The Dark Lady von abgemeldet (The Tale of Tom Riddles Wife) ================================================================================ Kapitel 14: Dunkle Geheimnisse ------------------------------ „Schau Dir das an“ sprach der Dunkle Lord am nächsten Morgen während des Frühstücks und reichte Selena die Zeitung. Sie nahm sie misstrauisch entgegen und sah sofort was er meinte... Hinterhältiger Mord an Muggel direkt vor Tropfendem Kessel! Wie unsere Berichterstatter mitteilen, hat eine noch unbekannte schwarzgekleidete Hexe gestern Nachmittag um 17.38 Uhr vor dem allgemein bekannten und beliebten Lokal „Zum tropfenden Kessel“ einen hinterhältigen Mordanschlag auf einen vorbeikommenden unschuldigen Muggel verübt. Sie soll, so Augenzeugen, einfach ihren Zauberstab gezogen haben und ohne erkennbaren Grund den Todesfluch an diesem harmlosen Passanten angewendet haben. Danach sei sie sofort disappariert, hieß es weiter. Beschreiben lässt sie sich schwer, da sie scheinbar eine bedrohliche Aura ausstrahlte, welche die meisten Besucher der Winkelgasse zu sehr erschreckt hat, als dass sie die Frau länger anblickten. Aus verschiedenen Zeugenaussagen können wir dennoch folgende Beschreibung von ihr veröffentlichen: Sie ist groß, schlank, hat lange schwarze Haare und viele bezeichnen sie als ?schön'. Des weiteren erschien sie den Zeugen arrogant und überheblich. Wer Hinweise, die zur Ergreifung dieser Hexe führen könnten, geben kann, soll sich mit der Abteilung für magische Strafverfolgung in Verbindung setzen. „Es ist eine Schande für die magische Gemeinschaft, dass so ein Verbrechen direkt vor dem Eingang zur Winkelgasse geschehen konnte. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um diese Person schnellstmöglich zu ergreifen.“ so Cornelius Fudge, Zaubereiminister. Ungerührt faltete Selena nun den Tagespropheten zusammen und sagte “Bei der Beschreibung fehlt nur noch, >sie hatte 2 Augen, eine Nase und einen Mund<, meinst nicht auch, Tom? Die könnte auf so viele zutreffen, dass ich mir deshalb keine Sorgen mache. Selbst Bella könnte es sein...“ fügte sie mit Genugtuung in der Stimme hinzu. Sie sprach Parsel, da das Wissen um ihre Tat auch gegen sie verwendet werden konnte und wer weiß wer sie gerade belauschte? “Hmm... war das Deine Intention gestern? Bella zu denunzieren, Selena?“ “Nein, daran hatte ich mit keiner Silbe gedacht... ich wollte einfach nur wieder dieses verdammt gute Gefühl haben zu töten. Das Leben aus Augen weichen sehen, wenn der Fluch das Opfer trifft, wenn es erlischt... Ich wollte diese Macht endlich wieder spüren zu wissen, dass zwischen Leben und Tod eines wahllosen Menschens nur mein Wille steht zu töten oder ihn am Leben zu lassen... Verstehst Du was ich meine, mein Schatz? Abgesehen mal davon hält man Bella sowieso schon für gefährlich, ohne dass ich sie denunzieren muss.“ “Stimmt. Und ja, ich kenne diese Macht... aber war das wirklich nötig, kleine Selena? Jetzt kannst Du Dich für lange Zeit nicht mehr dort blicken lassen... Tragisch...nicht wahr?“ Sagte er mit einem bösen Lächeln, dass eindeutig zeigte, dass ihm der Ausflug gestern wenig Spaß gemacht hat und er nun froh war, vor weiteren gefeit zu sein. Vor allem, da sie es sich selbst vermasselt hatte. Selena grinste ihn bloß an und antwortete “Das war es mir auf jeden Fall wert, Tom. Ich brauche erst mal nichts mehr und wenn, bekomme ich es mit Sicherheit auch woanders. Kommst dann wieder mit?“ fügte sie boshaft hinzu. Seine Gesichtzüge änderten sich schlagartig. Diese, seine Frau gab ihm doch tatsächlich Kontra, meinte Selena daraus zu lesen. “Ich denke, eher nicht, Selena. Aber wir werden sehen...“ antwortete er ohne erkennbare Gefühlsregung. Es zeigte sich, dass diese kleine Untat tatsächlich keine Folgen hatte. Etwa eine Woche später las man, dass man der gesuchten Hexe keinen Schritt näher gekommen ist und dann las man überhaupt nichts mehr darüber. Eine Folge hatte es dann doch: Selenas Laune war seither wieder viel besser, weil sie mit diesem Spaßmuggelmord auch über die Tatsache hinweggekommen war, nicht schwanger zu sein. Auch der Februar und der März vergingen und mit ihnen Selenas Tage... Sie wurde einfach nicht schwanger! Sie war mittlerweile ziemlich verzweifelt darüber und überlegte, was sie tun konnte. Sie hatte schon ihren Namen aufgegeben für den Mann den sie liebte... Sollte nun auch noch die Blutlinie versiegen? Endgültig? -und was war mit dem Kind der Prophezeiung? Sollte sie es nie empfangen? Sie blätterte desinteressiert in dem Buch, dass sie vor einiger Zeit übersetzen sollte. Sie hatte es seinerzeit mit in ihr Zimmer genommen, um es zu studieren, dann aber vergessen. Heute hatte sie es wieder entdeckt und sie fand es sei an der Zeit es doch einmal zu öffnen. Irgendwie tat es ihr auch gut, wieder die vertraute Muttersprache zu lesen, selbst wenn die Wendungen darin heute niemand mehr benutzen würde. Plötzlich hielt sie inne, stand da etwa...? -Ja, es stand da. Am Abend jenes Tages, es war bereits dunkel und der zunehmende Mond erhellte den Weg kaum, ging sie aus dem Haus. Der Dunkle Lord hielt gerade eine Versammlung seiner Todesser ab und würde es deshalb vielleicht gar nicht bemerken, dass sie weg war. Sie apparierte sobald sie auf dem Feldweg vor dem eisernen Doppeltor stand nach Little Hangleton. Warum sie gerade, diesen Ort auswählte wusste sie sich selbst nicht zu beantworten. Vielleicht, weil ihr geliebter Mann für den sie das jetzt tun wollte, von dort stammte? Sie wusste es nicht. Als das Gefühl der Kompression nachließ und sie wieder frei atmen konnte, schaute sie sich um. Sie war mitten auf dem Dorfplatz gelandet. Dort sah sie einen kleinen Pub mit dem Namen „Zum gehenkten Mann“, daneben eine Ansammlung von kleinen Läden und Häuschen, wie man sie in jeder britischen Kleinstadt finden konnte. Selena schlenderte langsam an den Häusern vorbei und schaute in die hell erleuchteten Fenster. Sie wusste was sie zu tun hatte... Sie blieb vor einem der Fenster stehen. Sie hatte gefunden was sie suchte. Selena zog ihren Zauberstab und öffnete damit lautlos die Scharniere. Dann machte sie den Fensterladen eine Handbreit auf und schwebte hinein. Lautlos landete sie vor dem kleinen Himmelbettchen und sah hinein. Der Säugling schlief tief und fest. Er wirkte für Selena so winzig, als sie ihn aus dem Bett hob und auf den Arm nahm. Einen kurzen Moment wünschte sie, es wäre ihr Eigenes, doch im nächsten Augenblick fiel ihr wieder ein, warum sie hier war und dass das Neugeborene auf ihrem Arm ein wertloses Muggelkind war. Genau das Richtige... Genauso geräuschlos, wie sie in das Haus eingedrungen war verschwand sie auch wieder. Bevor sie sich jedoch auf den Weg zum Friedhof machte, verriegelte sie die Fenster und desillusionierte vorsichtshalber auch sich und das Kind. Beide waren vollkommen unsichtbar. Normalerweise war es ihr egal, ob man sie bei ihren Taten sah, vor allem wenn es nur um Muggel ging, aber dieses Mal... Es durfte einfach nichts schief gehen... Als sie mit dem schlafenden Kind auf dem alten Friedhof ankam, hob sie den Desillusionierungszauber wieder auf. Sie wollte sehen was sie tat. Ohne sich dessen bewusst zu sein ging sie geradewegs zur Ruine des zerstörten Grabmahls Tom Riddles und seiner Eltern. Selena legte das immer noch schlafende Kind auf den Schutthaufen und holte mehrere Gegenstände aus ihrem Umhang: Ein altes, zerfleddertes Buch, einen silbernen Kelch und ein ebenfalls silbernes Messer, dessen Griff eine Schlange zierte. Sie zog auch ihren Zauberstab um in seinem Licht noch einmal die Anweisungen zu lesen. Rithual zur Erhaltungh der Bluthlinihen Erweiset sich ein Weib von reinem Bluthe unfaehig, ein Kindt zu empfangen, so wende man folgendes Ritual an: Nach der Zeith, wo kein Manne ein Weib beruehren sollte, des Nachts anschwellenden Mondes, soll ein Opffer gefunden werden. >So, das Opfer habe ich< dachte Selena kalt wie das Licht der Sterne am klaren, schwarzen Himmel. In diesem Moment fing der Säugling an zu schreien, sie beachtete es nicht, bald würde es für immer schweigen. Sie las weiter Dieses Opffer bringe man dar, indem das Weibe seine Kehle mit einem Messer, gefertigt von silbernem Erze, durchtrennet. Das Bluth fließe ab in ein Gefaeß, des Silbers. Dabei spreche sie die Worte, gen Mond gewandt: Selena zog den Dolch und tötete das Neugeborene, so wie es geschrieben stand: Sie nahm ihn wieder auf den Arm, es schaute sie interessiert, aber schreiend an während sie das eiskalte Messer an seinen nackten Hals setzte und ihn mit einer raschen Bewegung und geringem Druck aufschlitzte. Wie durch Butter glitt das scharfe Silber durch die Haut, durchtrennte die Venen des Opfers und beendete, mit ein paar letzten Zuckungen, sein Leben. Es wurde sofort still auf dem düsteren Friedhof, als Selena den Kelch unter den Hals des toten Säuglings hielt und sein Blut auffing, bis er randvoll war mit der klebrigen, dunklen Flüssigkeit. Dann ließ sie den winzigen Leichnam achtlos in den Schutt zurückfallen, wandte ihren Blick zum Himmel in Richtung der schmalen Mondsichel und sprach folgende Worte „Ich vernichtete jenes Leben, damit neues entstehen kann Ich opferte es vor dem Monde, damit mein Leib mit ihm wächst Ich trinke sein Blut, um sein Opfer in mir aufzunehmen.“ Damit setzte sie den Kelch an die Lippen und trank ihn mit einem Zug leer. Das Blut war noch warm und schmeckte nach Metall, aber Selena spürte bereits jetzt, dass sich dieses Ritual gelohnt hat. Sie würde binnen eines Monats das Kind, den Sohn der Prophezeiung empfangen. Sie wusste es einfach. Sie drehte sich wieder dem toten Kind zu, sah es kalt an und sagte leise „Du weißt warum Du sterben musstest. Nicht wahr? -Damit ich den Sohn des größten schwarzen Magiers empfangen kann, der je gelebt hat! Der Sohn Lord Voldemorts! -Wertloser Dreck. Du liegst genau da wo du hingehörst... Gefallen für den Aufstieg der Dunklen Macht!“ ohne es zu merken war sie immer lauter geworden und die letzten Worte brüllte sie beinahe in die kalte, schwarze Nacht. Dann nahm sie Kelch und Messer und wischte Beides an der Windel des kleinen Jungen, wie sie jetzt sah, ab und steckte Beides zusammen mit dem Buch zurück in ihren Umhang. Selena drehte sich ohne einen weiteren Blick zurück um und ging in Richtung Ausgang. Sie würde es einfach liegen lassen, was interessierte es sie schon, wenn ein Muggelbaby starb? Ein paar Schritte vorm Tor drehte sie sich auf der Stelle und apparierte zurück nach Malfoy Manor. Dort angekommen ging sie in ihr altes Schlafzimmer, beugte sich über die Waschschüssel und wusch sich Gesicht und Mund. Als sie jedoch ins Zimmer ihres Gatten kam, war dieser nicht da. Der Dunkle Lord tauchte erst auf, als Selena sich gesetzt hatte und bereits beim Weintrinken. Sie benutzte den gleichen Kelch wie beim Ritual, welcher noch ein wenig blutverschmiert war. “Verzeih, dass ich Dich heute Abend allein ließ. Ich hoffe Dir war nicht langweilig?“ “Nein, Tom.“ antwortete sie mit geheimnisvollem Lächeln und trank ihren nach Blut schmeckenden Wein aus “ ganz und gar nicht...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)