Rabenschwarz von abgemeldet (eine Vampir-Geschichte : )) ================================================================================ Kapitel 1: Retter oder Stalker? ------------------------------- Hey ich präsentiere euch hiermit meine neue Fanfic Rabenschwarz. Ich danke meiner super Freundin Synn für ihre großartige hilfe. Ohne sie, wäre die FF wohl nie, oder erst viel später losgegangen, danke für die tollen Ideen, und deine Stichwörter mit denen du mir immer weiterhilfst! *vorhang aufzieh* *euch erstes Kapitel präsentier* ------------------------------------------------------------------------------------------------ „du willst doch nicht im ernst dass anziehen?“, etwas an Liz' Unterton gefiel mir nicht. Es war auch nicht meine Idee gewesen um 1 Uhr nachts in eine Bar zu fahren, in der wohl bekannt, nicht mehr als Trunkenbolde und Truckerfahrer verkehrten. „Ich denke ein normales Hemd und eine Jean sind ausreichend“, entgegnete ich ihr ein wenig zu schorf. „ah ah ah, warte ich weiß wie man dir helfen kann.“ ich wusste, es konnte nicht gut enden. Ich hielt meine in Höhe ihrer Hüfte um sie jederzeit weg stoßen zu können. Ich spürte Hände an meinem Kragen. „Hey Liz was soll dass?“ „Du bist eine Frau, zeig doch was du hast!“, meinte sie verführerisch. „Ich habe nicht vor in dieser Bar jemanden kennenzulernen, außerdem hab ich Geburtstag, sollte dann nicht auch ich aussuchen was wir tun?“, fragte ich nun eher flehend. „Aber nur ich weiß was gut für dich ist, sind wir mal ehrlich, wenn ich nicht wäre würdest du wohl den ganzen Tag in deinem Zimmer verbringen und lernen!“, hielt mir meine beste Freundin nun vor. „ohja sehr schrecklich, ich sollte aufpassen, sonst wird noch einmal was aus mir!“ Kein wunder; sie ignorierte mich. Ein lautes hupen riss mich aus meiner starre. „Oh Nick ist da!“, sagte Liz nun ganz euphorisch. Sie hatte also ihren Freund eingeladen, wie schön dass sie mir sogar an meinem 18. Geburtstag vorhalten musste wie glücklich sie doch war. Ich hatte noch nie einen Freund gehabt, ich war nicht der Typ für eine Beziehung, bis jetzt war ich Männern ziemlich erfolgreich aus dem Weg gegangen. „Nick fährt auch mit?“ „Ja, ist das nicht toll?! Beeil dich wir wollen ihn doch nicht warten lassen!“ Wieder dieses 'wir', schon langsam glaubte ich wirklich ich würde in mich auf den Barbesuch freuen. Wortlos nahm ich meine Tasche und steckte Geld hinein, wenn ich Glück hatte, war der Tag oder besser die Nacht schnell vorbei. Auf elterliche Autorität brauchte ich gar nicht zu hoffen, meine Tante war der Meinung, man müsse sein leben genießen. Am liebsten wäre ihr wahrscheinlich wenn ich nackt durch die Ortschaft laufen würde. Meine Eltern hatten beschlossen ihr gesamtes Geld in eine Ranch in Australien zu investieren, natürlich war eine 5 jähriges, kleine Tochter nicht mit ihren Plänen im Outback zu leben vereinbar. Ich war nicht wütend auf sie, sie hatten mich zwar bei meiner Hippie-Tante gelassen, aber der australische outback, war dann doch eher ein Ersatzplan, aller Ersatzpläne die ich in meinem Leben vorbereitet hatte. Liz zog mich die Treppe hinunter und der gewohnte Geruch von Räucherstäbchen schlug mir entgegen. Sie hatte wohl Besuch, eigentlich war Lavendel ihr Lieblingsduft doch diesmal roch ich etwas anderes; Pfirsich! Ich wusste warum sie diesen Duft aufgelegt hatte. Robert! Ihr 15 Jahre jüngerer französischer Freund. Ich hatte akzeptiert das meine Tante ihn anhimmelte, womit ich mich nicht abfinden konnte und wollte war der Umstand, dass sie ihre sehr körperliche Beziehung nicht verbargen, nein, das war falsch ausgedrückt, sie zeigten es offener als die Schauspieler in den billigen Soaps die Freitag nachts liefen. Ich hielt meinen Blick streng auf der Haustür, nichts würde mich dazu bringen ins Wohnzimmer zu sehen, ein wenig Unschuld wollte ich mir noch aufheben. „Bye Tante Ruth“ , ein wenig rascheln dann Gekicher, und dann die Stimme meiner Tante. „Bis später Süße und lass mal die Sau raus, ich will nicht, dass du ohne Kerl nach Hause kommst!“, kicherte sie aus dem Wohnzimmer raus. Eine kleine verzweifelte Stimme in meinem Inneren hatte gehofft sie würde mich aufhalten, mir erklären wie naiv und leichtsinnig es war, um diese zeit in eine ziemlich unseriöse Bar in der Stadt zu fahren, die weitaus größere Stimme, welche schon lang aufgegeben hatte, sich gegen Liz zu wehren und meine Tante für eine verantwortungsbewusste Erzieherin zu halten, hatte die kleinere Stimme bloß ausgelacht, warum war sie eigentlich noch da, sie wurde von der anderen Stimme doch ziemlich heftig gemobbt. Wir stiegen in den blauen VW Golf 3 von Nick, Liz' Freund. Ich stieg hinten ein und zwang meine Augen sofort die Umgebung draußen zu mustern. Wie interessant der kleine, voll gestellte Vorgarten des chaotischen Hauses doch war, wenn man sich dazu zwang nicht an das knutschende Paar vor sich zu denken. Die fahrt dauerte etwa 15 Minuten, für mich 3 Jahre. Es war schon ziemlich schwierig ihre Flirtereien zu überhören, doch die Aura welche die beiden verbreiteten, war fast unerträglich. Die Bar war wie erwartetet völlig überfüllt, stinkend und voller alter Säcke. Konnte man ich einen besseren Geburtstag vorstellen als diesen? „So amüsier dich schön, wir sind gleich wieder da!“ Ich riss die Augen auf, wollte sie anschreien bei mir zu bleiben, sie festhalten, mich an sie klammern und zu betteln mich nicht allein zu lassen, aber natürlich war Liz schneller weg, als die Gefühle in meinem Inneren sich zu Worten fassen ließen. Nein, Nein, NEIN, das durfte doch nicht wahr sein. Ich blickte mich in dem engen Raum um, es war schwer sich zu bewegen ohne jemanden zu berühren, leider war es genau das, was ich tun musste um zu der Bar am anderen Ende des Lokals zu kommen. „Tut mir Leid. Entschuldigung. Könnten sie mal eben..“ Es war ein langer Kampf zu Bar, aber dennoch erfolgreich. „Ein Glas Wasser bitte“, bat ich nun den Barkeeper freundlich, der mich mit einem zweifelnden Blick besah, ich senkte den Blick, sollte er doch denken was er wollte. „Schlechter Tag, was?“, ich wollte ihn schon belehren, dass es ihn nichts anging, als ich merkte dass die Stimme gar nicht aus seiner Richtung gekommen war. Neben mir stand plötzlich eine große, dunkle Gestalt. Den schwarzen Cowboyhut tief ins Gesicht gezogen mit einem langen Mantel, an die Theke gelehnt. Ich war ein wenig abgelenkt über sein Erscheinungsbild und konnte nicht gleich Antworten, was ihn gar nicht zu verwirren schien. „Nein, alles prächtig, ich könnte mir keinen besseren Geburtstag vorstellen, als in dieser Bar, was auch immer.“, meine Stimme war ein wenig zittrig, was jedoch nicht ungewöhnlich war, gegenüber Fremden wurde ich schnell nervös, vor allem wenn sie groß, dunkel gekleidet in einer Bar voller Idioten waren. „Happy Birthday“, seine Stimme war tief und ruhig, als hätte er mir gar nicht richtig zugehört und bloß Geburtstag verstanden. „Dankeschön“, entgegnete ich gereizt. Es wurde ziemlich deutlich, dass ich der Konversation völlig abgeneigt war. „Du bist frustriert“. Wieder diese düstere Stimme, ich wusste nicht wieso, aber sie trieb mir Gänsehaut über die Arme. „Oh Sie sind ja ein richtiger Menschenkenner“. „Vincent“, sagte er wieder schneller als erwartet. „Was?“, ich war ein wenig verwirrt, seine Reaktionszeit war erstaunlich kurz, ich kam mir langsam vor neben ihm. „Du kannst Vincent sagen.“ „Gut, Vincent.“ er hatte mich so abgelenkt das ich mein Wasser gar nicht bemerkt hatte, und ein wenig überrascht war als meine Finger gegen das kalte Glas stießen. Mir war unklar was er hier wollte. Er passte so gar nicht in die Umgebung hinein, und doch schien sich außer mir niemand zu wundern. „Ich muss dann los, wir sehen uns Charlett“, er hob den Hut zum Abschied ein wenig an, verbeugte sich dabei aber, somit konnte ich wieder seine Augen nicht sehen. Er ging ohne ein weiteres Wort und ich blieb allein an der Bar stehen. Das Wasser war kalt, außerordentlich erfrischend in diesem heißen Raum. Irgendwas an ihm lies mich die ganze Zeit an ihn denken, war es sein Auftreten, die Art wie er sich verhielt, oder seine tiefe Stimme und wie er meinen Namen aussprach. Moment! Woher kannte er meinen Namen. Jetzt wurde ich ein wenig nervös, ich hatte mich nicht vorgestellt und er konnte in der Zeit in der wir hier waren unmöglich ein so tief reichendes Gespräch mit Liz oder Nick gehabt haben, um mich namentlich zu kennen. Ich blickte recht uns links um mich. Ein Stalker! Vielleicht kannte er mich schon seit Jahren und hatte mich durch die Zimmerfenster beobachtet. Ich musste mich beruhigen, es hatte keinen Sinn jetzt paranoid zu werden. Wahrscheinlich hatte er einfach jemanden über mich sprechen hören, aber wen? Vielleicht einen Stalker! Wieder ein Blick über die Schulter. Quatsch! Was ich mir einredete war Unsinn, wer sollte einem mehr als durchschnittlichen Mädchen wie mir nur hinter herlaufen. Es gab durchaus offenherzigere Mädchen, als mich. Es wurde mir zu warm hier drin ich brauchte dringend frische Winterluft für klare Gedanken. Ich drängte mich an den schwitzenden Lkw-Fahrern vorbei in Richtung Ausgang, als mich eine große Hand festhielt. „Wohin denn so schnell kleine?“ dass hatte mir gerade noch gefehlt ein betrunkener, alter Sack der sich an mich rannmachte. Konnte dieser Tag noch schöner werden? „Tut mir Leid, mein äußerst muskulöser Freund wartet draußen auf mich, und er wird reinkommen, wenn ich nicht gleich bei ihm draußen bin!“, in Filmen klappte so was nie, aber man konnte es ja mal versuchen, in Filmen lief meistens alles anders ab, als in der Realität. „Dann soll er doch reinkommen, dein Freund, wir können doch auch alle zusammen Spaß haben.“ Er drückte mich an sein dreckiges, weißes Unterhemd und küsste mich auf den Kopf. Angewidert verzog ich das Gesicht. Ich stemmte mich mit beiden Händen gegen seinen dicke Bierbauch und wollte mich befreien, jedoch mit meiner kraft, war da nichts zu erreichen, ich konnte ja nur hoffen, dass er überhaupt spürte, dass ich zu entkommen versuchte. „Na na Mädchen, bleib doch noch ein wenig hier, so eine Art von Unterhaltung hatte ich schon lange nicht mehr.“ Er grapschte mir mit seinen riesen Händen an den Hintern. So das reichte jetzt! Mit einem gezielten Tritt zwischen die Beine konnte ich mir womöglich ein paar Minuten raus schlagen, vielleicht genug um bis zu dem Golf zu kommen, mich hin einzusetzen und alle Türen zu verriegeln. Wie geplant hatte ich den größt möglichen Abstand zwischen uns gebracht und so fest es ging zugetreten. Ich drehte mich um, ohne überhaupt zu überprüfen ob ich getroffen hatte, was ich treffen wollte. Ich versuchte mich an allen anderen vorbeizukommen und durch ein Schlupfloch durch die Tür hindurch ins Freie zu kommen. „Miststück, du kannst was erleben wenn ich dich erwische, du dreckige Hure!“ Das war wohl ein eindeutiges Zeichen für; schneller laufen! In meiner Panik versuchte ich verzweifelt Nick's Auto zu finden, doch an dem Platz an dem es vorher gestanden hatte war es nicht mehr zu sehen. Verdammt, wo war das beschissene Auto. Hinter mir wurde die Tür krachend aufgerissen und schlug Heftig an die Wand. „Wo bist du, du kleines Miststück“. Jetzt war definitiv die Zeit für Panik da! Der Parkplatz war klein, aber es dauerte bestimmt eine Zeit bis ich mich durch die Autos durchgeschlängelt hatte, und bei meiner Reaktionszeit wohl eher Stunden. Es blieb keine Zeit mehr mich zu entscheiden, der Mann hatte mich entdeckt und lief jetzt fluchend auf mich zu. Das einzige was ich noch tun konnte war laufen. Meine Beine trugen mich weg, vielleicht ein Überlebensinstinkt. Wer weiß was der Kerl mit mir anstellen würde, wenn er mich erstmal in seine riesen Pranken bekommen hätte. Ein kleiner Wald lag vor mir, endlich eine gute Nachricht um diese Uhrzeit, würde es fast unmöglich sein mich in den Gestrüpp aufzuspüren. Vorausgesetzt natürlich ich hielt still. Wenn mein Plan funktionieren sollte, musste ich erstmal einiges an Vorsprung aufbauen. Bei seiner Kondition und seinem Alkoholspiegel, wohl kein unmöglichen Unterfangen. Der Wald war kürzer als gedacht er endete mit einer großen weißen Fläche, genau das, was ich nicht gebrauchen konnte, eine Lichtung, ich hatte vor sie schnell zu überwinden, aber ich hatte die Ausdauer und Schnelligkeit des Mannes unterschätzt, er war wohl sehr erpicht darauf, mich zu kriegen. Es trennten uns vielleicht noch ein paar Meter, hier draußen würde mich auch niemand schreien hören. Keiner würde je dahinter kommen, was hier geschehen wäre. Wie konnte ich auch so dumm sein und in den Wald laufen, ich hätte in die Stadt laufen sollen, zu Zeugen, Leute vor denen er sich nicht traute mir etwas anzutun. Ich zuckte kurz zusammen, als ich auf dem halben Weg der Lichtung ein gefährliches Knacken unter mir hörte. Das war keine Lichtung, sondern ein See! Scheinbar hatte der Kerl dies auch gerade bemerkt, auch er hatte inne gehalten. „verdammt, wir sehen uns noch Püppchen!“, eine leise Drohung bevor er lachend das Eis verließ und sich durch den Wald zurück in die Bar machte. Er hatte äußerst schnell aufgegeben. Zu schnell, irgendwas hatte ihn davon überzeugt, dass es nicht nötig sei mir weiter zu folgen. Die Antwort hätte ich lieber nicht gewusst. Mit einem lauten krachen gab der Boden unter mir nach und zog mich in das kalte Wasser hinein. Ich strampelte vor Panik, der See war tief, ich war so erschrocken, dass ich rein aus Reflex einfach schwamm, wohin wusste ich nicht, ich versuchte nur verzweifelt an die Oberfläche zu kommen. Ich fand sie nicht, ich musste mich irgendwie unglücklich gedreht haben, und der Sauerstoffmangel half nicht gerade meinem logischen Denkvermögen. Ich stieß mit dem Kopf gegen etwas hartes. Der Seeboden, oder das Eis? Innerlich hoffte ich doch, dass es der Boden war, so konnte ich sicher sein, wenn ich gerade nach oben schwamm würde ich bald an der frischen Luft sein. Meine Finger ertasteten die Oberfläche, es war Eis. Wo war das verdammte Loch? Ich konnte mich unmöglich weit davon entfernt haben, aber mir ging langsam die Luft aus, ich hatte nicht genügend Zeit gehabt ausreichend davon einzuatmen, bevor ich eingetaucht war. Jetzt geriet ich in Todesangst, meine Hände klopften panisch gegen das Eis, ich wusste jetzt war es bald aus, niemand würde mich finden, jedenfalls nicht bis in den Frühling, wer kam schon hier hoch? Vielleicht würde der Mann Mitleid haben und nach mir sehen, aber eher nicht, er wollte seine Rache, hier hatte er sie. Langsam bildeten sich schwarze Ränder um meine Augen bis ich sie wieder Aufriss als mich irgendwas kräftig am Arm packte und ich schneller als ich vertrug in Bewegung brachte. Mir wurde schwindelig und schlecht, aber dennoch war ich voller Hoffnung, unberechtigt wahrscheinlich, es könnte durchaus sein, dass der Kerl zurückgekommen war um mir die Seele aus dem Leib zu prügeln, und mich nur nicht einfach sterben lassen wollte. Ich versuchte mich an die wenigen ermutigenden Gedanken zu klammern, wie das mich Nick und Liz gefunden hatten und noch rechtzeitig gekommen waren um mich zu retten. Unwahrscheinlich, dass Auto war weg, also hatten sie sich ein stilles Plätzchen zum allein sein gesucht. Als ich die plötzliche Kälte um mich spürte und den kalten Luftzug auf meiner Haut wahrnahm, zog ich so viel von dem süßen Sauerstoff ein wie ich nur konnte, meine Lungen protestierten und ich musste husten. Ich hatte auch Wasser geschluckt, welches sich jetzt schreiend aus meinem Körper befreite. Ich frierte furchtbar, mein ganzer Körper war wie eingefroren. „Noch ein wenig kalt zum schwimmen, meinst du nicht auch“, sagte jetzt eine tiefe Stimme, die mir sehr bekannt vor kam. „Vincent?“, die frage war wohl überflüssig, jedoch wollte ich nur sichergehen, bevor ich meine Augen öffnete und vor mir der Kerl aus der Bar saß. „Tut mir Leid, hattest du jemand anderen erwartet, ich stör nur ungern vertraute Zweisamkeit!“, sein Grinsen konnte ich förmlich spüren, ich wollte aber nicht hinsehen , um mir das zu bestätigen. „vertraut würd ich das nicht nennen“, hustete ich hervor. „Ich bring dich in ein Krankenhaus, du bist ja völlig unter kühlt“, sagte er nun wieder leicht erheitert, als würde es ihn amüsieren, dass ich beinahe draufgegangen wäre. „Eine wirklich komische Situation ich weiß, zum brüllen“ „Oh gern geschehen, war mir eine ehre dich zu retten.“ „Ich hätte auch ohne dich das Loch gefunden“ „Daran zweifle ich nicht“, sagte er wieder belustigt. „Und ich brauche kein Krankenhaus, ein warmes Bett und eine Tasse Tee tuns auch“ „Oh tut mir Leid, Tee hab ich leider keinen“, erwiderte er wieder Schnelligkeit. „Ich denke es wäre besser für mich auf das warme Bett nicht näher einzusteigen.“ „Ja, das wäre ziemlich klug.“ „Kannst du mich nach Hause bringen?“ „Oho, sehr viel vertrauen gegenüber einem Fremden, den du vor ein paar Minuten kennengerlernt hast“ „Improvisation“ „Naivität“, erwiderte er geschickt. „Nenne es wie du willst, aber momentan ist die Sehnsucht nach wärme größer als jede Art von Vernunft.“ „Gut dann komm mit zu meinem Wagen“ Meine Glieder waren völlig steif, ich hätte nicht einfach nur starr dasitzen sollen, jetzt schmerzte jede Bewegung. Natürlich ließ ichs mir nicht anmerken und verzog keine Mine beim aufstehen. Er ging ziemlich langsam, es schien fast so als würde er Rücksicht auf mich nehmen, wie verwirrend dieser Mensch doch war, aus ihm konnte man doch nicht schlau werden. Sein Wagen war ein großer, schwarzer Jeep. Er passte einfach perfekt zu ihm. Mir war ein wenig unbehaglich, als ich pitsche patsche nass wie ich war, in den allzu klinisch reinen Wagen stieg. Still setzt er sich neben mich und kaum war ich angeschnallt, startete er den Motor. „Du solltest das nächste mal in die Stadt laufen und nicht in den Wald.“, brach er nach einer Weile das Schweigen. „Daran hab ich auch gedacht.“ „Warum hast du es dann nicht getan“ „zu dieser Option bin ich erst gekommen, als ich unter dem Eis war.“ Sein Gesicht blieb diesmal hart, ich hatte gedacht er würde mich wieder auslachen, aber diesmal nicht, er hatte die Augen auf die Straße vor sich gerichtet und legte die Stirn leicht in falten. Ich wollte nachfragen, was los war, doch ich hatte den Blick nun auch auf die Straße gerichtet. „Da lang geht’s aber nicht zu mir nach hause.“, sagte ich jetzt leise mit großen Augen. „Ich weiß“, was natürlich Quatsch war, er konnte es genau genommen nicht wissen, außer er war ein Stalker, was ich aber versuchte zu verdrängen. „Wo bringst du mich hin?“, hauchte ich nun ängstlich. „Zu mir, ich weiß am besten wie es dir schnell wieder gut geht.“ Langsam schlug die Vernunft wieder den Takt an. „Lass mich aussteigen, ich will nach Hause, bitte!“, es klang ein wenig verzweifelter als ich wollte, aber es erzielte wenigstens seine Wirkung. „Wenn du meinst, falls du stirbst, gib nicht mir die Schuld.“ „Ich schreibs mir auf.“ Er lächelte wieder, egal was ihn vorhin so ernst gemacht hatte, es war Vergangenheit. Langsam fuhr er in eine Einfahrt und wendete das Fahrzeug. Es dauerte keine 15 Minuten und wir standen vor der Haustür meiner Tante. Im Inneren des Hauses brannte noch Licht, was mich nicht wunderte, es war klar das Ruth auf mich gewartet hatte, sie mochte zwar nicht sehr autoritär sein, dafür blieb sie trotzdem immer wach bis ich nach Hause kam. „Wann soll ich vorbeikommen?“, fragte er jetzt, als ich die Tür des Jeeps öffnete. „Wie bitte?“, ich war ein wenig überfordert, wozu um alles in der Welt wollte er wiederkommen? „Um das Geld für die Reinigung des Wagens abzuholen, sie dir doch mein Auto an, du hättest ja nicht unbedingt einen See darin anlegen müssen.“ Ich konnte es nicht fassen, er hatte doch nichts gesagt, warum wollte er dann jetzt Geld sehen. „Wann immer du willst“, zischte ich ihn wütend an, es war wirklich eine Frechheit was dieser Typ abzog, als wär ich ein Spielzeug. Ich schlug die Tür absichtlich laut zu und entfernte mich so schnell es meine gefrorenen Glieder zuließen von dem Auto. Ich sperrte die Wohnungstür auf und ging in die Küche um Tee aufzusetzen. Ruth war bereits ins Zimmer gekommen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Warum um Himmels Willen bist du denn so Nass, sag bloß ihr wart bei einer Pool-Party, oh ihr Teenager werdet aber auch immer wilder, sag hattest du Sex?“ Ich fing wieder an zu husten, ich hoffte das ich eben geträumt hatte, es war zwar nicht ungewöhnlich derartige direktheit aus ihrem Mund zu hören, aber noch nie in Bezug auf mich! „Nein natürlich nicht, weißt du was ich erzähl es dir morgen Ruth, ich will nur mehr schlafen.“ Mir war der Tee egal geworden, ich wolle nur noch in mein Bett und morgen früh aufwachen mit der Erkenntnis, dass alles nur ein Traum war. ------------------------------------------------------------------------------------------ So das wars fürs erste, ich hoffe euch hats gefallen, und ihr werdet weiter drann bleiben an der Story von Charlett und Vincent. :) Tonii Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)