Dinner and Dates von Azzura ================================================================================ Kapitel 8: Yuuna Roma Seiran ---------------------------- Kapitel 8: Yuuna Roma Seiran & unerwartete Ereignisse „Bitte?“ „Nein.“ „Bitte?“ „Nein.“ „Bitte?“ „Nein.“ „Bitte Bitte?“ „NEIN!“ Bei dieser lauten Antwort zuckte Cagalli zusammen und schmollte. Schließlich bedachte sie ihren Bodyguard mit einem Hundeblick, welchen er jedoch ignorierte und stattdessen nur die Arme vor der Brust verschränkte und sie verärgert ansah. „Dein Vater hat mir aufgetragen ein Auge auf dich zu haben, bis dein Date eingetroffen ist und genau das werde ich tun.“, sagte Kisaka mit fester Stimme, die keinen Widerspruch zuließ. Cagalli jedoch jammerte weiter wie ein kleines Kind. Kisaka wandte sich von der weiterhin schmollenden blonden ab, um sich den Restauranttüren zuzuwenden. Cagalli starrte wütend auf den Rücken ihres bodyguard und ließ dann mürrisch ihren Blick durch dass Retaurant schweifen. Ihre Augen wanderten über einen der Notausgänge und sie musste zweimal hinsehen, um sicher zu stellen, dass ihre Augen sie nicht täuschten. Ihre Augen weiteten sich vor erregung, als das leuchtende Notausgangsschild ihr entgegenblinkte. Es kam ihr vor wie die Türen zum Himmel. Cagalli warf einen kurzen Blick zu Kisaka, der noch immer die Eingangstür beobachtete. ‚Perfekt!‘ schrien ihre Gedanken ihr entgegen. Der Notausgang lag genau in der entgegengesetzten Richtung. Vorsichtig schlüpfte Cagalli aus ihren hohen Schuhen und machte sich leise auf den Weg. Mit jedem Schritt, den sie der Tür näher kam, nahm die Aufregung zu und als sie ihr Ziel schließlich erreichte, schlich sich ein Grinsen auf ihr Gesicht. Sie öffnete die Tür und warf einen Blick auf den dahinterliegenden Korridor, welcher der Weg in ihre Freiheit war. Dann verschwand das Grinsen aus ihrem Gesicht und auch der Adrenalinrausch war vorbei. Wie von selbst schlug die Tür hinter ihr mit einem Krachen ins Schloss. Doch darauf reagierte Cagalli nicht im geringsten. Eigentlich bewegte sie sich überhaupt nicht mehr. Alles was sie tun konnte, war zum Ende des Korridors zu starren, wo die Tür zur Freiheit auf sie wartete. Doch leider gab es da ein Problem. Vor der Tür stand niemand anderes als Athrun Zala. Er stand an die Tür gelent da, die Arme vor der Brust verschränkt und einen Fuß gegen die Tür gestützt. Sei Kopf war nach vorne gebeugt, als würde er den Boden mustern, doch seine Augen waren geschlossen. Als er seine Augen öffnete und er sie ansah, lag auf seinem Gesicht ein dickes Grinsen. „Ich habe mich schon gefragt, wann du versuchen würdest, auf diesem Weg zu flüchten.“ Er stieß sich von der Wand ab und kam ein paar Schritte auf sie zu. „Umdrehen, Prinzessin! Erstens wird dein Date jeden Moment eintreffen und zweitens möchte ich dir jemanden vorstellen, der mir sehr viel bedeutet.“ „Und was wenn ich nicht will?“, fragte sie, als wäre es ein waghalsiges Vorgehen, seine Befehle in frage zu stellen. „Wenn du nicht willst? Dann zwinge ich dich!“ Er betonte jedes Wort. „Ach, wirklich? Nun, ich hasse es dir das sagen zu müssen, aber du machst auf mich nicht den Eindruck, als würdest du mich daran hindern können, weder heute noch sonstwann. Also, ich gehe jetzt! Bis nächste Woche Athrun.“ Ihr Ton war vielleicht etwas zu freundlich. Sie wollte sich an ihm vorbei drängen, um zur Tür zu gelangen. Athrun seufzte und schüttelte seinen Kopf, dann packte er sie an der Schulter und drehte sie zu sich um, bis sie ihn wieder ansah. Er packte Cagalli an der Hüfte und warf sie sich über die Schulter. „Was zum?! Lass mich runter! Athrun! Hörst du mir zu? Lass mich runter!“, schrie sie vergebens, während er den Rückweg richtung Restaurant antrat, Cagalli auf der Schulter wie einen Sack Kartoffeln. ‚Niemals werde ich ohne Kampf dorthin zurück gehen!‘, dachte sie. Sie schlug mit ihren Fäusten auf seinen Rücken und hoffte, dass er die Balance verlieren würde und sie dann endlich losließ. Schließlich hatte sie Erfolg. Schnell stand sie auf und versuchte zur Tür zu gelangen. Doch bevor sie auch nur in die Nähe eben dieser kam, wurde sie gepackt und gegen die wand geschubst. Er platzierte seine Hände auf ihren Hüften und drückte seinen Oberkörper gegen ihren Rücken, so dass sie von ihm gegen die Wand gepresst wurde. Seine Atmung ging langsam und tief. Sie spürte ein Kribbeln im Nacken, als sein Atem sie dort streifte. Ihr Duft erfüllte ihn und sein Gehirn war ganz benebelt davon. Langsam drehte er sie um und sah sie an. Ein verwirrter und benommener Ausdruck lag auf ihrem Gesicht. Ihre strahlenden Augen sahen in seine kalten grünen. ‚Soll ich?‘, fragte er sich. Seine Augen wanderten zwischen ihren vollen, leicht geöffneten Lippen und ihren Augen hin und her. Sekunden und Minuten vergingen, ohne dass es einer von beiden wagte sich zu bewegen. Ein Räuspern holte sie schließlich aus ihren Gedanken und beide wandten sich in Richtung Tür zum Restaurant. Kisaka stand dort mit einem unleserlichen Ausdruck auf dem Gesicht. Er nickte mit dem Kopf in Richtung des Saales und die Beiden machten sich auf den Weg. ***** „CAGALLI!!“ Sie sah auf und erblickte einen Lila Haarschopf, bevor sie nach hinten geschleudert wurde. Arme schlangen sich fest um sie, als sie versuchte sich zu befreien. „Ich habe mich so sehr auf unser Date gefreut! Komm, lass uns keine Zeit verschwenden.“ Während Yuuna Cagalli hinter sich her zog, drehte sie sich kurz zu Athrun um und schenkte ihm ein leichtes Lächeln, bevor sie Yuuna folgte. „Es ist viel zu lange her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Ich werde sicherstellen, dass das niemals wieder passiert, denn schon bald werden wir unser restliches Leben miteinander verbringen...“ Während Yuuna weiter plapperte, versank Cagalli wieder in ihren Gedanken, was sie unwillkürlich zu dem führte, was kurz zuvor zwischen ihr und Athrun geschehen war. ‚Er war so nah...Und seine Augen...Nein, unmöglich.‘ Sie seufzte und wandte sich Yuuna zu, der immernoch redete. „Wo bleibt unser essen? Wenn die nicht schneller machen, warten wir hier noch bis wir alt und grau sind.“, beschwerte er sich. Cagalli sah ihn wütend an. „Wir haben erst vor fünf Minuten bestellt. Es muss noch gekocht werden, weißt du?“ „Darum geht es nicht Cagalli. Du bist die Prinzessin und deshalb solltest du immer alles sofort bekommen. Zeit ist Geld, meine Liebe.“ Er sah sich im Raum um, bis Lacus an ihm vorbei kam. „He Du. –Er schnippte mit den Fingern- Hier her, sofort!“ Cagalli sah ihn an, als wäre er wahnsinnig. Lacus schien ziemlich gekränkt davon, so zum Tisch beordert worden zu sein, aber trotz allem kam sie zu ihnen herüber. „Nein. Zur Hölle, nein! Lacus, du wirst nicht hieher kommen, bis du höflich darum gebeten wirst. Und du,“, sie wandte sich mit finsterem Blick an Yuuna, „lern gefälligst, wie man anständig und höflich mit anderen Leuten umgeht.“ Yuuna seufzte und hob die Hände. „Arme Cagalli, wann wirst du es endlich verstehen? Menschen mit Macht müssen diese Nutzen um ein gutes Beispiel abzugeben.“ Cagalli schnaubte verächtlich und nahm einen Schluck von ihrem Martini. ‚Ja ein Beispiel, das zeigt, was für ein sich selbstüberschätzender Depp man sein kann.‘, scherzte Cagalli in Gedanken. Die Nacht zog sich in die Länge, während Yuuna mit den Erfolgen seines Vaters angab und damit, wie toll er doch war. Das Stichwort war ‚Vater‘. ‚Macht der denn gar nichts selber?‘ , fragte sich Cagalli. ‚Oder lässt er sich immer von seinem Vater helfen?‘ –seufz- ‚Worüber redet der jetzt schon wieder?‘ Sie kehrte aus ihrer Gedankenwelt zurück, um ihm wieder zu zuhören. „Was für ein Wunderschöner Tag, der Tag unserer Hochzeit sein wird. Und unsere Flitterwochen erst...“, er lehnte sich zu ihr hinüber, legte ihr einen Arm um die Schulter und zog sie näher an sich ran. „...Wo wir und in leidenschaftlicher Liebe vereinen werden.“ Nun legte er seine andere Hand auf ihren Oberschenkel, was bei Cagalli eine Verspannung auslöste. „Und außerdem werde ich dir eine Stütze bei deiner Arbeit als Vertreterin von Orb sein, Honey.“ „Ich brauche keine Stütze im Leben Yuuna. ‚Und am allerwenigsten dich.‘ Ich kann gut auf eigenen Füßen stehen und wenn ich wählen könnte, ob ich heiraten will oder nicht, würde ich mich für nicht entscheiden, ganz einfach weil ich niemande brauche, der mir sagt was ich tun soll. Ich brauche nur Menschen die an mich glauben.“ Cagalli klang ziemlich selbstsicher und das war sie auch, denn sie konnte sich das von Yuuna nicht bieten lassen. Yuuna jedoch lachte nur und als das schließlich nachließ musste er Cagalli natürlich wiedersprechen. „Mach dich nicht lächerlich Cagalli! Du bist eine Frau. Natürlich brauchst du jemanden, der dich unterstützt. Keine Frau kann eine Führungsposition einnehmen und nebenbei noch all ihre Pflichten erfüllen. Dazu sind sie zu schwach.“Cagalli schnappte nach Luft. Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und blickte auf Yuuna hinab. „Das wars. Ich hab genug von deinem Gelabere. Das ist die mieseste Verabredung, die ich je hatte. Du bist angeberisch wie Ahmed, pervers wie Dearka und ein sexistischer Idiot wie Yzak. Aber das schlimmste ist, das du ein arroganter Arsch bist, der nichts selbst machen kann und der die Macht und den Ruhm seines Vaters misbraucht.“ Mit diesen Worten drehte Cagalli auf dem Absatz um und ging, sehr mit sich selbst zufrieden, davon. Yuuna, der ihre Worte erstmal verdauen musste, ließ sie zurück. ***** Athrun sah zu, wie Cagalli sich von Yuuna entfernte, nachdem sie ihre kleine Ansprache beendet hatte. Er lächelte, als ihm klar wurde, dass schon wieder ein Date mislungen war. Er ging hinauf in sein Büro und betrachtete sich im Spiegel, um sich zu vergewissern, dass er passabel aussah. Der Grund? Seine Mutter wollte kommen um ihn zu sehen. Und sein Restaurant. Sie war stolz auf ihren Sohn und darauf, dass es so gut lief. Athrun schaute auf seine Uhr, welche 20:35 Uhr zeigte. Sie war bereits fünfunddreißig Minuten zu spät und das war eigentlich nicht ihre Art. Athrun ließ seinen Blick durch das Restaurant schweifen, um zu sehen, ob seine Mutter mittlerweile eingetroffen war, doch er konnte sie nirgends erblicken. Er sah in Richtung Bar, an welcher Kira und Lacus standen. Kira hielt das Telefon in der Hand und beide hatte einen traurigen Ausdruck im Gesicht. Athrun hatte plötzlich ein ganz schlechtes Gefühl und machte sich auf den Weg zu den beiden. „Ok, verstanden... Glauben sie nicht, es sei besser, wenn er es von ihnen erfährt?...Ja, kein Problem. Ich hole ihn für sie ans Telefon, moment.“ Kira legte das Telefon zur Seite und sah Lacus an, deren Augen bereits in Tränen schwammen. Um sie zu beruhigen, nahm er sie sanft in den Arm und strich ihr leicht über den Rücken, doch trotzdem brachen Lacus Tränen durch und durchnässten Kiras Hemd. Athrun ging zu den beiden hinüber und sah sie fragend an. „Dein Vater ist am Telefon Athrun.“ Kira gab ihm das Telefon und warf ihm noch einen traurigen Blcik zu, bevor er und Lacus Athrun allein ließen. Cagalli verließ die Freuentoilette, nachdem sie sich frisch gemacht hatte. Sie war froh zu sehen, dass Yuuna bereits gegangen war. Sie sah sich um und konnte nichts ungewöhnliches entdecken, bis sie einen Schrei hörte. Sie sah in die Richtung aus der dieser zu hören gewesen war und sah Athrun, wie er abermals etwas ins Telefon schrie und den Hörer dann auf die Gabel knallte. Sie verharrte auf der Stelle, als sie sah, dass Kira zu Athrun hinüber ging und ihm eine Hand auf die Schulter legte. Doch dieser schüttelte die Hand ab und drängte sich an Kira vorbei, in Richtung seines Büros. Sofort ging Cagalli hinüber zu Kira und Lacus. „Kira? Was ist passiert? Was ist mit Athrun?“ Viele Fragen schwirrten durch Cagallis Gedanken, doch nur diese drei konnte sie im Moment in Worte fassen. Sie sah zu Kira, welcher wieder die weinende Lacus im Arm hielt. „Seine –seufz- Seine Mutter ist bei einem Autounfall auf dem Weg hierher ums Leben gekommen.“ Cagallis Augen weiteten sich vor Schreck und sie wandte ihren Kopf, um zu Athruns Büro hinauf sehen zu können. Die Vorhänge waren zugezogen und das Licht war aus. Ohne es zu bemerken, trugen Cagallis Füße sie in Richtung des Büros. ***** Hastig lief sie die Treppe, welche zu Athruns Büro führte hinauf. Vor der Tür stoppte sie, holte tief Luft und Klopfte dann. Nachdem sie einige Minuten gewartet hatte, presste sie ein Ohr an die Tür und lauschte nach eventuellen Geräuschen. Doch sie hörte nichts. Nocheinmal holte sie tief Luft, dann öffnete sie die Tür und lugte hinein. Der Raum war dunkel. Die einzige Lichtquelle war der Mond, der durch ein Fenster schien. Athrun saß auf einem Stuhl an seinem Schreibtisch, die Ellebogen auf den Tisch gestützt und den Kopf in die Hände gelegt. Er schien tief in Gedanken zu sein und starrte ein altes Foto an, welches vor ihm auf dem Tisch stand. Langsam betrat sie den Raum und ging vorsichtig auf ihn zu. „Athrun?“, fragte Cagalli in die Dunkelheit hinein, bekam jedoch keine Antwort. Seine Augen und Gedanken waren noch immer auf das Foto gerichtet. „Athrun.“, rief sie noch einmal, diesmal etwas lauter. Das schien zu wirken, denn nun wandte er langsam seinen Kopf in ihre Richtung. Als das Mondlicht sein Gesicht beschien, weiteten sich Cagallis Augen leicht erschrocken, als sie sah, in welcher Verfassung er sich befand. Emotionslos und ruhig blickte er sie an. Der Glanz, welchen sie normalerweise in seinen Augen sah, war verschwunden und eine Leere, wie man sie von den Augen der Puppen kannte, war an dessen Stelle getreten. Sie wurde aus ihren Gedanken geholt, als er zu ihr sprach. „Cagalli? Gib es ein Problem?“, fragte er, seine Stimme klanglos wie die eines Roboters. Cagallis Augen nahmen einen traurigen Ausdruck an, als sie Athrun anblickte. „Kira und Lacus haben mir erzählt, was passiert ist. Ich bin gekommen um nach dir zu sehen. Das mit deiner Mutter tut mir sehr leid-“, soblad sie das letzte Wort gesprochen hatte, sprang Athrun abrupt auf, was Cagalli dazu brachte, ein Stück zurück zu weichen. Aufrecht stand er da. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und sein Kopf gesenkt, sodass Cagalli sein Gesicht nicht länger sehen konnte. Dann blickte er sie an und kam auf sie zu. Seine Arme zitterten vor Anspannung. Cagalli wich zurück, in der Hoffnung, den Abstand zwischen sich und Athrun aufrecht erhalten zu können. Doch vergebens. Ihr Rücken berührte die Wand und Athrun kam immer näher, bis er nur noch einen Schritt von ihr entfernt war. Cagalli Augen weiteten sich, als sie sah, dass Athrun eine Faust hob und sie diese in schnellem Tempo auf sich zukommen sah. ***** „Kira, sollen wir sie wirklich alleine da hoch gehen lassen?“, fragte Lacus besorgt. Sie sah hinauf zu den verhangenen Fenstern und dann wieder zurück zu dem brünetten Barkeeper, in dessen Gesicht sich ebenfalls ein besorgter Ausdruck abzeichnete. „Ja, das ist schon in ordnung. Sie kann ihm bestimmt helfen.“ Ein fragender und leicht skeptischer Ausdruck legte sich auf Lacus Gesicht. „Bist du sicher? Ich glaube ich gehe lieber mal hoch und sehe nach.“ Sie machte sich grade auf den Weg in Richtung der Treppe, als sie von Kira in eine warme Umarmung gezogen wurde. Er hielt sie sanft Fest und flüsterte ihr ins Ohr: „Glaube an sie!“ ***** Cagalli sog scharf die Luft ein, als die Faust die Wand, an welcher sie stand, heftig traf. Sie hatte ihre Augen geschlossen und den Kopf zur Seite gewandt. Ihr Körper war angespannt und ihre Hand fand ihren Weg zu dem Bernstein welchen sie um den Hals trug. Umklammerte ihn wie einen rettenden Anker. Vorsichtig drehte sie Athrun ihr Gesicht zu und öffnete die Augen. Er stand da, jeweils eine Hand neben ihrem Kopf an der Wand abgestützt. Sein Blick war weiterhin auf den Boden gerichtet, sodass Cagalli sein Gesicht nicht erkennen konnte. Noch immer zitterten seine Arme vor Angespanntheit. Cagalli wollte etwas sagen, doch brachte sie keinen vernünftigen Satz zustande. In dem Moment hob er den Kopf und sah sie an. Als ihre Augen sich trafen, begannen die Tränen, welche er zurück gehalten hatte, zu fließen. Sie rannen sein wunderschönes, bleiches Gesicht hinunter und hinterließen silberne Spuren welche im Mondlicht, das in den Raum fiel, funkelten. Die stummen Schluchzer schüttelten ihn und er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Seine Hände glitten an der Mauer entlang nach unten und schließlich hockte Athrun auf allen Vieren vor ihr. „Warum?“, fragte er schwach. „Warum sie!?“ Cagalli sah mit traurigen Augen auf den jungen Mann vor ihr hinab. Sie kniete sich neben ihn und legte ermutigend eine Hand auf seine Schulter. Er sah sie an, mit einem Blick in welchem Schmerz und Trauer standen. Ein Schluchzer entrann seiner Kehle und in einer plötzlichen Bewegung packte er sie und zog sie in eine feste Umarmung. Sie spürte seine Tränen, welche ihr Kleid durchnässten. Durch das Gewicht seines Körpers, welcher sich gegen den ihren presste, wurde sie gegen die Wand gedrückt, da beide die Balance verloren hatten. Sie biss die Zähne zusammen, aufgrund der unangenehmen Haltung in welcher sie nun an der Wand lehnte. Seine Tränen ruinierten ihr Kleid, doch das war der letzte Gedanke um den sie sich jetzt kümmern würde. Im Moment brauchte Athrun jemanden, der ihn tröstete und für ihn da war. Im Moment brauchte er sie. Sie legte ihre Arme um seine Schultern und strich mit einer Hand durch sein Haar, während er weiterhin weinte. Langsam versiegten seine Tränen, doch Cagalli hielt ihn weiterhin sanft im Arm. „Ich weiß nicht was ich jetzt tun soll.“ Cagalli ließ ihn los und hob seinen Kopf an, um ihm in dieAugen sehen zu können. Er wirkte wie ein verlorener kleiner Junge. „Ich kann nicht mehr. Ich...kann einfach nicht. Es war schon schwer ohne meinen Vater zu leben. Aber jetzt auch ohne Mutter? Ich kann einfach nicht mehr... weiter leben.“, die letzten Worte flüsterte er nur noch, doch Cagalli hörte sie trotzdem und hielt nahm ihn wieder in den Arm. „Das schwerste am Leben ist, weiter zu leben.“ Sie machte eine Pause, damit diese Worte zu ihm durchdringen konnten. Er senkte seinen Kopf, sodass seine Stirn auf ihr Schulter lag. „Besonders, wenn wir die Hoffnung in etwas verloren haben, wenn dir dein Leben Bedeutungslos erscheint... wenn wir eine geliebte Person verloren haben. Doch nach dem Pech folgt das Glück.“ Er sah in ihre Augen, als würde er nach einer Antwort suchen. „Du musst nur warten. Warten, bis die Zeit des Glücks kommt und das Pech einfach überstehen.“ „Aber das kann ich nicht. Meine Mutter war Diejenige, die mir bei meinen Problemen immer geholfen hat. Wie soll ich diese Zeit ohne sie überstehen?“, fragte er verzweifelt. „Du hast mich.“ Ihre Antwort war einfach und doch verwirrend. Verwundert sah er sie an, wusste nicht, ob er richtig gehört hatte. „Du hast mich, Kira, Lacus und all die anderen Leute, welche für dich arbeiten. Sie sind auch deine Familie. Du hast uns alle, um dies durchzustehen.“ Sie ließ ihn abermals los, stand auf und sah zu ihm hinunter. „So, jetzt steh auf und lass uns diesen Weg gemeinsam gehen.“ Sie strahlte Athrun an und streckte ihm eine Hand entgegen, um ihm aufzuhelfen. Athrun sah auf die ihm angebotene Hand und dann zurück in ihr Gesicht. Die kummervolle Maske brach und das Funkeln kehrte in seine Augen zurück. Genauso wie sein umwerfendes Lächeln. Er nahm ihre Hand und zog sich hoch, dann verließen sie gemeinsam das Büro. ***** Lacus ließ sich auf einen der Sessel in der Lounge fallen und sah zum wiederholten Male auf die Uhr, welche an der Wand hing. 23:05 Uhr. ‚Es ist so fiel Zeit vergangen seit Cagalli da hoch ist. Ich hoffe es geht ihr gut.‘ Sie stand wieder auf und ging zu Kira hinüber. „Meinst du nicht wir sollten mal nachsehen gehen? Die beiden sind schon so lange da oben.“ Sie sah Kira an, dessen Blick jedoch in eine andere Richtung gerichtet war. Nun wandte er sich ihr zu und lächelte glücklich. „Das brauchen wir nicht. Schau!“ Er deutete in Richtung Treppen, wo Cagalli erschienen war, die einen nervösen Athrun hinter sich her zog. „ATHRUN!“, schrie Lacus und sauste auf die beiden zu. Jedoch blieb sie einen Meter entfernt zögernd stehen. „Schon gut Lacus, mir gehts gut.“ Er lächelte breit und zerstreute all ihre Zweifel. „Oh, Haumea sei Dank.“ Lacus seufzte erleichtert auf und wandte sich dann kira zu, der sich nun auch zu ihnen begeben hatte. Er betrachtete Athrun kurz und nachdem er sich vergewissert hatte, dass es seinem Freund wieder gut ging, lächelte der Brünette. „Schön zu sehen, dass es dir gut geht.“ „Ja. Kira, Lacus, entschuldigt bitte für Vorhin. Das war nicht ich selbst.“ Er machte Anstalten einer Verbeugung, doch Klira hielt ihn davon ab, indem er Athrun eine Hand auf die Schulter legte. „Du musst dich nicht entschuldigen. Wir verstehen warum du so reagiert hast.“ Cagalli lächelte und klopfte sich innerlich selbst auf die Schulter, für das was sie hier geleistet hatte. Ihr Blick viel auf die Uhr und sie schnappte geräuschvoll nach Luft. Hastig wandte sie sich an ihre Freunde. „Entschuldigt Leute, aber ich muss dringend gehen. Kisaka wartet seit über fünfzehn Minuten auf mich. Ich seh euch nächste Woche.“ Und schon hatte sie sich umgedreht und rannte Richtung Tür. Doch sie war erst ein paar Schritte weit gekommen, als jemand sie am Handgelenk packte und heftig zurück zog. Ihr Gesicht und Ihr Körper wurden gegen eine feste Brust gepresst und zwei starke Arme umschlangen sie. Sie keuchte leise auf, als ein Gesicht sich in ihrem Nacken vergrub. Kitzelnde Schauer liefen ihr den Rücken hinab, als der Atem ihre Haut streifte. Als sie ihren Blick ein Stück zur Seite richtete erkannte sie blaues Haar. „Danke!“ Sie legte ihre Arme um ihn und flüsterte ein „Kein Problem“ zurück. Athrun hob seinen Kopf, gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange und ließ sie dann los. „Gute Nacht Prinzessin.“ Er verbeugte sich höflich und schenkte ihr ein Lächeln, welches sie gerne erwiderte. Dann drehte sie sich um und rannte hinaus. Er sah ihr nach, bis sie die Restauranttür hinter sich gelassen hatte und lächelte immer noch. Auch wenn seine Mutter gestorben war, nun hatte er einen neuen Grund zum Leben gefunden... ‚Cagalli...‘ ***** ÄÄhm, ja. Das wars dann mal iweder von mir. Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr verzeit mir, dass ich mal wieder so lang zum updaten gebraucht habe. Jetzt kommt nur noch ein Kapitel und dann ist die Story aus, also freut euch schonmal^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)