Angel von Legion ================================================================================ Kapitel 1: ----------- ANGEL Einige sagen, es begann mit dem großen Erdbeben. Andere sagen, es begann mit dem Untergang von Atlantis. Und wiederum andere behaupten, dass es überhaupt nicht begann, es hätte nie stattgefunden. Aber das hat es und es hat viel früher begonnen, als es sich irgendjemand je geträumt hätte. Es hatte schon vor dem Untergang von Atlantis begonnen. Sogar schon vor der ersten Menschheit. Vor der Entstehung der Erde. Mit der Schöpfung, letztendlich. __________________________________________________________________________________________ Das große Erdbeben richtete verheerenden Schaden vor der Westküste Amerikas an. Der Seeboden platzte auf, neue Inseln entstanden durch verschiedene Vulkanausbrüche. Der Strand wurde weit zurückgedrängt und oft zu Klippen aufgeschichtet. Wenige Wochen später betrachtete man es als das größte Naturereignis seid der letzten Eiszeit. Das Gefängnis eines uralten Wesens war von Stein freigelegt worden. Nun fehlte nur noch der entscheidende Funke. Und dieser Funke kam einen Monat später. Ein Mädchen lag auf einer aufblasbaren Schwimminsel im Wasser. Sie sonnte sich. Aber als sie den Kopf zur Seite drehte, riss sie die Augen auf. Eine gigantische, weiße Flosse kam durch das Wasser auf sie zu. Ihre Schreie drangen vielleicht nicht bis auf den Grund des Meeres, aber die Impulse, die sie in ihrer Angst ausstrahlte. Und eben diese Impulse waren der benötigte Funke. Zwei kleine Löcher entstanden im Felsengefängnis. Aus ihnen schien ein überirdisches Licht. Dann platzte es auf. Von oben wäre es vielleicht als ein Lichtschimmer wahrnehmbar gewesen, der sich näherte. Schließlich zeugte eine Art Bugwelle davon, dass etwas durch das Wasser auf sie zuraste, das sie nicht bemerkte. Der Hai stach aus dem Wasser, mit weit aufgerissenem Maul. Aber dann flog er zur Seite und verschwand im Wasser. Kathrin sah verwundert auf das kleine Wesen, das in der Luft schwebte, wo gerade eben noch der Hai gewesen war. Das Wesen wandte sich Kathrin zu. Unwillkürlich hob sie die Hand und das Wesen landete auf ihrer Handfläche. Es faltete seine Flügel zusammen und legte sie über seine Schultern. " Was...bist du?", fragte Kathrin, etwas ungeniert und sehr interessiert. Das Wesen verbeugte sich vor ihr. " Ich bin Omar der Engel. ( Also keine 30. Stockwerke große Kakerlake.) Es war mir eine Ehre, dich retten zu dürfen." Kathrin verschlug es die Sprache. " Erlaube mir nun, dich an den Strand zu bringen." Mit diesen Worten zog Omar ein Seil zwischen seinen Händen hervor und reichte ein Ende der immer noch perplexen Kathrin. Und dann musste sie sich an dem Seil und an der Schwimminsel festhalten, damit sie nicht durch das Wasser gezerrt wurde. Dann wurde Omar langsamer, als sie sich dem Strand näherten. " Ich muss mich entschuldigen. Aber nach einigen Tausenden von Jahren Gefangenschaft in einem hautengen Gefängnis wird man etwas übermütig.", bat er. Kathrin stand auf. Sie wollte wieder die Hand ausstrecken, damit Omar darauf landen könnte. Aber der schüttelte den Kopf. " Ich muss weiter. Es gibt viel aufzuholen." Damit flog er fort. Jason schlief friedlich in seinem Bett. Sein Engelsanhänger lag neben ihm auf seinem Nachttisch. Bis gerade eben war der Himmel wolkenverhangen gewesen. Aber nun schien der Mond ungehindert ins Zimmer. Plötzlich gab es ein Licht. Es war der Anhänger. Dort, wo er aufgehängt war, leuchtete ein Streifen. Da stand der Anhänger auf und wechselte die Farbe. Aber nicht genug damit. Er spreizte seine Flügel und flog geradewegs durchs offene Fenster hinaus. In den schottischen Highlands war eine Schulklasse unterwegs. Mitten in der Nacht rannte ein Mädchen weg. Die Sonne ging auf. Langsam schoben sich ihre Strahlen in der Höhle an der Klippe vorwärts. Irgendwann erreichten sie eine Statue im Felsen. Wo sie die Statue erhellten, verschwand der Fels. Kurz darauf schritt ein junger Mann an den Rand der Höhle. Als er ihn erreicht hatte, fiel ein Mädchen an ihm vorbei, dem Wald entgegen. Er sprang. Der Mann legte seine Arme an und erreichte bald das Mädchen. Er packte sie. " Keine Angst.", beruhigte er sie. Ein gigantisches Licht spannte sich plötzlich Meter weit von ihnen weg. Dann falteten sich Flügel auf und der Fall verlangsamte sich. Sie stiegen wieder und der Mann setzte das Mädchen an der Klippe ab. " Das nächste Mal solltest du besser aufpassen, wo du hintrittst.", meinte der Mann. Nun sah Amanda, dass der Mann einen Kilt trug. " Was....wer sind sie?" " William." Dann stürzte er sich die Klippe hinunter, gleitete auf dem Wind und war verschwunden. Das Einkaufszentrum ParisCentral war, wie immer an Samstagvormittagen, gnadenlos überfüllt. Bis zu jenem Augenblick, als die Polizei das Gebäude stürmte und abriegeln wollte. Aber da explodierte im 5. Stock eine Wand und eine, nein zwei Gestalten fielen in den Innenhof. " Da ist sie!" Gemeint war die untere, kleinere Gestalt. Der Mensch. Aber dann bemerkten die Polizisten das Monster oben. Aus zusammengekniffenen Augen blickte es die erste Reihe der Schutzmänner an. Es wollte auf sie losspringen, als ein Lichtstrahl es an einer Schulter traf. " Du wirst sie nicht verletzen, Dämon.", kam eine zittrige Stimme. Die schwarzgekleidete und maskierte Gestalt kam langsam auf die Beine, knickte dann aber wieder ein. Sie musste sich auf die Hände stützen und keuchte schwer. " Niemals.", kam es leise. Dann schrie sie. Man kannte sie als die Meisterdiebein Elster. Seit einigen Monaten machte sie die Stadt und das Umland unsicher. Im Moment war sie auf Platz 3 der meistgesuchten Verbrecher Frankreichs. Aber einige Leute redeten von ihr ale einer modernen, weiblichen Robin Hood. Und da lagen sie gar nicht so falsch. Bisher hatte sie nur reichere Leute bestohlen. Und niemand wusste, was sie mit ihrer Beute anstellte. Aber nun... Ihr Rücken bewegte sich und wölbte sich auf. Sie riss den Kopf mit einem Schrei der Qual hoch. Ihr Overall platzte an ihrem Oberkörper auf und weißes Licht erhellte das Gebäude. " NEIN! Was macht ein Weltenwächter hier?", schrie das Monster halbwegs verständlich. Das Licht verblasste leicht und die Menschen konnten die gigantischen Flügel sehen, die den Innenhof fast auf ganzer Breite ausfüllten. Ihre Ansätze verschwanden unter dem Kettenpanzer, den die Gestalt trug. " Im Namen des Herrn! Weiche Dämon!" Es war also ein Dämon. Und er wollte sie angreifen. Aber sie wehrte einen Arm des Dämonen ab. Nur leider traf sie ein anderer. Sie wurde einige Meter weit geschleudert und landete an einer Säule, wo sie sich abstieß. Mit einer Faust verpasste sie dem Dämon einen Kinnhaken. Das brachte ihn zum Taumeln. Er brüllte fürchterlich. An seinen 6 Armen wuchsen die Krallen zu unglaublicher Länge. Damit verbreitete er Chaos im Einkaufszentrum und zerstörte den Innenhof größtenteils. Der Kommissaar wurde in der Schulter getroffen und in die Luft geschleudert. Er hielt sich mühsam an einer Lampe fest. " Du willst unfair kämpfen? Das kannst du haben!", rief sie. " Rosenklinge, erscheine!" Aus ihrem Unterarm kam ein roter Lichtstrahl. Und dann hielt sie ein rötliches Schwert. Damit fuchtelte sie so schnell in der Luft herum, dass der Dämon Probleme hatte, es mit seinen Krallen abzuwehren. Sein Körper wurde getroffen. Er verschwand in einem roten Licht, nur eine Rose hinterlassend. Die wurde aufgehoben. Der Kommissaar schrie. Sie sprang und fing ihn auf. Die Rose hatte sie in eine Stelle ihrer Kettenrüstung gesteckt. Kaum waren sie am Boden, zückte der Kommissaar Handschellen und legte sie der Elster um. " So, Elster! Endlich haben wir dich!", meinte er und rieb sich erfreut die Hände. " Sie irren sich. Zum Ersten , haben' sie mich nicht....", sagte sie ohne Emotion. " Und zweitens ist mein Name Jeanne." Nur die Zerstörung und die am Boden liegenden Handschellen verrieten, noch, was gerade hier geschehen war. Marie wachte schweißgebadet aus ihrem Alptraum auf. Aber war es ein Traum gewesen? " Billy, lass das! Oder ich sag's Mama!" Der Junge stocherte mit einem Stecken an einer Qualle herum. Aber die Qualle begann sich zu bewegen. Erschrocken wichen Billy und seine kleine Schwester zurück. Etwas spaltete sich von der Qualle ab, sie veränderte ihre Form und wuchs. Eine menschliche Gestalt formte sich. Aber sie....hatte Flügel! Der Mann blickte auf die beiden Kinder hinab. Warm. " Miriam, ich danke dir für deinen Einsatz für ein schwächeres Wesen." Dann flog er fort. Lange war er in dieser eisigen Hölle gefangen Seit jenen Tagen, an denen sich die erste Menschheit fast vollständig ausgelöscht hatte, zusammen mit fast allen anderen Wesen auf dieser Welt. Die Erdachse war verschoben worden. Und er hier eingeschlossen, durch eine Waffe der ängstlichen Menschen. Aber nun fühlte er die Präsenz Noch immer war es zu kalt, als dass er sich befreien konnte. Die Eisspalte war von einer dünnen Schicht Schnee verschlossen. Das war auch der Grund, weshalb der Polarforscher den Schritt wagte und dabei fast starb. Er fiel auf einen Vorsprung in der Spalte und war kurzzeitig bewusstlos. Danach versuchte Prof. Corde sich wieder aufzurichten. Er bemerkte, dass einige Rippen gebrochen sein mussten. Wie sein Arm. Und sein Bein musste schwer verletzt sein. Corde versuchte, seine Lampe in Gang zu bringen und erstarrte. Vor ihm war etwas. Langsam leuchtete er es ab. Es war eine menschenähnliche Gestalt. Ein Bein ragte abgeknickt über den Rand des Vorsprungs, ein Arm war mit dem Ellbogen auf das Knie des anderen Beins gelegt und mit dem zweiten Arm stützte es sich seitlich ab, wo das Bein über den Vorsprung hing. Aber das eindrucksvollste waren die gigantischen Flügel, die hoch an den Gletscher geschmiegt waren. " Alles in Ordnung, Corde?" " Ich lebe noch! Aber das hier müssen sie sich ansehen! Ich habe etwas gefunden!" Kurz darauf kam ein anderer Polarforscher mit Verbandszeug und einem Erste- Hilfe- Koffer hinunter. Ihm blieb die Spucke weg. Und nicht nur wegen der, mehr als arktischen, Kälte. Kurz darauf wurde er gehoben. Er wurde als der Fund des Jahrtausends gefeiert. C- 14 Proben ergaben ein Alter von ca. 125000 Jahren. Man heilt es für einen Zufall. Oder ein Ding der Unmöglichkeit. Andere Untersuchungen ergaben kein klares Bild. Ein Museum in NY sollte das Ziel sein. Die New Yorker Kanalisation war ein Paradies für Ratten und anderes Viehzeugs, das normalerweise als Ungeziefer bezeichnet werden würde. Also auch Obdachlose und andere, von der Gesellschaft ausgestoßene Menschen. Nun kam es aber, dass eines Tages eine Ratte sich weiter vorwagte, als ein anderes Tier jemals zuvor. Sie kam an eine scheinbare Sackgasse, entdeckte aber einen Spalt in der Wand und kroch hinein. Zwar hatte sie den merkwürdigen Rauch, oder Dampf, bemerkt, der aus dieser Spalte kam, sich darum gekümmert hatte sie sich aber nicht. Er war ausgestellt worden. Mitten im Museum. In einer gläsernen Kältekammer. Nun war er zwei Wochen dort. Da bebte der Boden. Die Besucher räumten das Gebäude, wurden draußen aber von einer riesigen Dämonen- Cyborg- Killer- Ratte angegriffen. Die Kühlung der Vitrine war ausgefallen und langsam taute er auf. Kaum war die Hälfte des Eises geschmolzen, da konnte er sich befreien. Blitzschnell analysierte er die Lage. Die Ratte wollte sich gerade um ein kleines Kind kümmern. Der Dämon wurde durchlöchert. Oben auf der Treppe des Museums stand ein Engel mit einem Maschinengewehr in beiden Händen. " Lass den Jungen in Ruhe, Dämon!", schrie er. Die Ratte begann zu rauchen, oder dampfen, und schrumpfte. Nur eine normale Ratte blieb übrig. Der Engel legte auf eine Löwenstatue an. Aber die Kugeln trafen nicht. Die Statue wich aus. Dann platzte die Haut und ein Monster von einem Löwen zeigte sich. Ellenlange Flügel, ein stachelbewehrterer Körper als ein Igel, Krallen, länger als ein menschlicher Arm und gewaltige Zähne in seinem Rachen. Alles in allem fünf Meter lang und 12 Meter Flügelspannweite. Und als ob das nicht genug wäre, auch noch Feuerwaffen en Masse, in vielen Kalibern. Eingebettet ins Fleisch. Und nun wollte der Dämon endlich richtig anfangen. Eine bedrückende Stille setzte ein. " Im Namen des Herrn! Weiche Dämon!" Ein Schuss. Der Dämon versteinerte und zersprang zu einem Häufchen Elend. Der Schuss war von einer schwarzgekleideten Frau abgegeben worden. Nun steckte sie ihre Waffe weg und schritt langsam zu dem Schotter. Sie bückte sich und hob etwas auf, das sie ebenfalls wegsteckte. Unbehelligt verließ sie schnell das Gebiet. Und auch der Engel. Die Verletzten standen wieder auf. Die Toten nicht. Zwei bewaffnete Bankräuber brachen die Tür auf dem Dach des Bankgebäudes auf. Ihr Hubschrauber sollte bald eintreffen. Aber es erwartete sie etwas anderes, oder jemand. " Ich habe auf euch gewartet.", sagte die Gestalt. Die beiden Bankräuber schossen, trafen aber nicht. Die Gestalt schoss und die Bankräuber fielen bewusstlos, von Betäubungspfeilen getroffen, zu boden. Sie, denn es war eine Frau, steckte ihre Waffe wieder in ihren schwarzen Trenchcoat. Danach setzte sie ihre Sonnenbrille auf. Motorengeräusche hinter ihrem Rücken. Als sie sich umdrehte, begann der Typ in dem Helikopter zu schießen. Aber aus einem unerfindlichen Grund traf er nicht. Stattdessen wurde er aus seinem Sitz gerissen und knallte hart auf den Betonboden des Dachs. Der Hubschrauber verschwand. Die Frau hörte Klicken von Waffen. " Hände hoch und keine Bewegung!" Cops. " Langsam umdrehen!" Ganz langsam drehte sie sich auf dem Rand des Dachs um. Dann näherte sich ein Cop. Und sie ließ sich rückwärts fallen. Im Fall breitete sie die Arme aus. Als die Cops über den Rand sahen, warf die Frau mit einer Bewegung, welche die Welt zu bewegen schien, ihren Trenchcoat zur Seite. Ein Leuchten breitete sich aus. Die Polizisten sahen Flügel. Am Boden, wo weitere Polizisten warteten, kamen aber nur Federn an, von der Größe eines Unterarms. Oben wurden die drei Männer festgenommen und davon geschleppt, weil immer noch bewusstlos. Es gab zwei Brüder. Der eine war Soldat und der andere Biker. Wenden wir uns zuerst einmal dem Soldaten zu. Sein Leben lang war er der Liebling der Familie. In der Schule, im College, beim Studium. Und als er sich freiwillig in die Armee gemeldet hatte, war sein Vater so stolz, dass er eine Feier abhielt. Als Jason, so hieß er, seine Ausbildung bei der Armee abgeschlossen hatte, verliebte er sich in eine Frau, Soldatin. Aber sie wurden durch den Krieg auseinandergerissen. Er wurde auf ein Selbstmordkommando geschickt, nur wusste er es nicht. Also kam Jason nicht mehr zurück. Sein Kommandant hatte ihn verraten. Sein Bruder hingegen zog seit Jahren mittlerweile mit einer Bikergang durch das Land. Sie blieben nirgends lange. Sie arbeiteten für Geld, wenn sie es brauchten. Sie waren berühmt- berüchtigt. Schließlich kam der Tag. Die Gang, Dark Knights genannt, hatte an einer Burger- und Frittenbude gehalten. Ben saß auf seiner Maschine und biss genüsslich in seinen Burger, dass der Ketchup nur so spritzte. Er sah auf. Dann raste er auch schon mit seinem Bike auf die Hürde zu. Er flog darüber sein. Sein Bike fiel und er stieß die Frau zur Seite. Das letzte, was er sah, war er Kühlergrill des LkWs. Vor seinen Augen war es gelb. Seine Augen sahen also nur das goldene Tor. An den Seite der beiden Torflügel stieg eine weiße Wand bis in die Unendlichkeit empor und zur Seite. " Wo bin ich denn hier gelandet?", fragte Ben sich laut. Er klopfte. Eine junge Frau öffnete. " Der Chef möchte dich gerne sehen.", meinte sie. Ben erkannte hinter dem Tor eine Stadt aus Glas. " Folge mir bitte." Als er ihr also folgte, beäugte Ben sie ganz genau. Eine dunkelhäutige Schönheit. Die beste Definition. " Ich bin Njai Loro Kidul. Nenn' mich Loro.", meinte sie mitten in der Stadt. < Ein Rathaus?> Sie standen davor. Im Inneren gab es nur einen bequemen Stuhl. Alleine saß Ben dort. " Hmm..", kam es plötzlich. Ben fand niemanden, obwohl er sich mehrmals um seine eigene Achse drehte als er aufgesprungen war. " Du bist zu früh, Ben.", kam es wieder von überall her. " Wer sind sie? WO sind sie? Was ist das hier für ein Ort?", rief Ben. " Ich bin hier." Endlich fand Ben den Sprecher. Es war ein Mann an einem Schreibtisch. Beides in weiß gehalten. " Sagen wir es einmal so: Der Begriff , Knockin' on heavens's door' bekommt in deiner augenblicklichen Lage einen neuen Sinn." Der Mann blätterte in der Akte, welche er in der Hand hielt. " Also, wie gesagt, du bist noch zu früh. Allerdings können wir dich nicht zurückschicken." " Wieso nicht?" Der Mann am Tisch gab ihm ein Blatt mit einem Bild. " Aber das ist doch nur ein Topf Gulasch." " T' schuldigung. War kurz in einem Fast Food. Das hier." Ein neues Blatt. " Aber das ist doch wieder ein Topf Gulasch!" Der sitzende Mann schüttelte seinen Kopf. " Das bist du." Das Blatt segelte langsam hinunter und verschwand im Boden. " Deshalb habe ich vor, dir eine Aufgabe zu geben." " Was für eine Aufgabe?" " Du gehst wieder zur Erde zurück. Allerdings in einer etwas anderen Form." " Welcher?" " Schutzengel." Ben sollte sich wieder setzen. Augenblicke später raste er mitsamt dem Stuhl abwärts. Der Wind pfiff um seine Ohren. Die Erde kam rasen näher. Als Ben die Augen wieder öffnete stand der Stuhl mit ihm mitten, und seltsamerweise unbeachtet, auf einer Straße. Die Leute gingen wie durch ein Wunder an ihm vorbei. Er stand auf. Dann war der Stuhl verschwunden. Jason hingegen fiel von Anfang an. Aber auch er traf eine Frau. Sie gab ihm einen Auftrag Und er nahm willig an. Sein Durst nach Rache war einfach übermächtig. Das führte dazu, dass er nicht mehr klar denken konnte. Oder auch nur wollte. Der Boden unter seinen Füßen hob sich plötzlich an. Unter einer Feuererscheinung betrat er die Erde. Als erstes suchte er den Militärstützpunkt auf, auf dem sein Commander gewesen war. " Stehen bleiben! Das ist militärisches Sperrgebiet!" Er packte den jungen Soldaten am Hals. " Wo ist Guen?", knurrte er. " Ich weiß...nicht...wo der General ist." Aus Jasons Rücken schoss eine Tentakel mit einem gewaltigen Stachel daran und der zerteilte den Kopf des Soldaten. Stinksauer stapfte er davon. Blenden wir nu wieder zu Ben über. Sein Schützling war ein kleiner Junge von vielleicht 10 Jahren. Im Moment war er mit seiner Klasse auf einem Ausflug. " Was macht dein Vater eigentlich?", wurde der Junge, Jona, gefragt. " Nichts.", antwortete er. Sie kamen an einem Wahlplakat vorbei. " Ich mag den nicht." Gemeint war der Typ auf dem Plakat. " Blödmann!", riefen seine Mitschüler. Der Typ war berühmt und wurde von fast allen gemocht. Sicherlich würde er die Wahl zum Senator gewinnen. " Jona ist kein Mann! Er ist ein Mädchen! Seht euch doch mal die Frisur an!" Lachen. Jona senkte den Kopf. Jona lag weinend auf seinem Bett. Sie mochten ihn nicht. " Armer Junge." Er sah auf. Dort saß ein Mann auf der Kante seines Betts. Es war Ben, nur wusste Jona es damals noch nicht. Der Mann erzählte Jona einiges. Und er sagte, dass Jona niemandem etwas von ihm erzählen dürfe. Aber er tat es trotzdem. Dafür wurde er noch mehr gehänselt. Und einen Tag später war die Wahl zum Senator. Senator Guen fuhr mit seinem Siegeszug durch die Stadt. Der Himmel verdunkelte sich. Da stand ein Mann auf der Straße, der abgesperrten Straße. " Weg da! Hier kommt der Senator!" " Sind sie so schnell nach oben gestiegen? Vom einfachen Commander, der seine Leute auf Selbstmordmissionen schickt und sie darüber nicht informiert, zum Senator? Ja, ja. Skrupellosigkeit macht sich heutzutage eben bezahlt.", meinte der Mann mit einem fiesen Lächeln auf den Lippen. " Sie sehen mich so entgeistert an. Wissen sie denn nicht, wer ich bin? Och, das habe ich ganz vergessen, ich bin ja tot. Und du Arschloch wirst mir bald in der Hölle Gesellschaft leisten!" Dutzende Tentakel mit riesigen Krallen schossen aus seinem Rücken. Seine Fingernägel wuchsen und aus seinem Mund kamen Dreierreihen langer, spitzer Zähne. Vier Beine. Ein Exoskelett. " Und nun kommt meine Rache!", brüllte der Dämon. Mit einer Klauenbewegung war er das Fahrzeug des Senators um. Die Wachen spießte er einfach auf. Kugeln drangen einfach in ihn ein. " Huah, huah! Wie wollt ihr etwas totes töten?" Mit diesen Worten packte er den Senator. " Sieh mich genau an. Erkennst du mich? Oh, ja. Jason Orchyard. Den jungen Soldaten, den du in den Tod geschickt hast, um deine ureigenen Ziele zu verfolgen. Du hast mich benutzt und nun..." Eine Tentakel holte aus. " Lass' ihn runter, du Monster." Eigentlich wollte der Dämon die Quelle der Stimme mit einer Krallenbewegung wegwischen, aber im letzten Moment erkante er seine ehemalige Liebe wieder. Aus seien Augen wich kurz der Hass und der Wunsch nach Rache. Er ließ den Senator sinken und stapfte davon. Aber ein Mann rannte auf die Straße. Dort lag nämlich ein Zehner. " Bitte tu meinem Vater nicht weh!", rief der kleine Junge, der sich vor den Mann gestellt hatte. Schützend. " Jona, was tust du da?", keuchte der Mann. Der Dämon blieb stehen. Seine Tentakel sanken nach unten, wie seine Arme. Ein Flüstern erfüllte die Szenerie. In einem Wabern in der Luft erschien eine Gestalt. " Ben!", rief Jona. " Ben!", knurrte der Dämon. " Ich hoffte, dass du meinen Schützling nicht würdest verletzen können, Jason." Der Schutzengel näherte sich dem Dämon. " Du wolltest immer zur Armee um Leute zu beschützen. Dein Land. Ich weiß, dass du niemals jemanden unschuldigen getötet hättest." Er legte seine Hände auf die Schultern seines Bruders. " Der Hass und der Wunsch nach Rache haben deine Seele für die Dämonen Empfänglich gemacht. Sie wollten dich benutzen um diese Welt zu vernichten." Ben begann zu weinen. Sein Bruder folgte ihm. Jason senkte den Kopf. " Ich habe....Unschuldige getötet. Menschen, die nur ihre Pflicht getan haben. Was habe ich nur getan!?" Ben hob den Kopf " Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Reue der zweite. Deine Seele wird ihren Frieden finden." Ben trat etwas zurück. Die Wolkendecke riss auf und ein Lichtstrahl schien auf den Dämonen. Federn rieselten an dem Lichtstrahl herab. Die Himmelfahrt hatte begonnen. Die Erde bebte. Ein Riss tat sich im Asphalt auf. Eine Frau stieg heraus. Sie wandte sich als erstes dem Senator zu. Obwohl sie mehrere Meter entfernt war, riss ihre Hand sein Herz heraus und zerquetschte es. Sie riss ihren Rachen auf, zentimeterweit, und umschlang mit einer langen, spitzen Zunge die Überreste des lebenswichtigen Organs. " Alles muss man heute selber machen." " Shit." In solchen Situationen dürfen sogar Engel fluchen. Denn diese Frau....war Lillith. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)