Regentag von Lykrain ================================================================================ Kapitel 1: Regentag ------------------- Leise prasselte der Regen beständig gegen die Glasscheibe. Leicht tippte ich gegen jene als würde ich versuchen mit meinen Fingerspitzen die Regentropfen zu berühren, aber ich wusste ich würde es nicht schaffen. Langsam lehnte ich meine heiße Stirn gegen die kühle Scheibe ließ mich von dem Prasseln in eine sorgenlose Welt führen, doch dauerte es nicht lange bis meine Gedanken zu einen bestimmten Ereignis wanderten. Ich hatte mir gerade ein Bier aus meinem Kühlschrank geholt als es an meiner Tür klingelte und du vor ihr standest. Zögerlich lächelnd fragest du mich ob du kurz reinkommen kommen könntest und ich bat dich mit einem Handwinken hinein. Neugierig hattest du dich umgesehen nicht verwunderlich, wenn man bedachte, dass du zum ersten Mal in meiner Wohnung warst und genau deswegen bewegest du dich so unsicher geradezu schüchtern was mich grinsen ließ. Würdest du jemals etwas sicherer sein? Irgendwie hatte ich da meine Zweifel. Als du es endlich geschafft hattest deine Schuhe auszuziehen führte ich dich ins Wohnzimmer wo du auf meinem Sofa Platz nahmst. Noch immer unsicher sahst du auf deine Hände mit denen du nervös am Stoff spieltest. Da ich wissen wollte was du um die Zeit bei mir wolltest fragte ich dich schlicht direkt was dich zu mir getrieben hatte. Anscheinend noch nicht ganz sicher was du sagen solltest hobst du nur sehr zögernd den Kopf. Angst, Unsicherheit, Zweifel all das konnte ich in deinen Augen lesen, aber ich schwieg zu diesen Gefühlen. Ich war nie als größer Gefühlerversteher oder sensibler Kerl bekannt also bemerkte ich auch nicht was du mir sagen wolltest. Schließlich brachtest du endlich stotternd ein paar Worte über deine so wundervoll geschwungenen Lippen, doch wurde ich nicht schlau daraus. Gedanken? Schlaflosigkeit? Liebe? Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch und forderte dich dazu auf noch einmal zu sprechen. Es geschah das Wunder, dass du mir offen sagtest, dass du dich in mich verliebt hättest. Mir fielen wohl in dem Moment die Augen aus dem Kopf, aber obwohl ich dich so verletzlich auf der Couch sah konnte ich nicht aus meiner Rolle heraus. Lachend schüttelte ich einfach meinen Kopf und meinte zu dir, dass es ein guter Scherz sei als ob sich jemand wie du in mich verlieben würde. Getroffen sahst du mir direkt in die Augen und ich konnte den Schmerz, aber auch die Trauer in ihnen sehen. Noch immer geschockt über meine herzlosen Worte warfst du mir an den Kopf, dass die Anderen Recht hatten, dass ich nicht viel Wert auf die Gefühle andere legte und es mich nicht interessierte wie es anderen ging. Mit den Worten drehtest du dich um ranntest einfach hinaus ohne deine Schuhe anzuziehen. Einen Moment sah ich dir perplex hinterher, doch dann nahm ich auch meine Beine in die Hand und folgte dir in den Regen hinaus. Es interessierte mich nicht ob ich nass wurde noch, dass ich nur eine Hose trug. Ich wollte dich einfach nur finden und in meine Arme ziehen um dich den Schmerz vergessen zu lassen. Das war nun schon gute zwei Stunden her und du gehst mir einfach nicht aus meinem Kopf noch verschwinden die Sorgen aus meinem Herzen. Was war, wenn dir etwas zu gestoßen war? Ich würde es nicht überleben. Meine Welt würde stehen bleiben nur um im nächsten Moment zu zerspringen. Mein Herz schlug für dich und das wusste ich schon seit wir uns zum ersten Mal gesehen haben. Dennoch habe ich geschwiegen, habe die Wahrheit hinter einem grausamen Lachen versteckt. Warum? Weil ich nicht daran glaube dich glücklich machen zu können würde ich dich wie jeden anderen auch verletzten. Aber diesen Ausdruck in deinen Augen wollte ich nicht sehen. In dem Moment glaubte ich, dass mein Herz einfach versagen würde. Seufzend drehte ich mich zur Seite ließ mich einfach an der Wand hinab zum Boden gleiten. Mit der Faust schlug ich gegen die Wand störte mich der stechende Schmerz nicht erinnerte er mich nur daran, dass ich noch lebte. Weshalb? Wieso hatte ich dir nur so sehr wehgetan? Schmerzhaft biss ich mir auf die Unterlippe und prügelte weiter auf die Wand ein. Dabei wollte ich nur, dass du glücklich warst und ich immer dein so seltenes Lächeln sehen konnte. Es hatte mir gereicht von dir ab und ein einen sanften Blick geschenkt zu bekommen oder zu sehen wie du lächelst. Doch nun wollte ich mehr viel mehr. Ich wollte dich mit Haut und Haar. Niemand sonst sollte dich nun mehr haben. Dein Herz sollte immer für mich schlagen und nur ich sollte deine Gedanken beflügeln. Kraftvoll erhob ich mich vom Boden lief in mein Schlafzimmer nur um mich dort umzuziehen hatte ich nun keine Zeit mehr zu verlieren. Ohne noch irgendwelche sinnlosen Gedanken daran zu verschwenden was sein könnte oder was noch alles passieren könnte schnappte ich mir im Flur einen Regenschirm. Ich wollte wieder hinaus dich finden um dir dann deine nassen, blonden Strähnen sanft aus dem Gesicht zu streichen um dir endlich zu sagen was ich für dich empfand. Schnell verließ ich meine Wohnung und als die Tür zu schlug hatte ich nur einen Gedanken: >Kimi o ai shiteru, Shinya!< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)