Legende von Dahrámon von Kalehareda (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 5: Symphonie der Wassertropfen -------------------------------------- Kapitel 5: Symphonie der Wassertropfen „Was willst du mir sagen.“, fragte der rothaarige leise. Seine Stimme klang kalt mit einer Prise Tödlichkeit. „Naja…ich…eigentlich…“, stotterte Kankuro hilflos. Er liebte seinen Bruder, aber es gab Momente, wie diesen zum Beispiel, da wünschte er sich zwischen den beiden die ganze Wüste. „Ja?“, klirrte die Stimme vor Kälte und nervös schluckte der andere. „Also, wir haben eigentlich nur einen klitzekleinen Moment nicht aufgepasst. Ganz ehrlich.“, versicherte Kankuro, als er sah wie sich die Augen des Gegenüber zu grünen Schlitzen schlossen. „Wirklich nur einen Moment.“ Frustriert seufzte er. Das wird schwierig werden. Warum musste auch er der jenige sein, der es Gaara beichtete. Nur weil er sein Bruder war? Das hieß noch lange nicht, dass der Kazekage ihm nichts antun würde. Aber immerhin bestanden bei ihm mehr Chancen. „Nun sag schon endlich was Sache ist. Drucks nicht die ganze Zeit rum. Ich habe noch andere Sachen zu machen, außer deinem Gestammel zu zuhören.“ Gereizt stand Gaara von seinem Stuhl auf und trat an das Fenster. Was er vor sich sah frustrierte ihn. Seit ewigen Zeiten, wie ihm vorkam, hatte er keinen blauen Himmel mehr gesehen. Sein ganzes Dorf war eingehüllt in Sand. Am Anfang dachte er und die Bewohner von Sunagakure noch dass es ein einfacher Sandsturm wäre, wie er oft um diese Jahreszeit vorkam. Als er aber nach zwei Tagen nicht verschwunden war, begann er sich Sorgen zu machen. Ein Blick auf den Kalender neben ihm zeigte das es schon über zwei Wochen her war, als der Sand das Dorf einverleibte. Wie abgeschottet vom Rest der Welt wirkte Sunagakure. Seit dem Sandsturm hatte er einen Posten vor dem Dorf errichten lassen. Dort fand der Nachrichtenaustausch statt, denn wie eine Glocke hatte sich der Sand über Suna gelegt. Ein Geheimgang, den nur ein paar Menschen kannten, wurde als Weg für die Botschaften benutzt. Seufzend betrachtete Gaara das Spiegelbild seines Bruders, wie er verlegen und nervös hinter ihm stand. „Also sag, was ist jetzt genau passiert.“ Innerlich konnte er es jedoch erahnen. Denn so wie Kankuro stotterte, gab es nur eine Sache. Vielleicht, so dachte er, habe ich damals überregiert, aber seitdem benahm er sich doch wieder normal, beherrscht. Und heute, wenn man genervt vom Sandsturm war, konnte man schon gereizt sein, besonders wenn jemand so vor einem stand. Gaara sah wie der andere sich straffte und tief Luft holte. „Tut mir leid, Kazekage, aber ein Teil der Schutzbefohlenen ist durch die offene Tür nach draußen gelangt.“ „Und habt ihr sie schon gefunden?“ „Nein Gaara, der Sandsturm macht es unmöglich. Man sieht seine Hand vor Augen nicht, so dicht wirbelt er durch die Straßen. Wir haben es versucht, aber man verliert die Orientierung und das obwohl man das Dorf wie seine Westentasche kennt.“ „Dann kann man es nicht ändern.“, meinte der rothaarige leise. „Sobald der Sturm abgeschwächt ist, macht ihr euch unverzüglich auf die Suche. Einige von ihnen sind verletzt und es bekommt ihnen nicht bei diesem Wetter draußen zu sein.“ „Ja, sobald wir eine bessere Sicht haben sind wir wieder draußen.“ Mit einem nicken entließ Gaara Kankuro und sah den Mann an, der sich mit seinem Bruder gerade die Klinke reichte. „Ehrenwerter Kazekage, hier sind neue Nachrichten für sie. Von den Teams und eine aus Konohagakure.“ Respektvoll überreichte der große schlanke Mann die Schriftrollen und nach einer kurzen Verneigung ließ er Gaara allein im Raum. Seufzend nahm er hinter seinem riesigen, überfüllten Schreibtisch platz. Irgendwie wollte jeder etwas von ihm. Die zig Schriftrollen vor ihm, waren von zwei Tagen und mit der Zeit wusste er gar nicht mehr wie er die ganzen Teams nach Dringlichkeit einteilen sollte. Er mochte seinen Job, denn das hieß er wurde gebraucht und respektiert, aber manchmal, so wie heute würde er am liebsten eine Auszeit nehmen. Nach und nach öffnete er die Rollen und erfuhr dass die einzelnen Teams länger bleiben mussten, wegen diverser Zwischenfälle. Seufzend legte Gaara sie beiseite und fuhr sich durch das Haar. Das hieß, er konnte die Teams nicht einplanen, aber er brauchte sie, denn die neuen Anfragen nahmen immer mehr zu. Abziehen konnte er sie allerdings auch nicht, da die Arbeiten dort noch nicht beendet waren. Frustriert lehnte er sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte die Schriftrollen so intensiv an, in der Hoffnung, dass die Probleme sich von selbst lösten. Grübelnd saß er da, nur das Ticken der Uhr und das gedämpfte Heulen des Sturmes war zu hören. Währenddessen hatte Kankuro erleichtert das Büro verlassen. Temari wartete davor mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt und sah ihn fragend an. „Und wie ist es gelaufen?“ „Ganz gut. Mein Kopf ist noch dran. Am Anfang dachte ich noch, er wird mich lynchen, aber er nahm es gefasst auf. Wenn der Sturm abgeflaut ist, sollen wir draußen suchen gehen.“ „Dann ist ja gut. Ich weiß gar nicht was los mit ihm ist. Er war doch vorher auch nicht so. seit ein paar Monaten benimmt er sich so merkwürdig. Als er mit dem ersten Schutzbedürftigen kam, dachte ich mir noch, okay was soll´s, aber dann, als ich in das eine Gästezimmer ging wegen der komischen Geräusche, dachte ich mich trifft der Schlag.“ Leicht ungläubig schüttelte sie den Kopf immer noch das Bild vor Augen. „Weißt du was passiert sein könnte, das er sich so benimmt?“ Kankuro zickte mit den Schultern. „Nein, keine Ahnung. Mir hat er jedenfalls nichts erzählt. Keiner weiß etwas genaueres, nur das es übel werden könnte, wenn unseren Gästen etwas passiert.“ Schweigend setzten sie ihren Weg fort, folgten den endlos wirkenden Gang in Sandfarben gehalten und blieben vor einer Tür stehen. Vorsichtig öffnete Kankuro sie und sofort starrten ihn mehrere Augenpaare neugierig an. Dicht hinter ihm trat Temari ein und sie schloss schnell die Tür, als einer der Gäste fasziniert auf den offenen Gang starrte. Zwei Shinobi blickten auf und lächelten die beiden Neuankömmlinge an. „Hallo Kankuro, hallo Temari. Seid ihr unsere Ablösung?“ nickend nahmen die beiden angesprochenen platz. „Gut, langsam haben wir keine Lust mehr.“ Gähnend streckte der kleine Blonde Ninja sich und leicht müde blickten seine braunen Augen die beiden an. „Wir müssen hier raus, irgendetwas Körperliches tun. Die ganze Zeit hier Wache halten macht träge.“ Schnell verabschiedeten sich die beiden und die Geschwister waren allein mit den Gästen. Vorsichtig ging Temari zu einem der Bewohner des Zimmers und betrachtete diesen. Glänzende grüne Augen blickten sie leidend an. Die Atmung ging schnell und kurzatmig. „Dein Fieber ist immer noch nicht runter.“, meinte sie leise und sah auf die Karte neben dem Schlafplatz und bemerkte, dass es Zeit für die Medizin war. „Der Bruch hier heilt auch nicht besonders gut.“, sagte Kankuro der neben einem anderen Bett stand. Als er sacht über den verband strich zuckte der Körper zusammen. „Ich gebe noch mal ein schmerzstillendes Mittel.“ Beschäftigt sahen sie sich jeden der Verletzten und Kranken an, die in einem schlimmen Zustand waren. Die anderen waren nur noch zur Erholung da und lagen gemütlich auf den Betten. Nachdem alle versorgt waren setzten beide sich an den Tisch und schauten den Schützlingen beim schlafen zu. „Ich komme einfach nicht darüber hinweg, dass wir das alles hier Gaara zu verdanken haben.“ „Ich glaube da bist du nicht die einzige. Jeder im Dorf fragt sich was mit ihm los ist.“ „Wie lange müssen wir noch hier bleiben?“ Kankuro blickte auf die große Uhr auf der gegenüberliegenden Wand. „Noch sechs Stunden.“, meinte er leise. Aufstöhnend ließ Temari den Kopf auf die verschränkten Arme auf den Tisch liegend fallen. „Noch so lange?!“, nuschelte sie. Das Ticken der Uhr wurde mit der Zeit immer lauter und irgendwie hatte das blonde Mädchen das Gefühl, der Zeiger würde sich nur schleppend bewegen. Ab und zu überprüften sie die Fortschritte der Schlafenden und ansonsten spielten sie leise Karten, was auch nicht gerade Spaß machte, aber immerhin besser als halb im Koma die Zeit tot zuschlagen. Überrascht blickten beide auf, als leise die Tür aufging und Gaara das Zimmer betrat. Freudig wurde er von allen Schutzbefohlenen begrüßt und mit einem sanften Lächeln ging er zu jedem hin. Leise, manchmal in einem gurrenden Ton, sprach er mit ihnen, graulte das Kinn, den Kopf, oder strich sanft über das Fell des Patienten. Diesen Gesichtsausdruck sahen sie nicht oft bei ihrem Bruder. Vor seiner Begegnung mit Naruto überhaupt nicht. Es war eine Umstellung, eine angenehme wie sie fanden. Der kalte, tödliche Blick kehrte nur dann zurück, wenn sein Dorf oder Freunde angegriffen wurden. Seit ein paar Monaten schleppte er kranke Katzen, Hunde, Deguse und was es sonst noch an Tieren gab an. Es war als ob Gaara sie suchen, oder sie ihn vor die Füße fallen würden. Hingebungsvoll kümmerte er sich um sie, wenn seine Zeit es zu lies. Seit Wochen wurden es immer mehr. Man konnte manchmal keinen Schritt gehen ohne über ein Pelzknäull zu stolpern. Manchmal nahm er sie mit in sein Büro. Doch allerdings musste er das lassen, denn 1. lenkten sie ihn zu sehr von der Arbeit ab, 2. brachten sie Unordnung rein, wenn sie übermütig auf den Schreibtisch sprangen und alle Papiere durcheinander wirbelten, und 3. hatte ……. protestiert. Es gehöre sich nicht Tiere im Büro des Kazekagen zu habe. Seufzend und mit bösen Blicken hatte er sie wieder in eines der Gästezimmer gebracht und versucht sooft es ging sie zu besuchen. Alle hatten am Anfang über sine Fürsorge, manchmal übertriebene, geschmunzelt, bis zu dem Tag als er einen Shinobi fast den Kopf abgerissen hatte. Temari erinnerte sich noch daran. Es war sehr schwer gewesen Gaara wieder zu beruhigen. Er hatte wie immer einen Abstecher in das Gästezimmer gemacht und sah den wache schiebenden Shinobi schlafend auf dem Stuhl liegen. Das war ja nicht schlimm, wäre da nicht eine silbergraue Katze gewesen, deren Fieber so hoch gestiegen war, das sie kurz vor einem Kolla stand. Sofort versuchte Gaara das Fieber zu senken. Wickelte sie in kühle nasse Tücher ein und gab ihr die Medikamente die sie brauchte. Lange befand sie sich in diesem Zustand und als man dachte sie hätte es geschafft, war sie gestorben. Das Herz hatte es nicht verkraftet. Schaudernd dachte Temari an diesen Moment. Wie der Teufel persönlich, so wie vor Narutos Begegnung nur noch schlimmer, starrte er den Ninja tödlich an. Seine Augen sprühten Funken vor Wut. Sand wirbelte um ihn herum, pirschte sich an den ängstlichen, sich entschuldigenden Shinobi heran und umschloss ihn. Das Mädchen konnte noch die Schreie hören. Beschwörend redeten die beiden Geschwister auf den Bruder ein. Es dauerte etwas bis sie zu ihm durchdrangen und Gaara sich beruhigte. Geschockt und mit Wunden lag der Ninja am Boden und wurde auf die Krankenstation gebracht. Die Verletzungen waren nicht tief, aber jeder nahm seit dem die Beobachtung genau und auf Gaaras Befehl hin, wurde ein zweiter zur Wache hinzugenommen. Kankuro und seine Schwester hatten den rothaarigen darauf angesprochen. >Ein Shinobi, der auf Schutzbefohlene und schwächere nicht aufpassen kann, hat hier nichts verloren. < war sein einziger Kommentar dazu. „Und wie ist es?“, fragte er flüsternd. „Soweit so gut. Wir haben jeden seine Medizin und die Schmerzmittel gegeben und schauen nun ob eine Besserung oder Linderung einsetzt. Bei Krish mussten wir noch ein fiebersenkendes Mittel dazunehmen, da es bei ihr gestiegen ist. Aber bis jetzt ist alles gut.“ Erleichtert nickte Gaara. „Ich wollte auch herkommen um euch Bescheid geben. Wir machen uns auf den Weg.“ Verständnislos blickten die beiden am Tisch den kleinsten von ihnen an. „Auf den Weg?“ „Ja. Nachdem ich den Brief von Hokagen gelesen habe, verglich die Informationen mit derer die unsere Teams zusammengetragen haben. Anscheinend geht ein Gerücht herum und überall wird derselbe Inhalt von Geschichtenerzählern weitergegeben. Das kann kein Zufall sein. Zu häufig und zu präzise sind diese. Die Hokage hat gefragt ob bei uns auch diese Gerüchte verbreitet werden und sie teilte mit, dass sie ihren Teams Handlungsfreiheit gewährt hat um diesen nachzugehen. Ich habe mit dem Ältestenrat gesprochen und nach langem hin und her habe sie eingewilligt, das wir uns auf den Weg machen können.“ „Wir?“, blinzelte Temari. „Ja wir. Du, Kankuro und ich.“ „Gaara, du kannst doch nicht mit.“ „Sagt wer?“ Mit verschränkten Armen vor der Brust blickte er den dunkelhaarigen an. „Du bist der Kazekage. Deine Aufgabe ist es über das Dorf zu wachen. Was ist mit den ganzen Nachrichten von den Teams und das weiterleiten?“ „Das macht……“ „Aber ein Kage verlässt nie das Dorf um auf eine Mission zu gehen!“ „Das meinte ….auch. aber das ist eine besondere Situation. Das Dorf ist durch den Sandsturm geschützt. Außerdem gibt es momentan kein Land oder Gruppe, die nicht mit dem Wetter zu kämpfen hat. Sollte wiedererwarten etwas passieren, so hat……die Befugnis für das Wohl des Dorfes zu entscheiden und mir eine Botschaft zu schicken.“ „Aber…“ „Kein aber.“, unterbrach Gaara seinen Bruder. „So gerne ich mich um die Belange des Dorfes kümmere, so sehr sehne ich mich danach wieder unterwegs zu sein. Manchmal kann ich den ganzen Papierkram, die elendig langen Sitzungen und Entscheidungsfragen nicht mehr ertragen. ….meinte das dies eine der wenigen, wenn nicht die einzige Gelegenheit ist wo ich dem ganzen entfliehen kann. Also werde ich das ausnutzen.“ Ein kleines Lächeln glitt über sein Gesicht. „Und wann wolltest du los?“ „Morgen früh um sechs Uhr. Bis dahin habe ich alles Wichtige erledigt und kann mich auf die Mission konzentrieren.“ Ein letztes Mal streichelte er Krish und verließ den Raum. Verwirrt blickten die beiden Geschwister sich an. Keiner von ihnen hatte geahnt das Gaara nicht immer zufrieden mit seiner Arbeit als Kazekage war. Er sprach ja nie darüber. Sein Gesichtsausdruck war immer der gleiche. Kühl, leicht ablehnend. Ein Lächeln war selten, vielleicht hatte er sich noch nicht daran gewöhnt. Bis ihre Schicht vorbei war, kümmerten sie sich um die verletzten und kranken Tiere. Der nächste Morgen brach an. Brachte eisige Luft mit sich, wie es üblich war in der Wüste und kleine Wolken entstanden immer beim atmen. Wartend betrachtete Gaara den nachtblauen Himmel. Ein Hauch violett hatte sich unter ihn gemischt, ein Zeichen dafür, das der Tag erwachte. Er lehnte sich an den Felsen hinter sich und nahm die fragenden Blicke der Shinobi nicht war. Knirschende Schritte ließen ihn zur Seite blicken. Seine beiden Geschwister traten auf ihn zu, startbereit. Mit einem leichten nicken, machten sie sich auf den Weg. Der Sand unter ihren Füßen wirbelte leicht auf, bei dem schnellen Tempo das die drei vorlegten. ***************************** Tropf….Tropf….Tropf….Pling….Knirsch Tropf….Tropf….Tropf….Pling….Knirsch Tropf….Tropf….Tropf….Pling….Knirsch Gereizt stand der schwarzhaarige Junge auf. Dieses Tropfgeräusch machte ihn aggressiv. Seit Tagen war nichts anderes zu hören. So viele undichte Stellen wie der jetzige Unterschlupf hatte, müsste er eigentlich wie ein Sieb aussehen. Nur allein in seinem Zimmer befanden sich sieben Eimer, die den unaufhaltsamen Wasserfluss auffingen. Überall in dem jetzigen Quartier standen sie rum. Es verging keine Sekunde in der das Tropfen nicht erklang. Nachts war es am schlimmsten. Dieses pling wurde immer lauter. Zerrte an den Nerven und es war nicht an schlafen zu denken. Als es einmal unerträglich wurde, hatte er die Eimer weggestellt, mit dem Ergebnis das er am nächsten Morgen über den nassen, spiegelglatten Boden rutschte. Ein neues Versteck wäre nicht schlecht, dachte Sasuke, aber leider ließ es der Gesundheitszustand von Orochimaru nicht zu. Das Wetter machte dem schwachen Körper zusätzlich zu schaffen. Ein Klopfen lies ihn aufblicken. Nach einem kalten ja, steckte in kleiner Mann vorsichtig seinen Kopf durch den Türspalt. „Sasuke – sama. Orochimaru – sama möchte sie sprechen.“ Leise leicht zittrig wehte die Stimme durch den Raum. Mit einem Nicken nahm er die Mitteilung zur Kenntnis. Nach einem erleichterten seufzen schloss der Bote die Tür. Der Uchiha war ihm unheimlich. Man konnte nicht erkennen was er dachte, woran man bei ihm war. Sein Gesichtsausdruck in Arroganz, Desinteresse und Kälte gefroren. Seine Augen funkelten wie der kälteste Winter und blickten so tödlich, das man schon allein bei dem Gedanken daran das Gefühl hatte durchbohrt zu werden. Sasuke stand währenddessen auf und ging gemächlich zur Tür. Was er wohl diesmal wollte? Hoffentlich eine Mission, die ihn aus dieser Tropfsteinhöhle rausholte. Er zuckte leicht zusammen, als er in den Flur trat. Das Tropfen des Wassers in den Eimer war hier um ein zehnfaches mehr als in seinem Zimmer. Rechts und links standen die Behälter für den Regen und der Gang konnte nur durch einen Slalom durchschritten werden. Anscheinend befanden sich alle Eimer, die es in Otogakure gab, hier in diesem Versteck. Während er sich dem Gemach von Orochimaru näherte, versuchte er das nervende Geräusch des Wassers zu verdrängen, aber seine Geduld und Konzentration war so dünn, das er Schwierigkeiten damit hatte. Nach einem kurzen klopfen trat er ein. Innerlich seufzte er auf. Hier waren es nur ein paar Eimer die rum standen und somit eine Entlastung für seine Nerven waren. Aufmerksam betrachtete er seinen Gegenüber, der im Bett lag. Sasuke hätte es nicht für möglich gehalten, aber die Haut des Sanin war noch blasser als bei dem letzten Mal. Auch wirkte er schwächer. Ein leicht verächtlicher Gesichtsausdruck huschte über das Gesicht des Jungen. Dies war der Mann, der ihm die Macht geben sollte Itachi zu besiegen. Dies war der Mann, wegen dem er Konoha verlassen und seine Freunde zurückgelassen hatte. So kränklich und schwach wie er aussah, konnte er keiner Fliege etwas zu leide tun. Am Anfang konnte er ihm zeigen was wichtig war, aber dann setzte der Zerfall seines jetzigen Körpers ein und wurde eingeschränkt in seinem Handeln, bis er gar nicht mehr aus dem Bett kam. Jetzt war es an Sasuke selbst, sich zu trainieren. Verfeinerte, perfektionierte seine Fähigkeiten. Doch was brachte es ihm, wenn er nichts Neues lernte, da hätte er auch in Konoha bleiben können und mit Naruto weiter kämpfen können. Leise seufzte er. Nie hätte er gedacht, ja hätte sogar denjenigen ausgelacht, wenn er so was behauptet hätte, aber er vermisste den Chaoten. Obwohl er recht nervig und anstrengend war, verbreitete dieser eine Fröhlichkeit, die angenehm war. Auch seine Begeisterung war ansteckend. Sein unbeugsamer Wille zeugte Respekt und motivierte. Er vermisste das kämpfen mit ihm. Nicht weil Sasuke immer gewann, nein wegen dem Ideenreichtum den Naruto beherrschte. Immer wieder musste man sich neu orientieren. Abwechslungsreich und spontan. Auch das Lachen und die humorlosen Witze vermisste Sasuke. Das Gefühl Freunde zu haben, nicht allein zu sein. Nichts von seinen Gedanken war ihm anzusehen, so sehr hatte Uchiha sich unter Kontrolle. Mit rauer, brüchiger Stimme von hartem Husten unterbrochen fing Orochimaru an. „Meine Spione haben herausgefunden, das der Hokage und Kazekage Ninjas ausgeschickt haben um ein Gerücht zu überprüfen. Es gibt verschiedene Fassungen, doch im Allgemeinen haben sie einen Kern. Ich möchte, dass ihr den Ninjas dieser Dörfer folgt. Anscheinend gibt es einen Ursprung und dort soll das Geheimnis verschiedener Fähigkeiten liegen und sogar das des ewigen Lebens. Des richtigen, nicht so wie meines, bei dem ich mir immer wieder einen neuen Körper suchen muss, sondern einen behalten kann und unendlich lebe.“ Dabei blickte er gierig zu Sasuke, der keine Miene verzog. „Hier in dieser Rolle stehen alle Daten, die relevant sind. Prägt sie euch ein und macht euch unverzüglich auf den Weg. Ich will dieses Wissen haben. Tötet jeden der euch im Weg steht.“ Fassungslos hatte der junge hellhaarige Mann ihm zugehört. Aber Orochimaru – sama. Eure Gesundheit. Wie sollt ihr wieder auf die Beine kommen, wenn ich nicht da bin? Ich kann euch doch nicht verlassen.“ Ein flehender Ausdruck war auf seinem Gesicht, der ihm Verachtung von seinen Herren einbrachte. „Kabuto. Ich weiß dass genug Medizin da ist um deine Abwesenheit zu überbrücken. Deshalb hör auf rum zujammern und mach dich für die Mission bereit.“ Kalt, verachtend, war sein Ton und der angesprochene nickte leicht. Unsicherheit, Hilflosigkeit und Traurigkeit wechselten sich bei Kabuto im Mimikspiel ab. Auch Sasuke hatte nur Verachtung für ihn. Wie er sich an Orochimaru klammerte. Das war schon peinlich. Der hellhaarige Ninja sprach weiter auf den bettlägerigen ein, während der Uchiha nach einem „Tss“ den Raum verließ. Voller Vorfreude ging er zurück in sein privates Reich, überhörte die Geräusche im Gang. Endlich raus hier. Zwar würde es die ganze Zeit regnen, aber lieber das, als das Gefühl eingesperrt zu sein, zu haben und dieses….Er sprach es gedanklich nicht aus. Vielleicht hatte er ja Glück und traf unterwegs auf sein ehemaliges Team. Wenn alles gut ging, wenn sie sich trafen, dann könnten sie eventuell zusammen weiter ziehen. Dann stutzte er. Es gab zwei Faktoren die dagegensprachen. Erstens Kabuto, der mit ihm zusammen auf diese Mission ging, und gewiss nicht begeistert sein würde, wenn sie sich Kakashis Team anschließen. Und der zweite Punkt war, dass er Konoha und seine Freunde nicht gerade höflich und freundlich verlassen hatte. Bestimmt hassten ihn jetzt alle, sahen Sasuke nicht mehr als Freund, sondern als Feind an. Einerseits war das gut, denn so wurde die Bindung zwischen ihnen allen schwächer und er musste nicht mehr sooft an die Zeit mit ihnen denken, aber anderseits, gab es einem das Gefühl nicht ganz allein zu sein. Zum Zeitpunkt seines Wechsels herrschte dieses Gefühl in ihm. Hatte nur den Hass, Neid und Wut zugelassen. Als er gesehen hatte wie gut Naruto geworden war, beherrschten ihn diese drei. Auch betrogen, hintergangen worden zu sein. Immer rasender, verzweifelter kämpfte er gegen Naruto am Tal des Endes und doch konnte er ihn nicht töten, brachte es nicht über das Herz. Selbst jetzt bereute er es nicht, denn bei dem Kampf gegen Shinnou auf Ancolbuntium, als ihm Naruto, als sie sich trennten zu flüsterte, das er ihn zurückholen würde, mache sein Herz leichte Luftsprünge. Es war schön zu wissen, das trotzt allem was geschehen war, was man getan hatte, es einen gab der ihn traute, der auf ihn wartete. Selbst jetzt wärmte die Erinnerung sein kaltes Herz. Sasuke hoffte, das er auf Naruto treffen würde, denn seine Sehnsucht wuchs mit jedem Tag. Nie hätte er das gedacht, aber es war so. Seufzend setzte er sich auf das Bett, lehnte sich zurück und stützte sich mit den Händen ab. Ich werde ihn treffen, schwor er sich. Das Gefühl nicht allein zu sein, die Kälte um sein Herz, all das konnte der Blondschopf verschwinden lassen. Ein klopfen an der Tür und Kabutos heisere Stimme zeigten, das es Zeit war aufzubrechen. Ungeduldig pochte sein Herz, als sie aufbrachen und in den nassen, grauen Wald untertauchten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)