Decode - TR/HG von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 7: Die Verzweiflung in mir ---------------------------------- Haaallo :D ich bin happy. Weil ihr so nette Rev’s, bzw Kommis schreibt. Und, eine kleine frage nebenbei: findet ihr dass die Kapitel lang genug sind? Ich hab da so meine Sorgen. Decode Kapitel 7 Nach der schrecklichen Nacht mit Albträumen und allem drum und dran des Schreckens, fühlte sich Hermine wie gerädert. Mit zerzaustem Haar und eigentlich viel zu griesgrämig zum Aufstehen, vor allem um 6 Uhr morgens, aber was tat man nicht alles für gute Noten. Ausgelaugt, als hätte sie nicht geschlafen, ging sie ins Bad noch vor den anderen Mädchen; sie mochte es nicht wenn viele Menschen um sie herumwuselten wenn sie sich ihrer Morgentoilette widmete. Diesmal bürstete sie schweigend ihre über Nacht flauschig gewordenen Haare und duschte sich danach ausgiebig. Nach dem Duschen seufzte sie als erstes Geräusch an diesem Tag, streckte sich und zog das inzwischen gewohnte grüne an. Betont langsam stopfte sie die nötigen Bücher für den Donnerstag in die Tasche und machte sich etwas zerschlagen auf den Weg zum Frühstück. Ihr Herz pochte schon vor Aufregung als sie Ecke in Sicht kam, die zur Halle führte. In Gedanken tadelte sie sich selbst, sich gefälligst nicht so zu freuen aber die Aufregung war ihr anzusehen. Fröhlich setzte sie sich an ihren Stammplatz neben Tom. „Guten Morgen“ Er hob zum Gruß eine Hand. Zumindest ließ er sich zu einem winzigen Lächeln herab, der Herr… „Und, wie geht’s dir?“ fragte sie höflich weiter während sie die Tasche neben sich ablegte. „Danke, gut…“ jetzt sah er mit einer hochgezogenen Augenbraue zu ihr. „Gut gelaunt heute was.“ „Mir geht’s auch gut, danke der Nachfrage.“ Sagte sie betont fröhlich „Ja ich bin gut gelaunt, darf ich das etwa nicht?“ Damit er nicht dachte dass sie das alles verächtlich meinte lächelte sie dazu. Er schien es zu verstehen und widmete sich wieder seinem Frühstück, plus tägliche Lektüre. Gebannt starrte sie aus den Augenwinkeln hinüber. Eine Weile dauerte das an, ohne dass er etwas mitbekam (er war zu sehr im Buch vertieft), dann schüttelte sie leicht den Kopf und begann selbst mit dem frühstück und Zeitung lesen. „Hast du die Katzenhaare abbekommen?“ nahm sie ein kurzes Gespräch auf. „Ja.“ war die schlichte Antwort. Wie jedes mal wandte sie enttäuscht das Gesicht ab. Inzwischen müsste sie es eigentlich gewohnt sein, dass er kaum mehr als ein bis zwei Sätze sprach. Sie würde aber gerne mehr von ihm hören als ein einfaches monotones >Ja<. Es war ein Spielchen zwischen den beiden das sich über Wochen hinzog. Sie versuchte nicht allzu aufdringlich zu sein was ihr auch tadellos gelang. Deshalb fasste er vermutlich auch etwas schneller Vertrauen zu ihr. Die meisten anderen ignorierten ihn völlig, hatten Angst vor ihm oder scharwenzelten habgierig um ihn herum, als wüssten sie was er werden würde und dass sie eines Tages Macht haben würden wenn sie auf seiner Seite standen. Immerhin hatte es schon kräftig angefangen zu schneien und die Winterferien standen vor der Tür. Am letzten Freitag der Schultage vor den Weihnachtsferien fuhren die meisten Schüler mit dem Zug nach Hause zu ihren Eltern. Zumindest die der jüngeren Jahrgänge, sie hatten kein besonderes Interesse an einem Ball und wollten lieber bei ihren Eltern sein. Sie war gerade in einem Gespräch mit Charlize vertieft, die ziemlich glücklich und zufrieden war (Gregory hatte sie endlich gefragt), als ihr ein gravierender Fehler ihrerseits einfiel: Sie hatte kein Kleid. Wie angewurzelt blieb sie stehen und hielt sie die Hand vor den Mund, schockiert auf Charlize blickend. „Ach du Schande!“ Sie wurde komisch von Charlize gemustert „Ist irgendwas?“ „Ich hab kein Kleid.“ „Oh…“ Charlize sah sie ein paar Momente etwas hilflos an, dann schnipste sie mit den Fingern. „Frag doch ob du nach Hogsmeade darfst um dir eins zu kaufen. Dort steht ein kleiner Laden, da verkaufen sie solche Sachen für Kurzentschlossene!“ Hermine seufzte erleichtert auf. „Danke… Jetzt muss ich mir wenigstens keine Gedanken mehr darum machen.“ Sie lächelte dankbar und ging ausgelassen zurück in den Gemeinschaftsraum um die ersten Stunden der Ferien zu genießen. Keine Hausaufgaben und 2 ganze Wochen Ruhepause. Hach, das war zu schön, waren ihre Gedanken und setzte sich an eines der Fenster um dem Schneetreiben zuzusehen, während es allmählich dunkelte und Schüler die bis jetzt eine Schneeballschlacht ausgetragen hatten, mussten jetzt wohl das Feld räumen und der Dunkelheit Vortritt geben. Zufrieden seufzend stützte sie ihr Kinn auf ihre Handfläche und beobachtete wie die Lichter draußen angingen. Sie wühlte ein Blatt Pergament hervor und schrieb einen Brief an Dumbledore, in dem sie berichtete, wie weit sie war und dass Tom sie gefragt hatte ob sie ihn zum Ball begleiten würde, dass sie natürlich zugesagt hatte und ihr Problem mit dem Kleid schilderte sie ihm auch. Und dass sie befürchtete, dass er damals Recht hatte als er sagte dass sie eventuell verliebt wäre – aber eben nur eventuell, dachte sie bockig nebenbei. Schnell schlich sie in die Eulerei und ließ eine Eule losflattern. Einige Momente sah sie gedankenverloren dem Tier nach, dann riss sie sich los und machte sich auf den Weg zurück in die Schule. Zufrieden lächelnd stieg sie die Stufen des Portals hoch. Irgendwie war sie glücklich. Froh mit ihm zum Ball zu gehen. Mit ihm zum Ball gehen zu dürfen. Leise vor sich eine Melodie hinsummend betrat sie die große Halle, die inzwischen fast leer war. Schnell durchquerte sie diese und trabte die Treppe zum Mädchenschlafsaal hinauf. Dort war niemand der Mädchen, die meisten hingen im Gemeinschaftsraum herum. Auf ihrem Bett lag ein kleines quadratisches Bündel. Ein Zettel klebte daran. „Liebe Hermine, Danke dass du mir das erzählt hast. Und ich nehme deine stumme Bitte um Verzeihung gerne an – es war nur natürlich. Des Weiteren bekommst du ein Kleid aus unserem Schulbestand. Selbstverständlich geschenkt. Hochachtungsvoll, Professor A. Dumbledore“ Sie faltete lächelnd den Zettel zusammen. Ein wirklich netter Mann, dieser Dumbledore. Sie machte neugierig das Bündel auf. Sie hoffte er hatte nichts zu auffälliges herausgesucht… Es beruhigte sie was sie sah; ein Waldgrünes trägerloses und dazu auch noch gerafftes Satinkleid. Na das war doch was. Es gefiel ihr und sie legte es zufrieden beiseite. Sie dachte sich es war 1948 und man dürfe schon ein bisschen übertreiben mit dem Kleid – man kann nur einmal einen Ball à la 1948 erleben. Sie legte sich zurück auf den Rücken. Betrachtete die grüne Decke über ihr. Die Ornamente die ineinander wirbelten und sich irgendwo zerliefen. Sie wurde müde von diesem Anblick und schloss die Augen, nur um auszuruhen. Sie wollte heute noch mit Tom reden… Die Treppen in den Gemeinschaftsraum hinunter, zu den Kaminplätzen. Mitternacht. Nur er war da. Vor grünlichem Feuer. Saß mit Gesicht zum Feuer. Stille. Nur das Knistern des Feuers. „Tom!“ wollte sie sagen, doch kein Laut kam aus ihrer Kehle. Sie trat selbstbewusst vor und berührte seine Schulter mit ihren Fingerspitzen. Er fuhr so schnell herum und war auf den Beinen wie eine Kobra. Er drückte ihr den Zauberstab an die Kehle. „So“ er funkelte sie mit rot glimmenden Augen an „Ein dreckiges Schlammblut bist du also??“ er drückte den Zauberstab noch fester gegen die weiche Stelle zwischen den Schlüsselbeinen. Ein grünes Licht… Heftig keuchend sprang Hermine auf und taumelte sofort zu Boden, geschockt von dem eben Geträumten. Es müssen nur 30 Minuten gewesen sein, aber diese waren schrecklich gewesen und hatten den Albtraum sofort wieder Realität werden lassen. Dies hier war kein Spiel. Schaudernd schüttelte sie sich und sah sie um; alle Vorhänge waren zugezogen. Die anderen Mädchen schliefen. Es war auch schon fast 23:00 Uhr. Von einem kleinen Traueranfall gepackt schlich sie hinunter in den Gemeinschaftsraum und setzte sich auf einen Sessel in einen etwas dunkleren Teil des Raumes. Frustriert hing sie ihren Gedanken nach und wurde von Gedanke zu Gedanke verzweifelter. Wieso er? Wieso war er so schrecklich? Zumindest in der Zukunft? Wie konnte er sich denn so den Weg verbauen? Wieso? Sie konnte es nicht länger zurückhalten und fing leise an zu schluchzen. Im Moment fiel es ihr so schwer. Es war alles so schwer. Leicht zitternd lehnte sie sich gegen die Lehne und unterdrückte es laut zu sein. Ihr Gesicht war halb verborgen hinter den Locken. Sie hörte zwar die Tür, reagierte aber nicht darauf, im Moment konnte sie einfach nicht logisch denken. Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter. Sie dachte es wäre vielleicht eins der Mädchen. Derjenige sagte kein Wort und so langsam dämmerte es ihr wer das war. Er war im Moment sehr einfühlsam auch wenn er es nicht mitbekam. Irgendwann durchbrach er doch das leise Schluchzen „Willst du es mir sagen?“ vielleicht fragte er es auch nur aus reiner Höflichkeit. Die Antwort war aber in jedem Fall gleich; stummes Kopfschütteln. „In Ordnung.“ Danach schweig er und ließ sie zur Ruhe kommen. Sie beruhigte sich in seiner Anwesenheit schnell wieder. „Tut mir leid…“ murmelte sie mit etwas brüchiger Stimme. Was sie nicht sehen konnte war ein kurzes Lächeln seinerseits. „Du musst mir nichts sagen“ sagte er erneut. „Ich verstehe es… ja. Behalte deine Geheimnisse für dich. Ich tue es auch.“ Sie fragte sich warum er ihr das erzählte und dachte nicht daran dass es so etwas wie ein kleiner Hilferuf danach war, dass sie ihn nach seinen Geheimnissen fragen sollte. Ein Hilferuf von dem er selbst noch nichts wusste. Aber er wollte sich alles von der Seele reden. Wollte es jemandem anvertrauen. Bereuen. Tief in seinem Innern wollte er es. So sehr. Schließlich nahm er die eine Hand von ihrer Schulter. Zu nahe wollte er ihr auch nicht sein. Er stand auf und sah zu ihr hinunter. Inzwischen hatte sie sich beruhigt und sah ihn beschämt aus traurigen Augen an. Er wandte sich ab um sich nicht in an ihren Augen fest zu sehen und nicht den gleichen Ausdruck in ihren Augen zu sehen all jener… All seinen Opfern. Doch, er hatte nichts zu bereuen. Was sollte es ihn interessieren, was aus ihnen geworden ist? Und vor allem, was nicht aus ihnen geworden ist? Es war ihm egal. Ja, es war ihm egal. Egal Egal Der Weihnachtsball rückte mit jeder Woche näher und näher und ehe Hermine sich versah war es schon der 22.12.1948. Die Schüler, die über die Winterferien nach Hause fuhren, saßen schon in den Kutschen, auf dem Weg zum Bahnhof. Und ganz wie in ihrer eigentlich Gegenwart fingen die Lehrer das schmücken und dekorieren an. Ließen auch hier kleine Feen herumschwirren. Erfreut schlenderte sie umher. In Wahrheit gefiel ihr diese Dekoration viel besser als die vom Trimagischen Turnier. Es hatte eben etwas Altmodisches. Leise den nächsten Aufsatz wispernd kreuzte sie die Arme hinter dem Rücken und sah sie den weihnachtlichen Glanz an. Zum Glück sangen hier keine Rüstungen… Das fand sie schrecklich. Wahrscheinlich war die Idee von Dumbledore, der stand bekanntlich auf so etwas. Weil sie in dieser Zeit nicht immer ihre Bücher herumschleppte, da sich die Bücher in den Klassenräumen selbst befanden, wirkten ihr gang und ihre Haltung gleich viel anmutiger. Wenn sie gewusst hätte wie sie so wirkte hätte sie die Bücher bestimmt auch mal einfach liegen gelassen. Ihren Noten hätte das bestimmt auch kein Haar gekrümmt. Mit den Gedanken ganz woanders, tippte ihr jemand an die Schulter. Etwas erschrocken drehte sie sich um, um gleich darauf strahlend zu lächeln. „Bereit für ein kleines Probetänzchen?“ Tom deutete eine kleine Verbeugung an. Hermine sah ihn darauf verdattert an „Tanzen? Jetzt?“ Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen „Ja“ Unsicherheit spiegelte sich allzu deutlich in ihrem Gesicht wieder, was ihn wiederum zu einem leisen Lachen bewegte. Angetan von dem was sie sah, sein Lachen war geradezu bezaubernd, lächelte auch sie „Nun gut, wenn du schon einmal so nett darum bittest.“ „Du kennst dich aus mit den Tänzen?“ fragte er beiläufig und führte sie auf einen etwas freieren Platz, wo sie ungestört ein paar Schritte machen konnten und sich auf den anderen einstellen zu können. „Ja.“ war die Antwort und Hermine war froh, sich ein paar Bücher ausgeliehen zu haben in denen so etwas stand. Genug geübt hatte sie. Sie hegte auch keinen Zweifel dass es nicht konnte. Er drehte sich zu ihr und hielt ihr eine Hand hin. Ohne zu zögern ergriff Hermine sie und ließ ihn anfangen. Sie würde schon wissen was er tanzen wollte. Zu ihrer Erleichterung wollte er einen Tanz üben der nicht allzu viel Körperkontakt verlangte – das hätte ihr Herz nicht mitgemacht und sie wollte es sich für den Ball aufheben. Nach ein paar Minuten üben hörten beide auf zu Üben und waren mit ihrem Gegenüber sehr zufrieden. „Ich freue mich. Bis zum 24.“ Sagte er und hob einen seiner Mundwinkel sanft zu einem Lächeln. Sie nickte und sah zu wie er sich entfernte. Das würde zweifellos ein spannender Weihnachtsball werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)