Kawaisa amatte nikusa hyaku bai von abgemeldet (Aus zu viel Liebe wird leicht hundertfacher Hass) ================================================================================ Kapitel 22: Back to you ----------------------- Back to you Read & Enjoy Es war ein angenehmer Frühlingstag. Bis vor wenigen Minuten hatte es noch geschüttet wie aus Eimern. Jedoch war der Regen derzeit verschwunden und die Sonne bahnte sich einen Weg durch die dichte Wolkenbank. Die Straßen glitzerten im leichten Strahle der Sonne, von den Pflanzen tropfte das Wasser, während die Menschen aus ihren Verstecken hervorkamen, in die sie der Regen getrieben hatte. In dem kleinen Straßencafé herrschte Tumult. Viele Menschen, die zu Fuß waren, hatten sich hierhin geflüchtet, um vor dem Regen Schutz zu suchen. Die Bedienung kam mit den Bestellungen nicht nach. An einem der Tische saß die junge Haruno und unterhielt sich mit einer wunderschönen Frau. Sie wirkte noch nicht sehr alt. Ihre langen schwarzen Haare umschmeichelten ihr Gesicht und ihre Augen waren so schwarz wie die Nacht. Sie besaß ebenfalls diese seltene Blässe, die ihr feines Gesicht noch graziler wirken ließ. Sakura spielte nervös mit ihrem Trinkhalm und rührte es in ihrer Eisschokolade herum. „Und du bist dir sicher, dass er auch wirklich kommen wird?“, fragte Mikoto Uchiha angespannt. Sie erinnerte sich daran, als sie den Anruf von Sakura erhalten hatte. Zuerst dachte sie, es handelte sich um einen Telefonstreich. Doch als Sakura davon angefangen hatte, dass sie sie und Itachi in einer Eisdiele gesehen hatte, begann sie Sakura zu glauben. Kurz darauf hatten sie erneut telefoniert und vereinbart dieses Wiedersehen, mit ihrem Sohn, zu arrangieren. „Seien Sie unbesorgt. Ich hab dafür gesorgt, dass er von nichts Wind bekommt und er müsste jeden Moment hier sein.“, versprach ihr die junge Haruno. Nicht eine Minute war vergangen, da vibrierte es in Sakuras Hosentasche. Sie zog ihr Handy heraus und las die SMS. Hallo meine Schöne. Steh vor dem Café, sehe dich aber nicht. Sie entschuldigte sich für eine Minute und verließ das Café. Vor dem Brunnen stand Sasuke und sah sich um. Seine Hände hatte er in seinen Hosentaschen vergraben. Er trug einen dunkelblauen Pullover und eine ebenso dunkle Jeans. Als er sie erblickte legte sich seine angespannte Miene und lächelte ihr sanft zu. Mit raschen Schritten überquerte er die Straße und kam auf sie zu. Er legte seine Arme um ihre Hüfte und zog sie zu sich ran. „Hallo mein Engel. Ich hab dich schon gesucht. Hast du meine SMS bekommen?“, fragte Sasuke und schaute aufmerksam zu Sakura. Sie lächelte ihn freudig an und nickte. „Komm mal mit. Ich muss dir etwas zeigen.“ Für einen Moment dachte Sakura darüber nach, wie sie Sasuke an den Gedanken gewöhnen sollte, dass seine Mutter keine zwanzig Meter von ihm entfernt war. „Aber du musst mir versprechen, das, was du jetzt siehst nicht mit deiner Gleichgültigkeit abtun wirst.“ Mit diesen Worten schnappte sie sich Sasukes Hand, verschränkte ihre Finger mit den seinen und ging zurück in das Café. Ihr Herzschlag war beschleunigt. Was, wenn Sasuke sich darüber gar nicht freute? Oder wenn er sofort wieder umkehren wollte? Sie schaute unsicher zu ihm hinauf. Er wirkte gefasst, doch sie wusste, dass es nur Attrappe war. Ein letzter tiefer Atemzug, dann sah sie schon Mikoto Uchiha. Mikoto Uchiha hielt sich ihre Hand vor den Mund und hatte gerötete Augen. Sasuke stockte. Er sah sie. Die Sabakuno schritt die Auffahrt hinauf, als ihr der gefüllte Briefkasten ins Auge stach. Ein weißer Brief, an ihren Bruder adressiert, füllte den Kasten. Sie konnte sich denken, woher er stammt, jedoch wagte sie trotzdem einen Blick auf den Absender. Leise hauchte sie das Wort >Amerika<. Hastig kramte sie ihren Haustürschlüssel heraus und öffnete die Tür. Ihre Schuhe schleuderte sie achtlos in die nächstbeste Ecke. Ohne die Warnschilder an Gaaras Zimmertür zu beachten rupfte sie seine Tür auf und fing an auf ihn einzureden. Genervt unterbrach er seine Schwester in ihrer Tortur. So eine Qual, wie ihr ununterbrochenes Gequatsche, konnte er jetzt wirklich nicht gebrauchen. Vorerst hatten andere Sorgen oberste Priorität. „Was willst du? Ich habe zu tun.“ „Du hast einen Brief aus den Staaten bekommen.“ Überrascht weitete Gaara seine Augen und nahm sich den Brief, den Temari zuvor auf sein Bett gelegt hatte. Er löste die zugeklebte Lasche und zog den darin enthaltenen Druck heraus. Schnell überflog er seine Post und schaute fassungslos zu seiner Schwester. „Sie nehmen mich auf“, murmelte er so leise, dass es fast nicht zu verstehen wäre, stände Temari nicht direkt neben ihm. Er legte den Brief beiseite, während er, noch immer leicht verwirrt über die Aufnahme, anfing in seinem Zimmer im Kreis umher zu laufen. Temari ergriff das Schreiben und las es sich durch. Es stimmte. Gaara hatte hiermit den Schlüssel zu seiner Zukunft. Die ‚George Washington University‘ in den Staat Washington D.C. und somit 15.000 Kilometer von seiner Heimat entfernt. Ihr war schwer im Magen. Wenn sie daran dachte, dass sie ihren Bruder vielleicht nur noch einmal im Jahr sehen würde. Doch dann erblickten ihre Augen etwas, das noch beunruhigender war. In ihm drohte es überzukochen. Was machte seine Mutter hier? Warum glaubte er nicht daran, dass es ein Zufall sein konnte, sie zu treffen? Er wollte direkt umdrehen und wieder verschwinden, da drückte Sakura ihn weiter in Richtung Mikoto Uchiha. Er hatte ihr versprochen nicht abzuhauen. Er hatte ihr gerade viel versprochen und war sich nun nicht mehr sicher, ob dies noch einzuhalten wäre. Unsicher schritt er auf sie zu. Um nicht zu stolpern verstärkte er den Druck seiner Hand und hielt sich fester an Sakura. Gemischte Gefühle machten sich in ihm breit. Er fühlte sich seltsam. So mulmig hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Es waren Gefühle der Freude, der Wut, der Trauer, der Angst, der Erleichterung. Freude, seiner Mutter wiederzusehen. Wut, dass sie ihn nie kontaktiert hatte. Trauer, dass er sie nie vergessen hatte. Angst, sie wieder zu verlieren. Erleichterung, dass es ihr gut ging. Mikoto Uchiha rückte ihren Stuhl zurück, schritt zögerlich auf Sasuke zu, zog ihn einfach in ihre Arme und weinte. Weinte aus tiefstem Herzen. Sie hatte ihren Sohn wieder. Ihr kleiner Sasuke. Der nun aber gar nicht mehr klein war. Die Gefühle sprudelten aus ihr heraus. Lächelnd, und gleichzeitig weinend, löste sie die Umarmung. Sie schaute sich Sasuke genauer an. In seinen Augen spiegelten sich dieselben Emotionen wider, die sie selbst auch verspürte. „Mein kleiner Sasuke...“ Sie strich ihm eine verirrte Strähne aus seinem Gesicht. Er war nun erwachsen geworden. Ein junger Mann. Er hatte angefangen sein Leben selbst zu bestimmen und zu meistern. Ein unglaubliches Gefühl des Stolzes überfiel sie. Sasuke war überwältigt. Nie hätte er gedacht, mit solch einer Wärme empfangen zu werden. Nie hätte er gedacht, seine Familie wiederzusehen. Sasuke stand noch immer unter Schock. Wie sollte er nun damit umgehen? Sollte er einfach so tun, als wäre nie etwas gewesen, oder… Fragen über Fragen strömten in seinem Kopf umher. Er war indessen allein mit seiner Mutter. Sakura hatte sich entschuldigt und war dann gegangen. Was sollte er ohne Sakura nur tun? Ohne sie wäre er nie auf den Gedanken gekommen, sich mit seiner Familie zu treffen, gar zu versöhnen. Doch was wollte er sich mit seiner Mutter versöhnen? Sie waren nie in Streit geraten. Nur er, mit seinem…diesen Gedanken zu denken…wie lange hatte er das Wort nicht mehr verwendet? Doch er musste es jetzt wissen. „Weiß Itachi und…, “ er konnte dieses Wort nicht in Gegenwart seiner Mutter aussprechen. „…das du hier bist und dich mit mir…naja triffst?“ Mikotos schönes Gesicht verzog sich zu einem traurigen Lächeln. Sie schüttelte mit dem Kopf und erklärte Sasuke, dass sie Itachi vorerst nichts sagen wollte. So auch ihrem Mann. Am wenigsten ihrem Mann. Sie allein konnte sich schon kaum ausmalen, was es bedeutet Sasuke wiederzusehen. Wie also sollte erst ihr Mann darauf reagieren?! Daher empfand sie es als besser, zu Beginn zu schweigen. Zwischen den beiden legte sich das unangenehme Schweigen. Bis Mikoto anfing zu erzählen, wie stolz sie auf Sasuke sei und zu sehen, dass er glücklich wirkt. Besonders an der Seite von Sakura. Allerdings war es der letzte Satz, ehe sie das Café verließen, der Sasuke nicht mehr aus dem Kopf ging. “Ich hoffe, dass ich eines Tages vielleicht wieder ein kleiner Teil deines Lebens werden darf.“ So hatte sie es ihm gesagt. Es war ein minimaler Hoffnungsschimmer, der nach diesen wenigen, aber bedeutungsvollen, Worten in ihm aufgekeimt war. Vielleicht bekam er die Chance etwas aus seinem früheren Leben wieder zu erlangen. Er hoffte...nein er wünschte es sich. Im Auto spielte leise das Lied ‚Back to you‘ von ‚Brian Adams‘ im Hintergrund. Mikoto hatte Sasuke angeboten ihn noch bis zu sich nach Hause zu fahren. Als sie die letzte Straße einbogen und vor Sasukes Wohnung Halt machten überkam Sasuke ein Gefühl der Beklemmung. Er müsste sogleich wieder alleine sein. Seine Mutter würde wieder davon fahren. Sie bemerkte, dass seine Laune sich verändert hatte. Als Mutter spürte sie es einfach. Egal wie lange sie nun schon getrennt waren. Ein letztes Mal zog sie ihn in ihre Arme und versprach ihm, dass sie ihn wiedersehen wolle. Es war ein emotionsreicher Abschied. Mikoto fuhr mit tränenden Augen davon, während Sasuke einen Bogen um seine Wohnung machte und das kleine Stück zu Sakura lief. „Sakura! Beeil dich mal ein bisschen. Die Kartons tragen sich nicht alleine in den Keller.“ Es war Sayos Stimme die ihm Wohnzimmer schallte. Sie hatte beschlossen umzuräumen und auszumisten. Es stand einfach so viel herum, dass nicht weiter benutzt werden würde. Das Läuten der Tür unterbrach Sayos Appell, was Sakura noch alles für sie erledigen müsse. In eiligem Tempo schritt sie zur Tür und öffnete diese. „Guten Tag, Sakuras Tante.“ „Dir auch einen guten Tag. Komm doch rein.“ Sie trat beiseite und ließ Sasuke hinein. Sayo ging zusammen mit Sasuke zurück ins Wohnzimmer und erklärte ihm, dass Sakura gleich hier sei. Sie selbst entschuldigte sich für den Moment. Sasuke blieb allein zurück. Er hörte das bekannte schnaufen, als die Rosahaarige das Zimmer betrat und eine Kiste mit viel Gedöns auf den Boden abstellte. Er begrüßte sie mit einem knappen ‚Hi‘ und ließ sich auf die Couch fallen. Sie machte es ihm gleich und schaute ihn mit einem erwartungsvollen Blick an. Anstatt einer Antwort oder einer ausführlichen Interpretation setzte sich Sasuke auf Sakuras Schoß. Keuchend versuchte sie ihn von sich zu schieben, was natürlich leichter gesagt, als getan war. „Sasuke! Geh runter! Du bist verdammt schwer!“ Er bewegte sich keinen Millimeter weg. Stattdessen fing er an zu lachen. „Okay…jetzt bekomm ich wirklich Angst.“ Sakuras Versuche, ihn von sich zustoßen, trafen sich im nichts wieder, als Sasuke urplötzlich von ihr runterging. Beim Aufstehen flüsterte er ein sanftes ‚Danke‘. Erleichtert über dieses Wort umspielte ebenfalls ein Lächeln ihr Gesicht. Temari musste sich setzten. Das konnte doch einfach nicht sein. Gaara bekam mit, dass seine Schwester kreidebleich geworden war und hielt in seiner gleichförmigen Kreisbewegung inne. „Was ist denn los?“ „Hast du dir mal das Datum angeschaut, wann du dort sein sollst?“, fragte sie ihn. Perplex schüttelte er den Kopf. Was war an einem Datum so weltbewegend? „Wieso…?“, wollte er ansetzten, als Temari ihm wieder dazwischen fuhr. Sie sprang wütend auf. „Kapierst du nicht? Du sollst in den Ferien nach Amerika fliegen!“ Während des analysieren dieser Aussage, wurde ihm bewusst, was das zu bedeuten hatte. Die nächsten Ferien waren in vier Wochen. T.B.C. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)