Du Bist Nicht Allein von abgemeldet (Muss Rod eine Schwere Krankheit alleine überstehen?) ================================================================================ Kapitel 5: Die Abmachung ------------------------ Langsam machte Farin einen Tee und legte ein Brot auf ein Tablett und ging damit in sein Gästezimmer. Leise stand er so in der Tür und betrachtete seinen besten Freund, der noch schlief. Vorsichtig legte Farin das Tablett neben Rod und zog die Jalousien hoch, worauf Rod mit den Augen zwinkerte. „Guten Morgen. Wie geht’s dir?“, fragte der Blonde besorgt und setzte sich zu dem Chilenen auf das Bett. Dieser sah nur traurig weg und murmelte `scheiße´. Vorsichtig nahm der Jüngere die Tasse und trank daraus. „Seit wann weißt du es?“, fragte Jan und Rod musste gar nicht überlegen, wie der Ältere das jetzt meinte. „Einen Monat.“, antwortete der Jüngere leise, sodass Farin schwer schlucken musste. Seit einem Monat wusste der Jüngere, dass er diese schlimme Krankheit hatte und sagte es weder ihm noch Dirk? „Warum hast du nur uns nichts gesagt? Was sagen deine Freunde dazu? Deine Eltern? Deine Schwester?“ „Keine Ahnung. Ich denke sie wären geschockt.“, meinte Rod teilnahmslos. „Du hast es ihnen nicht gesagt? Rod! Aber warum? Wer weiß es?“, fragte Farin verwirrt. „Meine Ärztin, ein paar Krankenschwestern und du.“, sagte Rod leise und blickte auf die Decke. Erschrocken setzte sich Jan zu dem Jüngeren und nahm ihn vorsichtig in die Arme. „Wann wolltest du es uns erzählen?“ „Gar nicht. Deshalb steige ich ja aus der Band aus. Damit es zumindest Dirk nicht erfährt. Es tut mir aber leid, dass du es jetzt weißt und mit meinen Problemen belastet wirst.“, sagte Rod leise und eine Träne suchte sich seinen Weg. Warum konnte er so gar nichts durchziehen, was er sich vornahm? Dass weder Jan und schon gar nicht Dirk mit seinen Problemen belastet werden. „Rodrigo, hör sofort auf so was zu sagen und überhaupt zu denken. Du bist einer meiner besten Freunde. Du musst das nicht alleine durchstehen! Ich werde für dich da sein und Dirk auch.“, meinte Jan beruhigend. „Nein! Dirk wird es nicht erfahren! Ich will nicht, dass er es weiß und du darfst es ihm auch nicht sagen! Er…er hat besseres zu tun, als für mich da zu sein. Und du auch! Bitte, Jan. Sag ihm nichts und fahr wie geplant in den Urlaub.“, meinte Rod flehend und Jan nickte leicht. Wie konnte sein bester Freund nur so etwas von ihm verlangen? Dass er das Thema totschweigt. „Ich werde es Bela nicht sagen, wenn du es nicht willst, aber du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass ich jetzt Urlaub mache?“, meinte Jan eindringlich. „Aber ich will doch nicht, dass du wegen mir deine Pläne über den Haufen wirfst. Ich will nicht schuld sein, dass du statt Länder besuchst bei mir hängst und mich beim kotzen festhältest.“, sagte Rod eindrinnglich und wieder begann er leise zu weinen, sodass Jan ihn liebevoll in die Arme nahm. „Rod, denk doch nur einmal nicht an andere Menschen sondern an dich! Du bist doch viel wichtiger als so ein paar dumme Länder! Und hör endlich auf dir etwas vor zu machen, denn es gibt eine bestimmte Person, von der du dir das alles wünscht und solange du dich weigerst es ihm zu sagen, werde ich an deiner Seite sein.“ „Nein, ich will nicht, dass Bela für mich da ist.“, meinte Rod ernst und Jan konnte seinen verzweifelten Blick erkennen. „Ach ja? Woher weißt du dann, dass ich von ihm gesprochen habe? Ich habe seinen Namen nicht erwähnt! Außerdem hast du letzte Nacht seinen Namen gemurmelt. Und wie lange denkst du, dauert es noch bis unser Kleiner etwas merkt. Er vermutet ja jetzt schon, dass dir etwas fehlt. Spätestens wenn du keine Haare mehr hast wird er es wissen.“ „Hast du mir gestern nicht zugehört? Das weiß ich zu verhindern. Ich werde die Band verlassen. So werden es weder Dirk, noch die Fans erfahren. Der ursprüngliche Plan war ja noch dazu, dass es auch du nicht erfahren wirst, doch das ging ja leider schief.“, sagte Rod traurig und legte seinen Kopf auf Farins Schulter. „Wenn du nicht sofort aufhörst zu bedauern, dass ich es weiß, musst du das gar nicht mehr alleine durstehen, weil ich dir dann eine reinhaue und du dann andere Probleme hast. Verstanden Rodrigo?“, meinte Jan säuerlich aber grinsend. Er hoffte, dass Rod endlich verstand, dass es richtig war. Außerdem hatte der Jüngere andere Probleme als sich darüber Gedanken zu machen, ob er jetzt jemanden den Urlaub versaute. Er brauchte die Hilfe seines Freundes und sollte diese auch endlich annehmen. „Ich…ich bin so müde.“, meinte Rod leise und Jan nickte. Vermutlich hatte der Chilene endlich verstanden. „Ist in Ordnung. Leg dich hin und schlafe.“, meinte Jan. „Ich…ich möchte aber gerne nach Hause.“, sagte Rod leise. „Nach Berlin? Das kannst du vergessen.“, antwortete Farin sofort. Er konnte den Dunkelhaarigen doch nicht einfach in eine andere Stadt fahren lassen. „Nein. Nur in meine kleine Wohnung in Hamburg. Verstehst du?“ „Na klar. Du brauchst deine eigenen vier Wände. Aber ich werde dich besuchen. Jeden Tag nach dir sehen. Verstanden?“ So nickte der Chilene und Jan fuhr ihn nach Hause. Nachdem Rod in sein Bett gelegt wurde räumte Jan noch das Geschirr der letzten Wochen weg und putzte die Wohnung ein wenig. Dann ging er wieder zu Rod und legte eine Hand auf den Schlafenden. Liebevoll fuhr er über das angespannte Gesicht. „Gute Nacht mein Kleiner.“, sagte er liebevoll und fuhr dann nach Hause. Rod sollte wieder etwas zur Ruhe kommen. „Wenn es Dirk doch nur wüsste. Er könnte dir so helfen.“ So fuhr Farin nach Hause. Die nächsten Tage bekam der Jüngere jeden Tag Besuch von dem blonden Gitarristen, der ihm immer eine Kleinigkeit zum Essen mitbrachte und auch sonst einige Erledigungen machte. „Na wie gehst dir heute?“, fragte Jan als er in die Wohnung kam und zu Rod ging. „Besser als gestern. Ich…ich würde gerne mal raus. Kommst du mit?“, fragte der Chilene und erhob sich aus dem Bett. „Na klar. Außerdem scheint heute die Sonne, dass wird dir gut tun. Komm.“, vorsichtig half der Blonde Rod beim Anziehen und langsam verließen sie das Haus und gingen in einen nahegelegenen Park. „Hast du dich eigentlich mal mit Dirk ausgesprochen?“, fragte Jan als die Beiden eine Weile schweigend nebeneinander herliefen. „Nein. Und du?“ „Ja. Er hat gefragt was jetzt mit der Band ist.“, erklärte Farin. „Und was hast du gesagt?“ „Das du momentan nicht kannst und das wir mal eine Pause machen, bevor wir uns einen neuen Bassisten suchen.“, erklärte Jan und legte einen Arm um den Kleineren, als er erkannte dass dieser etwas zu schwanken begann. „Er ist sauer auf mich, oder?“, fragte Rod dann traurig und Farin nickte leicht. „Ja, weil er nicht weiß was mit dir ist. Aber kannst du ihm das verübeln? Er sieht dass es dir schecht geht, doch niemand redet mit ihm. Dann sagst du, dass du aus der Band aussteigen willst, was vermutlich das Ende der Band bedeuten wird. Rod, ich denke, das es euch beiden besser gehen würde, wenn du ihm alles erzählst.“, meinte Jan eindringlich, doch Rod schüttelte den Kopf. „Nein. Es ist für ihn sicher nicht so schlimm, wenn er denkt, dass ich ihn nicht mehr mag und ihm etwas nicht erzähle, als wenn ich ihm von der Krankheit berichte. Es würde ihn fertig machen.“, sagte Rod in einem Ton, der keine Widerworte zuließ. „Rod. Du liebst unseren Kleinen so sehr, dass es dir lieber ist, dass er sauer auf dich ist, als dass ihn die Wahrheit fertig machen würde. Das ist bewundernswert. Aber du machst dich dabei kaputt.“ „Was redest du für einen scheiß? Ich liebe ihn nicht. Nur als Freund.“, meinte Rod schneller als gut war. Liebevoll drückte Jan den Kleineren auf eine Bank. „Ich wusste es!“, meinte er stolz und nahm den Bassisten in die Arme. Stark wurde die Umarmung erwidert. „Danke Jan, ist klar, ich liebe dich auch.“, meinte Rod grinsend und leicht ironisch mit geschlossenen Augen und bekam dabei nicht mit, wie ein schockierter, dunkelhaariger Mann vor ihnen stand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)