Love him von Edoo ================================================================================ Kapitel 1: Der Beginn einer langen Geschichte --------------------------------------------- Es war schon weit nach Mitternacht, als sich Xavier zurück auf den Weg in seine Wohnung machte. Es war arschkalt und er fror erbärmlich, trotz des warmen Wintermantels. Ryan wartete sicher schon auf ihn, aber er hatte doch länger arbeiten müssen, als er angenommen hatte. Ja, Ryan wartete auf Xavier. Und das schon eine geschlagene Stunde. Er drehte Däumchen und machte sich Sorgen. Sonst hatte er immer angerufen wenn es später wurde, aber diesmal nicht. In Gedanken malte er sich aus, was passiert sein könnte. Nervös stand er auf und ging zur Wohnungstür, öffnete diese und ging drei Stockwerke nach unten um vor die Haustür zu treten und sich umzuschauen. Er schaut erst nach links dann nach rechts. Nichts zu sehen. Er machte einige Schritte bis er auf dem Gehweg stand und wartete dort mit verschränkten Armen, bis es anfing zu regnen. Regen und das im Winter. Das verbesserte die momentane Situation auch nicht. Nicht das es schon so eiskalt war, jetzt war er auch noch klitschnass von Kopf bis Fuß. Als der Regen einsetzte, begann Xavier zu laufen. Ihn fror schließlich schon genug und dass er krank wurde konnte er sich nicht unbedingt leisten. Mit 20 steckte er mitten in seinem Chemiestudium und musste nebenbei auch noch arbeiten, um sich dieses finanzieren zu können. Erneut blickte er auf die Uhr. Verdammt er war über eine Stunde zu spät. Ryan würde ihm den Kopf abreissen, aber der Akku seines Handys war leider völlig leer. Mit einem letzen Spurt schoss er um die Ecke des Häuserblocks und erblickte seinen Freund bereits auf dem Bürgersteig. Ryan stand dort und trat von einem Fuß auf den anderen, da es mit der Zeit wirklich kalt wurde. Drinnen war es schön mollig gewesen. Er hätte ja einfach nur ans Fenster gehen brauchen. Von dort hätte genauso gut gesehen wir von hier unten. Aber nein, er musste ja unbedingt raus. Als er Xavier erblicke setze er einen ärgerlichen Blick auf. Aber um erhlich zu sein wollte er gar nicht böse sein, da er froh darüber war das nichts passiert war. "Wo warst du?" entgegnete er Xavier, als dieser nun vor ihm stand. "Es tut mir Leid Ryan! Mein Akku ist leer und ich wollte dich wirklich anrufen. Ich musste Überstunden machen, da Tom ausgefallen ist." Er drückte seinem Freund einen Kuss auf die Lippen und schob ihn anschließend zurück ins Haus. Xavier wischte sich die Haare aus der Stirn und atmete erst einmal durch. Er war doch etwas aus der Puste. "Wieso hast du draußen gewartet? Jetzt bist du auch noch klitschnass!" Ryan ließ sich ohne Widerworte zu geben von Xavier wieder ins Haus schieben. "Das ist eine sehr gute Frage ... ich hab keine Ahnung" Ryan musste schmunzeln, da es wirklich zu komisch aussah wenn Xavier nasse Haare hatte. "Hör auf zu grinsen. Du weißt dass ich meine Locken hasse!" Er begann mit dem Aufstieg in den dritten Stock. Sie hatten eine wunderschöne Wohnung, in einer schönen Gegend in London, aber sie hatte leider keinen Aufzug und dann auch noch im dritten Stock. Oben angekommen war Xavier wieder warm. Ryan brauchte etwas länger um hochzukommen, da seine Beine ein gutes stück kürzer waren als die von Xavier. Auch endlich oben angekommen öffnete er die Wohnungstür und ging hinein. Holte sich und Xavier ein Handtuch und warf eins der Beiden Xavier zu. "Fang..!" Seines hatte er sich schon über den Kopf gehangen. Auch seines Hemdes hatte er sich schon entledigt da es einfach zu nass war um weiter getragen zu werden. Das Handtuch traf Xavier mitten im Gesicht. Er schälte sich aus seinem Mantel und ließ sich an den Küchentisch sinken. Er war hundemüde und die Tatsache, dass er in knapp fünf Stunden wieder aufstehen musste, besserte seine Laune nicht gerade. Wobei ihn der Anblick Ryans schon wieder etwas entschädigte. Sein durchtrainierter Oberkörper ... Gott hoffentlich bemerkte er seinen Blick nicht. Nachdem die Haare Ryans ein wenig trocken waren legte er sich das Handtuch um die Schultern. "Hast du Hunger?" Er kam auch zum Küchentisch. Und mit einem Hopf saß er drauf. Ließ die Beine baumeln. "Hunger? Nö ich hab in der Arbeit gegessen, aber ich bin Hundemüde ... wenn ich morgen nicht Chemiepraktikum hätte, würd ich glatt die Uni schmeißen und zu Hause bleiben, muss nichtmal arbeiten!" Xaviers Blick glitt nach oben und er sah Ryan direkt ins Gesicht. Er konnte sich stundenlang in den grünen Augen seines Partners verlieren. "Okay..." Er lächelte sein gegenüber schelmisch an und stand wieder auf. Lies die Tatsache, dass er selbst noch nicht gegessen hatte, in Vergessenheit geraten. "Dann lass uns zu Bett gehen ... es ist schon spät ja?" Er dreht sich noch einmal un und wartete, dass Xavier ihm folgte. "Häschen du weißt gar nicht, wie glücklich du mich damit machst ..." Gähnend stand Xavier auf und folgte seinem Geliebten ins Schlafzimmer, wo er sich aus T-Shirt und Hose kämpfte und einfach aufs Bett schmiss. Ryan stand noch in der Tür, als sich Xavier aufs Bett warf, kam dann aber auch und setzte sich an die Kante bevor er sich ganz hinlegte und die Decke über sich zog. Xavier war zwar müde, aber noch nicht müde genug, ohne sich vorher noch gehörig an seinen Freund zu kuscheln. Er brauchte einfach täglich seine Portion Schmuseeinheiten und so legte er einen Arm um Ryan, der sich gerade in seine Decke kuschelte. Ryan ging es nicht anders und er erwiderte die Geste. "Ich denke ich komm morgen erst später heim.." Ryan blickte sein Gegenüber an. "Wieso" murmelte Xavier gegen sein Kissen. Er war todmüde und hörte nur noch auf einem Ohr wirklich zu. "Die Proben könnten morgen länger dauern meinte Mark.." Auch Ryan wurde allmählich immer mehr vom Schlaf übermannt. "Nacht.." das letzte was Ryan sagte bevor er einfach wegratzte. "Sicher Hase ..." Xavier nuschelte die letzten Worte dieses Tages in sein Kissen, ehe er einschlief. Für ihn war die Nacht auch viel zu kurz, da um kurz nach halb sechs der Wecker klingelte. Murrend erhob sich der Halbspanier und tapste ins Badezimmer. Ryan schlummerte noch als Xavier sich im Bad für den bevorstehenden Tag fertig machte. Erst etliche Minuten später als Xavier im Wohnzimmer der Wohnungsschlüssel mit einem lauten Klirren zu Boden viel wachte der momentan Blonde aus seinem Schlaf und kam gähnend ins Wohnzimmer. Schlurfte zum Sofa und nahm die Fernbedienung, schaltete als erstes wie jeden Morgen den Fernseher an um sich das Wetter für den heutigen Tag anzusehen. Regen. Schnee. Sturm. Das hätte er sich auch schenken können. Es war eigentlich klar wie das Wetter werden würde, aber Macht der Gewohnheit. "Morgen" Er drehte sich zu Xavier un schenkte diesem ein Lächeln. "Morgen." Xavier war nicht so gut gelaunt wie Ryan. Er war ein verdammter Morgenmuffel und die Tatsache auf Praktikum und den ganzen Tag ohne seinen Schatz baute ihn auch nicht gerade auf. Bei den Wetteraussichten starrte er entgeistert auf den Bildschirm. Das wurde ja auch jeden Tag schlechter ... Der Dunkelhaarige suchte seine letzten Sachen zusammen und stopfte sie in seine Tasche, zusammen mit dem Schlüssel für die Wohnung. "Soll ich heute Abend kochen?" Das Grinsen auf Ryans Lippen breitete sich aus. "Wenn du ..." Noch bevor Ryan seinen Satz beendet hatte räusperte er sich, da seine Stimme ungewohnt krächzig und leise war. Die nächtliche Dusche hatte wohl einige Nebenwirkungen gehabt. "Du wirst doch jetzt nicht auch noch krank werden? Denk an das Essen mit meinen Eltern am Wochenende, dass kannst du mir nicht antun Ryan!" Xavier sah ihn gespielt beleidigt an. Ja, das Essen mit Xaviers Eltern. Ryan mochte gar nicht daran denken. Es war das erste Mal das sie sich persönlich sahen. Nicht das Ryan etwas gegen Xaviers Eltern hatte, aber der Gedanke machte ihm Angst. Ein ungutes Gefühl breitete sich in der Magengegend aus. "Ich werd schon nicht krank" flüsterte Ryan, denn lauter war es ihm momentan nicht möglich zu sprechen. "Ich geh dann mal ... schreib mir einfach wenn du mit den Proben fertig bist, dann fang ich an zu kochen ... Paella, außer du willst was anderes." Xavier ging noch einmal zu Ryan und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn. Ryan nickte zustimmend und als Xavier aus der Tür war, schlurfte er zum Bad. Ließ nebenbei die Flimmerkiste dudeln. Machte sich fertig und verließ gegen 9 Uhr das Haus. Im Theater passierte so einiges aufregendes. Nicht nur das Ryan Fieber bekam das von Stunde zu Stunde immer mehr an ihm nagte. Nein, beim proben achtete er auf Grund des Fiebers nicht darauf wohin er ging und landete mit einem riesen Satz im Orchestergraben. Er durfte auf Grund dieses Missgeschickes schon früher gehen. Zuhause angekommen setzte er sich aufs Sofa und kühlte die Beule mit einem Eisbeutel und wartete auf die Rückkehr seines Freundes. "Hoffentlich merkt Xavier nicht das ich Fieber hab..." murmelte Ryan in Gedanken vor sich hin. Er warf einen Blick zur Uhr. Schon vier, dachte er und schaut sich in der Wohnung vom Sofa aus um. Xavier kam gegen halb fünf nach Hause und fand seinen Freund schlafend auf dem Sofa vor. Wieso er wohl schon so früh zu Hause war? Vorsichtig strich er über Ryans Stirn. Oha, dass war also der Grund. Er hatte Fieber. Am besten er ließ ihn schlafen. Der Dunkelhaarige zog sich seine Jacke aus, schmiss die Tasche in eine Ecke und machte sich daran, eine Nudelsuppe für sein krankes Häschen zu kochen. Erst als es draußen schon stockdunkel war wurde Ryan wieder wach. Sah sich um und bemerkte wie lange er da gelegen haben musste. Er setze sich auf, was ihm anfangs schwer viel da ihm schwindelig wurde und er gleich wieder zurück aufs Sofa sank. Xavier balancierte die Suppe ins Wohnzimmer, als er bemerkte, dass Ryan wach war und stellte sie auf den Tisch, ehe er sich selbst daneben sinken ließ. "Du siehst gar nicht gut aus Darling." Ryan setze sich schnell auf um sich nichts anmerken zu lassen. "Ach was.." kam es gespielt von ihm. Er lächelte um Xavier nicht sonderlich zu beunruhigen. "Das funktioniert nicht Ryan und das weißt du ... Hier, iss die Suppe... Mit extra viel Liebe." Und ein paar Spezialzutaten seiner Großmutter. Ryan musste schmunzeln. Das hatte wirklich noch nicht einmal funktioniert. Auch wenn er versucht hatte es zu verbergen, Xavier hatte es früher oder später gemerkt. Bedröppelt machte er sich daran die Suppe, Löffel für Löffel zu leeren. Er strich sich durch die Haare, bedacht dabei die Beule nicht zu streifen da diese sich in einem lila-blau Ton auf seiner Schläfe breit machte. Sein Kopf dröhnte immer noch. Als ob ein Techno-Konzert darin stattfinden würde. Zumindest das wollte er vor Xavier geheim halten. Er machte ihm schon genug Sorgen. Beule ... er war wohl ohnmächtig geworden. Wieso versuchte er immer alles vor ihm zu verbergen. Sie waren jetzt wie viele Jahre zusammen? vier? Ryan wusste genau dass er vor Xavier nichts verbergen konnte. Und wie er das wusste. Und trotzdem versuchte er es immer wieder. Er aß brav auf und legte dann den Löffel in den leeren Teller. "Danke.." nuschelte er und lehnte sich an Xavier. Xavier genoss die heimelige Wärme, die Ryan trotz des Fiebers ausstrahlte. Gedankenverloren strich er ihm durch die Haare und zwirbelte sie auf. Ryan schloss die Augen und genoss das Beisammensein. Ließ den heutigen Tag an sich vorbeiziehen. "Ich hab heut nen Freiflug in Orchestergraben gemacht.." Xavier lachte. Also ob er die Beule nicht schon bemerkt hätte. Aber das Ryan freiwillig damit rausrückte. "Ja, ich hab mir schon so was gedacht..." Vorsichtig küsste er den blauen Fleck auf der Schläfe seines Liebsten. Auch Ryan musste grinsen. "Notenständer sind keineswegs bequem.." Davon zeugten lauter kleine Kratzer an seinen Unterarmen. Ermahnend hob er den Zeigefinger. Dann lachte er jedoch, hörte aber schnell damit auf da dies seinen Kopf noch mehr zum dröhnen brachte. "Wir sollten besser ins Bett gehen. Du musst dich auskurieren. Meine Mutter reißt mir den Kopf ab, wenn wir wieder absagen `Xavier mein Lieber, ich muss dir schon sagen, wir wollen auch endlich deinen Freund kennenlernen ! Du schwärmst immer so von ihm!`" imitierte Xavier seine Mutter. Er hob Ryan von dem Sofa hoch und trug ihn in ihr Schlafzimmer, wo er den Blonden ins Bett warf, um sich wenige Augenblicke später selbst daneben zu schmeißen. Ryan schmunzelte und strich sich über die Stirn um einige Schweißperlen, die sich dort gebildet hatten aufgrund des Fiebers, zu entfernen. "Wir sagen nicht ab.." ein zufriedener Gesichtsausdruck legte sich auf das Gesicht des Blonden. "Na, werd erst mal gesund, dann reden wir weiter ..." Ein sanfter Kuss auf die Lippen folgte. Ryan schloss die Augen und genoss die Ruhe. Bis auf das atmen des Dunkelhaarigen war nichts zu hören. Schöner konnte es gar nicht sein. Xavier dämmerte langsam weg und schlief schließlich an Ryan gelehnt ein. Seinen Arm weiter fest um seinen Freund geschlossen. Der schnelle Herzschlag Ryans beruhigte diesen ungemein und gab ihm das Gefühl nie wieder allein sein zu müssen. Am nächsten Morgen erwachte der Blonde als erstes. Es war noch früh. Der Tau lag noch auf den Blättern der Bäume und die Sonne schickte ihre ersten Sonnenstrahlen ins Schlafzimmer. Ryan setzte sich auf, sank aber gleich wieder vom Fieber übermannt zurück ins Kissen. Xavier war in der Nacht mindestens dreimal aufgestanden um den Waschlappen auf Ryans Stirn zu wechseln. Er wurde von einem Fieberschub nach dem Nächsten geplagt und wenn er ihn unter Gewaltandrohung heute zum Arzt schleppen musste. Es war ihm schlechthin egal. Ryan blickte sich um, bemerke dann den noch feuchten Lappen der nun auf seinem Schoß lag. Vorsichtig setzte er sich auf. Warf einen Blick zur Uhr und merkte das es erst 6 Uhr war. So behutsam wie möglich schlug er dir Decke um und stand auf. Trat den ihm viel zu lang erscheinen Weg zum Bad an. Dort angekommen stützte er sich am Waschbecken ab und sah in den Spiegel. Seine Wangen waren knallrot. Das musste vom Fieber kommen. Wie er es doch hasste krank zu sein. Als Xavier die Augen aufschlug, bemerkte er als Erstes, dass sein Ryan nicht mehr neben ihm lag, nur noch der Waschlappen. Erschrocken fuhr er aus dem Bett auf. "RYAN!" Wehe er war zur Arbeit gegangen! Ryan zucke heftig zusammen. Das hatte sich angehört als ob er einen Mord oder ähnliches begangen hätte. Er würde ja rufen und bescheid geben das er im Bad war, aber an diesem Morgen versagte seine Stimme total. Kein einziger Ton verließ seine Kehle. Lautlos seufzend machte er sich wieder auf den, ihm immer noch zu lang erscheinenden Weg ins Schlafzimmer. Xavier schoss gerade aus dem Schlafzimmer, als sein Blick auf Ryan fiel. Er war blass, sah aus wie eine Leiche, doch seine Wangen waren feuerrot und glühten vom Fieber. Eiligen Schrittes lief er zu seinem Freund und hob ihn hoch, um ihn zurück ins Bett zu tragen. Er würde einen Arzt zu ihnen nach Hause holen. Wären Ryans Wangen nicht schon ohnehin gerötet dann wären sie es jetzt erstrecht. Er würde ja jetzt etwas sagen. Erklären warum er aufgestanden ist oder Xavier davon abhalten ihn zu tragen, aber da seine Stimme nicht so wollte wie er, schwieg er. "Darling, ich hole jetzt einen Arzt ..." Liebevoll klatschte er Ryan den Waschlappen wieder auf die Stirn. "Der soll dich untersuchen und dir was geben, sonst killt mich meine Mutter. Sshht, gar nicht erst versuchen zu sprechen, sonst wirds noch schlimmer." Hibbelig vor Sorge sprang Xavier wieder auf, quälte sich in seine Hose und ein T-Shirt und lief zum Telefon, von wo aus er einen Arzt anrief, der sofort zusagte vorbeizukommen. Etliche Minuten vergingen bis der Arzt kam. Ryan blieb brav wie ihm gesagt im Bett liegen. Schloss die Augen da es, seiner Meinung nach, viel zu anstrengend war sie offen zu halten. Der kühle Waschlappen auf seiner Stirn brachte nur die ersten paar Minuten etwas. Dannach war er genauso heiß wie seine Stirn und brachte nicht die erwünschte Wirkung. Als die Tür aufging und man eine fremde Stimme im Flur hörte öffnete Ryan kurz die Augen, schloss sie gleich wieder da es ja eigentlich niemand anders außer der Arzt sein konnte. Xavier führte den Arzt sofort in ihr gemeinsames Schlafzimmer und ließ ihm dort den Vortritt. Er war ein Mann mittleren Alters und leicht untersetzt. Aber als Arzt hatte Xavier ihn schätzen gelernt. "Nun Mr. Parker, was fehlt Ihnen denn? Ah ... sie haben Fieber, wie ich sehe, die geröteten Wangen verraten es eindeutig. Haben Sie noch irgendwelche Beschwerden?" fragte Dr. Marcus Thrown. Ryan blieb liegen. Machte keinen Mucks. Würde man es nicht wissen so könnte man glatt glauben er wäre tot. Der Arzt schritt zum Bett und stellte ersteinmal seinen Koffer ab. Öffnete ihn und kramte darin herum. Ryan hasste es zum Arzt zu gehen ... Spritzen ... Mundspatel .. .Medizin ... das alles gefiel ihm ganz und garnicht. Schon als Kind war das so gewesen. Xavier musste unweigerlich lächeln. Er stellte wieder auf stur. "Ich denke eine Grippespritze würde ihm nicht schaden Marcus ... die baut ihn sicher wieder auf" feixte Xavier. Und schwupp war besagter "Patient" ganz unter der Decke verschwunden. Grippespritze. Das könnte dem so passen. Nicht mit mir, dachte sich Ryan. Der Arzt erwiederte das Lächeln des Spaniers. Schon oft genug hatte ihm dieser von Ryans Angst erzählt. "Nee, eine Spritze braucht er nicht... nur ein paar Tabletten. .. Hier, Paracetamol gegen das Fieber und die Schmerzen und ein paar Orthomol Immun um sein Immunsystem wieder anzukurbeln. Die Spritze kann er sich dann bei mir holen, wenn er wieder ganz gesund ist. Sind Sie damit einverstanden Mr. Ryan?" Eine Hand kam unter der Decker heraus und suchte sich ihren weg zum Nachtspinnchen. Öffnete die Schulblade und zog einen Block samt Stift heraus. Wanderte danach wieder unter die Decke. Einige Augenblicke später kam ein Zettel unter der Decke heraus auf dem stand: Nur über meiner Leiche!!! "Was meint er die Tabletten oder die Spritze?" Marcus sah verwirrt zu Xavier. "Wenn auf dem Zettel "Nur über meine Leiche steht" dann meint er die Spritze, wenn nicht, dann vermutlich die Tabletten" Xavier lehnte noch immer in der Tür und sah zum Bett. Ryans Hand kam wieder unter der Decke hervor und packte die Packung Paracetamol und zog sie unter die Decke. Dann warf er einen kurzen Blick in den Raum. Ein schmollender Gesichtsausdruck erschien auf seinen Zügen. Aber nach einer Weile wurde es ihm zu anstrengend, so zu schauen, also klappte er die Decke nach vorn und blieb ruhig liegen. Hoffentlich würde das Fieber bald verschwinden. Er musste doch wieder an die Arbeit. Der Arzt er hob sich wieder von der Bettkante und ging zu Xavier. An ihn gewandt meinte er "Pass gut auf deinen Freund auf Xavier. Falls es schlimmer werden sollte, meldest du dich, dann schau ich noch einmal vorbei." "Danke Marcus, dass werde ich tun." Freundschaftlich klopfte er dem Mann noch einmal auf die Schulter, ehe er diesen hinausbegleitete. Anschließend kehrte er mit einer Kanne Tee und einer Schüssel Suppe zu Ryan zurück. Er setzte sich ins Bett und reichte Ryan eine dampfende Tasse. "Hier, damit kannst du die Tabletten runterspülen." Vorsichtig nahm er den Tee um sich nicht auch noch die Finger zu verbrennen. Aber so heiß wie gedacht war der Tee nicht, schön angenehm und gut zu trinken. Er nahm einen Schluck, bevor er die Packung Paracetamol auf die Decke legte. Stellte den Tee zur Seite und öffnete die Packung. "Na, nich nur aufmachen, du musst sie schon auch nehmen ..." Xavier packte sich den Blister und drückte eine Tablette heraus, um sie anschließend Ryan unter die Nase zu halten. "Hier ... nehmen, sofort." Ryan nickte als ob er sagen wollte, ich weiß ich weiß, aber das war ihm ja momentan nicht möglich. Er nahm die Tablette und stecke sie sich in den Mund. Trank einen großen Schluck Tee um sie zu schlucken. Tabletten und Spritzen zwei der vielen Dinge die er nicht mochte. "So is brav ..." Xavier wurde unterbrochen, da das Telefon klingelte. Er gab seinem Freund noch einen Kuss auf die Lippen, ehe er den Raum verließ "Bin gleich zurück." Schnell lief er zu ihrem Telefon und meldete sich "Xavier Stamos ..." Am anderen Ende der Leitung erklang die Stimme von Ryans Mutter. Ryan spitzte die Ohren und lauschte dem Gespräch. Viel konnte er aber nicht auffangen da zwischen Schlafzimmer und Flur ja noch das Wohnzimmer lag. Nach einer Weile lehnte er sich zurück. Sank im Kissen hinunter bis er wieder lag. "Hi Ms. Parker ... Wie gehts Ihnen?" fragte Xavier freundlich. "Ah~..Xavier..schön dich zu hören..dich wollte ich sprechen.." Sie erzählte Xavier das die Bücherrei vor einigen Tagen aussortiert hatte und das dabei einiges zusammen gekommen war, was niemand mehr brauchte und entweder nun zum Verkauf stand oder entsorgt werden sollte. Sie bot Xavier an doch einmal vorbei zu kommen, da bei den Unmengen von Büchern einige ziemlich Intressante dabei waren die Xavier vielleicht gefallen und helfen könnten. "Ist Ryan denn auch da?..kann ich ihn sprechen" Ryan hatte sich schon länger nichtmehr bei seiner Mutter gemeldet. Obwohl er ihr versprochen hatte in den nächsten Wochen einmal vorbei zu kommen. "Das ist schlecht Ms. Parker. Er liegt mit Fieber im Bett und kriegt kein Wort raus ... Sie könnten ja vorbeikommen, wir sind heute beide zu Hause..." Die Aussicht auf neuen Lesestoff hob Xaviers Laune gleich ein paar Stufen. Die Mutter Ryans hatte einen ausgezeichneten Geschmack und er liebte es zu lesen, vor allem an kalten, grausigen Winterabenden. Sofort klang Ryans Mutter besorgter, da sie Alleinerziehend war hatte sie sich schon oft Sorgen machen müssen, da nicht immer jemand für Ryan da war, wenn er krank war und sie arbeiten musste, oft musste er dann ganz allein zu Hause bleiben auch wenn ihr dies nicht gefiel, aber da sie wusste, wenn Xavier da war konnte eigentlich nichts passieren, da dieser Ryan bestimmt mit Gewalt zum Arzt schleifen würde sobald es ernster werden sollte. "Heute passt es mir leider garnicht. Tut mir leid" Sie entschuldigte sich noch mehrmals und erklärte das sie heute länger arbeiten musste da die Bibliothek bis 24:00Uhr geöffnet hatte. Viola erklärte noch das sie die Bücher die Xavier haben wollte, ihm auch kostenlos überlassen würde. Da sie ja auch einiges in der Bibliothek zu sagen hatte. "Danke Ms. Parker, dass ist sehr freundlich von Ihnen. Ich komm am Montag mal bei Ihnen vorbei, wir müssen am WE zu meinen Eltern, die wollen Ryan schließlich auch mal kennen lernen." Er verabschiedete sich von der jungen Mutter und kehrte wieder zu Ryan zurück. "Hey, gehts dir schon besser? Ich soll dir nen schönen Gruß von deiner Mutter sagen und dass sie dich lieb hat." Er schmiss sich wieder neben Ryan ins Bett. Ryan streckte sich. Es war wirklich nervig das er nichts sagen konnte. Er hätte wirklich gerne mit seiner Mutter gesprochen. Aber es sollte wohl nicht sein. "Hmm, bin ich froh, dass ich heute zu Hause bin, stell dir vor, ich müsst dich den ganzen Tag allein lassen ... Horror!" Ryan lächelte. Es war schön das jemand an ihn dachte. Er hasste es allein zu sein. Er hatte Angst davor. Denn wenn er alleine war hatte er Zeit zum nachdenken, dann dachte er an Sachen an die er nicht denken wollte. Dinge wie: Ob diese Beziehung für immer halten würde, wo sie jetzt doch schon so lange hielt. Von ihm aus für immer. Für immer und drei Tage. Aber ob dieser Wunsch auf Gegenseitigkeit beruhte? Er konnte nur hoffen. Aber wenn nicht, würde er es akzeptieren, denn er wollte Xavier nicht unglücklich machen. Ryan dreht sich auf die Seite und blickte zu Xavier. Es war schön. Einfach nur Schön. Xavier konnte Ryan einfach nicht mehr wiederstehen, als er ihn so ansah. Einfach zu süß. Er küsste ihn fordernd auf die zarten, weichen Lippen. Wie auf Kommando legte Ryan die Arme um Xaviers Hals, schmiegte sich an ihn. Er liebte das einfach. Nein. Er liebte ihn. Er könnte stunden so verharren. Xavier war sich nicht sicher, wie weit er gehen konnte, schließlich war Ryan krank und er übernahm selten den führenden Part, dass überließ er meist dem Blonden. Vorsichtig bettelte er mit der Zunge um Einlass. Ryan kam dieser Bitte nach und öffnete, erst zaghaft dann fordernder, den Mund. Er strich Xavier mit der Hand durchs Haar. Der Kuss dauerte nur einige Sekunden, dann löste sich Ryan um Luft zu schnappen. Mit Fieber war soetwas doch schwieriger als gedacht. Eine leise Entschuldigung verließ seine Lippen. Kaum hörbar aber doch zu erkennen, dass es eine solche sein sollte. Xavier lehnte seine Stirn gegen die heiße Ryans. Die Entschuldigung war ihm nicht entgangen. Ob es wirklich so gut war? "Wir müssen nicht .." Ryan wandte den Blick ab, fühlte sich als hätte er etwas falsch gemacht und schwieg da ihm momentan ja auch nichts anderes übrig blieb. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)