your Fate has been written ... von abgemeldet (... are you strong enough to change?) ================================================================================ Kapitel 1: Rückkehr erfolgloser Helden . . . --------------------------------------------- Kurz vor Mitternacht. Dunkle schwarze Wolken bildeten sich langsam am Horizont. Der Vollmond schien hell, ab und an von den dichten Wolken bedeckt. Wahrlich nur noch eine Frage der Zeit bis Regen niederschlug. Die Wolken warfen tiefe Schatten auf das Gelände des Palastes. Der Palast. Einst eine blühende Oase. Nun nur noch ein Schatten seiner Selbst. Die Mauern. Sie waren an manchen Stellen zerfallen, zerstört durch die vielen Schlachten. Die kunstvollen Gärten, die einst eine so wundervolle Pracht da baten, waren nun mit Unkraut und Wildwuchs bedeckt. Unten, in den Gassen der Stadt, sah man einen Schatten bei den Häusern. Eine Frau. Sie scheint um einiges jünger als sie wirklich war. Sie schien sich verirrt zu haben, schaute sich suchend um. “So vieles änderte die Zeit…. Wer wundert sich da noch, dass man sich in den zertrümmerten Gassen verirrt. Ich laufe bestimmt schon seit einiger Zeit umher und finde aus diesem Labyrinth aus Ruinen nicht mehr raus. Vielleicht habe ich von Oben eine bessere Aussicht.“ Sie schaute sich nach dem besten und kürzesten Weg auf die Dächer der Stadt um. //Hm...diese Wand scheint mir recht angemessen.\\ Mit wenigen Handgriffen war sie schon auf einem der ramponieren Balkone gelandet und zog sich an dem Geländer hoch. “Nun muss ich mir einen Weg auf das Dach bahnen…“ Sie entdeckte einen riesigen Riss in der Wand, mit dessen Hilfe sie mühelos nach oben klettern konnte. Nun, da sie das große offene Dach erreicht hatte, bot sich ihr ein atemberaubender Anblick. Babylon. Das Herz des persischen Reiches. Einst erstreckte es sich bis zum Ende des Horizontes. Nun lagen Verderben und Tod über dieser Stadt. Feuer in den einzelnen Stadtteilen, dumpfe Schreie des Volkes. Doch die Gassen waren leer… Wo also kamen diese grausamen Schreie her? „Mein Prinz… Was ist geschehen?“, sie war außer sich vor Freude nach all diesen Jahr der gescheiterten Suche nach dem verschollenen Prinzen, endlich wieder nach Hause zu kommen. Und nun? Nun durfte sie endlich Heim kehren, mit der Hoffnung ihren Prinzen wieder zu sehen. Doch bei diesem furchtbaren Anblick auf ihre Heimat, stiegen ihr nur Tränen und Wut ins Gesicht. „Ich hoffe…nein… ich BETE, dass unsere Weg sich im Palast wieder kreuzen, mein Prinz.“ Sie machte sich über die Dächer auf den Weg zum Palast, als sie von Dach zu Dach sprang viel eine Träne in die Tiefe der brennenden Straßen. *** Kapitel 2: Begegnungen des Schicksals . . . ------------------------------------------- Endlich sie kam dem Palast ein gutes Stück näher und wollte gerade rasten, als die aufgebrachte Stimme einer Frau in den Gassen des Freudenhauses hallte: “…Ihr seit nur darauf fixiert Eure Ehre wiederherzustellen, indem Ihr Rache am Wesir nehmt und ihn tötet!“ “Farah…so glaubt mir… Ich helfe meinem Volk INDEM ich den Wesir töte und somit mein Land befreie!“ „EUER Volk?!“, die Stimme der Frau bebte vor Zorn. „Wie könnt Ihr es Euer Volk nennen? Wo Ihr die Schreie EURES Volkes nicht einmal wahrnehmt geschweige denn bemerkt?“ „ … “ „Ihr wollt Eurem Volk nicht helfen…Ihr wollt mich nicht verstehen…“ “Farah…ich…“ “Auch wenn es Euer Volk ist… Ich kann nicht weghören…“, nun klang ihre Stimme mitfühlend und sanft, „die Schreie der Frauen und Kinder sind zu laut… ich WERDE nicht weghören. Mit oder ohne Eurer Hilfe…ich werde sie befreien. Lebt wohl Prinz…“ „…Prinz?“, sie glaubte nicht, was sie so eben durch Zufall erhascht hatte. Prinz? DER Prinz? Sohn Sharamans? Thronfolger des persischen Reiches? “Mein Prinz!“, schrie sie voller Begeisterung, ihn endlich wieder gefunden zu haben. Und rannte geradewegs in die Richtung aus der seine Stimme drang. Nur noch eine wahrlich hohe Wand trennte die Wächterin von ihrem Prinzen. „Ich bin nicht so weit gekommen, um jetzt einen Umweg einzulegen!“, sagte sie entschlossen zur Wand und nahm Anlauf. Mit Schwung meisterte sie es, die Wand aufrechte hoch zu laufen und sich an einer Art Regenrinne festzuklammern. Sie versuchte ihren zierlichen Körper über die Mauer zu schwingen, doch im selben Moment löste sich ein Ziegel aus der Wand und sie rutschte dabei aus, viel kopfüber auf die andere Seite der Wand zu Boden. Sie wurde Bewusstlos noch bevor sie den Prinzen erreicht hatte… Ein dumpfes Geräusch. Eilige Schritte. Sie kamen immer schneller näher. „Da drüben.“, hörte man eine dunkle raue Stimme vor dem Körper der bewusstlosen Wächterin. //… Ich glaube er ist unverletzt …\\ „Das können Wir schnell ändern.“, ein dickes Grinsen huschte über das verbrannte Gesicht des Prinzen. //Seht doch! Er trägt das Zeichen der königlichen Soldaten… Ob er ein Überlebender ist? \\ „Wahrscheinlich hat er sich vor der Schlacht verkrochen, wie eine Kakerlake vor dem Licht… Und so was ist ein Soldat am königlichen Hofe? Tss…“ //Euer Blick scheint Euch zu trüben… Das ist kein Soldat…sondern ein Weib! \\ „Whoa, jetzt lässt Ihr Euch schon von jungen Mädchen beschützen…“ //Seit still! Hm…Und? Was soll ich nun mit ihr tun? \\ „Hehehe. Da würde mir kurzer Hand so einiges einfallen, Prinz.“ //Das reicht! Jetzt rede ich schon mit mir selbst…\\ „Tor! Ich bin durchaus real!“ //Schweigt, hab ich gesagt! Jeden Augenblick beginnt der Regen. Ich bringe sie wenigstens ins Trockene.\\ „Seht doch sie hat Waffen bei sich. Nicht schlecht. Die ein oder andere könntet Ihr gut gebrauchen im Kampf gegen den Wesir.“ //Ach ja… Der Wesir…\\ *** Kapitel 3: Endlos trostlose Nacht . . . --------------------------------------- Regen. Die schweren Tropfen prallten auf dem alten Dach auf. An manchen Stellen hatte schon die Zeit ihre Spuren hinterlassen, man konnte durch große Löcher in den weiten immer dunkler werdenden Himmel blicken. Die schwarzen Wolken wurden immer dichter. Unsere junge Heldin, immer noch bewusstlos, lag eingewickelt in einer modrigen alten Decke am Boden. Doch wo war der Prinz? Vom Dach drang leises Rascheln hinab. In Gedanken verloren starrte er in die finsteren Wolken über dem Palast, der schon fast zum Greifen nah schien. „Was soll ich tun?“, er seufzte „Hatte Farah mit ihren Worten die Wahrheit gesprochen? Höre ich wirklich nicht das Leiden und die Schreie dieser Stadt?“ //Die wesentlich interessantere Frage ist eher: Seit wann seid Ihr so durchschaubar? \\ „Seit still! IHR seid der eigentliche Grund für dieses Unheil! Wenn ihr nicht wärt, hätte Farah mich nicht verlassen…“, der Prinz legte sich auf den Rücken und seufzte erneut leise. In der Tat. Noch bevor die Wächterin ihr Bewusstsein verlor, trennte Farah sich vom Prinzen und machte sich auf den Weg die leidenden Frauen und Kinder im Freudenhaus zu retten. Der Prinz jedoch hatte nur die Rache am Wesir in Gedanken. Doch noch bevor er zum Palast aufbrach, um seine Ehre „wiederherzustellen“, blickte er tief in sein Herz. Dabei nahm er zum ersten Mal während seiner Ankunft in Babylon und dem Wiedersehen mit Farah wahr, dass sie die einzige war, in deren Nähe sich der Prinz geborgen fühlte. Denn in Wahrheit hatte er sie nicht einen einzigen Tag lang vergessen. Er erinnerte sich an die Zeit mit ihr, als er das erste Mal mit dem Sand der Zeit in Berührung kam und sie ihm nicht einmal von der Seite wich… Der Prinz wusste endlich auch woran er bei Farah war und entschloss sich ihr hinterher zu gehen. Da kam ihm im selben Moment eine Gegnerin in den Weg und forderte ihn zum Kampf. Es war die Frau, die bei Kaileenas Tod anwesend war und der er seine neue Waffe zu verdanken hatte. „Bei Euch möchte ich mich noch gebührend bedanken.“, noch bevor er den Satz vollendete, verpasste er ihr einen mächtigen Schwerthieb von rechts. Doch der Sandgeist konnte noch rechtzeitig Blocken, also setzte der Prinz den Sand der Zeit ein um den Kampf für sich zu gewinnen. Durch verlangsamen der Zeit konnte er sich um einiges schneller fortbewegen als sie und mit geschickten Schwert-Schlag-Faust-Fuß-Kombinationen in die Flucht schlagen. Als er sie schon fast besiegt hatte schlug das Schicksal einen anderen Weg ein. Der Prinz verwandelte sich in einen Sandgeist mit verbrannter Haut, verkohlt schwarzen Haaren und merkwürdig goldfarbene Musterungen, die von seinem linken Arm bis zur Schulter aufstiegen. „Nein, nicht schon wieder!“, der Prinz sah verzweifelt auf seine dunkeln Hände hinab. Seine Gegnerin jedoch war die Verwandlung des Prinzen weder von Bedeutung, noch ein Zeichen für eine Pause. Sie schleuderte ihre messerscharfe Ketten nach ihm, doch der Prinz war nun ein Monster, ein Sandgeist, wie seine Gegnerin…Also standen ihm auch dieselben Vorteile zu. Er blockte noch rechtzeitig mit seiner neuesten Waffe und verhackte sie mit der ihren. Mit einem mächtigen Hieb schmetterte der wütende Prinz die Kämpferin zu Boden und verpasste ihr den Gnadenstoss. Triumphierend über seinen eben erworbenen Sieg, achtete unser Prinz nicht auf seine Umgebung. Das wurde ihm zum fatalen Fehler… „Prinz, Verzeiht. Ich war voreilig und bedachte nicht auf Eure eigentlichen Absichten…WAS?!“ „FARAH…“ Farah stand schockiert auf einem höher gelegenen Balkon. Mit entsetz geweideten Augen sah sie den Prinzen an, „IHR? IHR! Ihr habt mich betrogen! Ihr verachtet den Wesir und seid selbst einer von Ihnen!“ „Farah, bitte, hört mich an…“, natürlich fiel dem Prinzen so plötzlich keine schonende Erklärung ein und in diesem Moment stand das Glück nicht recht auf seiner Seite. „Nein! Keine weiteren Lügen und Intrigen! Ich will nichts mehr hören! Und Euch nie wieder sehen!“ Mit einem Schluchzen verschwand sie genauso schnell wie sie erschien. Und der Prinz ... er stand dort … als Sandgeist … voller Wehmut. Kurz darauf fand der Prinz unsere Heldin, als er sich auf die Suche nach Farah begab. Nun seit dieser Begegnung war wahrhaftig einige Zeit vergangen. Der Prinz lag immer noch auf dem Dach und starrte in den schon fast pechschwarzen Himmel. Als ob der Horizont wusste, dass es kein morgen geben würde. Aber ... sollte dann nicht zumindest die Sonne scheinen ... am letzen Tag, zur Erinnerung an die Vergangenen? *** Kapitel 4: Neue Gefährten . . . ------------------------------- Zrück zu unserer Geschichte. Unsere Wächterin erlangte langsam ihr Bewusstsein. Ein Regentropfen fiel ihr auf die Wange, rutschte sie hinab und landete sanft auf ihren weichen Lippen. Sie öffnete die Augen. Zögernd. Nicht vorbereitet auf das, was sie nun erwartete. Ein Loch direkt über ihrem Kopf. Sie hatte einen Ausblick auf den Himmel. Er war unglaublich finster. Irgendetwas ging vor sich… Und der Prinz wusste was. Eine Weile lang, lag sie nur da, ohne ihren Körper auch nur zu bewegen. //Was geht hier eigentlich vor sich…\\ //Was ist mit der einst so blühenden Oase Babylons geschehen? \\ //Bin ich schon so lange fort… es kommt mir vor wie eine Ewigkeit…\\ Plötzlich fiel ihr wieder ein was geschehen war, dass sie dem Palast nahe war… Und diese aufgebrachte Stimme einer Frau… „Der Prinz!“, blitzschnell richtete sie sich auf und schaute sich um. Keine zornige Frau. Kein ersehnter Prinz. „Ich würde Farah keineswegs alleine im Kampf gegen den Wesir antreten lassen…“ //Habt Ihr Euch das gut durchdacht? Wenn Ihr Euch jetzt auf den Weg in den Palast macht, trefft Ihr womöglich noch vor Farah auf ihn und könnt ihn mit meiner Hilfe töten.\\ „Und Farah würde niemals auf ihn treffen…“ //Also los macht Euch auf den Weg! \\ „Aber was ist mit diesem Mädchen?“ //Gebt mir Euer Schwert und ich beseitige das Problem.\\ „Diese Stimme…“, die Wächterin stand nun auf. Sie sah nach oben zu dem großen Loch im Dach. „... ich kenne sie!“, wieder voller Hoffnung kletterte sie hastig die Wand hinauf zum Loch. Als sie sich mit den Händen am Rand der Öffnung festhielt, erspähte sie eine Gestalt. Der Prinz war nun am Fluchen und schien mit sich selbst zu reden. „MEIN PRINZ!“, die Hüterin zog ihren Körper mit bloßer Muskelkraft hoch. Nun bemerkte auch der Prinz, dass er nicht mehr allein war und erhob sich. „Endlich seid Ihr aufgewacht.“ „Seit Ihr der Prinz des Persischen Reiches? Sohn Sharamans? Der nächste Thronfolger Babylons?“, sie hielt sich in einer leicht gebeugten Haltung. Sicher, dass dies der Prinz sein sollte, nach dem sie so lange schon gesucht hatte, war sie sich allerdings nicht. Denn es sind mehr als zwei Dekaden vergangen, als sie den König Persiens in die großen Schlachten aufbrechen sah. „…was wäre wenn dem so sei?“, misstrauisch begutachtete der Prinz die Haltung der Fremden. Sofort kniete sich unsere Heldin zu Boden und hielt ihren Blick auf den Füßen des Prinzen: „Ihr seit es nicht wahr?! Endlich habe ich Euch gefunden…“, ein leichtes Schluchzen war zu hören. „Wer seit Ihr?“, der Prinz versuchte einen Blick auf ihr Gesicht zu erhaschen, jedoch war dieses von einem Tuch bedeckt. Nur das Funkeln eisblauer Augen war in der Dunkelheit zu erkennen. Erst jetzt fiel dem Prinzen die merkwürdige Kleidung der Fremden auf. Sie trug eine Kutte, wie sie die Ältesten des Palastes trugen, mit einer Adlerförmigen Goldmanschette, die nur Soldaten der königlichen Garde erhielten. „Woher habt ihr das?“, er deutete auf den Umhang der Wächterin. Sie berührte die Manschette, hielt einen Moment inne und begann zu erzählen: „Wisst Ihr denn nicht mehr wer ich bin, mein Prinz? Jede Generation der königlichen Familie hat einen Wächter der Zeit für den Rest seines Daseins. Dieser Wächter ist dafür da, Euer Leben zu schützen, Euch wie Euer eigener Schatten zu folgen und Euch im Kampf gegen den Feind Persiens ein Verbündeter zu sein. Das Schicksal teilt jedem zukünftigen König seinen eigenen Beschützer zu… Und ich bin Eurer…“ „Ihr seit meine… Wächterin?“, der Blick des Prinzen ließ an Misstrauen nach und wandelte sich zur Verwunderung um. //Die Leibgarde des Prinzen sind also tatsächlich zerbrechliche Frauen… Mal was anderes.\\ „Als ich das Öffnen des Sandes der Zeit verhinderte, musste ich auch die Vergangenheit verändert haben…“, flüsterte der Prinz eher zu sich selbst, als zur Wächterin. „Ihr seid im Recht. Als Ihr den Sand der Zeit zum ersten Mal geöffnet habt, befreitet Ihr nicht nur den Wächter des Sandes der Zeit…“ „Ihr meint den Dahaka, nicht wahr?“, die trostlosen Augen des Prinzen weiteten sich bei dem Gedanken an dieses Monster, das ihn bis auf die Insel der Zeit verfolgte. „Ja. Der Sand der Zeit hielt nicht nur ihn unter Verschluss. Auch meine Vorfahren und ich bekamen eine Existenz in Eurer Welt. Wir waren schon immer die Feinde des Dahaka und gingen somit einen Pakt mit der Herrscherin der Zeit ein. Wer auch immer den Sand der Zeit befreit, befreit auch uns. Somit stehen wir in seiner Schuld und müssen unser Leben für das seine lassen. Der Pakt der Herrscherin. Für Eurer Leben, lasse ich das meine. So war es und so wird es immer bleiben…“, ihr Blick verharrte auf den Füßen des Prinzen, in der Hoffnung, er würde es verstehen. //Warum sollte sie sich für Euer Leben opfern? Wahrscheinlich wird sie es sein, die Euch eines Nachts das Messer in den Rücken rammt…hört nicht auf sie, Prinz, seid nicht töricht! \\ „Seid gewiss, meine Worte haben an Gewicht. Denn solltet Ihr durch meine Unachtsamkeit sterben, so ist es mir vergönnt wieder in das Reich meiner Vorfahren zurückzukehren…Ich müsste ein Dasein in dieser trostlosen Welt als Unsterbliche führen.“ „Was?!“ //Sie hört mich? \\ „Durchaus.“, nun musste die Wächterin ihr Grinsen, gegenüber dem Erstaunen des Prinzen, verbergen. „Wie ist das möglich?“, der Prinz machte dem Mädchen mit einer simplen Handbewegung klar, dass sie sich nun erheben durfte. Sie stand langsam auf, hielt sich jedoch immer noch leicht gebeugt und mied den Blick des Prinzen. Bedächtig und vorsichtig nahm sie den Umhang ab und zeigte ihre Gestalt. Unter der Kutte trug sie kiehohe Lederstiefel, mit silbernen Verzierrungen. Um ihre Hüfte war ein blutrotes Tuch gebunden, das mit einigen Silberketten, die an einem prunkvollen goldenen Gürtel hangen, befestigt war. An ihrer linken Hand trug sie einen krallenartigen Handschuh. An ihrem rechten Arm hangen etliche Armreife und Bänder. Doch das wundersamste, dass dem Prinzen den Atem stockte, war ihre Haut. Ihre Haut hatte einen bläulichen Schimmer. Sie war überdeckt von silberglitzernden Musterungen, die denen des Prinzen so ähnelten: „Die Stimme, die Ihr hört ist ebenfalls durch den Sand der Zeit erschaffen worden, genau wie ich. Genau wie die jetzige Gestalt des Wesirs….“ //Der Wesir! Eure ganzen Frauengeschichten halten Euch nur von unserem eigentlichen Ziel fern! Brecht sofort auf. Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es noch vor Sonnenuntergang in den Palast.\\ „Die Sonne hat Euch schon vor langer Zeit verlassen…“, das Mädchen achtete nicht auf den Blick des Prinzen und schaute nun in Richtung des Palastes. „Macht Euch bereit und begebt Euch in den Palast. Um Farah werde ich mich kümmern...“, sie verstaute ihre Waffen unter der Kutte und suchte nach einem Weg von den Dächern aus zurück in die Gassen. „Wie meint Ihr das?“, der Prinz war immer noch nicht im reinen mit dem Gedanken, dass dieses Mädchen ihn schon von Klein auf kannte. „Ich werde nach ihr suchen. Sie kann noch nicht weit sein. Währenddessen werdet Ihr Euch einen Weg durch die Truppen des Wesirs bahnen“, sie fand einen Vorsprung an der Hauswand und war mit wenigen Handgriffen mit Hilfe ihres Klauenhandschuhs die Hauswand hinab gerutscht und unten in den Gassen Babylons gelandet. Der Prinz lief auf die Kante des Daches zu: „Wartet! Ihr habt mir Euren Namen nicht genannt!“ „Ihr werdet ihn noch für genug erfahren, mein Prinz …“, sie lächelte, drehte sich um und lief die Gasse entlang. Der Prinz sah seiner Wächterin nach, bis sie in der Dunkelheit verschwand. //Eigensinniges Weib. Na los macht Euch endlich auf den Weg, verflucht! \\ „Ihr redet zu viel. Übt Euch in Schweigen und Geduld.“, er drehte sich weg und sprang in die Tiefe der brennenden Stadt Babylon. *** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)