Süß wie Erdbeeren von Deikith ================================================================================ Kapitel 1: Süß wie Erdbeeren ---------------------------- Autor: Yukimura Pairing: Azuma x Joichirou Warnings: Romance, OOC, Fluff Disclaimer: Die Charaktere gehören Mamiya Oki. Widmung: Helle Sonnenstrahlen fielen durch das Palmendach, als der blonde Teenager mit den grünen Augen in den Himmel blickte. Ookinawa war Japans Ferienparadies. Die kleine Insel im Süden hatte alles, was man für ein paar entspannende Tage am Strand brauchte: Sonne, Strand und Meer. Dass man dabei vielleicht auch Abstriche machen musste, sah Jo zumindest teilweise ein. Sein Abstrich war dabei Azuma. Nicht, dass der Ältere ihn wirklich störte, aber manchmal konnte er so ein Spaßkiller sein. Eigentlich erachtete der Blonde es schon fast für ein Wunder, dass dieser sich hatte bequatschen lassen, an diesem Ausflug teilzunehmen. Aber sie waren hier und wenn Jo ehrlich war, dann freute es ihn unheimlich, auch wenn Azuma immer noch dieses sauertöpfische Gesicht an den Tag legte. Kurz drehte er sich zu dem Besagten um und lächelte leicht. Der Dunkelhaarige hatte sich in einen Liegestuhl gesetzt und schaute auf das Meer. Wenigstens war die Miene dem alltäglichen Tokio-Gesicht gewichen: Er war nun nur noch ausdruckslos. Naja, dachte Jo bei sich, das ist immer noch besser als sauertöpfisch. „Komm schon Azuma, lass uns ins Wasser gehen.“ Einen Versuch war es ja zumindest wert. Man konnte schließlich immer wieder Hoffnung aufbringen. Und sie waren hier ja auch mehr unter sich. Zusätzlich kam hinzu, dass hier niemand war, den sie kannten. Vielleicht brachte dies Azuma zum Auftauen – wenn dazu das Wetter nicht schon ausreichte, immerhin hatten sie über 30 Grad. „Geh‘ allein Jo“, kam nur die typische Antworte. Ein leises Seufzen war die Folge. Natürlich, was hatte er denn auch erwartet. Das war eben so klassisch für den Älteren. Aber immerhin hatte Jo – erneut – guten Willen gezeigt. Er würde sich auf keinen Fall die gute Urlaubslaune verderben lassen. Noch ein paar Stunden in der Sonne und Azuma würde sicherlich auftauen – oder optional schmelzen wie ein Eis. Was auch immer… Mit einem Lächeln stand Jo also auf und ging allein in das angenehm erfrischende Wasser. Ein bisschen Spaß war ja sicherlich noch erlaubt. So stürzte der Blonde sich in die Wellen und genoss das kühle Nass. Es war eine willkommene Abwechslung zu dem warmen Wetter und der Sonne. Die Strömung war nicht sonderlich stark, so dass er es durchaus riskieren konnte, sich auf dem Rücken ein wenig im Meer treiben zu lassen. Die Sonnenbrille, welche er auf der Nase hatte, verhinderte, dass ihm die Augen zu sehr tränten, wenn er in den strahlendblauen Himmel blickte. Dann schwappte plötzlich eine sicherlich nicht von der Natur ausgelöste Welle über ihn und ließ ihn hustend auftauchen. „Hey!“ Ein junger Mann stand ihm gegenüber und lächelte entschuldigend. „Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken.“ Er hatte wohl mit einem Kind gespielt. Jo winkte einfach nur ab. Es gab schlimmeres, als im Meer von Wasser bespritzt zu werden. „Kein Thema“, meinte er auch nur dazu. „Ich kann dich als Entschuldigung auf einen Cocktail einladen. Mein kleiner Bruder kommt sicherlich auch mal eine Stunde nur mit unseren Eltern klar.“ Eine Weile dachte Jo über das Angebot nach. Es wäre sicher nett, sich mal zu unterhalten. Sein Begleiter war diesbezüglich nicht die erste Wahl, auch wenn er Azuma wirklich gern hatte – was diesen meistens noch mehr in die Schweigsamkeit trieb. Sein Blick wanderte bei dem Gedanken an den Dunkelhaarigen zum Strand, wo Azuma sich immer noch auf dem Liegestuhl befand… und zu ihnen herüber sah. Das wiederum überraschte Jo. Eigentlich interessierte sich Azuma nicht wirklich für das, was um ihn herum passierte. „Klar, warum nicht“, gab Jo letztlich auf die Einladung hin zurück. So verließen er und seine neue Urlaubsbekanntschaft, die sich als Toru vorstellte, das Wasser, um langsam am Strand entlangzugehen. Weit kamen sie jedoch nicht, denn kaum hatte Jo ein paar Schritte außerhalb des Wassers gemacht, hielt ihn jemand am Handgelenk fest. „Azuma?“, machte Jo sichtlich überrascht, als er erkannte, wer ihn da eigentlich so festhielt. Der Braunhaarige musterte erst Jo und dann dessen Begleiter, welcher seiner Meinung nach den Titel „Aufreisser“ direkt auf der Stirn stehen hatte, in leuchtend roten Buchstaben. „Wohin gehst du?“ Die Frage war simpel, fordernd und vor allem irgendwie besitzergreifend. Wahrscheinlich waren genau die letzten zwei Attribute von Jo eingebildet, denn immerhin war es ja Azuma, um den es hier ging. „Toru hat mich gefragt, ob ich mit ihm einen Cocktail trinken gehen, quasi als Entschuldigung für seine unfreiwillige Wasserschlacht.“ „Tut mir Leid, Toru, aber Joichirou hat leider keine Zeit, um mit dir einen Cocktail trinken zu gehen.“ Mit diesen Worten und der Aussprache des Namens, als wäre der eine Seuche vor dem Herrn, wandte Azuma sich um und zog Jo hinter sich her, der ziemlich sprachlos einfach nur folgte. Erst nach einigen Sekunden konnte der Jüngere seine Verwirrung abschütteln und machte sich los. „Was soll das? Spinnst du Azuma?“ „Du hast keine Zeit. Das ist doch ganz einfach“, lautete die simple Antwort. „Natürlich hab ich Zeit! Und abgesehen davon hast du das kaum zu bestimmen.“ Keine weitere Antwort darauf. Natürlich nicht. Ein zusammenhängender Satz der über ein „Du bist ein Idiot, Jo“ hinausging, war ja auch schon ein großer Aufwand für Azuma. Statt weiter mit ihm zu reden, zog Azuma den Blonden erneut hinter sich her zu ihren Liegen. „Setz dich“, meinte Azuma nur. Immerhin, zwei Wörter, und das Wort „Idiot“ war darin nicht enthalten gewesen. „Du bist wirklich ein Idiot, Jo.“ Naja, wenigstens war es nicht direkt vorgekommen; erst im zweiten Satz hatte der Ältere es verwendet. Joichirou schwieg und starrte auf das Meer, bis etwa Kaltes seinen Arm berührte. „Ich habe Eis bestellt. Erdbeere und Vanille isst du doch am liebsten.“ Reichlich überrascht schauten die grünen Augen Azuma an. Wenn man den Älteren besser kannte, konnte man sogar den Anflug eines Lächelns auf dessen Lippen erkennen. „Ja…, arigatou.“ Tatsächlich hatte der Braunhaarige seine Lieblingssorten genau bestimmt. Schweigend begann er den Eisbecher zu löffeln, nachdem er diesen Azuma aus der Hand genommen hatte. Es war so schwer, dem Älteren böse zu sein, auch wenn er dessen Verhalten nicht ganz verstehen konnte. Genau genommen nämlich gar nicht. Sonst war es ihm auch egal, wenn Jo mit irgendwem ausging. Vielleicht war es das auch nicht, aber er sagte nie etwas dazu. Wie sollte man da noch hinterherkommen. „Du solltest nicht mit solchen schmierigen Typen ausgehen“, sagte Azuma nach ein paar Minuten der Stille. Wieder war Jo reichlich überrascht und drehte sich so hin, dass er den Braunhaarigen direkt anschauen konnte. „Ah und warum nicht?“ Nun war es wirklich ein Lächeln, welches über Azumas Gesicht huschte. „Es ist störend“, stellte er nur fest. Jos Ausdruck wurde noch irritierter. „Ah…“ Doch eine weitere Reaktion zu diesem Thema bekam er nicht, stattdessen beugte Azuma sich zu ihm und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, welche noch Spuren vom Eis enthielten. „Du solltest lieber Zeit mit mir verbringen und Eis essen. Erdbeereis schmeckt nämlich viel besser, wenn du es servierst“, meinte er und schaute auf das blaue Meer vor ihnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)