Distant Time von LucyCameronWeasley (Another Twilight Love Story) ================================================================================ Kapitel 1: Wie alles beginnt ---------------------------- >>Kylia, komm endlich!«, drängte Patrick lachend. Ich grummelte: »Ich hab's nicht eilig, zu dieser blöden Veranstaltung zu kommen.« Seelenruhig bestrich ich mein Brötchen mit Butter, während er mich ungläubig anstarrte. Als ich mich noch immer nicht anschickte, schneller zu machen, sprang er auf und lief die Treppe nach oben. Normalerweise war er der geduldigere und ruhigere von uns, er hatte eigentlich die Reife eines fünfundzwanzigjährigen oder so und sah für seine achtzehn Jahre auch schon seeeeehr erwachsen aus. »Wir haben noch fast eine Stunde Zeit!«, rief ich ihm hinterher. Zur Antwort hörte ich ein lautes Rumpeln. »Das war hoffentlich nicht meine sündhaft teure Vase.«, bemerkte meine Mutter besorgt. Ich grinste in mich hinein. Er war hoffnungslos tollpatschig und irgendwie fand ich das süß. Mit hochrotem Kopf kam er wieder nach unten: »Dein Bett ist echt tückisch, Kylia..« »Lebt meine Vase noch?«, wollte Mum sofort wissen. »Jah, der ist nichts passiert, Mrs Vadrella.« Patrick stand da wie ein Kind, das man beim Naschen erwischt hatte. »Gut. Dann wünsche ich euch einen schönen Abend.«, lächelte sie schelmisch. »Danke..«, erwiderte ich trocken und Patrick reichte mir meine Jacke. »Du siehst echt super aus.«, sagte er und ließ seinen Blick anerkennend über mich wandern. Ich errötete leicht und lächelte: »Danke. Du siehst aber auch umwerfend aus.« Und das stimmte. Er hatte seine Haare in Form gebracht und der Anzug war maßgeschneidert und lag an seinem nicht untrainierten Körper an. Und ich fand, dass ich gut dazu passte. Für mein dunkelrotes Seidenkleid hatte ich eine ganze Stange Geld hinblättern müssen und es war mir fast zu schade für einen Schulball. Wir schauten uns ziemlich lange an, bis er schließlich den Motor anließ. »So, bereit?«, fragte Patrick, nachdem wir am Parkplatz angehalten hatten. Ich nickte und stieg aus. Mein Blick schweifte über die Autos und blieb an einem gold schimmernden Fleck hängen. »Ich bin gleich zurück!«, sagte ich und löste mich von meinem Freund. »Nancy! Was um Himmels willen machst du hier so alleine?«, fragte ich überrascht, als ich meine jüngere Cousine da hocken sah. »Ki!«, schluchzte sie und stürzte sich in meine Arme. Ich strich ihr beruhigend über den Kopf: »Psht..alles ist gut. Warum hast du Angst, dass Sean nicht kommt?« Sie schaute mich mit großen Augen an: »Wo-Woher wei-ei-ßt du..?« Ich zuckte die Schultern: »Eingebung vielleicht. Beantwortest du mir bitte die Frage?« »I-ich..g-gl-glaube er ha-hat eine an-an-andere..hab ihn gestern mit..mit einer Stu-studentin gesehen!«, heulte sie. »Nancy, da bist du ja! Ich hab dich schon gesucht!«, Sean taucht mit besorgter Miene zwischen den Autos auf. Als er ihr verweintes Gesicht sah, erstarrte er: »Was ist passiert?« »Das ist deine Schuld, Kerl!«, antwortete ich unwirsch. »Meine? Was hab ich denn getan?« »Du solltest aufpassen, wo du dich mit anderen triffst!«, zischte ich. Sean blickte verwirrt zwischen uns umher. Dann lachte er: »Ach, das! Du hast mich gestern mit Lucy gesehen! Sie ist meine Tante!« »Deine Tante? Aber sie ist doch kaum älter als du!«, gab Nancy verblüfft zurück. »Ja, sie ist aus der zweiten Ehe meines Großvaters und fünfzehn Jahre jünger als meine Mutter. Deswegen machst du dich so fertig, Schatz? Ich würde nie fremdgehen.«, versicherte er ihr energisch. Nancy, die gerade aufgehört hatte zu weinen, schluchzte nun wieder los: »Es tut mir leid!« Er umarmte sie. Ich stahl mich lächelnd davon. Die Turnhalle war zum Tanzsaal umfunktioniert worden und das Veranstaltungskomitee hatte volle Arbeit geleistet. Zu perfekt. Ich war ansich schon immer die totale Romantikerin gewesen, aber das war selbst mir zu kitschig. Überall hingen Herzen, ob als Ballons, aus Papier, Stoff oder Holz. Dazwischen blitzten Sterne aus Glitzerpappe hervor. Und jede Menge Rosen. Ich fragte mich, wer wohl hier so vehemment sein Unwesen getrieben haben mochte. Es ist für einen guten Zweck, sagte ich mir und zog Patrick mit zu den Getränken. Ich machte gerade einen großen Schluck meines Punsches, als er es mir erläuterte: »Ich hab uns für einen Auftritt eingetragen.« Ich verschluckte mich halb und hustete. Dann schrie ich: »Du hast WAS?!« »Du hast schon richtig gehört.«, grinste er. Ich kriegte fast einen Anfall: »Sag mal, spinnst du????? Was gedenkst du bitte, da oben zu tun?« »Wir singen ein Duett.«, antwortete er immer noch völlig gelassen. »Singen. Ich kann nicht singen.«, erwiderte ich tonlos und funkelte ihn an. »Doch natürlich. Komm schon, hab dich nicht so, das sind nur unsere Mitschüler.«, versuchte er mich aufzumutern. »Die ich noch zwei Jahre haben werde, im Gegensatz zu dir!«, jammerte ich. Jetzt schaute er mich grimmig an: »Du hast doch gesagt, du willst auf der Bühne stehen. Ich wollte dir eine Freude machen.« »Das ist süß von dir, aber ich hatte gehofft..auf einer Bühne, wo mich nicht jeder kennt.«, erwiderte ich, doch gleichzeitig bekam ich es mit Gewissensbissen zu tun. »Na gut. Ich machs dir zuliebe.«, seufzte ich schließlich. »Danke, Schatz.«, sagte er ernst und küste mich. »Und was singen wir da genau?« »“Das alles ändert nichts daran“ von Maya und Cosmo?«, fragte er. Ich nickte. Den Text konnte ich und das Lied selbst gelang mir auch ganz passabel. »Und nun bitten wir unser Traumpaar Patrick Dean und Kylia Vadrella auf die Bühne!«, kündigte man uns bereits an. Ich atmete durch, Pat drückte aufmunternd meine Hand und ging voran. Die Musik setzte ein und sofort war die Menschenmenge vergessen. Ich sah nur noch ihn und hörte nur mehr die Melodie. Er fing an und als er die Stimme zum Singen erhob, klopfte mein Herz aufgeregt. Ich liebte den Klang seiner Stimme und während wir gemeinsam den Refrain sangen, blickten wir uns tief in die Augen. In den seinen sprühte seine grenzenlose Liebe zu mir und ich hoffte, dass er bei mir das selbe fand. Er legte mir den Arm um die Schultern und grundlos stiegen mir Tränen in die Augen. Der Songtext spiegelte meine Gefühle derart wieder, es war fast erschreckend. Als er es sah, umarmte er mich und flüsterte: »Du musst doch nicht weinen, Liebes. So schlimm ist es doch gar nicht.« »Ich liebe dich so sehr, es tut fast weh. Ich habe Angst, dich zu verlieren.«, gestand ich im Flüsterton, dann nahm ich den Gesang wieder auf. Das Lied fand sein Ende und wir wurden begeistert bejubelt. Das war mir zwar peinlich, aber der Auftritt hatte richtig Spaß gemacht. »Danke, dass du mich dazu gebracht hast!«, rief ich glücklich und küsste Patrick etwas zu stürmisch. Er kippte fast mit dem Stuhl um und lachte: »Ich wusste, dass es dir gefallen würde. Deswegen- bitte nicht schlagen- hab ich dir noch nen Soloauftritt arrangiert.« Ich starrte ihn verblüff an: »A-Aber...!Alleine?« Er nickte: »Ich begleite dich, aber du wirst singen. Die Songwahl bleibt dir überlassen.« Ich überlegte fieberhaft. Da ich mich zwischen zwei Songs nicht entscheiden konnte, bat ich um zwei Auftritte, die ich ohne Probleme bekam. Wir betraten erneut die Bühne. Ich zitterte vor Aufregung. »Du packst das, Schatz.«, redete er mir gut zu. Ich nickte: »Ich hoffe, meine Auswahl schockiert dich nicht. Ich wollte einfach ein bisschen aus der Reihe tanzen.« »Ach was.«, lächelte er. Da begann auch schon die Musik. Ich konzentrierte mich auf den Text: »Say my name..so I will know you're back, you're here again..for a while..oh let us share..all the memories that only we can share..together..tell my about..the days before I was born, how we were as children..You touched my hand, as colours come alive..in your heart and in your mind. I cross of time leavin today behind to be with you again..« Ich hielt das Lied bis zum Ende durch, immerhin gehörte es zu meinen Favoriten. Als ich geendet hatte, bemerkte ich, dass Patrick Tränen in den Augen hatte. Ich starrte ihn verwundert an: »Was ist denn los, Schatz?« Er legte den Arm um mich: »Es hat mich so sehr gerührt...« Selbst die Schüler verharrten alle still. Und ich wollte am liebsten versinken. Plötzlich grinste er mich an, mit seinem typischen kindlichen erfreuten Grinsen, dass ich so sehr liebte: »Ich hätte da eine Frage.« Ich schaute ihn verwirrt an: »Frag doch.« Er kicherte leise: »Fall mir aber bitte nicht in Ohnmacht.« Jetzt war ich erst recht irritiert. Er lächelte immer noch: »Kylia, du weißt wie sehr ich dich liebe und das schon seit fünf Jahren. Niemand konnte uns auseinander bringen und ich bin heute noch so glücklich mit dir, wie am Anfang. Ich würde gerne wissen, ob du meine Frau werden möchtest.« Ich starrte ihn ungläubig an. Mein Kopf versuchte noch zu verstehen, was vor sich ging. Durch die Leute ging ein beeindrucktes Raunen. Ich hörte einfach auf mein Bauchgefühl: »Ja. Ja, natürlich!« Er umarmte mich überglücklich und sein Gesicht strahlte in der selben hellen Freude, wie ich mich fühlte. Wir hatten einige Zeit zusammengekuschelt auf einem Sofa verbracht, ich wollte mich nicht von ihm lösen. »Kylia, willst du noch das zweite Mal singen?«, fragte der Schulsprecher. Ich schaute Patrick an. »Geh nur, wenn du möchtest.«, ermunterte er mich. »Okay. Ich bin gleich zurück.«, ich küsste ihn und lief dann zur Bühne. Es kam mir fast wie ein Verbrechen vor, jetzt so ein Lied zu singen, doch ich hatte es vorhin schon bekannt gegeben und ich wollte es auch nicht ändern. »Hold on to me love You know I can't stay long. All I wanted to say, was I love you and I'm not afraid. Oh, can you hear me? Can you feel me in your arms? Holding my last breath..safe inside myself..are all my thoughts of you, sweet raptured light, it ends here tonight.« Die Tür schlug krachend auf und eine unbekannte Stimme lachte: »Was für ein passendes Lied. Ich in ganz ergriffen.« Unter den anderen verbreitete sich ratloses Tuscheln. Patrick war mit zwei schnellen Schritten bei mir. Mein Blick haftete an der sich nähernden Person. Es war schwer zu sagen, ob es ein Mann oder eine Frau war, doch der Blick war so stechend, dass ich unwillkürlich zurückzuckte. Ich konte nichtmal so schnell schauen, da schrien die ersten auf. Patrick griff nach meiner Hand und barg mein Gesicht in seiner Brust: »Schatz, nicht hinsehen.« Seine Stimme bebte und in regelmäßigen Abständen zuckte er zusammen. Ich wollte wissen, was da los war, doch er ließ mich nicht schauen. Dann wurde er von mir weggerissen. Ich schrie erschrocken auf, als diese Person vor mir erschien. Mit gierigem Blick schaute sie mich an. »Wer bist du?«, quietschte ich panisch und hielt hektisch Ausschau nach Patrick. Er lag zwar bewusstlos auf dem Boden, doch schien unverletzt zu sein. »Du bist ein sehr hübsches Ding, das muss man dir schon lassen. Wenn du erstmal eine von uns bist, wirst du noch viel schöner sein.« Ich wich zurück. Er lachte leicht: »Du brauchst doch keine Angst vor mir zu haben. Du bist etwas besonderes, deine Fähigkeiten sind schon jetzt sehr ausgeprägt. Du wirst bestimmt ein starker Vampir-was sag ich, Nachtvampir!« Ich verstand nichts davon was er sagte, war auch gar nicht in der Lage es zu begreifen. Obwohl alles in mir nach Flucht schrie, konnte ich mich nicht bewegen. Ich hatte unaussprechliche Angst. Er näherte sich schleichend: »Auf dein Blut freue ich mich schon. Du wirst an mich denken, wenn du neu erwachst. Und eines Tages werde ich kommen und dich holen. Vergiss das nicht. Santos Marius wird dein Schöpfer sein.« Ich konnte nichts erwidern, kriegte meine Lippen nicht dazu, sich zu bewegen. Er packte meinen Arm und dann spürte ich nur noch einen Schmerz der einem Schnitt glich..mir wurde schwarz vor Augen, doch das Brennen konnte ich immer noch spüren... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)