Black Magicians - Drabbles von Lady_Noxia ================================================================================ Sunset (Castiel / Temsis) ------------------------- Leise schloss Castiel die Tür seiner Residenz hinter sich und erlaubte es sich, sich für einen Moment dagegen zu lehnen. Ein leises Seufzen entwich ihm. Himmel, im Leben hätte er nicht gedacht, dass sich sein Leben einmal so entwickeln würde. Das begann damit, dass er zum Oberhaupt der Heiler bestellt wurde und dadurch nicht nur wesentlich mehr Arbeit, sondern auch noch ein neues Zuhause bekommen hatte. Lord Akkarin hatte den Oberhäuptern die ersten der neu erbauten Residenzen zugestanden und so konnte er nun die Aussicht genießen, die sich ihm auf die Gärten und den Wald bot. Nun, er könnte, wenn er die Zeit dazu haben würde. Denn diese war wirklich Mangelware in diesen Tagen. Es war wieder mal Erntezeit und warum auch immer brachten die Leute es fertig, die Bedürfnisse ihres Körpers zu unterschätzen. Sie arbeiten stundenlang unter der prallen Sonne, tranken und aßen dabei aber nichts und klappten früher oder später zusammen. Und als wenn er damit nicht schon genug zu tun hätte, die Heiler so zu koordinieren, das sowohl die Magier als auch die Stadtbewohner ausreichend medizinisch versorgt wurden, kamen noch diverse andere Sachen hinzu. Die täglichen Übungen der Krieger die auch des Öfteren mindestens einen von ihnen zu den Heilern brachte, missglückte Experimente, besorgte Magiereltern deren Kinder gerade irgendwelche magischen oder nichtmagischen Krankheiten hatten und nicht zu vergessen natürlich: Temsis. Diese Frau… Nun, zu sagen sie wäre anders als andere Frauen wäre vollkommen untertrieben. Wenn Castiel ehrlich zu sich war, dann wusste er bis heute nicht genau woran er bei ihr gerade war. Im Laufe der Zeit war es besser geworden. Anfangs hatte sie jede, aber wirklich jede Möglichkeit genutzt, um ihn irgendwie anzufauchen, nieder zu machen oder indirekt oder direkt zu beleidigen. Auch jetzt noch ließ sie es sich nicht nehmen, von Zeit zu Zeit völlig unerwartet kalt und abweisend zu reagieren, aber Castiel vermutete, dass dies etwas war, was er ihr nicht abgewöhnen konnte. Er kicherte leise und stieß sich von der Tür ab. Wenn er es so betrachtete, dann war das, was er bis jetzt erreicht hatte wohl schon weitaus mehr, als irgendein anderer je bei ihr erreicht hatte… Abgesehen von ihrem Vater über den er nach wie vor so gut wie nichts wusste. Castiel nahm die Schärpe ab, die ihn als Oberhaupt auszeichnete und legte sie ordentlich auf den kleinen Tisch neben der Tür ehe er die kleine Treppe hinauf in den Wohnbereich emporstieg. Nun, er konnte sich wirklich nicht beklagen, denn die Residenz war in jedem Fall eine Verbesserung zu seinem alten Quartier… Nicht, dass des schwer gewesen wäre. Die Gedanken an den Tag vertreibend öffnete der Magier die Tür zum Balkon und trat hinaus. Sogleich zierte ein Lächeln seine Züge als sein Blick auf den Garten fiel. Abends war diese Aussicht unwahrscheinlich friedlich, deshalb nutzte er diese Zeit um die Aussicht um auszuspannen und für den nächsten Tag Kraft zu tanken. Inzwischen hatte er sich daran gewöhnt, dass Termine eng gestrickt waren, aber diese Stunde hatte er sich immer freigehalten. Umso mehrgenoss er nun die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf seinem Gesicht. „Na, träumst du schon wieder?“, fragte eine vertraute stimmte schließlich und ließ den Magier zusammenzucken, da die Stimme so nah war. Hastig sah er sich um, erblickte schließlich die Blonde Magierin, die auf dem Geländer des Balkons saß und den Eindruck erweckte, dass sie dort schon eine Weile saß, obwohl sich Castiel sicher war, dass es erst einige Sekunden sein konnten. Er seufzte leise. „Temsis! Irgendwann bringt es mich noch ins Grab wenn du immer so aus dem Nichts auftauchst… Und überhaupt, komm bitte da runter bevor du fällst…“, begann er sie zu tadeln, begann aber sogleich wieder sich zu sorgen. Das war im Grunde alltäglich, es verging kein Tag an dem er sie nicht ermahnte vorsichtig zu sein, wenn sie sich sahen. Die Kriegerin rollte daraufhin nur die Augen, glitt aber vom Geländer und wandte sich der Selben Aussicht zu, die Castiel bis eben bewundert hatte. „Wie oft noch? Ich kann auf mich aufpassen!“, sprach sie in einem scharfen Ton der Castiel seufzen ließ und dafür sorgte, dass er sich auf die Lippe bis, um die natürliche Reaktion auf ihre Worte zu verhindern. Scheinbar hatte sie das bemerkt und rollte nur erneut die Augen, ehe sie den Kopf schüttelte. Es machte sie wahnsinnig, wenn er sich entschuldigte. Und für gewöhnlich tat er das recht Häufig, selbst für Dinge, auf die er wirklich keinen Einfluss hatte. „Heiler…“, murmelte sie nur und zuckte schließlich die Schultern, als sie sich wieder der Untergehenden Sonne zuwandte. Castiel schwieg und legte den Kopf schief, überlegte, ob er etwas dazu sagen sollte, entschied sich jedoch dagegen. Stattdessen trat er fast vorsichtig einen Schritt näher, denn bei Temsis war es besser vorsichtig zu sein und sich ihr nicht einfach ohne Vorwarnung zu nähern. Aber die blonde Magierin rührte sich nicht, schien es ihm also zu gestatten sich ihr zu nähern. Der Magier runzelte kurz die Stirn. Eigentlich war es unnötig sich das zu fragen, immerhin war sie zu ihm gekommen, nicht anders herum. Er verwarf den Gedanken so schnell wie er ihm auch gekommen war und trat hinter Temsis. Da er ein Stück größer war als sie konnte er noch immer über ihren Kopf hinweg blicken und beobachtete nun wie sie, wie die Sonne langsam am Horizont versank. Ein kurzer Blick auf die Haltung der Kriegerin verriet ihm alles, was er im Moment wissen musste und so lehnte er sich herab, vergrub seine Nase in ihrem Haar, hauchte einen federleichten Kuss darauf, ehe er die Hände hob und sie auf ihre Schultern legte, die Verspannung nun direkt spüren konnte. „Du musst einen harten Tag hinter dir haben…“, bemerkte er fürsorglich. Egal wie erschöpft er selbst war, der Heiler in ihm ruhte nie und so begann er mit sanftem Druck über die verspannten Muskeln zu streichen, ihren Oberen Rücken entlang. Einen Moment verspannte sie sich umso mehr, zog die Schultern etwas hoch, zeigte ihm so ganz offen, dass sie sich an solche Dinge, an Berührungen die nichts mit Schmerz zu tun hatten, die nicht Gewalt vertraten noch immer nicht gewöhnt hatte. „Shhh….“, beruhigte er sie, hielt aber in seinen Bewegungen inne und gab ihr Zeit. Einen Moment sah sie ihn über ihre Schulter hinweg an, sah ihm mit in Falten gelegter Stirn in die Augen. Sekunden vergingen, doch schließlich glätteten sich ihre Gesichtszüge und ihre Schultern sackten herab als sie sich bewusst darum bemühte zu entspannen. Als er gerade fortfahren wollte, die verspannen Muskeln zu lockern trat sie einen kleinen Schritt zurück, engte seine Hände zwischen ihrem Rücken und seiner Brust ein, forderte ihn so wortlos auf, aufzuhören. Sofort zog er die Hände zurück und setzte dieses Mal wirklich zu einer Entschuldigung an. „Es tut mir le-„, begann er, wurde aber unterbrochen als sie ihm einen scharfen Blick zuwarf und den Kopf schüttelte. Verständnislos blickte Castiel sie an, fragte sich angestrengt, was sie jetzt von ihm erwartete. Die Antwort gab sie ihm, indem sie seine Arme ergriff die er zu den Seiten seines gehalten hatte, sich wieder mit dem Rücken zu ihm drehte und seine Arme um sie herum zog, sich gegen ihn lehnte. „Du machst alles unnötig kompliziert!“, murrte sie, aber inzwischen war er in der Lage herauszuhören, dass sie es nicht ganz so ernst meinte. So lächelte er und legte sein Kinn auf ihren Kopf. „Das musst du gerade sagen…“, antwortete er amüsiert, seufzte aber zufrieden. Das waren die Momente in denen ihm immer wieder bewusst wurde, dass all der Streit, der Stress und die Meinungsverschiedenheiten es wert waren. Es waren diese kurzen Moment in denen sie ihm ihr Vertrauen schenkte, die ihm sagten, dass es richtig war, darum zu kämpfen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)