Black Magicians - Drabbles von Lady_Noxia ================================================================================ Sunset (Castiel / Temsis) ------------------------- Leise schloss Castiel die Tür seiner Residenz hinter sich und erlaubte es sich, sich für einen Moment dagegen zu lehnen. Ein leises Seufzen entwich ihm. Himmel, im Leben hätte er nicht gedacht, dass sich sein Leben einmal so entwickeln würde. Das begann damit, dass er zum Oberhaupt der Heiler bestellt wurde und dadurch nicht nur wesentlich mehr Arbeit, sondern auch noch ein neues Zuhause bekommen hatte. Lord Akkarin hatte den Oberhäuptern die ersten der neu erbauten Residenzen zugestanden und so konnte er nun die Aussicht genießen, die sich ihm auf die Gärten und den Wald bot. Nun, er könnte, wenn er die Zeit dazu haben würde. Denn diese war wirklich Mangelware in diesen Tagen. Es war wieder mal Erntezeit und warum auch immer brachten die Leute es fertig, die Bedürfnisse ihres Körpers zu unterschätzen. Sie arbeiten stundenlang unter der prallen Sonne, tranken und aßen dabei aber nichts und klappten früher oder später zusammen. Und als wenn er damit nicht schon genug zu tun hätte, die Heiler so zu koordinieren, das sowohl die Magier als auch die Stadtbewohner ausreichend medizinisch versorgt wurden, kamen noch diverse andere Sachen hinzu. Die täglichen Übungen der Krieger die auch des Öfteren mindestens einen von ihnen zu den Heilern brachte, missglückte Experimente, besorgte Magiereltern deren Kinder gerade irgendwelche magischen oder nichtmagischen Krankheiten hatten und nicht zu vergessen natürlich: Temsis. Diese Frau… Nun, zu sagen sie wäre anders als andere Frauen wäre vollkommen untertrieben. Wenn Castiel ehrlich zu sich war, dann wusste er bis heute nicht genau woran er bei ihr gerade war. Im Laufe der Zeit war es besser geworden. Anfangs hatte sie jede, aber wirklich jede Möglichkeit genutzt, um ihn irgendwie anzufauchen, nieder zu machen oder indirekt oder direkt zu beleidigen. Auch jetzt noch ließ sie es sich nicht nehmen, von Zeit zu Zeit völlig unerwartet kalt und abweisend zu reagieren, aber Castiel vermutete, dass dies etwas war, was er ihr nicht abgewöhnen konnte. Er kicherte leise und stieß sich von der Tür ab. Wenn er es so betrachtete, dann war das, was er bis jetzt erreicht hatte wohl schon weitaus mehr, als irgendein anderer je bei ihr erreicht hatte… Abgesehen von ihrem Vater über den er nach wie vor so gut wie nichts wusste. Castiel nahm die Schärpe ab, die ihn als Oberhaupt auszeichnete und legte sie ordentlich auf den kleinen Tisch neben der Tür ehe er die kleine Treppe hinauf in den Wohnbereich emporstieg. Nun, er konnte sich wirklich nicht beklagen, denn die Residenz war in jedem Fall eine Verbesserung zu seinem alten Quartier… Nicht, dass des schwer gewesen wäre. Die Gedanken an den Tag vertreibend öffnete der Magier die Tür zum Balkon und trat hinaus. Sogleich zierte ein Lächeln seine Züge als sein Blick auf den Garten fiel. Abends war diese Aussicht unwahrscheinlich friedlich, deshalb nutzte er diese Zeit um die Aussicht um auszuspannen und für den nächsten Tag Kraft zu tanken. Inzwischen hatte er sich daran gewöhnt, dass Termine eng gestrickt waren, aber diese Stunde hatte er sich immer freigehalten. Umso mehrgenoss er nun die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf seinem Gesicht. „Na, träumst du schon wieder?“, fragte eine vertraute stimmte schließlich und ließ den Magier zusammenzucken, da die Stimme so nah war. Hastig sah er sich um, erblickte schließlich die Blonde Magierin, die auf dem Geländer des Balkons saß und den Eindruck erweckte, dass sie dort schon eine Weile saß, obwohl sich Castiel sicher war, dass es erst einige Sekunden sein konnten. Er seufzte leise. „Temsis! Irgendwann bringt es mich noch ins Grab wenn du immer so aus dem Nichts auftauchst… Und überhaupt, komm bitte da runter bevor du fällst…“, begann er sie zu tadeln, begann aber sogleich wieder sich zu sorgen. Das war im Grunde alltäglich, es verging kein Tag an dem er sie nicht ermahnte vorsichtig zu sein, wenn sie sich sahen. Die Kriegerin rollte daraufhin nur die Augen, glitt aber vom Geländer und wandte sich der Selben Aussicht zu, die Castiel bis eben bewundert hatte. „Wie oft noch? Ich kann auf mich aufpassen!“, sprach sie in einem scharfen Ton der Castiel seufzen ließ und dafür sorgte, dass er sich auf die Lippe bis, um die natürliche Reaktion auf ihre Worte zu verhindern. Scheinbar hatte sie das bemerkt und rollte nur erneut die Augen, ehe sie den Kopf schüttelte. Es machte sie wahnsinnig, wenn er sich entschuldigte. Und für gewöhnlich tat er das recht Häufig, selbst für Dinge, auf die er wirklich keinen Einfluss hatte. „Heiler…“, murmelte sie nur und zuckte schließlich die Schultern, als sie sich wieder der Untergehenden Sonne zuwandte. Castiel schwieg und legte den Kopf schief, überlegte, ob er etwas dazu sagen sollte, entschied sich jedoch dagegen. Stattdessen trat er fast vorsichtig einen Schritt näher, denn bei Temsis war es besser vorsichtig zu sein und sich ihr nicht einfach ohne Vorwarnung zu nähern. Aber die blonde Magierin rührte sich nicht, schien es ihm also zu gestatten sich ihr zu nähern. Der Magier runzelte kurz die Stirn. Eigentlich war es unnötig sich das zu fragen, immerhin war sie zu ihm gekommen, nicht anders herum. Er verwarf den Gedanken so schnell wie er ihm auch gekommen war und trat hinter Temsis. Da er ein Stück größer war als sie konnte er noch immer über ihren Kopf hinweg blicken und beobachtete nun wie sie, wie die Sonne langsam am Horizont versank. Ein kurzer Blick auf die Haltung der Kriegerin verriet ihm alles, was er im Moment wissen musste und so lehnte er sich herab, vergrub seine Nase in ihrem Haar, hauchte einen federleichten Kuss darauf, ehe er die Hände hob und sie auf ihre Schultern legte, die Verspannung nun direkt spüren konnte. „Du musst einen harten Tag hinter dir haben…“, bemerkte er fürsorglich. Egal wie erschöpft er selbst war, der Heiler in ihm ruhte nie und so begann er mit sanftem Druck über die verspannten Muskeln zu streichen, ihren Oberen Rücken entlang. Einen Moment verspannte sie sich umso mehr, zog die Schultern etwas hoch, zeigte ihm so ganz offen, dass sie sich an solche Dinge, an Berührungen die nichts mit Schmerz zu tun hatten, die nicht Gewalt vertraten noch immer nicht gewöhnt hatte. „Shhh….“, beruhigte er sie, hielt aber in seinen Bewegungen inne und gab ihr Zeit. Einen Moment sah sie ihn über ihre Schulter hinweg an, sah ihm mit in Falten gelegter Stirn in die Augen. Sekunden vergingen, doch schließlich glätteten sich ihre Gesichtszüge und ihre Schultern sackten herab als sie sich bewusst darum bemühte zu entspannen. Als er gerade fortfahren wollte, die verspannen Muskeln zu lockern trat sie einen kleinen Schritt zurück, engte seine Hände zwischen ihrem Rücken und seiner Brust ein, forderte ihn so wortlos auf, aufzuhören. Sofort zog er die Hände zurück und setzte dieses Mal wirklich zu einer Entschuldigung an. „Es tut mir le-„, begann er, wurde aber unterbrochen als sie ihm einen scharfen Blick zuwarf und den Kopf schüttelte. Verständnislos blickte Castiel sie an, fragte sich angestrengt, was sie jetzt von ihm erwartete. Die Antwort gab sie ihm, indem sie seine Arme ergriff die er zu den Seiten seines gehalten hatte, sich wieder mit dem Rücken zu ihm drehte und seine Arme um sie herum zog, sich gegen ihn lehnte. „Du machst alles unnötig kompliziert!“, murrte sie, aber inzwischen war er in der Lage herauszuhören, dass sie es nicht ganz so ernst meinte. So lächelte er und legte sein Kinn auf ihren Kopf. „Das musst du gerade sagen…“, antwortete er amüsiert, seufzte aber zufrieden. Das waren die Momente in denen ihm immer wieder bewusst wurde, dass all der Streit, der Stress und die Meinungsverschiedenheiten es wert waren. Es waren diese kurzen Moment in denen sie ihm ihr Vertrauen schenkte, die ihm sagten, dass es richtig war, darum zu kämpfen… Sunrise (Castiel / Temsis) -------------------------- Sonnenstrahlen fielen durch die Vorhänge und mit einem leisen Murren öffnete die junge Frau eines ihrer blauen Augen, sah sich in dem Raum um. Sie lag schon eine Weile wach, hatte sich bisher aber nicht weiter bewegt, aber so langsam konnte sie nicht mehr still halten. Anfangs war es ja noch… angenehm gewesen, die Wärme eines anderen Menschen zu spüren. Innerlich rollte sie ob ihrer eigenen Gedanken schon die Augen, wie kam sie dazu so etwas Kitschiges zu denken? Dennoch, sie konnte und wollte nicht länger still liegen, nur um Castiel nicht zu wecken. Vorsichtig drehte sie nun den Kopf, stellte fest, dass besagter Magier scheinbar noch immer tief und friedlich zu schlummern schien. Wie konnte man nur so lange schlafen? Hatte der Mann denn nichts zu tun? Scheinbar nicht, beantwortete sie sich ihre Frage selbst und runzelte die Stirn. Vorsichtig wieselte sie sich also unter dem Arm hervor, der bis eben über ihre Taille gelegen hatte, legte ihn vorsichtig auf die Matratze und setzte sich auf, hielt die Decke fest, bedeckte unnötigerweise ihre Blöße und sah sich nach etwas um, das sie anziehen konnte. Ihr Blick fiel auf ein weißes Hemd des Mannes der gerade hinter ihr lag und sie runzelte die Stirn, aber ihre eigenen Kleidungstücke lagen außer Reichweite in einem anderen Raum, was sie innerlich fluchen ließ. Dieser blöde Heiler hatte es doch mal wieder geschafft, seinen Willen zu bekommen. Sie hatte den Fehler gemacht, am Vorabend in seiner Gegenwart zu erwähnen, dass sie durch das Training erschöpft und verspannt war. Und er hatte das zum Anlass genommen, so lange auf sie einzureden, bis sie eingewilligt hatte, sich ein Kräuterbad von ihm bereiten zu lassen. Aber anstatt dass sie rein hüpfte, sich wusch und wieder raus war, um nicht zu viel Zeit zu verlieren hatte er es – irgendwie – geschafft sie sogar dazu zu bringen, dass sie sich dabei auch noch von ihm Gesellschaft leisten ließ. Im Nachhinein fragte sie sich, was sie geritten hatte, denn letztlich… war er irgendwie doch nur ein Mann. Ja, gut, sie hatte angefangen, aber er hatte seine Finger dann nicht mehr bei sich behalten können. Oh dafür würde sie ihn noch zur Schnecke machen! Aber erst einmal musste sie hier raus kommen, ohne dass er aufwachte. Sobald sie wieder in anständigen Kleidern steckte konnte er nicht mehr verhindern, dass sie sich irgendwo verkroch und ihre Dinge erledigte, ehe sie vielleicht am Abend wieder auftauchen würde und so tat als wäre nie etwas gewesen. Das Hemd, auf das sie es abgezielt hatte lag zwei Schritte von dem Bett entfernt, das sollte machbar sein. Und so bereitete sie sich innerlich vor, warf noch einmal einen Blick auf Castiel, lauschte. Doch noch immer ging sein Atem tief und Regelmäßig, deshalb wandte sie sich wieder ab und startete ihren Fluchtversuch. Weit kam sie wirklich nicht, denn sie hatte gerade mal eines ihrer Beine aus dem Bett geschoben und versucht sich aus der Decke zu wühlen als ein Arm sich erneut um ihre Taile schlang und sie scheinbar völlig mühelos zurückzog, sodass sie erschrocken mit einem Laut der verdächtig an ein Quieken erinnerte – sie würde natürlich leugnen, das der Laut von ihr gekommen war – zurück auf die Matratze plumpste. Aber noch ehe sie wieder Herrin ihrer Sinne war und anfangen konnte zu meckern spürte sie ein Gewicht auf sich, dass sie bäuchlings auf das Bett drückte und eine – zugegegeben – angenehme Wärme auf ihren Rücken übertrug. Sie blinzelte, ehe sie ein leises Fauchen von sich gab. Castiel! Was erlaubte er sich schon wieder. Sie spürte eine sanfte Vibration am Rücken als er leise und noch mit schlaftrunkener Stimme kicherte, sich scheinbar schon wieder prächtig amüsierte. Na wunderbar! Oh wie sie es hasste. Wie sie ihn dafür hasste, dass er ständig ihre Pläne durchkreuzte. Und das schlimmste war, dass er das nicht einmal aus Böswilligkeit tat. Die sanften Küsse die sie kurz darauf auf ihren Schulterblättern spürte waren der beste Beweis dafür und mit einem resignierenden Grummeln löste sie ihre Körperspannung, sackte etwas in sich zusammen und schmiegte sich in die Kissen und seine Umarmung. Wobei auch letzteres etwas wäre, was sie sich nicht eingestehen würde, schon gar nicht weil es sie nervte, dass er… Ja was? Was nervte sie? So genau wusste sie es nicht zu fassen, alles was sie wusste, war dass sie nicht tatenlos herumliegen wollte. Deshalb versuchte sie ihn zunächst halbherzig wieder von sich wegzudrücken. „Castiel! Lass mich los… Du weißt, dass ich es nicht ausstehen kann, tatenlos herum zu liegen… Außerdem bist du schwer!“, moserte sie leise, aber noch nicht so scharf, wie sie es sonst tat wenn sie es wirklich ernst meinte. Außerdem war es noch viel zu früh. Erneut erklang seine Stimme, dieses Mal in einem leisen Lachen als er sich zur Seite rollte und sie somit zumindest nicht mehr sein Gewicht auf sich hatte. Gut, es war für sie keine wirkliche Belastung, aber das musste sie ihm ja nicht auf die Nase binden, solange er tat, was sie wollte. Aber irgendwie wunderte sie das schon etwas. Er ließ sie gehen? Einfach so? Sie zog eine Augenbraue hoch, zuckte dann aber innerlich mit den Schultern. Sie würde das jetzt sicher nicht hinterfragen, solange sie nicht dazu verdammt war tatenlos den Tag verstreichen zu lassen, so wie er es scheinbar vor hatte. Gerade wollte sie erneut einen Versuch starten als sie erneut seinen Arm um ihre Taille fand, der sie davon abhielt aufzustehen. „Du gehst nirgendwo hin, Schönheit…“, erklärte er ihr als wäre das eine Selbstverständlichkeit. Und spätestens jetzt war ihr Geduldsfaden wieder dabei zu reißen und sie sah ihn aufgebracht an, nachdem sie sich zu ihm gedreht hatte. Was sollte dieses Theater? Allerdings verlor ihr Blick seine Wirkung als er ihrem Blick völlig unbeeindruckt aus noch immer verschlafenen, kristallklaren, blauen Augen entgegen blickte. Entgegen seinem verschlafenen Erscheinungsbild – die verstrubbelten Haare machten den Eindruck perfekt – bewegte er sich erstaunlich schnell als er nach ihrem Arm griff und sie daran in einer fließenden Bewegung über sich zog, was ihm nur einen weiteren Blick einbrachte. Er sollte wirklich froh sein, dass Blicke allein nicht töten konnten. Sie holte gerade Luft um zu einer Schimpftirade anzusetzen als sie sah, wie er amüsiert blinzelte und den Kopf anhob, ihre Lippen mit seinen eigenen verschloss, ehe sie auch nur beginnen konnte. So verblieben all die schönen Schimpfwörter, die sie ihm an den Kopf werfen wollte ungehört, denn an diesem Morgen schien sie einfach nichts dagegen machen zu können, dass er sie ständig überraschte. Und wenn sie dann merkte wie ihr geschah, war es zu spät, denn in der Zwischenzeit hatte er die Decke wieder über ihre und seine Beine gelegt. Eine Hand ruhte erstaunlich ungeniert über ihrem Po, während die andere an ihrem Kiefer lag. Verdammter Heiler! Sie haderte noch immer mit sich, eigentlich sollte sie ihn für seine Frechheit mindestens beißen, aber irgendwie… er war so schön warm und überhaupt… Im nächsten Moment ließ er sich zurücksinken, ließ sie aber nicht los und zog sie so mit sich herunter, sodass sie sich mit einer Hand neben seiner Schulter abstützte, die andere auf seine – wohlgemerkt nackte – Brust gelegt hatte. Sie verharrte so einfach, würde sicher nicht zeigen, dass sie das Gefühl durchaus nicht übel fand. Schließlich schien auch Castiel einzusehen, das er so nicht ewig verharren konnte und löste scheinbar nur widerwillig seine Lippen von ihren, nahm jedoch nicht die Hand von ihrer Wange, schmunzelte ihr nur entgegen, als sie ihn erneut anglarte. „Du weißt schon, dass ich zu spät komme?“, bemerkte sie, versuchte ihm Gründe zu nennen, sie los zu lassen, aber er schüttelte nur den Kopf. „Es ist Sonntag, da kannst du höchstens zu spät zum Gottesdienst kommen, aber da du da ohnehin nicht hingehst… bleiben wir liegen…“, erklärte er mit einem nonchalanten Schulterzucken. Sie blickte ihn Finster an. Na und? Dann war halt Sonntag! Kein Grund tatenlos rumzuliegen. Und das sagte sie ihm auch erneut, besser gesagt sie versuchte es, denn noch ehe sie wirklich zu Worte kam, hatte er ihr einen Finger auf die Lippen gelegt und verpasste ihrem Hintern einen erspielten Klaps, durch die Decke kaum wahr zu nehmen. „Was das tatenlos rumliegen angeht… Ich denke, uns wird was einfallen, um dich zu beschäftigen…“, raunte er ihr schließlich ins Ohr ehe er nach ihrem Ohrläppchen schnappte. So sah er wenigstens nicht wie sie für eine Sekunde die Augen aufriss und sich fragte, was sie nur aus diesem Mann gemacht haben musste. Sie kam nicht mehr dazu über die Frage nachzudenken, denn als er sich mit ihr herum rollte… hatte sie schließlich besseres im Sinn, als die Zeit mit Grübeln zu verbringen… Rising Star (Akkarin / Akkaleyn) -------------------------------- Rising Star „Was hältst du von der Situation, Lorlen?“, fragte Akkarin im gehen, ohne sich jedoch zu dem anderen Mann umzuwenden, der neben ihm her durch die Gänge der Gilde schritt. „Ich denke, ich sollte mir kein Urteil erlauben, das ist Aufgabe des Hohen Lords… Deine Aufgabe.“, gab der blonde Magier ruhig, ließ Akkarin die Augen rollen. „Ich weiß, dass es meine Aufgabe ist, aber ich frage dich nach deiner Meinung.“, gab er zurück und Lorlen seufzte. „Ich weiß es nicht. Du hast die Gedankenlesung durchgeführt… Du wirst eher entscheiden können als ich, ob wir Gnade walten lassen sollten oder ob er vorsätzlich gehandelt hat…“, gab Lorlen zurück, was den schwarzhaarigen nur Nicken ließ. Es schien als wolle er gerade noch etwas sagen, als er in der Bewegung inne hielt. Lorlen tat es ihm gleich und horchte. Sie waren gerade kurz vor einer Stelle wo sich einige Gänge Kreuzten und von irgendwoher schienen Schritte zu kommen. Und ein Helles Lachen, gefolgt von hektischen Rufen. Einen Moment sahen sich die beiden Magier an, zogen dann beide eine Augenbraue hoch, was wohl durchaus komisch gewirkt haben konnte, aufgrund der Synchronität die sie dabei an den Tag legten. Die Geräusche kamen näher, die Rufe, die jemanden dazu aufforderten stehen zu bleiben wurden lauter. Lorlen schmunzelte bereits während Akkarin nur resigniert den Kopf schüttelte, im nächsten Moment aus dem Gang trat und mit einer Leichtigkeit um die er sicher bewundert wurde den schwarzen Schatten einfing, ihm den Boden unter den Füßen nahm. Der Schatten entpuppte sich bei näherem Hinsehen als kleiner Junge, er mochte kaum älter als drei sein. Er war in schwarze Gewänder gehüllt und hatte ebenso schwarzes Haar. Er hatte blasse Haut, jedoch klare, smaragdgrüne Augen, die in diesem Moment überrascht, irritiert und erschrocken umhersahen, bis sie sich auf Akkarins Züge legten. Im nächsten Moment kamen auch einige andere Leute auf den Gang, blieben abrupt stehen und verneigten sich tief. „Verzeiht, Mylord. Wir haben Euren Sohn nur einen Moment nicht im Auge gehabt und dann war er fort.“, haspelte eines der Dienstmädchen, das hinter dem Jungen her gerannt war, den Akkarin jetzt noch immer auf dem Arm hatte. Der Hohe Lord zog erneut eine Augenbraue hoch, sah jetzt von dem Dienstmädchen, zu dem Jungen den er auf seine Hüfte stützte und welcher jetzt eine Hand in seine Robe krallte und ihn mit seinen großen Augen unschuldig ansah, während Akkarin nun die Stirn in Falten legte und seinen Sohn ein wenig missmutig musterte. Unwillkürlich begann Lorlen zu lachen und einen Moment später musste er auch schmunzeln. Wenn Agameda nicht da war, um ein Auge auf ihren Spross zu haben, dann nutzte der Junge das Gnadenlos aus, um seine Betreuer auf Trab zu halten und allerhand Blödsinn anzustellen. Nur irgendwie fiel es Akkarin schwer lange böse zu sein, wenn der Junge ihn mit den Augen seiner Gemahlin anblickte und aussah, als könne er kein Wässerchen trüben. „Es sei Euch verziehen. Ich werde mich selbst um ihn Kümmern…“, erklärte der Schwarzhaarige daher der Dienerschaft, die hinter seinem Sohn her gewesen war. Diese verneigten sich noch einmal tief und verschwanden auf dem Wege auf dem sie gekommen waren. Erst als sie außer Sicht und Hörweite waren sah er seinen Sohn wieder an, schüttelte den Kopf. „Was soll ich nur mit dir machen?“, fragte er ihn und griff sich an den Kopf. Lorlen trat neben sie, grinste noch immer. „Wenn du mich fragst, alter Freund… Da kannst du nicht viel machen, der Junge kommt ganz nach seinem Vater.“, erklärte er amüsiert als er sich einen Blick von Akkarin einfing. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen, dem kleinen Jungend durch die weichen Haare zu wuscheln, sodass dieser die Augen zukniff und leicht das Gesicht verzog, sogleich versuchte sich an der Schulter seines Vaters zu verkriechen. Dieser grinste und ordnete die Haare des Kindes wieder, ehe er ihn wieder auf den Boden stellte und ihn eindringlich ansah. „Hab ich dir nicht gesagt, du sollst brav sein, Akkaleyn?“, fragte er den Jungen, sah ihn abwartend an. Akkaleyn sah ihn noch einmal besonders groß an. „Wollt aber zu Papa… Die sind alle doof…“, murmelte der Junge und während Lorlen nun sanft lächelte, seufzte Akkarin. Sein Sohn hielt nicht viel von andern Menschen. Oder zumindest nicht von seinen Betreuern. Doch Agameda war im Auftrag der Gilde nach Elyne gereist. Sehr zu Akkarins missfallen, was jedoch mehrere Gründe hatte. Lorlen ergriff als erster das Wort. „Warum gehst du nicht etwas mit ihm raus? Das Wetter ist herrlich und ich denke, eine Entscheidung wird nicht mehr heute gebraucht. Den Rest der heute ansteht, kann ich auch allein bewältigen…“,, sprach der Blonde Magier. Akkarin richtete sich wieder auf und sah Lorlen eindringlich an, doch dieser nickte nur noch einmal, bestätigte, dass er seine Worte ernst gemeint hatte. In seinen Augen verbrachte Akkarin aufgrund seiner Arbeit ohnehin viel zu wenig Zeit mit seiner Familie. Selbst ein Hoher Lord sollte gelegentlich Zeit finden, sich mit seinem Sohn zu beschäftigen, gerade in diesen frühen Jahren, die doch so kostbar waren, weil sie viel zu schnell vorbei waren. Und wenn Lorlens Worte ihn nicht überzeugt hätten, so hätten es spätestens die grünen Augen getan, die jetzt Hoffnungsvoll zu ihm aufsahen, während eine kleine Hand sich an seiner Robe festhielt. Gottverdammt! Der Junge war schlimmer als seine Mutter, wenn es darum ging, diese Augen gegen ihn zu verwenden. So nickte er schließlich, wandte sich Lorlen zu. „Ich danke dir.“, sprach er noch, worauf Lorlen jedoch nur eine abwinkende Handbewegung machte, und sich dann entschuldigte, um sich an die Arbeit zu machen. „Na los, dann lass uns gehen…“, sprach Akakrin zu dem Jungen und setzte sich in Bewegung. Akkaleyn ließ noch immer nicht seine Robe los, lief daher neben seinem Vater her, auch wenn dieser mit einem Schritt die Strecke zurücklegte, für die der Junge zwei oder drei brauchte. Aber davon ließ er sich nicht beeindrucken, was seinen Vater ungesehen in sich hinein lächeln ließ. Er war sich sicher, dieser Junge hatte eine große Zukunft vor sich. Und er würde ihm den Weg dafür ebnen. Der Junge sollte in einer glorreichen Zeit für Magier aufwachsen, in einer Zeit wo man den Magiern die Ehre zusprach, die ihnen gebührte… Als sie das Gebäude verließen und ins Sonnenlicht traten, blinzelte Akkarin ein paar Mal, hielt sich eine Hand vor Augen. Die kyralianischen Sommer waren in den letzten Jahren wärmer geworden und hatten früher begonnen, so war es auch jetzt schon recht warm. Er sah zu seinem Sohn herab und zog diesem die Kapuze hoch, damit er der Sonne nicht ganz so sehr ausgesetzt war, auch wenn Akkaleyn nicht besonders begeistert schien. „Zu warm…“, murmelte er und versuchte sich im Schatten seines Vaters zu verstecken. Akkarin konnte dem nur zustimmen und überlegte daher, was man machen konnte. Das Wetter war eigentlich zu gut, um sich drinnen irgendwie zu verkriechen. „Soll ich dir etwas zeigen?“, fragte er, als ihm eine Idee kam. Er war selbst lange nicht dort gewesen, daher wäre es sicher interessant. „Was denn?“, fragte Akkaleyn neugierig, wackelte ihm aber sofort hinterher, als er sich in Bewegung setzte um in seinem Schatten zu bleiben, hatte so auch gleich wieder ein Spiel für sich gefunden. „Einen meiner Lieblingsplätze als ich noch ein junger Novize war…“, erklärte er und schritt geradewegs Richtung Wald zu, mäßigte aber irgendwann seine Schritte doch ein wenig, damit sein Sohn nicht ganz so hetzen musste, um ihm zu folgen. Es kam selten genug vor, das Akkarin noch darauf Rücksicht nahm, er war der Meinung das alles, was Akkaleyn nicht umbrachte nur stärker machte und dementsprechend machte er es dem Jungen nicht immer leicht. Bald darauf hatten sie den Waldrand erreicht und Akkaleyn löste sich aus seinem Schatten, lief ein paar Schritte voraus, weil hier auch die Sonne nicht mehr so hinkam und sah sich staunend um. „Ich dachte, ich darf nicht in den Wald?“, fragte er, legte den Kopf schief als er seinen Vater daraufhin nur schmunzeln sah. „Alleine darfst du das auch nicht. Wenn du Älter bist vielleicht…“, erklärte er. Das ‚wenn du dich wehren kannst…‘ behielt der Hohe Lord lieber für sich. Akkaleyn sollte die frühen Jahre genießen, denn er würde kieine Zeit vergeuden, seinen Sohn in Magie zu unterweisen. Großes Potenzial musste man früh fördern, damit es seine volle Wirkung entfalten konnte. Akkaleyn rümpfte zwar ein wenig die Nase – was bei deren geringer Größe durchaus amüsant anzusehen war- schien sich aber mit der Antwort zufrieden zu geben und lief weiter. Immer mal ein paar Meter voraus, ehe er sich umdrehte und sah, ob sein Vater ihm auch folgte oder ihm eine Richtung wies. So gingen sie eine Weile bis Akkarin auf einen schmalen Weg zu seiner linken deutete. Man sah ihm kaum und hätte jemand nicht gewusst, dass er da war, so wäre er gewiss an dem Weg vorbeigelaufen. Der Schmale Weg führte nach ein paar Minuten auch geradewegs auf eine Lichtung, die an das Ufer eines kleinen Sees angrenzte und sonst von dichten Bäumen umgeben war. In der Mitte der Lichtung lag ein umgekippter alter Baumstamm und die Wildblumen rundeten das Bild ab. Es wirkte alles unwahrscheinlich idyllisch. Es hatte sich nichts verändert, schoss es Akkarin durch den Kopf als er hinter seinem Sohn langsam auf die Wiese trat und die Augen schloss. Das Vogelzwitschern, die laue Brise die in den Bäumen raschelte und das leise schwappende Geräusch als der Wind winzige Wellen auf dem See hervorrief, die ans Ufer trafen. „Wow… Wie schön!“, quietsche sein Sohn begeistert, riss den Schwarzhaarigen damit aus seinen Gedanken. Er sah seinem Sohn hinterher, der jetzt auf den Baumstamm zulief und diesen erklomm, was gar nicht so einfach war, weil der Stamm ihm immerhin bis zur Schulter ging. Mit einem Schmunzeln folgte Akkarin ihm, stieg ohne größere Schwierigkeiten über den Baumstamm hinweg und ließ sich schließlich auf diesem nieder. Früher hatte er hier mit Lorlen viel Zeit verbracht. Sie hatten trainiert oder einfach gefaulenzt, einfach ein wenig die Zeit genossen. Das waren noch Zeiten gewesen… Wenn er jetzt so darüber nachdachte… Dann waren so viele Jahre ins Land gegangen. Er merkte auf als er Akkalyens Blick auf sich spürte, sah daraufhin seinen Sohn fragend an. „Spielen?“, fragte Akkaleyn und sah den Hohen Lord aus großen grünen Augen an, dass der gar nicht erst auf die Idee kommen konnte nein sagen zu wollen. Wieder einmal verzweifelte Akkarin innerlich, wie er jemals diesem Blick wiederstehen sollte, doch nickte er nur leicht, erwiderte dann aber den fragenden Blick. „Und was?“, fragte er schließlich, auch wenn er bereits eine Ahnung hatte, was sein Sprössling spielen wollte. Und wie nicht anders zu erwarten gewesen war, leuchteten die grünen Kulleraugen auf. „Verstecken mit Fangen! Du zählst!“, quietschte der Junge und kurz zuckten die Schultern des Hohen Lords in einem tonlosen Lachen. „Na dann… Fang ich mal an zu zählen…“, stimmte er zu und schloss die Augen, wartete Akkaleyns Test ab, der gerade mit der Hand vor seinen Augen rumfuchtelte. Er sah es nicht, aber er spürte die Bewegungen. Doch als er mit dem Zählen begann entfernten sich die kindlichen Schritte. Da die Umgebung neu für den Jungen war gab Akkarin ihm ausreichend Zeit sich zu verstecken, rief die letzte Zahl dann aber laut aus. Nun gut, er wusste genau wo Akkaleyn war, er war inzwischen einfach darauf eingeschossen, die Aura seines Sohnes zu spüren um ihn vor möglichen Gefahren zu schützen, dass er es nicht einmal mehr bewusst tat. Aber das sollte Akkaleyn ja nicht wissen, weshalb er sich erst einmal in die andere Richtung wandte und hinter einigen Sträuchern nachsah, sich dabei hin und wieder laut fragte, wo sein Sohn stecken konnte. Das Gefühl von Erfolg war wichtig für die Entwicklung des Jungen. Nicht zu viel natürlich, aber Akkaleyn sollte das Gefühl kennen, damit er von sich aus auch im Leben erfolgreich sein wollte, einfach um dieses Gefühls wegen, besser als andere zu sein, schlauer, schneller, stärker, was auch immer. Da konnte Akkarin es durchaus vertreten sich dumm zu stellen, jedenfalls solange er unbeobachtet war. Aber unter den Augen Fremder Magier ging er ohnehin eine ganze spur kühler mit dem Jungen um. Jedenfalls vor den Augen von Magern, die der Familie nicht ohnehin nah standen. Was die Diener denken mochten, war ihm wiederum egal. So streifte er ein wenig über die Lichtung und die Nahe Umgebung ab, kam Akkaleyn mal näher, entfernte sich aber auch wieder, obwohl er das Rascheln der Sträucher hörte, wenn der Junge sich bewegte und überlegen zu schien, ob er nun loslaufen sollte um sich zu sichern. Nun, so konnte das ewig weiter gehen… So ging er etwas weiter in den Wald und näherte sich dem Jungen quasi von hinten. Und schließlich sah dieser wohl die nahende Gefahr und löste sich aus seinem Versteck in einem Gebüsch und lief los so schnell ihn seine kurzen Beine eben trugen. Dieses Mal ließ Akkarin ihn gewinnen, gestand dem Jungen ein, dass er ihn übertroffen hatte, forderte ihn aber daraufhin zu einer weiteren Runde auf. Doch auch diese 'verlor' er. Aber aller guten Dinge waren ja nun einmal drei und Akkaleyn sollte durchaus lernen, dass er nicht zu siegessicher werden durfte. Daher fing Akkarin seinen Sohn in der dritten Runde auf der Lichtung ein, auch wenn dieser immer noch einmal versuchte ihm durch die Finger zu gleiten. Doch schließlich schnappte er ihn sich unter den Armen und hob ihn Grinsend über seinen Kopf. Einen Moment zappelte der Junge noch, doch dann zog er ein Schnütchen, lachte aber schließlich doch. Und auf eine seltsame Weise hatte das Lachen seines Sohnes auch auf Akkarin eine ansteckende Wirkung. Schließlich ließ er sich mit seinem Sohn ins Gras zurücksinken, kabbelte ein bisschen mit ihm. Doch dieses Spielchens wurde Akkaleyn bald müde, weshalb er sich nicht mehr wirklich zur Wehr setzte, weshalb auch Akkarin aufhörte ihn zu Kitzeln. Scheinbar zufrieden lag der Junge schließlich neben ihm auf dem Rücken, kniff die Augen aber zusammen, weil die Sonne blendete, woraufhin Akkarin eine Art Schild erschuf der das Sonnenlicht zumindest von seinen Augen abschirmte. „Besser?“, fragte er den Jungen, der daraufhin nickte und seine Gesichtszüge entspannte. Akkarins elbst drehte sich auf die Seite, stützte den Kopf auf einen Arm und ließ die andere auf der Brust seines Jungen liegen, stellte mal wieder erstaunt fest, dass er mit seiner Hand noch immer einen großen Teil von Akkaleyns Brust bedecken konnte. Aber wenn er daran dachte, wie Klein Akkaleyn ihm bei seiner Geburt erschienen war… war das schon ein unglaublicher Unterschied. Unwillkürlich ließ er die die Zeit seit der Geburt seines Sohnes noch einmal Revue passieren, versank somit in Gedanken. „Papa?“, fragte Akkaleyn, brache Akkarin somit zum Blinzeln als dieser aus seinen Gedanken aufschrak und seinen Sohn schließlich fragend ansah. „Hm?“, fragte er noch einmal verbal, um zu signalisieren, dass er ganz Ohr war. Der Junge lag noch immer auf dem Rücken, hatte ihm nun aber den Kopf zugewandt und sah ihn aus großen Augen an. „Werde ich auch einmal so ein großer Magier wie du?“, fragte er in einer Tonlage, die Akkarin nicht wirklich zu beschreiben vermochte. Es war so etwas wie eine Mischung aus Hoffnung, unbedingtem Willen, aber auch etwas… was er vielleicht als Angst bezeichnet hätte. Angst zu versagen… Aber er konnte es nicht sicher sagen… Umso sicherer jedoch war er sich seiner Antwort. So rutschte er etwas näher, wuschelte durch die weichen Haare und grinste ehe er sprach. „Du wirst sogar noch ein viel größerer Magier als ich es je sein werde… Du bist mein Sohn, vergiss das Niemals. Niemand wird dir deine Abstammung nehmen und Niemand wird etwas dagegen tun können, dass die Welt eines Tages zu deinen Füßen liegen wird… Niemand außer dir selbst…“, sagte er dann und lächelte stolz. Sicher, Akkaleyn konnte nicht verstehen wie stolz er auf ihn war, aber eines Tages würde er es sehen, so hoffte Akkarin. Denn das war seine Bestimmung… „Aber wie kann ich denn noch besser werden als du? Niemand ist so stark wie du, Papa!“, protestierte der Junge und ließ sich widerstandslos mitziehen, als Akkarin ihn näher zu sich an seine Brust zog und fast beschützend den Arm um ihn legte, sodass der Junge fast ganz unter den weiten Ärmeln der Robe verschwand. Doch sah Akkarin den Jungen nun ernst an. „Niemand ist so stark wie ich und ich werde dafür sorgen das Niemand außer dir mich jemals übertreffen wird… Denn du… du bist dazu geboren. Wenn du alt genug bist werde ich dir alles zeigen was ich weiß und wenn du dieses Wissen weise nutzen wirst, dann wirst du mich eines Tages übertreffen, denn du bist Jung und hast noch so viel zu lernen, so viel zu sehen, was dich irgendwann zum Stärksten Magier der Geschichte machen wird… Und deine Kinder werden wiederum dich übertreffen wenn du ihnen die Chance gibst… Seit es unsere Familie gibt… sind die Delvons von Generation zu Generation stärker geworden und eines Tages ist es an dir, diese Tradition weiter zu geben…“, erklärte er und sah Akkaleyn eindringlich an, stellte aber zufrieden Fest das Akkaleyn zu verstehen schien. Oder sich zumindest mit der Antwort zufrieden gab. Allerdings musste ihr kleiner Ausflug Akkaleyn doch müde gemacht haben, denn er gähnte, lehnte den Kopf gegen seine Brust und schloss die grünen Augen. Akkarin ließ ihn gewähren, betrachtete das friedliche Gesicht und einige Minuten später verriet der gleichmäßige Atem ihm, dass sein Sohn tatsächlich eingeschlafen war. Sollte er nur, er brauchte die Energie und die Erholung und sollte sie genießen, solange er noch konnte… Denn seine Bestimmung war klar… ein aufgehender Stern am Firmament… Akkarin wusste, eines Tages würde er der hellste Stern von allen sein… Fin Existence (Castiel / Temsis) ---------------------------- Authors Note: Für und , Danke ihr beiden =) Sanfte Sonnenstrahlen fielen an diesem Sonntagmorgen durch die hellen Vorgänge in das Schlafgemach von Lord Castiel und Lady Sarika, ehemals bekannt als Lady Temsis. Der Sonntagmorgen war der Tag der Woche an dem sie sich den Luxus gönnten nicht übertrieben zeitig aufzustehen, sondern ausschliefen und sich Zeit für sich selbst nahmen. So kam es das Sarika nicht durch die Sonnenstrahlen erwachte, die ihre Nase kitzelten sondern vielmehr dadurch, dass sie eine Hand auf ihrem Oberschenkel spürte, die sie sanft, aber unnachgiebig aus dem Traumland lockte und sie ein leises Brummen von sich geben ließ. Noch immer erschien es ihr an manchem Morgen merkwürdig nicht allein aufzuwachen, aber als sie jetzt langsam die Augen aufschlug und ihr Blick auf ihre Hand fiel, die neben ihr auf dem Kopfkissen lag musste sie lächeln, als sie den schmalen aber liebevoll gravierten und verzierten Ring an ihrem Ringfinger sah. Sie waren tatsächlich… verheiratet. Etwas was Sarika sich vor einer Weile noch sich nicht einmal hätte träumen lassen. Und doch war es Realität… Im Moment war aber wohl etwas anderes wichtig. Und das war die Hand ihres Mannes, die gerade auf ihrem Oberschenkel höher und somit unter ihr kurzes Sommernachthemd glitt. Eigentlich genoss sie die Momente in denen er von sich aus anfing sie zu streicheln um ihr bewusst zu machen was er wollte – wobei in Momenten wie diesem, wo sie seine Erregung sich direkt gegen sie drücken spürte sie wirklich nicht mehr fragen musste, was er wollte – aber jetzt im Moment… fühlte sie sich nicht dazu aufgelegt. Sie fühlte sich erneut irgendwie ein wenig unwohl. Aber um ihn nicht zu beunruhigen hatte sie bisher seit dem ersten Mal nichts mehr gesagt. Da hatte er ihr einfach etwas Ruhe empfohlen und eine Weile später war das Gefühl ja auch verflogen gewesen. Allerdings hatte sie das seither fast jeden Morgen und das seit einer Woche. Dennoch machte sie sich keine wirklichen Gedanken. Sie vermutete einfach, dass ihr Magen irgendwas nicht vertrug oder ihr das Wetter nicht bekam. Aber was auch immer es sein mochte, es nervte ein wenig. Dennoch änderte es nichts daran, dass sie im Moment nicht wirklich geneigt war seine Avancen zu erwidern, weshalb sie nur erneut leise brummte und sich in ihr Kopfkissen schmiegte als sie wieder die Augen schloss. Nur hatte sie die Rechnung wohl ohne Castiel gemacht, denn dieser beugte sich jetzt mehr zu ihr und legte ein paar Küsse in ihren Nacken und auf ihre Schulter, schickte sich an auf ihren Hals zu wandern, weshalb sie mit einem sanften Lächeln die Schulter etwas hochzog um ihm die Möglichkeiten zu nehmen. Im nächsten Moment spürte sie aber auch, dass seine Hand auf ihrem Oberschenkel noch höher glitt und er inzwischen schon mit dem Daumen ihren Po streifte, was sie reflexartig dazu verleitete diesen kurz anzuspannen. „Mhhh, Castiel nicht jetzt… Ich bin noch müde…“, murrte sie daher leise und versuchte mit einer Hand seien Hand von ihrem Oberschenkel zu schieben. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg, denn er beugte sich zu ihrem Ohr, knabberte kurz daran, was sie unweigerlich leicht erschauern ließ. „Hmmm, keine Sorge, ich werd dich schon wach machen…“, raunte er ihr ins Ohr und glitt im selben Moment mit seiner Hand zwischen ihre Beine, was sie fast erschrocken die Luft einziehen ließ, da sie ja nur dieses Nachthemd trug. Und das erste was ihr einfiel um zu unterbinden, dass er sie ungehindert stimulieren konnte war die Beine zusammenzupressen um seiner Hand den Freiraum zu nehmen. „Hat das nicht Zeit bis nachher?“, fragte sie noch einmal leise, hatte inzwischen die Augen wieder leicht aufgeschlagen und sah ihn über ihre Schulter hinweg an. Etwas was sie vielleicht besser nicht getan hätte, denn er drückte seine Lenden etwas mehr gegen sie, rieb sich regelrecht gegen sie und ließ den Genuss, den er dabei scheinbar verspürte sich ganz offen auf seinem Gesicht widerspiegeln. „Nein..“, war alles was sie als Antwort erhielt, ehe er sich noch weiter vorbeugte und ihre Lippen mit einem Kuss verschloss. Sie seufzte lieblich gegen seine Lippen und rollte innerlich über sich die Augen, denn ihr Körper reagierte wie von selbst als sie das sachte Kribbeln der beginnenden Erregung in ihrem Unterleib spürte und ohne dass sie wirklich etwas dagegen tun konnte den Druck ihrer Beine wieder etwas verringerte, was ihr Gemahl – dieses Wort und Castiel in einem Zusammenhang zu denken war immer noch merkwürdig – wohl als Einladung auffasste und sogleich begann seine Hand zu bewegen, sanft ihre empfindlichste Stelle zu streicheln und nur die Fingerspitzen von zwei Fingern immer wieder mal wieder in sie eindringen zu lassen. Oh, wie sie ihn in diesem Moment innerlich verfluchte, als ihr ein erstes Keuchen entrang. Dass dieser Mann aber auch nur zu genau wusste, wie er ihren Körper überlistete. Innerhalb der kurzen Zeit hatte er in ihren Augen viel zu schnell gelernt. So schnell, dass er jetzt wusste, das sie morgens eigentlich generell empfindlicher und empfänglicher war und das natürlich gnadenlos ausnutzte und sie halb wahnsinnig machte. So begann sie nach einigen wenigen Momenten schon ein bisschen unruhig auf dem Laken hin und her zu rutschen, nicht wissend ob sie mehr von den Fingern wollte oder mehr von ihm. Immer wieder gab sie ein leises Keuchen von sich, drehte den Oberkörper etwas mehr Richtung Kissen und kratzte mit den Fingernägeln leicht über den Stoff, als sie auch noch merkte, dass er den andern Arm unter ihrem Körper hindurch schob und seine Hand dann auf ihre Brust legte. Sie fühlte sich fast als würde sie verrückt werden, denn da sie auf der Seite lag und er in ihrem Rücken hatte sie ohnehin eingeschränkte Möglichkeiten, aber als wär das nicht schlimm genug machte Castiel sich einen Spaß daraus nach einander alle möglichen Stellen zu bearbeiten die ihre Erregung immer höher trieben, sodass sie sich ihm jetzt schon fast verlangend entgegen schob, einfach versuchte das Gefühl des Unwohlseins zu ignorieren, das noch immer in ihrem Magen vorherrschte. Aber da er darauf nicht reagierte, drehte sie noch einmal den Kopf, sah ihn über ihre Schulter hinweg bittend und verlangend an, drückte ihm ihre Hüfte entgegen und atmete gepresst aus um zu unterlegen, dass er sie jetzt dazu bekommen hatte mitzuspielen, also sollte er gefälligst auch seinen Teil dazu beitragen. Betteln würde sie nicht. Hatte sie nie und würde sie auch in Zukunft nicht tun, das würde Castiel einfach vergessen können. Doch im nächsten Moment waren wohl all diese Gedanken vergessen, denn sie fühlte, dass er ihr Nachthemd aus dem Weg schob und eines ihrer Beine ein wenig anhob. Ohne nachzudenken hielt Sarika die Luft an, schloss genießend die Augen und atmete langsam aus als sie spürte wie sein Glied schließlich langsam in ihren Körper glitt. Sein ebenso genießendes Seufzen hatte sie dabei nur am Rande mitbekommen, war derzeit noch zu sehr mit ihrem rasenden Herzschlag beschäftigt der nur langsam wieder aufs mehr oder weniger normale Level zurückkam. Sie verharrten einige Sekunden wohl regungslos, wobei sie nicht wusste ob sie ihm dafür danken oder ihn hassen sollte. Es war jedes Mal wieder ein so berauschendes Gefühl wenn sie eins wurden, die Schmetterlinge in ihrem Bauch waren so wundervoll… Aber heute… schlugen ihr die Schmetterlinge wohl ein wenig auf den Magen, weshalb es ihr lieber war, wenn er sich etwas beeilte, damit sie danach vielleicht noch etwas liegen bleiben konnte, damit ihr Bauch sich beruhigen konnte Genau deshalb drückte sie sich ihm erneut entgegen, damit er verstand, dass er anfangen sollte sich zu bewegen. Wenigstens diesen Wink verstand er jetzt und tat zu ihrer Erleichterung auch das, was sie von ihm gewollt hatte. Er begann einen ruhigen, aber stetigen Rhythmus auf zu bauen, nicht zu hart und hastig aber auch nicht zu langsam und sanft. Sein Rhythmus traf genau die Mitte, sodass sie jede Bewegung, jedes Reiben, jedes Pulsieren verfolgen konnte, aber sich nicht fragte wie lang es denn dauerte. Sie spürte ihn, spürte die Momente wenn sich seine Lenden gegen ihren Unterleib drückten und auch wenn sie sich davon entfernten. So schloss sie die Augen, versuchte sich wieder in ihre Erregung fallen zu lassen, überließ sich ihrem Körper. Und genau das war vielleicht der Fehler, denn einige Minuten später kam sie nicht mehr umhin zu merken, dass das Gefühl des Unwohlseins, sich inzwischen in Übelkeit verwandelt hatte. Sie versuchte das durch tiefes Atmen irgendwie etwas zurück zu drängen, aber da waren ja noch die fielen Kleinen Wellen der Erregung die irgendwie das ganze nur zu verschlimmern schienen. Und es wurde nicht besser… Letztlich hielt sie es nicht mehr aus, oder eher gesagt ihr Magen sandte deutliche Signale aus, dass sie sich übergeben musste. Daher kniff sie die Augen zusammen und legte eine Hand an Castiels Hüfte, drängte ihn zurück und löste sich so von ihm, während sie die andere vor ihren Mund presste. Sie rutschte aus dem Bett und hastete so schnell es ging ins angrenzende Bad, wo sie der Natur ihren Lauf ließ, oder eher lassen musste, weil die Übelkeit einfach nicht auszuhalten war. Castiels verdatterten Blick hatte sie nicht mehr wahr genommen und in diesem Moment war sie auch vollends damit beschäftigt der Toilette ihr Innerstes anzuvertrauen, als dass es sie gekümmert hätte. Castiel hingegen hatte sich inzwischen wieder gesammelt und sah besorgt zum Bad herüber, wo er die doch recht eindeutigen Geräusche vernahm. Er seufzte und stand ebenfalls auf, fischte sich seine Leinenhose vom Boden und schlüpfte hinein, ehe er eilig zu ihr hinüber ging und sie mitfühlend ansah. Er trat hinter sie und fischte ihr erst einmal die Haare aus dem Gesicht, hielt sie ihr im Nacken zusammen während er mit der anderen Hand ihren Rücken streichelte und etwas beruhigende Magie aussandte. Na ja in solchen Momenten erwies es sich doch wenigstens als nützlich, dass er Heiler war. So verweilte er bis sie sich ein wenig beruhigt zu haben schien und sich wieder aufrichtete, aber noch immer ein wenig benommen auf dem Boden sitzen blieb und sich mit dem Handrücken über den Mund fuhr. Er ließ ihre Haare los und legte sanft die Arme um sie, zog sie vorsichtig auf die Beine und führte sie zum Waschbecken, wo er sie erst einmal ihren Mund ausspülen ließ. „Warum hast du nicht gesagt, dass dir übel ist… Ich hätte dich doch nicht dazu gebracht mit mir zu schlafen, wenn dir übel ist…“, fragte er sie schließlich mit sanfter, ruhiger Stimme, strich nunmehr nur noch beruhigend über ihren Rücken. Sie lehnte sich mit der Schulter leicht an ihn, trank erst einmal ein paar Schluck Wasser nachdem sie sich den Mund ausgespült hatte und sah ihn dann kurz an, versuchte sich an einem Lächeln. „Ich wollte nicht… dass du dir schon wieder Sorgen machst…“, meinte sie dann leise und wandte den Blick wieder ab. Dadurch entging ihr auch das Stirnrunzeln Castiels als dieser sich daran erinnerte, dass sie vor etwa einer Woche schon einmal über Übelkeit geklagt hatte. Konnte es etwa…? Nun, nach allem was er wusste und mitbekam tat sie nichts um derartiges zu verhindern und er… nun ja, er tat auch nichts derartiges seit sie verheiratet waren. Aber konnte das… wirklich sein? Erst einmal sah er sie nun wieder besorgt an, begleitete sie dann schließlich in ihr Schlafzimmer zurück, nachdem sie ihm mit einem Nicken bestätigt hatte, dass sie laufen konnte. Dennoch legte er vorsichtshalber einen Arm um ihre Taille um sie zu stützen, als er sie zum Bett zurück begleitete, auch wenn sie leise murrte. „Ich kann auch allein gehen… Es geht mir schon wieder besser…“, meinte sie, schob ihn aber wenigstens nicht weg, sondern krabbelte wieder ins Bett und ließ sich sogar zudecken. So setzte Castiel sich auf die Bettkante neben sie und stützte sich mit einer Hand ab. „Du hast das jetzt schon länger oder?“, fragte er sie nun direkt und sah sie mit einem Blick an der ihr klar machen sollte, dass sie gar nicht erst versuchen sollte ihn zu beschwindeln. Und wie nicht anders zu erwarten sah sie nun ziemlich ertappt aus, sah ihn dann aber kurz missmutig an, ehe ihr Blick etwas entschuldigender wurde und sie leicht nickte. „Ja… seid etwa einer Woche…“, fügte sie schließlich noch hinzu und richtete den Blick auf die Decke und ihre Hände die sie darauf gefaltet hatte, schien jetzt die übliche Standpauke zu erwarten, die er ihr schon des Öfteren gehalten hatte, wenn sie ihm nicht hatte sagen wollen, wenn ihr etwas weh tat oder es ihr nicht gut ging. Aber diese Standpauke kam nicht. Als sie schließlich nur ein leises Seufzen vernahm, blickte sie wieder auf um ihn fragend anzusehen. Er schüttelte jedoch nur den Kopf und deutete ihr etwas Platz zu machen, was sie auch tat. Daraufhin krabbelte auch er ins Bett und drückte sie sanft zurück in die Kissen, legte sich selbst auf die Seite neben ihr und stützte den Kopf auf eine Hand während er die andere unter ihre Decke auf ihren Bauch legte. „Du solltest dich ein bisschen ausruhen und dann etwas essen… Ich werde versuchen deinen Magen ein bisschen zu beruhigen, okay?“, sprach er, denn er hatte sich angewöhnt bei ihr nicht einfach Magie zu wirken, sondern ihr zu sagen was er tat oder gedachte zu tun. Dass das was er vorgab tun zu wollen nicht ganz mit dem übereinstimmte, was er tatsächlich tun wollte würde er ihr natürlich nicht sagen können. Aber so nickte sie nur leicht und schloss die Augen, wahrscheinlich allein deshalb, weil sie wusste, dass er sonst eh keine Ruhe gegeben hätte. So schloss auch er die Augen und sandte eine beruhigende, warme Magie aus um ihren Magen noch weiter zu beruhigen. Während er das tat sandte er mit dieser warmen Magie auch eine Art Impulszauber aus, der aber für sie völlig in der Wärme untergehen müsste, die ihren ganzen Körper durchfloss. Das Echo des von ihm ausgesandten Impulses ließ ihn erst einmal tief durchatmen ehe er den Magiefluss verebben ließ und langsam die Augen aufschlug. Auch er bettete seinen Kopf jetzt auf das Kissen, legte den Arm oberhalb der Decke über ihren Bauch und rückte ein bisschen näher. „Das Gefühl vergeht sicher bald wieder…“, sprach er schließlich auf ihren Fragenden Blick hin, was sie erst einmal abnickte, auch wenn ihr Blick noch immer etwas fragend wirkte. Sie ahnte ja auch noch nichts… und er… Nun, er wusste wirklich nicht, wie er es ihr auf eine… schonende Art und Weise beibringen sollte. Ehrlich gesagt, zweifelte er sogar daran, dass es eine schonende Art in ihrem Fall überhaupt gab. Auf so etwas war er wirklich nicht vorbereitet, was wohl sein eigener Herzschlag verriet. Es war ja eine Sache, es anderen zu sagen… Aber wie sagte man seiner eigenen Frau… dass sie ein Kind erwartete? Dummerweise schien sein Herzschlag und sein Puls ihr nicht zu entgehen, weshalb sie ihn jetzt ihrerseits fast ein wenig warnend ansah, nicht zu lügen. „Was ist los? Ist irgendetwas mit mir? Hab ich eine schlimme Krankheit oder was hast du?“, fragte sie und ihre Worte ließen ihn kurz zusammen zucken, ehe er den Blick hob und sie kurz fast etwas verloren ansah. Doch ihr Blick sagte ihm, dass er sie nicht hinhalten konnte, bis er sich einen gescheiten Weg überlegt hatte, um es ihr bei zu bringen. Also seufzte er schließlich leise und sah sie nun ruhig, aber auch ernst an. „Du hast keine Schlimme Krankheit. Im Gegenteil, es ist alles in Ordnung. So wie es… in deinem Zustand eben sein sollte.“, sprach er schließlich zögernd und hoffte darauf, dass sie verstand was er meinte. Aber sie sah ihn einen Moment überrascht und dann wieder fragend an. Innerlich seufzte er erneut als sie schließlich auch verbal untermauerte, dass sie wohl noch nicht verstanden hatte, auf was er hinaus wollte: „In meinem Zustand? In was für einem Zustand soll ich denn sein? Ich bin vielleicht ein bisschen müde und vielleicht ein wenig wetterfühlig, aber deshalb gleich von einem Zust-“ „Du bist schwanger!“, unterbrach er sie schließlich, bevor sie weiterplapperte und alles Mögliche zusammenbrabbelte, um zu begründen warum sie nicht in irgendeinem Zustand sondern topfit war. Aber seine Worte hatten sie erfolgreich zum schweigen gebracht wie es schien, denn sie sah ihn nur fassungslos an… Existence 2 (Castiel / Temsis) ------------------------------- Entstanden in Zusammenarbeit mit Der Sonntagmorgen hatte so schön ruhig begonnen, auch wenn sie wohl noch ein paar Minuten hätte länger schlafen können, doch durch Castiels Berührungen hatte ihr Körper sie einfach automatisch sanft aus dem Schlaf geholt. Und sie musste ihm wohl zugestehen, dass er wirklich wusste, wie er sie sanft wecken konnte, ohne dass sie ihm wirklich deswegen böse sein konnte. Doch das Unwohlsein ihres Körpers hatte sie von Anfang an sachte und dann stärker begleitet. Sie hatte keine Ahnung gehabt... das sie kurze Zeit später im Bad verschwinden musste und das gerade in einem Moment, wo sie viel lieber andere Dinge gemacht hätte. Doch wenn sie sich auf etwas verlassen konnte, dann darauf, das Castiel ihr mit den Möglichkeiten die er hatte beistehen würde, obwohl allein seine Nähe ihr schon half, dass sie sich besser gefühlt hatte. Doch hätte sie ahnen können, dass dieser Morgen alles andere als ruhig enden würde? Sie war davon ausgegangen in Ruhe mit ihm zu frühstücken, wie sie es sich angewöhnt hatte und den Tag einfach mit ihm zu genießen. Nachdem sie so viel durchgemacht hatten und so viel für einander hatten kämpfen müssen ... Sie war einfach davon ausgegangen, dass sie das Schlimmste überstanden hatten, dass sich die noch kommenden größten Streitgespräche auf kleinere Katastrophen beschränken würden. Doch der Vormittag sollte ihr wohl schon bald zeigen, dass sie sich geirrt hatte. Als sie neben ihm im Bett weilte merkte sie allein durch seinen Seufzer bereits auf. Was hatte er? Als sie seinen ernsten Blick sah, konnte sie nicht anders als eine Augenbraue zu heben. „Du hast keine schlimme Krankheit. Im Gegenteil, es ist alles in Ordnung. So wie es… in deinem Zustand eben sein sollte.“, sprach er schließlich zögernd und hoffte wohl darauf, dass sie verstand was er meinte. Aber Sarika konnte nicht anders, als ihn einen Moment überrascht und dann wieder fragend anzusehen. Nein sie hatte absolut keine Ahnung was er meinte und von ihr wollte. Sein innerliches Seufzen bekam sie nicht mit, doch ganz unverkennbar machte sich Unruhe in ihr breit und sie sah auch nicht ein die groß zu verbergen. „In meinem Zustand? In was für einem Zustand soll ich denn sein? Ich bin vielleicht ein bisschen müde und vielleicht ein wenig wetterfühlig, aber deshalb gleich von einem Zust-“ sprach sie, doch dann wurde sie von ihm unterbrochen. Scheinbar wollte er keine langen Erklärungen von ihr hören, das es ihr im Grunde komplett gut ging und wegen etwas Übelkeit nicht gleich die Welt unterging... aber wie sehr sie sich doch gedanklich täuschen konnte, wusste sie in dem Augenblick noch nicht. Als er dann die drei Worte sagte... glaubte sie im ersten Moment, ihn nicht wirklich richtig verstanden zu haben, denn das was er gesagt hatte, das konnte nur ein Versprecher von ihm sein oder aber sie hatte sich die Ohren nicht richtig gewaschen... „Du bist schwanger!“, unterbrach er sie schließlich und sie merkte deutlich, wie sein Blick auf ihr ruhte. Erst einmal war sie verwirrt, überlegte ernsthaft, ob sie das richtig verstanden hatte... doch sein Blick verriet ihr deutlich, dass er seine Worte ernst meinte und ihre Augen weiteten sich, als die Bedeutung seiner Worte zu ihr durchdrangen. Sie sah ihn wirklich fassungslos an und wusste nicht, was sie gerade sagen oder tun sollte. In ihren Ohren begann es zu rauschen und die Worte schienen immer wieder in ihrem Kopf wiederzuhallen. „Das... ist ein Scherz!“ brachte sie schließlich mit bebender Stimme heraus, als sie sich aufrichtete und automatisch eine Hand auf seine Schulter legte, als wollte sie ihn dazu drängen, dass als Scherz nun wirklich abzutun. Wenn auch als besonders schlechten und böse gemeinten Scherz. Aber in ihren Augen durfte das einfach nichts anders sein. Castiel wiederum hatte versucht es ihr ruhig bei zubringen und sein Blick verdeutlichte nur noch einmal, dass er so etwas gewiss nicht im Spaß von sich gab. Dazu war das Thema einfach zu bedeutend, als dass er einfach so Scherze darüber machen würde. „Nein, ich scherze nicht.“ gab er daher ruhig zurück, merkte aber schon, dass sie wohl alles andere als einen Freudenschrei jetzt ausstoßen würde, wieso er sich aus seiner liegenden Position nun auch aufrichtete und ihre Hand, die auf seiner Schulter weilte in die seine nahm, einfach um ihr zu zeigen, dass er da war und sie nicht allein war. Sarika selbst durchfuhr einfach in dem Moment das Entsetzen und riss ihre Hand aus seiner los, ehe langsam die Wut in ihr aufstieg. „Wie bitte konnte das passieren?“ brachte sie durch zusammengebissenen Zähnen hervor, wobei bei jedem Wort ihre Wut in ihr anstieg und damit auch ihre Magie, die sich langsam in ihr anzündelte und dann komplett unberechenbar aus ihr hervorbrach. Castiel wollte zum Sprechen ansetzen, versuchen die passenden Worte zu finden um zu erklären, vielleicht auch sie etwas zu beruhigen, aber er kam nicht mehr dazu. Alles was danach geschah, ging rasend schnell. Ihre Augen fixierten nur Castiel, der von einer Kraftwelle, die von ihr ausging erfasst wurde. Glücklicherweise hatte auch er so etwas wie Impulse, die ihn wohl gerade vor dem schlimmsten Schaden bewahrten, bevor er ungebremsten sonst gegen die Wand gedonnert wäre. Nun, die Tatsache, dass er zumindest das inzwischen relativ gut beherrschte hatte er nicht zuletzt Sarika zu verdanken. Sarika selbst saß immer noch auf dem Bett und hatte ihre Hände zu Fäusten geballt. Innerlich war sie schon froh darüber, dass er einen Schild um sich gespannt hatte, denn wirklich verletzten wollte sie ihn nicht und sie hätte sich wohl allerhand Vorwürfe gemacht, wenn er wirklich durch sie verletzt worden wäre. Aber ihre Wut in ihr hatte ihre Magie einfach reagieren lassen und so bekam sie erst wirklich mit, was sie getan hatte, als er einen guten Meter vom Bett entfernt sich gefangen hatte. Nur durch sein Schild war er unversehrt geblieben. Wenn man mal von dem Schreck, der ihm in den Gliedern saß absah. Das… Hatte sie noch nie getan in der Form… Wie gut, dass sie keine Magie komplett auf ihn konzentriert hatte, aber alle anderen Sachen in ihrer näheren Umgebung hatten nicht so viel Glück gehabt. Als sie sich aus dem Bett erhob, verschränkte sie automatisch die Arme vor der Brust und trat ums Bett herum, wiederholte ihre Frage, wobei sie sich wirklich beherrschen musste ihre Magie wieder zu verschließen. Ihr gelang es nur diese zu zügeln, weil sie ihn unter gar keinen Umständen schaden wollte, egal wie stark ihre Wut in dem Moment war. Castiel wiederum war wohl alles andere als begeistert von ihrer Reaktion, was sie ihn nicht verübeln konnte, doch sie würde ihn nicht eher an sich ranlassen, bis er ihr Rede und Antwort gestanden hatte. Aber was sollte er schon groß tun? Er kannte sie inzwischen gut genug um zu wissen, dass es wohl kaum irgendetwas geben würde um ihr das irgendwie verständlich zu machen. Vor allem, wenn er selbst nicht verstand wieso sie nun so wütend war. Immerhin hatte sie offensichtlich nicht verhütet, weder auf die magische, noch auf die nichtmagische Art und Weise. Deshalb… musste sie doch damit gerechnet haben schwanger zu werden? Oder nicht? Er blickte sie deshalb verständnislos an, „Na ja… wenn man nicht verhütet… ist es nun mal nur eine Frage der Zeit bis sowas… passiert…“ Das war wieder eine Aussage, die sie komplett aus dem Konzept brachte. „Wie wenn man nicht verhütet?“ fragte sie lauter, fast schon panisch, als ihr langsam dämmerte, auf was er wohl hinauswollte. Das... das konnte doch nicht sein ernst sein? „Ich kann NICHT magisch verhüten. Du bist als Heiler dafür schließlich zuständig.“ sprach sie bevor er die Gelegenheit bekam etwas zu erwidern, wobei sie ihn nun drohend, verständnislos und gepeinigt zugleich ansehen musste. Konnte er sich das nicht denken? Sie hatte ihm doch damals gesagt, dass sie nur Kriegskunst erlernt hatte. Doch scheinbar hatte ihre Aussage zur Folge, dass er sie nun mit einem Blick musterte, den sie erst mal nicht zu deuten wusste. Dafür war sie auch viel zu sehr mit ihren eigenen Gefühlen beschäftigt, und wusste gerade nicht wie sie mit denen zurande kommen sollte. Dass es Castiel dabei wohl ganz ähnlich ging war ihr wohl gar nicht so bewusst. Aber Hellsehen konnte er immer noch nicht. „Nur weil ich Heiler bin, bin ich nicht für Verhütung zuständig. Meine Aufgabe ist es denen, die es lernen wollen beizubringen wie man magisch oder nichtmagisch verhütet… Selbst wenn du die magische Methode nicht beherrscht, hättest du doch immer noch einen der anderen Wege wählen können wenn du…“, sprach er und schluckte schließlich einmal, während er den Blick betreten abwandte bevor er weiter sprach. „…keine Kinder willst…“ Es erstaunte ihn selbst wie schwer es ihm gefallen war das auszusprechen, aber so wie sie sprach konnte es nur so sein, dass sie keine wollte. Und irgendwie… stimmte es ihn ein wenig traurig, auch wenn er nicht einmal genau wusste wieso. Aber sich darüber Gedanken zu machen war jetzt ohnehin sinnlos, weil es… nun ja… zu spät war. Sie war schwanger und daran gab es in seinen Augen nichts mehr zu rütteln. Sarika wiederum öffnete für einen Moment den Mund, wollte etwas sagen, doch sie brachte erst einmal keinen Ton heraus. „Aber... bisher hast du doch auch verhütet.... oder?“ fragte sie nach, wobei das letzte Wort eher stockend aus ihr hervorkam. Sie hatte doch ab und an gemerkt, dass er Magie gewirkt hatte. Zumindest beim ersten Mal damals und damit hatte sie sich keine weiteren Gedanken gemacht und sich einfach ihrem gemeinsamen Sexleben hingegeben, mit der festen Überzeugung, dass er weiterhin verhütet hatte. Hatte er aber nicht. Castiels Augen waren während ihrer Worte immer größer geworden, aber schließlich schüttelte er nur ein wenig ungläubig den Kopf. „Nein, ich habe nur das eine Mal damals verhütet, eben weil wir da noch nicht verheiratet waren.“, antwortete er schließlich ein wenig verbissen und griff sich an den Kopf. Er dachte nicht gern daran zurück. Sicher, es war schön gewesen, aber allein die Vorstellung dass sie schon damals hätte schwanger werden können jagte ihm eisige Schauer über den Rücken. Sein gewissen hatte ihn ja so schon Ewigkeiten danach verfolgt. „Außerdem hättest du fragen können!“ fügte sie schließlich an und ballte die Hände zu Fäusten, wusste nicht was sie jetzt in dem Moment tun sollte. Nein, sie wollte keine Kinder... sie hatte nie weiter über Kinder nachgedacht! Sie und Mutter! Das ging gar nicht! Das war etwas, was einfach in ihren Augen unmöglich war. Castiel hingegen klappte bei diesen Worten die Kinnlade kurz runter und er schnappte nach Luft ehe er nun seinerseits die Arme verschränkte und versuchte ihre geballten Fäuste zu ignorieren. „Das Selbe könnte man über dich sagen! In einer Ehe sind Kinder nichts ungewöhnliches, wenn du keine wolltest hättest du darüber durchaus einmal ein Wort verlieren können.“, schnappte er zurück, biss sich aber im nächsten Moment schon auf die Lippe und ließ die Arme sinken, sah sie entschuldigend an. „Es tut mir leid, war nicht böse gemeint… Ich meine… es hilft niemandem wenn wir uns gegenseitig die Schuld geben. Es gehören zwei dazu… Und da es nun mal schon passiert ist, sollten wir lieber überlegen wie es jetzt weiter geht…“, sprach er schließlich und hob erneut eine Hand, konnte jetzt einfach nichts gegen den Impuls tun sich am Kopf zu kratzen. Oh Gott, so hatte er sich den Sonntagmorgen bestimmt nicht vorgestellt. Sarika biss sich bei der Geste auf die Unterlippe, „Hand runter.“ knurrte sie nun deutlich, denn damit kam sie im Moment gar nicht klar, das brauchte sie im Augenblick nicht, dass sie ihn jetzt niedlich oder süß fand... im Moment fand sie alles nur zum Kotzen. Und immerhin damit hatte sie erfolg, denn Castiel zuckte leicht zusammen, nahm aber sofort die Hand runter und sah sie kurz schuldbewusst an. Er würde es wohl nie ganz unterdrücken können. Aber das war im nächsten Moment wohl wirklich sein kleinstes Problem, denn ihre Worte die da folgen sollten rissen ihm fast buchstäblich den Boden unter den Füßen weg, weshalb er sich erst einmal gegen die Wand in seinem Rücken lehnen musste. Damit hatte er wohl wirklich nicht gerechnet. „Natürlich hilft es nicht uns gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben!“ erwiderte sie jetzt erst auf seine Aussage. „Und wies weitergeht?“,fragte sie und reckte das Kinn. Das war in ihren Augen wohl mehr als logisch, „Du wirst es wegmachen.“ sagte sie bestimmend, denn eine andere Alternative kannte sie nicht. „Du hast es gezeugt, also bist du auch dafür zuständig.“, fügte sie an. So sah er sie erst einmal eine Weile einfach nur fassungslos an. Und je mehr Zeit verging umso mehr entsetzen mischte sich in seinen Blick bis er schließlich doch die Sprache wieder fand. Zuvor jedoch richtete er sich wieder auf, straffte seine Schultern und baute sich so in voller Größe auf. Auch wenn er kein Riese war, größer als sie war er dennoch. Sarika fragte sich zur selben Zeit, wieso er sich gerade aufrichtete... und irgendwo bekam sie ein deutlich mulmiges Gefühl in der Bauchgegend, denn das verhieß in ihren Augen nichts Gutes... Sie spürte deutlich, dass sich da etwas anbahnte und innerlich wollte sie gar nicht wissen was da kam. Aber dagegen tun konnte sie nichts... So verschränkte er locker die Arme, sah sie noch einen Moment mit einem Blick an der nur eines zu vermitteln schien. Dass sie das vergessen konnte. Und damit sie es auch sicher verstand sprach er das, was sein Blick sagte schließlich noch einmal aus. „Das kannst du vergessen, Sarika. Du müsstest dich mal reden hören!“, begann er und trat nun das erste Mal wieder einen Schritt auf sie zu. „Du sprichst nicht davon irgendeinen Menschen zu töten, du sprichst davon unser Fleisch und Blut zu töten. Allerdings hast du Recht, wenn du sagst, dass ich dafür verantwortlich bin, weil ich es gezeugt habe. Aber wenn du glaubst, dass ich dafür verantwortlich sein werde mein eigenes Kind einfach wegzumachen, wie du es nennst, dann kennst du mich wirklich schlecht.“, fuhr er fort und stand nun direkt vor ihr, ignorierte ihre unterdrückte Wut die er fast spüren konnte. Aber das war einer der Momente wo er es eben drauf ankommen lassen musste. Es war ihm egal, wenn sie ihn verletzen würde, aber er würde ganz sicher nicht dieses heranwachsende Leben vernichten. Sarika fühlte sich gerade wie ein Tier im Käfig und als er so direkt vor ihr Stand, konnte sie sich endlich wieder bewegen und wisch zwei hastige Schritte zurück, wogegen Castiel erst einmal nichts tun konnte. Besonders da sie merkte, dass ihre Magie in ihr kurz zu Pulsieren begann. Nein, noch mal wollte sie ihn gewiss nicht angreifen. Doch erst einmal musste sie verdauen was er gesagt hatte und es verschreckte sie zugleich, sowie sie auch dummerweise Bewunderung für ihn empfand... woher das Gefühl kam, konnte sie nicht sagen, aber dadurch verpuffte ihre Wut erst einmal und zurück blieb innere Panik, während Castiel nun scheinbar regungslos verharrte bis sie wohl etwas zu seinen Worten sagte. Allerdings sah man ihm an, dass er wohl nicht mit etwas positivem rechnete. Und er sollte ja auch Recht behalten, denn Sarikas Worte schienen für den Heiler in diesem Moment wohl alles andere als postiv. „Das... das kannst du nicht tun.“, fing sie an, musste sich beherrschen langsam und nicht überhastet zu reden. „Wenn... wenn du es nicht tust.. dann werde ich einen anderen Heiler darum bitten!“Die letzten Worte kamen wieder bestimmender aus ihrer Kehle hervor und sie richtete sich wieder zur vollen Größe auf. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie sich instinktiv etwas kleiner gemacht hatte, fast eine unterwürfige Haltung für einen kurzen Augenblick angenommen hatte, weil die Wirkung, die er auf sie hatte, sie erst einmal gefühlsmäßig innerlich überrumpelt hatte. Aber ihm war ihre Haltung dennoch nicht entgangen, weshalb er sich einen Moment nahm um seine Antwort zu formulieren und sie nur scheinbar unberührt ansah. „Ich bin das Oberhaupt der Heiler und leider zählt das Wort eines Mannes in diesem Land mehr als das einer Frau. Ohne meine Einwilligung wird kein Heiler auch nur eine Hand an dich legen, geschweige denn als Engelmacher tätig werden. Nimm es mir nicht übel Sarika, du weißt ich bin der letzte, der den Frauen keine Gleichberechtigung wünscht, aber wenn du solche Rechte nur nutzen würdest um ein schutzloses Wesen zu töten ist es vielleicht wirklich besser so.“, meinte er schließlich ernst, sah sie aber irgendwie doch traurig an, wandte sich schließlich auch mit einem Seufzen ein wenig von ihr ab. „Glaub mir, ich find die Nachricht nicht weniger erschreckend als du, aber das gibt uns nicht das Recht über Leben und Tod zu entscheiden.“, sprach er, sah sie nach einer Weile erst wieder an. Ihr klappte wortwörtlich der Mund auf, als sie seine Worte vernahm. Wie konnte er es wagen! Er nutzte seine Position voll ab aus. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und atmete hörbar ein, versuchte ihre Wut, die wieder aufkam im Zaun zu halten. „Außerdem… denke ich dass du eine wunderbare Mutter wärst.“, sprach er schließlich ehrlich, blickte sie aber noch immer irgendwie traurig an, sah dennoch all den Zorn, der in ihrem Blick lag. Wieso nur? Er verstand es nicht. Er hatte doch geschworen zu ihr zu halten, aber er konnte nun mal unmöglich zulassen, dass sie so etwas tat. Nicht mit der Begründung dass sie gedacht hatte er würde verhüten. „Das wagst du nicht, Castiel.“, sprach sie zornig. „Du kannst nicht einfach bestimmen, dass ich als lebende Gebärmutter herum wandele. Es ist mir scheiß egal, ob du der Meinung wärst, dass ich eine wunderbare Mutter wäre oder nicht. Ich bin diejenige, die monatelang ein Kind austragen müsste. Nicht du!“, fauchte sie nun fast, ballte die Hände so stark zu Fäusten, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. „Wenn du oder einer deiner Leute die Sache nicht in Ordnung bringen, dann finde ich andere Mittel und Wege.“, drohte sie jetzt. Ihr kleiner Ausbruch ließ ihn in mehrerer Hinsicht zusammen fahren und sie nun ansehen, als würde er sie gar nicht sehen, als würde er durch sie hindurch sehen. Er war gerade zu sehr von dem Schmerz vereinnahmt der ihn plötzlich übermannte. Nicht körperlich, aber seelisch war das gerade die Hölle für ihn, weshalb er scheinbar völlig neben sich an ihr vorbei ging und sich auf die Bettkannte setzte um nicht umzufallen. Sie würde das Kind loswerden, so viel stand fest. Und er hatte nicht die Mittel und Wege das zu verhindern, dass wusste er. Und wenn sie irgendwelche Kräuter schluckte oder auf Grund von Erschöpfung das Kind verlor. Was wollte er tun? Sie 9 Monate in seine Residenz einsperren? Die Banne, die sie hielten würde er nicht spannen können. In dem Punkt war sie klar im Vorteil. Auch wenn sie schon lange keine schwarze Magie mehr praktiziert hatte, war sie von Natur aus stärker als er. Und im Augenblick konnte er noch so traurig schauen wie er wollte, sie ignorierte seinen Blick. Er schwieg noch immer, starrte nun einfach den Fußboden an, zuckte schließlich innerlich die Schultern und sank äußerlich ein wenig in sich zusammen. „Ganz ehrlich? Es geht mir nicht darum etwas zu wagen oder meinen Posten auszunutzen oder sonst etwas zu tun. Wir wissen beide, dass ich dir magisch nicht gewachsen bin und du mich jederzeit umbringen könntest, wenn du den Wunsch dazu verspürst. Ebenso kann ich nicht verhindern, dass du das Leben in dir tötest wenn du es wirklich willst. Trotzdem lass dir gesagt sein das mich das mehr als nur maßlos enttäuschen würde. Ich dachte… du hättest dich geändert… Ich dachte du hättest endlich gelernt leben wert zu schätzen, weil du weißt wie es ist wenn die eigene Existenz vom Gutdünken eines andern abhängt. Aber wie es scheint ist es dir völlig egal. Also was rede ich überhaupt noch. Wenn du dich damit besser fühlst dann geh und töte das Leben das in dir wächst. Mach es verantwortlich für deine Fehler und Versäumnisse wenn es dich glücklich macht. Du bist frei, dein Vater hat keine Macht mehr über dich und augenscheinlich fühlst du dich auch niemandem mehr verpflichtet…“, sprach er schließlich und stützte die Unterarme auf die Oberschenkel, machte sich nicht mal mehr die Mühe sie anzusehen oder die Enttäuschung und die Trauer aus seiner Stimme herauszuhalten. Sarika schluckte und merkte wie sie innerlich bei jedem seiner Worte mehr zusammengesackt war und ihre straffe Haltung verloren hatte. Das.... das... gab es doch wohl nicht! Dieser Mann hatte es echt drauf ihr so schnell ein schlechtes Gewissen einzupflanzen, dass sie jetzt echt mit ihrer Entscheidung hadern musste. Nur bekam Castiel selbst von dem nichts mit, weil er sich im Moment nicht im Stande sah sie anzusehen. Er wollte ihr nicht in die Augen sehen. Und er wollte nicht dass sie in seine Augen sehen konnte und all die Dinge lesen konnte, die gerade in ihm vorgingen, denn zum ersten Mal verspürte er etwas derartig negatives ihr gegenüber. Und trotz allem wollte er eben nicht, dass sie das sah. Ihr Blick weilte ruhelos auf ihm. Das er so da saß und einem Häufchen Elend glich war kaum mehr ertragbar. Sie wusste, wenn sie jetzt nachgab... dann hatte sie alles verspielt. Wenn sie aber ging und das mit dem Kind hinter sich brachte, war sie frei. Sie stand ein paar Minuten nur auf der Stelle und sah zu ihm hin, versuchte das Beben ihres Körpers zu unterdrücken. So schwiegen sie also beide erst einmal eine Weile, beide wohl in Gedanken versunken. Als sie jedoch das Wort ergriff schenkte er ihr zumindest sein Gehör, auch wenn er sie noch immer nicht ansah. „Du bist mehr als unfair.“, begann sie leise, atmete einmal tief durch und schloss für einen Moment die Augen, ehe sie diese wieder öffnete und nun den Boden ansah. „Ich bin nicht wirklich frei. Ich habe zwar keinen Vater mehr, der die Hand über mir hat, aber in dem Moment wo ich dich geheiratet habe, habe ich nun einmal einen ewigen Bund mit dir geschlossen. Nicht... dass ich das als schlecht erachte. Es ist das schönste, was mir in meinem gesamten Leben passiert ist... aber Cas...“ sie schluckte kurz. „Ein Kind bedeutet Verantwortung. Man muss ihm was beibringen können und... und....“ Sie brach kurz ab. „Es geht einfach nicht. Ich fühl mich nicht im Stande ein Kind auszutragen. Es war falsch von mir, mit solchen Dingen zu drohen. Dennoch, was soll ich bitte tun, wenn du das Kind nicht von dir aus abtreibst? Ich will nicht, dass ein anderer Heiler mich behandelt. Ich vertrau dir in dem Punkt. Wenn einer das Kind abtreibt, dann solltest du es sein.“ sagte sie nun mit einer Ruhe in der Stimme, die sie selbst verblüffte. „Und etwas will ich noch einmal klar und deutlich unterstreichen.“, fuhr sie nun mit ernsterer Stimme wieder fort und sah ihn nun direkt und streng an. „Denk nicht mal daran, dass ich dich umbringen könnte. Das wäre das Letzte, was ich könnte. Ich habe dich geheiratet, ich habe mich gegen mein ganzes Leben und gegen meinen Vater für dich gestellt. Also sag so etwas nie wieder und denk es besser nicht einmal mehr.“ ihre letzten Worte bebten, weil schon wieder Zorn in ihr aufkochte, dass er solche Worte überhaupt in den Mund nehmen konnte. Und während sie verblüfft über ihre Ruhe gewesen war musste er jetzt mit der Übelkeit kämpfen und ein Paar Mal schlucken, sogar Heilmagie wirken um den Würgreiz zu unterbinden, ehe er sie jetzt doch aufgebracht ansah. „Unfair???“, fragte er fast ungläubig, schüttelte verständnislos den Kopf. „Du wagst es MICH unfair zu nennen und verlangst im selben Atemzug von mir dass ich mein eigenes Kind töte? Hast du überhaupt eine Ahnung davon was unfair bedeutet?“, fragte er verbittert, schloss kurz die Augen. Sarika fühlte sich wie erstarrt, als er sie so anging. So etwas war sie von ihm einfach nicht gewohnt und sie musste heftig an sich halten, weiter zu atmen, ruhig stehen zu bleiben... so gut es ging, während sie sah, dass er weitersprach. Dass sie so etwas von ihm nicht kannte war logisch, denn er hatte sich wohl nie zuvor so verhalten. Aber in diesem Moment konnte er einfach nicht anders. Er dachte nicht mehr darüber nach ob er sie vielleicht verletzte, die Worte kamen einfach und waren wohl in tiefstem Maße ehrlich. „Ich kanns nicht glauben… Wie ich mich so in dir täuschen konnte… Dass du letztlich doch nur große Reden schwingst aber wenn es drauf ankommst bist du ein verängstigtes kleines Mädchen das keine Verantwortung für das übernehmen kann, was es tut. Aber ICH werde dir sicher nicht dabei helfen vor deiner Verantwortung weg zu rennen. Ich kann es einfach nicht. Ein Teil von mir bedauert vielleicht, dass ich dir nicht helfen kann, aber ich werde nicht meine eigene Moral verraten und etwas derart unverzeihliches tun. Bei aller Liebe Sarika, aber das kannst du nicht von mir verlangen.“, sprach er schließlich weiter, wandte den Kopf wieder ab und versuchte erst einmal wieder ruhig zu atmen, ehe er fort fuhr und noch einmal die Kraft aufbrachte sie anzusehen. „Und deine Beteuerungen kannst du dir auch sparen. Was nutzt es mir zu wissen, dass du mir nie körperlich schaden würdest wenn du ohne zu zögern meine Seele vernichten willst indem du mich dazu zwingst so etwas zu tun?“, meinte er schließlich noch leise und stand dann auf um sich ein Hemd aus einer Kommode zu holen. Er hatte irgendwie das Gefühl hier drin zu ersticken in ihrer Gegenwart und alles in ihm schrie nur noch, dass er hier raus wollte. Sarika stand immer noch wie angewurzelt da, während er das tat, wobei er das nicht sah, da er es vermied sie direkt anzusehen. Sie war immer noch viel zu geplättet von seinen Worten. Wenn sie jetzt nicht auf ihn zuging, würde sie ihn verlieren. Und das... das konnte sie nicht zulassen. Kind hin oder her, für sie zählte ihr Mann. „Cas...“, begann sie und musste sich nun wirklich zusammenreißen, während er innerlich seufzte, ihr aber doch wieder zuhörte. „Ich.... ich will dich nicht verlieren.“ sprach sie ehrlich aus, wusste sich aber immer noch nicht zu rühren. Diese verfluchte Schwangerschaft! Warum musste ihr das auch passieren! „Müssen wir denn unbedingt... ich meine... wir sind doch auch so glücklich ohne Kind...“ fing sie an, brach aber ab, weil sie wusste, dass sie es damit nur schlimmer machte. Trotz allem hatten ihre Worte schon gereicht um ihn sich umdrehen zu lassen und sie mit einem völlig leeren Blick anzusehen. Er fragte sich, ob sie überhaupt merkte, was sie ihm antat und was sie da so alles von sich gab. Da hieß es immer Männer wären unsensibel, aber wenn sie sich als sensibel bezeichnen wollte, weil sie eine Frau war, dann taten ihm die Leute wirklich leid, die einen Mann ertragen mussten. Aber nichts desto trotz war sie seine Frau und er wusste, dass er sie eigentlich liebte nur konnte er in diesem Moment nichts von diesem Gefühl für sie zu Tage fördern. Aber er signalisierte ihr wenigstens noch, dass er zuhören würde. „Versuch doch auch bitte das alles aus meinen Augen zu sehen. Ich... ich war schon einmal schwanger. Ich habe all diese Dinge schon einmal durchgemacht... und das weißt du auch. Ich... ich hatte keine Ahnung, dass du dir ein Kind wünschst. Wieso bitte hast du nie etwas gesagt?“, fragte sie jetzt im zögerlichem Tonfall. Sie konnte ihn nicht so gehen lassen, denn dann würde sie alles für immer kaputt machen. „Ich... ich möchte mit dir drüber reden... aber dafür musst du hier bleiben... und ich... ich werde nie wieder von dir verlangen das Kind abzutreiben... wenn du bleibst... und mit mir sprichst...“ Ihre Stimme brach und sie merkte wie ihr eine Träne die Wange hinabrollte. Wie sie Tränen verabscheute, aber immerhin stand gerade alles auf dem Spiel. Sie konnte ihm im Moment nur Stückchenweise entgegen kommen, weil sie immer noch allein von der Tatsache schwanger zu sein verstört war. Unterdessen war er sich nicht mehr sicher ob er es bereuen sollte zugehört zu haben oder nicht, weshalb er sich mit beiden Händen das Gesicht rieb und versuchte wenigstens einen klaren Gedanken zu fassen. Was unwahrscheinlich schwer wurde, weil er die Träne auf ihrer Wange sah und das etwas war, was er sich geschworen hatte, nie wieder sehen zu wollen. Schließlich seufzte er und trat langsam einen Schritt auf sie zu, knüpfte trotzdem das Hemd weiter zu. „Ich versuche es aus deinen Augen zu sehen, aber ich sehe nur einen Grund dafür kein Kind zu bekommen. Und das ist Angst. Angst die du nicht haben musst, weil die Dinge sich geändert haben. Du bist verheiratet und damit eine ehrenwerte Frau und hier gibt es niemanden, der sich das Recht nehmen könnte das Kind umzubringen.“, sagte er leise und atmete einmal tief durch. „Es geht auch nicht darum ob ich Kinder will oder nicht. Es wäre neben dir das größte Glück Vater zu werden, aber es ist nicht so dass ich dich dazu gedrängt hätte. Aber es ist nun mal passiert. Und nenn es albern oder nicht aber ich denke es ist Schicksal. Und es ist ein Geschenk. Jeder Tag den wir erleben dürfen ist ein Geschenk, nur sehen die meisten von uns es als Geburtsrecht an.“, sagte er schließlich und stand nun vor ihr, sah sich mit der Träne konfrontiert die sich ihren Weg über ihre Wange bahnte. Schließlich hob er eine Hand und wischte sie mit dem Ärmel weg, sah ihr so ruhig wie möglich in die Augen. Sarika fühlte sich bei seinem ruhigen Blick irgendwo nackt... wenn sie von dem Nachthemd mal weg ging, was sie trug und auch nicht viel war. Sie und Mutter... das war einfach etwas, was sie sich nicht vorstellen wollte. Sie konnte das nicht als Geschenk betrachten. Nicht im Moment, denn das Kind machte in ihren Augen nur ihre Ehe kaputt und stand gerade zwischen ihnen. Aber sie hörte ihm weiter zu, versuchte ihre Gedanken zu ordnen. „Und ich weiß auch dass die Tatsache schwanger zu sein ein Schock für dich sein muss, aber versuch dir doch einmal zu überlegen, dass das kein Unglück oder kein Fluch ist sondern eine Chance. Eine Chance dein altes Leben endlich hinter dir zu lassen und dir hier mit mir das aufzubauen, was man dir früher verwehrt hat. Deine eigene Familie zu haben ganz ohne Hass und Gewalt. Und wenn du ehrlich bist, wünscht du dir nicht jemanden an den du dein Wissen, deine Erfahrungen und was dir sonst noch etwas bedeutet weiter geben kannst? Und etwas zu haben, was dir niemand, wirklich niemand wegnehmen kann? Warum siehst du nicht einmal die vielen guten und schönen Dinge?“, sprach er schließlich, sah sie ruhig an. Dass sie ihm versprochen hatte ihn nicht mehr um eine Abtreibung zu bitten hatte er mitbekommen, aber damit war ihm ja nicht wirklich geholfen, denn sie konnte immer noch andere Wege finden und gegen ihren Willen ein Kind austragen würde auch nicht gut gehen, auf kurz oder lang würde er dabei entweder sie oder das Kind und im schlimmsten Falle beide verlieren auf die eine oder die andere Weise. Sarika seufzte wiederum über seine Worte und griff sich an den Kopf. „Warum muss auch immer mir irgend so was passieren.“, murrte sie leise zu sich selbst und schloss für einen Moment die Augen. Ihr Kopf dröhnte langsam stärker werdend. Sie brauchte Zeit zum Nachdenken... das Gespräch hier ging weder vorwärts noch rückwärts. Und in dem Punkt hätte er ihr wohl zugestimmt, in diesem Moment schien das alles wenig Sinn zu machen, wenn sie wirklich nur die schlechten Seiten sah und es so auslegte, als wäre das fast schon eine Strafe. Aber wie sollte er sie vom Gegenteil überzeugen? „In welcher Woche bin ich?“ fragte sie ihn nun bewusst ruhig und schlug dabei die Augen auf, riss ihn damit aus seinen Gedanken und ließ ihn sie nachdenklich ansehen, ehe er seufzte. Er musste sich nicht groß fragen warum sie das wissen wollte. Sie wollte wissen, wie viel Zeit sie hatte, sich das Ganze durch den Kopf gehen zu lassen und sie würde die Zeit nutzen einen Ausweg zu finden. Irgendeinen musste es geben mit dem sie beide zufrieden waren. Damit konnte sie sich erst einmal Zeit kaufen. Sie bezweifelte, dass ihre Meinung sich ändern würde diesbezüglich, aber zumindest konnte sie das Ganze erst einmal aufschieben... von sich wegschieben... und damit würde sie ihm auch die Zeit geben alles zu verdauen. Dumm nur, dass er das ganze nicht verdauen wollte. Oder nicht konnte, immerhin ging es hier nicht um das Hühnchen, dass sie zum Mittag haben würden. Aber was sollte er schon groß machen? Daher zuckte er die Schultern. „In dem Stadium schwer einzuschätzen, aber vom Gefühl her würde ich sagen dritte Woche.“, gab er zurück, denn dass hatte er eben nicht wirklich eingehend untersucht, aber der Echoimpuls war noch sehr zaghaft gewesen, daher käme das wohl einigermaßen hin. „Du hast also noch ein paar Wochen Zeit um einen Weg zu finden das Unglück wieder los zu werden…“, meinte er schließlich noch ziemlich kühl und wandte ihr wieder den Rücken zu. Wenn sie glaubte eine Lösung zu finden, dann musste sie sich bewusst sein, das sie nur zwei Möglichkeiten hatten. Entweder sie bekam das Kind oder sie bekam es nicht. Ein dazwischen gab es nicht. Und deshalb verließ er jetzt ihr Schlafgemach um in die Küche zu gehen. Auf den Schock brauchte er erst einmal einen Beruhigungstee für seinen Magen. Sarika war stehen geblieben und biss sich auf die Unterlippe. Danach ging sie selbst zum Schrank und zog sich ein paar Sachen heraus, eine Hose, ein Höschen und ein Oberteil. Die Robe würde sie im Moment nicht anziehen. Warum auch, hatte er ja auch nicht getan. Zumal hier im Haus ja auch nicht die Pflicht dazu bestand. Als sie sich angezogen hatte, fühlte sie sich schon ein wenig wohler in ihrer Haut. Seine Worte hatten einen bitteren Nachgeschmack bei ihr hinterlassen. Er wusste, auf was sie es abzielte... aber ihm was vormachen war sinnlos. So atmete sie noch einmal durch und ging dann Richtung Küche, wo sie in der Tür stehen blieb und die Arme verschränkte, während sie sich seitlich an den Türrahmen lehnte. Castiel bemerkte ihre Anwesenheit, blickte aber nur kurz auf und fuhr fort damit sich seinen Tee zuzubereiten, damit die arme Toilette nicht auch noch sein Innerstes zu spüren bekam. Und auch wenn er es gern getan hätte, so konnte er sich nicht dazu bringen einfach weg zu hören. „Cas, ich brauch Zeit darüber nachzudenken.“, begann sie nun ruhig, „Es ist nicht so, dass ich dieses Kind als Unglück betrachte. Es ist eher ein Unglück, dass ich seine Mutter werden könnte. Das hat nichts mit dir zutun. Du wärst sicherlich ein wunderbarer Vater. Aber ich kann dich auch nicht das Kind allein aufziehen lassen.“, fügte sie an und versuchte das flaue Gefühl in ihrem Magen zu unterdrücken, was wieder in ihr hochkam. Und auch Castiel musste wieder einen Moment mit sich ringen, nahm jetzt aber erst ein paar Schlucke von dem Tee, ehe er ihr auch einen Anbot, indem er eine Tasse und die Kanne mit dem Tee auf den Tisch stellte. Sarika haderte innerlich mit sich selbst, ob sie dieses Angebot annehmen sollte, aber da es ihrem Magen auch nicht besonders gut ging, stieß sie sich vom Türrahmen ab und füllte etwas Tee in die Tasse, bevor sie diese in die Hand nahm und sich an das nächste Küchenmöbelstück hinter ihr lehnte. Jedoch trank sie noch nichts, wartete erst einmal ab. Aber damit konnte er auch nicht unbegrenzt Zeit schinden, also ließ er sich auf einen der Stühle fallen. „Du hast genug Zeit darüber nachzudenken. Meine Ansicht dazu kennst du.“, begann er möglichst ruhig. Er hatte ja kaum eine andere Wahl als zu versuchen das ganze mit etwas Distanz zu betrachten. „Wenn du glauben willst du wärst eine schlechte Mutter um dein Gewissen zu beruhigen bitte. Ich muss diese Ansicht ja nicht teilen, da meine Meinung hier ohnehin mindergewichtet wird, da es wie ich zugebe dein Körper ist. Dennoch betrachte mal einen anderen Denkansatz. Wenn ich unbedingt ein Kind wollen würde und du sagt es wäre nur ein Unglück, wenn ein Kind dich als Mutter hätte… Ich nehme an die Schlussfolgerung würde dir ebenso wenig gefallen wie mir.“, sprach er schließlich und nahm noch einen Schluck Tee. Sarika rollte innerlich die Augen, versuchte äußerlich aber ruhig zu bleiben, wieso sie nun auch einen Schluck trank, um Zeit zu schinden. „Nein, du hast Recht, das würde mir auch nicht gefallen.“ gab sie zu und senkte den Blick. Sie wollte ihn auf keinen Fall wieder provozieren. So wie er ihr vorhin begegnet war... das hatte ihr gereicht und die Erinnerung war nur all zu deutlich. Und im Moment rollte er nur die Augen, sagte aber nichts dazu, wieso auch, immerhin lag das auf der Hand. Das Problem war, dass sie nicht gegen seinen Willen handeln konnte. Auch wenn sie es wollte. Er hatte die Fäden in ihren Augen in der Hand, aber das würde sie ihm nicht auf die Nase binden, denn dann war sie verloren. Und im Augenblick wusste sie keine Möglichkeit ihn gegen das Kind zu stimmen... Er hingegen wusste dass es keine Möglichkeit gab ihn davon zu überzeugen, dass ein Kind nicht das Recht hatte zu leben, weil die Mutter keine Lust hatte. Natürlich sah sie das wohl anders und allein der Gedanke das da wieder was in ihr wuchs, war unvorstellbar irgendwie. Sie könnte es jedoch nach einem Unfall aussehen lassen. Das würde mehr als heikel werden, weil sie den Unfall provozieren musste. Wenn sie das Kind verlor, konnte er ihr keinen Vorwurf machen. Aber wenn er es je herausfinden würde, wäre das wohl das Ende ihrer Ehe. So seufzte sie kurz und atmete einmal tief durch. „Ich verstehe deine Moral und deine Bedenken Cas. Und ich sollte wohl wirklich versuchen es nicht nur negativ zu sehen. Aber im Augenblick sehe ich mich nicht als Mutter an... es ist ... irgendwo ein eigenartiges Gefühl. Ich kann es dir nicht erklären... vielleicht ändert sich das in den kommenden Wochen noch.“, fügte sie leise an, obwohl sie dazu keine Hoffnung hegte. Viel eher musste sie sich einen Weg überlegen, wie sie das Kind verlieren konnte, ohne das es mutwillig wirkte. Davon ahnte er nichts sondern lehnte sich nur ein wenig auf dem Stuhl zurück. „Was erwartest du denn? Eine Frau fühlt sich nicht von heute auf morgen wie eine Mutter bloß weil sie erfährt dass sie schwanger ist. Du hast es vor nicht ganz einer Stunde erfahren und deine erste Reaktion ist Abneigung. Du solltest dich ausruhen und zur Ruhe kommen, vielleicht denkst du dann tatsächlich anders. Wäre jedenfalls zu hoffen…“, sprach er und legte schließlich die Arme auf den Tisch und den Kopf darauf. Wenn er nur wüsste wieso sie sich so gegen den Gedanken sträubte… Sarika schloss einen Moment die Augen, ehe sie noch einen Schluck vom Tee trank und ihn wieder ansah. „Du hast Recht... ich sollt mich wohl wirklich besser etwas ausruhen. Ich fühl mich im Augenblick ohnehin nicht wirklich wohl in meiner Haut.“ gab sie leise zu, denn gerade wusste sie keinen Ausweg. Nur auf Zeit zu spielen. Sie würde ihm hier und jetzt gewiss nicht versprechen das Kind zu bekommen und sie hoffte, dass er das nicht von ihr verlangen würde. Wenn sie Castiel nicht so lieben würde, würde sie keine Sekunde zögern und zum nächsten Heiler rennen oder zur nächsten Kräuterfrau in der Stadt. Doch da sie vor allen Dingen ihn nicht verlieren wollte, würde sie sich jetzt erst einmal mit dem Gedanken in Ruhe auseinander setzen müssen und nach etwas suchen, was ihm vielleicht doch noch vom Gegenteil überzeugen konnte, dass ein Kind nicht gut wäre. Doch alle Argumente, die ihr bisher einfielen, würde er einfach mit einem kurzen Satz zerschmettern und da sie genau das ahnte... schwieg sie betreten. Castiel tat nichts anderes, nickte nach einer Weile nur noch einmal. „Tu das. Ich werd dann auch einen Spaziergang machen. Ich denke im Moment bringt es eh nichts weiter darüber zu sprechen.“, gab er ruhig zurück, seufzte leise. Er wollte sie nicht verlieren aber er konnte auch nicht mit dem Gedanken leben noch ein weiteres Leben auf dem Gewissen zu haben, hatte er sich doch erst von der Geschichte mit Davoko so halbwegs erholen können. So schüttelte er noch einmal nachdenklich den Kopf, ehe er den Tee austrank und sich erhob, die Tasse in die Spüle stellte. Er ging dann an ihr vorbei, beugte sich kurz über sie und gab ihr einen Kuss auf den Hinterkopf, ehe er die Küche verließ. Sarika sah ihm unruhig nach. Das Thema war noch lange nicht vom Tisch. Das wusste sie. Und auch das Wissen, dass sie gerade die wirklich schlechteren Karten hatte, begleitete sie, als sie sich zurück ins Wohnzimmer machte, die Klamotten von ihrem Körper streifte und sich ins Bett fallen ließ. Irgendwie war Sarika total erledigt von dem Gespräch und das nagende Gefühl, dass die nächsten Wochen nicht einfacher werden würden verließ sie nicht, als sie sich das Kopfkissen nahm, die Decke über ihren Körper schlug und die Augen schloss, um einfach etwas Ruhe zu finden. Sie würde Kraft brauchen, die nächsten Wochen durchzustehen, so viel war sicher... es würde für sie beide eine harte Zeit werden und Sarika ahnte, dass er keine Ruhe geben würde, bis sie sich für das Kind entschied. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)