Love between Ice & Snow von Aki-chan91 (Wenn das harte Eis sich in den weichen Schnee verliebt....) ================================================================================ Prolog: Prolog I ---------------- Wenn das Schicksal seinen Lauf nimmt.... Der kühle Wind vom Meer hatte aufgefrischt. Doch das leichte säuseln wurde je von lauten Schreien durchdrungen. Schmerzensschreie halten aus den Gemächern der Tigerkaiserin, während sie in den Wehen lag zur Geburt ihres ersten Kindes. Die Dämonin lag nun bereits seit zwei Stunden in den Wehen und erwartete das neue Leben sehnsüchtig, dass sie zuvor 6 Monate in sich getragen hatte, wie es bei Tigern üblich war. Doch nicht etwa ein starker und mächtiger Tigerkaiser war an ihrer Seite und streichelte sanft ihre Hände, nein. Ein junger Menschen-Mann stand neben ihn und redete beruhigend auf sie ein. Eine Schande unter den Augen vieler Dämonen. Ausgerechnet die Kaiserin würde einen Hanyou gebären! Einen Mischling aus Mensch und Dämon. Wenn das Volk davon erfahren würde, würde das Kind sofort getötet werden, ebenso wie der Vater. Also, wussten bis her nur Luthien, der junge Mensch, der Vater der Kaiserin und diese selbst davon, was in diesem Zimmer passieren würde. Nach einigen weiteren lauten Schreien und weiteren Wehen war es endlich soweit und das Kleine fand seinen Weg ins Tageslicht. Ein Junge! Der Kleine schrie laut, als ihn sein Vater hoch nahm und ihn in einem weichen Handtuch begann ab zu trockenen. Der alte Tiger kümmerte sich während dessen um seine Tochter, der es anscheinend nicht so gut ging.. Aber sie hatte ja auch eine anstrengende Geburt hinter sich. Wer würde ihr das da verübeln? Das Neugeborene wurde nun langsam ruhiger und wurde in die Arme der Erschöpften Kaiserin gelegt, die ihn sanft im Arm hielt. „Mein süßer Kleiner...“, wisperte sie ihm sanft zu, streichelte seinen Kopf. „Michelle sollst du heißen mein Kleiner...“, sprach sie sanft und lächelte dann ihren Mann an. „Er ist wunderschön..“, meinte sie liebevoll und Luthien setzte sich neben sie. „Er ist dir sehr ähnlich meine Liebste..“, sprach er sanft und strich durch ihr noch schweißnasses Haar. Der Alte sah auf seinen Enkel und lächelte zärtlich, streckte eine Hand nach ihm aus und kraulte ihn kurz. Doch dieser Frieden wurde rüde unterbrochen, als es an der Tür begann zu hämmern. Erschrocken sahen die Drei auf und die Kaiserin drückte noch einmal kurz ihr Neugeborenes an sich. „Du musst ihn nehmen mein Liebster. Nimm ihn und flieh. Wenn sie dich oder ihn hier finden, werden sie euch beide töten..“, bat sie gehetzt und gab das Kind an seinen Vater. Er sah seine Geliebte voller Kummer an, nickte aber und hauchte ihr einen letzten Kuss auf. „Ich werde mich gut um unseren Kleinen kümmern. Sobald sich alles beruhigt hat, sehen wir uns wieder.“, versprach er ihr und der alte Tiger öffnete einen Geheimgang. „Geh! Los!“, hielt er ihn zur Eile an. „Ich werde bald kommen und nach euch sehen.“, versprach der Alte und schloss den Geheimgang wieder. Nur wenige Sekunden später hörte man einige Ratsmitglieder in den Raum platzen. Doch Luthien war mit dem Kleinen bereits verschwunden. Er floh mit ihm in sein Heimatdorf, nicht weit entfernt vom Palast des Tigerclans. Wehmütig warf er noch einen Blick zurück, zu den Fenstern hinter denen er seine Liebste wusste, wickelte das Kleine dann aber enger in das weiche Tuch, in das es gewickelt worden war und ritt davon. Er hatte mit der Tigerin vereinbart, dass sie sich wie immer treffen würden. Wenn Neumond war. Doch... soweit sollte es nicht mehr kommen. Die Tigerin verstarb wenig später. Dem Volk wurde gesagt, sie habe eine Totgeburt gehabt und sei selbst dabei gestorben. Doch Luthien wusste es besser. Sie musste umgebracht worden sein. Michelle würde als Halbwaise aufwachsen müssen, da der Tigerclan und dessen Regeln ihm seine Mutter genommen hatten. Der alte Tiger, der Vater der Kaiserin kam heimlich ab und an zu Besuch. Er brachte Geld und kleine Geschenke für Michelle, damit sein Vater und er es etwas leichter haben würden zu überleben. Allerdings... war es wohl reichlich schwer mit einem kleinen Hanyou unter Menschen zu leben. Und so, als Michelle grade 7 Jahre alt geworden war, während eines großen Gewitters schlug, brannte das Haus ab. Michelle konnte noch fliehen.. Doch sein Vater nicht mehr. Nachdem Michelle dort gestanden hatte, wie vom Donner gerührt, war er von den Dorfbewohnern verscheucht worden. Sie beschuldigten ihn seinen Vater umgebracht zu haben und der Kleine Junge floh, floh allein in den Wald.. Sein Großvater fand bei seinem nächsten Besuch lediglich ein verbranntes, verkohltes Haus vor und die Dorfbewohner sprachen kein Wort darüber. Nur die Leiche Luthiens wurde beerdigt.... von Michelle war seit dem keine Spur mehr gefunden worden und so musste auch der alte Tiger schweren Herzens annehmen, dass sein Enkel, ebenso wie sein Vater bei dem Feuer gestorben war... Doch der Kleine war immer weiter gerannt, immer weiter geflohen, als wäre der Teufel persönlich hinter ihm her, als säßen ihm Hunderte von scharfen Hunden im Nacken.. Bis weit über die Grenzen des Tigerreiches hinaus floh er... Er wusste nicht wohin, konnte nur immer wieder in kleinen Höhlen Schutz finden.. so allein. Ein kleiner 7 Jahre alter Knabe, ganz auf sich gestellt in der Wildnis des Hochlandes rund um die Berge. Doch, ob es nun Wunder, Schicksal oder Fügung war.. er fand nahe der Grenzen zum Reich der Phönixe eine verlassene Waldhütte... sie war nicht groß.. recht herunter gekommen. Aber sie hatte eine Feuerstelle und vor allem ein Dach über dem Kopf. Um sich Essen zu besorgen musste er lange Zeit klauen und wurde dafür oft von den Besitzern der Stände auf dem Markt geprügelt, wenn man ihn erwischte... Doch er überlebte... Nach einigen Jahren, er musste etwa 15 gewesen sein, hatte er begonnen zu Weben, Gemüse zu pflanzen und ein paar Körbe zu flechten. Diese tauschte er bald gegen Nahrung und musste nicht mehr stehlen. Allerdings war er dann dazu gezwungen sich unter einem Mantel zu verbergen, damit niemand erkannte, was er eigentlich war. Aus 15 Jahren wurden 20.... dann 30.. dann 40.... und 50, in denen Michelle dort allein wohnte und nach und nach erwachsen wurde.... Seine Erziehung war das Leben selbst.. ~~To be continued~~ Hoffentlich gibt der Prolog schonmal einen netten Einstieg zu dem, was nun folgen wird. Würde mich über Kommis und Verbesserungsvorschläge freuen Dieser Teil ist nicht im RPG so enthalten, dass ist lediglich eine erklärende Vorgeschichte, da es einfach später entwickelte Fakten sind, aber so erleichtert es das Lesen doch ungemein hab ich festgestellt. Kapitel 1: Prolog II -------------------- Eis Prinz Tokairin Kurôi-Tenshi wurde als ältester und Einziger Sohn im Königshaus der Kurôi-Tenshis geboren und trug von klein auf die Königswürde auf seinen Schultern, die sein Vater ihm, sobald er erwachsen geworden wäre, übertragen würde. Stets unter wachsamen Augen seiner Lehrmeister, die ihm die verschiedensten Künste leerten, wurde der junge Prinz heran gezogen. Allerdings galt sein Herz bald als erkaltet und lieblos.. Nachdem Tod des alten Herrschers, besteig Tokairin den Thron seines Vaters und regierte das Land der Phönixe von nun an mit harter und strafender Hand. Das Volk lebte in Furcht vor dem >Eisigen Prinzen des Westens< und auch die anderen Länder und Völker lebten in der ständigen Bereitschaft sich verteidigen zu müssen. Nur einmal soll der König angeblich sein herz erwärmt haben... Ein schöner Grafensohn soll ihm das Herz gestohlen haben, ihn bezaubert haben.... doch nach einer Tragödie zu Lebzeiten des alten Herrschers, bei der laut Gerüchten auch adliges Blut geflossen sein soll, wart dieser Grafensohn niemals mehr gesehen und das Herz des Prinzen wurde nur noch mehr zu kalten Eis, dass weder Wärme, noch Liebe an sich heran lassen wollte. Kurz nach dem Tod des Alten Herrschers und nach dem Tokairin auf den Thron gestiegen war, starb auch die alte Königin, da sie alt geworden war und den Verlust ihres Gemahls nur schwer verkraftet hatte. Seitdem war Tokairin ohne jegliche Kontrolle gewesen. Nur wenige zählten zu seinen Freunden oder Vertrauten. Kenshin, ein adliger aus dem Süden des Reiches, der Dort einige Grafschaften verwaltete und regierte, durfte sich zu Kais Freunden zählen, da beide sich seit frühster Kindheit kannten und sich stets zur Seite gewesen waren. Aber vor allem im militärischer Hinsicht genoss der Yukai Tokairins Vertrauen, denn Kenshin war ein hervorragender Stratege und Feldführer. Nicht nur einmal hatte er unter Tokairins Befehl Aufstände niedergestreckt und dabei ganze Gebiete verwüsten müssen. Er war unter Tokairins Herrschaft ein wichtiges Zahnrad im Laufwerk der Regierung. Allerdings... gab es immer wieder Zeiten, in denen Tokairin einfach für ein paar Wochen verschwand. Niemand, außer Kenshin, wusste dann wo er sich aufhielt. Und so war es dem König auch recht. Niemand sollte wissen, wo er seine Ruhe fand und die Geschehnisse im Palast einmal hinter sich ließ. Es war ein Ort nahe der Grenzen zum Tigerreich, wo er sich ausruhen und erholen konnte. Dort konnte er sich von den Strapazen befreien und musste nicht ständig höfliche Floskeln von sich geben, denn stets nur dir Pflichten eines Königs zu tragen wurde ihm ab und an zu lästig und zu schwer, sodass er sich von Zeit zu Zeit in einer alten, beinah bereits verfallen Burg nahe der Grenzen und dem Gebirge verbarg. Diese Burg wirkte von außen so zerfallen, dass niemand vermuten würde, sie sei überhaupt bewohnbar. Doch der Schein trügt, denn im Innenraum waren viele Gemächer, Gänge und sogar eine halle noch völlig intakt. Niemand suchte dort nach Tokairin und so war der Herrscher dort abgeschieden und konnte seine tage damit verbringen durch die Gegenden zu ziehen, ab und an zu jagen oder in der Burg zu entspannen, indem er ein heißes Bad nahm oder die Quellen oberhalb der Burg aufsuchte. Dort konnte auch er einfach mal abschalten und alles andere um sich herum vergessen, ohne sich um die Belange anderer zu kümmern... ~~to be continued~~ So hier nun gleich nachgeschoben der 2te Prolog zu Ice § Snow, um ein wenig den zweiten Hauptcharackter vor zu stellen. Hoffentlich gefällt es euch Lesern ^^ Bald dann das erste richtige Kapitel Über Kommis & natürlich über Favos freu ich mich immer LG eure Aki-chan91 Kapitel 2: Der erste Eindruck ist oft entscheident... ----------------------------------------------------- Der erste Eindruck ist oft entscheidend... Tokairin saß in einem mächtigen, großen Baum, mit dicken und breiten Ästen. Dort sah er gen Himmel, beobachtete die Wolken und die langsam wandernde Sonne, die das grüne Laub der Bäume glitzern ließ. Es war Ende Frühling und die Bäume waren voll mit grünen, saftigen Blättern und einige schöne Blüten hingen noch an den Zweigen, die anzeigten, dass bald schöne Früchte wachsen konnten. Um diese Jahreszeit verbrachte Tokairin gerne ein paar Wochen in seinem abgelegenen Versteck und genoss die Stille und den Frieden in den entlegenen Grenzgebieten ein wenig. Er hasste Lärm, Gerede und hektisches Getue. Allerdings störte auch hier nun etwas seine Ruhe. Er hörte Schritte näher kommen und sah sich um. Unter dem großen Baum, indem er saß, ging eine verhüllte, schmale Gestalt entlang. Gleich witterte er, dass dies ein Hanyou war und rümpfte leicht die Nase über dieses Geschöpf. Michelle war auf dem Rückweg aus der kleinen Stadt, einige Kilometer von seiner kleinen Hütte im Wald entfernt und war erleichtert den Wald endlich wieder erreicht zu haben. Unter Menschen fühlte er sich einfach nicht wohl... immerhin musste er ständig Angst haben, dass jemand erkannte, was er war. Daher trug er auch ein langes, dichtes schwarzes Cape, dass ihn bis auf die Augen gänzlich verhüllt hatte. Er wollte einfach keinen Aufruhr verursachen und einfach nur ein paar Lebensmittel einkaufen und ein wenig tauschen. Doch nun, da es bereits später Nachmittag war, wollte er einfach nur nach Hause. Obwohl er müde war, waren seine schritte recht schnell. Er trug zwei große Tüten, in denen er seine Sachen transportierte und seine neuerworbenen Sachen nach hause trug. Doch plötzlich, als er genau unter dem großen Baum hindurch ging, sprang eine große Gestalt vor ihn, anscheinend hatte da jemand im Baum gesessen, ohne dass Michelle ihn bemerkt hatte. Der große Mann war direkt vor ihm gelandet und der Kleine war erschrocken zurück getaumelt, gestolpert und schließlich zu Boden gefallen. Dabei waren einige Sachen aus seinen Tüten gefallen und lagen nun neben ihm auf dem Boden. Aber vor allem war sein Cape von seinem Kopf gerutscht und zwei schneeweiße, flauschige Katzenohren kamen zum Vorschein. Doch waren diese etwas runder, als die von normalen Hauskatzen, was eindeutig auf eine Raubkatze hindeutete. So schnell der Hanyou konnte, zog er die Kapuze wieder über den Kopf , um sein Gesicht und die Öhrchen zu verbergen. Rasch begann er seine Sachen auf zu sammeln und hielt dabei einen kleinen Sicherheitsabstand zu dem größeren, den er anhand seines Geruches klar als Yukai erkannt hatte. Außerdem wiesen dessen edle Kleidung auf einen starken und mächtigen Yukai hin. Sich mit ihm an zu legen wäre sicherlich dumm. „Was wollt Ihr von mir?“, fragte er leise und versucht ruhig, doch innerlich aufgewühlt und in Alarmbereitschaft, da er immerhin jeden Augenblick angegriffen werden könnte. Doch nur ein kühler Blick ruhte auf dem Jüngeren., bevor sich Tokairin einen Schritt auf ich zu bewegte. „Das hier ist mein Revier und du bist hier unbefugt eingedrungen. Ich dulde keine Eindringlinge, Tigermischling..“, brummte er mit eisiger Stimme, wobei seine kalten, smaragd-grünen Augen den Hanyou genau fixierten. Das getigerte Fell und die azurblauen Augen waren eine Seltenheit, was Tokairin ein wenig bei einem Halbblut wie diesem verwunderte. Jedoch wollte er nicht mehr Zeit als nötig für dieses verschwenden. Er wollte ihn lediglich verjagen, damit er wieder seine Ruhe haben konnte. „Am besten du machst, dass du weg kommst..“, zischte er und sprang mit Leichtigkeit wieder zurück in den Baum und machte sich gleich auf und davon. Der zurück gelassene Michelle zitterte leicht, da ihm solche Kälte, wie der andere sie ausgestrahlt hatte noch nie begegnet war. Aber was sollte er schon tun? Er musste diesen Weg nehmen, um nach Hause zu kommen. Ansonsten wäre das ein 3 Tagesmarsch. Dennoch machte er sich nun schnell auf, rannte beinah schon, um das Gebiet zu verlassen, da er keine große Lust auf eine Auseinandersetzung mit einem solchen Dämon hatte. Dafür war Michelle einfach zu schwach. Er würde ihm sicherlich unterliegen und was dann geschah, wollte er sich nicht einmal ausmalen. Ohne aber, dass Michelle es merkte, wurde er beobachtet. Tokairin hatte in dem Jungen etwas gesehen, dass nun, obwohl er es zuerst hatte verdrängen wollen, sein Interesse auf eine gewisse Weise geweckt hatte. Etwas in diesen Augen und an seinem Äußeren war Kai bekannt vorgekommen und er wollte sicher gehen, ob er sich nun getäuscht hatte oder nicht. Doch während er dem Hanyou folgte, beobachtete er, dass dieser, wie vom Donner gerührt stehen blieb und plötzlich in sich zusammen sackte, bevor er auf dem boden landete. Den Grund dafür, sah er wenig später ebenfalls. Denn als Michelle regungslos dalag, kam ein grobschlächtiger Kerl hinter einer kleinen Baumgruppe hervor und grinste dreckig. Er zerrte die Kapuze vom kopf des Kleinen und legte ihm ein eisernes Halsband um, was er mit ein paar Eisenketten zusammen schloss. Dabei wurde sichtbar, dass ein Betäubungspfeil in der rechten Schulter des Hanyou steckte. Der Kerl war also ein Sklavenhändler und hatte sich den Hanyou für den verkauf gefangen. Nicht nur Tokairin war also dessen seltene Farbmischung aufgefallen. Michelle hatte auch die Aufmerksamkeit eines anderen erweckt. Nur leider wurde ihm dieser grade recht gefährlich. Aber in Tokairins Gebiet zu wildern war gefährlich und vor allem auf die Todesstrafe verboten. Hanyous standen sozusagen unter Artenschutz, da sie selten waren und hübsche >Haustiere< abgaben, wenn man sie erst einmal soweit gezähmt hatte. Der König sprang, wie zuvor vor Michelle, nun vor den Händler und tötete diesen binnen Sekunden, ohne viel blut zu vergießen. Er ließ ihn einfach gefrieren. Dann hob er den noch immer bewusstlosen Hanyou auf, der mit dem Mann zu Boden gefallen war und verschwand mit ihm in Richtung Osten, wo die Burg lag. Dort waren sie sicherer und Tokairin konnte den Hanyou in Ruhe studieren. Michelle war eindeutig bewusstlos, da er sich nicht einmal regte, als Tokairin ihn hoch hob und davon trug. Er lag schlaff in den Armen des Yukais, den Kopf gegen dessen Brustkorb gelehnt, den Mund leicht geöffnet, die Augen geschlossen. Verletzungen hatte er wohl keine ernsten.. nur dieses lästige Halsband. Da Tokairin nun eine solche Last mit sich zu tragen hatte, wenn der Hanyou auch beinah erschreckend dünn und leicht war, dauerte es beinah bis zum Sonnenuntergang, bis sie endlich die Burg erreicht hatten, deren Ruine mit dunklem Fels gespickt war, der bereits grün geworden war vom vielen Moos, das sich dort angesammelt hatte. Außerdem waren große Teile dessen bereits mit Flechte überdeckt. Langsam bewegte sich der Yukai die steigernden Stufen einer Treppe hinunter, die zu dem versteckten Eingang führten. Eine stabile Eichentür mit dunkler Beize wirkte bereits beinah schwarz im schwummrigen Licht des abendlichen Sonnenunterganges. Nachdem er die Tür aufgestoßen hatte, trug er den jungen Hanyou durch einen mit dunklem Holz vertäfelten Gang, der in immer gleichen Abständen von Öllampen erhellt wurde und ins innere des Gemäuers führte. Hinter einer schmalen Treppe nach unten, erstreckte sich ein großer Raum, der wohl nun eine Art Wohnzimmer geworden war. Ein großer Karmin hatte dort platz gefunden, sämtliche Möbel waren aus dunklem Kirschholz gefertigt. Große Regale waren mit Büchern gefüllt . In der Mitte des Raumes lag ein roter, gewebter Teppich ausgelegt, auf dem ein Ohrensessel und ein Sofa standen, beides mit schwarzem Leder bezogen und gepolstert. Beides war dem großen Karmin zu gewand und wirkte überraschend wohnlich, vor allem wenn ein kleines, gemütliches Feuer brannte. Tokairin durchschritt den Raum und ging eine kurze Wendeltreppe hinauf in ein kleines Zimmer, dass fast vollständig von einem Himmelbett, mit Dunkelblauen Brokatvorhängen, eingenommen wurde. Der Helle Flokati hellte den Raum etwas auf, der sonst wohl recht dunkel gewesen wäre. Durch ein kleines Bogenfenster, vor dem ein alter, schlang geschnitzter Sekretär stand, fiel Licht in den Raum, mehr nicht. Tokairin legte den Jungen auf das Bett und befreite ihn als erstes von dem Halsband. Er packte den Verschluss und riss ihn kurzerhand in zwei Teile. Dann lockerte er das Eisenscharnier und nahm es Luthien vom hals, der daraufhin kurz aufseufzte, als könnte er nun wieder besser atmen. Rasch untersuchte er den kleinen Hanyou noch, ob er noch weitere Verletzungen hatte. Vor allem an der Stelle, wo der Pfeil getroffen hatte, sah er sich den Kleinen genauer an. Wenn der kleine Pfeil abgebrochen wäre und Rückbestände unter der haut zurück geblieben wären, hätte sich die Schulter vielleicht entzündet oder gar narkotisiert. Das wäre für einen Hanyou sicherlich alles andere als angenehm gewesen. Solche Verletzungen waren bei Yukais weitaus seltener, konnten aber auch sehr schmerzhaft sein. Danach verließ der Yukai den Schlafraum und ging nach unten zum Karmin, wo er das Feuer neu entfachte und aufstockte. Sobald der Kleine aufwachen würde, würde er ihn sich sicherlich genauer ansehen. Allerdings war es besser, wenn er dafür wach war.... allein schon, damit er sich diese außergewöhnlichen Augen genauer ansehen konnte. Der Hanyou schlief tief und fest, da das Mittel in dem Pfeil wohl etwas zu stark gewesen war. Er war für mehr als 24 Stunden ruhig gestellt worden und merkte nur wage ihn seinem Delirium, dass er bewegt wurde und er nahm den Geruch des anderen matt war. Auch spürte er, wie er auf ein weiches Lager gelegt wurde und wie eine wärmende Decke um ihn gelegt wurde. Doch danach hüllte ihn entgültig wohlige Schwärze ein. Während dessen hatte Tokairin sich unten im Ohrensessel niedergelassen und hatte eine ganze Weile in das brennende Feuer gestarrt, das sich in seinen Augen wiederspiegelte. Neben ihm, auf einem kleinen Beistelltisch stand ein schwerer, süßer Bordeaux-Wein, an dem er ab und an nippte. Er wusste nicht, warum er den Kleinen nun genau mitgenommen hatte.... was war es, dass ihn so an dem Halbblut fesselte? Um der Gesellschaft willens konnte es ja nicht sein, denn er konnte sich weitaus etwas besseres vorstellen, als sich mit Hanyous rum zu schlagen. Ja, sie standen in seinem Reich unter Schutz... aber das hieß nicht, dass er sich mit ihnen abgeben wollte. Geistesabwesend nahm er das Glas und führte den Wein an seine Lippen und trank einige Schlücke. Dann erhob er sich und begab sich in den ersten Stock, in dem sich nicht nur sein Zimmer befand sondern auch eine Umfangreiche Bibliothek, in der er sich die meiste Zeit aufhielt. Er öffnete eine Eichentür und trat in einen großen, runden Raum in dem Regale, bis zur Decke reichten und mit schweren und dicken, in ledergebundenen Büchern vollgestellt waren. Zielstrebig ging er auf eines der Regale zu und nahm ein Buch heraus, das in einer alten geschwungen Schrift geschrieben war und schlug das letzte Kapitel auf und begann zu lesen. Irgendwann, recht spät in der Nacht, erwachte Michelle wieder und öffnete ein wenig die Augen. Allerdings hätte er im Augenblick einen unterschied, zwischen Tag und Nacht nicht bemerkt, da der Himmel sich ohnehin verdunkelt hatte. Müde richtete er sich auf und befühlte seinen Nacken. Eine kleine, geschwollene Stichstelle war zu spüren und schmerzte ihn ein wenig. Er hielt sich den Kopf, da seine Wahrnehmung noch leicht getrübt war, doch langsam erinnerte er sich... Schmerz... der Mann.. das Halsband... und dann wurde er hoch gehoben und fort getragen. Wo war er?! Der Geruch, der rings um ihn im Raum lag, verwirrte ihn. //Yukai?//, dachte er irritiert und setzte sich auf. „H- hallo? .. ist da jemand?“, fragte er in die Stille hinein und rappelte sich noch wacklig auf den Beinen auf, um zu dem Lichtspalt zu gelangen, der unter der Tür durchfiel und die einzige Lichtquelle bot. Langsam öffnete er die Tür einen Spalt breit und sah sich dort ein wenig um. Seine Augen mussten sich erst an das Licht gewöhnen, bevor er völlig klar sehen konnte, vor allem, da sein ganzen Denken noch recht zäh von statten ging. Wo war er denn hier gelandet? Leise tapste er nun den Gang entlang und suchte nach jemandem.... oder einem Ausweg. Tokairin horchte auf als ein leise Knarren aus der Richtung des Zimmers des Jungen hörte. Kurz darauf vernahm er die leise Frage des Kleinen und die etwas wackelnden Schritte in Richtung Türe. Er klappte das Buch zu und stellte es an seinen Platz zurück und begab sich in die Richtung des Schlafgemachs, wo er den Halbdämon untergebracht hatte. Er sah in sofort, wie er da stand. Etwas orientierungslos im Flur und schien nicht zu wissen wo und was er überhaupt hier machte, was nicht verwunderlich war bei dem Betäubungsgift, das er verpasst bekommen hatte. Langsam kam er auf den Kleinen zu und hinderte ihn gerade noch daran umzukippen, den das Gift war noch nicht vollständig aus dessen Körper verschwunden. " nicht so hastig Kleiner..." seine Stimme war ruhig aber es lag ein bestimmter Ton in ihr. Mit sanfter Gewalt brachte er ihn wieder zurück in das Zimmer und setzte ihn aufs Bett. Ruhig musterte ihn Kai und sah ihn mit seinen smaragd-grünen Augen in die azur-blauen Seelenspiegel die ihn fragend anschauten. Michelle verstand nicht, was er hier machte, wo er war und wie er her gekommen war. Er wusste nur, dass ihm gar nicht gut war. Gerade hätte er schon damit gerechnet jede Sekunde Bekanntschaft mit dem Boden zu machen, da wurde er von jemandem aufgefangen. Diese Stimme.... er sah auf und sah gerade Wegs in das Gesicht des Dämons, der ihn zuvor noch hatte zu verscheuchen versucht. Ein wenig verwirrt ließ er sich ohne wieder Worte zu geben wieder auf das Bett befördern und saß nun dort. Völlig verständnislos und mit großen, fragenden Augen. "W- wo bin ich hier.. und.. was... was soll das Ganze?", fragte er, blieb aber höflich, um nicht zu sagen beinah unterwürfig, da er genau wusste, dass der andere stärker war als er. Tokairin bemerkte den höflichen beinahe unterwürfigen Blick des anderen. „Du bist bei mir, in meinem Heim", sagte er und seine Stimme war ruhig und ein Blick war immer noch auf dessen Augen gerichtet. "Wie wirst du gerufen Halbdämon?" Diese Frage klang eher wie ein Befehl ihm zu antworten aber immer noch war seine Stimme ruhig, ja, beinahe sanft. “....Nun? Was ist nun Halbblut?!“ Seine Stimme wurde leicht ungeduldig, er wartete nicht gerne und das zeigte sich in dem er seinen Schweif unruhig hin und her schlug. Michelle beobachtete genau jede Regung des anderen, da er nicht wusste, was dieser vorhatte oder warum er hier war.. und die Betäubungspfeile sprachen im Grunde dafür, dass der andere ihn.. einfangen lassen hatte. "Michelle....mein.. mein Name ist Michelle..", antwortete er ruhig. Dabei erkannte er erst zu diesem Zeitpunkt, das es sich bei dem anderen um einen Katzendämon handeln musste. Beinah sogar Artverwandt.. wenn er reinblütig gewesen wäre. Aber da der andere wohl ein Yukai war..... und er selbst nur ein Hanyou war er wohl trotz seiner Rasse unterlegen und unterstellt. Er löste in keinem Moment seine Augen von denen des Größeren schon um zu sehen, welche Regungen sich darin taten. Daran glaubte er zu erkennen, ob er ihm etwas antun wollte, oder nicht. „Michelle also, hm?...“, kam es ruhig und beinah nachdenklich von dem Yukai. Er sprach den Namen etwas nachdenklich aus und ließ seinen Blick über dessen Körper schweifen. Er musste zugeben das dieser recht gut gebaut war, auch wenn er etwas zu dünn war. "Du solltest dich noch etwas ausruhen bevor du dich wieder auf den Weg machst... Wenn du hungrig bist das komm nach Unten", sagte er nahezu tonlos. Mit diesen Worten erhob er sich und ging aus dem Zimmer. Er spürte den etwas verwundeten Blick in seinem Rücken und schloss die Türe hinter sich. Michelle wurde erneut recht verwirrt zurück gelassen. Dieses mal im fremden Bett. Verdattert über das Verhalten des anderen, schüttelte er den Kopf und stand kurz darauf sehr langsam und vorsichtig wieder auf, damit er nicht gleich wieder umkippte. Er konnte doch nicht hier bleiben! Er musste doch nach Hause... Langsam öffnete er die Tür und ging vorsichtig die Treppe hinunter, wobei er sich an einem der Geländerfesthalten musste, da er ansonsten sicherlich gestürzt wäre und das hieß es zu vermeiden. Als er unten angekommen war, sah er Kai dort wieder in dem Sessel sitzen. Scheu trat er auf diesen zu, nestelte nervös an seinen Fingern herum und sah etwas unsicher zu Boden. „Ich.. bin Euch wirklich dankbar, dass Ihr mich gerettet habt und für Eure Gastfreundschaft.. aber ich kann diese nicht länger annehmen..“, meinte er an Tokairin gewand und suchte dann nach einer Tür, die vielleicht ja nach draußen führen würde. Der große Yukai sah den Jungen mir erhobener Braue an. "Mir ist es egal, wann du gehen willst, aber bedenke, dass das Gift in deinem Körper sich noch einige Stunden halten wird. Und ich glaube kaum das du den Sklavenhändlern wieder in die Hände fallen willst. Ein zweites Mal werde ich dir nicht helfen!“, kam es in einem kühlen, aber monotonen Ton von dem Yukai zurück. Dann wandte er sich ab und ging erneut zurück in die Bibliothek. Dabei vernahm er noch ein leises seufzten des Hanyous. Michelle wusste, dass der Größere Recht hatte. Aber... er fühlte sich nicht wohl bei einem Yukai zu sein. Immerhin war er hier mehr als eindeutig der Schwächere und außerdem schien der Dämon ihm gegenüber wohl nicht grade wohlgesonnen. Warum er ihn überhaupt gerettet hatte, was dem Kleinen ein Rätsel. Daher wollte er auch nicht länger bleiben, als unbedingt nötig. Doch.. Tokairins Vermutung stimmte: Das Gift lähmte seinen Körper noch, an schnelle Bewegungen war nicht zu denken, geschweige den daran überhaupt richtig zu gehen. Er würde bleiben müssen. Vorerst. ~~to be continued~~ soo^^ das ist nun Kapitel 1 *strahl* hat klein bisschen länger gedauert (Aki-chan ist krank T_T *seufzt*) Aber nun ist es da^^ (man muss dazu sagen, dieses Kapitel besteht aus grade einmal 2 Seiten Posts von uns XD) Ich bedanke mich hier schon für die super lieben Kommis (wenn auch bisher wenige XD aber ich hoffe es werden mehr ^^) Und freue mich über neue *hibbel* Wenn es i-wann man 50 Kommis sind, dann gibts ein kleines Bonus Kapitel aus der Vergangeneheit XD aber dazu kann ich jetzt ja noch nichts verraten *gg* Ich wollte euch nur anspornen^^ LG eure Aki-chan91 Hier auch liebe Grüße an meine Co-Authorin(die leider oft nur am WE Zeit hat): Du bist mit Abstand eine der besten Playpartnerinnen, die ich je hatte *knuddel* Ich freu mich auf mehr ^.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)