Familienbande von Mir_Rage (Von Vätern, Söhnen und Töchtern) ================================================================================ Kapitel 13: Das Geheimnis der Baker Frauen ------------------------------------------ Auf dieses geheime Stichwort hin, griffen beide in einer fließenden Bewegung nach hinten. Im nächsten Moment schossen die beiden Frauen auch schon los. Die schwarzen Pferdeschwänze peitschten wild durch die Luft. Ruby war die erste, die zu einem Sprung ansetzte. Ihre Schwester folgte ihr etwas zeitversetzt. Sirrend sauste ein Gegenstand durch die Luft. Reflexartig zog Ace den Kopf ein, da flog das Geschoss über ihn hinweg. Das Nächste kam keine Sekunde danach auf ihn zu, gemeinsam mit Ruby im Schlepptau. Zischend durchschnitt die gebogene Klinge die Luft. Spielerisch wich der junge Pirat den Schlägen aus. „Bleib gefälligst stehen, du Pfeife!“ „Sonst noch Wünsche!“ Das rotäugige Biest fauchte noch weiter Unverschämtheiten, ihre Schläge wurden dabei immer schneller und heftiger. Gefährlich wurde sie Ace allerdings kaum, solange er in Bewegung blieb und die Nervensäge auf Distanz hielt. Blieb nur die Frage, was hatte das andere Biest... Die Antwort auf diese stumme Frage zischte ihm im nächsten Augenblick entgegen. Und dieses Mal konnte er nicht ausweichen, weil Ruby ihm mit einem Hieb den Weg verstellte. „Autsch!“ Wie ein brennend heißer Dorn bohrte sich die Nadel in Ace linke Schulter. Fluchend zog er das Projektil sofort wieder raus. Sein Instinkt sagte ihm, dass das Ding nichts gutes bedeutete. Aber warum es ihn treffen konnte, diese Tatsache übersah Ace in Kampfgetümmel. Eigentlich hatte er gehoffte, aus der Sache mit den zwei Buccanier ohne größere Schwierigkeiten herauszukommen. Aber anscheinend verstanden diese Biester nur eine Sprache. Mit einem zornigen Aufschrei schoss einen tosenden Feuerstrahl in Richtung der grünäugigen Frau ab. Doch die wich mit spielerischer Leichtigkeit aus. Ebenso dem nächsten Stoss und dem darauffolgenden. Ganz gleich ob Ace nun Tempo und Intensität mit jedem Schuss steigerte. Einem wilden Derwisch gleich fegte Emeryl durch das Gelände und lockte Ace so hinter sich her. Dabei blieb sie aber immer in sicherer Entfernung zu den Feuerstössen. //Das darf doch wohl nicht wahr sein!// fluchte der junge Pirat innerlich // Die spielt Katz-und Maus!! Aber nicht mit mir!// Wütend ließ Ace mehrere Feuerbälle gleichzeitig hochgehen. Wie ein gigantisches Mienenfeld stoben die Explosionswolken in den Nachthimmel empor. Es musste mit dem Teufel zugehen, wenn dieses Biest da ohne Schaden raus kam. Aber leider war da noch der andere Zwilling, den Ace unvorsichtigerweise kurz aus den Augen gelassen hatte. „Hey du Pappnase!! Dreh mir nicht den Rücken zu!!“ keifte Ruby lautstark. Im nächsten Moment knallte sie Ace mit aller Wucht ins Kreuz. Wie zwei Raubtierpranken krallten sich ihre Hände in seine Schulter hinein. Ace hatte Mühe sich den spontanen Schmerzenschrei zu verkneifen. Dafür war jetzt seine Wut entgültig am Überkochen. //Na warte! Dich flambier ich am Stück, du Biest!// Doch Ace sollte eine bitterböse Überraschung erleben. Wie zuvor in der Spelunke, als der Buccanier ihn mit den Fangnetzen erwischt hatte, brachte er nicht einmal eine kleine Flamme zustande. //Was zum Donnerwetter noch mal...// „Tja Darling, Pech gehabt. Cousin Smily hat uns ja schon vorgewarnt. Aber leider, leider...leider kannst du deine Teufelskräfte knicken. Dagegen hat die Natur nämlich eine Gegenmaßnahme geschaffen- Uns Baker Mädchen. Und dafür brauchen wir nicht einmal eine Seesteinwaffe wie unsere Kerle. Wir tragen den Seestein in unseren Adern!“ kicherte Ruby böse. „Was quatscht ihr da für eine ...“ „Ach, haben dir die Kleine und das Aas das etwa nicht gesteckt?“ mischte sich jetzt Emeryl mit spöttischer Stimme ein „Wir Baker Frauen sind einzigartig wie ein Juwel! Nicht nur unsere übersinnlichen Fähigkeiten, das ist im Vergleich geradezu lächerlich. Nein, unser Blut besitzt von Geburt an einen signifikant hohen Gehalt an Xaramand. Das ist der wissenschaftliche Name für das Seestein Mineral. Allerdings wurde dieses Phänomen nur bei den weiblichen Bakernachkommen festgestellt. Und deshalb kann unsere liebe Großmutter nicht dulden, das ihr so gewinnbringendes Kapital durch die Lappen geht. Selbst wenn die Kleine nicht über ein solch großen Spirit verfügen würde... zum Nachwuchs in die Welt setzten taugt sie allemal!“ „Ihr habt ja nicht mehr alle Tassen im Schrank, wenn ihr glaubt...“ Ace stieß ein wütendes Zischen aus, als Ruby ihre Fingernägel tiefer bohrte. „Ach ob oder ob nicht, sollte jetzt dein geringstes Problem sein, Zuckerschnute.“ Die rotäugige Buccanier verlor keine weiteren Worte, sondern schlug, kratze und trat auf Ace ein. Der konnte das Ganze nur einstecken. Egal ob er es wieder und wieder versuchte, sein Feuer ließ sich nicht entzünden und das Biest hing an ihm wie eine riesige Klette. Die ließ sich nicht so leicht abschütteln. Im Gegenteil, je mehr er sich wehrte desto vergnügter quietschte sie. „Komm endlich zu Potte, Ruby! Ich hab keinen Bock hier die halbe Nacht rum zustehen und dir bei spielen zu zugucken!“ maulte Emeryl irgendwann. „Musst du mir eigentlich jedes Mal den Spaß vermasseln, Lästerschwein!“ „Arrgh, leb deine verfluchte Sadistenader aus wenn wir zeitlich mal nicht so im Zugzwang sind wie jetzt. Wenn wir noch länger hier rumhängen, funkt uns wieder die Marine dazwischen und darauf hab ich keine Böcke, kapiert!“ „Wen nennst du hier Sadist, du Maso- Braut? Glaub’ bloß nicht, ich hätte dich nicht durchschaut! Du hast die Nummer vorhin doch regelrecht genossen. Aber ich soll mich immer beeilen!! Du bist und bleibst ne Spielverderberin!!“ „Lass endlich mal das Gekeife! Verflucht und zugenäht, ich brauch nicht noch nen Hörsturz!“ „Nörgel, nörgel, nöhl, nöhl!“ äffte Ruby den Tonfall ihrer Schwester nach. „Pass du besser auf, das uns der Grund für all die Aufregung nicht wieder entwischt!!“ Emeryl schnaubt darauf nur abfällig. Warnend richtete sie ihre grünen Augen auf Anny, die wieder zur Salzsäule erstarrt war. Als die größere Frau einen Schritt auf sie zukam, begann auch das Zittern von Neuem. „Als wenn Cousinchen Hasenfuss das je wagen würde. Wenn ihr neunmalkluger Bruder nicht in Ahab’s Corner aufgetaucht wäre, säße sie doch noch heute brav in ihrem Zimmer. Außerdem...“ Wie von selbst tauchte die gebogene Wurfklinge in Emeryl’ s Hand auf. „... weiß sie doch ganz genau was ihr dann blüht. Nicht wahr, Anny Schätzchen, du weißt doch noch was passiert wenn du mich ärgerst?“ Anny schluckte heftig, ihre Finger krampften sich vor Panik ineinander und ihre Augen wurden immer größer, als Emeryl näher und näher kam. Unterwürfig zog sie blitzschnell den Kopf ein. „Schlaues Mädchen. Ich hätte dir nur ungern den Arm oder sonst was gebrochen.“ versetzte der grünäugige Zwilling und drehte sich auf ihrem Absatz herum. Doch gerade als Anny schon dachte die Gefahr wäre abgewehrt, knallte mit voller Wucht eine Faust in ihre Magengrube. Mit ein kläglichen Laut ging das Mädchen zu Boden. „Obwohl...“ grinste da Emeryl „... eigentlich keine schlechte Idee. Eine kleine Strafe war ohnehin fällig, du Miststück.“ Im nächsten Moment hatte sie auch schon zugetreten. „Hör’ auf! Lass sie auf der Stelle in Ruhe, du vermaledeites Biest!“ Mit einem blitzschnellen Ruck schleuderte Ace die Nervensäge auf seinem Rücken in die nächststehenden Büsche. „Scheißkerl!“ hörte man Ruby noch lauthals kreischen. Hinter dem Gebüsch war ein ordentliches Gefälle und dem Getöse nach zu schließen, kullerte der rotäugige Zwilling gerade hangabwärts. Der andere drehte sich mit verächtlicher Miene in Ace Richtung. „Oho, na wenn das mal nicht dein großer strahlender Held, Annylein!“ Mit einem Ruck packte sie diese beim Schopf. „Was jetzt großer starker Mann. Willst du mich samt dem Schätzchen flambieren?“ Lauernd blinzelte sie Ace entgegen, ein provokantes Grinsen aufgesetzt. Aber so leicht ließ der sich nicht aus der Reserve locken. Das Biest mochte vielleicht listig sein, aber er hatte nicht unzählige Fights durchgestanden um mit so einer Patt- Situation nicht fertig zuwerden. Es war alles eine nur Frage des richtigen Zeitpunkts. Wer zuerst zuschlug, gewann. So einfach war das Spiel. Daher behielt Ace die dunkelhäutige Buccanier genau im Auge, beobachtete Haltung um auf die kleinste Regung reagieren zu können. Zumindest hatte er das vorgehabt. Aber etwas machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Mit einem Mal schienen seine Augen immer wieder einen Aussetzer zu haben. Und die Umgebung bekam einen immer stärker werdenden Seegang. Obwohl Ace zu kaschieren versuchte, konnte er das leichte Schwanken nicht unterdrücken. Die Arme klappten unvermittelt herunter und ließen sich nicht mehr anheben. „Na endlich. Das hat wieder gedauert. Das nächste Mal nehm ich gleich die höhere Dosis!“ „Dosis?! Was hast du verfluchte Ziege...“ Da durchfuhr es den Piraten. „Die Nadel!“ „Bingo, mein Kleiner! Und jetzt wird nach unseren Regeln gespielt. Hey Ruby, Alter vor Schönheit?“ „Lass die blöden Sprüche. Die Ratte ist jetzt fällig. Den zerpflück ich in seine Einzelteile!!“ „Viel Vergnügen! Aber veranstalt’ nicht wieder so’ n Höllenspektakel wie letztes Mal!“ meinte Emeryl noch zu ihrer Schwester, als die schon mit immer schnelleren Schritten auf Ace zu hielt. //Verdammte...// dachte der noch als er schon die Faust auf sich zufliegen sah. Doch im letzten Moment stoppte ein lautes „HALT!“ das Ganze. Anny bebte vor Angst am ganzen Körper, aber mit aller Willenskraft die sie hatte blickte sie Ruby in die feurigen Augen. „Verpiss du kleine...“ „Ihr dürft ihm nichts tun?“ „Ach Gottchen hörst du das Emeryl! Sie beschützt ihren Herzbuben! Wie goldig! Wer sollte uns schon etwas wollen? Du etwa??“ „Nein, aber... Aber Ma hätte was dagegen wenn ihr Whitebeard den Fehdehandschuh hinwerft! Vor den vier Kaisern hatte sie immer Respekt und lässt darum deren Leute in Ruhe. Das würde doppelten Ärger für euch bedeuten.“ Es war still geworden. Nichts nicht mal ein Windhauch regte sich. „Pfff, geh mir aus dem Weg du kleine Kröte. Dieser alte Sack kann mich...“ „RUBY! Zurück!“ befahl Emeryl mit energischem Tonfall. Dann wand die jüngere der Zwillinge den Kopf Anny zu. „Sie hat recht! Ma würde uns durch den Wolf drehen, wenn wir in der Angelegenheit Mist bauen. Lass ihn hier. Der wird uns ohnehin nicht mehr so schnell gefährlich. Außerdem...“ Mit diesem Wort packte sie Anny beim Arm und stieß sie vor sich zu Boden. „... haben wir ja was wir wollten!“ „Und das alten Aas? Die ist noch irgendwo da oben?“ „Wenn das wirklich Crystal war... dann sollte sie sich hüten uns zu folgen. Ma würde sonst... verdammt sauer werden! Los, du Trantüte setzt deinen Hintern in Bewegung. Wir gehen!“ Ohne auf ihre Cousine zu achten, zerrte Emeryl die Kleine am Kragen hoch und schleifte sie hinter sich her. Ruby grinste noch ein letztes Mal auf Ace herunter. „Zu schade, Kleiner. Aber der Alte wird nicht ewig leben! Und wenn es soweit ist, würd ich an deiner Stelle verdammt aufpassen. Dann kassier ich nämlich meine Schulden ein samt Zinsen!“ Mit albernem Kichern schritt die Buccanier hinter ihrer Schwester her. //Verdammt noch mal!// Im nächsten Augenblick wurde es schwarz vor Ace Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)