Moonlight and Darkness von Yolei ================================================================================ Prolog: Interlude ----------------- Die Liebe ist schon launisch. Mal taucht sie plötzlich auf und genauso schnell verschwindet sie wieder. Mal äußert sie sich in leidenschaft und sexueller Begierde, mal in mütterlicher Fürsorge und Zuneigung. Sie kann unendliches Glück oder unsagbares Leid bringen und niemand ist vor ihr sicher. Doch weshalb sollte man sich vor ihr wehren wollen? Immerhin ist sie das schönste und stärkste Gefühl, das man empfinden kann… eins ---- Ihre erste Begegnung war im zarten Alter von zwölf Menschenjahren. Es war Nacht und der Mond leuchtete im vollen Schein. Er hatte sich an die Oberfläche geschlichen. Immerhin war er seiner Meinung nach alt genug sich den Gefahren, die dort lauerten entgegen zu stellen. Doch mit so etwas bzw. jemandem hatte er nicht gerechnet. Er war ein Drow –Dunkelelfen, deren Gemüter häufig böse waren und tief unter der Erde lebten. Sein Vater und er waren der Rache Lloth entkommen und lebten nun mit anderen Flüchtlingen versteckt. Sie war eine Mondelfe und war gerade damit beschäftigt die nur im Mondschein blühenden Heilblumen zu pflücken. Der Junge hatte vor Faszination, die diese große Scheibe am Himmel in ihm auslöste, nicht auf den Weg geachtet. Nun hatten sie sich fast berührt und sahen einander zunächst erschrocken an. Dann wandelten sich ihre Blicke jedoch in Neugier und sie beäugten sich gegenseitig. Sie hatte noch nie zuvor einen Elfen mit so dunkler –fast schwarzer- Haut gesehen und auch er war beeindruckt von ihrer hellen –fast weißen- Haut. Unterschiedlicher hätten die beiden nicht sein können und so standen sie minutenlang schweigend da und starrten einander an. Doch plötzlich ertönte eine Stimme und die Mondelfe löste den Blickkontakt. „Vater…“, flüsterte sie in einer melodischen und sanften Stimme und wandte sich in die Richtung aus der das Rufen gekommen war. Kurz bevor sie in den Bäumen verschwand, warf sie noch einen Blick zurück zu dem Jungen und lächelte. ~-~-~-~-~-~-~-~-~-~ Welverin erwachte und blickte sich schlaftrunken um. Er konnte es nicht verstehen. Viele Jahre waren seit dieser Begegnung vergangen. Er war sich nicht einmal mehr sicher, ob es wirklich eine Erinnerung war oder nur ein Hirngespinst und trotzdem konnte er das Mädchen nicht vergessen. Der Drow, der inzwischen zu einem stattlichen und gutaussehenden Mann herangewachsen war, richtete sich auf. Er hatte sich nicht nur äußerlich verändert. Würde er nun einer Elfe allein im Wald begegnen, würde er ihr wahrscheinlich einen blutigen und grausamen Tod bereiten. So war nun einmal die Natur eines Drow. Sie waren blutrünstige, rachsüchtige Bestien, deren größtes Vergnügen es war ihren Todfeinden unter Schmerzensschreien den Bauch aufzuschlitzen. Seit damals war er mehrfach an der Oberfläche gewesen, doch seitdem klebte jedes Mal Blut an seinen Händen. Er vernahm ein Klopfen und griff sofort unter sein Kopfkissen, wo sein Krummsäbel lag. „Wer?“, knurrte er und wandte sich der Tür und somit dem Eindringling zu. „Lass deine Waffe sinken, Welverin.“, sprach ein Mann mittleren Alters mit ruhiger, jedoch bestimmter Stimme. Der Jüngere gehorchte und ließ von dem Mann ab. „Was wollt ihr?“, grummelte er und stand auf um sich anzukleiden. „Ich wollte dir nur mitteilen, dass du heute einen Erkundungstrupp an die Oberfläche anführen wirst.“, murmelte der Ältere und schaute sich nebenbei im Zimmer um. Es war nicht sonderlich groß und ziemlich spartanisch eingerichtet. „Und außerdem?“, während Welverin dies fragte, blickte er seinem Gegenüber tief in die Augen. „Mach keine Dummheiten…“, antwortete dieser und erwiderte den Blick. „Ihr kennt mich!“, sagte er beiläufig und steckte seinen Säbel in die Scheide. „Wie gesagt: Mach keine Dummheiten!“, damit verließ der Ältere das Zimmer. Der junge Drow hatte sich mit seinem Vater einer Söldnerbande unter der Leitung von Jarlaxle Baenre, einem recht merkwürdigen Kauz, angeschlossen. Ab und zu wurde ein sogenannter Erkundungstrupp an die Oberfläche geschickt um wertvolle Rohstoffe zu besorgen. Hierbei war es nicht gerade selten, dass man auf Menschen oder andere Humanoide traf, die man zuerst ausraubte und anschließend beseitigte. Er schloss die Tür hinter sich und machte sich auf den Weg zu den anderen. ~-~-~-~-~-~-~-~ „Elandra!“ Die angesprochene Elfe öffnete ihre Augen. Sie hatte meditiert und wurde unsanft aus ihrer Trance gerissen. Langsam erhob sie sich und wandte sich der Elfe zu. „Was möchtet Ihr?“, fragte sie ruhig. „Die ältesten versammeln sich nun. Die Zeremonie wird bald beginnen…“ Elandra nickte nur. Bei der Zeremonie würde sie vor ihrem gesamten Clan als vollwertiges Mitglied anerkannt. Zuvor musste sie jedoch noch ihre mentalen und physischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Mit anmutigen Schritten machte sie sich auf den Weg zur Versammlung. Es war mitten in der Nacht als der Drow-Trupp an die Oberfläche gelangte. Welverin blickte sich prüfend um. Es war ruhig. Seine Kameraden schwärmten aus, um die Umgebung abzusichern. Auch er kämpfte sich durch das Gestrüpp. Nach einiger Zeit endete sein Weg an einem Bach, der in einen See floss. Er beugte sich zu dem klaren Wasser hinunter und trank einen Schluck, als ihm die Anwesenheit einer anderen Person gewahr wurde. Ruhig wandte er seinen Blick zu der Frau, die ihn noch nicht bemerkt zu haben schien, da diese ihre Augen geschlossen hatte. Leise erhob er sich und näherte sich ihr mit gezogener Waffe. Die Elfe, die sich die nassen Haare aus ihrem Gesicht strich, bemerkte nun die Bewegung hinter sich und drehte sich zu ihm um. Ihre Blicke trafen sich. Für den Bruchteil einer Sekunde war es still, dann sprach die Elfe einen Zauber, der den Drow von den Füßen holte und zu Boden warf. Schnell hastete sie an Land und wollte gerade nach ihrem Bogen greifen, da spürte sie schon einen Schlag. Er hatte sie mit seinem Schwertgriff zu Boden geschlagen. So schnell gab sie jedoch nicht auf. Sie riss ihn beim Fallen ebenfalls von den Füßen. Der Mann knurrte als er bemerkte, dass sein Krummsäbel außer Reichweite war. Er griff nach seinem Dolch und schwang sich über die Frau. Die wie wild um sich schlug und versuchte ihn von sich hinunter zu werfen. „Hör auf zu zappeln!“, befahl er der Frau und hielt seine Waffe an ihre Kehle, „Oder willst du, dass ich dir sofort deinen hübschen Kopf von den Schultern trenne?!“ „Du wirst mich doch sowieso töten! Was macht das also für einen Unterschied?!“, keuchte Elandra unter Welverins Gewicht. Er musterte sie. Die Elfe hatte recht. Normalerweise hätte er ihr direkt den Kopf abschlagen sollen, als sie es gewagt hatte ihn zu verzaubern. Warum hatte er es also nicht getan? Plötzlich vernahm man schreie. Elandras Augen weiteten sich. „Das ist mein Dorf! Geh runter!“, wieder begann sie sich zu wehren. „Selbst wenn ich dich ließe, was willst du tun? So ganz allein gegen zwanzig Mann? Bevor du ihnen helfen kannst, bist du bereits tot!“, entgegnete Welverin unbeeindruckt. Er drückte nun fester zu. Sie keuchte nochmals auf, diesmal jedoch vor Schmerzen. „Das ist mir egal!“ Mit einem Mal verstummten die Schreie. Elandra hielt inne und blickte in die Richtung aus der sie zuvor gekommen waren. Dann hörte man Gelächter und Gegröle, das auf sie zukam. Keine Sekunde später erschien die Gruppe Drow mit ihren Trophäen. „Welverin! Hast du ihre Schreie gehört? Das war wie Musik in meinen Ohren!“, sprach einer von ihnen. Er verstummte jedoch als er die Frau unter seinem Anführer bemerkte. Sie war komplett nackt. Welverin war immer noch über sie gebeugt. Der Mann begann boshaft zu grinsen und auch seine Kameraden schienen seine Gedanken zu teilen, denn auch auf ihren Gesichtern bildete sich ein perverses Grinsen. „Lass auch was für uns übrig!“, meinte ein anderer und leckte sich gierig über die Lippen.  Der Blick des anderen verdunkelte sich: „Wozu? Ihr hattet euren Spaß! Verschwindet!“ Die Männer lachten und wandten sich zum Gehen. „Also gut! Aber beeil dich!“   Kaum waren sie außer Sichtweite, wandte er sich wieder der Elfe zu, die ihren Kopf zu Seite gedreht hatte. Skeptisch musterte er die Frau. Ihre Augen waren feucht und ein leises Schluchzen war zu hören. „Brauchst keine Angst zu haben… ich werde dich nicht schänden…“, vorsichtig drehte er ihren Kopf zu sich und leckte die Tränen weg. Sie waren salzig. „…Egal…“, vernahm er nur und musterte sie, „…meine Familie… ist tot… mir ist egal, was mit mir passiert… ich bin allein…“ So schön. Sie war so schön. Er konnte einfach nicht anders. Er steckte den Dolch weg, setzte sich auf und zog sie tröstend an sich. Die Frau riss überrascht ihre Augen auf, ließ es aber zu. „Ich weiß nicht wie das ist mit Familie… mein Vater und ich haben kein gutes Verhältnis… ich…“, hilfesuchend blickte er sich um, „…Drows sind nicht so… bei uns regiert das Gesetz des Stärkeren…“ Versuchte der Mann gerade sie zu trösten? Vorsichtig legte sie eine Hand auf seine Wange und zwang ihn so in ihre Augen zu sehen. Da war so viel Wärme drin. Er erwiderte ihren Blick stumm. „Danke…“, flüsterte sie. Einen Moment musterte er sie und stand dann auf: „Du musst gehen… bevor sie zurück sind.“ Sie nickte und stand ebenfalls auf, griff nach ihren Sachen und zog sie sich über. „Hey! Was wird das?!“, plötzlich stand ein hochgewachsener Drow hinter Welverin und deutete auf die Frau, „willst du sie etwa gehen lassen?“, knurrte er. „Und wenn es so wäre?“, entgegnete der Angesprochene kühl. Elandra blickte von einem zum anderen und griff nach ihrem Dolch. Vorsicht war besser als Nachsicht! Doch zu einem Angriff des Hünen kam es nicht, da er zuvor umkippte. Der Andere hatte ihm mit einem Schlag den Kopf von den Schultern getrennt. Dieser rollte nun über den blutgetränkten Boden. „Verschwinde jetzt!“, herrschte er die Mondelfe an, die aus ihrer Erstarrung erwachte und sich um wandte. „Mein Name ist Elandra Lunaris... merk ihn dir!“, rief sie ihm noch zu, ehe sie in der Nacht verschwand. zwei ---- Seit ihrer letzten Begegnung waren nun schon zehn Jahre vergangen. Die schöne Elfe saß auf einer Wiese und meditierte umringt von Bäumen und Büschen, sowie Schmetterlingen, die in der Luft um sie herum tanzten. Leise schlich sich der 15 Jahre alte Prinz an die Frau heran und holte tief Luft. Doch bevor er sein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, vernahm er ihre Stimme. „An Eurer Stelle würde ich das unterlassen, mein Prinz!“ Der Angesprochene fühlte sich ertappt und bließ die angestaute Luft wieder heraus. „Woher wusstest du, dass ich es bin und nicht irgendein Fremder?“ „Ein Fremder hätte wohl kaum Zutritt zum Schlossgarten und außerdem stellt Ihr Euch beim Anschleichen ebenso geschickt an wie eine Horde Riesen.“, entgegnete die schöne Frau belustigt und stand auf. Behände klopfte sie sich den Dreck von ihrer Kleidung und wandte sich dem Knaben zu. Der Prinz verzog seine Lippen zu einem Schmollen und verschränkte die Arme vor der Brust. Er war beleidigt. Sie beschloss das Thema zu wechseln und fragte ohne Vorwurf: „Seid Ihr wieder vor Eurem Unterricht gepflüchtet?“ Der Junge nickte und erwiderte: „Wozu soll ich lernen, wenn das ganze später andere für mich übernehmen?“ Die Elfe schenkte ihm daufhin ein warmes Lächeln und antwortete: „Ein guter König weiß alles über sein Volk und sein Land und ist immer bemüht stets ein Vorbild zu sein... Oder wollt Ihr Euch später nachsagen lassen, dass Ihr dumm seid?“ „Heißt das etwa, dass du mich für dumm hältst?“ „Keineswegs... Ihr denkt meistens nur nicht nach bevor Ihr etwas tut... Ebenso ist Eure Einstellung nicht die, die man von einem König erwartet. Meint Ihr nicht?“ „Hm... ja schon...“, murmelte er und blickte beschämt zu Boden. Plötzlich erschien Grindor, ein Zwerg, der dem Prinzen den Umgang mit dem Schwert beibrachte. Elandra zeigte dem Thronfolger widerrum den Umgang mit Pfeil und Bogen. „Ach hier haltet Ihr Euch auf...“, murmelte der bärtige Mann und warf der Elfe einen argwöhnischen Blick zu, „...Der Magier sucht bereits nach Euch, mein Prinz.“ Sodan der Weise, war ein Magier, der bereits mehrere jahrhunderte auf dem Buckel hatte und demzufolge das Wissen, das er dem Jungen lehrte, nicht nur aus Büchern bezog, sondern meist selbst dabei gewesen war. Allerdings war er deswegen auch sehr redselig und oft verwirrt. Der Prinz rollte nur mit den Augen und machte sich auf den Weg ins Schloss. Als der Knabe außer Hörweite war, begann der Zwerg zu sprechen: „Seit Ihr hier seid, benimmt er sich wie ein liebestoller Narr...“ „Wäre es Euch lieber, wenn er Euch stattdessen nachstellte?“, entgegnete die Frau neckend. Grindor strafte sie daraufhin mit einem bösen Blick. „Er ist noch ein Kind... früher oder später verliert er eh das Interesse an mir...“, erklärte sie. In den zehn Jahre hatte sich für Welverin so einiges geändert. Er gehörte nun dem Hause Kilsek an. Es war das erste und mächtigste aller Häuser nachdem das Haus Baenre ausgelöscht worden war. Der junge Drow hatte sich als besonders skrupeloser und brutaler Assassine einen Namen gemacht und war so zum Geliebten der Oberin Kanar aufgestiegen. Das bedeutete, dass er das ränghöchste männliche Familienmitglied war und er über allen anderen stand, was er die anderen auch oft spüren ließ. Nach einem anstrengenden Tag schmiss er sich auf sein Bett und starrte an die Decke. Er dachte an die schöne junge Elfe, der er im Wald begegnet war. Wie das Tuch, dass sie notdürftig um sich gebunden hatte, ihre Kurven schmeichelte. Ihre Stimme, die ihm mit Verwunderung ein zaghaften ‚danke’ entgegnete und dann waren da noch ihre Augen. Sie waren so tief blau, dass man beinahe in ihnen versank. Mein Name ist Elandra Lunaris... merk ihn dir! Ihre Worte waren so präsent, als hätte er sie gerade erst vernommen. Hatte es jemals einen schöneren Namen gegeben? Welverin bezweifelte es. Von einer plötzlichen Müdigkeit ergriffen, schloss er die Augen und war kurz darauf im Land der Träume. Unruhig wälzte er sich hin und her. Seine Untaten verfolgten ihn wieder in seinen Träumen. Er hörte Todesschreie seiner Opfer, sah das Blut, das langsam in den Boden sackerte und Leichen, die seinen Weg pflasterten. Er roch das verwesende und verbrannte Fleisch, hörte die Knochen seiner Gegner zersplittern und Gliedmaßen zu Boden fallen, das Flehen verzweifelter Mütter um ihre Kinder. Ein knarzen an der Tür ließ ihn seine Augen aufschlagen. Da versuchte sich eindeutig jemand in sein Zimmer zu schleichen. Seine Hand wanderte langsam unter sein Kissen, wo sich ein Dolch befand. Vorsicht war immer besser als Nachsicht. Als sich der ungebetene Gast über ihn beugte, packte er ihn am Arm und riss ihn aufs Bett. Er setzte sich rittlings auf die Person und hielt ihr seinen Dolch an die Kehle. Die junge Frau unter ihm, schaute ihn unbeeindruckt an. „Was willst du?“, zischte der Drow und ließ von ihr ab. „Das weißt du nicht?“, witzelte sie und richtete sich auf, „Liegt das nicht auf der Hand?“ Er musterte sie misstrauisch und antwortete: „ER schickt dich, hab ich recht?“ Sie grinste und zog das Tuch, das ihr Gesicht verhüllte ab: „Enttäuscht?“ „Eher erleichtert...“, entgegnete er ruhig. Sie schaute ihn daraufhin piekiert an und keifte: „Alles klar!“ Er blickte sie amüsiert an und meinte dann: „Also? Was will er?“ „Er ist vielleicht ein wenig besorgt darum, dass du bei deinem ganzen ‚Luxus’ vergisst, weshalb du ursprünglich hier bist...“, meinte sie und sprach das Wort ‚Luxus’ absichtlich betont aus. „Richte ihm aus, dass er sich ganz sicher sein kann, dass das nicht der Fall ist...“, murmelte er. Plötzlich konnte man Schritte vor seiner Tür vernehmen, alamiert blickten die beiden zur Tür und anschließend sich gegenseitig an. Geistesgegenwärtig zog sie ihr Oberteil aus und schmiss es auf den Boden. Er zog die Decke über sie und blickte zur Tür. Keine Sekunde zu früh, denn schon öffnete sie sich und zwei männliche Drow betraten den Raum. Sie schauten sich misstrauisch um und blieben bei der Gestalt im Bett hängen. „Beachtet sie nicht... sie schläft... also?“, murmelte Welverin scheinbar gelassen. „Oberin Kanar wird nicht begeistert sein, wenn sie davon erfährt..“, meinte der eine von ihnen. Normalerweise waren die Drow nicht so kleinlich was das anging, doch Oberin Kanar war da anders gestrickt. Sie hasste es, wenn jemand ihr Eigentum anfasste und zu diesem zählte ebenfalls Welverin. „Dann erzählt es ihr einfach nicht...“, entgegnete er und bedachte die beiden mit einem drohenden Blick. Damit war das Thema für ihn beendet und er wandte sich nun dem eigentlichen zu. „Also? Worum geht es?“ Das Rapier fiel mit einem lauten Klirren zu Boden und der junge Prinz sah sich mit einer Waffe auf der Brust bedroht. „Ihr werdet immer besser, mein Prinz!“, lobte Elandra ihr gegenüber. Sie hatte sich auf einen Übungskampf mit ihm eingelassen, um zu testen wieviel er nun schon gelernt hatte. Es war kein Vergleich zu damals. Er war wirklich besser geworden. Sie lächelte und steckte ihr Rapier weg. „Gegen dich habe ich aber immernoch keine Chance...“, murmelte er bedrückt. „Ich habe ja auch mehr Erfahrung als Ihr, mein Prinz. Mit viel Übung und Geduld werdet Ihr bald auch besser las ich sein.“, sie kniete sich zu der am Boden liegenden Waffe herunter und hob sie auf. „Wenn du das sagst...“, entgegnete der Knabe nicht ganz überzeugt und nahm das Rapier entgegen. Sie gingen durch die große Schlossanlage und setzten sich schließlich unter einen Baum. Nach einer weile des Schweigens begann der Prinz zu sprechen: „Wie sollte der Mann sein, in den du dich verlieben könntest?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)