Heartbeat von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: the first step down ------------------------------ Das Meeting war lang gewesen und unendlich ermüdend, aber wenigstens hatten sie sich durchweg einigen können, wo die Tour anfing und wo sie enden sollte und das war doch die Hauptsache. Etwas genervt, aber zufrieden verliess Reita hinter Kai und dem Sänger von Alice Nine den Konferenzraum, damit sie endlich nach Hause gehen konnten. Shou hüpfte hibbelnd um sie herum und nicht nur Reita stellte sich die Frage, wie man um diese Zeit und nach solch anstrengenden Stunden noch so eine Ausdauer haben konnte. Anscheinend war es nur für sie so anstrengend gewesen, weil der meiste Verlust ihrer Nerven eben von Shou und Hiroto ausgegangen war, die nie auch nur eine Minute hatten stillsitzen können. Miyavi hatte das Ganze mit seiner ebenso nervigen Herumrutscherei auf seinem Stuhl auch nicht wirklich besser gemacht und zum ersten Mal war Reita froh darüber, das ein Tag endlich zu Ende ging. Kaum standen sie auf der Strasse, schob er sich eine Zigarette zwischen seine Lippen, die er kurz darauf anzündete und den bläulichen Rauch genüsslich tief einatmete. Dann verabschiedete er sich von Kai und nickte Shou kurz zu, weil er mit diesem nicht wirklich gut klar kam.Der Sänger war ihm viel zu überdreht und manchmal einfach nur allzu kindisch, so das er es lieber hatte, wenn sich dieser nicht allzu lang in seiner Nähe aufhielt. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, drehte er sich auf dem Absatz herum und machte sich auf den Weg zu seinem Wagen, der nicht weit entfernt auf dem Parkplatz ein Stück die Strasse hinunter stand. Als er dort ankam, trat er den Zigarettenstummel am Boden aus und liess sich kurz darauf mit einem erleichterten Seufzer in sein Auto gleiten. Gleich nachdem er den Motor gestartet hatte, schaltete er das Radio ein, denn ohne Musik konnte er einfach nicht fahren, was nicht nur einmal Verdruss bei seinen Beifahrern hervorgerufen hatte, wenn sie sich eigentlich mit ihm hatten unterhalten wollen. Da er ja aber heute allein unterwegs war, störte das gottseidank niemanden und so drehte er die Anlage noch ein bisschen mehr auf, während er die Melodie mitsummte,die ihm aus den Boxen entgegendröhnte. Doch kaum hatte er vor der Haustür gehalten, verschwand seine gute Laune und er seufzte leise. Vielleicht sollte er es wie Ruki machen und sich ein Tier anschaffen damit er sich nicht immer so fühlte, wenn er nach Hause kam. Doch den Gedanken verscheuchte er gleich wieder und machte sich langsam auf den Weg die Treppe nach oben. Zögernd schloss er die Tür zu seiner Wohnung auf, nachdem er diese erreicht hatte und wieder schlug dem Bassisten unangenehme Stille entgegen, die ihn traurig lächeln liess. So cool und beherrscht er sich auch gab, wenn alle anderen dabei waren, hier war er er selbst und niemand würde es sehen, was in diesen vier Wänden vor sich ging. Mit einer müden Handbewegung schloss er die Tür, die mit einem leisen Klicken ins Schloss fiel und schaltete das Licht ein, ehe er sich auf den Weg ins Bad machte. Die Stille die ihn umfing, tat ihm beinahe schon in den Ohren weh und war so unerträglich wie schon lange nicht mehr. Warum konnte denn niemand sehen, das er sich einsam fühlte, das auch jemand wie er sich nach jemandem sehnte, der bei ihm war und ihn auffing, wenn es ihm schlechtging? Nein..stattdessen musste er sich Rukis detailreiche Schilderung anhören, wie glücklich er doch in seiner Beziehung war. Genauso wie den Seitenhieb von Aoi, der da nicht ganz so glücklich zu sein schien, das Reita ja damit keine Probleme hatte. Es schmerzte und brannte sich tief in seine Seele, das es niemand bemerkte, wie verloren er bereits war und das all diese Anspielungen es nur noch schlimmer machten. Das Licht der Lampe über dem Badezimmerspiegel schmerzte ihn jetzt sogar in den Augen, so das er diese einen Moment lang geblendet schloss, ehe er den Blick hinunter aufs Waschbecken richtete. Seine Hände hatten sich um dieses geschlossen, so das seine Fingerknöchel weiss hervortraten, doch das änderte nichts daran,das der dunkle Schatten, der auf seiner Seele lag an Grösse gewann und ihn leicht zittern liess. Er wollte nicht so denken, wollte nicht,das er so von diesem dummen Gefühl der Einsamkeit überrollt wurde, aber wie immer kam er einfach nicht dagegen an, egal wie sehr er es auch versuchte. Resignierend liess er es geschehen, das eine Träne auf seine Wange tropfte, ehe er den Blick hob und sein Spiegelbild betrachtete. Blonde Haare waren wie immer zu einem Iro geformt und braune Augen, die von den Tränen leicht verschleiert wirkten, sahen ihm traurig entgegen und erinnerten ihn einmal mehr daran wie schlecht er sich fühlte, sobald er die Schwelle seiner Wohnung überschritt. Sah denn keiner,wie laut er innerlich um Beachtung schrie? Nein..offensichtlich nicht, denn sonst würden sie nicht immer nur so lachend darüber hinweggehen, wenn er mal wieder einen ihrer Meinung nach schlechten Tag hatte. Dabei waren diese Tage meistens die schlimmsten, denn die Nächte davor verbrachte er damit im Bad auf dem Boden zu sitzen und stumpf vor sich hinzustarren, ohne irgendwas um sich herum auch nur ansatzweise wahrzunehmen. Doch soweit wollte er es heute nicht kommen lassen, aber wie immer war auch hier der Wunsch nicht halb so stark wie die Wirklichkeit. Nachdem er das Bad wieder verlassen hatte, um eine Zigarette zu rauchen, liess er sich mit der Kippe inclusive Aschenbecher auf der Couch nieder und schaltete den Fernseher ein, in dem nichts sehenswertes lief, so das er alsbald wieder verstummte, während Reita dumpf an seiner Zigarette zog. Kaum war diese aufgeraucht, drückte er sie mechanisch im Aschenbecher aus und blieb dann regungslos auf dem Sofa sitzen, während es draussen wieder zu regnen anfing. Das war doch das genau richtige Wetter, das zu seiner Stimmung passte, wie er sarkastisch feststellte, ehe er seufzend den Kopf schüttelte und sein Blick wieder leer wurde, sich auf die Wand gegenüber richtete. Er fragte sich selber, wie er es fast zwei Monate schaffen sollte, seinen Freunden zu verheimlichen, was mit ihm los war? Doch so sehr er auch nachdachte, es wollte ihm einfach keine Antwort einfallen und so blieb ihm nichts anderes übrig, als es je nach Situation einfach zu überspielen. Darin hatte er ja immerhin Übung, wo er das doch jeden Tag mehrere Stunden lang durchhielt und da es bis jetzt noch keiner bemerkt zu haben schien,schien er das auch richtig perfekt zu können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)