Heartbeat von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: Confessions ---------------------- Mit hochgezogener Augenbraue sah er Shou an, als würde ein Geist vor ihm stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. "Warum sollte ich dir so was sagen?" Abwartend sah er den Sänger an und begann dann an seinem Nasenband zu zupfen, wie er es immer tat, wenn er von etwas verwirrt war und zu sagen, Shous Frage würde ihn nicht verwirren, wäre eine glatte Lüge gewesen. Shou schien seine Frage überhören zu wollen, denn er antwortete nicht darauf und blieb stehen, den Kopf gesenkt. "Ich...hatte den Anschein, das du deswegen manchmal so unglücklich aussiehst. Als ob dir etwas fehlen würde. Ich weiss, wir kennen uns nicht so gut, aber ich mag dich.."Er hob den Blick und wieder hatte Reita das Gefühl, Shou könne ihm bis auf den Grund seiner Seele schauen. "Nun sieh mich nicht so an..Ich finde dich wirklich nett und so..Ich möchte dir wirklich helfen, das du nicht immer so dreinschaust, als ob du gleich anfangen wolltest zu weinen." Ein Hauch von Wut blitzte in Reitas Augen auf, ehe er verächtlich schnaubte. "Was redest du da, verdammt? Ich werde sicher nicht weinen, bild dir nichts ein." Unsicher wich Shou einen Schritt zurück und musterte ihn ein wenig ängstlich. Doch trotzdem machte er nicht den Eindruck, als würde er aufgeben wollen. "Du kannst ja allen etwas vormachen wollen und ihnen glauben machen, das alles in Ordnung sei, aber bei mir klappt das nicht..Ich durchschaue dich..Du willst es nicht zugeben, aber im Grunde bist du doch nur wie ein einsamer Wolf, der unter allen Umständen verstanden werden will. Ich möchte dir nur helfen..auch wenn du dir von mir nicht helfen lassen willst.." Reita blinzelte kurz, als er den Ausdruck von Traurigkeit auf dem Gesicht des Sängers sah, der jedoch so schnell verschwand, wie er gekommen war, das er es sich auch einfach nur eingebildet haben könnte. Bockig zog er einen Schmollmund und Shou konnte nicht umhin, ihn in diesem Moment niedlich zu finden und ihn am liebsten knuddeln würde. Doch das sein Wunsch nicht auf Zustimmung stossen würde, war ihm gleich klar, so das er diesen zurückdrängte. Der Bassist zuckte mit den Schultern, vergrub die Hände nur tiefer in seiner Jackentasche und schwieg. Was sollte er darauf auch erwidern? Niemand konnte ihm helfen, dafür war bereits zu viel kaputt gegangen, als das es noch zu heilen sein würde und er wollte niemandem eine Last sein, soweit würde es noch kommen. Er wandte sich ab, um den Weg zum Hotel wieder aufzunehmen, als sich zwei Arme von hinten um ihn schlangen, ihn daran hinderten weiterzugehen,während Shou erneut zu sprechen begann. "Geh nicht weg..Lass dir doch helfen, Reita...Sei nicht so stur und nimm meine Hilfe an.."flüsterte Shou gegen seinen Rücken, an den er seinen Kopf gelehnt hatte. "Warum..bist du so versessen darauf, mir helfen zu wollen?" fragte er leise und bewegte sich nicht, machte auch keine Anstalten, sich aus Shous Umarmung zu lösen. Eine Weile herrschte Schweigen zwischen ihnen, ehe Reita spürte, das die Arme zurückgezogen wurden und Shou kurz darauf vor ihm stand. Sie sahen sich nur an, kein Wort verliess ihre Lippen und Shou hatte das Gefühl dieser Moment würde ewig dauern, so intensiv wie er war. Er hatte echte Mühe, Reita nicht alles an den Kopf zu werfen, was in ihm vorging, um ihn nicht gleich schon wieder aus seiner Nähe zu vertreiben, wo dieser halbwegs bereit schien, mit ihm reden zu wollen. Doch was der Blonde dann sagte, war etwas vollkommen anderes, als er erwartet hatte, so das er erstmal nur verwirrt eine Augenbraue heben konnte. "Du..hast mich gefragt, ob ich schon mal verliebt war..Wie ist es mit dir..?Warst du es?" Ein Lächeln legte sich auf Shous Gesicht, ehe er Reita den Rücken zuwandte und er hinauf in den Himmel sah, der mit Sternen bedeckt war. "Ja..und ich bin es immer noch..Doch das steht hier nicht zur Sache..Es geht hier um dich.."gab er leise als Antwort und warf über seine Schulter hinweg einen Blick zu Reita. "Du..denkst keiner sieht es und keiner will es wahrhaben, das du dich verletzt fühlst, wenn sie so etwas zu dir sagen..Aber es gibt immer jemanden, der über dich wacht und der dir die Einsamkeit nehmen will, die du nicht vor jedem verstecken kannst." An Reitas überraschtem Gesichtsausdruck konnte er erkennen, das dieser damit nicht gerechnet hatte, was ihn schmunzeln liess. "Du bist wie ein offenes Buch für mich, in dem ich ganz einfach lesen kann...denn deine Augen verraten, was du nicht sagen kannst." Die ganze Situation begann ihn zu überfordern und Shou verwirrte ihn immer mehr. Er hatte gedacht, das dieser nur albern und kindisch wäre. Doch nun musste er feststellen, das er ihn ganz gewaltig unterschätzt hatte und das dieser ihn so dermassen durchschaute, machte ihm Angst. Und wie immer, wenn er so verunsichert war, wie jetzt, ging er zum Angriff über, um sich wieder in den Griff zu bekommen. Nicht eine Sekunde hatte er begriffen, was Shou ihm zu sagen versuchte und so würde er auch nicht verstehen, das er ihn mit seinen Worten verletzte. "Und wenn schon....Das ist verdammt noch mal meine Sache und geht dich einen feuchten Dreck an. Hast du kein eigenes Leben, das du dich jetzt in meins einmischen musst, als würde dir das in irgendeiner Weise zustehen? Du bist aufdringlich, kindisch und besserwisserisch..So Leute wie dich kann ich auf den Tod nicht ausstehen..Wenn du unbedingt jemandem helfen willst, dann tu etwas bei dir selbst und kümmer dich darum, das du dich mal erwachsen benimmst, anstatt anderen Leuten auf die Nerven zu gehen." Den geschockten Gesichtsausdruck auf Shous Gesicht und die Träne, die dessen Wange hinablief, bemerkte er schon nicht mehr, denn er hatte sich an ihm vorbeigedrängelt und liess ihn einfach dort stehen, damit er endlich zu seiner wohlverdienten Ruhe kam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)