dea et canis von -Nox- (~*~Göttin und Hund~*~) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 - Fever Nights ----------------------------------- Kapitel 4 – Fever Nights Geschockt weiteten sich die Augen von Hatori als er Shigure erblickte wie dieser mit Akito auf dem Arm ins Haus kam, von draußen, wo es scheinbar noch stärker schneite als zuvor. War der Hundeträger nun vollkommen verrückt geworden, dass er es zugelassen hatte, das Akito einfach so mit ihrer angeschlagenen Gesundheit, so leicht bekleidet und vor allem ohne Schuhe nach draußen ging? Sofort schritt der Familienarzt an Shigure ran, blickte ihn mit kalten Augen an während sich seine Lippen leise zu gezischten Worten formten: „Bring Akito sofort ins Schlafzimmer..“ Es war deutlich aus dem Stimmton von Hatori zu hören, das die Sache mehr als ernst war und das, wenn sie nicht sofort untersucht werden würde und warm gehalten, sie eventuell krank werden könnte. Shigure hingegen kommentierte dies nur mit einem zaghaften Lächeln. „Ich halte das Verhalten ja auch für verrückt, aber es ist nicht meine Schuld wenn.. Akito mir hinterherläuft..“, diese leise geflüsterten Worte hatte der Hundeträger noch von sich gegeben, bevor er immer noch mit dem Familienoberhaupt im Arm, in dessen Zimmer trat, sie sachte in den auf dem Boden liegenden Futon legte. Mit einem Ruck hatte er auch die Decke über ihren schmalen Körper geworfen, in der Hoffnung dadurch ihr ein wenig Wärme spenden zu können. Wie konnte sie nur so dumm und leichtsinnig handeln? Doch es änderte nichts daran, dass ihr Körper unter den Einfluss der Kälte zitterte, und sie ab und zu ein leises Husten von sich hören lies. Ein Husten, das deutlich wieder gab, das sich eine Entzündung tief in den Bronchien entwickelte. „Hatori! Nun komm endlich!“, brüllte Shigure mit einem Mal los, woraufhin Akito erschrocken zusammenzuckte und sich enger an die Decke drückte. Sie würde nicht aufwachen, doch nahm deutlich Geräusche und den Unterschied von kalt und warm wahr und genau diese Tatsache war es, die ihr tief im Inneren Angst bereitete. Die auch verhinderte, dass sie aufwachen würde. „Hatori verdammt!“, die Stimme des Hundeträgers wurde von Mal zu Mal wütender, lauter, besorgter, denn eine unsichtbare Angst, schlang sich über ihn wie eine gefährliche Mauer. Wie gerne wäre er nun aufgesprungen, wäre zu dem Arzt gelaufen und hätte ihn womöglich im Kragen in das Zimmer von Akito geschleift, doch er wusste, dass nun etwas Geduld von Nöten war, auch wenn er dieses nicht akzeptieren konnte. „Bitte..“, für einen Moment war dieses einzelne Wort nur ein leises Flüstern, als Hatori schließlich nach einer Ewigkeit in das Zimmer kam. „Wenn du so laut durch die Gegend brüllst, wird es auch nicht besser, im Gegenteil, du scheuchst noch Kureno auf, und ich glaube nicht, dass du willst, dass er herkommt..“, zischte Hatori warnend, woraufhin er sofort den wütenden Blick von Shigure bemerkte, er wusste, dass er den Namen des Hahnes alleine schon hasste und er würde von nun an still sein, jedenfalls ruhiger als das Haus in sich zusammen zu schreien. Seufzen hatte sich der Drachenträger zu Boden gerichtet, sich neben dem Futon von Akito gekniet und sachte die Decke von ihrem Brustkorb entfernt. Seine Augen blieben dabei vollkommen neutral, während Shigure merkte, wie seine eigenen sich unnatürlich weiteten. „Was..?“, mit einem Mal brach die Stimme des Schriftstellers jedoch ab, als er sah wie die Hände von Hatori sich dem Brustkorb von Akito näherten und dort sachte den Yukata auseinanderzogen. „Du kannst sie doch nicht einfach..“, man hörte deutlich aus der Stimme von Shigure, das ihn die Idee, wie Hatori diese Untersuchung anging, gar nicht gefiel, im Gegenteil, je mehr Haut entblößt wurde, desto nervöser schien Shigure zu werden. „Vielleicht solltest du aus dem Zimmer gehen..“, die Stimme des Arztes war eindringlich, lies beinahe keine andere Möglichkeit als darauf zu hören und diese Worte zu befolgen. „Wieso?“, anscheinend war Shigure nicht wirklich dazu fähig die Situation zu verstehen, oder gar verständliche Sätze aus seinem Mund zu bekommen, Hatori seufzte daraufhin schwer. „Manchmal bist du echt schwer von Begriff. Kannst du es dir nicht denken? Ich muss sie jetzt untersuchen, sie als Patientin und nicht als Familienoberhaupt, dazu muss ich sowohl ihr Herz abhören, als auch die Lunge etc. Denkst du wirklich, ihr würde es gefallen, wenn sie wüsste, dass du hier neben mir gesessen hast, während ich sie mehr oder weniger für die Untersuchung entblößt habe? Ich bitte dich, sie würde ausrasten..“, mit diesen Worten, und einem kalten Blick in Richtung Shigures, hatte sich Hatori wieder Akito zugewandt, öffnete nun komplett den Yukata, und das Stethoskop genau auf die Stelle platzierte, um ihr Herz abhören zu können. In diesem Moment hatte Shigure auch schon den Kopf zur Seite gedreht, war aufgestanden und hatte schweigend das Zimmer verlassen, zog hinter sich die Türe zu, wagte es jedoch nicht auch nur einen Schritt sich dazu zu entfernen. Er würde hier Wache halten und aufpassen, das niemand hinter das Geheimnis von Akito kam. Doch eigentlich war dies momentan nur ein nebensächlicher Grund, denn die Gedanken des Hundeträgers klebten immer noch an dem gesunden Eindruck denn sie gemacht hatte, als sie ihm im Schnee entgegen gelaufen kam … Hatori lies nur ein leises Seufzen von sich hören, mittlerweile kannte er Akito gut, doch hätte er nicht erwartet, dass sie einfach so leicht bekleidet raus laufen würde, schon gar nicht zu solch einer Jahreszeit. Doch man hörte nun deutlich, was die Folge dieser Dummheit war, ihr Atem hinterließ ein röchelndes Geräusch und der Husten zeigte, das die Bronchien angegriffen wurden. „Du bist wirklich..“, weiter sprach Hatori jedoch nicht, denn bereits jetzt erkannte er die flatternden Augenlider, die sich vorsichtig zu öffnen begannen, die dunklen Iren preisgaben, die noch etwas verschwommen die dunkle Umgebung wahrnahmen. Erneut folgte ein Seufzen vonseiten des Arztes, bevor er sachte wieder den Yukata schloss und Akito nachdenklich musterte. „Es war nicht wirklich klug halb nackt raus in den Schnee zu laufen. Du hast hohes Fieber und deine Bronchien haben sich entzündet. Bleib bitte für ein paar Tage ruhig liegen und ruf mich solltest du etwas brauchen.. Ist das klar?“, es kam selten vor das Hatori so mit dem Familienoberhaupt sprach, doch manchmal war auch sein grober, gebieterischer Ton notwendig um Akito davon zu überzeugen, das es wirklich so wahr wie er es sagte. Sie nickte nur sachte, schluckte schwer. Für einen Moment trat wieder Schweigen ein, bevor Hatori sachte die Decke über ihren Körper warf, aufstand und sachte zu der Tür schritt, er würde eine Kanne mit Tee für sie holen gehen. „Möchtest du, das Shigure wieder, hereinkommt?“, die Frage war leise gestellt, sodass sie nur Personen innerhalb dieses Raumes hören konnten. Ob er die Antwort bereits wusste oder nicht, diesen Gedanken über Hatori nicht an andere weiter geben, denn für ihn war schon lange etwas klar, was er jedoch nicht auszusprechen wagte. „Ja..“, es war nur ein leises, kaum hörbares Hauchen, doch der Arzt hatte es verstanden. „In Ordnung..“, mit diesen Worten hatte der Drachenträger auch schon die Tür geöffnet, und war schweigend hinausgetreten. Zwar hatte Shigure immer noch seinen Platz vor der Tür eingehalten, doch hatte Hatori ihn nur zur Seite geschoben und war weiter zur Küche geschritten, während die schlichten Worte „Geh rein“ seine Lippen verließen. Etwas überrascht blickte der Schriftsteller nun seinem alten Freund hinterher, der scheinbar den Weg zur Küche wählte. Ob Akito wohl wieder wach war und sich nach einem Tee oder der Gleichen erkundigt hatte? Sofort hatte Shigure sich umgeblickt, niemand schien auch nur in der Nähe zu sein, was er dann schließlich damit kommentierte, dass er wortlos in das Zimmer trat und hinter sich, die Tür wieder schloss. Und nun? Was sollte er sagen? Konnte er ihr überhaupt in die Augen sehen, nachdem was mit ihr war wegen ihm? „Wie fühlst du dich?“, diese rein rhetorische Frage rutschte ihn wie von selbst über die Lippen, als er mit langsamen Schritten näher an ihren Futon ging, und sich neben diesen, wie Hatori zuvor, zu Boden sinken lies. Einen Moment lang herrschte eine unangenehme Stille, die dunklen Augen von Shigure musterten sachte Akito, die zur Hälfte zugedeckt dalag, der Yukata schlampig wieder geschlossen, der Brustkorb unregelmäßig hebend und senkend. „Wie soll ich mich groß fühlen? Es schmerzt ziemlich ..“, gestand Akito leise, drehte sachte ihren Kopf zur Seite um ihren neuen Besucher in die Augen blicken zu können. Es folgte ein leises Seufzen von Shigure, sie hatte recht, die Frage war wirklich idiotisch. „Hatori holt dir gerad einen Tee, danach wird es dir bestimmt besser gehen..“, mittlerweile hatte die Stimme von Shigure wieder ihren normalen Tonfall angenommen, was Akito nur damit kommentierte, das sie ein leises Seufzen von sich hören lies, ihr hatte es gefallen, das er sich Sorgen um sie machte. Ohne auch nur ein Wort zu sprechen, richtete sich Akito langsam auf, woraufhin Shigure sofort seine Hände an ihre Oberarme legte, versuchte sie zurück ins Bett zu legen. „Du kannst noch nicht aufstehen!“, da war er wieder, der besorgte Ton in seiner Stimme, was dem Familienoberhaupt ein liebevolles Lächeln über die Lippen gleiten lies. Mit einem Mal lies sie sich in die Arme von Shigure fallen, zog sich an dessen Yukata etwas höher, sodass sie wirklich auf bequeme Weise in seinen Armen lag, ihr Kopf zur Hälfte an seinem Schlüsselbein ruhte. Ihr Fieber schien sie wirklich komplett in andere Stimmung zu versetzen, als sie normal war, was auch die Situation erklärte, wieso sie nun plötzlich in Shigures Armen lag, und dieser mit großen Augen auf sie herab blickte, während sich ihre Arme an seinem Yukata fest krallten und somit den Effekt erzeugten, dass seiner und auch ihrer sich leicht öffneten. Wieso gerade jetzt und ausgerechnet in solch einer Situation? „Nicht.. du sollst doch im Bett bleiben..“, es war nur ein leises, kaum hörbares Hauchen, welches die Lippen des Hundeträgers verließ, doch automatisch schloss er seine Arme dabei um ihren Körper. „Nein.. nein es ist okay..“, flüsterte Akito dabei kaum hörbar, schloss die dunklen Augen einen Spalt, als sie hörte, wie die Tür aufgeschoben wurde und Hatori sachte neben ihnen die Kanne Tee platzierte, gefolgt von einem Teebecher. Es war ihr, egal ob der Hausarzt sie so sehen konnte, er war einer der wenigen, der ihr Geheimnis kannte, und ihr Fieber schien auch so hoch zu sein, das es ihr egal war, ob sie jemand so sehen konnte, so nahe an ihm … Für Shigure schien sich das Ganze weitaus eher ins Unangenehme zu ziehen, denn als Hatori ihn ein wenig verwundert ansah, konnte er nicht anders, als ein leises, kaum hörbares Seufzen sich hören zu lassen. „Ist schon okay..scheinbar komme ich vor morgen früh nicht weg sollte es ihr nicht besser gehen. Ich werde hier bleiben und auf sie achtgeben, du kannst dir gerne ein wenig die Beine vertreten..“, dies waren die einzigen Worte gewesen, die Shigure ohne auch nur seinen Gesichtsausdruck zu ändern über seine Lippen gebracht hatte. Hatori nickte daraufhin nur sachte, lies den Tee auf dem Boden stehen und verließ schweigend das Zimmer. Und genau in diesem Moment, als der Arzt die Tür hinter sich wieder zugeschoben hatte, zauberte sich auf seine Lippen ein undefinierbares Lächeln. „Als ob du diese Situation nicht zu deinen Gunsten nutzen würdest Shigure. Aber das ist deine Sache, ich mische mich da heute ausnahmsweise einmal nicht ein..“, mit diesen Worten hatte sich der Drachenträger schließlich langsam von der Tür des Zimmers von Akito entfernt, gedanklich immer noch an dem Gespräch hängend, welches er und Shigure am Abend zuvor gehabt hatten. Vorsichtig hatte Shigure damit begonnen, die schwarzen Haarsträhnen von Akito, welche ihr störend ins Gesicht hingen, sachte zur Seite zu schieben, damit die dunklen Augen freie Sicht hatten. Die Tatsache, dass das Familienoberhaupt bis jetzt kein Wort mehr gesprochen hatte, stimmten den Hundeträger ein wenig traurig, doch sie dazu zwingen konnte er nicht, immerhin schien sie deutlich unter der anbauenden Grippe zu leiden. Immer wieder lies Akito ein leises Husten von sich hören. „Möchtest du den Tee trinken?“, es folgte nur ein sachtes Kopfschütteln, woraufhin Shigure schwer seufzte. „Es wäre aber gut für deine Gesundheit.. Durch die Kräuterzusammenstellung sinkt dein Fieber und deine Halsschmerzen werden gelindert..“, flüsterte der Schriftsteller nur leise, woraufhin Akito sich ein wenig bewegte und somit hoch zu Shigures Augen blicken konnte. „Du sprichst schon wieder genau so wie Hatori..“, dabei entstand ein leises Lachen, in welches Shigure ebenfalls zaghaft mit einstimmte. Sie hatte recht, momentan verhielt er sich wirklich in der Wortwahl wie Hatori, doch dies hatte auch seine Gründe. Immerhin war sein alter Freund Arzt, kannte sich somit bestens aus und voll glich dessen mussten seine Worte wahr sein. „Was soll ich dazu noch sagen Akito?“, es war einer der seltenen Momente, in denen Shigure den Namen des Familienoberhauptes mit solch einem sanften Ton aussprach, dass sie kurz den Kopf anhob. Für einen Moment kehrte wieder diese Stille ein, jene Stille, die wohl keiner der Beiden so schnell unterbrechen wollte. Es war schon ein seltsamer Anblick, wie Akito so halb auf Shigure lag, der Yukata zur Hälfte geöffnet, der sogar mehr als gewohnt von ihren weiblichen Zügen preisgab. Und der Hundeträger selbst, der liebevoll mit seinen Fingern durch ihre Haare strich, ein Lächeln auf den Lippen verankert. Wie war es nur möglich, das sie selbst in solch einer Situation so unglaublich gut aussah? Im Grunde hatte sich doch nichts verändert, es war wie immer, wie jeder dieser Tage an dem er Akito besuchen kam, wenn er von Hatori gehört hatte, das es ihr nicht gut ging. Der Grund dafür war, dass sie ihm einmal gesagt hatte, das seine Anwesenheit gut tat, und sie von den Schmerzen ablenkte. Wieso sollte er also nicht hier sein? Doch war dies wirklich der einzige Grund, nicht wirklich, den Shigure hatte bereits eingesehen, das sich weitaus mehr dahinter verbarg, als einfach nur Sorge. Und genau jene Gedanken waren es, die Shigures Kopf so sehr benebelten, dass er nicht einmal selbst bemerkte, wie er sich langsam zu dem Gesicht des Familienoberhauptes hinabbeugte, immer näher kam. Mit jedem Zentimeter, den sich der Hundeträger ihr näherte, wurde Akito mehr und mehr bewusst, das es nicht möglich war, auch nur ein Wort zu sagen. Im Gegenteil, dieses Gefühl, durchbohrte sie wie eine Lanze, lies sie unfähig dazu werden sich zu bewegen, oder gar einen Protest oder der Gleichen auszusprechen. Doch wollte sie dies überhaupt? Wollte sie wirklich diesen Moment zerstören, mit Worten, die sie vielleicht gar nicht wirklich ernst meinte, die ihr einfach so, wie so oft aus dem Mund gerutscht waren? Genau so wie die Schläge, die sie ihm so oft erteilt hatte. Wieso war er trotz dieser Tatsache immer noch bei ihr? Mit einem sachten Zögern hatte Akito schließlich ihren Arm angehoben, berührte mit den schmalen Fingern das Pflaster an Shigures Wange, welche von den Geschehnissen der letzten Nacht zeugte. Seine Haut fühlte sich so ausgesprochen gut an, und hinterließ auf den Fingerkuppen des Familienoberhauptes ein sanftes Kribbeln. Und auch durch diese sanfte wenn auch ein wenig zaghafte Berührung, hatte es Akito geschafft, ihn noch näher an sich zu ziehen, während ihre dunklen Augen in die von Shigure blickten. Sie waren so rein und schön, dass sie befürchtete, sich darin zu verlieren, wenn sie zu lange hineinsehen würde. Doch etwas anderes blieb ihr nicht übrig. Nur er zählte, er ganz allein. Nicht das Fieber, nicht der Husten – nichts von all dem. Mittlerweile streifte ihr eigener Atem, jenen von Shigure, was dieser nur mit einem sachten Augenblinzeln kommentierte. Er wagte es nicht sich zu bewegen, ging einzig allein auf ihre so sanfte Berührung ein. Es war mehr als nur ungewohnt, ihre weiche Haut durch solch eine Geste zu fühlen. Sollte er einfach auch noch den letzten Abstand zwischen ihnen überwinden und alles auf eine einzige Karte spielen? War es Shigure dies wirklich wert, eine Frage, die wohl kaum in innerhalb von einigen Sekunden zu beantworten war. Akito hingegen verschwendete keine einzige Sekunde mehr, an solche Gedanken, zu sehr genoss sie dieses Gefühl der Nähe, seinen sanften Atem, der liebevoll ihre Lippen berührte. Dieses Gefühl, sie wollte mehr, weitaus mehr als nur diesen sanften Atem. Und genau dieses Wunschdenken war es gewesen, was Akito dazu verleitete, sachte mit ihrer Hand, die immer noch an der Wange von Shigure ruhte, ihn noch ein Stück näher zu sich zu ziehen, und somit auch den letzten Abstand zwischen ihnen vernichtete. Sofort hatte das Familienoberhaupt sachte die Augen geschlossen, als sie den warmen Druck auf ihren Lippen spürte, strich mit ihrer Hand höher, durch die schwarzen Haare des Schriftstellers. Für Shigure war in diesem Moment jegliches Zeitgefühl verloren gegangen, seine dunkeln Augen, hatten sich ebenfalls bis zu einem Spalt geschlossen, während seine Finger vorsichtig über ihren zarten Hals strichen, der von dem Yukata nicht genug verdeckt wurde. Zwar versuchte der Schriftsteller, Gedanken zu erfassen, doch schien sein Kopf wie leer gefegt zu sein er war unfähig auch nur eine Sekunde einen Gedanken an etwas Banales zu verschwenden, nur dieser Kuss, der sanft und bestimmend zu gleich war. Hätte Shigure damit gerechnet als er heute Morgen das Haus verlassen hatte? Nein – eher mit dem genauen Gegenteil.. Während sich in seinem Kopf alles drehte, kämpfte das Familienhaupt damit, solang es ging die Luft anzuhalten, um den Kuss nicht lösen zu müssen, was sich als schwerer erwies, als sie anfangs gedacht hatte. Denn bereits jetzt fühlte sie dieses grausame Kratzen in ihrem Hals erneut, welches sie daran erinnerte, das sie sich scheinbar wirklich eine heftige Erkältung eingefangen hatte. Nur langsam drehte Akito den Kopf zur Seite, löste somit diesen wohltuenden Kuss, um in ein leises, klägliches Husten einzustimmen, welches gefolgt wurde, von einem leisen Jammern. Sofort spürte sie, wie ihr deutlich Tränenwasser in die wunderschön dunkeln Augen stieg, ihr Blick sich sachte wieder hoch zu Shigure richtete, welche sie ein wenig besorgt ansah. Wieso musste dieser Husten sich gerade jetzt bemerkbar machen, wieso hier und in solch einer Situation? „Vielleicht wäre es besser, wenn du dich schlafen legst.. dein Fieber sollte so schnell wie möglich runter gehen und vielleicht wird dadurch der Husten auch besser..“, es waren nur leise, geflüsterte Worte gewesen, die die noch vom Kuss betäubten Lippen von Shigure verlassen hatten, doch sie waren ausschlagkräftig genug gewesen, sodass die Tränen, welche sich zuvor in den Augen von Akito gebildet hatten, nun diese verließen. Wieso schmerzte das Gefühl nur so für Shigure, sie leiden zu sehen, wieso tat es so unendlich weh, gerade in diesem Moment sie nicht trösten zu können? Vielleicht weil er einfach nicht wusste was in Wirklichkeit in ihr vorging. Der Hundeträger war ein Profi darin, Menschen zu durchschauen und sie zu manipulieren, doch gerade in solch einem Moment, und gerade bei ihr versagte diese Stärke und er wurde schwach und anfällig. Anfällig gegenüber Gefühlen, die sich nach und nach immer stärker in ihm aufbauten – Gefühle ihr gegenüber. Akito jedoch antwortete ihm nicht auf seine Worte, sie blickte nur starr in diese wunderschönen Augen, während ihre eigenen sich durch die mit Tränenwasser gefüllten, immer mehr das Bild vor ihnen verschwimmen ließen. Es war unwiderruflich das es schmerzte zu wissen, wieso sie selbst weinte, doch das schlimmste daran war, das sie es ihm, den Mann den sie mochte, der mit ihr zurecht kam egal wie sie war, gerade ihm konnte sie diesen Grund nicht nennen, noch nicht.. So schlossen sich nach und nach die Augen von Akito, ihre Hand hatte jedoch noch die von Shigure ergriffen und sie ohne weitere Hintergedanken auf ihren Brustkorb platziert, dort, wo ihr Herz schlug, wild und laut, nur für ihn alleine… Und wieder ist ein neues Kapitel fertig, dieses Mal hat es leider ein wenig länger gedauert, aber es hat trotzdem Spaß gemacht :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)