Ray Ban von Kai-Leng (FF zur Buchreihe S.T.A.L.K.E.R.) ================================================================================ Kapitel 12: Kapitel 12 ---------------------- Ort: die Zone Gebiet: AKW Kontrolliert von: Monolith Kim konnte nicht mehr länger gegen ihre Müdigkeit ankämpfen. Ihr Körper und ihr Geist machten es nach Tagen der Schlaflosigkeit einfach nicht mehr mit. Um sich vor dem Schlaf zu drücken, setzte sie sich im Schneidersitz auf den Boden und meditierte. Die junge Frau hoffte, dass sich ihr Körper so wenigstens ein bisschen erholen konnte, ohne in die Schlafphase wechseln zu müssen. Sie wollte nur 20 oder 30 Minuten meditieren. Doch irgendwann siegte die Erschöpfung und ohne, dass sie es bemerkte glitt sie in ein einen tiefen, traumlosen Schlaf. Sogar ihre hoch sensiblen telepathischen Fähigkeiten, durch die sie jedes Lebewesen in ihrer Nähe erfassen konnte, waren durch die Überanstrengung wie lahmgelegt. Dadurch merkte sie nicht, dass sich jemand vorsichtig ihrer Zelle näherte. Zu dieser frühen Stunde war im Kraftwerk nicht viel los. Nur draussen auf dem Areal tummelten sich die Wachposten. Dennoch schlich Kochow durch die Gänge zu den Arrestzellen um nicht doch per Zufall entdeckt zu werden. Hier konnte man sich nirgends verstecken, im Gegensatz zum Inneren des Sarkophages, der durch die vielen Trümmer mehr als genügend Verstecke bot. Hier gab es nur unendlich lange Gänge und einige Türen, die in Labors oder Büros führten. Doch diese waren weitestgehend abgeschlossen. Boris wusste von seinem Kollegen Iwan Mirsowsk, dass heute um 0900 erneut ein Versuch starten würde, der die kleine Raika in den Verbund des Kollektivs integrieren sollte. Dann wäre dies die letzte Chance, sie noch ‚lebend’ zu sehen. Wenn sie sich im Tank mit dem flüssigen Nährstoff befand, glich sie mehr einer Toten. Alle Funktionen des Körpers wurden normalerweise auf ein Minimum heruntergefahren, sodass der physische Körper gerade noch existieren konnte. Die Psyche allerdings arbeitete unter dem Einfluss der Noosphäre auf Höchstleistung. „Um die Zone unter Kontrolle zu halten.“ Sagte Dobrynin. Doch Kochow wusste nur zu gut, dass der Professor nicht alles, was er wusste, preisgab. Natürlich nicht. Wer wollte auch schon die Weltherrschaft teilen? Langsam und vorsichtig kam Kochow der kleinen Zelle näher, die Kim Raika als Insassin hatte. Vor der Tür angelangt schaute er sich noch mal in alle Seiten um und presste dann sein Ohr an das Metall um zu hören, ob Kim sich bewegte und somit wach war. Als er keinerlei Bewegung von innen hörte, ging er freudig davon aus, dass sie schlief. Was für ein Glück! So konnte er sie endlich einmal von Nahem sehen. Er öffnete so leise er konnte die schwere Metalltüre, die trotz seiner Bemühungen leicht knarrte. Hoffentlich würde die Kleine dabei nicht aufwachen. Langsam schob er seinen Kopf durch den kleinen Spalt und lugte in die Zelle hinein und sah Kim schlafend auf dem Boden. Wie schön sie doch war, wenn sie schlief! Sein Herz fing an schneller zu schlagen und sein Puls beschleunigte sich, als er ihr sich vorsichtig näherte. Nur noch einen Schritt trennte sie von ihm. Kochow kniete sich neben sie und schaute sie sich für eine Weile an. Sie hatte wirklich eine perfekte Figur. Schlank und dennoch an richtigen Stellen gepolstert. Boris merkte, dass langsam aber sicher seine Hose eng wurde. Doch er würde jetzt auf keinen Fall den Rückzug antreten. Im Gegenteil. Die Kleine war die erste Frau, der er jemals so nahe war. Für ihn gab es damals, als er noch jung war, nur sein Studium und später seine Arbeit. Ebenso gab es hier im AKW auch keine Frauen, bis auf zwei. Und diese waren Mitglieder des Kollektivs. Sonst lebte kein einziges weibliches Wesen in einem Umkreis von 30km in dieser menschenfeindlichen Zone. Dobrynin hatte das so veranlasst, damit sich sein Personal voll und ganz auf die Forschung konzentrieren konnte und nicht durch weibliche Kurven abgelenkt wurde. Wie würde sich ihre Haut anfühlen, wenn er über sie strich? Langsam streckte er seine Hand aus und berührte ihren Arm. Als sie nicht reagierte wurde Kochow ein wenig mutiger und fing an, sie zu streicheln. Immer darauf bedacht, sie nicht zu wecken, wanderte seine Hand den Arm hinauf, über die Schulter, die Flanke wieder herab, bis sie auf der Hüfte stehenblieb. Sie fühlte sich einfach unglaublich an! Das war besser als die Pornos, die er heimlich in seinem Büro schaute. Bei weitem besser. Die Beule in seiner Hose machte ihm inzwischen ganz schön zu schaffen. Kochow hielt seinen Atem an als er den Reissverschluss öffnete. Ein kurzer Gedanke kam ihm in den Sinn, schnell in eines der Labore zu schleichen und ein Betäubungsmittel zu entwenden. Vielleicht könnte er dadurch sogar weiter gehen als er es ursprünglich vorhatte. Dieser Gedanke war wirklich verlockend. Und die Kleine würde es gar nicht merken. Doch er würde mit dieser Aktion zu viel Zeit verlieren, da das nächste Labor sich nicht gerade in nächster Nähe befand. Er musste sich etwas anderes einfallen lassen. Vielleicht könnte er sie fesseln? Boris schaute sich suchend in der Zelle herum und suchte nach etwas Passendem. Viel gab es hier nicht. Sein Blick fiel auf die Baumwolldecke, die neben Kim lag. Könnte er damit ihre Füsse fesseln? Und mit seinem Gürtel ihre Hände auf ihren Rücken, damit sie nicht zuschlagen konnte? Ein Versuch war es auf alle Fälle wert. Wenn es missglücken würde, könnte er immer noch flüchten. Die Raika konnte ihm eh nicht mehr gefährlich werden, da sie in ein paar Stunden in das Kollektiv integriert wird. Jegliche Gewissensbisse verflogen in diesen Momenten. Kochow konnte nur noch an eines denken: Kim ein einziges Mal zu besitzen. Er drehte die immer noch schlafende Kim auf den Bauch, zupfte an ihrem Leibchen und ergriff ihre Arme. Der dünne Ledergürtel würde seine Dienste tun, da war er sich ziemlich sicher als er die Enden an den Handgelenken zusammen gezurrt hatte. Kochow war gerade mit dem Ausziehen und Fesseln fertig und begutachtete das, in seinen Augen, Meisterwerk einer entblössten und gefesselten Kim Raika und wollte sich gerade weiter ans Werk machen als ihn von hinten etwas in den Rücken drückte. „Keine Bewegung.“ knurrte eine tiefe Stimme hinter ihm. Der Wissenschaftler wurde kreidebleich und hatte das Gefühl, dass er einem Herzinfarkt nahe war. Das metallene Etwas, dass sich in seinen Rücken presste, war nichts anderes als die Mündung einer MP5. „Bitte! Nicht schiessen! Ich wollte doch nur…“ fing Boris an zu jammern. Weit kam er allerdings nicht. Ein ziemlich heftiger Fausthieb sorgte dafür, dass er an die nächstgelegene Wand knallte und eine kurze Benommenheit verursachte. Als er wieder zu sich kam, hatte ihn jemand am Kragen seines Laborkittels gepackt und hielt ihn jetzt gegen die Wand. Seine Beine hatten jegliche Bodenhaftung verloren. Hilflos baumelte er ein paar Zentimeter über den Boden. Kochows Augen weiteten sich vor Schreck, als er direkt in das kalte Gesicht eines Agenten mit grauen Augen starrte. „Scar, kontaktiere sofort Professor Dobrynin. Er wird darüber entscheiden, ob wir ihn unter Arrest stellen oder gleich entsorgen sollen.“ brummte Wronski, der hinter Scar stand und ihn mit einem vernichtendem Blick fixierte. „NEIN! Bitte nicht! Ihr braucht mich doch! Ohne mich können keine neuen Brüder in euren Kreis aufgenommen werden!“ Boris wusste, dass es sinnlos war, höher zu pokern. Er konnte jetzt noch darauf zu hoffen, dass er am Leben bleiben würde. „Was meinst du, Bruder? Wäre es möglich, dass ich ihn auseinandernehmen kann? Eine kleine Folter? Aber ohne dass er stirbt?“ fragte Scar und grinste dabei finster. Kochows lief kalkweiss an und er fing an verzweifelt herumzuzappeln. Wronski schüttelte seinen Kopf, während er auf Kim zulief, um sie aus ihren Fesseln zu befreien. „Und ich dachte, Leuvkov hätte eine sadistische Ader. Ich werde dich für Kochows Hinrichtung vorschlagen wenn Dobrynin grünes Licht gibt. Was gut sein kann. Hab vorhin mitbekommen, dass Charon einen besseren Biochemiker hierher bringt, der seine Aufgabe übernehmen wird. Sprich, der hier ist überflüssig.“ Grinste der blonde Agent hämisch und ergötzte sich offensichtlich daran, dass Kochow vor Angst unter Scars Händen wegstarb. Kim, die durch den Lärm ziemlich unsanft geweckt wurde, fuhr wie von einer Biene gestochen kerzengerade auf. Zumindest versuchte sie es. Die Fesseln sorgten dafür, dass sie sich kaum rühren konnte. „Was geht hier vor! Welches Schwein hat mich gefesselt?“ kreischte sie beinahe hysterisch als sie das Szenario vor ihr erfasste und bemerkte, dass ihr Leibchen nach oben geschoben und sie keine Unterhose mehr besass. Vor Rage und Scham fing sie an, sich auf dem Boden herumzuwinden. Wronski, der sich inzwischen daran machte, den Gürtel von ihren Armen zu lösen, nahm jeden Schlag und Tritt, den er von Kim erhielt, mit eiserner Gelassenheit hin. Sogar als sie ihn biss, verhielt er sich ruhig. „Lass mich los, du Schwein! Fass mich nicht an!“ keifte sie, als Wronski das Laken von den Füssen nehmen wollte und griff ihn wie eine Furie an. Kochow, der inzwischen von Scar aus der Zelle geführt wurde, drehte sich noch einmal und starrte sie reumütig an. Als Dank wurde er mit Scars MP5 ziemlich unsanft in den Rücken geschlagen. „Los, beweg dich!“ brummte er und schob ihn mehr als nur unsanft vor sich her. Obwohl Kochow inzwischen aus Kims Blickwinkel verschwunden war, beruhigte sie sich kein bisschen. Im Gegenteil. Sie keilte mit dem letzten bisschen Kraft, die ihr geblieben war, aus und hatte sogar eine erstaunliche Trefferquote. Vielleicht lag es auch daran, dass Wronski sich auch nicht gegen ihre Schläge und Tritte wehrte, sondern alles geduldig einsteckte. „Beruhigen Sie sich! Sie sind in Sicherheit.“ Gelassen versuchte er, die Kleine zu beruhigen, während sie ihm in blinder Wut das Gesicht zerkratzte. „Von wegen Sicherheit! Ihr Schweine wollt mich in diese verdammten Tanks stecken, damit ich genauso ende wie meine Mutter! Ihr und eure perversen Experimente könnt mich mal kreuzweise!“ fauchte sie und schlug erneut blindlings um sich herum. „Ihre Rage wird hier auch nichts ändern. Wenn Sie sich weiterhin unkooperativ verhalten, muss ich Sie zu meinem Bedauern ruhigstellen.“ Antwortete er monoton und packte Kim mit eisernem Griff an beiden Armen, damit sie aufhörte sein inzwischen blutig gekratztes Gesicht noch weiter zu malträtieren. Stattdessen keilte sie mit ihren Beinen aus und traf ihn ziemlich hart in die niederen Regionen seines Körpers. Dennoch verzog er keine Miene und wartete ab, bis ihr die Luft ausging. Nach schier endlosen Minuten sackte Kim erschöpft zusammen und hing wie ein Lumpensack in Wronskis Griff. „Ich hasse euch! Euch alle! Wie könnt ihr mir so was antun!“ Ob es Tränen aus Wut oder aus Resignation waren, konnte Wronski bis heute nicht sagen. Er liess die inzwischen am ganzen Körper zitternde Kim los und nahm wieder seine militärische Haltung ein; mit beiden Armen hinter seinem Rücken verschränkt. Kim währenddessen schwankte rückwärts ein Eck und liess ich an der Wand herunter gleiten. Mit eng angezogenen Knien vergrub sie ihren Kopf zwischen ihren verschränkten Armen. „Ihr werdet mich niemals klein kriegen. Ich werde mich wehren. Bis zum letzten Atemzug. Niemals werdet ihr mich in die Tanks stecken. Vorher sterbe ich!“ schluchzte sie unkontrolliert. Nach einiger Zeit merkte Kim, dass sie keine Antwort erhielt und schaute sich mit geröteten Augen herum. Die Zellentür stand sperrangelweit offen. Im Prinzip eine hervorragende Fluchtmöglichkeit. Doch je mehr sie versuchte, ihren Körper dazu zu bewegen, aufzustehen und sich davon zu machen, desto mehr dankte er es ihr mit heftigen Krämpfen und Kopfschmerzen. Plötzlich bemerkte sie, dass sich etwas neben ihr bewegte und schaute auf die Seite. Überrascht stellte Kim fest, dass der Agent sich neben sie niedergelassen hatte und gerade aus ins Leere starrte. Tief in ihr machte sich ein Gefühl breit, dass ihr sagte, dass sie nicht die einzige sei, die sich alleine und verlassen fühlte. War es jetzt schon soweit? Hatte sie inzwischen Mitleid mit den Anhängern des Monolithen? Hatte das berüchtigte Stockholm-Syndrom zugeschlagen? Kim durfte es nicht zulassen, dass sie jetzt noch mit diesem Agenten sympathisierte. Mitgefangen - Mitgehangen hiess es doch schliesslich. „Bist du freiwillig zu diesen Idioten übergelaufen?“ Sie konnte sich diese Frage nicht verkneifen. Es gab schliesslich nichts zu verlieren. Mehr als keine Antwort konnte sie nicht bekommen. „Der Monolith hat mir das Leben gerettet. Vor langer Zeit stand ich als Militärstalker im Dienst der SpezNas. Mein Team wurde von Chimern zerrissen. Als ich dem Tode nahe war, erschienen die Monolith Stalker und retteten mich. Da meine Mission fehlgeschlagen und mein Trupp tot war, konnte ich nicht mehr zurückkehren. Also schloss ich mich ihnen an.“ sagte er beinahe reumütig. Kim vermutete, dass er im Moment nicht von der Noosphäre kontrolliert wurde, sonst würde er mit Sicherheit nicht so offenherzig reden. Das Gespräch wurde aber innerhalb weniger Augenblicke wieder unterbrochen als Wronski seinen Kopf schief legte und sein Blick sich wieder versteinerte. Sie wusste inzwischen, dass dies nur eines zu bedeuten hatte: Die Agenten empfingen neue Befehle. Als Bestätigung stand er auf und starrte sie kurz unverwandt an bevor er aus der Zelle hinausging und die Tür wieder verschloss. Kim war nun wieder alleine. Erst jetzt wurde sich die junge Frau vollends bewusst, dass sie die ganze Zeit über splitterfasernackt neben dem Agenten gesessen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)