The Dark Lady von abgemeldet (The Tale of Tom Riddles Wife) ================================================================================ Kapitel 15: Zerstörte Träume ---------------------------- In dieser und auch in den folgenden Nächten schliefen sie oft miteinander. Selena zeigte eine Leidenschaft, die den Dunklen Lord, erfreute zwar, aber auch erstaunte. Sie wusste zwar, dass sie heute nicht schwanger werden konnte, aber man wusste ja auch nie, wie die alten Zauber wirkten, nicht wahr? Im April, kurz bevor Neumond war, wurde sie zunehmend nervöser. Hatte es funktioniert? Trug sie das Kind der Prophezeiung in sich? Ihr ging es schon ein paar Tage nicht gut und deshalb war sie doch zuversichtlich. Sei meinte, dass neue Leben in sich bereits zu spüren und...tatsächlich... ihre Periode blieb aus. Als der Mond sich wieder genügend zeigte und sie immer noch ausblieb, saß sie in ihrem Lehnsessel vor dem Kamin und beobachtete ihren Mann, oder besser den Vater ihres ungeborenen Kindes. Sie hielt es an der Zeit ihm ihr süßes Geheimnis mitzuteilen. „Tom? Ich muss Dir etwas sagen... Unser Warten hat endlich ein Ende, ich bin schwanger! Ich trage Dein Kind unter meinem Herzen, den Sohn der Prophezeiung...“ „Endlich...“ sagte er nur leise. „Mein Sohn wird mein edles Werk vollenden können, wenn ich zu alt dafür bin... ja, kleine Selena, auch ich werde eines Tages alt sein! Er wird die schwärzeste Magie von mir erlernen, zu der ich fähig bin.“ An so etwas hatte Selena zwar noch nicht gedacht, wenn sie an ihr Kind dachte, sie wollte lieber erst einmal ihre Schwangerschaft und seine Kindheit genießen, aber nunja, es ist auch nicht schlecht Pläne für ihren Sohn zu haben. Dunkle Pläne... in der Tat! Wenn sie an das Ritual zurückdachte, dass dem vorausging empfand sie, keinerlei Reue oder ähnliches, jedoch die Sehnsucht, die das Gefühl ausgelöst hatte das Kind auf dem Arm zu halten. Aber nun würde bald ihr Erbe geboren werden... Der würdige Erbe, der die Welt in Angst und Schrecken versetzen würde, genau wie sein Vater. Ihre Schwangerschaft verlief ohne Komplikationen weiter. Klar war Selena morgens übel und sie wollte bzw. konnte auch nicht mehr alles essen, aber dennoch genoss sie es. Selbst ihr Mann verhielt ich ihr gegenüber liebenswürdiger und zärtlicher, wenngleich er sie nicht schonte. In dieser Zeit freundete sie sich mehr oder weniger mit Narzissa an. Diese behandelte sie zwar immer noch ehrfurchtsvoll und mit Respekt, dennoch empfand es Selena als sehr angenehm mit einer anderen Frau zu sprechen, die Erfahrung mit diesen Dingen hatte. Der Dunkle Lord ließ sie gewähren, wenngleich sie zu spüren glaubte, dass er diese Freundschaft missbilligte. Hätte er Selena darauf angesprochen, so hätte sie wohl geantwortet >Na und? Ich habe doch keine anderen Möglichkeiten hier!<. Das hätte ihn wahrscheinlich noch weniger erfreut, aber es kam nicht dazu. Selena saß jetzt also zusammen mit Narzissa am Küchentisch, beide Frauen mit ihren Zauberstäben in der Hand, Putzzauber auf diverse Ecken und Enden der Küche richtend und unterhielten sich. Selena benutzte übrigens, wie immer bei solchen Gelegenheiten ihren normalen Zauberstab. >Wenn der mal geprüft würde,> so dachte sie belustigt, >würde ich wie eine brave Hausfrau wirken...< „...na ja, der Anfang und das Ende sind das Schlimmste.“ sprach Narzissa „Am Anfang ist mir andauernd schlecht gewesen und am Ende ist ständig der Bauch im Weg, so dass man sich am Liebsten gar nicht mehr bewegen will...“ „ Und die Geburt? Tut das nicht weh?“ fragte Selena nun begierig weiter. „Schon, aber sobald man sein Kind, dass man so lange in sich getragen hatte, das erste mal anblickt und im Arm hält ist das sofort vergessen. Dann empfindest man nur noch Liebe...“ fügte sie träumerisch hinzu. „Du liebst Draco über Alles, nicht wahr? Dein Kind, Deinen Erben? Du würdest alles für ihn tun, nicht wahr?“ „Oh ja... ich hab mir geschworen, ihn immer zu beschützen. Er ist vielleicht zu sehr von uns verwöhnt worden, aber wir können es uns ja leisten. Er ist seinem Vater auch sehr ähnlich, er wird bestimmt einmal genauso großartig wie er.“ sagte sie mit einem merkwürdigen Unterton. „Liebst Du Lucius?“ „Aber natürlich!“ „Wirklich? Ich meine in Deinen Augen etwas Anderes zu lesen...“ „Nun... unsere Ehe wurde von unseren Eltern arrangiert, aber das heißt ja noch nichts. Er ist ein toller Ehemann. Das ist er wirklich. Ich denke, ich habe mich einfach an ihn gewöhnt und ihn so liebgewonnen. Meine Liebe zu ihm und meine Liebe zu Draco lassen sich natürlich nicht miteinander vergleichen.“ „Egal, erzähl weiter... Wie war Draco als Baby?“ „Er war das hübscheste Kind, dass ich je gesehen hatte...“ antwortete Narzissa träumerisch. „Lucius wie aus dem Gesicht geschnitten, nur so rundlich und süß. Ein Engel. Zu der Zeit wollte Lucius ihn in Durmstrang anmelden, das wollte ich aber nicht. Mein kleiner Enge sollte nicht so weit entfernt unterrichtet werden... Ihr wart in Durmstrang, nicht wahr?“ „Ja, das war ich. Schöne Schule, im Winter aber verdammt kalt... Allerdings hatten wir schon Methoden uns warm zu halten...“ sagte sie lächelnd „Damals habe ich auch gelernt Englisch zu sprechen, denn obwohl die Schule am Schwarzen Meer liegt, wird dort nur auf Englisch unterrichtet, da die Schüler aus allen Teilen der Welt stammen... Vorwiegend Reinblüter, ich glaube in meinem Jahrgang war nicht ein einziges Schlammblut, besser so für diesen Abschaum. Ich finde immer euer Hogwarts ist da zu lasch in seinen Regeln.“ „Ja, das sagt Lucius auch immer. Aber wenn der Dunkle Lord endlich an der Macht ist, wird er das ändern, nicht wahr?“ „Davon bin ich überzeugt... Er duldet diesen Dreck genauso wenig...“ Der Mai verging relativ ereignislos. Selena machte zwar zusammen mit Narzissa einen Ausflug in die Winkelgasse um Umstandskleidung etc. zu kaufen. Selena hatte sich allerdings die Haare hochgesteckt und anders geschminkt als das letzte Mal, um nicht erkannt zu werden. Aber an Narzissa Malfoys Seite ging man ihr sowieso lieber aus dem Weg. Die beiden Frauen verbrachten Stunden, um in den diversen Geschäften zu stöbern und hatten gemeinsam viel Spaß. Im Geschäft „Little Wizards -Babykleidung und Zubehör“ verbrachten sie viel Zeit und Selena kaufte winzige Umhänge und Strampler für ihren kleinen Schatz. Auch wenn es mittlerweile angenehm warm geworden war, fror Selena immerzu. Sie trug immer, sowohl draußen, als auch im Haus, ihren Mitternachtsblauen Umhang, den sie im Winter zusammen mit ihrem Gatten gekauft hatte und legte diese Gewohnheit auch nicht ab, als der Juni kam. Nach dem gemeinsamen Mittagessen mit Narzissa, Lucius und Bella hielt der Dunkle Lord eine kleine Rede. Selena wusste, dieser Tag musste etwas besonderes sein, denn sonst aßen die Anderen immer separat zu ihr und ihrem Mann. Er sprach also leise „Meine lieben Freunde... Ihr wisst, dass heute ein besonderer Tag ist. Heute Nacht werdet ihr, meine getreuen Todesser, ins Ministerium eindringen und auf Harry Potter treffen. Wartet ab, bis er die Prophezeiung in der Hand hält, denn erst dann ist es ungefährlich sie zu berühren. Dank eurer Hilfe weiß ich, was ich tun muss um ihn dorthin zu locken. Ihr trefft dort auf zehn weitere Todesser. Überwältigt Harry Potter, tötet seine Freunde, wenn er denn welche dabei hat, ihn selbst aber nicht, er gehört mir! Und nehmt ihm die Prophezeiung ab. Ich muss sie haben! Kehrt dann zu mir zurück.“ Nachdem er geendet hatte stand er auf und verließ den Raum. Selena wollte ihm folgen, doch er meinte nur, er müsse allein sein und sie ging stattdessen in die Bibliothek. Dort fand Lord Voldemort sie eine Stunde später und forderte sie auf mit ihm zu kommen. Sie saßen sich also wieder in ihren Lehnsesseln gegenüber und er forderte Selena, gutgelaunt, wie sie ihn noch nie erlebt hatte, auf, auch von dem Wein zu trinken, was sie aber ablehnte, da sie ja schwanger war und das Kind nicht gefährden wollte. “Damit habt ihr natürlich Recht, meine Selena. Wir dürfen unseren Erben natürlich nicht gefährden...“ Stunden vergingen und Selena sah in seinem geliebten, schlangengleichen Antlitz immer mehr Ungeduld. Sie stand also auf und massierte ihm den Nacken. Als er plötzlich aufstand, sie zurücktaumelte und er rief „Nein, das kann nicht wahr sein...!“ „Was?“ fragte sie etwas verwirrt als er sich schon den Umhang über die Schultern warf und durch den Raum schritt. „Diese nichtznutzigen Versager! Ich muss selbst ins Ministerium und nachsehen, was los ist...!“ „Ins.. ins Ministerium??? Aber...aber...“ doch er war schon zur Tür hinaus. Selena war jetzt ernsthaft besorgt. Er konnte sich doch nicht direkt ins Herz seiner Feinde begeben!!! Ausgerechnet ins Zaubereiministerium!!! Verstört machte sie sich auf die Suche nach Narzissa. Sie wirkte auch angespannt, wie sie in ihrem Wohnzimmer saß. Bei Selenas erscheinen blickte sie auf und sah sie beunruhigt an. „Ich glaube der Plan läuft schrecklich schief. Irgendetwas muss passiert sein! Der Dunkle Lord ist soeben ins Ministerium aufgebrochen.“ sagte Selena. Narzissa schluckte. „Er, Er ist selbst ins Ministerium gegangen? Aber wieso?“ „Ich weiß es nicht, er sagte nur etwas von „nichtznutzigen Versagern“ und dass er selbst nachschauen müsse. Dann war er auch schon weg...“ „Oh Lucius! Bella!“ rief sie aus und vergrub das Gesicht in ihren Händen. „Was habt ihr nur wieder angestellt?“ fuhr sie verzweifelt fort. Etwa eine Stunde verging während die beiden ratlosen, verzweifelten Frauen auf Nachricht warteten. Dann hörten sie plötzlich Stimmen und Gepolter in der Eingangshalle und eilten hinaus. Sie kamen direkt neben Bellatrix zum Stehen. Sie sah irgendwie mitgenommen aus. Narzissa machte gerade den Mund auf um zu sprechen, wahrscheinlich um zu fragen, wo Lucius sei, kam allerdings nicht dazu auch nur einen Ton von sich zu geben. Lord Voldemort richtete seinen Zauberstab nacheinander auf die drei Frauen und rief außer sich vor Zorn „Crucio! CRUCIO! CRUCIO!!!“ Ein Schmerz erfasste Selenas Körper, den sie nie für möglich gehalten hatte. Jede Faser ihres Körpers schmerzte, jede Zelle ihres Hirns brannte, jeder Nerv stand in Flammen. Dann ließ der Schmerz in ihrem Kopf nach und sie konnte sich wieder bewegen. Sie fand sich auf dem Boden liegend wieder und krümmte sich gleich darauf unter heftigen Bauchsschmerzen zusammen. Wieso nur hielt der Schmerz an? Narzissa eilte an ihre Seite und rief „Bella! Hilf mir mal kurz! Ich glaube mit Milady stimmt etwas nicht!“ „Nein, nein, Narzissa, es ist bestimmt gleich wieder vorbei... Ahhh!“ stöhnte Selena. Dann spürte sie, wie warme Flüssigkeit ihre Beine hinablief und sagte „Mein Kind!!! Ich glaube ich verliere mein Kind!!!“ Lord Voldemort war zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr anwesend. Er hatte sich zurückgezogen. Gemeinsam schafften es Narzissa und Bella sie nach oben in ihr Zimmer zu bringen und aufs Bett zu legen. Narzissa kümmerte sich rührend um sie. Bella fragte von der Tür aus leise „Cissy? Soll ich einen Heiler rufen oder lieber die Hebamme, die du damals hattest?“ „Ja, tu das, sie wohnt gleich im nächsten Ort... frag nach Mary-Anne.“ Damit verschwand Bella. Narzissa versuchte indessen Selena zu beruhigen, aber selbst sie konnte das Blut nicht leugnen, dass sich zwischen den Beinen der Schwangeren entlang lief... Selena war verzweifelt. Wenn der Schmerz sie für kurze Zeit aus seinen Klauen entließ, so stammelte sie nur immer wieder „Mein Kind, mein Kind...“ Kurze Zeit später kam Bella zusammen mit der Hebamme Mary-Anne zurück. Mary-Anne schüttelte nur den Kopf, nachdem sie Selena untersucht hatte und sagte mit ihrer beruhigenden Stimme „Es tut mir Leid, Mrs. Riddle, aber das Kind ist tot. Ich kann nichts mehr für sie tun.“ Selena war einem Nervenzusammenbruch nahe, als die Schmerzen endlich vorbei waren und ihr größter Schatz aus ihrem Körper verschwunden war und eine Leere hinterließ, die auch ihre Seele erfasste...In diesem Moment hasste sie ihren Mann den Dunklen Lord... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)