Drei Generation, drei Epochen und 110 Abenteuer von _SMarti_ (So fern und doch so nah.) ================================================================================ Thema 005 : Abhauen (NG) ---------------------------- Es war mal wieder Hogsmeadewochenende, wie so üblich herrschte Trubel in den Läden und auf den Straßen. Trotz des Schneetreibens wuselten noch einige Schüler durch das Dorf. Kalter Wind wehte durch die Gassen, fegte den Schnee von dannen, um zu zeigen, dass es Winter war. Wenn man beim „Drei Besen“ rein spähte, erblickte man Jugendliche, welche sich an den Getränken wärmten. In einer Ecke des Geschäfts, verdeckt vor neugierigen Blicken, saß ein Pärchen. Zumindest dachten die Beiden, dass niemand sie beachten würde. Die ganze Zeit über wurden sie jedoch vom anderen Ende des Lokals aus beobachtet. Mit finsterem Blick schaute Scorpius Malfoy sich das Geschehen an. Er war so damit beschäftigt, dass er seinen besten Freund Albus, vollkommen missachtete. Allerdings bemerkte Albus schnell, dass der Malfoy Spross ihm nicht zuhörte. Trotzdem quasselte er weiter, ohne Punkt und Komma. Das er gerade alles Mögliche seinen besten Freund berichtete, zum Beispiel das er mit Lilian Malfoy - der kleinen Schwester von Scorpius - ausging, bekam dieser daher nicht mit. Nach ca. einer Stunde hatte aber auch Albus die Nase voll, sah sich suchend um, damit er endlich herausfinden konnte, was Scorpius so beschäftigte. Im ersten Moment war Albus jedoch nicht sicher, ob sein Blick richtig lag. Damit er genauer erfassen konnte was seinen besten Freund denn so ablenkte, stand er auf und stellte sich hinter Scorpius. Nein, er lag vollkommen richtig, was Albus sehr erstaunte. „Kannst du mir mal bitte verraten, was so interessant an meiner Cousine und Henry Waterloo ist?“ Einerseits fühlte sich Scorpius gerade erwischt und ebenfalls erschrak ihn die plötzliche Stimme hinter seinen Rücken so sehr, dass er zusammen zuckte und somit sein Butterbier verschüttete. Albus konnte sich im ersten Augenblick ein Lachen nicht verkneifen, doch als er den finsteren Blick von Scorpius sah, verstummte er und setze sich wieder neben ihn. Während Albus seinen Zauberstab herausholte, um die kleine Sauerei zu entfernen, meinte er mit einem Grinsen auf den Lippen, welches Scorpius im Normalfall schon längst gewarnt hätte: „Seit wann bist du eigentlich so schreckhaft? Oder habe ich dich gerade bei etwas wichtigem gestört?“ Schon fast beiläufig klang die erste Frage, so dass die nachfolgende ihre Wirkung nicht verfehlte. Es vergingen ein paar Sekunden, bevor Scorpius überhaupt auf die Worte von Albus reagierte. Eigentlich wollte er dazu nichts sagen, doch er kannte Albus schon zu gut und daher wusste er, dass dieser keine Ruhe geben würde, bevor Scorp ihm eine Antwort gab. Seufzend überlegte sich Scorpius schnell etwas, was überzeugend klingen könnte. Er wollte einfach nicht dass Albus davon erfuhr, dass er die ganze Zeit über Rose beobachtet hatte. Dieser würde sich bestimmt darüber lustig machen und ihn damit aufziehen. Dass Albus schon wusste, wen Scorpius seine gesamte Aufmerksamkeit schenkte, ahnte der Malfoy Spross nicht. „Würdest du nicht auch zusammenschrecken, wenn plötzlich jemand hinter dir steht und dann mit dir redet? Vielleicht sollte ich es demnächst mal bei dir versuchen.“ Scorpius selbst, merkte dass dies eine sehr schwache Ausrede war, doch er hofft trotzdem dass Albus dadurch die zweite Frage vergaß und Ruhe gab. Obwohl er gerade mit Albus redete, lag sein Blick noch immer auf den Turteltäubchen, welche gerade nicht nur noch einen kleinen Plausch führten. Eigentlich hätte Scorpius seinen Freund schon besser kennen müssen und daher wissen, dass Albus nicht so schnell nachließ. „Von mir aus, versuche es. Hab nichts dagegen. Dann geh ich aber davon aus, dass du nichts dagegen hast, wenn meine Faust, aufgrund des Schrecks, in deinem Gesicht landet.“ Während Albus nebenbei diese kleine Drohung aussprach, welche nicht wirklich ernst und auch nicht bösartig gemeint war, spielte er schon fast desinteressiert an der Weihnachtsdekoration des Tisches rum. Mit einem Ohr hatte der Malfoy Spross zugehört, so dass er jetzt wirklich glaubte seine Ruhe zu haben, doch hätte er Albus seine gesamte Ausmerksamkeit geschenkt, wie es sich gehörte wenn man ein Gespräch führte, wäre ihm dieses fiese Grinsen aufgefallen, welches sich auf sein Gesicht geschlichen hatte. „Ach, und dies war gerade wirklich ein sehr kläglicher Versuch von dir, meiner letzteren Frage auszuweichen. Gib doch einfach zu, das es dir nicht gefällt, das Rose dort mit Waterloo sitzt.“ Damit nickte Albus in deren Richtung und sah ebenfalls zu wie die Beiden rumturtelten. Auch er war nicht wirklich von dieser Szene angetan. Einerseits weil er Henry nicht mochte, anderseits weil er den Gedanken nicht ertrug, dass Rose so in der Öffentlichkeit rummachte. Für ihn war Rose mehr als nur seine Cousine oder beste Freundin. Er sah in ihre eine zweite Schwester und seine kleine Schwester Lily beschütze er auch schon immer vor allen möglichen Gefahren, weshalb sollte es also bei Rose anders sein? Doch Al wusste, dass Rose dies nie zulassen würde. Dass es ihm schon öfters gelungen war, ein paar lästige Verehrer zu vertreiben oder einzuschüchtern, wusste das Weasley Mädchen bis heute nicht. Und wenn es nach Albus ging, würde sie es nie erfahren, denn auf den Ärger der dann folgen würde, hatte der junge Potter keine Lust. Rose konnte, wie ihre Oma Molly, zu einer Furie mutieren, wenn ihr etwas nicht gefiel. Einmal hatte er ihre Wut auf sich gezogen, seitdem kamen ihm die Schimpftiraden seiner Mutter etwas harmloser vor. Albus hatte auch versucht diesen Waterloo los zu werden, aber irgendwie kam immer, wenn er es probierte, Rose daher und durchgekreuzt seinen Plan. Er glaubte schon fast, dass Rose ahnte dass ihr Cousin etwas vorhatte. Dass Scorpius ebenfalls probierte, alle Kerle, welche ihr wehtun könnten, vom Leib zu halten, war selbst Albus unbekannt. „Was interessiert dich das Schauspiel der Beiden? Ihr zankt euch doch nur, warum auf einmal zeigst du so eine Aufmerksamkeit für sie?“ Abermals dauerte es eine Weile bis Scorpius reagierte. So langsam hatte er die Nase voll davon, dass Albus ihn jetzt verhörte. Auch hier hatte er nicht vor ihm die Wahrheit zu sagen. Schon wieder war er dabei, sich irgendeine Ausrede oder sonstiges zusammen zu reimen. Bevor Scorpius jedoch das erste Wort über Lippen kam, stand er auf und murmelte nur noch kurz, bevor er verschwand, dass er schnell wegmüsste. Warum sein bester Freund nun abhaute, konnte sich Albus schnell zusammen reimen. Henry und Rose waren gerade dabei das Lokal zu verlassen. Zunächst verstand Albus überhaupt nicht, was dies sollte, doch so langsam machte es Klick bei ihm und ein Lachen entwich seiner Kehle. „Du Idiot, hast dich doch wirklich in Rosie verliebt.“ Die Menschen um Albus herum, sahen ihn aufeinmal skeptisch an, um herauszufinden, was denn so lustig war, dass der junge Potter sogar auf einmal zu lachen begann, zum dies selten bei ihm vorkam. Eigentlich hätte es ihm schon viel früher klar sein müssen, dass sein bester Freund auf seine Cousine stand. Schließlich lief es zwischen seiner Tante Hermine und Onkel Ron, in ihrer Schulzeit auch nicht anders. Ständig lagen sie sich in den Haaren, so zumindest hatte es sein Vater ihm erzählt. Die Beiden hatten fast ihre gesamte Jugend gebraucht, um zu merken, dass sie ineinander verliebt waren. Dass sich diese Geschichte nun auch so bei Rose und Scorpius abspielte, fand Albus einfach nur großartig. „Dass muss ich sofort den anderen erzählen.“ Während sich Albus nun auf den Weg zu seinen Geschwistern und restlichen Verwandten machte, verfolgte Scorpius Henry und Rose hoch zur Heulenden Hütte. Natürlich wollte er nicht, dass die Beiden ihn bemerkten, weshalb er sich hinter den nächst besten Baum versteckte, als sie stehen blieben. Vorsichtig lugte er an den Baum vorbei, um zu sehen was Henry und Rose taten. Was er sah, brachte ihn sofort auf 180zig. Da standen sie nun und knutschten miteinander rum. Das Scorpius eifersüchtig war, würde er nie zugeben. Warum er jetzt so wütend reagiert, wusste er daher auch nicht. Es vergingen ein paar Minuten bevor Scorpius den Entschluss faste, hervorzutreten und zu dem Pärchen herüber zu gehen. Sofort bemerkte Rose, dass sie nicht mehr allein waren und unterbrach den Kuss. Erstaunt schaute sie einen wohl verstimmten Scorpius an. Henry war ebenso überrascht und bemerkte aebenfalls, dass der Malfoy Erbe nicht gerade bester Laune war. Wie ein kleiner Feigling, machte dieser einen Schritt nach hinten und stand dadurch etwas entfernt von Rose. Jetzt verstand Rose die Welt gar nicht mehr. Was sollte diese Aktion? Überrascht und verwirrt blickte sie zu ihren Date. „Henry??“ Doch anstatt eine Antwort zu geben, blickte dieser noch immer in das Gesicht von Scorpius. Rose wandte sich wieder diesem zu, als sie mitbekam, dass Henry ihr wohl nicht reagieren würde. W ie so häufig schaute Rose ihren neuen Gesprächspartner abschätzend an und fragte mit kühler Stimme: „Was machst du hier, Malfoy? Ich hab jetzt keine Lust mich mit dir herum zu ärgern.“ Doch auch dieser schien ihr keine Antwort geben zu wollen. So langsam wurde Rose sauer. Scorpius ignorierte Rose Frage vollkommen und blickte noch immer Henry böse an. Fast schon hätte das Weasley Mädchen geglaubt, dass die beiden Jungs sich über Gedanken unterhielten, doch diese Idee verwarf sie schnell, da sie wusste, dass keiner der beiden über diese Fähigkeit verfügte. Schweigen breitete sich langsam aus, was Rose schon ziemlich auf die Nerven ging. Mit einen Seufzen ging sie wieder auf Henry zu und wollte dessen Hand ergreifen, doch bevor dies geschah, vernahm sie plötzlich die Stimme von Scorpius. „Wenn ich du wäre, Waterloo, würde ich hier so schnell wie möglich abhauen.“ Erneute Ruhe ergriff die Drei. Es dauerte einen Moment bis Rose realisiert was Scorpius da eben gesagt hatte. Wutendbrand drehte sich Rose um und funkelte Scorpius an. „Was?? Warum sollte er jetzt gehen? Er ist nicht derjenige, der hier unerwünscht ist.“ Henry hingegen schaute währenddessen zwischen Rose und Scorpius hin und her. „Ich bin da anderer Meinung“ erwiederte Scorpius. Genau diese Aussage, bewirkte bei Henry, dass er sich umdrehte und weglief. Rose war schon drauf und dran ihm hinterher zu rennen, doch erneut vernahm sie die Stimme von Scorp. „Lass doch den Feigling. Er ist es nicht wert.“ So wie Scorpius eben auf 180zig war, erging es jetzt Rose. Nach außen hin erschien sie vollkommen gelassen, als sie auf Scorpius zuschritt, doch innerlich tobte ein Sturm, welcher alles zerstören wollte, was ihm im Weg stand und genau dies Tat dieser Malfoy aus ihrer Sicht gerade. „Was bitte schöne sollte dies gerade, Malfoy??“ Ihre Stimme klang schon fast wie ein Zischen und obwohl sie sehr leise sprach, verstand er jedes Wort. Anstatt dieses Mal eine Antwort zu erhalten, legte sich das berüchtigte und überhebliche Lächeln auf Scorpius Lippen. Ein paar Zentimeter vor ihm blieb Rose stehen und blickte zu ihm auf, eine Situation die ihr noch nie gefiel. „Ich weiß ja dass du mich auf den Kicker hast und mich gerne triezt, aber das was du eben getan hast, geht wirklich zu weit.“ Um ihn zu zeigen dass er eine Grenze überschritten hatte, wollte sie ihm eine Ohrfeige verpassen, doch so weit kam ihre Hand gar nicht. Bevor diese die Wange von Scorpius Gesicht berührte, hielt er ihre Hand fest. Er hatte gewusst, was sie tun würde und lächelte jetzt noch breiter. Sie hingegen funkelte ihn nur noch böser an. Wenn Scorpius genau hinhörte, vernahm er sogar ihr Zähneknirschen. Immer wenn sie besonders wütend auf ihn war, fing sie damit an. Im nächsten Moment passierte alles auf einmal, so dass Rose gar keine Change hatte zu reagieren. Scorpius zog sie zu sich ran und küsste sie unerwartet. Ihre Augen waren weit aufgerissen vor Erstaunen. Warum tat er dass? Erst, als Rose bemerkte wie viel Hingabe und Liebe seine Lippen offenbarten, erwiderte sie den Kuss. Als Scorpius sich von Rose löste und seine Stirn an ihre legte, verstand sie seine Beweggründe von vorhin. Ein wissendes Schmunzeln erschien auf ihren Lippen, mit etwas Genugtuung in der Stimme meinte Rose: „Kann es sein, dass du eifersüchtig warst, Malfoy?!“ Anstatt ihr zu antworten, strich Scorpius nur sanft über ihre Wange und flüsterte leise: „Lass uns hier abhauen.“ ________________________________________________________ Weiter geht diese Geschichte mit Thema 51. Ein Geheimniss bewahren Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)