Xont, der Ladenhüter von Papenstiehl ================================================================================ Kapitel 3: Leg dich nicht mit Xont an, Mann! -------------------------------------------- „H-Halt!“ rief der blau uniformierte Soldat mit unsicherer Stimme. „Ja gleich“, keuchte Xont, schwer schnaufend über eine Wiese auf ihn zu rennend. „I-Ich h-habe H-H-HALT gesagt“, stotterte der Soldat mit mehr Nachdruck, doch Xont lief einfach weiter. „Jaja! Endlich hab ich euch eingeholt, ich war die ganze Zeit hinter euch her um…“ *KLACK-KLACK* Der Soldat lud sein Gewehr durch und zielte auf Xont. „H-H-HALT!“ „Woooohhh! Ist ja gut!“ Xont blieb kurz vor dem Soldaten stehen und stemmte sich schwer keuchend und schnaufend die Hände in die Hüfte. Das schnelle Laufen war er nicht gewohnt. „H-H-Hände hoch!“ stammelte der Soldat abermals. Xont sah, wie nicht nur dessen Hände, sondern das ganze Gewehr anfing zu zittern und aufs heftigste zu klappern, als hätte der Soldat eine Spielzeugrassel in der Hand statt einer Waffe. „Junge bleib locker, ich will doch nur…“ *WUFF-WUFF* Laut bellend kam Jar-Jar, Xonts Hund, angetrappelt. Der Soldat riss die Waffe herum und zielte zitternd auf den kleinen Hund, der nicht viel größer als eine Armlänge war. „W-Was ist das?“ offenbar hatte er sich vor Jar-Jar erschrocken, „B-Bring es unter Kontrolle. Und nimm, endlich die H-H-Hände hoch, sonst…“. „Heeeey, gaaaanz ruhig!“ Ein weiterer blau uniformierter Soldat kam angelaufen und drückte den Gewehrlauf des Ersten herunter. „Kein Grund zur Panik Rekrut Morf! Alles unter Kontrolle. Erschreck die Leute nicht so! Das ist sicher nur ein normaler Wanderer…“ Xont rang immer noch nach Luft. „Auf Patrouille hier draußen mit nem Frischling?“ wandte er sich an den Zweiten Soldaten. „Ganz recht. Der junge Morf hier will mal n großer Soldat werden.“ Der zweite Soldat lachte, und klopfte Morf so kräftig auf den Rücken, dass dieser fast nach vorne umfiel, und es ihm die Sprache verschlug - anscheinend hatte er vor Aufregung seine Zunge verschluckt. „Mein Name ist Jupp“, stellte sich der zweite Soldat vor, „Was ist passiert, warum ist unser Morf hier so aufgeregt?“ „Ich bin ihm nachgelaufen. So ein paar Abenteurer haben mich beklaut,“ meinte Xont, und allein beim Gedanken daran wurde er wieder stinkwütend, „erst in meinem Laden und dann hinten im Wald! Habt ihr das Dreckspack gesehen? So ein Typ mit lila Strampler und nem zu groß geratenen Buttermesser.“ „Hmmmm... Ja“ überlegte Jupp, „So einen haben wir aus der Distanz beobachtet, beim äh…“ er räusperte sich und verdrehte die Augen, „bei unserer äh… wohlverdienten Mittagspause. Er war schon äh... vieeel zu weit weg um ihn noch einzuholen“, rechtfertigte er sich, „äh… außerdem wird’s ganz schön heiß unter den Rüstungen um die Mittagszeit, da kann man nicht so schnell laufen. Ähem… er ist den Weg in die Richtung da hinten gegangen, und…“ Jupp wurde von Morf unterbrochen, der wieder zu Worten gefunden hatte und mit erhobenem Zeigefinger auf Xont zeigte: „E-Er hat uns verfolgt! E-Er war hinter uns her!“ „Aber sicher“, winkte Jupp ab, „weil er unsere Hilfe…“ „Der Paragraph 5.1 im Lehrbuch auf Seite 28, Absatz 3 schreibt vor,“ unterbrach Morf pedantisch den anderen Soldaten, „das verdächtige Personen auf Patrouillengängen stets genauestens kontrolliert werden müssen! Und ER“, wieder zeigte Morf vorwurfsvoll auf Xont, „ist eine verdächtige Person! Und wie! Schau nur seinen Stock und dieses kläffende… DING neben ihm! Wir müssen prüfen, ob es sich bei ihm um einen von den Abenteurern handelt!“ Soldat Morf zog eine gelbe Kugel aus seiner Tasche, streckte die Hand aus, und richtete sie auf den Ladenbesitzer. „Mensch Morf, du musst doch nicht gleich…“, doch Jupps Einwand kam zu spät. Xont sah die Kugel aufblitzen und helles Licht verströmen, das sich sogleich auf ihn herabsenkte. Sofort kribbelte und kitzelte es ihn am ganzen Körper. Als ob Insekten überall auf seiner Haut entlangliefen und an einigen ausgewählten Stellen ihre kleinen scharfen Zähne in sein Fleisch versenkten (Natürlich besonders an den allerempfindlichsten Stellen). „Scheiße Mann, was soll der Analysezauber, hast du sie noch alle?“ Xont schüttelte sich, was allerdings nichts gegen das Jucken half. „Subjekt ist zu Kampfhandlungen fähig,“ statuierte Morf als lese er einen Text vor. Das Licht der Kugel erlosch wieder, und mit ihm verschwand auch das unangenehme Kribbeln auf Xonts Haut. „Hohe physische Stärke“, redete Morf indessen weiter, „Spezialattacke: *Hammer-Kopfnuß*, verursacht die Nebenwirkung *Verwirrtheit*, sowie einen Schaden von…“ „Den Schaden kannst du gleich haben, wenn du nicht sofort damit aufhörst!“ Xont wurde wütend auf den Soldaten. Er trat einen Schritt auf Morf zu, bis sein Gesicht nur noch eine handbreit von dessen Gesicht entfernt war, und blickte ihm direkt in die Augen. „Du suchst wohl Ärger, Kleiner? Ich bin Ladenbesitzer und keiner von diesen überall herum lungernden Abenteurern!“ Morf wandte sich angeekelt ab und hob wieder die Materia-Kugel. „Dann h-h-haben Sie ja nichts zu befürchten. W-wollen wir doch mal das ähm T-i-e-r hier analysieren.“ Als Morf die Materia auf den kleinen Jar-Jar richtete, duckte sich der Hund schnell hinter Xont. „Lass die Finger von dem Hund, sonst gibt’s ein paar aufs Maul!“ schrie Xont und packte den wesentlich kleineren Soldaten an der Schulter. Morf machte einen Schritt zurück, deutete mit dem Finger auf den wütenden Ladenbesitzer, und stotterte mit bebender Stimme: „A-Aggressives Verhalten! A-A-Abenteurer! A-Aggressives V-Verhalten! Lehrbuch Kapitel 11, Seite 215, Absatz 8: Bei deutlich aggressivem Verhalten von unbekannten Individuen ist sofortige Gegenwehr zu leisten.“ Hilfe suchend blickte Morf mit geweiteten Augen zu seinem Kollegen Jupp, und jappste mit heiserer Stimme: „A-A-Abenteurer! S-Sofortige Gegenwehr!“ Doch Jupp lachte nur: „Mensch Morf, leg dich nicht mit dem an, der macht dich fertig!“ „D-Doch! S-Sofortige Gegenwehr!“ rang Morf nach Luft, als Xont knurrend wieder einen Schritt auf ihn zumachte, und er wieder zurückwich. Nun schien der Soldat mit sich selbst zu sprechen: „Erinner dich Morf, erinner dich! Sch-Sch-Sch-Schießübungen Lektion 3: Gefahrlose Elimination von feindlichen Zielen: 1. - Nehmen Sie ihre Waffe in Anschlag“, Morf nahm seine Waffe in Anschlag; „2. - versichern Sie sich das der Halteriemen und das Magazin richtig sitzen“, Morf versicherte sich das der Halteriemen und das Magazin richtig saßen; „3. - Waffe mit rechter Hand entsichern“, Morf entsicherte die Waffe mit der rechten Hand; „4. - die bewegliche Pappscheibe ins Visier nehmen“, Morf zielte unter dem zittern und klappern der Waffe in seinen Händen auf Xont, der laut schnaubend vor ihm stand; „und schließlich der letzte Schritt: 5. - eröffnen Sie kontrolliert das…“ „Feuer.“ knirschte Xont, und verpasste Morf einen schwungvollen Fausthieb auf den Kopf, als wolle er ihn direkt in den Boden stampfen. Morf verdrehte kurz die Augen, und fiel bewusstlos auf die Erde. Sein Kollege Jupp lachte immer noch: „Haha! Feuer, du Idiot, geschieht dir Recht!“ Xont trat derweil mit seinen großen Stiefel genüsslich auf die zu Boden gefallene Analyse-Materia. „Analysier das, du Spinner!“ *Knirsch* Jupp lachte nicht mehr. „H-Hey, das ist ShinRa - Eigentum, du kannst nicht einfach…“ Doch Xont hatte sich schon Morfs Gewehr geschnappt und verbog unter Aufbietung aller seiner Kraft den Lauf. Schweiß bildete sich auf Jupps Stirn. „A-Aufhören sag ich, das ist ShinRa-Eigentum!“ „Mir egal!“ Xont hörte nicht auf den Soldaten. Er war bereits in Rage und schlug das Gewehr gegen den nächst besten Stein, angefeuert vom laut kläffenden Jar-Jar. Soldat Jupp nahm aufgeregt sein Gewehr in Anschlag. „H-Hör sofort auf, sonst…“ „Sonst waaaaas?“, rief Xont, „dann lachst du wieder blöd? Könnt ihr dämlichen Soldaten sonst nichts? Zu was seid ihr eigentlich gut? Nicht mal depressive Diebe verfolgen könnt ihr, macht stattdessen lieber ein Päuschen in der Sonne, ohhhhhh! Idiot!“ Jupp begann zu zittern. Er war mindestens zwei Köpfe kleiner als Xont, der sich gerade drohend vor ihm aufbaute. „S-Sonst verhafte ich dich!“ presste Jupp hervor, während Schweißperlen von seiner Stirn herabrollten und auf den Gewehrlauf tropften. Zur Bekräftigung des Gesagten lud er die Waffe durch. „Fängst du jetzt auch noch damit an? Du kannst mich mal! Ihr könnt mich alle mal!“ brüllte Xont ihn an, „LECK MICH AM MATERIA-SLOT!“ Zur Bekräftigung des Gesagten verpasste Xont dem Soldaten einen markerschütternden Faustschlag auf den Kopf. Jupp sackte augenblicklich bewusstlos neben seinem Kollegen Morf zusammen. „Unfähiges Pack!“ schimpfte Xont, „Aber danke für die Auskunft.“ Er spuckte auf den Boden, und ließ die beiden Soldaten links liegen. „Komm Jar-Jar, wir gehen jetzt ein paar Abenteurer schnappen!“ Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)