Nameless Liberty von abgemeldet (Kuroi (Reituki)) ================================================================================ Kapitel 10: ... Anata no tame no kono inochi ... ------------------------------------------------ Später ist Rei mit ihm im WJ. Wieder fällt Ruki auf, wie anders sein Freund sich jetzt verhält. Sein Blick wirkt wieder so kalt, dass es jedem der ihn nicht kennt einen Schauer über den Rücken jagen müsste. Manchmal wirkt er fast wie ein Raubtier, dass nur darauf wartet etwas anzugreifen, von dem es sich angegriffen fühlt. Der Tisch an dem sie sitzen ist schwarz und nicht nur sie, sondern auch Kazuki, Uruha, Aoi und Satoshi sitzen auf der dunkelgrünen Couch aus Leder. Auch drei andere leisten ihnen Gesellschaft, die Ruki jedoch nicht einzuordnen weis. Einer heißt wohl Kaede, doch sicher ist er sich nicht. Ruki sitzt auf Reitas Schoß und drückt sich an ihn, während er sanft seinen Nacken krault und seinen Rücken hoch und runter streicht. Seit sie zusammen sind macht er das dauernd, weil Rei chronisch verspannt ist. Er liebt es außerdem, weil er an diesen Körperstellen so empfindlich reagiert. Sie lehnen kurz ihre Stirn aneinander und sehen sich verträumt an. Ein kurzer Riss in der Fassade? Kaum verstreicht dieser kurze Moment in dem Reita ihm seine Zuneigung durch einen Blick äußert, wird sein Blick wieder steif. Richtet sich jetzt mehr zu Satoshi, welcher ihn etwas belangloses fragt, worauf der Blonde nur desinteressiert, knapp antwortet. Der Schwarz-Blonde sitzt nah bei Kazuki. Auffällig nah so wie es Rei scheint. Er hat Rei nicht noch mal auf die Sache angesprochen. Wohl eher aus Scham. Allerdings hat Reita auch keine Lust gehabt, noch darüber zu reden. Für Ruki ist es jetzt zum ersten Mal so klar in was für Verhältnissen der Ältere eigentlich aus geht. Auf dem Tisch liegen nicht nur ein paar Tabletten, sondern auch Pulver und Geldscheine. Etwas schwer zu verdauen ist es schon, aber man wird sich wohl daran gewöhnen... Es war ja schon am Anfang mehr als komisch immer in der Gegenwart von Yakuzaleuten zu sein. Richtig unterhalten war am Anfang ja schon schwer. Er verzichtet lieber darauf. Nur bei Kazuki hat er bis jetzt alle Hemmungen fallen lassen, weil dieser wirklich umgänglich zu sein scheint. Doch Reita hat ihm schon oft gesagt, dass es keiner wagen würde, ihn dumm anzumachen. Schon allein aus Respekt vor dem Blonden, aber auch aus Angst vor den Konsequenzen. Eine gewisse angenehme Sicherheit, hat das Ganze schon. Der Braunhaarige fängt nun an, den Hals des Größeren mit seiner Zunge zu bearbeiten. Dadurch wie Ruki breitbeinig auf seinem Schoß sitzt und ihn liebkost wirkt Reita wie ein richtiger Macker. Sein durchdringender Blick, der sich von den Berührungen unbeeindruckt zeigt, verstärkt dieses Bild nur noch. Jedoch hat Ruki kein Problem sich so zu geben. Vor Satoshi oder den Anderen stellt das eh kein Problem dar. Schließlich hat er die meisten schon in ähnlichen Situationen gesehen. Und da haben sie auch nicht unbedingt weit weg von ihnen gesessen. Noch weniger stört es ihn, dass es gerade so scheint, als ob Reita der um einiges Dominantere in ihrer Beziehung wäre und er selbst nichts zu melden hätte. So lang es nicht in Wirklichkeit so ist. „Wollt ihr auch was?“ fragt Aoi, als ob es das Normalste der Welt wäre und reicht ihnen zwei Tabletten. Ruki schaut erst auffällig lang auf die Tabletten, bevor er ein „Nein“ nuschelt und den Kopf schüttelt. Dann wandert seine Aufmerksamkeit zu Reita. Was er jetzt wohl machen wird? Reita mustert die Tabletten auch, scheint jedoch gar nicht lange nachzudenken. „Heute nicht“ sagt er bestimmt. Jedoch gehört Aoi ja nicht zu den Kandidaten, die leicht locker lassen. „Warum?“ Reita scheint auch jetzt sofort eine Antwort parat zu haben. „Kein Bedarf.“ Aoi zuckt kurz mit den Schultern. Nach diesem klaren Bild, wird er wohl kaum auf die Idee kommen, dass Rei das wegen dem Jüngeren macht. Innerlich grinst Ruki unvorstellbar breit, schafft es aber keine äußere Gefühlsregung zu zeigen. Er reist sich sogar stark zusammen und als er es schafft an etwas unangenehmes wie seine Blinddarmoperation zu denken, stellt es kein Problem mehr da. Jetzt muss er eher schlucken. Wenig später hat Ruki etwas zu viel intus, als dass er sich noch völlig normal verhalten könnte. Er ist nicht betrunken, aber nüchtern trifft es auch nicht. Immer noch sind seine Gedankengänge davon beherrscht, dass Reita auf den Kick verzichtet hat. Ohne nachzudenken, hat er es ihm zu Liebe getan. Es ist unglaublich wie attraktiv der Blonde gerade wirkt. Diese geile schwarze Lederjacke die er schon wieder anhat. Alles an ihm macht ihn gerade so sehr an und auch die Tatsache, dass er so stolz auf ihn ist, bringt ihn dazu ihn jetzt unbedingt vernaschen zu müssen. „Komm!“ sagt er zu ihn, als er seine Hand nimmt und ihn quer an über die Tanzfläche, an den Leuten vorbei zieht. „Was hast du?“ Reita macht sich erst Sorgen um den Braunhaarigen. Ist ihm so schlecht, dass er ihn so zu den Toiletten zieht? Hoffentlich muss er jetzt nicht kotzen, oder so? Wenn er jetzt schon kotzen muss, verträgt er ja wirklich gar nichts... Als sie an der Tür zur Herrentoilette ankommen, bleibt Ruki stehen und ist die Ruhe in Person, während er sich unauffällig Eintritt verschafft. Im Moment scheint keiner hier drin zu sein und das ist auch gut so. Immer noch ist Reitas Hand mit der des Anderen verhakt und dieser wirft einen kurzen Blick in die erstbeste Kabine. Als Ruki wohl zufrieden mit ihr zu sein scheint und samt Reita hineingeht bekommt auch der Blonde die Erleuchtung. Er will doch nicht etwa mit ihm...? Auf der Toilette...? „Ruki?“ fragt Rei der von der Situation überrumpelt scheint. Angesprochener drückt ihn beinah schon unsanft auf die Toilette, bei der der Deckel unten liegt und leckt sich über die Lippen während er vor ihm steht. Jetzt ist Reita ganz klar was sich hier abspielt. Ja, er will. Und zwar genau hier. Immerhin kennt er diesen Blick doch. Und den macht er nur in ganz bestimmten Situationen... Er setzt sich daraus zusammen, dass sein Kopf gesenkt ist, seine Augen ihm praktisch `Nimm mich` ins Gesicht schreien und er seine Lippen befeuchtet. Im Moment sind alle Kriterien erfüllt. Kaum, dass er sich versieht, sitzt Ruki wieder auf seinem Schoß, sowie auf der grünen Ledercouch. Nur diesmal sind seine Bewegungen um einiges eindeutiger. Er hebt immer leicht seinen Körper an, nur um ihn wieder langsam auf Reita sinken zu lassen. Dann lässt er kurz noch seine Hand nach hinten wandern um mit einer kurzen Bewegung die Tür abzuschließen. „Willst du wirklich...?“ Reita führt seinen Satz nicht zu Ende. Warum auch? Ist doch eindeutig, was er ausdrücken will. Ruki wirft sich mit einer schnellen Kopfbewegung die störenden Haare aus dem Gesicht, bevor er antwortet. „Das will ich schon so lange mit dir machen.“ Gibt er zu, drückt sich ein Stück in den Schritt des Blonden. Tut alles um ihn schon zu stimulieren und ihm ebenfalls Lust zu machen. Es verfehlt auch nicht seine Wirkung. Reita beißt sich erst auf die Unterlippe, weil er keinen Laut preisgeben will, als Ruki ihm mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck, an der Gürtelschnalle rumfummelt. So unschuldig wie er gedacht hat, scheint der Braunhaarige gar nicht zu sein. „Du zerstörst das Bild, dass ich von dir habe.“ Ruki küsst ihn, bevor er ihn neugierig ansieht. „Wie ist denn dieses Bild?“ fragt er, zum Teil belustigt. „Das eines Engels?“ fragt der Ältere zurück. „Oh, stört dich das jetzt, dass ich mich so verhalte?“ Wenn ihn der Blonde jetzt abweist, ist die Hölle los. Er hat gerade so eine verdammte Lust auf ihn... „Nein, aber sei ab und zu trotzdem noch der liebe Ru-chan, den ich kenne, okay?“ Es macht Reita bestimmt nichts aus, von seinem Freund auf einer Toilette flachgelegt zu werden, es ist nur, besonders bei Ruki, erst mal ungewohnt. „Versprochen“ grinst Ruki, der selbst noch nicht oft solche Aktionen gebracht hat und presst seinen ganzen Körper an den, des Anderen. Wäre er nicht so verliebt in Reita, würde er niemals auf die Idee kommen so etwas zu machen. Dann ist er wieder dabei Reitas Gürtelschnalle zu öffnen und lässt sich jetzt nicht mehr davon abbringen... Mit einem breiten Grinsen kommt Ruki händchenhaltend mit dem Anderen aus der Kabine, als ein Typ mit blonden Haaren erst ihn anstarrt und dann Reita. Was guckt er denn so? Na gut, vielleicht würde er auch so gucken, wenn er mitbekommen hätte, dass zwei Typen auf der Toilette gerade Sex gehabt haben. Hat er ihn etwa stöhnen gehört? Er hat sich zwar zusammengerissen, aber richtig Mühe leise zu sein, hat er sich nicht gegeben. Auf einmal wird ihm klar, warum der Kerl so starrt. Er ist es gewesen, der ihn in eine Kabine geschubst hat und ihn flachlegen wollte. Im Sound. Als Reita ihn aus dieser misslichen Lage befreit hat. Nun ist er wahrscheinlich eher angepisst, weil Reita ohne Widerworte das bekommen hat, was er gerne bekommen hätte. Gott sei Dank, kann Rei seine Jacke über sein T-Shirt ziehen. So fällt auch der helle Fleck nicht auf. Dies wäre wohl doch etwas peinlich gewesen. Anscheinend scheint auch Reita den Blonden wiederzuerkennen. Er drückt die Hand Rukis ein wenig fester, schenkt dem Kerl ein arrogantes kleines Grinsen. Jedoch zieht er nur einen Mundwinkel hoch. Gemeinsam gehen sie wieder auf die Tanzfläche und irgendwie scheint es Reita plötzlich, als hätte es jeder mitbekommen. Die Macht der Einbildung... Reita kann ein paar Meter weiter vorne Byou erkennen. Mit ihm muss er noch etwas regeln, da sie und Aoi in nächster Zeit wieder irgendwelche Leute wegen Satoshi besuchen müssen. Ach, wie er seinen Job liebt. „Schatz, ich komm gleich.“ Sagt er und läuft zu Byou. Ruki steht alleine in der Nähe der Bar. Wenn er ohne hin schon hier ist, kann er sich auch noch mal was zu trinken kaufen. Er setzt sich ohne an etwas Böses zu denken, auf den Barhocker, als er neben sich Miyavi sieht. „Na“ sagt dieser nur und sieht ihn an. Als ob seine Festplatte des Gehirns gerade zu viele Einflüsse bekommen würde, hat er keine Reaktion übrig und sieht den Schwarzhaarigen nur komisch an, bevor er überhaupt zu einer Antwort ansetzt. Er bemerkt, dass Miya sich anscheinend wieder ein paar neue silberne Strähnen hat machen lassen. Stehen tut es ihm jedenfalls. „Bist ja auch hier.“ Super Feststellung Ruki. „Du hast auf keine von meinen Nachrichten richtig geantwortet.“ Skepsis ist das Einzige was Ruki gerade zeigen kann. „Warum sollte ich?“ Ruki bekommt einen Drink vor die Nase gestellt und als er bezahlen will, ergreift Miyavi das Wort. „Geht auf mich.“ Sagt Miyavi mit einem siegessicheren Gesichtsausdruck, als ob das reichen würde um den Kleineren wieder zu erobern. Soll er ihm vielleicht gnadenlos stecken, was gerade auf dem Klo gelaufen ist? Nein, Miyavi würde das wahrscheinlich als total billig empfinden. Aber auch nur aus dem Grund, weil er nicht der Glückliche sein dürfte. „Bist du so geil auf Blondie?“ Redet er etwa gerade von Reita? Er soll mal seinen Tonfall zügeln. „Geht’s noch?“ Irgendwie verletzt es wieder mit Miyavi zu reden. Verletzen ist nicht das richtige Wort. Es ist eher unangenehm. „Warum? Ist doch so. Du kannst mir nicht sagen, dass du mich nicht vermisst.“ Am liebsten würde Ruki sein Glas auf dem Größeren auskippen, bei solchen Aussagen. Wo ist eigentlich Rei, wenn man ihn braucht? Er braucht ihn gerade sehr dringend. „Ich wusste doch, dass du mich vermisst. Vielleicht schreibst du ja auch nur nicht zurück, weil er dauernd in deiner Nähe ist.“ Ruki presst seine Zähne aufeinander um nicht vollends auszuticken. Nur weil er nicht geantwortet hat, weil er nach Reita Ausschau hält, ist das jetzt eine Zusage? „Ruki?“ Das ist definitiv nicht Miyavis Stimme. Das ist die Stimme, die er hören will. Er dreht sich abrupt wieder zu Miyavi und auch bei ihm erkennt er nur den Hinterkopf, weil dieser sich ebenfalls umgedreht hat. Dort steht Reita und seine Augen sehen nicht im geringsten so positiv geladen aus, wie eben noch. Er hat doch bestimmt gehört, was diese Trantüte von Miyavi zuletzt gesagt hat. Verdammte Scheiße. Der Braunhaarige steht auf und geht zu Reita. Drückt ihn ein Stück weg, damit sie nicht so nah an dem Anderen stehen. Dies gestaltet sich gerade schwieriger als sonst, denn Reita steht wie angewurzelt da, ist anscheinend richtig angepisst. Das kann doch nicht die Möglichkeit sein. Wenn er jetzt sauer ist... „Was soll das denn heißen? Du vermisst ihn?“ Wieder presst Ruki seine Zähne aufeinander. So fest, dass sein Gebiss anfängt wehzutun. „Hör nicht darauf was er sagt. Ich vermisse ihn nicht!“ Ihn vermissen? Sie haben vielleicht eine zum Teil schöne Zeit gehabt, aber mehr nicht. Das muss Reita nach der ganzen Zeit doch am Besten wissen. Er muss doch wissen wie gut es ihm tut, nicht mehr bei ihm zu sein. „Warum sagt er das dann? Warum setzt du dich überhaupt zu dem?“ Am liebsten würde er ihm sagen, dass er aufhören soll sich so reinzusteigern, aber an seiner Stelle würde er genauso reagieren. „Er hat sie nicht mehr alle, Reita“ fängt er an. Im Moment passt es nicht seinen Spitznamen zu verwenden. „und, dass ich mich zu ihm gesetzt hab, war Zufall.“ Ruki wirkt ziemlich aufgebracht, aber der Blonde soll nicht wegen etwas sauer sein, wofür er gar nichts kann. Reita verdreht die Augen und das ist verdammt schlecht. Das macht er eigentlich nur, wenn er wirklich kurz davor ist zu explodieren. Der Blonde dreht sich um und anscheinend will er einfach aus dem WJ gehen. Dieser Spast wird ihn jetzt nicht hier alleine lassen, nur weil er wegen Miyavi einen zu viel kriegt. „Rei!!“ sagt er laut, sodass es auch ein paar der anderen Gäste mitkriegen und rennt fast schon dem Anderen hinterher. Er hat seine Finger in Reitas Jacke gekrallt, als sie beide aus einem Hintereingang gehen. „Du hörst mir jetzt zu! Bitte, Reita.“ Endlich kommt er wieder zum stehen. Man, ist er wütend. „Weist du wie diese Missgeburt da drin mich aufregt?“ Reita zeigt auf die Tür und tritt kurz darauf mit voller Wucht gegen einen Müllcontainer. Auch wenn er es sich fast nicht anmerken lässt, erkennt Ruki, dass sein Fuß wehtut. Kein Wunder. Ruki geht auf ihn zu und legt ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich weis.“ Sagt er leise. Reita hat er noch nie so wütend gesehen. „Was soll das überhaupt heißen, dass du ihm nie zurückschreibst? Wie lang schreibt er dir denn schon?“ Kurz schließt Ruki seine Augen. Und hier sehen sie: Das nächste Problem. Jetzt hat er sich auch noch damit abzumühen, dass er Reita nichts von den Nachrichten gesagt hat. Aber es ist doch auch nicht seine Pflicht, oder? Er nimmt seine Hand von dem Größeren. Geht einen Schritt zurück. „Fast so lange, wie wir zusammen sind.“ Am Besten ist es wohl die Wahrheit zu sagen. Obwohl, nein. Am Besten wäre es wohl gewesen, er hätte gesagt seit 3 Tagen... eine Woche, wäre auch noch gegangen... „Und du sagst mir davon nichts?!“ Es ist das erste Mal, dass Reita ihn anschreit. Gleich ist Ruki derjenige der einfach geht. Mit solchen Stresssituationen, kann er so gut umgehen, wie ein Diabetiker mit Zucker. „Warum sagst du mir davon nichts? Ich hätte mit ihm geredet.“ „Ich wollte nicht, dass du dich aufregst.“ Rukis Stimme wird immer leiser, ohne dass es Reita mitbekommt. „Ja toll und was mach ich jetzt?“ Reita fängt an, während er redet mit seinen Händen zu gestikulieren. Seine Arme sind nach außen geneigt und seine Finger gespreizt. „Es tut mir Leid.“ Flüstert Ruki wieder. „Guck mal, glaubst du nicht dass ich mich da gedemütigt fühle?“ „Es tut mir Leid.“ Reita scheint wie taub, als ob er nichts registrieren würde und nichts da wäre, außer sein Hass auf Miyavi. Jegliche Vernunft ist ebenfalls verschwunden. „Erst muss ich mir so viel über ihn anhören und jetzt nervt er mich immer noch!“ „Es tut mir Leid!!“ schreit Ruki jetzt. Augenblicklich ist der Größere verstummt. Einen Moment lang hört man gar nichts, außer die Musik die mit ihrem Bass gegen die Tür des Hintereingangs hämmert. „Glaubst du ich wollte das?“ Jetzt hat ihr Ton wieder eine normale Lautstärke angenommen. Reita senkt kurz seinen Blick. Als ob er sich jetzt bewusst wird, dass er überreagiert hat. „Nein, bestimmt nicht.“ Reitas Stimme ist jetzt die Leisere. Nicht wie zu Anfang. „Soll ich ehrlich sein? Ich habe Angst, dass er dich mir wieder wegnehmen könnte.“ Der Ältere beginnt mit einem kleinen Stein unter seinem Schuh zu spielen. Ihn hin und her zu schieben. Was der Andere sagt ist absurd. Nicht im geringsten vorstellbar. „Denkst du das wirklich?“ fragt Ruki, man hört jedoch, dass er keine Antwort erwartet. „Ich habe Miyavi geliebt, aber das ist vorbei. Du bist der Einzige der mir am Herzen liegt. Der Einzige für den ich ohne zu überlegen sterben würde.“ Ruki sagt es mit einem Blick, der noch nie so tot ernst gewesen ist. Als ob er den Blonden hassen würde, würde er ihm jetzt widersprechen oder nicht glauben. Die Augen seines Gegenübers werden ganz groß. Er hat nicht mit solchen Sätzen gerechnet. „Zweifelst du so an mir?“ Reita denkt nach. Zweifelt er? Ja, aber ist das Rukis Verdienst? Eher nicht. Viel mehr sind es Selbstzweifel. Ruki ist etwas ganz Besonderes. Viel zu wertvoll, als dass er keine Angst um ihn haben müsste. Aber wie stark seine Gefühle für ihn sind, kann sich der Braunhaarige wahrscheinlich gar nicht vorstellen. „Es liegt nicht an dir, aber ich habe Angst dich zu verlieren. Besonders in Momenten wie diesen.“ Rei sieht gerade verletzt aus. So verletzt wie noch nie. Das Gespräch vom Vortag zieht wie ein Film an Ruki vorbei. Ja, er ist verletzlich, auch wenn er es nie zeigt. Nein, er ist nicht immer gleichgültig, auch wenn er so tut. „Ich lasse dich nicht allein. Niemals.“ Als er Reita näher kommt, setzt sein Verstand aus. Sind das Tränen in seinen Augen? Ein schwaches Glitzern. Verräterisch. Der Blonde hat seit er ihn kennt noch nie geweint. Er hat sich auch noch nie Tränen an ihm vorstellen können. „Entschuldige“ Reita fängt an ein paar Mal zu blinzeln. Entschuldigt er sich für seine Gefühle? Aus irgendeinem Grund, findet Ruki diese Tränen unsagbar schön. Er sieht wunderschön aus, mit ihnen. Ist es krank so zu denken? Vielleicht ist es auch die Tatsache, wie durchsichtig jetzt jede Fassade oder Schauspielerei wird. Das was gerade da ist, ist nichts, außer diesen Tränen. Die mehr aussagen, als jedes Wort. Möglicherweise kommen sie nicht ungelegen, auch wenn der Blonde so empfindet. Es ist möglicherweise der einzige Weg, die Empfindungen zu beschreiben. Sie glaubwürdig zu äußern. Auf die leise Entschuldigung geht Ruki nicht ein, berührt nur die Hand des Anderen. Sagt er ihm vielleicht zu selten, dass er ihn liebt? Eigentlich nicht, aber wenn Rei es will, wird er es ihm auch jede Minute sagen. Es fängt auf einmal stark an zu regnen. Von einer Sekunde zur anderen. Nur diesmal macht es Ruki nichts aus, dass er durchnässt wird. Es könnten jetzt auch –30 Grad sein. Er würde trotzdem hier bei Reita stehen und seine Hand halten. Ihre Lippen berühren sich erst nur ganz kurz. Als ob sie sich vorsichtig antasten wollten. Ruki kann es nicht erwarten ihm so stark wie nur möglich seine Zuneigung zu zeigen. Er empfindet doch das Gleiche, wie er. Während sie sich, lange, küssen bemerkt Ruki durch den Regen nicht die Tränen die an Reitas Wange runterlaufen. Das Einzige was sie verraten könnte, wäre der salzige Geschmack. Doch genauso wenig fallen Reita die von Ruki auf, die sich nun auch gebildet haben. Alles wirkt, als ob man es auf einem Gemälde festhalten müsste, weil man Zeit brauchen würde um jede Emotion vollends nachvollziehen zu können. So~ mal wieder ein neues Chap! Ich mag die letzte Szene ^.^ Freu mich sehr über Kommis :) liebe grüße t.k. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)