Bindungsphobie von CurlyHair (Was ist Liebe?) ================================================================================ Kapitel 2: Wire to wire - Cedric -------------------------------- Es ist nun endlich da! Sorry, dass das neue Kapitel solange hatte warten lassen. Der Inhalt war im Kopf aber der kreativen Umsetzung mangelte es an Inspiration. Viel Spaß beim Lesen. Song: Wire to wire - Razorlight http://www.youtube.com/watch?v=GbOkvzCamjY ------------------------------------------------------------------------------------ Wire to wire - Cedric Er schaute den Gang hinab, den sie gerade entlang geeilt war, bevor sie um die Ecke gebogen war. Es war, als sähe er immer noch den Schimmer ihrer blonden Haare in der Luft, als läge immer noch der zarte Vanilleduft im Raum. 'Sie hat geweint', erinnerte er sich in Gedanken und obwohl er dieses Mädchen nicht wirklich kannte, tat sie ihm Leid. Er schüttelte den Kopf, um sich zu sammeln. Was stand er hier herum und dachte an das hübsche, traurige Mädchen, das er eben umgerannt hatte? Die Halle war völlig überfüllt, als er endlich ankam. "Cedric, komm her, Kumpel", rief ihn sein bester Freund Aaron und rutsche ein Stück. Erleichtert ließ sich der Hufflepuff bei seinen Kameraden nieder und schöpfte sich Kartoffelauflauf auf. "Sag, wo warst du so lange?", wollte Thea wissen. "Ich musste noch den Aufsatz für Verwandlung fertig machen", entgegnete er Schulter zuckend. Das schwarzhaarige Mädchen starrte ihn entsetzt an. "Was?", fragte sie panisch, "Wir sollten einen Aufsatz schreiben? - Oh verdammter Drachenmist, das habe ich völlig vergessen!" Aaron und Cedric lachten. Es war einfach typisch Thea! "Sie weint sicher wieder - ", Cedric hatte diese Worte nur zufällig aufgeschnappt, als zwei der Gryffindorjägerinnen vorbeigingen. "Ich hoffe, sie ist nicht wieder in den Wald gerannt" "Nein, ich glaube sie ist eher nach oben. Lass uns im Gryffindorturm nachsehen." Mehr hörte er nicht, aber vor seinem inneren Auge sah er das verweinte Mädchen vor sich. Hatte sie nicht eine Gryffindor-Uniform getragen? Wie hoch war wohl die Möglichkeit, dass sie das Mädchen war, das jetzt von ihren Freundinnen gesucht wurde? Was interessierte ihn das überhaupt? Er kannte sie nicht und wäre sie nicht mit ihm kollidiert, hätte er sie wahrscheinlich nicht kennen gelernt, aber sie kam ihm so bekannt vor. "Cook hat es schon wieder getan", seufzt Anna Brandon. Thea nickte traurig. "Er ist ein echtes Ekel, er weiß genau, dass er Dorothy damit verletzt." "Sie weint sicher wieder, so wie es aussieht haben sich Alicia und Angelina schon auf den Weg gemacht, um sie zu suchen." "Entschuldigt bitte", wurden sie von Cedric unterbrochen, "worüber redet ihr?" "Raymon Cook hat Dorothy Dearing mal wieder gefragt, ob sie nicht mit ihm ausgeht", erzählte Aaron sachlich und biss in einen Apfel. "Ja und? Ist doch nicht schlimm oder?", fragte Cedric. "Himmel, du stehst heute echt auf der Leitung, Diggory", beschwerte sich Anna. Er blinzelte verwirrt. "Dann erklär es mir mal." "Du kennst doch Dorothy Dearing? Sie ist in unserem Jahrgang, in Gryffindor. Sie ist die Blonde, die meist bei Johnson, Spinnet und den Weasley-Zwillingen ist." "Achso, die meinst du!" Er hatte gleich geahnt, dass sie ihm bekannt vor kam. Natürlich kam sie das, schließlich hatten sie zusammen mehrere Fächer und außerdem war sie bei den ZAG-Prüfungen mit ihm in den praktischen Gruppen. Er wusste noch wie ihr Flug-Zauber nach hinten losging und plötzlich Professor Flitwick durch den Raum segelte. Allmählich kam seine Erinnerung wieder. Cook - Dearing - Date - Schreie - Tränen - gelegentlich auch mal eine Ohrfeige. Cedric warf einen Blick zum Ravenclaw-Tisch, an dem sich Raymon wieder mal in der Bewunderung sonnte und lächelnd Witze erzählte, über die die anderen vergnügt lachten. "Verdammter Idiot", murmelte der Hufflepuff und ballte die Hände zu Fäusten. "Das kannst du laut sagen", bestätigte Aaron. Er sah sie nicht über das Wochenende, weder beim Essen, noch in der Bibliothek und schon gar nicht auf den Gängen. Aber er begegnete ihr tagtäglich in seinen Gedanken, traf sie jede Nacht in seinen Träumen. Seltsam, dass ihm dieses Mädchen nicht aus dem Kopf ging, als wäre die Vorstellung von ihr so wichtig wie Atmen, ein natürlicher Vorgang, den man nicht steuern konnte. Dorothy - es klang süß und verspielt, fröhlich und ausgelassen. Doch er sah nur ihr trauriges Gesicht, dass nicht zu diesem Namen passen wollte. Er versuchte sich vorzustellen wie sie lächelte und lachte, aber diese Vorstellung hielt nicht lange aufrecht. Schon bald wurde das Lachen von traurigen Augen abgelöst, die um Hilfe zu rufen schienen. Sie sprach seinen Namen und es klang zauberhaft aus ihrem Mund. Sie nahm seine Hand und es umfing ihn das wohlige Gefühl von Geborgenheit. Sie war nicht echt, nicht SO echt. Denn weder sagte sie seinen Namen, noch berührte sie ihn. Er sah sie nicht einmal. Dorothy war am Montag nicht in Kräuterkunde und sie kam auch nicht zu Verwandlung. War sie krank? Sie war nicht im Krankenflügel, er hatte unter einem Vorwand nachgesehen. Cedric überlegte ernsthaft, ob er einfach bei ihren Freundinnen nachfragen sollte, aber was würde die dann denken? Schließlich kannte er Dorothy nicht so gut. Die Sorge nahm ihn ein. Seine Gedanken kreisten nur noch um das Wohl der blonden Gryffindor, die er doch gar nicht kannte. Warum eigentlich nicht? Erst jetzt fiel ihm auf, dass er sie in den gemeinsamen sechs Jahren kaum beachtet hatte, geschweige denn, dass er sich mit ihr unterhalten hatte. So viele Möglichkeiten sie kennen zu lernen und er hatte sie alle verpatzt. Warum? Was wäre gewesen, wenn sie vom ersten Tag an miteinander gesprochen und gelacht hätten? Er stellte sich vor, dass sie nun an seiner Seite wäre. Er kannte Dorothy Dearing nicht und dennoch hatte er sich verliebt. Verdammt! Sie tauchte auch am Dienstag nirgendwo auf, als wäre sie nicht real. Am Mittwoch war sie ebenfalls nicht zu finden, als wäre sie ein Phantom. Donnerstags begann es zu Regen und es gab keine Spur von ihr. Der Freitag begann mit dunklen Wolken und im Laufe des Tages schüttete der Himmel Millionen dicker Tränen. Niemand ging nach draußen. Fast niemand. Cedric wollte und musste nachdenken. Es zog ihm zum schwarzen See, der noch dunkler schien als sonst. Seine Gedanken kreisten um den zauberhaften Geist, der durch sein Leben gehuscht war und den der raue Wind wohl fort getragen haben musste. Er ging am Ufer entlang und kickte einen Stein vor sich hin. Faszinierend, so ein Stein. Nur für einen kurzen Moment schaute er auf, gleich danach sah er noch einmal hin. Da saß sie auf einem großen Stein, der halb ins Wasser ragte. Die Beine baumelten über dem Wasser, das Gesicht war starr auf die Wellen gerichtet und die blonden Locken klebten an der blassen Haut. Sie trug eine Sommeruniform, ein Rock und eine kurze Bluse, beides vom Regen durchnässt. Kalter Wind musste ihr ins Gesicht schlagen, aber sie rührte sich nicht. Langsam ging er auf sie zu, er wollte sie nicht erschrecken. Dorothy bemerkte es nicht. Ihr Körper war hier, ihr Geist wohl aber ganz woanders. Cedric zog seinen Umhang aus. Vorsichtig legte er ihn um ihre Schultern. "Du wirst dich erkälten", sagte er sanft. Erschrocken schaute sie auf. Ihre Augen trafen seine. Sie waren tränennass. "Warum weinst du?", fragte er, aber sie reagierte nicht. Sie schaute ihn einfach an. Zögerlich hob er die Arme und zog das Mädchen an sich. Es schien einen Schalter bei ihr umzulegen, sie erwiderte seine Geste und schluchzte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)