunktion. Verwirrt schloss Rodrigo seine Augen und dachte daran, wie er die heutige Probe durchhalten sollte, wenn es ihm danach wirklich so schlecht gehen sollte. Farin hatte sich gestern schon so aufgeregt, weil er nicht bei der Sache war und sich so oft verspielte. Sogar Dirk hatte ihn genervt angesehen, was bei dem Ältesten eigentlich nie vorkam, weil dieser sich ohne Zweifel am öftesten verspielte. Doch Rod war nun einmal der große Musiker und ihm durfte so etwas nicht geschehen. Langsam wurde der Chilene so müde, dass er seine Augen schließen musste. Doch an einschlafen war gar nicht zu denken. Zu groß waren die Kopfschmerzen und der Schwindel, den er fühlte. Schwer atmend öffnete der Mann seine schönen Augen und er konnte sich gerade noch drehen, bevor er auf den Boden erbrach. Tränen verließen sein Gesicht und Rod verspürte den Wunsch, dass ihn einfach Jemand in den Arm hielt und sagte, dass alles gut werden würde. Auch wenn er das nicht glauben würde, aber gut würden diese Worte jetzt tun. Immer leerer fühlte er sich, als er sich die Seele aus dem Laib kotzte. Kurze Zeit später wurde er von einigen Händen auf den Rücken gedreht. Und dann wurde alles schwarz um ihn. Als Rod wieder aufwachte saß die Krankenschwester von vorhin an seinem Bett und lächelte ihn leicht an. „Sie sind Bewusstlos geworden.“, erklärte sie ruhig und legte ein feuchtes Tuch auf Rods Kopf. „Die Mittel sind vor einer Stunde fertig durchgelaufen, doch sollten Sie die nächsten Stunden hier verbringen. Sie sind schwach.“ „Nein…Ich…Ich habe eine Verabredung. Mit Freunden.“, erklärte Rod schwach. „Schöne Freunde. Wie können die Ihnen das heute zumuten?“, fragte die Frau leise. „Ich. Naja, sie wissen es nicht. Ich will nicht, dass sie sich so große Sorgen machen. Das verdienen sie nicht.“ „Dann sind es echt gute Freunde von Ihnen, wenn Sie sich deshalb so große Sorgen machen. Und gerade dann, sollten sie es erfahren. Das wichtigste ist, dass sie Menschen haben, auf die Sie zählen können. Menschen, denen Sie vertrauen und die Sie seelisch unterstützen.“, meinte die Frau eindringlich und lächelte den Älteren an. Rod wusste, dass die Schwester damit recht hatte. „Danke. Ich sage es ihnen trotzdem nicht. Aber wirklich, Danke. Es…es tut mir leid, dass ich Sie vorhin so angemacht habe. Noch mal von vorne. Ich bin Rodrigo Gonzalez. Rod!“, meinte der Bassist freundlich und streckte seine rechte Hand aus. „Steffi. Freut mich.“, erwiderte die junge Frau die Geste. „So Steffi. Kannst du mir bitte helfen?“, fragte Rod, dem wieder schwindlig wurde. Hilfsbereit half ihm die Schwester auf und brachte ihn zum Ausgang der Klinik. „Aber nimm wenigstens ein Taxi. Und sag deinen Freunden, dass sie Rücksicht nehmen sollen. Wir sehen uns dann in drei Wochen zur nächsten Behandlung.“, meinte die Frau und verabschiedete sich von Rod. Ja, wenigstens hatte er eine Freundin gefunden, die ihm helfen wollte und konnte. Es war für ihn nicht einfach, neue Freunde zu finden. Die meisten Menschen, die sich einfach so mit ihm unterhielten waren Die Ärzte Fans, die alles dafür tun würden, Rodrigo Gonzalez besser kennen zu lernen. Als Rod aus dem Taxi stieg wurde ihm wieder schwarz vor Augen. Ihm war so unendlich schwindlig, dass er sich auf eine Bank setzten musste. Der Bassist hatte sich ein paar Straßen vor Jans Haus absetzten lassen, damit Bela und er nicht wieder fragten, warum er denn mit einem Taxi kam. Am liebsten würde sich einfach in sein Bett fallen lassen und dort die nächsten Wochen durchschlafen. Doch konnte er eine Woche vor dem geplanten Konzert nicht wieder eine Probe absagen. Heute wollten sie die Setlist schreiben. Warum konnten das Bela und Farin nicht einfach alleine machen? Sie ließen ihn doch soundso nicht mitreden. Nachdem der Chilene nach einer gefühlten Ewigkeit an Farins Haus ankam, da er auf dem sonst drei Minuten langen Weg acht mal anhalten musste, klingelte er und die Haustür wurde wenige später aufgerissen. „Man, Rod. Da bist du ja endlich. Wir waten schon wieder eine halbe Stunde. Wird das jetzt zur Gewohnheit?“, fragte ein genervter blonder Gitarrist. „Sorry.“, murmelte Rod und wollte sich an Farin vorbeidrücken, als dieser ihn grob am Arm packte. „Du bist blass, Rod. Was ist los?“, fragte er Rod eindringlich. „Lass mich los, Farin.“, zischte der Chilene scharf und Farin ließ den Jüngeren sofort los. Schnell zog sich der Bassist die Jacke aus und folgte Jan in den Keller. Manchmal war so ein schalldichter Keller schon Praktisch. So mussten sie sich keine Proberäume mieten und zumindest der Blonde musste keinen weiten Weg auf sich nehmen. „Hallo, Dirk.“, murmelte Rod als er sich seinen Bass nahm, der seit Jahren in diesem Keller stand, setzte sich in eine Ecke und begann das Instrument zu stimmen, während ihn Bela und Farin stumm ansahen. „Irgendwas stimmt nicht mit ihm, Dirk. Ich mach mir echt Sorgen.“, flüsterte Jan. „Wenn er nicht mit uns reden will, ist das sein Problem.“, meinte Dirk kalt und blickte zu dem Bassisten, der seine Augen geschlossen hatte. Für die Älteren sah es so aus, dass er das machte um sich auf die Klänge zu konzentrieren, doch das stimmte nicht. Ihm war wieder so schwindlig, dass er das Gefühl hatte gleich bewusstlos zu werden. „Verdammt, er ist unser bester Freund. Warum ist er dir plötzlich so scheiß egal?“, fragte Jan, obwohl er die Antwort genau wusste. „Halt doch deine Klappe, Jan.“, sagte der Drummer grinsend und drehte sich um. Dirk hasste es, wenn Jan so nervte und die Sache gleichzeitig so auf dem Punkt brachte. Langsam ging er zu Rodrigo und setzte sich neben den Jüngeren. „Wie geht’s dir, Rod?“, fragte er leise. Doch der Angesprochene hatte seinen Kopf nur nach unten gebeugt und sein Daumen fuhr immer wieder über dieselbe Saite. „Dann halt nicht, Rod. Leck mich.“, meinte Dirk scharf und stand wieder auf um sich hinter sein Schlagzeug zu setzen und wütend darauf los zu hämmern. Plötzlich riss Rod seine glasigen Augen auf, legte seinen Bass zur Seite und lief aus dem Raum auf die nächste Toilette. „Jetzt dreht Der total ab.“, meinte Dirk genervt und Farin nickte leicht. „Ich denke nicht, dass das mit dem heute noch Sinn macht. Proben wir Montag?“, fragte Farin nach einer Weile, als Rod immer noch nicht zurück kam. „Okay, ich hab eh noch ein Date. Bye.“, meinte Bela und ging aus dem Haus. Erschöpft spritzte sich Rod etwas Wasser ins Gesicht und atmete tief durch. Zitternd ging er aus dem Bad und wieder in den Proberaum, wo Farin Geistesabwesen auf einen Stuhl saß. „Wo ist Bela?“, fragte der Chilene verwirrt. „Gegangen. Das hat heute doch eh keinen Sinn mehr. Rod, sag doch endlich was los ist? Bist du krank? Hast du Probleme? Gibt es etwas, was du uns sagen möchtest?“, fragte Jan eindringlich und ging zu dem Jüngeren um seine Hand auf Rods Schulter zu legen. „Nein, ich möchte dir nichts sagen. Wann proben wir wieder?“, fragte Rod rau und blickte Jan genervt an. „Jetzt ist erst einmal Wochenende. Am Montag? Denkst du, dass du da wieder fit bist?“, fragte Farin besorgt und fuhr über Rods Verschwitzte Stirn. „Tschüss.“, meinte Rod und ließ einen verwirrten Gitarristen zurück, der sich auf die Couch fallen ließ. Was war nur mit seinem besten Freund. Während Farin besorgt an seinen besten Freund dachte und Dirk wütend über das abwesende Verhalten seines Kumpels war, lag Rod weinend in seinem Bett und krümmte sich über die Schmerzen, die seinen Körper durchfuhren. Wie schön wäre es jetzt wirklich, wenn ihn Jemand im Arm halten würde. Doch er hatte niemanden. Er war Allein. Kapitel 3: Der Auftritt ----------------------- Eig wollte Nicky mir ab diesem Kappi ja Beta lesen, also habe ich ihr die nächsten Beiden Kapitel geschickt!!!! Doch mein Gescheidi hat nur das 2. Korregier... Also wundert euch nicht, wenn Fehler drinnen sind. Aber ich hoffe, dass ich die meisten eh gefunden habe!!! Keine Angst, sooo deprimierden wird die Geschichte wohl nur noch ein paar Kapitel sein!!!! Viel Spaß! Der Auftritt „Rod? Du hängst schon seit einer halben Stunde in meinem Klo. Mach endlich auf.“, schrie Jan und hämmerte zum wiederholten Male dagegen. „Verdammt Rod. Ich hau dir Tür ein, wenn du nicht in drei Minuten aufmachst.“, schrie Jan wütend dagegen. Eigentlich machte er sich ja riesengroße Sorgen, wollte und konnte das aber nicht so einfach zeigen. Genau nach drei Minuten hörte Farin, dass am Schloss gedreht wurde. Vorsichtig drückte der Blonde die Schnalle hinunter und lugte durch einen Spalt. Nun erblickte Jan Rod, wie er über der Kloschlüssen gebeugt da hockte und laute Würgegeräusche hörte. „Rod? Was ist los?“, fragte Jan besorgt, nahm ein Handtuch, dass er schnell beim Waschbecken befeuchtete und sich hinter Rod kniete. Zärtlich strich er über den breiten Rücken seines Freundes und legte von hinten das feuchte Tuch auf Rods Stirn. „Was ist nur los mit dir?“, fragte Farin besorgt. „Nichts.“ Das ganze Wochenende lag Rod in seinem Bett und erhob sich nur, um manchmal einen Tee zu kochen und auf die Toilette zu gehen. Er hatte mal gelesen, dass die Zeit nach einer Chemobehandlung etwa so ist, wie eine schwere Grippe. Der Chilene stellte fest, dass das nicht stimmte. Er fühlte sich viel mieser als bei einer schweren Grippe. Er wünschte, dass er nur eine Grippe hatte. Gerade als er wieder eingenickt war vibrierte sein Handy. Verwirrt griff er nach dem Gerät und öffnete eine SMS. `Heute um 6 Probe. Wehe du kommst nicht´. Genervt schmiss Rodrigo das Handy auf den Boden und vergrub sich unter seiner Bettdecke. Warum konnten die ihn nicht einfach in ruhe lassen? Gegen halb sechs schreckte Rod hoch und stand zitternd auf. Er wollte nicht riskieren, dass er wieder zu spät kam, also rief er ein Taxi, schlüpfte er nur in einige Kleidungsstücke und fuhr zu Farin. Zufrieden, weil er Pünktlich kam, läutete der Bassist und kurze Zeit später stand ein grinsender Farin vor ihm. „Toll du bist pünktlich.“, meinte Jan zufrieden, sah Rod dann aber besorgt an. „Was ist los? Du bist so blass! Und was ist mit deinem Bart?“ Rod hatte sich seit drei Tagen nicht rasiert, doch statt dass er im ganzen Untergesicht vereinzelte Bartstoppeln hatte, waren die nur an einzelnen Stellen zu sehen. „Ich…ich habe mich schlampig rasiert.“, sagte Rod leise und Farin nickte, obwohl ihm klar sein musste, dass das nicht stimmen konnte. So setzte er sich mit Farin in das Wohnzimmer und wartete auf Bela. Nach dem Abend hätte Rod nicht einmal beschreiben können, was die zwei Stunden geschah. Zuerst waren sie im Wohnzimmer, dann haben Bela und Farin die Setliste geschrieben, während Rod vor sich hindöste. Dann gingen die Drei in den Keller wo der Chilene die Songs, die ihm Angesagt wurden lustlos und mit vielen Fehlern spielte. Während dessen wurde ihm oft gesagt, wie schlecht er doch aussah und ob es ihm gut ginge. Nein, das tat es nicht. Als Rod gegen 22 Uhr nach Hause kam, ließ er sich nur noch in sein Bett fallen. Sich erbrechend und schlafend verbrachte Rod die nächsten Tage, bis am Donnerstag wieder Probe anstand. Wieso wollten Farin und Bela in letzter Zeit eigentlich so oft Proben? Das war vor 15 Jahren, als sie die Ärzte wieder gründeten doch ganz egal. An diesem Donnerstag hatte Rod sogar daran gedacht sich zu rasieren. Seine Bathaare fielen jetzt jeden Tag mehr aus und es sah echt komisch aus. Zum Glück hatte er aber auf seinem Kopf erst wenige Strähnen verloren, sodass das gar nicht ausfiel. Doch würde das so nicht bleiben. Was machte Rod, wenn den Anderen das Auffiel? Wenigstens hatte Rod einen guten Tag. Auch wenn das nur bedeutete, dass er sich heute erst drei Mal übergeben hatte. Ach lief die Probe viel besser ab. Und das Beste für Rod war, dass seine Kollegen ihn nicht mehr über seinen Gesundheitszustand ausfragten. Aber warum machte Rod das traurig? War es doch sein größter Wunsch, dass die Beiden nie etwas davon erfuhren. Als am Dienstag darauf das Konzert stattfand, merkte Rod beim Soundcheck dass er diesen Tag niemals lebend überstehen würde. Wie sollte er Heute drei Stunden im Stehen spielen können? Das war doch unmöglich. „Farin. Ich werde das heute nicht durchhalten.“, sagte Rod direkt als er auf den Größeren zuging. „Roddy? Hast du Lampenfieber? Nach all den Jahren?“, fragte der Blonde grinsend. „Nein…ich…Ich habe Grippe. Deshalb bin ich auch so blass. Bitte. Wir…wir können ja auf die Bühne gehen und einen Ersatztermin bekannt geben.“; meinte Rod flehen. „Wie…Rod. Manche Leute sind Hunderte Kilometer gekommen um ein Konzert von uns zu sehen. Du kannst doch nicht…Rod!“ „Ich…Die Fans verzeihen es uns sicher, wenn ihr nur zu zweit auf die Bühne geht. Sagt, dass ich krank bin, aber zwingt mich nicht, da rauf zu gehen. Die meisten Zuschauer hören den Bass sowieso nicht raus. Bitte.“ „Okay, wir sagen dass du Krank bist. Was ohne Zweifel auch stimmt. Aber du kommst zu half Lovesong und Dinge von denen auf die Bühne, okay?“, fragte Farin eindringlich und Rod stimmte zu. Zwei Songs würde er schaffen. Musste er ja auch. Rod fragte sich, ob Farin auch so reagiert hätte, wenn er wüsste, dass Rod ganz und gar keine Grippe hatte. Rod ließ sich im Backstage Bereich auf ein Sofa fallen und schloss erschöpft die Augen. Farin würde Bela in diesem Moment alles erzählen. Aber was hieß alles? Er wusste ja nichts. Trotzdem machte sich Rod Sorgen um Dirks Reaktion. Der Älteste war in letzter Zeit gar nicht gut auf ihn zu sprechen. Er sprach gar nichts mehr Persönliches mehr Rod und wenn dieser es versuchte endete alles in einem Streit. Und das brach Rod jedes Mal das Herz. Er hasste es, wenn der Drummer sauer auf ihn war. Gesagt hatte der Älteste nichts. Farin meinte nur, dass Bela einverstanden war. Die Fans reagierten zu aller Überraschung sehr verständnisvoll. Alle riefen ihm eine gute Besserung zu, als er für die Abgemachten Songs auf die Bühne kam. Vermutlich erkannten die Menschen in den ersten Reihen sehen, wie blass Rod war. Vielleicht erkannten sogar einige, dass er dünner geworden war. In den letzten beiden Wochen hatte Rod sieben Kilogramm abgenommen. Warum merkten Bela und Farin das nicht? Vermutlich wollten sie es nicht sehen. Denn Rod war allein. Kapitel 4: Blutungen -------------------- ich habe vorhin eine so genaue erklärung über die Kankheit und die Therapie bekommen, dass ich fast durchdreh.. also wer sich damit auskennt wird wirklich viele Fehler in der FF finden xDDDD Freu mich aber, wenn ihr sie trotzde liest! Hier mein neuer Teil.. Ich finde ihn irgendwie nicht so gut :-( Ich bin gespannt, was ihr davon haltet: Viel Spaß! Rod hatte wieder eine Chemotherapie und musste am gleichen Abend zu wichtigen Besprechungen zu Farin kommen. „Rod. Wir müssen mit dir reden.“, sagte Farin zu dem Jüngsten. „Was?“, fragte dieser genervt. Heute war wieder ein harter Tag. Die Chemo hatte weh getan. Zwar war seine neue, gute Freundin Steffi da, doch konnte sich nicht die ganzen Stunden an seinem Bett sitzen und seine Hand halten. „Wir…die Band. Sag uns doch einfach, wenn du keinen Bock mehr hast. Ich meine, es ist doch eindeutig! Du gibst dir bei den Proben keine Mühe, zeigst uns wie wenig dich alles interessiert und dann das Konzert letzte Woche. Das mit der Grippe kannst du einem Anderen erzählen.“, sagte nun Dirk und sah Rod traurig an. Warum sprach der Jüngere nicht darüber? Er dachte doch, dass sie Freunde waren. Aber vermutlich hatte er sich geirrt. „Ich…Ja, du hast Recht. Ich habe keinen Bock mehr. Ich will die Band verlassen.“, sagte Rod klar und schloss seine Augen. Wie konnte er nur so etwas sagen? Er liebte die Band mehr als alles andere. Doch als Bela das ansprach, fiel ihm die perfekte Lösung ein, dass Farin, Bela und die Fans nichts mitbekamen. Wenn er ginge, müsste er keine nervigen Erklärungen mehr abgeben. Musste nicht mehr zu Farin kommen, wenn dieser es verlangte. Doch war das wirklich gut? Auch wenn es hart war, brachten ihm diese Treffen doch so unglaublich viel Kraft. Das zusammen sein mit seinen Freunden und vor allem mit Bela. Plötzlich sah Rod traurig auf und bevor er etwas erwidern konnte war er auf die Toilette gelaufen, wo er sich lauthals erbrach. „Ich gehe. Rede du mit ihm.“, meinte Dirk traurig und zog sich seine Jacke an. „Er hat sicher nichts gegen dich.“, versuchte Farin, Bela zu beruhigen. „Es ist mir egal. Ich…ich kann das nicht. Er verletzt mich jedes Mal so sehr, wenn wir uns sehen. Und jetzt das? Denk nach, ihm ist es egal, dass das das Ende der Band wäre.“, sagte Dirk enttäuscht und bevor Farin noch etwas erwähnen konnte viel die Tür ins Schloss. Langsam ging Farin auf die Toilette, wo er Rod sich erbrechend vorfand. Schnell lief er zu ihm und streichelte den Rücken des Bassisten. „Was ist los?“ „Nichts“ „Lüg mich nicht an.“, meinte Jan ernst, nachdem Rod wieder erbrochen hatte. „Bitte, Jan. Warum quälst du mich so? Ich will und kann nicht darüber reden. Kannst du das nicht akzeptieren?“, fragte Rod verzweifelt und hob seinen Kopf so, dass er in Jans Gesicht blicken konnte. „Okay. Musst du dich noch übergeben oder wars das?“, fragte der Gitarrist stattdessen und nachdem Rod mit dem Kopf schüttelte half er ihm hoch und zerrte ihn in sein Gästezimmer, wo der Bassist auf das Bett gesetzt wurde. „Arme Hoch.“, befahl Jan und zog ihm den Pulli über den Kopf, sodass der Kranke nun mit nacktem Oberkörper im Zimmer saß. „Was sind das für Einstiche?“, fragte Farin besorgt und fuhr über Rods Armbeuge. „Ich habe im Krankenhaus eine Infusion bekommen und die blöde Schwester hat meine Vene nicht gefunden.“, sagte Rod schlicht. „Du warst im Krankenhaus? Aber wieso?“ „Bitte Farin.“, meinte Rod verzweifelt und blickte sein Gegenüber bittend an. „Okay.“ So zog Farin dem Jüngeren noch seine Hose aus und holte schnell ein T-Shirt, das er Rod überzog und ihn vorsichtig in das Bett legte. „Du schläfst jetzt. Oh Man, du siehst so fertig aus. Und morgen reden wir darüber.“, meinte Jan bestimmend, zog die Jalousien herunter und wünschte dem Dunkelhaarigen eine gute Nacht. Rod wurde wieder wach, als er etwas warmes, feuchtes sein Gesicht herunter laufen fühlt. Schnell knipste er die Nachttischlampe an und fuhr sich unter seine Nase. Was war das? Alles war rot! Tiefrot. „Jan. Jan!“, schrie Rod verzweifelt und nur wenige Sekunden später wurde die Tür aufgerissen und ein im Pyjamer stehender Farin kam hereingelaufen. „Scheiße.“, rief der Blonde und lief schnell ins Badezimmer um Tücher zu holen, die er Rod vorsichtig ins Gesicht drückte. „Beug dich nach vorne.“, riet Farin dem Bassisten und half ihm das zu befolgen. Fürsorglich streichelte Jan über Rods Hinterkopf und hielt die Tücher besorgt vor Rods Gesicht. „Was ist los?“, fragte Farin zum wiederholten Male. „Bist du krank?“ Zitternd nickte Rod und langsam suchten sich Tränen ihren Weg über sein Gesicht. „Ich…Ich habe Leukämie.“, brach Rod leise heraus und begann laut zu schluchzen. Jan saß wie versteinert da und wusste nicht, was er machen sollte. Vorsichtig legte er den Arm, der gerade noch auf Rods Kopf ruhte um seine Schultern und zog ihn an sich. „Das tut mir so leid. Aber…Da gibt es doch sicher eine Behandlung. Oder? Chemotherapie und so was.“ „Ich mache die Chemotherapie seit drei Wochen und hatte heute Mittag eine Behandlung.“, sagte der Jüngere leise und Farin zog Rods Gesicht in seine Hände und zwang ihn, ihn anzusehen. Zum Glück hatte seine Nase endlich zu Bluten aufgehört. „Du kleiner Idiot! Warum sagst du so was nicht? Ich meine…Du lässt zu, dass wir wütend auf dich sind, weil du so komisch drauf bist…Oh Gott. Komm her.“ Liebevoll nahm der Ältere den Dunkelhaarigen in die Arme und sprach beruhigend auf ihn ein. Nach etwa einer halben Stunde hatte sich Rod etwas beruhigt und zugleicht total erschöpft. „Jetzt schlaf einfach.“, sagte Farin und drückte Rod auf das Bett, wo er ihn liebevoll zudeckte. Und sofort war der Jüngere eingeschlafen. Besorgt fuhr Jan über das runde Gesicht. Man konnte darin erkennen, dass er an diesem Tag viel durchgemacht hatte. Die Schmerzen konnte der Blonde genau erkennen. Wieso hatten er und Dirk das nicht bemerkt. Plötzlich atmete Rod leicht ein und begann zu murmeln. „Dürk“, stammelte er und Jan grinste wissend. Er wusste, dass es der Drummer war, den Rod gerade am liebsten bei sich haben wollte. Nachdem Rod eine Weile geschlafen hatte, erhob sich auch Farin. Morgen würde er mit dem Chilenen sprechen. So machte er das Licht aus und ließ den Jüngeren alleine. Kapitel 5: Die Abmachung ------------------------ Langsam machte Farin einen Tee und legte ein Brot auf ein Tablett und ging damit in sein Gästezimmer. Leise stand er so in der Tür und betrachtete seinen besten Freund, der noch schlief. Vorsichtig legte Farin das Tablett neben Rod und zog die Jalousien hoch, worauf Rod mit den Augen zwinkerte. „Guten Morgen. Wie geht’s dir?“, fragte der Blonde besorgt und setzte sich zu dem Chilenen auf das Bett. Dieser sah nur traurig weg und murmelte `scheiße´. Vorsichtig nahm der Jüngere die Tasse und trank daraus. „Seit wann weißt du es?“, fragte Jan und Rod musste gar nicht überlegen, wie der Ältere das jetzt meinte. „Einen Monat.“, antwortete der Jüngere leise, sodass Farin schwer schlucken musste. Seit einem Monat wusste der Jüngere, dass er diese schlimme Krankheit hatte und sagte es weder ihm noch Dirk? „Warum hast du nur uns nichts gesagt? Was sagen deine Freunde dazu? Deine Eltern? Deine Schwester?“ „Keine Ahnung. Ich denke sie wären geschockt.“, meinte Rod teilnahmslos. „Du hast es ihnen nicht gesagt? Rod! Aber warum? Wer weiß es?“, fragte Farin verwirrt. „Meine Ärztin, ein paar Krankenschwestern und du.“, sagte Rod leise und blickte auf die Decke. Erschrocken setzte sich Jan zu dem Jüngeren und nahm ihn vorsichtig in die Arme. „Wann wolltest du es uns erzählen?“ „Gar nicht. Deshalb steige ich ja aus der Band aus. Damit es zumindest Dirk nicht erfährt. Es tut mir aber leid, dass du es jetzt weißt und mit meinen Problemen belastet wirst.“, sagte Rod leise und eine Träne suchte sich seinen Weg. Warum konnte er so gar nichts durchziehen, was er sich vornahm? Dass weder Jan und schon gar nicht Dirk mit seinen Problemen belastet werden. „Rodrigo, hör sofort auf so was zu sagen und überhaupt zu denken. Du bist einer meiner besten Freunde. Du musst das nicht alleine durchstehen! Ich werde für dich da sein und Dirk auch.“, meinte Jan beruhigend. „Nein! Dirk wird es nicht erfahren! Ich will nicht, dass er es weiß und du darfst es ihm auch nicht sagen! Er…er hat besseres zu tun, als für mich da zu sein. Und du auch! Bitte, Jan. Sag ihm nichts und fahr wie geplant in den Urlaub.“, meinte Rod flehend und Jan nickte leicht. Wie konnte sein bester Freund nur so etwas von ihm verlangen? Dass er das Thema totschweigt. „Ich werde es Bela nicht sagen, wenn du es nicht willst, aber du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass ich jetzt Urlaub mache?“, meinte Jan eindringlich. „Aber ich will doch nicht, dass du wegen mir deine Pläne über den Haufen wirfst. Ich will nicht schuld sein, dass du statt Länder besuchst bei mir hängst und mich beim kotzen festhältest.“, sagte Rod eindrinnglich und wieder begann er leise zu weinen, sodass Jan ihn liebevoll in die Arme nahm. „Rod, denk doch nur einmal nicht an andere Menschen sondern an dich! Du bist doch viel wichtiger als so ein paar dumme Länder! Und hör endlich auf dir etwas vor zu machen, denn es gibt eine bestimmte Person, von der du dir das alles wünscht und solange du dich weigerst es ihm zu sagen, werde ich an deiner Seite sein.“ „Nein, ich will nicht, dass Bela für mich da ist.“, meinte Rod ernst und Jan konnte seinen verzweifelten Blick erkennen. „Ach ja? Woher weißt du dann, dass ich von ihm gesprochen habe? Ich habe seinen Namen nicht erwähnt! Außerdem hast du letzte Nacht seinen Namen gemurmelt. Und wie lange denkst du, dauert es noch bis unser Kleiner etwas merkt. Er vermutet ja jetzt schon, dass dir etwas fehlt. Spätestens wenn du keine Haare mehr hast wird er es wissen.“ „Hast du mir gestern nicht zugehört? Das weiß ich zu verhindern. Ich werde die Band verlassen. So werden es weder Dirk, noch die Fans erfahren. Der ursprüngliche Plan war ja noch dazu, dass es auch du nicht erfahren wirst, doch das ging ja leider schief.“, sagte Rod traurig und legte seinen Kopf auf Farins Schulter. „Wenn du nicht sofort aufhörst zu bedauern, dass ich es weiß, musst du das gar nicht mehr alleine durstehen, weil ich dir dann eine reinhaue und du dann andere Probleme hast. Verstanden Rodrigo?“, meinte Jan säuerlich aber grinsend. Er hoffte, dass Rod endlich verstand, dass es richtig war. Außerdem hatte der Jüngere andere Probleme als sich darüber Gedanken zu machen, ob er jetzt jemanden den Urlaub versaute. Er brauchte die Hilfe seines Freundes und sollte diese auch endlich annehmen. „Ich…ich bin so müde.“, meinte Rod leise und Jan nickte. Vermutlich hatte der Chilene endlich verstanden. „Ist in Ordnung. Leg dich hin und schlafe.“, meinte Jan. „Ich…ich möchte aber gerne nach Hause.“, sagte Rod leise. „Nach Berlin? Das kannst du vergessen.“, antwortete Farin sofort. Er konnte den Dunkelhaarigen doch nicht einfach in eine andere Stadt fahren lassen. „Nein. Nur in meine kleine Wohnung in Hamburg. Verstehst du?“ „Na klar. Du brauchst deine eigenen vier Wände. Aber ich werde dich besuchen. Jeden Tag nach dir sehen. Verstanden?“ So nickte der Chilene und Jan fuhr ihn nach Hause. Nachdem Rod in sein Bett gelegt wurde räumte Jan noch das Geschirr der letzten Wochen weg und putzte die Wohnung ein wenig. Dann ging er wieder zu Rod und legte eine Hand auf den Schlafenden. Liebevoll fuhr er über das angespannte Gesicht. „Gute Nacht mein Kleiner.“, sagte er liebevoll und fuhr dann nach Hause. Rod sollte wieder etwas zur Ruhe kommen. „Wenn es Dirk doch nur wüsste. Er könnte dir so helfen.“ So fuhr Farin nach Hause. Die nächsten Tage bekam der Jüngere jeden Tag Besuch von dem blonden Gitarristen, der ihm immer eine Kleinigkeit zum Essen mitbrachte und auch sonst einige Erledigungen machte. „Na wie gehst dir heute?“, fragte Jan als er in die Wohnung kam und zu Rod ging. „Besser als gestern. Ich…ich würde gerne mal raus. Kommst du mit?“, fragte der Chilene und erhob sich aus dem Bett. „Na klar. Außerdem scheint heute die Sonne, dass wird dir gut tun. Komm.“, vorsichtig half der Blonde Rod beim Anziehen und langsam verließen sie das Haus und gingen in einen nahegelegenen Park. „Hast du dich eigentlich mal mit Dirk ausgesprochen?“, fragte Jan als die Beiden eine Weile schweigend nebeneinander herliefen. „Nein. Und du?“ „Ja. Er hat gefragt was jetzt mit der Band ist.“, erklärte Farin. „Und was hast du gesagt?“ „Das du momentan nicht kannst und das wir mal eine Pause machen, bevor wir uns einen neuen Bassisten suchen.“, erklärte Jan und legte einen Arm um den Kleineren, als er erkannte dass dieser etwas zu schwanken begann. „Er ist sauer auf mich, oder?“, fragte Rod dann traurig und Farin nickte leicht. „Ja, weil er nicht weiß was mit dir ist. Aber kannst du ihm das verübeln? Er sieht dass es dir schecht geht, doch niemand redet mit ihm. Dann sagst du, dass du aus der Band aussteigen willst, was vermutlich das Ende der Band bedeuten wird. Rod, ich denke, das es euch beiden besser gehen würde, wenn du ihm alles erzählst.“, meinte Jan eindringlich, doch Rod schüttelte den Kopf. „Nein. Es ist für ihn sicher nicht so schlimm, wenn er denkt, dass ich ihn nicht mehr mag und ihm etwas nicht erzähle, als wenn ich ihm von der Krankheit berichte. Es würde ihn fertig machen.“, sagte Rod in einem Ton, der keine Widerworte zuließ. „Rod. Du liebst unseren Kleinen so sehr, dass es dir lieber ist, dass er sauer auf dich ist, als dass ihn die Wahrheit fertig machen würde. Das ist bewundernswert. Aber du machst dich dabei kaputt.“ „Was redest du für einen scheiß? Ich liebe ihn nicht. Nur als Freund.“, meinte Rod schneller als gut war. Liebevoll drückte Jan den Kleineren auf eine Bank. „Ich wusste es!“, meinte er stolz und nahm den Bassisten in die Arme. Stark wurde die Umarmung erwidert. „Danke Jan, ist klar, ich liebe dich auch.“, meinte Rod grinsend und leicht ironisch mit geschlossenen Augen und bekam dabei nicht mit, wie ein schockierter, dunkelhaariger Mann vor ihnen stand. Kapitel 6: Die lieben Missverständnisse --------------------------------------- Danke Cad, für deine Kommentare... hat mich total gefreut!!!!!! xDDDDD Viel Spaß!!!! „Das ist ja schön, dass ihr hier so schön Liebe macht. Das ist also der Grund, warum ihr seit Wochen so komisch seid. Warum habt ihr nicht einfach mit mir geredet? Rod? Willst du deshalb aussteigen? Und du, Farin? Ich dachte du bist mein Freund. Ich erzähle dir seit Jahren meine Gefühle und du tust immer so verständnisvoll, während du mit ihm… Ihr Gottverdammten Arschlöcher. Fickt euch. Ach ja, fast vergessen, das tut ihr ja schon.“, rief Bela und blickte kalt in zwei verwirrte Gesichter. „Dirk? Was?“, wollte Farin leise fragen, verstummte aber als er in zwei Tränenfeuchte Augen blickte. „Leckt mich doch.“, schrie dieser plötzlich und riss sich von Farin los, der eben noch seine Hand auf seine Schulter legte. So schnell der Drummer konnte lief er davon. Weg. Weg von Farin und Rod. Jan und Rodrigo. Dem Gitarristen und dem Bassisten. Einfach weg von den zwei Leuten, die eben all seine Hoffnungen auf Glück zerstört haben. „Was…“, stammelte Rod verwirrt und blickte vorsichtig zu Jan auf. Was schrie Bela gerade? Was hatte das alles zu bedeuten? „Oh Gott. Der denkt, dass wir was miteinander haben.“, sagte Farin leise und half dem schwachen Rod beim Aufstehen. „Aber…wieso reagiert er so gereizt? Was soll das alles? Ist… Sag mal, kann es sein, dass Bela in jemand bestimmten von uns verliebt ist?“, fragte Rodrigo zitternd. Eine schlimme Vermutung baute sich gerade in ihm auf. Was, wenn Bela in Farin verliebt war? Der Ausraster gerade konnte doch nichts anderes bedeuten, oder? Und als Rod das so mit Angst erwartete `Ja´ hörte, schien eine Welt für ihn zusammen zu brachen. Schon wieder eine. Wie oft war das eigentlich in den letzten Wochen geschehen? Der Bassist wusste es nicht. „Komm Rod. Ich bringe dich nach Hause und dann fahre ich zu Bela und erklär ihm alles. Denn seine Gefühle werden erwidert, darin bin ich mir jetzt ganz sicher. Das schien Rod den Rest zu geben. Er bekam gar nicht mehr wirklich mit wie er nach Hause gebracht wurde und Farin ihn auf das Sofa legte. Ihm einen Tee macht und sich letzten Endes verabschiedete, um Bela bestimmt seine Gefühle zu gestehen. Schwer atmend kam der Drummer in seiner Wohnung an und ließ sich erschöpft auf sein Sofa fallen. Was war da nur geschehen? Eigentlich wollte er ja nur Joggen gehen und dann sah er Farin und Rod als sie sich umarmt haben. Anfangs hatte er sich dabei noch nichts gedacht und lief zu den Beiden um sie zu begrüßen, doch dann hörte er plötzlich Rods Worte und Dirks Welt schien unterzugehen. Er wusste zwar, dass Farin und Rod viel Zeit miteinander verbrachten und sich vor allem in den letzten Tagen sehr gut verstanden, doch dass sie jetzt offensichtlich zusammen waren, damit hätte Bela niemals gerechnet. So bekam der Ältere auch gar nicht mit, dass inzwischen an seiner Tür laut geklopft wurde. Immer mehr Tränen verließen Dirks Augen, bis er die laute irgendwann doch wahr nahm. Schluchzend stand Dirk auf in ging zitternd zur Tür. „Farin?“, fragte der Drummer schockiert und wollte gerade die Tür wieder zuschmeißen, was allerdings durch ein Fuß in Spalt unterbunden wurde. „Ich will mit dir reden.“, sagte Jan schnell und drückte sich durch die Tür um den Kleineren in sein Wohnzimmer zu ziehen. „Was? Dass es dir leid tut, dass du hinter meinem Rücken mit Rod rumvögelst? Seit wann macht ihr das denn? Na, habt ihr schon Zukunftspläne? Wäre ich eigentlich zur Hochzeit eingeladen gewesen oder wolltet ihr mich irgendwann mit Ringen auf den Fingern überraschen?“, platzte es wütend aus dem Dunkelhaarigen heraus. Jan stand währenddessen ungläubig vor dem Älteren und überlegte wie er ihn zur Ruhe bringen könnte. Und bevor Bela noch etwas sagen konnte spürte er einen glühenden Schmerz auf seiner Wange und bemerkte eine Hand auf besagter und einen entsetzten Gesichtsausdruck Jans. „Jetzt halt endlich deine Klappe. Ich habe nichts mit Rodrigo. Das würde ich dir niemals antun. Denn ich kenne deine Gefühle zu unserem Quotenchilenen. Das im Park war reiner Sarkasmus. Verstehst du das nicht? Gerade du, dessen zweite Muttersprache der Sarkasmus ist.“, versuchte Farin den Drummer von seinen Gedanken abzubringen. Doch dieser konnte seinem längsten Freund einfach nicht glauben. „Ach Jan Vetter. Du bist so ein mieser Lügner. Ich merke doch, dass dich und Rod etwas verbindet. Du hängst dauernd bei ihm, sagst unsere Verabredungen ab, weil du dich mit Rod triffst. Und Rod ist plötzlich wieder glücklicher. Auch wenn er heute wieder so blass war.“, die letzten Worte hatte Dirk nur geflüstert. Ja, er machte sich immer noch Sorgen um Rod. „Aber ich habe doch nichts mit ihm. Wenn ich dir doch nur den Grund sagen konnte, aber das kann und darf ich nicht. Ich kann dir nur sagen, dass er Rodrigo nicht so gut geht? Und er Hilfe braucht. Und weil ich es weiß, werde ich ihm helfen.“, sagte Farin eindringlich und blickte Dirk tief in die Augen. Verwirrt erwiderte er den Blick und in diesem konnte er ein Ehrliches Funken erkennen. „Was…was hat er?“, fragte Dirk ängstlich. „Bela, ich darf es dir nicht sagen. Aber überleg doch mal. Die Symptome die Rod in letzter Zeit hatte. Was war da alles?“, fragte Jan eindringlich und setzte sich mit Bela auf das Sofa. „Naja. Er war gereizt. Wirkte aber immer so müde. Hatte oft blaue Flecke. Nasenbluten ziemlich oft. Hat gekotzt. Keine Ahnung.“, murmelte Dirk verwirrt und starrte in Farins Gesicht. „Jan du verdammtes Arschloch. Jetzt sag endlich was mit Rod ist.“, sagte Dirk energisch, musste aber ein zittern in seiner Stimme unterdrücken. „Bitte. Denk nach und fahr zu Rod.“, sagte Jan noch, erhob sich und verließ leise das Haus, wo er einen schockierten und nachdenkenden Bela zurück ließ.