Naruto: Die Reliquie im Schrein-One shot von Vegetale (Fanfic für WB von Scared-cat) ================================================================================ Kapitel 1: Die geheimnisvolle Reliquie -------------------------------------- Naruto der kleine Fuchsdämon: Die geheimnisvolle Reliquie Sasuke Uchia hatte seinem neuen Zögling Naruto versprochen, heute mit Ihm nach draußen zu gehen. Hinter dem Haus gab es eine große Wiese mit einem kleinen See, der zu seinem Besitz gehörte. Und da er am Rande von Konoha lag, konnte sich der kleine Fuchsdämon dort ungesehen bewegen und herumtollen. „Bevor wir rausgehen, werde ich Dir diese Glöckchen umhängen. Die hatte ich als Baby auch immer um. So wussten meine Eltern und mein Bruder immer, wo ich bin.“ Für einen Moment huschte ein Schatten über Sasukes Gesicht, als er sich an seine Famile und ihr tragisches Schicksal erinnerte. Er befestigte das bunte, geflochtene Band mit den Schellen um Narutos Hals, die bei jeder Bewegung leise klingelten. Dem kleinen Fuchsdämon schien dies zu gefallen, denn er begann zu lächeln und stieß einen fröhlichen Laut aus. „Na komm.“sprach Sasuke und nahm seinen Zögling bei der Hand. Gerade war es Frühling und das Gras stand kniehoch. Naruto sieß ein hohes Piepsen aus, als er die vielen weißen Pusteblumen erblickte, die sanft im Wind mit den Grashalmen hin und herschwangen. Hin und wieder lösten sich einige der Schirmflieger aus den Blütendolden und tanzten in der Luft. Quietschend rannte Naruto los, tollte durch das Gras und schlug einen Purzelbaum. Dabei stoben ganze Wolken der weißen federleichten Schirmflieger in alle Richtungen davon und in den Himmel. Sasuke kam nicht herum, trotz seiner schlechten Laune, die er seit gestern hatte, zu lächeln. Der Kleine erinnerte ihn sehr an ihn selbst, als er so alt gewesen war. Und aus den leuchtenden blauen Augen Narutos sprach gerade die pure Lebensfreude. Plötzlich hielt der Kleine inne, blieb reglos stehen, spreizte seine Beine-und ließ es laufen. Sasuke rollte mit den Augen. Erst gestern hatte der kleine Frechdachs auf die gleiche Weise ein Seelein aus Protest auf seinem Badezimmerboden gemacht. Zum Glück hatte er nur eines von Sasukes Kinderhemdchen an. „Oh nein! Naruto, nicht so!“ stöhnte Sasuke und eilte herbei. „Das tut man nicht! Wenn Du schon musst, geh in die Hocke-und vor allem, such Dir einen versteckten Platz, wo dich keiner sieht! Und drinnen bei mir gehst Du auf das Töpfchen, wie ich es Dir gezeigt habe!“ Er drückte seinen Zögling an den Schultern etwas zu grob in die Hocke, was Naruto mit einem ärgerlichen Fauchen quittierte. „Hey, hör auf nach mir zu schnappen! Andere Kinder in deinem Alter benehmen sich besser!-Seufz, dabei bist Du nicht mal ein richtiges Menschenkind...“ Als Sasuke ihn wieder losließ, stob der Kleine mit einem Knurren davon. „Naruto!“ Plötzlich erschien ein Shinobi neben ihm. „Tsunade wünscht, das Du Ihr bald deinen letzten Bericht ablieferst.“ „Na toll! Sag ihr, es wird noch etwas dauern, ich bin gerade anderweitig beschäftigt!“ Immer wilder sprang und tobte Naruto herum, wirbelte dabei die weißen Fallschirme auf und sprang quietschend zwischen ihnen umher, immer begleitet vom hellen Klingeln der Glöckchen. Das er dabei auch einige der Schrimflieger in den Mund bekam, störte ihn wenig. Er hustete kurz und sprang dann wieder weiter. Manchmal auf allen Vieren, oder auf zwei Beinen, wie es ihm gerade gefiel. Plötzlich entdeckte er vor sich eine Gruppe Büsche. Er lief darauf zu, krabbelte unter den Ästen hindurch, dabei blieb das Band mit den Glöckchen an einem der Zweige hängen und riß. Auf der anderen Seite begann ein lichter Wald, ein kleiner Bach mit einem Steg begrenzte den Uchia-Besitz. Naruto stillte kurz seinen Durst, dann sprang er einfach durch den niedrigen Bach und kletterte wieder an das andere Ufer. Plötzlich stieg dem kleinen Fuchsdämon ein vertrauter Geruch in die Nase. Sein Herz begann schneller zu schlagen. Diesen Geruch würde er jederzeit wiedererkennen! Vor ihm führte eine steile Treppe durch den Wald den Hügel hinauf. Naruto hielt die Nase am Boden und witterte. Hier liefen oft Menschen. Und manche hatten diesen zusätzlichen, ihm vertrauten Geruch mit sich gebracht. Es war nur ein Hauch, doch das genügte. Mit federnden Sprüngen erklomm der kleine Fuchsdämon auf allen Vieren die Stufen. Oben auf dem Platteau befand sich ein Schrein. Naruto lief auf das Gebäude zu, dieser vertraute Geruch war nun stärker denn je. Vor dem Eingang verhielt der kleine Fuchsdämon kurz, sicherte nach allen Seiten. Kein Mensch war zu sehen, der Ort schien wie ausgestorben. Erst jetzt wagte er sich in das Innere. Im Innern des Schreins gab es mehrere Räume. Naruto hob den Kopf und witterte. Der Geruch, den er so vermisst hatte, kam aus dem hintersten Zimmer. Der Kleine piepste freudig und rannte so schnell er konnte, in den hintersten Teil des Gebäudes. Als er den Raum erreicht hatte, blieb er wie vom Donner gerührt stehen. Über einem Altar gebreitet, lag ein riesiges, rotbraunes Fell, das Vorderteil und der Kopf mit den langen, spitz zulaufenden Ohren lag vorne auf dem Boden. Die neun buschigen Schwänze waren fein säuberlich über den Altar drapiert, die Hinterbeine hingen von der Wand herab, wo sie an den Pfoten befestigt waren. Naruto quietschte freudig auf, rannte auf das ausgelegte Fell zu und unmarmte den Kopf. Er hatte sich nicht getäuscht. Der vertraute Geruch war der seines Vaters gewesen. Als Naruto jedoch keine Reaktion seitens des Fells spürte, piepste er fragend und hob den großen Schädel an. Er schüttelte ihn, blickte in die starren Augen-nichts. Das Fell blieb leblos. Tränen quollen aus den Augen des kleinen Fuchsdämons und wimmernd krabbelte er unter eines der Beine und weinte. Für einen kurzen Moment hatte er gedacht, er würde seinen Vater wiedersehen, doch alles was von ihm geblieben war, war dieses tote Fell, das hier im Schrein von Konoha aufgebahrt war. „Wo steckt bloß dieser Bengel? Naruto!!“ rief Sasuke unterdessen verärgert. “Da lässt man ihn mal eine Minute aus den Augen und schon türmt er!” Sasukes geschulter Blick schweifte über die Wiese. Das Gras, wo der Kleine entlanggestürmt war, hatte sich noch nicht wieder ganz aufgerichtet. Und auch die leeren Blütenköpfe des Löwenzahn wiesen ihm den Weg. Kurz darauf erreichte auch er die Büsche Ein Glitzern erregte seine Aufmerksamkeit. „Die Glöckchen!“ murmelte Sasuke und hob sie auf. Er schob sie in seine Hosentasche und folgte weiter der deutlichen Spur,die sein Zögling hinterlassen hatte. Zur gleichen Zeit betraten zwei Mönche, die den Schrein bewachten, den Raum, um die Lüftungsluken im Dach zu öffnen. Sonst gab es keine Fenster im Gebäude, unzählige Öllampen und Kerzen erhellten die Räume. „Nabari, sieh mal!“ sagte einer der Mönche plötzlich. „Was ist denn, Aki?“ fragte der andere Mönch, der eine lange Stange hielt und damit gerade die erste Luke aufschob. Aki wies auf den schlummernden kleinen Naruto, der halb unter dem Fell lag. „Wo kommt denn dieses Kind her?“ fragte Nabari. „Und sieh mal, was für seltsame Ohren er hat!“ Aki stieß Naruto an, welcher erwachte und erschrocken aufsprang. „Kami, der Kleine sieht ja aus...“begann Nabari. „...wie ein halber Fuchs!-Was hast Du hier zu suchen? Antworte!“ „Sieht so aus als kann er nicht sprechen. Aki, ich sage Dir, das ist ein Dämon! Der Geruch des Fells hat ihn sicher hierhergeführt!“ „Ein Dämon in unserem Schrein? Sicher will er die Reliquie stehlen!-Hey, verschwinde!“ Aki der Mönch stieß mit der Stange nach Naruto, der fauchend zurücksprang und eine Drohhaltung einnahm. Die blauen Augen des kleinen Fuchsdämons färbten sich rot und ließen ihn noch gefährlicher aussehen. „Sei vorsichtig, Aki!“ „Fort mit Dir! Hinaus aus unserem heiligen Schrein!“ Der Mönch holte mit der Stange aus und wollte damit nach Naruto schlagen, als sein Schwung jedoch gestoppt wurde. Aki und Nabari fuhren herum- und blickten in das wütende Gesicht Sasuke Uchias. Mit einer schnellen Bewegung entwand dieser dem verdutzen Mönch die Stange und warf sie in eine Ecke des Raumes. „Was ist hier los?“ knurrte Sasuke. Naruto hatte sich an die Seite seines Aufpassers geflüchtet und klammerte sich an dessen Hosenbein. Seine Augen hatten wieder die normale blaue Farbe angenommen. „Dieser kleine Dämon wollte unseren Schrein entweihen und unsere Relique stehlen!“ rief Aki. „Reliquie?-Oh Kami...“ murmelte Uchia. Erst jetzt nahm er das riesiege Fell richtig wahr. Das war also der Fuchsdämon gewesen, den Tsunade und ihr Team damals erlegt hatten. „Krr..das ist ja mehr als geschmacklos! Erst bringen die Shinobi den Vater dieses Kleinen hier um und dann wagt ihr es noch, sein Fell als Reliquie zur Schau zu stellen!“ „Was? Du wagst es..“ begann Nabari, doch Sasuke schnitt ihm das Wort ab. „Wer hat dieses Fell hierhergebracht?“ fragte er drohend. „Glub...zwei Shinobi...vor einigen Monaten...sie sagten, es würde viele Besucher anziehen, die zum Schrein kommen würden, um das Fell des Neunschwänzigen zu sehen und zu berühren. Und es ist wahr, sie...“ Nabari verstummte, als Sasukes Blick sich immer mehr verfinsterte. Auf einmal zupfte Naruto zaghaft am Hosenbein seines Aufpassers, wies zum Fell und fiepte traurig. „Ja, mein Kleiner. Das denke ich auch.“nickte Uchia, und mit zwei geschmeidigen, blitzschnellen Sätzen sprang er hoch, löste er das Fell von der Wand und packte es mit einigen schnellen Handgriffen zu einem großen Bündel zusammen. „Halt! Was tust Du da!“ rief Aki. „Na was wohl? Ich nehme das Fell mit. Es gehört dem Kleinen hier. Und ich glaube nicht, das er will,das die sterlichen Überreste seines Vaters hier als Reliquie zur Schau gestellt werden!“ „Seines...Vaters?“ Die Mönche starrten Naruto an. Der nickte mit ernster Miene. „Ganz richtig!“ nickte Sasuke, hob den Fellpacken über seinen Kopf und wandte sich zum Gehen. „Dafür werden wir dich zur Verantwortung ziehen, Sasuke Uchia!“ rief Nabari wütend. „Beschwert euch bei Tsunade.“antwortete der Shiobi nur und verließ mit seinem Schützling den Schrein. Zurück in Sasukes Haus, brachte dieser das Fell in den Raum, wo Narutos Schlafkorb stand und rollte es wieder auseinander. „So. Jetzt kann es Dir niemand wegnehmen und keiner mehr anstarren oder anfassen. Es gehört nur Dir allein.“ Dankbar warf sich Naruto in die Arme seines Aufpassers. „He, he, schon gut.“brummte Sasuke. Er konnte mit dieser Gefühlssachen einfach nichts anfangen. Doch irgendwie freute es ihn, das er den Mönchen eins auswischen konnte. Er könnte zwar eine Menge Ärger mit Tsunade kriegen, doch das war ihm egal. Er würde sie schon überzeugen können, das das Fell nicht in einen Schrein zu Volksbeschauung gehörte. So was brachte nur den Neid anderer und Ärger ein. Naruto rollte sich hinter dem Kopf auf dem dicken Fell zusammen und schloss die Augen. Sasuke ließ den Kleinen alleine. Später, am Abend, es dämmerte bereits, machten Sasuke und Naruto einen kleinen Ausflug zum Friedhof von Konoha. Schweigend ging der Shinobi die Gräberreihen ab, wo all die Mitglieder seines Clans lagen, die damals in jener schrecklichen Nacht ihr Leben verloren. Sasuke war damals noch ein Kind gewesen und er konnte sehr gut verstehen, wie es war, wenn seine Famile plötzlich aus dem Leben gerissen wurde. Die Sache mit dem Fell hatte ihn sehr nachdenklich gemacht und er hatte beschlossen, nach langer Zeit wieder einmal seinen verstorbenen Angehörigen einen Besuch abzustatten. Vor zwei separat stehenden Grabsteinen blieb er stehen und hockte sich nieder. „Siehst Du, Naruto? Ich habe auch meine Familie verloren. Aber wenn Du denkst, sie sind für immer fort, so irrst Du dich. Ein Teil von ihnen bleibt für immer bei Dir, in Dir. –Hier.“erklärte Sasuke und legte seine Hand auf sein Herz. Naruto piepste fragend und imitierte die Geste. „Genau. In deinem Herzen. Der Gedanke, das meine Eltern von da oben über mich wachen, gab mir Kraft, über die schrecklichen Ereignisse hinwegzukommen. Und denke daran, auch Du bist nicht alleine.“ Naruto nickte und ergriff Sasukes Hand, der ganz verlegen wurde. Dann aber stahl sich ein seltenes Lächeln auf seine Lippen und er strich seinem Zögling durch den blonden Haarschopf. „Na komm, es ist schon spät.“sagte Sasuke und beide machten sich auf den Heimweg. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)