Bindungsphobie von CurlyHair (Was ist Liebe?) ================================================================================ Kapitel 1: Because of you - Dorothy ----------------------------------- Daas erste Kapitel :) Das Lied dazu ist "Because of you" von Kelly Clarkson -*- Endlich. Sie war angekommen. Sie war zurück an dem Ort, an dem ihr Herz wohnte. Hogwarts. Ein langer Sommer lag hinter ihr, ein Sommer der gefüllt war mit dem Geschrei ihrer Eltern und dem Weinen ihres kleinen Bruders. Zufrieden lächelnd schlenderte sie durch die alten Gemäuer des Schlosses, tief versunken in ihren eigenen Gedanken und Erinnerungen an die vergangene, glückliche Kindheit; wie gesagt, vergangen. Das Kindsein war endgültig vorbei, nicht nur während des Sommers, wenn sie die Mutterrolle für ihren Bruder übernehmen musste, sondern auch in Hogwarts sollte sich doch so einiges verändern. Aber davon ahnte das junge Mädchen nichts. "Dorothy! Hey Dory, warte mal!", rief eine bekannte Stimme hinter ihr. Lächelnd drehte sie sich um. "Hey Alicia", begrüßte sie ihre Freundin. "Wo gehst du hin? Zum Essen? Dann komme ich mit", meinte Alicia und hakte sich unter. "Hast du eigentlich schon gehört, was bei der Weltmeisterschaft passiert ist?", fragte die Gryffindorjägerin. Dorothy nickte seufzend: "Ja, hab ich, es muss furchtbar gewesen sein. Mum meinte es hätte einige Verletzte in jener Nacht gegeben. Das Krankenhaus war völlig überfüllt." Alicia schüttelte traurig den Kopf: "Es war wirklich ganz schlimm, aber zum Glück gab es keine Toten, soweit ich weiß. Bis auf diesen schlimmen Vorfall, war aber das Spiel eine Sensation. Du hättest es sehen müssen, einfach fantastisch. Die Iren waren mal wieder in Topform, da hatten die Bulgaren keine Chance." Verwundert hob ihre Freundin die Augenbrauen: "Aber Krum hat den Schnatz gefangen." Alicia lachte: "Ja, damit hat er das Spiel beendet und seiner Mannschaft 150 Punkte geholt, leider war das zu wenig, die Iren lagen zu weit im Vorsprung. Mensch, Dory, du wirst Quidditch doch auch irgendwann mal verstehen oder?" Lachend zuckte die Angesprochene mit den Schulter: "Das glaube ich nicht, dieser Sport ist zu hoch für mich." "Dorothy Dearing wir sind enttäuscht von dir." "Seit Jahren hängst du mit uns rum und kennst dich immer noch nicht mit Quidditch aus." Ertönten zwei Stimmen hinter den Mädchen und ehe sie sich umdrehen konnten hatten schon die Weasley-Zwillinge die Arme um ihre Schultern gelegt. "Fred... George? - Ach egal - könntest du das bitte sein lassen?", meinte Dorothy zu dem Rotschopf an ihrer Seite. "Nein, natürlich nicht, als könnten wir dich gehen lassen" "Ja genau, wir würden dich höchstens weg lassen wenn du endlich Quidditch lernst und selbst dann..." "...ist deine Chance minimal", ergänzte Alicia grinsend und wand sich lachend aus dem Griff von George. Oder war es Fred? Dorothy lachte. "Als würde ich euch je verlassen wollen." Sie legte nun einen Arm um den Weasley-Zwilling, der sie im Griff hatte. Sie war sich langsam recht sicher, dass es Fred sein musste, denn George würde immer Alicia umarmen. Dorothy und Angelina Johnson, Gryffindor-Jägerin und ebenfalls eine sehr gute Freundin, wussten, dass George in Alice verknallt war. Es war nur zu blöd, dass dieses Traumpaar selbst nichts davon ahnte. Noch nicht. Der Gedanke an die ewigen Kupplungsversuche ließen Dory grinsen. Es war nicht so das sie wirklich Ahnung davon hatte, wie das mit der Liebe funktionierte, aber sie wusste das Liebe Menschen glücklich machen konnte. Fast alle Menschen jedenfalls. Sie hielt sich selbst für ein Wrack das der Liebe nicht fähig ist. Alice und Angelina hätte jetzt behauptet Dorothy sei einfach durch die Beziehung ihrer Eltern ein bisschen vorsichtig geworden, was solche Sachen anging und Dorothy konnte nicht leugnen, dass ihre Eltern da eine wichtige Rolle spielten. Wenn ein Kind mit ansah, wie eine liebevolle Ehe - ja, das war sie einst gewesen - in die Brüche ging, wie aus Liebe allmählich Hass wurde, konnte dieses Kind noch die Schönheit der Liebe erkennen? Dorothy wusste, dass sie nicht vorsichtig gegenüber Beziehungen, die das freundschaftliche überstiegen, war. Sie hatte geradezu eine Phobie dagegen. Ja, Dorothy wusste, dass sie voll und ganz bindungsunfähig war. "Hey Dearing, gehst du mal mit mir aus?", quatschte sie ein Ravenclaw grinsend an, als sie mit ihren Freunden durch die Große Halle ging. Raymon Cook. Er wusste, dass sie niemals Ja sagen würde, das wusste jeder, denn Dory ging niemals aus, außer mit ihren Freundinnen, aber ein Date mit einem Jungen? Lieber stürzte sie sich von einer Klippe! Aber Cook erfreute sich an den bösen und auch verletzten Blick des Mädchens. Er ergötzte sich daran und so fragte er sie Jahr für Jahr aufs neue. Alice schob ihre Freundin vorwärts, während Fred Raymond einen abschätzenden, wütenden Blick zuwandte, bevor er den anderen zum Tisch der Gryffindors folgte und sich neben Lee Jordan fallen lies. Das lachende Gebrüll von Cook und seinen Affenkumpels drang herüber. "Ach Dory, lass Cook quatschen, wie er will. Er ist doch nur ein hirnloser Idiot", meinte Angelina, neben die sie sich gesetzt hatte, und legte den Arm um sie. "Ich weiß", meinte Dorothy. Ihr Stimme klang ruhig und gelassen. Innerlich brodelte es aber in ihr, sie konnte dieses Gefühl nicht ausschalten. Sie war durch Cooks Worte verletzt, jedes mal aufs neue. Sie nahm sich ein bisschen Kartoffelauflauf und begann zu essen. Unter Beobachtung von vier Augenpaaren. "Also ich würde sagen..." "... wir erteilen Cookie-Boy mal eine Lektion", sprachen die Zwillinge und wandten sich an Lee. Der grinste: "Ich hätte da noch eine springende Schreibfeder im Angebot. Ja, der arme Raymond, wird damit seine Problemchen haben." Fred und George nickten: "Das ist ja schon prima..." "Aber Cook soll mal so richtig bluten." "Lass das!", sagte Dorothy laut und schüttelte den Kopf, "Das ist ganz allein meine Sache." Sie schob den noch halbvollen Teller von sich und stand rasch auf. "Ich habe keinen Hunger mehr", murmelte sie und verließ mit großen, schnellen Schritten die Halle. Ihre Augen brannten. Tränen kämpften sich heraus, aber das Mädchen wollte nicht weinen, nicht hier, nicht jetzt, nicht wegen dem unsinnigen Gequatsches eines Vollidioten. Aber wie sooft verlor sie den Kampf um die Beherrschung und als sie zielos durch das Schloss lief, schluchzte sie leise und wischte sich mit dem Ärmel die heißen Tränen von den Wangen. Sie sah ihn nicht kommen, als er die Treppen herunter eilte, um noch etwas zu Essen zu bekommen. Er war schon spät dran. Sie nahm den Zusammenstoß nur unterbewusst war. Erst als sie auf dem kalten Steinboden landete, realisierte sie, dass sie gerade mit voller Wucht in jemanden rein gerannt war. "Oh nein, es tut mir so Leid, ich hatte es so eilig, ich hab dich nicht gesehen. Tut mir Leid. Hast du dich verletzt?", fragte eine weiche Stimme besorgt. Dorothy sah blinzelnd auf. Sie hatte diesen Jungen schon öfters gesehen, aber sie konnte ihm keinen Namen zuordnen. In ihrem Kopf drehte sich noch alles. "Mir geht es gut", antwortet sie schlicht. Der Junge hielt ihr eine Hand hin. Zögerlich griff sie danach und ließ sich von ihm auf die Beine helfen. "Danke", murmelte sie, "ich muss weiter." Damit ging sie ohne sich noch einmal nach dem Jungen umzusehen, der ihr verwundert nachsah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)