Mission: Clan von Felicity (Die zweite Partner-FF mit FrecheGurke ^^) ================================================================================ Kapitel 11: Alarm ----------------- Narutos POV Zu meiner eigenen Überraschung hatte ich die Küche auf Anhieb gefunden, aber dort war nicht, wie ich erwartet hatte, Hitomi, sondern Kokoro am Werkeln. Sie sah nicht auf, als ich hereinkam, rief aber: „Ah, du kommst gerade richtig, kannst du bitte mal die Kartoffeln schälen?“ Sie warf mir ohne sich umzudrehen ein Messer zu, das ich schnell aus der Luft fischte und mir die ersten braunen, hässlichen Erdfrüchte schnappte. „Wieviele Menschen wissen eigentlich, dass ihr hier lebt?“, fragte ich nach einer Weile, in der ich ein halbes Kilo geschält und dabei die ganze Zeit auf meine Hände gestarrt hatte. Kokoro wand sich zum ersten Mal um und blinzelte überrascht. „Naruto?“, fragte sie verwundert, dann lachte sie leicht nervös, „Entschuldige, ich dachte, du wärst Shin. Der sollte mir heute eigentlich beim Kochen helfen.“, fügte sie leicht angesäuert hinzu. „Du musst das natürlich nicht machen.“ Ich lächelte. „Schon okay, mach ich gerne.“ Sie zögerte kurz, dann lächelte sie auch und nickte. „Danke.“ Sie warf das Fleisch in die Pfanne, dann wand sie sich mir zu. „So gut wie niemand. Wir haben schon ein wenig Umgang mit den nächstgelegenen Dörfern, aber keiner von ihnen weiß, dass wir Uchiha sind. Wir sind nicht ohne Grund fort gegangen, weißt du?“ Sie schüttelte ein wenig traurig den Kopf und ihre rote Mähne flog hin und her. „Das Problem ist einfach, dass die meisten Menschen mit unserem Namen viele Dinge verbinden, die wir nicht verkörpern wollen.“ Kokoro seufzte. „Was meinst du, was sie tun würden, wenn sie wüssten, dass wir hier leben?“ Ich schwieg einen Moment lang. Ja, was würden sie tun? Was würde Tsunade tun? Die Uchiha waren immer irgendwie das Aushängeschild Konohas gewesen. Ob nun gewollt oder nicht, sie standen immer im Mittelpunkt und man erwartete viel von ihnen. Ich hatte ja selbst sehen dürfen, was für Auswirkungen das auf Sasuke gehabt hatte… „Das heißt, wir dürfen niemandem von euch erzählen, oder?“ Kokoro blinzelte, dann meinte sie ernst: „Nein, ihr dürft das Dorf nie wieder verlassen, oder wir müssten euch töten.“ „Was?!“ Ich fuhr auf, warf dabei noch das Messer durch die Gegend und stieß gegen die geschälten Kartoffeln, die sofort über den Boden kullerten. Kokoro schluckte erschrocken. „Das war doch nur ein Scherz…“ „Oh?“ Ich rieb mir den Hinterkopf und kicherte nervös. „Über so was macht man keine Scherze…“ Sie lachte leise, während ich die Erdfrüchte wieder einsammelte. „Entschuldige, ich konnte es mir nicht verkneifen…“ Naja, zumindest hatte Sasukes Familie mehr Humor als er – oder zeigte es eher. Ob er auch so locker werden würde, wenn er hier blieb? Ich wusste, dass er seine kühle Maske aus Stolz nach wie vor nicht ablegte, wenn jemand in der Nähe war, aber wenn er sah, dass seine ach so stolze Familie… Ich seufzte traurig. Es würde ihm sicher gut tun, aber ich würde ihn vermissen. Auch wenn wir nicht im geringsten blutsverwandt waren, in meinen Augen war er mein Bruder und ich wollte ihn nicht gehen lassen. Mitten in meine Gedanken platzte der Zufall in Form von Shin. Der junge Mann stürmte die Tür herein, sein Atem ging ein wenig schneller, als normal, woraus ich schloss, dass er gerannt war. Richtig gerannt. „Kokoro, es tut mir leid.“, meinte er. Seine Stimme klang überraschend normal, bedachte man den leicht nervösen Ausdruck in seinen Augen. „Es gab einen kleinen Zwischenfall. Offenbar hat sich wiedermal ein kleineres Wolfsrudel hierher verirrt und ist den Kindern gefährlich nahe gekommen…“ Er sprach noch weiter, aber ich hörte ihn kaum noch. Wölfe? Hier?! Sie konnten uns doch nie im Leben den Fluss hinab gefolgt sein – oder doch?! Himmel, wenn sie es waren, würde das ganze Dorf nur wegen uns in Gefahr geraten!! „Wo war das?!“, rief ich mitten in die Unterhaltung hinein. „Mmh?“ Shin sah zu mir herüber und hob eine Augenbraue. „Oh, hallo, Naruto. Nördlich von hier, vielleicht einen Kilometer, aber wir haben sie vertrieben, es besteht kein Grund… hey, was…?!“ Doch ich war schon losgerannt. Im Nachhinein betrachtet war es wohl ziemlich leichtsinnig und dumm, was ich tat, aber in diesem Augenblick konnte ich nur daran denken, dass wegen uns unschuldige Menschen in Gefahr geraten könnten. Sasuke war zu beschäftigt mit seinen Gedanken und trotz allem wollte ich ihn wohl irgendwie nur ungern stören. Auf jeden Fall stürmte ich blindlings drauflos. Ohne Ausrüstung, ohne Plan und in geliehnen Klamotten, auf denen das Wappen der Uchiha prangte. Wären es wirklich die Nukenin gewesen, hätte ich in dem Moment wohl ganz schön alt ausgesehen… aber soweit dachte ich in dem Moment nicht. Es dauerte nicht lange, bis ich die Wölfe fand, ihr Geruch war so deutlich, dass sie noch sehr nah sein mussten. Ich sprang auf einen der Bäume und kletterte leise und entgegen der Windrichtung weiter. Als ich sie entdeckte, konnte ich aufatmen. Es waren drei Jungtiere, alt genug, um alleine durch die Wälder zu streifen, aber mit beinahe hundertprozentiger Sicherheit noch zu jung, um beschworen zu werden. Ich seufzte erleichtert und ließ mich zu Boden fallen. Die Wölfchen reckten die Ohren und knurrten, als ich aber langsam auf sie zuging, rannten sie davon. Ich schüttelte den Kopf. Wie sinnlos diese Aktion gerade doch gewesen war. Dafür durfte ich mir sicher hinterher wieder was von Sasuke anhören… wenn der bis dahin wieder ansprechbar war. Ob er mich wohl fragen würde, was ich dazu dachte? Wenn ja, was sollte ich ihm antworten? Egal, was ich sagte, es würde ihn beeinflussen und genau das wollte ich ja nicht. Er sollte schließlich selbst entscheiden, was er wirklich wollte. Gedankenversunken marschierte ich durch die Gegend, bis mir plötzlich auffiel, dass es bergauf statt bergab ging. Offenbar lief ich in die falsche Richtung… Ich sah mich um. Wenn ich mich nicht ziemlich irrte, müsste hier in der Nähe der Weg durchlaufen, den ich heute Morgen mit Shin zusammen entlang gejoggt war. Ich lief auf Geratewohl weiter. Irgendwann würde ich schon ankommen. Vielleicht hätte ich unter normalen Umständen früher gemerkt, dass der Boden unter mir nachgiebiger wurde, vielleicht hätte ich auch schneller reagiert, aber die Umstände waren nicht normal und so merkte ich erst viel zu spät, dass der so massiv aussehende Stein unter meinen Füße brach. Viel zu spät wurde mir klar, dass ein Teil des Bodens eingebrochen war und ich gerade dabei von einer kleinen Erdlawine verschüttet zu werden. Ich wollte mich noch zusammenkugeln, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, aber es war längst zu spät. Mein rechter Arm schlug schmerzhaft gegen etwas sehr hartes, kurz bevor mir die Erde und der Staub die Sicht nahmen. Vorsichtig bewegte ich die Finger. Alles okay, nur gestaucht… Der Erdrutsch war erstaunlich schnell wieder vorbei und ich wagte es vorsichtig blinzelnd wieder aufzusehen. Nett, ich lag im Mittelpunkt eines bestimmt zehn Meter tiefen, steilen Kraters. Warum hatte mir niemand erzählt, dass die Erde hier so bröckelig war?! Naja, konnte ich mich später immer noch drüber aufregen. Ich klopfte mir den Staub aus den Haaren und von der Kleidung und stand auf. Ein leises Knacken erklang und ich sah mich verwundert um. Im nächsten Moment fiel ich wieder und diesmal endete das ganze deutlich ungemütlicher. Das letzte, was ich noch wahrnahm, ehe ich bewusstlos wurde, war ein heftiger Schmerz im ohnehin geprellten Arm und trotz allem konnte ich nicht anders, als zu denken: „Warum immer auf dieselben Stellen…?“ Als ich zu mir kam, schrie ich auf. Mein Arm brannte höllisch, mein Schädel fühlte sich an, als wäre er dreimal so groß wie sonst und ich konnte mich kaum bewegen. Langsam öffnete ich die Augen und blinzelte den Staub weg. Irgendwie hatte ich wohl Glück gehabt, bedachte man die beeindruckende Anzahl größerer Felsen, die dicht um mich herum verstreut lagen und die Erdmassen, die meine Beine bewegungsunfähig hielten. Mein linker Arm war frei, den rechten spürte ich nur als Schmerz. Ein Blick genügte, und ich wusste warum. Er war gebrochen und in einem sehr unnatürlichen Winkel eingeklemmt. Allein vom Hinsehen wurde mir fast schlecht. Viel schlimmer war aber, dass ich mich nicht bewegen konnte, ohne größere Schmerzen zu erzeugen. Ich fluchte ungehalten. Da hatte ich mich ja wiedermal in eine schöne Lage manöviert… Sasukes POV Ich hatte wieder auf „meinem“ Stein, auf der Lichtung Platz genommen, um weiter nachzudenken. Ich spürte ein leichtes Prickeln in meinem Arm, das ich aber ignorierte. Doch plötzlich schoss Schmerz, wie ein Blitz in meinen rechten Arm. Ich zuckte zusammen und hielt mir meinen Oberarm. Mein Unterbewusstsein wusste sogleich instinktiv, was die Ursache des Schmerzes war, aber ich schallte mich sofort, dass das eigentlich gar nicht möglich war. Naruto war wohlbehalten im Dorf. Ihm konnte gar nichts passiert sein. Trotz der Versuche meine inneren Stimmen zur Ruhe zu bewegen ließen sie sich nicht zum Schweigen bringen und ich machte mich seufzend auf den Weg zu Dorf. Ich würde keine Ruhe mehr finden, bis ich die Sache erledigt hatte. Ich ging schnurstracks ins Hauptgebäude und auf die Küche zu. Ich wusste ja, dass Naruto beim Mittagessen helfen wollte. Ich stieß die Küchentür auf und fand Shin und Kokoro am Tisch. Sie unterhielten sich über irgendetwas. Sie schauten auf. „Oh, Sasuke. Alles in Ordnung? Du siehst gar nicht gut aus.“ Die Schmerzen im Arm verstärkten sich, genau, wie das ungute Gefühl… „Wisst ihr, wo Naruto ist?“, fragte ich, ohne auf Kokoros Frage zu achten. „Ähm, wir wurden vorher von Wölfen ungefähr einen Kilometer nördlich von hier angegriffen. Das habe ich auch Naruto gesagt, der mit Kokoro hier in der Küche beschäftig war. Dann ist er plötzlich abgehauen. Schien fast so, als wollte er unbedingt auf Wolfsjagd gehen…“, lächelte Shin. Ich riss die Augen auf. Wölfe? Hier? Sollten das wirklich die Wölfe von den Nukenin sein? Und wenn ja, wie konnte Naruto nur alleine gehen. Ich schüttelte den Kopf, murmelte ein „Danke“ und rannte ebenfalls aus der Küche raus. Hinter mir hörte ich Stuhlrücken und ein: „Hey, Sasuke? Was ist denn los?“, von Kokoro. Jetzt war mir erst richtig mies zu Mute. Wehe dir ist irgendwas Schlimmes passiert, du blöder Vollbaka! Ich steuerte Richtung Norden. Was hat er sich bloß dabei gedacht sich ganz alleine den Nukenin zu stellen? Das ist doch Wahnsinn! Scheiße, was ist wenn er von ihnen getötet wurde? Oder, wieder einmal, entführt? Ich werde ihn wohl in der nächsten Zeit mit Handschellen an mich ketten, damit er nicht mehr so einen Blödsinn veranstaltet. Weiß er eigentlich wie es ist, wenn man urplötzlich Schmerzen spürt und die innere Gewissheit hat, dass es dem anderen gerade schlecht geht? Besonders, wenn man nicht weiß, warum! Warte mal… so gesehen konnte ich eigentlich gar nicht nach Konoha zurück, um mal wieder auf das Problem zurück zu kommen. Obwohl es, in der Situation, unwichtig geworden schien. Wie sollten Naruto und ich denn leben, wenn wir dauernd die Schmerzen des Anderen spüren und keine Ahnung haben, was los ist? Weil, irgendwann würde jemand auf einer Mission schwer verletzt werden, der andere würde es spüren, aber nichts machen können. Vielleicht spürt man sogar, wie die Lebenskraft des Anderen langsam erlischt, bis man diese Leere in sich hat, die einen mit den Abgrund ziehen könnte… Außerdem würde ich für all meine Freunde tot erklärt werden. Sie würde mich beziehungsweise mein Stirnband vergraben, Abschied nehmen, wahrscheinlich würden sogar ein paar Tränen vergossen werden… Ich würde Menschen unglücklich machen. Menschen, dir mir wichtig sind. Die für mich meine Familie geworden sind, auch wenn wir keine Blutverwandtschaft haben. Aber das ich egal. Ich kann und will sie nicht verlieren! Was hatte ich mir eingebildet, ich hätte gar nicht überlegen brauchen, ob ich hier bleiben würde. Es war doch klar, dass ich es ohne den Blondbaka, Sakura, Kakashi und all die andern, nicht lange aushalten würde. Ein Lächeln schlich sich auf meine Züge. Meine Entscheidung würde Naruto bestimmt gefallen. Ich zog scharf die Luft ein, als eine weitere Schmerzenswelle durch meinen Arm schoss und langsam in meinem Körper abebbte. Vorausgesetzt er war soweit in Ordnung… Ich sprang vom Baum runter und schaute mich um. Ich befand mich jetzt ungefähr einen Kilometer nördlich vom Dorf, aber ich konnte nichts erkennen. Auch, wenn ich mein Sharingan aktivierte, sag ich keine übergroße Chakraquellen in der Nähe und einen Kampfplatz konnte ich auch nicht erkennen. Vielleicht hatten wir ja wirklich mal Glück und es waren nur normale Wölfe. Aber wo war dann Naruto? Und wie hatte er sich verletzt? Ich nahm an, dass die Wunde nicht allzu harmlos, oder schmerzlos war, da sogar ich die ganze Zeit relativ starke Schmerzen im Arm hatte. Vielleicht hat Naruto, als er hier angekommen ist, auch gemerkt, dass es kein Grund zur Sorge gab und hat sich wieder auf den Rückweg gemacht. Dabei hatte er sich vielleicht verirrt, was nicht verwunderlich wäre, da selbst eine Kartoffel einen besseren Orientierungssinn hatte, als er. Aber wie kann man sich einfach so, so stark verletzen. Das geht doch fast gar nicht! Obwohl…ich denke hier an Naruto, der könnte sogar über einen Stein stolpern und sich dabei das Genick brechen… Ich schluckte. Was für eine aufmunternde Vorstellung. Plötzlich stutze ich. Da war doch etwas. Ich hörte noch einmal genauer hin und vernahm wirklich einen leisen Schrei. Naruto! Schnell sprang ich in die Richtung und kam wirklich wenig später an einem großem Erdkrater an. Unten sah ich eine halb verschüttete Gestalt liegen. „Naruto?! Bist du in Ordnung?“, rief ich nach unten. Erleichtert seufzte ich leise, als er mit relativ kräftiger Stimme antwortete: „Sasuke? Sei vorsichtig, die Erde ist sehr locker!“ Ich leitete Chakra in meine Füße, um möglichst wenig Reibung zu haben und sprang vorsichtig und leichtfüßig nach unten. Bedacht keinen weiteren Erdrutsch zu verursachen. Ich zog scharf die Luft ein, als ich sah, wie Naruto es geschafft hat sich einzuklemmen. Seine Beine waren von Erde verschüttete, aber es sah nicht so aus, als ob sie verletzt waren. Und so wie sein Arm aussah, war es kein Wunder, dass selbst ich die Schmerzen spürte. Er lag unter einem mittelgroßen Stein in einer schmerzhaft und bizarr aussehenden Haltung. „Ok, jetzt ganz langsam.“, meinte ich leise, mehr zu mir selbst. Naruto schrie leise auf, als ich den Stein vorsichtig von seinem Arm runter hob. „Geht`s?“ „Ja, aber bitte mach schnell!“, stieß Naruto zwischen seinen Zähnen hervor. Ich befreite noch Narutos Beine, nahm ihn auf den Arm und sprang mit ihm aus dem Erdloch hervor. Kurz nachdem meine Füße den festen Boden berührt haben, hörten wir ein Krachen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)