Sins von LucyCameronWeasley (the dark emotions) ================================================================================ Kapitel 1: Neues Leben, alter Hass ---------------------------------- Kapitel 1 Es war Nacht und ein kalter, dichter Nebel legte sich über die Stadt wie ein schwerer Mantel. Der Herbst hatte nun endgültig Einzug gehalten, wenn auch recht verspätet. Es war der 12. November 2001 und der Temperaturabsturz von über 20 Grad erfolgte quasi von einem Tag auf den anderen. Ich zog den Kragen meines Mantels ein wenig höher und sehnte mich schon nach meinem Bett. Der Tag war lang gewesen und hatte sehr an meinen Nerven gezerrt. Obwohl es schon halb zwölf war, fuhren die Autos immer noch geschäftig durch die Gegend. Wieso um alles in der Welt fuhr jemand um die Uhrzeit durch die Stadt? Und das an einem Montag? Ich schüttelte den Kopf und beschleunigte meine Schritte. Als ich in die Seitengasse einbog, kam dieses Gefühl wieder. Mein Herzschlag raste, ich atmete sehr schnell und kurz, die Angst schnürte mir regelrecht das Herz zu. Ich warf immer wieder nervöse Blicke über meine Schulter, um mich zu versichern, dass ich nicht verfolgt wurde. Sie halten mich jetzt vermutlich für paranoid und vielleicht liegen sie damit gar nicht so falsch. Aber sie müssen verstehen...ich bin in einer gefährlichen Gegend aufgewachsen, eine Wohnwagensiedlung am Ende New Yorks. Schon als Kind hatte meine Mutter mir immer eingebläut, so schnell wie möglich heim zu kommen und nie aufmüpfig zu werden. Und am Weihnachtsabend 1993 wurde sie in einer solchen Gasse erstochen. Seitdem leide ich an ständiger Angst. Aber auch ich wusste, dass es so nicht weitergehen konnte und besuchte Selbstverteidigungskurse, die in Karatekurse übergingen. Doch das alles half nichts. Und seit ich die Wahrheit über meinen richtigen Vater erfahren hatte, wurde es nur immer schlimmer. Ich schüttelte den Gedanken ab und stieg langsam die Stufen zu meinem Apartment nach oben. Als ich die Tür aufschloss, schaute ich noch ein letztes Mal zurück und trat dann ein. Erleichtert verschloss ich die Tür wieder und legte den Mantel ab. Zufrieden stellte ich fest, dass ich wirklich nicht vergessen hatte, die Heizung aufzudrehen und hatte es nun schön warm. Ich ging geradewegs in die Küche um mir noch einen schnellen Drink zu machen, bevor ich ins Bett wollte. Mein spezieller Drink, Whiskey mit Grapefruitsaft, war in ein paar Sekunden gemacht und ebenso schnell verbraucht. Ich stellte das Glas in die Spüle und wanderte in mein Bett. Ich musste mich nur kurz umdrehen und war gleich eingeschlafen. Ich sollte vielleicht einmal erwähnen, wer ich bin. Mein Name ist Sara Camford, ich bin 19 Jahre alt und habe schon ein langatmiges Leben hinter mir. Ich würde mich nicht als hübsch bezeichnen, aber ich glaube, ich sehe ganz akzeptabel aus. Ich bin 1,60 groß, habe rückenlange, blonde Haare, dunkelblaue Augen und weibliche Kurven. Ich habe mit 13 die Schule abgebrochen, weil ich mir Geld verdienen musste, da mein vermeintlicher Vater sich nicht um mich kümmerte. Jahre später schaffte ich es, dank meines richtigen Vaters, einen richtigen Job zu bekommen. Doch auch er bedeutete Gefahr für mich..doch diese Bedrohung erkannte ich erst viel später. Sie erfahren während meiner Geschichte mehr. Zurzeit arbeite ich für eine Zeitung als Kolumnistin und bin auf der Suche nach der wahren Liebe. Als der Wecker am nächsten Morgen losschellte, drückte ich ihn ab und drehte mich nocheinmal um und starrte an die Wand. Aus der Küche hörte ich das Tropfen des Wasserhahns. Die Straße war schon wieder voll befahren und im unteren Stockwerk hörte ich Mrs Devero mit ihrem Mann schreien. Ich seufzte und schwang meine Beine über den Bettrand. Als meine Füße den Teppich berührten, wurde mir klar, dass ich es doch gar nicht so schlecht hatte. Ich griff nach meinen Klamotten und zog mich an. In der Küche machte ich mir erstmal einen starken Kaffee und schlug die New York Times auf. Ich ließ meinen Blick über die Titelseite wandern. Krise in der Politik. Nichts Neues. Ein Mann hat seine Frau und seine Kinder erschossen und anschließend sich selbst auch. Ebenfalls nichts Neues. Ich schlug um und überflog desinteressiert den Wetterbericht. Ich leerte meine Tasse und schnappte die Autoschlüssel. In der Redaktion angekommen, traf mich erstmal der Schock: Meine Chefin Carrie erläuterte mir, dass sie mich nicht mehr brauchen würden. Wegen der geringen Nachfrage wurde die Kolummne gestrichen. Es würde ihr schrecklich leid tun und ich wäre wirklich eine tolle Mitarbeiterin gewesen, sagte sie. Sie würden mich vermissen und wenn die Kolummne wieder ins Programm kommen sollte, war ich die erste, die gefragt werden würde. Ich bekam eine Abfindung von 4000 Dollar und betrat das Gebäude anschließend nie mehr wieder. Ich fuhr frustriert durch die Stadt und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Ich war alles andere als vorbereitet gewesen und hatte keine Ahnung was ich jetzt machen sollte. Es war in New York sowieso schon schwer genug einen Job zu bekommen. Und wenn ich weiter bei der Presse bleiben wollte, blieben mir nur die kleinen Zeitungen des Landes.. oder... Ich blieb vor einem Hochhaus stehen und schaute unschlüssig nach oben. Ich stieg aus dem Wagen und lief ungeduldig auf und ab. In der Hand spielte ich ständig mit dem Schlüsselbund. Die Leute die das Gebäude verließen, warfen mir entweder misstrauische oder verwunderte Blicke zu oder ignorierten mich. Als ein Mann mit längeren roten Haaren und sonderbarer Kleidung aus dem Gebäude trat, war es an mir, ihn staunend anzusehen. Er sah sehr geheimnisvoll aus, aber für mich keineswegs merkwürdig. Unsere Blicke kreuzten sich kurz und ich spürte, dass mir eine leichte Röte ins Gesicht stieg. Er wandte den Blick ab und ging unberührt weiter. Damals wusste ich noch nicht, welche Rolle er in meinem Leben spielen würde. Jetzt dachte ich jedoch nur daran, ob ich nach oben gehen sollte oder nicht. Ich ließ mich auf der Treppe vor dem Eingang nieder und meine Gedanken schweiften zum vergangenen Wochenende. Ich hatte einen Mann kennengelernt, etwas älter als ich selbst und ein Soldat. Er sah wirklich gut aus, sein schwarzes Haar fiel ihm ins Gesicht und seine funkelnden grünen Augen zogen mich sofort magisch an. Nur ein paar Stunden später landeten wir bei mir im Bett. Sein Gesicht kam meinem näher und er streichelte sanft meinen Körper entlang. Ich bebte vor Lust und zog seinen Kopf zu meinem Gesicht und küsste ihn. Seine rauhen Finger fühlten sich gut auf meinem erregten Körper an und ließ mir Gänsehaut aufsteigen. Er küsste meinen Nacken, schob mit der einen Hand meinen Tanga beiseite, während er mit der anderen unablässig meine Brüste massierte. Ich konnte ein lustvolles Stöhnen nicht unterdrücken und er grinste. Ich erinnere mich, dass ich ein gespielt schmollendes "Lach nicht!" geflüstert hatte. Ich umfasste seinen Penis und diesmal stöhnte er laut auf. Er drang in mich ein und es fühlte sich verdammt gut an.Wir waren nur 7 Stunden zusammen, aber hatten es in dieser Zeit 9 Mal getan. Es war der beste Sex, den ich je hatte. Das Blöde war nur, dass ich ihn danach nie wieder sah, weil er zu seiner Frau nach Kalifornien zurückfuhr. Ich seufzte nocheinmal und sprang über meinen Schatten. Ich ging mit einem mulmigen Gefühl hinein und suchte auf der Anzeigetafel nach dem Namen "DeSlivers". Im obersten Stockwerk. Ich schaute den Aufzug an und schluckte. Das Hochhaus war 30 Stockwerke hoch und bis ich da mit der Treppe oben war, würde ich alt sein. Aber ich hasste Fahrzüge..dennoch stieg ich ein. Ich fuhr nach oben, immer festgeklammert am Geländer. Als ich oben angekommen war, lachte ich vor Erleichterung. Ich wanderte langsam den Flur entlang und mein Herz schlug immer schneller. Ob vor Aufregung oder Angst, ich weiß es jetzt nicht mehr. Meine Hand verharrte bevor sie die Türklinge erreichte. Ich atmete tief durch und klopfte. Eine hohe Frauenstimme antwortete mit "Herein" und so betrat ich zögernd den Raum. Sofort erkannte ich, dass es nur das Vorzimmer war, doch es war so prunkvoll eingerichtet, dass mir schwindlig wurde. Der Perserteppich war in weinrot gehalten, die Möbel waren aus Rotbuche mit Goldornamenten. Die Rückwand war eine Holzvertäfelung und die restliche Wand war mit Vorhängen bedeckt. Mir fuhr der Gedanke Bordell durch den Kopf, aber ich verkniff es mir, ihn laut auszusprechen. Stattdessen lächelte ich die Sekräterin, sie war mindestens 400 Jahre alt, an. Sie schaute mich nur scharf an und fragte tonlos: "Was kann ich für sie tun?" "Ich würde bitte gern zu Mr DeSilvers.", antwortete ich souverän, meiner Meinung nach. Doch die alte Schachtel schaute mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an: "Haben sie einen Termin?" Ich schüttelte den Kopf und erwiderte: "Es war ein spontaner Entschluss." Mir kam es vor, als würde die Sekretärin kurz hämisch grinsen, doch ehe ich mich versichern konnte, war ihr Gesicht versteinert wie vorher als sie mir antwortete: " Tut mir leid, so kann ich sie nicht reinlassen." Im selben Augenblick ging die Tür auf und Lloyd DeSilvers, mein richtiger Vater, streckte den Kopf heraus: "Maggie, würden sie bitte Doktor Rubens anrufen?" Die Sekretärin nickte und ging ans Telefon. Lloyds Blick fiel auf mich und er strahlte: " Sara! Was machst du denn hier?" Die Sekretärin schaute irritiert zwischen uns hin und her und ich sah es mit Genugtuung. "Sir?" Mein Vater nickte: " Das geht in Ordnung. Sie ist meine Tochter." Er führte mich in sein Büro, vorbei an der armen verdatterten alten Maggie. Lloyd setzte sich an seinen Schreibtisch und ich ließ mich auf der Couch gegenüber nieder. Eine Weile schweigten wir uns an. Obwohl ich bereits seit 3 Jahren wusste, dass er wirklich mein Vater ist, sah ich in so selten, dass ich mich immer noch nicht daran gewöhnt hatte. Wir lebten jeder sein eigenes Leben, schickten Glückwünsche zu Geburtstagen und Silvester und trafen uns an Weihnachten zum Essen. Doch das war es schon wieder. Ich fand es schade, wusste jedoch dass er sehr beschäftigt war. Ich überwand mich und fragte ihn: "Wie gehts dir?" Man sah ihm seine Erleichterung förmlich an und er antwortete: "Oh, es geht mir gut, wirklich. Und dir? Was führt dich so überraschend zu mir?" Ich starrte eine Weile verlegen auf die Knie, ehe ich ihm zurück gab: "Mir gehts eigentlich gut..ich hatte nur endlich Zeit vorbei zukommen, weil ich grade gefeuert wurde." Ein paar Sekunden unbehagliche Stille. "Gefeuert? Du wurdest gefeuert?", fragte Lloyd, mein Vater, ungläubig. Ich nickte: "Sie haben die Kolummne abgesetzt. Sie brauchen mich nicht mehr." Vater starrte mich fassungslos an: "Wie konnten sie das tun? Du hast die beste Kolummne geschrieben, die in dieser Scheiß Zeitung erscheint! Nur deswegen hab ich sie gekauft." Ich fühlte, wie mir gerührt Tränen in die Augen stiegen. Ich konnte nichts sagen und mein Vater sprach, vermutlich grade deshalb, weiter: "Und was machst du jetzt?" "Ich weiß nicht. Mir nen anderen Job suchen, denk ich mal.", antwortete ich und hatte mich wieder gefangen. Lloyd stand auf und wandte mir den Rücken zu. Sein Blick fiel aus dem Fenster, während er schwieg. Und ich ließ ihn schweigen, weil ich wusste, dass da bestimmt noch kommen würde. Und tatsächlich, nach fünf Minuten erhob er das Wort wieder: " Du könntest für mich arbeiten." Ich schnappte ungläubig nach Luft. Er hatte mir einen Job bei ihm angeboten! Das wäre nicht so schlimm, wenn er eine normale Firma leiten würde, so wie er es dem Schein nach tat. Doch dem war nicht so. Er war Anführer einer "Firma", die Auftragskiller vermittelte und ausbildete. Ja, sie haben richtig gelesen. Und deshalb war ich so..so..ich wollte sagen, überrascht, aber das wäre untertrieben. Ich denke, schockiert wäre passender. "Du..willst was?!", fragte ich schrill und sah ihn wie einen verrückt gewordenen an. Er schwieg noch einmal kurz und sagte dann mit einem Lächeln: "Aber ja. Du würdest sicher gute Arbeit leisten. Obwohl ich mir Sorgen um dich machen würde. Überlegst du es dir?" Ich war immer noch nicht im Stande dazu, einen klaren Gedanken zu fassen. Ich ließ mich wieder aufs Sofa sinken, da ich vorhin aufgesprungen war. Ich starrte leer in die Gegend und bekam nichts mehr mit. Erst als Lloyd mir die Hand auf die Schulter legte, schreckte ich auf. Er sah mich verständnisvoll an: "Ich weiß, dass es überstürzt war. Du kannst dir auch alle Zeit der Welt nehmen." Ich konnte selbst nicht fassen, was ich darauf antwortete: "Ich will es." Und so begann ein neuer Abschnitt in meinem Leben... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)