Die Stimme von Animemelli (Eslosias Held) ================================================================================ Ein blaues Auge und ein Retter ------------------------------ „Das war ja wohl eine totale Pleite, was?“ stellte Isis fest. „Wir hätten es doch mit reinschummeln versuchen sollen.“ Aber Dia bezweifelte den Erfolg einer solchen Aktion. „Du hast doch gesehen, dass das nicht geklappt hätte. Der Typ hatte die Eingangstür zur Halle voll im Blick. Und selbst wenn es doch geklappt hätte, dann hätte uns der Andere erwischt. Und übrigens“, fuhr Dia Isis an, „bist du irre? Du kannst das mit der Stimme doch nicht einfach so rausquatschen! Mann, war mir das peinlich!“ Aber Isis lächelte nur. „Warum nicht? Mit etwas Glück trägt einer von den beiden das vielleicht an den Sprecher weiter, wer weiß…“ „Na der Alte jedenfalls nicht, das steht fest. Und der andere, dieser Dominik bestimmt auch nicht. Was meinst du, ob der wohl auch Synchronsprecher ist?“ fragte Dia während Isis einen Schokoriegel aus der Tasche zog. „Mit Sicherheit. Aber seine Stimme kam mir überhaupt nicht bekannt vor. Dir vielleicht?“ Sie biss vom Riegel ab und reichte Dia die Mappe. Dia drückte sie nachdenklich an sich. „Ich weiß nicht genau. Sie kam mir schon irgendwie bekannt vor aber ich konnte sie keiner bestimmten Rolle zuordnen. Wahrscheinlich hat er irgendwelche Nebenrollen in Kinofilmen gesprochen, keine Ahnung.“ Isis warf die Verpackung ihres Schokoriegels in einen Mülleimer und ließ sich auf eine Bank fallen. Dia setzte sich daneben. „Sollen wir es noch mal versuchen, vielleicht nächste Woche oder so?“ fragte Isis aber Dia schüttelte den Kopf. „Da wird es auch nicht besser klappen. Vergiss es. Vielleicht finden wir den Namen ja doch irgendwann im Internet oder so.“ „Das bezweifle ich. Du hast den Alten doch gehört. Der Name taucht nirgendwo auf. Wir müssen wohl damit leben, dass wir ihn nicht finden. Tut mir leid, Dia.“ Isis legte ihren Arm um Dia und Dia ließ den Kopf auf die Schulter ihrer Freundin fallen. Sie war enttäuscht. Sie hatte sich so große Hoffnungen gemacht und nun öffnete sich ein tiefes Loch unter ihren Füßen. Sie war den Tränen nahe. „Weißt du was? Wir steigen jetzt in den Bus und dann zeige ich dir ein bisschen was von unserer schönen Stadt. Einverstanden?“ schlug Isis vor. Dia wischte sich mit dem Ärmel über die Augen und nickte. Die beiden standen von der Bank auf und gingen zurück zur Bushaltestelle – beobachtet von zwei böse funkelnden Augen. „Das ist unsere beliebteste Einkaufsstraße, hier kaufen alle ihre Klamotten, die cool sein wollen. Die Preise sind aber auch dementsprechend. Sieh mal, da drüben ist das beliebteste Eiscafe bei allen unter 30 und gleich daneben der trendigste Frisör.“ Isis hatte sichtlich Freude daran, Dia alles zu zeigen. Dia jedoch lächelte nur milde und nickte, ab und zu untermalte sie diese Gesten mit einem „Aha“ oder „Wow“ aber eigentlich war sie nicht wirklich interessiert daran. Ihre Gedanken kreisten immer noch um Askariel und seine Stimme, die nun wohl nie ganz allein zu ihr sprechen würde. „Hey, hörst du überhaupt richtig zu?“ fragte Isis plötzlich gereizt. „Ich sagte, da hinten um die Ecke solltest du lieber nicht gehen!“ Dia blickte auf und schaute in die Richtung, in die Isis zeigte. „Warum denn nicht?“ fragte sie, offensichtlich völlig desinteressiert. „Ganz einfach, das ist unser Schlägertreffpunkt, gleich da hinten bei dem Springbrunnen.“ Dia horchte überrascht auf. „Wie meinst du das?“ „Na ja, die ganzen kaputten Typen, teilweise dürften die auch schon ein Strafregister bei der Polizei haben. Diebstahl, Prügeleien, Pöbeleien, Sachbeschädigung und wer weiß was sonst noch alles. Eigentlich immer nur kleine Sachen aber das läppert sich. Und die haben immer was zu Saufen. Würde mich nicht wundern, wenn sie auch Drogen nehmen.“ Isis blickte die Straße hinunter, wo zwei junge Frauen am Rand des Brunnens saßen und sich gerade gegenseitig Bilder auf den Körper malten. „Und diese Typen laufen immer noch frei rum?“ fragte Dia entrüstet. „Natürlich, ich sag ja, es sind immer nur Kleinigkeiten, die reichen nicht, um diese Leute dauerhaft einzusperren. Ich glaube, einer musste mal eine Woche einsitzen, weil er einem Touristen, der da lang lief und irgendwas Falsches gesagt hat, die Nase gebrochen hat. Die Leute hier machen einen Bogen um diese Straße. Ist ja eh eine Sackgasse. Ich wollte es dir nur sagen, damit du dir diese Erfahrung ersparst.“ Dia bekam eine Gänsehaut. Und ein ungutes Gefühl. „Wie ist es denn mit Vergewaltigungen?“ fragte sie nervös. „Gab´s das auch schon?“ Isis überlegte kurz. „Nicht dass ich wüsste aber wenn es nicht angezeigt wurde... Zutrauen würde ich es denen jedenfalls – sofort“, erklärte Isis. Dia sah unbehaglich noch einmal in Richtung des Brunnens – und stellte erschrocken fest, dass die beiden Frauen sie ansahen. „Lass uns weiter gehen“, bat sie Isis und zog an ihrem Arm, „ich finde es hier unheimlich.“ Isis konnte dem nicht widersprechen und folgte Dia. Doch nach einigen Metern hielt sie an. „Warte mal, ich muss unbedingt mal auf´s Klo. Am besten gehe ich da drüben in das kleine Café. Du kannst dich ja da auf die Bank setzen. Ich bringe uns auch was mit. Möchtest du ein Schweinöhrchen?“ fragte sie und zog ihre Geldbörse aus der Tasche. Aber Dia lehnte ab. „Nein danke, aber vielleicht eine Salzbrezel, darauf hätte ich jetzt Lust.“ „Schon auf dem Weg!“ rief Isis im Weggehen und war kurz darauf in einem kleinen Café verschwunden. Dia setzte sich nicht weit davon auf eine Bank. Ihre Gedanken schweiften wieder zu Askariel. Plötzlich standen die beiden Frauen vom Springbrunnen vor ihr. Sie sahen sie drohend an. „Bist du Dia?“ fragte die eine. Sie hatte ein Stachelhalsband um und trug mehrere protzige Ringe mit Totenköpfen. „Woher kennt ihr denn meinen Namen?“ fragte Dia perplex und bereute die Frage im gleichen Augenblick. „Ich meine, kommt drauf an. Was wollt ihr denn?“ „Eigentlich nichts Besonderes. Wir mögen es nur nicht, wenn man sich etwas nimmt, was schon einem anderen gehört.“ Und bevor Dia etwas sagen konnte, packte die Frau sie am Arm und zog sie von der Bank hoch. „Hey, was soll das? Wovon redest du eigentlich?“ fragte Dia ängstlich. Die beiden Frauen nahmen sie zwischen sich und zogen sie zu der Straße, die an dem Brunnen endete. Dia bekam Angst. Was wollten die beiden bloß von ihr? Eigentlich wollte sie um sich treten und schreien aber die andere Frau, die ein Tattoo von einer mit Stacheldraht umwickelten schwarzen Rose auf dem Oberarm hatte, flüsterte ihr halblaut ins Ohr: „Versuch lieber nicht, abzuhauen. Wir wissen, wo du wohnst und wir kriegen dich auf jeden Fall.“ Nun verwandelte sich Dias Angst in Panik. Aber sie ließ sich von den zwei Frauen bis zu dem Brunnen führen. „Tja, Pech für dich, Kleine, dass man bei dir mit Drohungen nichts erreicht. Du zwingst uns, unser Anliegen sichtbarer zu machen“, sagte die mit den Ringen mit einem drohenden Unterton in der Stimme. „Und unvergesslich“, ergänzte die Andere. „Sorry, aber ich weiß nicht, was ihr meint“, wimmerte Dia und im nächsten Moment hatte sie das Gefühl, von einem Hammer getroffen zu werden. Sie fand sich auf dem Boden wieder. Die mit der Rose hatte ihr mit der Faust ins Gesicht geschlagen! Isis verließ das Cafe mit zwei kleinen Tüten in der Hand. Sie hatte eine Brezel für Dia und für sich selbst einen Nougatring gekauft. Sie wollte eigentlich auch ein Wasser mitnehmen aber dann fiel ihr ein, dass sie ja eine Flasche in ihrem Rucksack hatte. Also hatte sie die Flasche wieder in den Kühlschrank zurück gestellt. Isis überquerte die Straße und steuerte auf die Bank zu, auf der Dia warten sollte. Aber Dia war nicht da! Stattdessen saß ein anderes Mädchen auf der Bank: Kiki! „Hey, was machst du denn hier, Kiki? Wo ist Dia?“ fragte Isis etwas irritiert und sah sich um. Dia war nicht zu sehen. Dann bemerkte sie Kikis zufriedenen Gesichtsausdruck. „Kiki? Wo ist Dia?“ wiederholte Isis mit einem drohenden Klang in der Stimme. Kiki lächelte selbstgefällig. „Die bekommt gerade Unterricht“, meinte sie und zeigte mit dem Daumen über ihre Schulter in Richtung Schlägertreffpunkt. Entsetzt starrte Isis zu der kleinen Sackgasse hinüber. „Was hast du getan?“ fragte sie und ihre Augen sprühten vor Zorn. Sie packte Kiki ziemlich grob am Arm. „Aua! Lässt du mich gefälligst mal los? Ich hab gar nichts getan, ich sitze hier doch ganz friedlich.“ Und sie grinste triumphierend. Isis stieß Kiki weg und rannte los. Einen Moment wusste Dia nicht, wo sie war. Ihr rechtes Auge schmerzte scheußlich. „Na, kapierst du jetzt, worum es geht?“ fragte die mit dem Halsband. „Las deine Hände von dem Typ, klar? Du sprichst nicht mit ihm, du gehst nicht aus mit ihm, du siehst ihn nicht mal an, kapiert?“ So langsam dämmerte Dia, worum es ging. „Redet ihr von David?“ fragte sie und rappelte sich langsam wieder auf. „Exakt“, bestätigte die Schlägerin mit der Rose. „Der Junge steht nicht zur Wahl, der ist bereits vergeben. Also halt dich von ihm fern. Sonst wird beim nächsten Mal Mitzi hier dich begrüßen.“ Bei diesen Worten hielt die mit dem Halsband ihre Hand mit den vielen Ringen hoch und wackelte mit den Fingern. „Das ist doch wohl seine Entscheidung, oder?“ antwortete Dia trotzig. Und plötzlich wusste sie, wer da angerufen hatte. Es war die mit der Rosentätowierung. „Auch noch frech werden, was? Du willst es wohl unbedingt so. Mitzi, mach ihr klar, dass wir nicht darüber verhandeln.“ Mitzi trat einen Schritt auf Dia zu und ballte die Hand zu einer Faust. Sie hob den Arm, um zuzuschlagen. „Hey, ihr da!“ rief plötzlich eine männliche Stimme hinter ihnen. „Das würde ich an eurer Stelle lieber lassen!“ Die beiden Frauen drehten sich um und auch Dia schaute zwischen ihnen hindurch, wer da so verrückt und so mutig war, sich einzumischen. Dia erkannte den Mann sofort wieder. Es war der aus dem Studio! Die beiden Frauen traten einen Schritt auf ihn zu und die mit der Rose fragte spöttisch: „So? Warum denn? Willst du uns etwa drohen, oder was?“ Der Mann lächelte selbstsicher. „Nein, nicht direkt.“ Dann zog er ein Handy aus der Tasche und drückte einige Tasten. Er hielt sich das Handy ans Ohr und nach einigen Sekunden sagte er: „Hallo, Polizei? Ich möchte eine Straftat melden…… ja, ich bin hier am Brunnen in der Kochstraße und hier sind zwei Frauen gerade dabei, ein jüngeres Mädchen zu misshandeln……in zwei Minuten? Okay aber Vorsicht, die sind gefährlich!“ Dann drückte er wieder eine Taste und steckte sich das Handy wieder ein. „So Ladies, die Polizei ist in zwei Minuten hier. Also, wollt ihr weiter machen oder lieber abhauen?“ Die beiden sahen sich kurz an und nach einem letzten bösen Blick auf Dia verschwanden sie durch einen schmalen Gang zwischen den Häusern. „Warum soll ich drohen, wenn ich bluffen kann?“ fragte der Mann aus dem Studio und grinste breit. Dann trat er auf Dia zu. „Alles in Ordnung mit dir? Yoy, das Auge sieht aber böse aus. Da solltest du etwas Eis drauflegen!“ Dia wollte gerade „Danke“ sagen, als jemand ihren Namen rief. „Dia! Ist alles in Ordnung? Bist du okay? Mein Gott, wie sieht denn dein Auge aus?“ fragte Isis aufgeregt. Dann musste sie sich auf ihre Knie stützen und erstmal Luft holen. Dia legte ihr die Hand auf die Schulter. „Ganz ruhig, du bist ja total außer Atem, beruhige dich erstmal. Mir geht´s ganz gut. Allerdings tut mein Auge ganz schön weh. Aber wenn er nicht gewesen wäre, hätte ich jetzt vielleicht eine gebrochene Nase oder ein paar Zähne weniger.“ Und sie zeigte auf den Mann vom Studio. „Danke für die Hilfe. Die Polizei kommt also gar nicht? Na ja, Hauptsache, die beiden Schlägerbräute sind weg.“ „Kann mir mal einer erklären, was hier abgeht?“ fragte Isis verwirrt, als sie endlich wieder normal atmete. Und dann erzählte Dia, was passiert war. „Keine Ahnung, woher die mich kannten oder wieso die was von David wissen. Aber eine von denen hat mich gestern angerufen, soviel ist sicher. Die mit der Rose auf dem Arm, ich hab ihre Stimme wieder erkannt.“ „So, die Drecksarbeit delegiert sie also an andere, verstehe!“ fauchte Isis zornig. „Na, die nehme ich mir noch vor!“ Und sie schlug mit der Faust in ihre Hand. „Äh, klärst du mich mal auf?“ bat Dia. Und Isis erzählte von Kiki auf der Bank und was sie gesagt hatte. Dias Miene verfinsterte sich. „Also doch Kiki, du hattest recht, Isis. Dieses Miststück! Na, die kann jetzt was erleben!“ Plötzlich mischte sich der Mann vom Studio ein. „Entschuldigung? Darf ich mal dazwischen? Wie wäre es, wenn wir uns von diesem „Tatort“ entfernen und uns stattdessen in eine Eisdiele setzen? Ich lade euch ein. Und du – äh Dia richtig? – kannst dir das Eis gleich aufs Auge drücken.“ Er lächelte freundlich und die Mädchen waren einverstanden. „Ich heiße übrigens Dominik. Ich arbeite im Synchronstudio, na ja, das habt ihr ja sicher bemerkt, als ihr vorhin da wart. Ihr sucht also den Sprecher von Askariel, hab ich das richtig verstanden mit dem Schild?“ „Ja, ganz recht“, bestätigte Isis. „Übrigens Dia, wo ist eigentlich meine Mappe?“ Erschrocken sah sich Dia um. „Ich glaube, die müsste noch auf der Bank liegen. Ja, mitgenommen hab ich sie vorhin nicht. Die lag neben mir.“ „Na dann sollten wir sie schleunigst holen“, meinte Isis. „Kiki saß da eben. Na das fehlte noch, dass Kiki unser Schild sieht!“ Die drei rannten zurück zur Bank. Kiki war weg, die Mappe ebenfalls. „Das glaub ich nicht, Kiki hat sie mitgenommen, wetten?“ mutmaßte Isis. „Glaubst du? Vielleicht war sie ja schon weg, bevor Kiki da war“, warf Dia ein aber Isis bezweifelte das. „Da müssten wir schon ein verdammtes Glück haben. Ich würde um mein Kalderan-Poster wetten, dass sie die Mappe hat.“ Dominik sah Isis erstaunt an. „Du also auch? Meine Güte, wer hätte gedacht, dass Eslosia bei Mädchen eures Alters so einschlagen würde?“ Dia und Isis schauten sich an und Dia meinte stolz: „Vielleicht sind wir aber auch die Ausnahme.“ „Ja“, stimmte Isis zu, „physisch 16 und im Herzen 12!“ Und beide fingen an zu lachen. Den ganzen restlichen Nachmittag saßen die drei in der Eisdiele und erzählten sich alles Mögliche. Die Bedienung hatte Dia zuerst erschrocken angesehen und dann einen argwöhnischen Blick auf Dominik geworfen. Aber Dia versicherte ihr, dass Dominik nichts mit ihrem Auge zu tun hatte und sie nur gerne eine Eispackung zum Kühlen hätte. Nur über seine Arbeit schwieg sich Dominik beharrlich aus. Alles was die Mädchen aus ihm heraus bekamen war, dass er auch mit Eslosia zu tun hatte. Und als Dia ihn fragte, ob er ihr nicht den Namen des Sprechers von Askariel verraten könnte, sagte er: „Sorry, das darf ich nicht. Er will es nun mal nicht. Ich könnte meinen Job verlieren, wenn ich was ausplaudere. Ich musste das schriftlich versichern. Tut mir echt leid.“ Aber Dia gab nicht so leicht auf. Sie musste ihre Chance nutzen, eine weitere würde sich nicht bekommen. „Aber du könntest ihm doch wenigstens sagen, dass wir ihn suchen! Und dass er mich anrufen soll.“ „Warum soll er dich eigentlich anrufen, das verstehe ich nicht!?“ fragte Dominik interessiert. Dia wurde rot und sah Isis hilfesuchend an. „Hab ich doch im Studio schon gesagt, Dia ist in seine Stimme verknallt. Und sie möchte, dass er einmal nur mit ihr spricht, ihren Namen sagt und so.“ In dem Moment trat Dia Isis vors Schienbein und wurde noch eine Spur roter. „Was denn? Er hat es doch eh schon gehört und er hat gefragt. Und wenn die Stimme weiß, worum es dir geht, ruft sie vielleicht wirklich mal an!“ Isis dachte logisch und praktisch aber Dia wäre am liebsten unter den Tisch gerutscht. „Ach so, ich verstehe“, meinte Dominik. „Tja, mal sehen. Versuchen kann ich es ja.“ Als Dia das hörte, glaubte sie einen Moment, ihr Herz würde aussetzen. Wie erschlagen starrte sie ins Leere während Isis in Jubel ausbrach. „Wahnsinn! Er versucht es! Dia, wir haben es geschafft! Ist das nicht spitze? Vielleicht ruft er dich wirklich an!“ Und sie umarmte ihre Freundin, die ihr Glück noch gar nicht fassen konnte. Sie erwiderte die Umarmung und schrie plötzlich laut auf vor Freude und Aufregung. Dann befreite sie sich aus der Umarmung, sprang von ihrem Stuhl auf und stürzte auf Dominik zu, um ihn ebenfalls zu umarmen. „Danke, tausendmal Danke! Wenn du wüsstest, wie viel mir das bedeutet! Erklär es ihm und sag ihm, dass ich nichts weiter von ihm will. Er soll mich nur einmal anrufen, dann wird er nie wieder etwas von mir hören.“ „Oh Mann, wir müssen zum Bus! In zehn Minuten fährt der Letzte!“ rief Isis nach einem Blick auf ihre Uhr. Die Mädchen bedankten sich für das Eis und verabschiedeten sich von Dominik. Natürlich war Dias Mutter erschrocken, als sie das blaue Auge sah und verlangte auch eine Erklärung. Dia erzählte von den beiden Frauen in der Stadt aber sie schwieg sich über den wahren Grund der Attacke aus. „Vielleicht gefiel ihnen meine Nase nicht, keine Ahnung. Vielleicht hatten sie auch einfach nur einen Schlag weg“, versuchte Dia das Ganze zu verharmlosen. Schließlich fragte ihre Mutter nicht weiter aber sie bat sich aus, dass Dia diese Ecke von Hamburg in Zukunft mied. Dia versprach es ihr. Dann gab es Essen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)