Unify von abgemeldet (Wenn Zeiten und Welten aufeinander treffen...) ================================================================================ Kapitel 22: Ein Umschwenken --------------------------- Die Küche war bereits von einem herrlichen Duft erfüllt, als sie nach unten kamen. „Setzt euch, Kinder.“, sagte Großmutter sanft und deutete auf die Sitzecke beim Esstisch. Link, Link und Aril und Eyna setzten sich zu Tisch, wo bereits 3 Holzschüsseln standen. Großmutter füllte sie mit Suppe. Normalerweise hätte Kaze jetzt sofort zugeschlagen, aber… ihm war irgendwie nicht danach. Das lag wohl an der Atmosphäre… Warum war Großmutter so aufgeregt, als Toki ihm das Buch vorgelesen hatte? Was war denn damit… Als ob er ihr nicht sowieso schon genug Sorgen bereiten würde… „Link.“ „Ja?“ Link sah zu seiner Großmutter auf. Sie begann zu sprechen: „Dein Freund mit dem blauen Mantel, der mit dir und den Piraten gekommen ist…“ „Linebeck?“ Sie nickte: „Er hat mir erzählt, warum die kleine Tetra nicht bei euch ist. Und wonach ihr sucht und warum… Die 6 Weisen aus den Legenden also?“ Kaze nickte, auch wenn er nicht ganz verstand, worauf sie hinaus wollte. Sie seufzte. „Link, iss etwas.“, sagte sie „Sonst wird es doch kalt.“ „Oh!“ Kaze bemerkte, dass außer ihm bereits alle begonnen hatten, die Suppe zu essen. Schon fast peinlich, wenn man wusste, dass das eigentlich seine Leibspeise war… Er war einfach abgelenkt gewesen. Hastig nahm er einen Löffel Suppe, zum Glück war sie noch warm. Hmmm… Er schaute kurz zur Seite. Und als er Tokis Gesichtsausdruck sah wusste er, dass dieser seine Liebe zu Omas Suppe nun nachvollziehen konnte. Ein zufriedenes Lächeln. Endlich sprach Großmutter wieder: „Ihr habt tatsächlich die alten Tempel aus den Legenden besucht?“ „Uhm!“ Ihr Enkel nickte, als er sich, schon etwas glücklicher einen Löffel Suppe in den Mund schob: „Den Waldtempel und den Feuertempel! War total spannend! Aber ich hätte mich ohne seine Hilfe sicher nicht so gut zurechtgefunden!“ Er wies auf Toki hin, der mit den Schultern zuckte: „Naja, ich habe diese Tempel ja schon einmal besucht. Ich kenne die Fallen und so…“ „Dann ist es also wahr. Du… bist wirklich der Held der Zeit aus der Legende?“ Ihre Augen ruhten auf Toki, der schnell den Löffel Suppe schluckte. Er wirkte leicht skeptisch, als sie das fragte: „Ja. Das habe ich doch bereits gesagt, oder?“ Großmutter lachte ein bisschen: „Ich habe es nicht wirklich geglaubt… du musst verstehen, ich habe in meinem Leben bereits so viele Jungen in diesem grünen Gewand gesehen, da ist es nichts Ungewöhnliches mehr, wirklich! Zum Beispiel…“ Sie ging zu einer Kommode und öffnete eine Lade. Sie zog ein Album heraus. „…Hier.“ Sie zeigte den Kindern ein Bild. Darauf zu sehen war ein kleiner Junge, in einer grünen Tunika mit grüner Mütze. Er hielt ein Holzschwert und grinste stolz. „Hey… der sieht ja aus wie wir!“, meinte Kaze überrascht. Toki nickte nur: „Nicht wie jemand bestimmtes, aber…“ „Ha ha ha…“ Großmutter lachte: „Link… Das ist Conis. Dein Vater. Als er gerade zwölf geworden war.“ „Mein… Vater?“ „Wow… er sieht exakt so aus wie du!“, meinte Toki „Bis auf die Frisur…“ Toki nahm eine seiner Haarsträhnen in die Hand. Kaze schluckte… War das tatsächlich sein Vater? Es sah ihnen beiden so ähnlich… Das blond der Haare war zwar einen guten Ton dunkler als bei ihm und der Scheitel war exakt in der Mitte, aber ansonsten glich er ihm wirklich absolut. Die Geburtstagstunika seines Vaters war etwas anders, als seine. Sie war aber auch nicht ganz so wie die von Toki. Nicht mal ein Mittelding. Anscheinend war Großmutter beim Nähen immer schon gerne kreativ gewesen. Großmutter lächelte nur: „Wir waren damals alle so stolz auf ihn. Und ihm hat es auch solchen Spaß gemacht… Er wollte am Abend die Sachen gar nicht mehr ausziehen, und das Schwert musste Orca ihm erst im Zweikampf wieder abringen, bevor wir endlich alle zu Bett gehen konnten… Hehehe…“ Kaze stellte sich vor, wie sein Vater als Kind verzweifelt versucht, einen jüngeren Orca daran zu hindern, ihm das Holzschwert abzunehmen… Plötzlich schaute Toki Kazes Großmutter fragend an: „Darf ich das kurz durchblättern?“ Er gestikulierte eindeutig in Richtung des Fotoalbums. Oma nickte entgegenkommend und so fing Toki an, neugierig die Seiten des Albums durchzugehen. „Warum schaust du dir unsere alten Fotos durch?“, fragte Kaze leicht verwirrt. „Weil es mich einfach interessiert!“, antwortete Toki „Ich will nur gerne was von deinem Leben sehen, immerhin hat das auch mit mir zu tun!“ „Findest du das denn so interessant?“ „Absolut!“ Dagegen war nichts einzuwenden. Kaze warf ihm eben einen Blick über die Schulter, um das Album selbst im Blick zu behalten… die meisten der Fotos hatte er selbst noch gesehen. Es gab von so ziemlich allem, was irgendwie Erinnerungswert hatte, Fotos. Die Hochzeit seiner Eltern, wie ein Baby (von dem er stark annahm, dass er es selbst war) im Ort herumgezeigt wurde, seine erste Schritte, Geburtstag, spielen am Strand… „Hehe… Du warst aber ein süßes Baby, großer Bruder!“, sagte Aril. „Fast genauso, wie du als Fe—„ „Fang nicht damit schon wieder an!“ Kaze hielt sich bei dem Gedanken die Hand an den Kopf. „Aber wenn es doch wahr ist!“, lachte Aril nur. Ihr Bruder wollte Einspruch erheben, aber da wurden sie auch schon von einem neuen Objekt des Interesses unterbrochen. „Aww!“ Toki hatte das blättern bei einem besonders niedlichen Bild beendet. „Das bist doch du, oder?“ Er deutete auf einen kleinen Jungen, der fröhlich auf den Schultern seines Vaters saß und lachte. Daneben stand eine Frau, die ein Baby in den Armen hielt. Sie wurde von Seemöwen umkreist. „Das ist aber ein ruhiges Foto!“, meinte Aril. „Hehe… Das war kurz nach deiner Geburt, Aril!“, meinte ihr Bruder. Auch wenn er sich nicht mehr ganz daran erinnern konnte, so viel wusste er schon noch. Toki betrachtete das Foto interessiert: „Ihr seht richtig glücklich aus.“ „Hm, ja, ich glaube, Vater hat oft mit mir gespielt. Und Oma sagt immer, ich wäre sehr fröhlich gewesen, als ich eine kleine Schwester gekriegt habe, weil ich es immer Leid war, ein Einzelkind zu sein!“ „Darüber kann ich wohl nicht gerade klagen…“ Ein Anflug von Neid lag in Tokis Stimme und Kaze brauchte ein paar Momente, um zu realisieren, warum: Anders als er, war dieser Link immerhin nur unter Kindern aufgewachsen… einen Vater oder eine Mutter in diesem Sinne hatte er nie gehabt. Das was noch am ehesten daran rankam war wohl der Dekubaum. Wie frustrierend das sein musste… Es war merkwürdig für Toki, diese Fotos durchzusehen… Einerseits war dies, laut dem was Salia gesagt hatte, einfach nur ein Leben, an das er sich nicht erinnerte… Andererseits war es so eine ganz andere Welt… Sonne, Sand und Meer… Das kannte er nur flüchtig. Und die vielen Bilder davon, wie Aril und seine andere Seite gemeinsam spielten... als Bruder und Schwester… das war so anders, als die Spiele der Kokiri. Die Beziehung die Aril und er als Geschwister hatten, war wohl etwas, dass sich mit einer Freundschaft nicht vergleichen ließ. Familie ist eben etwas Besonderes… Etwas besonderes, dass ihm bis ins Erwachsenenalter fehlte. Er lernte nie die andere Seite des Familienlebens kennen. Nur das Leben unter Kindern, die ihm größtenteils sehr skeptisch gegenüberstanden. Es interessierte ihn so sehr, wie es ist, als Kind Teil einer Familie zu sein, wenn auch nur einer kleinen… Irgendwie spürte Kaze in diesem Moment genau, an was er dachte. Irgendwie wusste er es einfach, wie sich Toki im Moment fühlte... Ein Seufzten. Das war wohl das Los, dass man als Held zog. Keine vollkommene Niete, aber irgendwie… oft traurig. „Ju~ngs!“ Eyna meldete sich: „Das Album ist ja schön und so, aber sollten wir uns nicht um andere Dinge kümmern? Wie unser Tempel Problem?“ Kaze verdrehte die Augen. Warum musste sie Momente wie diesen ruinieren? Eine kurze Verschnaufpause würden sie sich ja noch gönnen dürfen! Irrte er sich, oder wurde sie immer unruhiger, seit sie aus dem Feuertempel raus waren? Nur Großmutter schaute fragend: „Was für ein Problem, Kinder?“ Ihr Enkel seufzte: „Wir müssen in den Wassertempel, der sich tief unter dieser Insel befinden sollte, um die letzte Weise zu treffen… aber wir wissen nicht, wie wir das anstellen sollen.“ Nickend stimmte Toki zu: „Ja, alles was wir haben, ist eine alte Zora-Tunika, die uns beiden mindestens 30 Nummern zu groß ist…“ „Oh, zeigt mal her!“ Ein fragender Blick überkam Kazes Gesicht und Toki teilte ihn. Die Beiden zuckten sich schließlich gegenseitig mit den Schultern zu und Toki packte die Tunika aus: „Hmm… Na gut. Zeigen schadet ja nicht…“ Er nahm das blaue Bündel Stoff und drückte es Großmutter in die Hände. „Hmm…“ Großmutter breitete es vor sich aus. Dann betrachtete sie das Gewand von allen Seiten und musterte es geradezu fachmännisch. Die Kinder sahen ihr gespannt zu. „Also… der Stoff ist weit geschnitten und die Nähte müssten sich mit einer guten Schere leicht trennen lassen… Wenn ich geschickt schneide, dann kann ich daraus ohne Probleme 2 Gewänder in eurer Größe nähen!“ „WIRKLICH?!“, riefen die beiden Links gleichzeitig. Sie lächelte: „Natürlich nur, wenn du das erlaubst, Junge!“ Sie wandte sich dabei eindeutig an Toki. Er nickte aufgeregt: „Sicher doch! Alles, damit wir es zum Tempel schaffen!“ „Dann wäre das ja geklärt!“, antwortete sie. „Wenn ich mich beeile, müssten die Gewänder bis morgen fertig sein… Geduldet euch über Nacht nur ein wenig, ja?“ „Du bist die beste, Oma!“, sagte Kaze. Er war so erleichtert, als hätte er gerade einen unglaublich schweren Stein ablegen dürfen. Morgen würden sie den Wassertempel besuchen können. Morgen würden sie diese ganzen Probleme endlich beseitigen können. Dann würde er auch endlich Tetra wiedersehen… Tetra. Ob sie sich wohl um ihn genauso viele Sorgen machte, wie er sich um sie? Wahrscheinlich nicht… nicht weil er dachte, dass sie sich nicht um ihn kümmerte, aber weil sie wusste, dass er stark war. Ja, sie würde sicher wissen, dass er in Ordnung ist. Was sie wohl im Moment tat? Schlug sie sich vielleicht gerade durch den Geistertempel?... Plötzlich fühlte sich nicht gut dabei, einfach nur dazusitzen und nichts zu tun. Aber bis sie die Tuniken hatten, hatten sie so oder so keine Wahl… „Hey, mach nicht so ein Gesicht!“ „Huh?“ Kaze sah auf, als sein Gegenstück ihn anlächelte. „Wir wollten uns doch eigentlich bis morgen einfach nur etwas ausruhen, oder?“ Sie waren nun schon einige Zeit draußen am Strand und spielten mit Aril. „Seit dem Abendessen schaust du ständig Löcher in die Luft!“, meinte Toki „Was ist den los?“ „Naja… Es ist wegen Tetra…“ er seufzte „Ich hoffe nur, dass ihr nichts zugestoßen ist. Ob sie Naboru wohl schon gefunden hat?...“ „Ich kann doch Salia fragen, wenn du willst!“ Toki zog seine Okarina hervor. Ach ja! Salia! An das hatte Kaze noch gar nicht gedacht! „Gerne!“, antwortete er rasch. „Wenn es keine Umstände macht!“ „Sicher nicht!“ Toki legte das Instrument an: „Einmal Lied der Salia, kommt sofort!“ Mit sanftem, gleichmäßigen Luftströmen ließ er die Melodie, die Kaze jetzt bereits ein paar Mal gehört hatte, erklingen… „Hm?“ „Was?“, fragte Kaze „Stimmt irgendwas nicht?“ „Ich weiß nicht.“, sagte Toki „Aber Salia antwortete mir irgendwie nicht!“ „Was?“ Toki schüttelte verwirrt seine Okarina. „Ich rufe zu ihr aus, aber es kommt nicht’s zurück! Als gäbe es keine Verbindung mehr!“ „Sowas kann passieren?“, fragte Kaze erstaunt. „Ich weiß nicht… aber irgendetwas stimmt da auf jeden Fall nicht…“, sagte Toki unruhig „Ich habe noch nie erlebt, dass der Kontakt zu Salia völlig abgebrochen ist!“ „Vielleicht… ist sie einfach zu beschäftigt zum Reden?“, überlegte Kaze „Ich meine, die Weisen müssen doch ständig Zauber wirken und außerdem suchen sie gerade nach dem Grund für das Ganze. Vielleicht merkt sie einfach nicht, dass du nach ihr rufst?“ „Hm.. ja vielleicht…Trotzdem… Merkwürdig.“ Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend steckte er die Okarina der Zeit wieder weg. „Spätere probiere ich es nochma—„ „Hab dich!!“ Toki spürte einen Klaps auf den Rücken und drehte sich überraschend um. Die kleine Aril stand hinter ihm und lachte: „Du bist!“ „Aril, was soll das denn schon wieder?“, fragte Kaze etwas beschämt. „Na, wir spielen fangen!“, sagte sie „Und er ist!“ „Also, ich weiß nicht…“ Toki wirkte an etwas Unangenehmes erinnert. „Das letzte Mal, als jemand mit mir „Fangen“ spielen wollte endete es in einen Kampf um Leben oder Tod mit einer dämonischen Maske.“ „Aww, seid doch keine Spielverderber!“ Aril lief um die Jungs herum: „Wir wollten doch miteinander Spaß haben! Wenn ihr nicht mit mir spielt, dann spiele ich eben wieder mit dem schönen Kristall!“ Ihr Bruder wurde beim Erwähnen von Medolies Kristall unruhig: „Auf keinen Fall! Wenn du das Ding auch nur einmal noch benutzt, vor allem an MIR, dann…“ „Hab dich!“ Angetippt am rechten Arm. Kaze wandte sich um. Toki grinste: „Jetzt bist du!“ Ein paar Sekunden zum realisieren… „Hey…“ Da liefen seine Schwester und Vorgänger auch schon Richtung Aussichtsturm weg. „Hahahahaha!“ „HEY!! DAS IST NICHT FAIR!!“ Kaze lief hinterher, so schnell er konnte: „Ihr habt Vorsprung!!“ „Kommt davon, wenn man nicht reagiert!!“, lachte Toki ihm nur zu. Über die Stege auf die Aussichtsplattform. Kaze schwang sich die Leiter hoch, hinter den Beiden her, aber als er oben ankam, waren die Anderen bereits weg… Er brauchte nicht lange, um zu bemerken, dass sie Toki, Aril in den Armen, mit den GLEITSTIEFELN über den Rand der Plattform davon gemacht hatte. Das merkte man vor allem an Arils lautem Lachen, als die zwei zu fangenden sanft zu Boden glitten. „Heheheheheheh!!“ Kaze konnte es nicht fassen: „Hey!! Ausrüstung gilt nicht!!“ Er kriegte keine Antwort. Die Anderen Beiden waren bereits wieder auf der Flucht. Kaze wurde sauer: „Argh…Was der kann, kann ich schon lange!“ Er griff schnell nach seinem Dekublatt und sprang: „Ist der eigentlich verrückt?“; fragte er sich selbst im Flug „Wenn die Beiden auch nur einen Schritt zu weit laufen geht er drauf, das weiß er doch!!“ Als er auf erträglicher Höhe war, nahm er das Blatt schnell weg, fing sich am Boden auf und lief schnell weiter… Die Anderen hatten schon so viel Vorsprung. Er musste sich beeilen, wenn er sie aufholen wollte… Doch sobald er wieder rennen musste, merkte er, dass etwas nicht stimmte… Er fühlte sich plötzlich so… müde. //Huh… was ist jetzt los?// Kopfschüttelnd lief er weiter, aber es wurde langsam schlimmer: //Ich versteh das nicht… was ist mit meiner Kondition los? Vom Laufen werde ich doch nicht müde…// „Großer Bruder!!“ Er blickte auf. Aril stand nun auf einem Felsen am Rand der Küste, Toki auf einem Anderen. Wann hatten sie sich aufgeteilt? Er hatte das vor Müdigkeit gar nicht bemerkt… „Leute…“, rief er und merkte, dass seine Stimme schon etwas heiser klang: „Macht mal halblang! Ich…“ „Hehehe! Schneller Link, schneller, du musst uns doch fangen!“, lachte Aril. Sie versuchten weiter zu flüchten, als Kaze näher kam und dachten nicht wirklich darüber nach, warum er wohl so langsam lief… Toki machte sich zum Sprung auf den nächsten Felsen bereit, als Aril sich dann doch entschied, sich noch einmal nach ihrem Bruder umzudrehen. Sie lächelte noch, als sie plötzlich mit dem rechten Fuß auf dem etwas nassen Felsen abrutschte. „AH!“ Das junge Mädchen konnte sich nicht mehr fangen, verlor das Gleichgewicht und stürzte von ihrem Felsen, über die Klippe, ins Meer. „HIILFE!!“ Toki drehte sich um und sah, was geschehen war: „OH NEIN!“ „Aril!“, rief Kaze entsetzt und plötzlich spürte er seine Müdigkeit nicht mehr. Nicht im Geringsten. In Ektase spurtete er zur Klippe und sprang seiner Schwester nach ins Wasser. Aril war in Gefahr! Er hätte besser aus sie aufpassen sollen, wenn ihr etwas geschah… nein, ihr würde nichts geschehen, ihr dürfte nichts geschehen! Als das Wasser des großen Meeres ihn umgab, öffnete er schnell die Augen. Das Salz stach in ihnen, aber das war ihm ebenso egal wie die immer größer werdende Müdigkeit. Er drehte und wendete sich, um Aril zu finden und entdeckte sie in der Nähe. „Aril!“, wollte er rufen aber unter Wasser kamen nur Luftblasen, anstelle von Tönen. Er schwamm zu ihr und umfasste ihren Arm… als er sie zu sich ziehen wollte, merkte er, dass eine Strömung sie erfasst hatte und ihn nun ebenfalls mit sich riss. //Oh nein!// Er schwamm dagegen an, aber hatte keine Kraft, seine Beine bewegten sich nicht so, wie er es wollte, nur unregelmäßig und abgehackt, manches mal ließen sie sogar eine Bewegung aus… was war nur los mit ihm? //Das geht nicht… ich… ich kann Aril nicht halten! Und ich treibe ab! Aber… Aber… Ich muss etwas tun! Aber was…// Er versuchte, seine Gedanken klar zu halten, aber langsam ging ihm auch die Luft zu Ende und alles kombiniert machte ihm so schwer zu schaffen, dass sich auch sein Bewusstsein langsam trübte… Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Irgendetwas hier lief falsch, absolut falsch… //Aril… Ich hab dich lieb Aril. Ich werde dich ganz sicher nicht loslassen! Aber.. ich will auch nicht sterben… Und außerdem… wenn ich… dann wird… Bitte! Göttinnen, irgendwas! Irgendeine… Hilfe…// Gerade, als er sich nicht mehr sicher war, ob er seinen Körper überhaupt noch spüren konnte, kam ihm etwas zwischen die Finger… Er wusste nicht, wie es da hin gekommen war… Aber es war ein silberner Hacken mit einer Kette daran. Ein Enterhacken! Schnell fasste er alles, was er noch an Energie aufbringen konnte, zusammen und band sich und Aril die Kette um. Dann zog er daran und sofort wurde die Kette von außen eingeholt. Er hielt Aril fest, so fest er nur konnte. Das Wasser rauschte an ihnen vorbei. Und endlich gelangten sie aus dem Wasser. Er schnappte nach Luft. Ein Augenaufschlag. Toki stand auf der Klippe. Er hielt die Kette des Enterhackens fest und zog daran: „Lass bloß nicht los!!“, rief er. Kaze konnte nur erschöpft nicken. Doch langsam kam er wieder mehr zu sich… Als er schon etwas höher war, streckte Toki ihm die Hand entgegen und er griff sie schnell, um sich endlich wieder mit Aril auf den festen Erdboden ziehen zu lassen- In dem Moment, in dem Tokis Hand seine berührte war es, als ob eine Schleuße geöffnet wurde und etwas endlich wieder frei fliesen konnte. Er konnte endlich wieder regelmäßig atmen und seine Gedanken wurden wieder klarer… „Aril!“ Kaze legte seine Schwester neben sich auf den Boden und begann, ihr auf die Brust zu pressen, um das Wasser aus ihrer Lunge zu bekommen. Toki versuchte zu helfen, wobei er in Panik geriet: „Es-Es tut mir Leid, wir wollten nur spielen, ich wusste nicht, dass sie ausrutschen würde, Gott, ich hätte besser aufpassen sollen, ich..“ „Vergiss das jetzt!“, fuhr ihn Kaze an. „Aril!! Wach auf, bitte!!!“ „Uhh….“ Die hellblauen Augen des Mädchens öffneten sich… „Großer Bruder…“ „Himmel sei Dank!“ Kaze umarmte seine Schwester schnell: „Geht es dir gut?!“ „Da…“ Sie war eindeutig erschöpft: „Da war ein… Tunnel…“ „Aril, keine Sorge, es ist jetzt wieder gut..“ „Nicht so einer…“ Sie war wieder bei sich. „Großer Bruder… Da war ein… Tunnel aus Stein. Unten im Wasser, unter unserer Insel. Ich hab den Eingang gesehen… ganz kurz. Und das Bild auf deiner Hand war darauf eingemeißelt.“ „Das.. Triforce?“ Ein Blick auf seine linke Hand… Aber da merkte Kaze, dass ihm immer noch alles recht verschwommen vorkam… so erschöpft… „Das muss der Eingang zum Wassertempel gewesen sein!“, rief Toki „Aril, du hast ihn gefunden!“ „Hehe…“ „Ughh..“ Kaze kippte plötzlich einfach um. „Huh! Link!!“, Aril sprang geschockt auf. „Was ist los!?“ „Überanstrengung, wahrscheinlich!“, rief Toki „Eure Gewässer sind nicht normal, dass ist mir von Anfang aufgefallen! Da drinnen sich solchen Anstrengungen auszusetzten kann nicht gut gehen! Schnell, wir müssen Hilfe holen!“ Aril ließ sich das nicht 2 Mal sagen und sprang auf: „OOOOMA!!!“ ---- „Sag Mal, hast du sie noch alle? Ihr einfach so nachzuspringen!“ „Lass mich in Ruhe! Hättest du mich nicht aufgehalten-„ „Dann wärst du jetzt tot! Nützt du deiner Schwester etwas, wenn du tot bist?“ „Nein, aber…“ „Na also, und jetzt halt die Klappe, wenn du mir schon nicht danken kannst!“ „Dann… Dann lasst mich wenigstens mitkommen!“ „WAS?!“ „Ihr habt ein Schiff! Wo immer dieser Vogel sie hingebracht hat, ich werde ein Schiff brauchen, um hin zu kommen! Bitte!“ „Kommt gar nicht in Frage!“ --- „Aril…Errm.. wie erklär ich dir das am besten… ehm…“ „Malon?“ „Ma-wer?“ „Nein, es ist nicht sie… aber sie sieht ihr schon ähnlich!... ----- „Wow, Epona war außer mir noch nie einem Menschen so zutraulich!“ „Vielleicht will sie ja, dass ich sie reite?“ „Hehe, netter Versuch, Feenjunge, aber Epona ist noch zu jung. Aber Vater sagt, sie wird Mal eine gute Mähre werden!“ „Und dann würde ich gerne auf ihr reiten, Malon!“ „Dann erinner dich doch einfach an das Lied!“ --- „Ich bin Romani und heiße genau wie die Ranch. Und wie heißt du?“ „Ah.. weiß nicht, ob ich es sagen soll…“ „Warum denn?“ „Weil es sich… anfühlen würde, als würde ich mich ein 2. Mal vorstellen.“ „Huh? Naja, egal… darf ich dich dann einfach Grasshüpfer nennen?“ --- „KYAAAAAAAA!!“ „Romani!!!“ „Ich muss das Rückgängig machen! Schnell, die Oka..“ „Link… Lass es.“ „Was redest du da Taya?! Wir müssen Romani…“ „Und was wenn du es beim nächsten Mal schaffst? Beim übernächsten Mal ist es dann wieder doch passiert! Du kannst nicht in jeder ersten Nacht hier sein und sie beschützen! Wir haben nur 3 Tage und müssen an 4 Orte gehen… Link, es ist unmöglich…“ „Un… Unmöglich…“ „Alles was du tun könntest, ist sie am ersten Tag zu warnen. Aber sie ist stur. Sie würde nicht auf dich hören.“ „Ich will ihr doch nur helfen…die kleine Romani…“ ----------- Es… tut weh, hilflos zu sein. ----------- „Na, hast du nicht etwas vergessen? Du willst sie doch retten, oder? Die Kinder und das Mädchen…“ „Ich könnte nicht damit leben, wenn ihr hier etwas zustoßen würde… Immerhin ist sie da nur rein geraten, weil sie meiner Epona helfen wollte… Wäre ich vorsichtiger gewesen und hätte sich Epona nicht verletzt, dann wäre Ili----„ „Für’s erste kannst du nichts für sie tun!“ „Sie erinnert sich an nichts?“ „Gar nichts! Tja, so kann‘s gehen!“ „Das ist nicht lustig!“ „Ich finde es aber lustig! Weil sie so unwissend ist! Hi Hi! „Rede nicht so abfällig von Ilia!“ ----- „HUH!“ Link schreckte hoch… Wie… Was… Wo… Oh… Er lag in seinem Bett… Zuhause auf Präludien… Ach ja, richtig… Die Erinnerungen ordneten sich langsam wieder… Er versuchte, seinen Traum abzurufen… An das Erste konnte er sich noch exakt erinnern… Klar, das hatte er auch wirklich erlebt. Das war eines seiner ersten Gespräche mit Tetra. Kurz nachdem Aril entführt wurde… Das Zweite… Die Andere Stimme in dem Traum erinnerte ihn an Aril… Aber er nannte sie „Malon“… Hmm, hatte Toki nicht einmal ein Mädchen, das Malon hieß und ihn an Aril erinnerte erwähnt? War das aus seiner Erinnerungen? Er drehte sich zu Toki. Dieser schlief ruhig wie ein Baby…Wortfetzen konnte man ihn aber ab und zu murmeln hören. Kaze war sich sicher, den Namen „Malon“ dabei gehört zu haben. Vielleicht hatten sie sich ja kurz einen Traum geteilt? Der dritte Teil des Traumes hatte die gleichen Stimmen, aber das Mädchen nannte sich plötzlich „Romani“. Andererseits hatte er ihr gesagt, er wolle sich kein zweites Mal vorstellen… Wahrscheinlich kam das auch von Toki und diese Romani war einfach ein Mädchen, das dieser Malon sehr Ähnlich war… Gut. Aber den letzten Teil des Traumes konnte er überhaupt nicht mehr zuordnen. Schon alleine wegen „seiner“ Stimme in diesem Teil. Eine erwachsene, aber nicht Toki’s erwachsene Stimme. Nicht die aus dem Traum damals, ganz sicher. Und dann diese andere Stimme. Es war ein Mädchen, aber sicher keine normale Frau oder Fee und sie hatte einen merkwürdigen, harten Akzent. Jedes ihrer Worte klang unheilvoll und ominös. Und dann hatten sie über noch ein anderes Mädchen gesprochen.. I… Il… Nein, der Name kam nicht mehr. Dieser Teil des Traumes war sowieso der Lückenhafteste… Woher kam das? Nicht von Toki, er war sich sicher. Von einer anderen Inkarnation? Aber warum so plötzlich?... … Die Antwort lag ja eigentlich auf der Hand. Die Wand brach ein. Es war bald soweit. Jetzt kam wohl schon alles durch. Jede einzelne Vergangenheit oder Zukunft… Und er, als jemand der in mehreren Zeiten existiert hat, bekam alles ab. Toll. Warum war er eigentlich im Bett?... Ach ja, er war umgekippt vor Erschöpfung… Nachdem er Aril aus dem Wasser gezogen hatte… Woher kam diese Müdigkeit? Da fiel ihm ein, dass die Strömung ihn und Aril eigentlich ganz schön weit abgetrieben hatte. Toki hätte davon Schaden nehmen müssen, aber er war stark genug, sie Beide aus dem Wasser zu ziehen und als Kaze seine Hand genommen hatte da war… Energie auf ihn übergegangen. Anders konnte man es nicht sagen. Kaze schluckte. Was ist da bloß mit ihm los gewesen? Wie ist es zu diesem Schwächeanfall gekommen? Irgendetwas passierte mit ihm… das wusste er. Das verhieß nichts Gutes. Was von dieser Nacht noch übrig war… Er war sich nicht sicher, ob er mit solchen Gedanken im Kopf nochmal einschlafen konnte. Und draußen am Strand… Gingen seltsame Dinge vor. ---Author's Note--- Ihr wollt nicht wissen, wie oft ich dieses Kapitel neu schreiben musste. Ernsthaft, das wollt ihr nicht. Erst wollte ich hier etwas mehr Background einbringen, aber egal wie ich es machte, es störte nur den Fluss der Geschichte. Also änderte ich Zähneknirschend das Ende des letzten Kapitels und versuchte, das Ganze etwas "ruhiger" anzugehen. Ich hatte bei diesem Kapitel leider dann keine konkreten Vorstellungen mehr, da meine ursprüngliche Idee über den Haufen geworfen war, also versuchte ich mit etwas "Aril-Cuteness" das Problem auszugleichen. Ja, dazu musste ich sie absaufen lassen. XD Da fiel mir nämlich ein, dass ich das nutzen könnte, um ein neues Problem vorzustellen, dass recht bald sehr wichtig werden wird, dass nächste Kapitel wird davon noch etwas erwähnen. Die Traumsequenz hier bezieht Stellen aus Wind Waker, Ocarina of Time, Majoras Mask und Twillight Princess ein, sowie einige Interpretationen von diesen Stellen. Das "Fangenspiel mit anschließendem Kampf gegen eine dämonische Maske", das Toki erwähnt, ist natürlich eine Referenz zu Majoras Mask, genauso wie Romani. (Für alle, die es nicht wissen, Romani ist ein Mädchen, dass genauso aussieht wie Malon. Wenn man bei einer Sidequest versagt, wird sie von Kühestehlenden Aliens entführt und Gehirngewaschen-- in Echt!) Im nächsten Kapitel gibt es wieder einen kleinen Blick ins Twilight Princess Hyrule. ;-) Ich muss sagen, ich persönlich mag dieses Kapitel nicht besonders, weil ich es einfach nicht "fliesend und natürlich" geschrieben habe. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen, falls sich das sichtbar auf die Qualität ausgewirkt hat... *es nicht beurteilen kann*. ^^; Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)