Die Tochter des Mondlichts von squeerin ================================================================================ Prolog: Einleitung ------------------ Die Dunkelelfe und Priesterin der Dunkeln Maid, die nach all den Jahren der Flucht nun endlich zu hoffen gewagt hatte den Häschern ihrer älteren Schwester und Mutter Oberrin des Hauses De'ban entkommen zu sein und hier, im Wald von Amtar an der nördlichen Grenze von Dambrath, ein Leben in Frieden führen zu können. An diesem Ort hatte sie zum ersten mal Freunde als auch Gleichgesinnte ihres Volkes gefunden, eine Zuflucht für jene Dunkelelfen die sich von der bösen Göttin Lloth abgewandt hatten und nun zu Eilistraee, der Dunklen Maid, beteten. Doch vergebens, wie sich nun herausstellte. Ihre Gemeinde wurde von einer Übermacht feindlicher Drow angegriffen. Sie wollte schon ihren Schwestern zu Hilfe eilen als sie die Wappen ihres ehemaligen Hauses erkannte und sie die Panik überkam. Sie rannte zurück in ihre Wohnhöhle, nahm ihr Kind vom Bett auf und floh in den Wald. „Wie haben sie mich gefunden? Wie haben sie mich hier nur finden können?“ Diese Fragen gingen der Drowfrau nicht aus dem Kopf und konnten nur noch von der Angst um das Leben ihrer drei Wochen alten Tochter, welche sie in einer Decke in den Armen hielt, verdrängt werden. Während sie durch die Finsternis des Waldes lief, verfolgt von einer monströsen Bestie, deren Augen in der Schwärze der Nacht, hinter ihr rot leuchteten. Sie fühlte ihren Verfolger förmlich näher kommen, seine scheren Schritte mit denen er durchs Unterholz preschte klangen in der Stille der Nacht wie dumpfe Paukenschläge auf dem trockenen Waldboden. Das gleichmäßig keuchende immer lauter werdende Geräusch seines Atems raubte ihr auch noch den letzten Rest an Hoffnung ihm zu entkommen. Dann stürzte sie, ihre Tochter entglitt ihr, flog in hohem Bogen in die Dunkelheit und verschwand im tiefen Farn. Ehe sie sich von dem Aufschlag erholen und wieder aufstehen konnte war ihr Jäger schon über ihr und riss sie mit einer seiner mächtigen Klauenhänden hoch, sodass sie mit den Füßen in der Luft hing. „Hast du wirklich geglaubt uns entwischen zu können?“, knurrte er sie an. Ihre Augen vor Schrecken und Angst aufgerissen starrte sie den Draegloth, ein halb dämonisches halb dunkelelfisches Wesen mit dunkler Haut die nur Stellen weise von dichtem weißen Pelz bedeckt, vier Armen, ein Paar das bis zum Boden reicht versehrt mit tödlichen Krallen und ein kurzes Paar das unterhalb des langen Paars sitzt, einem Hunde artigen Gesicht und einen mächtigen Torso mit zwei halb menschlichen halb hündischen Beinen und anstelle normaler Füße riesige Pfoten. „Jetzt haben wir dich doch gekriegt und du hast uns gleich noch ein ganzes Nest voller mondanbetender Verräterinnen dazu präsentiert,“ er verstärkte den Druck der Hand, mit der er sie hielt und die ihr fast um den gesamten Brustkorb reichte. Er presste ihr damit die Luft aus den Lungen und hob sie dicht vor sein Gesicht und sah ihr in die Augen. „Ich glaube in Anbetracht dieser großen Beute, zu der du uns geführt hast, könnte dir meine Mutter und Schwester von dir noch einmal vergeben. Ja ich würde sagen selbst die allmächtige Spinnenkönigin könnte dir verzeihen, dass du sie verraten hast, wenn du dich ihrer gerechten Strafe unterziehst.“ Statt ihm eine Antwort zu geben nahm sie all ihre verbleibenden Kräfte zusammen, legte ihre Hand auf die Brust des Draegloth und schickte einen Schwall negativer Energie in seinen Körper. Das Blut spritzte und eine breite Wunde klaffte nun quer über seinen Torso. Vom plötzlichen Schmerz überrascht schrie er auf, ließ seine Gefangene fallen und taumelte einige Schritte zurück. „Niemals...! Niemals werde ich je wieder als Sklavin vor Lloth kriechen!“keuchte sie um Atem ringend kaum im Stande sich auf den Beinen zu halten und begann erneut einen Zauber zu wirken. Der Halbdämon, den Schock überwunden stürmte nun auf sie zu und bevor sie ihren Zauber vollenden konnte durchtrennten seine Rasiermesser scharfen Krallen ihre Kehle und Stimmbänder. Leblos sank ihr Körper in sich zusammen. „Verdammte Hexe!“ knurrte er zwischen seinen Reisszähnen hindurch, spuckte der Toten ins Gesicht und leckte das Blut von seinen Fingern während er sich zum gehen in die Richtung wandte aus der sie gekommen waren. Mondlicht bahnte sich einen Weg durch Blätter und Äste und fiel auf die sanften Züge der Toten Drow. Neben der Leiche nahm eine schlanke hochgewachsene Dunkelelfe, nackt und mit knöchellangem silbernem Haar, Gestalt an. Sie kniete nieder und wischte der Toten das Gesicht ab und sprach: „Steh auf mein Kind, nun ist die Zeit deiner Flucht zu ende. Die Diener Meiner verdorbenen Mutter können Euch nicht mehr kriegen. Eure Seele ist jetzt frei mit mir zu kommen.“ Die Priesterin öffnete langsam ihre Augen und fand sich auf dem Waldboden liegend ihrer Göttin gegenüber. Sie tastete mit einer Hand an ihre Kehle und stellte fest, dass dort nicht mal ein Kratzer war. „Herrin, sagt mir träume ich? War all das nur ein Albtraum oder eine Vision?“ „Nein. Weder das Eine noch das Andere.“ antwortete die Göttin. Sofort machte sich wieder Panik auf dem Gesicht der Liegenden breit und sie wollte schon aufspringen, doch die Erscheinung hielt sie zurück. „Keine Sorge deine Tochter, T'alira, ihr geht es gut. Sie liegt dort drüben im Farn.“ „Kann ich zu Ihr?“ schoss es aus der Priesterin und die Panik wich Erleichterung. „Gewiss. Komm mit.“ Sie standen auf, gingen in die genannte Richtung und Strichen den Farn beiseite. Doch die Szene die sich ihnen nun bot ließ die Mutter der Kleinen bis ins Mark erstarren. Das Bündel aus dem nur der Kopf des Mädchens herausschaute lag in einem Haufen alten Laubs, die Augen der Kleinen, weit aufgerissen, starrten voller Angst, wie sie nur ein kleines Kind zum Ausdruck bringen kann, auf eine tellergroße schwarze Witwe, die auf der Brust des Mädchens saß, das Maul ihrem Gesicht zum zubeißen bereit zugewandt. Blitzschnell war die große Dunkelelfe bei der Kleinen, riss die Spinne von ihr weg und schleuderte sie gegen den nächsten Baum, an dem nur ein schwarzer Fleck zurückblieb. „Selbst jetzt dürstet es Lloth noch nach eurem Blut, da eure Seele nicht mehr für sie erreichbar ist.“ Die Göttin bückte sich und hob das Mädchen auf, welche sie nur groß ansah. Immer noch zitternd vor Schreck trat die Priesterin neben ihre Herrin um sich zu vergewissern, ob mit ihrer Tochter auch alles in Ordnung sei, doch diese zeigte keine Spur von angst mehr. „Was wird jetzt aus Ihr?“ wollte die besorgte Mutter wissen. „Sie muss natürlich auf dieser Welt bleiben, ihre Zeit mit mir zu gehen ist noch lang nicht gekommen. Doch keine Angst dieses Kind hat nun meinen Segen erhalten und wird von jetzt an unter meinem persönlichen Schutz durchs Leben Gehen. Seht dort drüben ist ein verlassener Fuchsbau, da wird sie sicher sein bis sie Jemand findet der für sie sorgen kann.“ An dem Bau angekommen nahm abermals ein engelhaftes Wesen vor ihnen Gestalt an, ein Weiblicher Solar mit silbern schimmernder Haut und von beinahe drei Metern Größe überragte es sogar die Göttin bei weitem, die weißen Flügel eng an den Körper geschmiegt. „Seid gegrüßt Dunkle Maid und Dame des Tanzes.“, sprach es mit seiner tiefen kräftigen Stimme und machte eine tiefe Verbeugung. „Seid ebenfalls gegrüßt edles Wesen.“, antwortete die Göttin. „Meine Herrin, die Silberne Dame schickte mich aus diesem Kind ihr Geschenk zu überbringen, die Gabe die es seit seiner Geburt besitzt nach freiem willen einsetzen und kontrollieren zu können um somit dem Schicksal das ihr bestimmt ist leichter entgegenzutreten.“ Das Wesen machte eine winkende Handbewegung das Bündel mit dem Mädchen schwebte aus den Armen der Göttin und blieb in der Luft stehen. Dann entblößte es den Rücken der Kleinen und berührte sie mit der Hand an der linken Schulter, dort begannen sich nun feine silberne Linien auf der dunklen Haut auszubreiten und bildeten ein Paar weiblicher Augen umgeben von sieben Sternen. Als es fertig war wickelte das Solar die Kleine wieder ein und überreichte sie ihrer Mutter. Diese nahm sie an sich steckte das Heiliges Symbol ihrer Göttin, ein Amulett in Form einer nackten langhaarigen Drow, die mit einem Schwert vor dem Vollmond tanzte und das sie um den Hals getragen hatte, in eine Falte der Decke und legte ihre Tochter dann in den Verlassenen Bau, nicht ohne das ihr einige Tränen über die Wangen liefen. „Lasst uns aufbrechen, der Mond steht schon tief und der Morgen ist nicht mehr fern,“, flüsterte die Göttin, die Hände auf den Schultern der Priesterin legend zu. Eilistraee nickte dem Solar noch einmal zu und alle drei verschwanden im letzten Licht des Mondes, das Kind alleine aber nicht schutzlos zurücklassend. 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