As different as day and night – and yet so alike von abgemeldet (Macht ist nicht das einzige auf der Welt) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Hallo zusammen. Das ist mein erster Versuch eine FF über Bakugan zu schreiben, ich hoffe sie gefällt euch. Also viel Spaß. Ach, der Prolog ist in Masquerades Sicht geschrieben und die anderen werden dann aus merheren Sichten geschrieben sein. Prolog (Masquerade) Ich hörte diese Stimme. Die ganze Zeit. In meinem Kopf! Es war eine weibliche Stimme. Eine schöne, klare Stimme, die mich ständig nerven musste. Viel zu lieb war diese Stimme. Immer wenn ich dabei war so ein schwaches Bakugan in die Doom Dimension zu schicken machte sie mir ein schlechtes Gewissen. Zumindest versuchte sie es. Von schaffen konnte keine Rede sein. Ich kannte diese Stimme. Es war der schwächere Teil meines Selbst. Der Teil der noch von ihr übrig war. Also so gut wie nichts, denn Alice war schon fast tot. Sie existierte nur noch in mir und in den Erinnerungen ihrer Freunde. Eine Welt ohne Alice, war eine Welt für mich, Masquerade. Und eine Welt für mich war das reinste Chaos. Jetzt wieder zum Anfang meiner Gesichte. Ich konnte mich noch an das gleißende Licht meiner Erschaffung erinnern. Wenn ein Neugeborenes richtig denken könnte, dann wüsste ich wie es sich gefüllt hätte. Oder jemand der sein Gedächtnis verloren hatte, aber sonst alles noch wusste, nur eben nichts über sich selbst. Ich hatte ein Licht gesehen und als ich meine Augen öffnete war es so als müsste ich dort sein, hatte aber vergessen wieso. Ich wusste nicht, wer ich war und was ich in diesem Chaos sollte. Das einzige was ich wusste war, dass ich dort sein musste. Ein Lachen erklang und mein Blick glitt zu der Person, von der das Lachen wohl gekommen war. Er schien alles zu wissen, zumindest kam es mir so vor. Ich kannte diesen … Mann nicht, aber er kam mir bekannt vor. Zumindest dachte ich, dass es ein Mann war. Scheinbar hatte er mich nicht gesehen und so lehnte ich mich gegen die Wand und verschränkte meine Arme vor der Brust. Mein Blick fiel auf die Kamera. Was sie wohl aufgezeichnet hatte? Ich senkte den Blick zu Boden als dieses Ding anfing zu sprechen und ich ließ meine Arme locker herunter baumeln. „Jede Hoffnung ist vergebens… Ich werde Hal-G genannt. Verbeugt euch vor mir … Vestroia und die Welt der Menschen werden zerstört durch die Macht des großartigen Naga. Haha.“ Dieses Wesen sprach in die Kamera, als würde er mit einem anderen Wesen sprechen, das ihm in den Pausen, die er machte, antworteten würde. Das war schon ein komischer Kautz. In dem Moment ging die Kamera aus. Der Typ hatte doch einen Knall und da sah er mich an. Durch seine roten Brillengläser hindurch sah er mich an und ich spürte wie mir anders wurde. Ich bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut. Auch durch meine Sachen war mir kalt, doch ich ließ mir nichts anmerken. „Wer bist du?“ Meine eigene Stimme kam mir so fremd und doch so vertraut vor. Am liebsten wäre ich zusammen gezuckt, doch den Gefallen wollte ich ihm nicht tun. Ich war mir sicher, sie noch nie gehört zu haben, aber sie passte so gut in dieses Leben, dass es mich noch mehr verwirrte. „Ich bin Hal-G, Masquerade.“ Masquerade? Wer sollte das sein? War ich das? War ich dieser Masquerade? „Und zusammen mit deiner Hilfe, Masquerade, wird unser Meister Naga seinen verdienten Thron über diese Welt besteigen können.“ So absurd es auch klang, ich wollte es. Ich kannte diesen Mann, Hal-G, und diesen Naga nicht, doch es kam mir so richtig vor. Naga sollte die Weltherrschaft haben und ich wollte ihm helfen. Auch wenn ich nicht wusste wie, – ich wusste ja noch nicht einmal, wer ich war – wollte ich alles tun, damit er es erreichte. Ich nickte verstehend. Da nahm er meine Hand und drückte mir einen lilaschwarzen Ball und Spielkarten in die Hand. Was war das? Wollte er jetzt Murmeln Extrem spielen, oder was? „Das ist dein neues Bakugan, Hydranoid, und Doom Karten. Kämpfe gegen andere Bakuganspieler und verbanne ihre Bakugans mit diesen Karten in die Doom Dimension!“ Wieder nickte ich. Ich hatte zwar nicht alles verstanden – eigentlich gar nichts –, aber das war egal. Ich konnte meinem neuen Meister Naga helfen und das zählte. Ich würde der beste Bakuganspieler werden und alle Bakugans töten, das schwor ich mir. Ich hoffe, dass es euch gefallen hat und ihr weiter lest ;) Kapitel 1: Vestroia und ich --------------------------- Hey, vielen dank für Kommi. Es geht weiter. Ich hoffe es gefällt dir auch. Also viel Spaß. Auch so, das ist auch erst mal nur in Masks Sicht geschrieben, das danach nicht mehr. ^-^ Kapitel 1 (Masquerade): Vestroia und ich Das war mein erstes Treffen mit Hydranoid. Das weitere Treffen mit Hal-G war kurz. Er gab mir ein Gerät, sein Dimensionstransportersystem – auch nur eine Karte –, das ich ab diesen Tag nun immer nach belieben benutzen konnte, und erklärte mir kurz wie es funktionierte und dann war das Gespräch zu ende. Der Weg vom Labor zu Alice’ Wohnung war mit dem Transporter recht kurz. Ohne hätte ich sicherlich einen Flug von gut zwei Stunden vor mir gehabt. So war es eine Sache von Sekunden. Eine große, strahlende Karte – die wohl knapp drei Zentimeter größer war als ich es gewesen war (zumindest schätzte ich mich so ein) – erschien vor mir und ich trat hinein. Alles um mich herum drehte sich und ich hielt den Ball, der wohl nichts weiter als ein normaler Ball war – auch wenn ich ein anderes Gefühl hatte –, in meiner Hand fest an meine Brust gedrückt. Ich hatte Angst umzukippen und wollte mich irgendwo festhalten, doch außer dem Ball war nichts da. Auch wollte ich diesen Ball um nichts in der Welt verlieren. Ich brauchte einen Spiegel. Ich wollte unbedingt wissen wie ich aussah. Die Welt um mich herum begann sich langsam wieder zu beruhigen, doch bei mir drehte sich noch alles. Ich griff zu meiner Rechten und hielt mich an einem Tisch fest um nicht umzukippen. Gut, dass da ein Tisch stand. Und scheinbar ging es meinem Ball auch nicht anders. Als ich meine linke Hand öffnete, mit der ich mich nicht abstützte, sondern ihn fest an mich hielt, als ich mir sicher war, dass ich auch wirklich stand, drehte er sich auf meiner Handfläche im Kreis, bis er fast runter flog. Bevor er das tun konnte hielt ich ihn auf und hatte ihn zwischen Daumen und Zeigefinger geklemmt. Leicht erstaunt sah er mich an, zumindest dachte ich das, denn der Ball hatte – abgesehen, dass er angefangen hatte sich von alleine zu bewegen – nichts Außergewöhnliches von sich gegeben. Also legte ich ihn wieder auf meine Handfläche. Er bewegte sich nicht mehr. Plötzlich klappte der Ball auf und nun sah es mich wirklich an. Die Seiten bewegten sich, in einem Bruchteil einer Sekunde, zur Seite und kleine Teile – die aussahen wie Pfoten eines Drachen – kamen heraus. Zwei kleine Teile – wohl die Füße – klappten nach unten und ein Kopf kam hervor. Lila Spitzen befanden sich an dem Hals, der Kragen war blau, die Augen strahlen lila und die spitzen Zähne waren ebenfalls lila. Eine Art Horn befand sich zwischen den Augen. Ich zuckte zusammen. Die ganze Sache konnte doch nichts anderes als ein Traum sein, oder? Nein, es war Bakugan. Eine Welt an die ich mich wohl schnell gewöhnen würde, denn alles kam mir so Richtig vor. „Mir ist schwindlig, Meister.“ Meister? Hatte das kleine Wesen mich Meister genannt? Ich wusste nicht wieso, aber es sah cool aus und ich mochte es. Hydranoid war ein kleiner Drache. Mein kleiner Drache. „Mir geht es nicht anders, Hydranoid.“ Immer noch war meine Stimme so neu und ungewohnt für meine Ohren. „Aber du musst mir das ganze mal erklären.“ „Okay, mein Meister, ich werde es versuchen. Wo soll ich denn anfangen?“ „Wie wäre es mit dem Anfang.“ Eins wusste ich nun, ich war ziemlich ungeduldig und meine Stimme klang gereizt. „Was ist Vestroia?“ „Vestroia, mein Meister, ist meine Heimat. Es ist eine riesige Dimension, bestehend aus den sechs Eigenschaften. Das Element des Feuers, Pyrus, das der Erde, Subterra, des Lichts, Haos, der Dunkelheit, mein Element, genannt Darkus, das Wasser, Aquos, und des Windes, Ventus. Im Zentrum meines Universums befinden sich zwei gegensätzliche Kerne; der Kern der Unendlichkeit, die Quelle aller positiven Energien, und der Kern der Ruhe, die Quelle aller negativen Energien in Vestroia. Diese zwei gegensätzlichen Kräfte bildeten das Gleichgewicht meines Universums. Zumindest bis ein Bakugan kam. Das Bakugan beanspruchte alle Kräfte für sich. In meinem Universum ist so was vorher noch nie passiert. Sein Name war Naga. Er war eines der weißen Bakugans. Er gehörte keiner Eigenschaftsgruppe und hatte auch keine Kraft, weshalb er die Kerne für sich haben wollte. Deshalb war sein Ziel es, in den Kern einzudringen und alle Kräfte zu absolvieren, aber das hatte noch nie jemand getan. Aus irgendeinem Grund war er nicht erfolgreich und ließ so die ganze negative Energie frei. Er verschmolz mit dem Kern der Ruhe. Der Kern der Unendlichkeit kam auf diese Welt und den müssen wir finden.“ Ich nickte und sah das Bakugan an. Langsam verstand ich das Ganze. „Und ich?“ „Du bist aus negativer Energie von Naga entstanden, Meister. ¼ Mensch, ¼ Bakugan und ½ negativer Energie des Kerns der Ruhe.“ Ich bestand zur Hälfte aus negativer Energie? So negativ kam ich mir gar nicht vor. Vielleicht auch, weil mir das alles so neu vorkam und ich noch keinen Kontakt zu anderen, außer zu meinen Verbündeten gehabt hatte, aber es kam mir nicht mehr alles so verwirrend vor. Auch erklärte mir der Drache, dass Hal-G vorher ein Wissenschaftler namens Michael Gehabich war, der nach Vestroia kam und dort auf unseren neuen Meister Naga traf. Die Geburtsstunde des Bakugan. Und meiner Mission. Kapitel 2: Was wenn ich verliere? --------------------------------- Halluhu, alle. Es geht weiter. Das 2. Kapi ist da. Freut ich mal. Ich wollte einfach mal die 'Beziehung' zwischen Masquerade und Hydronoid hier in der FF einbisschen verdeutlichen. Damit auch rüber kommt, dass Mask außer ihm wirklich (noch) niemanden hat. Und weil du, Mor, gefragt hast, wann Alice vor kommt habe ich sie extra für dich hier eingebaut, ich hoffe es gefällt dir auch weiterhin. Also an alle die das hier lesen, viel spaß bei Kap 2 Kapitel 2: Was wenn ich verliere? (Masquerade) Von diesem Tag an, dem Tag meiner Erschaffung, lebte ich in einem Mädchen, Alice, Hal-Gs Enkelin, und immer wenn sie meine Maske anzog kam ich, Masquerade, hervor. Es dauerte etwas, bis ich mich daran gewöhnte nur in einem Mädchen existieren zu können. Gott, ich war ein Junge! Ein Junge, der in einem Mädchen steckte. So was nannte man wohl schizophren. Wobei Schizophrenie ja eigentlich eine Krankheit war und ich hätte mich nicht als eine geistige Krankheit bezeichnet. Ich war ein wirklich hervorragender Bakuganspieler. Vielleicht lag das auch daran, dass ich zu ¼ selbst ein Bakugan war. Egal, ich war von 0 auf 1 gekommen und verbannte Bakugans wie andere ihre Männer, wenn sie was angestellt hatten, aus dem Bett. Ich war negative Energie und es wurde mir mit jedem Mal deutlicher. Ein Gewissen besaß ich nicht. Ich wollte Macht! Und ich wollte meinem Meister dienen. Ich wollte der loyalste Diener sein, den es in der Geschichte von Vestroia und der Menschenwelt je gegeben hatte. Für was anderes existierte ich gar nicht. Wie denn auch? Meister Naga hatte mich erschaffen. Wie könnte ich da für was anderes leben, als für ihn? Immer wenn ich meine Maske auszog übernahm sie die Kontrolle. Konnte sich aber an nichts erinnern. Ich war immer in der Nähe ihrer Freunde und die bekamen es noch nicht einmal mit. Besser konnte es doch gar nicht sein. Gut, wenn Alice ein Kerl gewesen wäre, wäre es noch besser, aber das konnte man nicht ändern. „Meister?“ Ich schaute von meinem Bildschirm auf und sah zu dem kleinen Drachen auf meinem Schreibtisch. So kaltherzig ich auch war, dieses Bakugan hatte ich in mein Herz geschlossen. „Was ist denn, Hydranoid?“ „Diese Kinder, diese Schicksalsspieler, wie sie sich nennen, denkst du nicht, dass sie uns gefährlich werden könnten, wenn wir sie zu stark werden lassen?“ „Nein, ich glaube nicht. Wenn wir es schaffen sie dann zu besiegen, wirst du noch stärker und kannst dich schneller weiter entwickeln.“ Ich spürte den Blick aus den lila Augen auf mir, doch er schwieg. Was wohl auch besser war, doch seine Zweifel überkamen auch mich. Der Plan, Dans Bakugan Drago zu besiegen, war ziemlich riskant. Zumal er noch stärker werden musste und Hydranoid auch. Trotzdem war ich davon überzeigt, dass mein Bakugan niemals verlieren würde. „Würdest du mich gehen lassen?“ „Wie bitte? Wie meinst du das?“ Ich sah mein Lieblingsbakugan verwirrt an. Was meinte er denn jetzt schon wieder damit? Wohin sollte ich ihn denn gehen lassen? Vor allem: Wie wollte er laufen? Er konnte ja gerade Mal watscheln. „Na ja, ich meine wenn wir mal gegen jemanden mit Doom Karte kämpfen müssen und wir verlieren würden. Ich würde dann in die Doom Dimension gebannt werden...“ Ich lachte leise auf. „Zum einen sind wir die einzigen mit Doom Karten und werden deswegen niemals gegen welche mit Doom Karte antreten müssen um zum anderen können wir nicht verlieren. Also mach dir darüber mal keinen Kopf.“ Ich grinste ihn triumphierend an, doch in Wahrheit hatte er mich zum Nachdenken angestiftet. Was war, wenn wir wirklich mal verloren und er starb? Und wieso brachte er mich andauernd zum nachdenken? (Alice) Ich fühlte mich so schwach. Zu schwach um meine Augen zu öffnen. Ein Gefühl, der vollkommenen Schwerelosigkeit umgab mich und ich dachte, ich sei am fliegen. Oder war ich ohnmächtig geworden und hatte es nur noch nicht mit bekommen? Ich fühlte mich seit die Bakugans auf unseren Planeten gekommen waren öfters so. Einfach nur schwach und schwerelos. War es so, dass ich jedes Mal ohnmächtig wurde? Das fragte ich mich jedes Mal, wenn es geschah und fand doch keine Lösung. Was konnte es denn noch anderes sein? Und da hörte ich es. Ich erkannte die Stimmen nicht, auch wenn sie mir vertraut vorkamen. Es war eine elektrische Stimme. So wie von einem Bakugan, doch von Drago, Tigrerra, Preyus, Skyress oder Gorem war es niemand. „Meister?“ Wer hatte das nur gesagt und zu wem? Ich versuchte mich zu bewegen, doch ich war einfach zu schwach dafür. Noch nicht einmal meine Augen konnte ich öffnen. Ich war einfach nur ein Außenstehender, der nichts als zuhören konnte. Ich war noch nicht einmal ein Zuschauer, der seinen Freunden dann was zu berichten hatte. Ich war lediglich ein Zuhörer, der noch nicht einmal wusste wem er eigentlich zu hörte. Einer, der noch nicht einmal verstand, was er da eigentlich hört. „Was ist denn?“ Die andere Stimme – ich riet es war ein Junge – hatte noch irgendeinen Namen genannt, doch den konnte ich einfach nicht verstehen. Das Bakugan und der Junge unterhielten sich noch etwas, doch ich verstand kein Wort. Ich dämmerte wieder etwas weg. Es war ein Gefühl, als würde man in seinem Bett liegen und gerade erst einschlafen. Erst als ich wieder etwas zu mir kam, konnte ich etwas näheres hören, doch die Stimmen waren immer noch so weit weg. Nein, ich würde sagen, dass sie sich noch weiter von mir entfernt hatten. Sie waren weiter in das absolutes Nichts getaucht, das mich umgab. „Würdest du mich gehen lassen?“ Es war das fremde Bakugan, das sprach. Woher kannte ich seine Stimme nur? Ich kannte sie, das wusste ich, auch wenn die Jungenstimme mir noch bekannter vorkam, doch ich konnte sie keinem Gesicht zu ordnen. „Wie bitte? Wie meinst du das?“ Ich hörte die Verwirrung aus der Stimme des Jungen. Er verstand wohl so wie ich nicht was das Bakugan meinte, wobei ich eine Ahnung hatte. Als das Wesen aus Vestroia gesprochen hatte, hatte ich sogleich an die Doom Dimension gedacht. Meinte es wirklich das? „Na ja, ich meine wenn wir mal gegen jemanden mit Doom Karte kämpfen müssen und wir verlieren würden. Ich würde dann in die Doom Dimension gebannt werden...“ Also hatte ich es richtig verstanden. Es sprach von dem unausweichlichem. Wenn ein Bakugan verlor würde es in die Doom Dimension geschickt werden und dieses Bakugan hatte wohl auch Angst davor wie jedes andere auch. Auch wenn ich eher gesagt hätte, dass es eine Überlegung gewesen war, die allein auf Neugier und nicht auf Angst beruht hatte. Weiter bekam ich nicht mehr mit, weil ich einfach wieder weg driftete... Kapitel 3: Seine eigenen (kleinen) Problemchen ---------------------------------------------- Ich hoffe das Kapitel gefällt euch ^-^ Ich überarbeite die anderen wohl noch einmal um Alice mehr rein zu bringen, weil erst hat sie nur eine Nebenrolle. Wahrscheinlich geht es aber erst so richtig los als Mask seinen eigenen Körper hat. Aber trotzdem viel spaß Kapitel 3: Seine eigenen (kleinen) Problemchen (Runo) „Dieser verdammte Masquerade! Was bildet der sich eigentlich ein? Einfach die armen Bakugans in die Doom Dimension zu schicken?! Der wird noch was erleben! Den machen wir fertig. Für das was er den armen Bakugans angetan hat, wird er bezahlen!“ Ich lief Kreise in meinem Zimmer. Ich konnte diesen Jungen einfach nicht leiden, auch wenn ich endlich mein persönliches Bakugan gefunden hatte und auch Marucho zu Preyus gefunden hatte. Auch Julie und Gorem, doch den größten Fortschritt hatten wir, die Spieler des Schicksals, durch Shun und den Bericht im Labor von Alice’ Großvater, Michael. Micheal, oder besser Hal-G, arbeitete mit Masquerade zusammen und war somit unser Feind, doch wir würden sie nicht gewinnen lassen! „Meine Herrin, jetzt beruhige dich doch wieder. Wenn du den Boden kaputt läufst hilft uns das auch nicht.“ Böse sah ich sie an. „Beruhigen? Beruhigen?! Masquerade ist vielleicht schon wieder dabei Bakugans zu verbannen und ich soll mich beruhigen?“ Ich schreckte zurück. „Tut mir leid, Tig, ich wollte dich nicht so anfahren…“ „Schon gut, meine Herrin, wir sind alle gestresst.“ Auch wenn der größte Stress von uns gefallen war, als Maruchso Preyus wieder bekommen hatte. Das war gestern und doch kam es mir so weit weg vor. Ich seufzte. Wieso konnte ich auch nicht aufhören an diesen blonden Bastard zu denken und mich somit aufzuregen? Allein der Gedanke an ihn brachte mich zum kochen. Ich war sogar so sauer, dass ich Alice, die auf meinem Bett saß, völlig vergaß. Ich schimpfte lieber weiter und sie war auch wirklich still (auch wenn sie was gesagt hätte, hätte ich sie wohl nicht gehört.). „Dieser Bastard! Wieso kommt er nicht aus meinem Kopf raus?“ Ich hörte wie ich aufschrie. „Das darf doch wohl nicht wahr sein! Wenn das so weiter geht verlieren wir noch, aber nein, ich muss ja an den denken! Der denkt doch auch nicht an mich, außer daran, wie er gewinnen kann… Stopp! Was laber’ ich da für einen Schwachsinn?“ Wieder schrie ich auf und trat dieses Mal gegen die Wand, die verdächtig knackte. Ob ich was kaputt gemacht hatte? Hoffentlich nicht, das dürfte dann Masquerade bezahlen! „Du solltest froh darüber sein, dass sich Chan, Billy, Klaus, Julio und Komba jetzt auch gegen ihn gestellt haben. Er ist wieder alleine und es ist nur eine Frage der Zeit bis er verliert. Ich schwöre es dir, meine Herrin, Masquerade und Hydranoid werden untergehen. Wir werden Vestroia gemeinsam retten.“ (Alice) Ich hörte ein Lachen in meinem Kopf. Sicherlich bildete ich mir das nur ein. Wer sollte auch schon in meinem Kopf lachen? Das ging doch gar nicht. Und das Erschreckendste an der Sache war, dass ich die Stimme kannte. Es war Masquerade. Die ganze Sache ging mir wohl eindeutig zu nah. Jetzt bildete ich mir schon ein sein schreckliches Lachen zu hören, wobei das Lachen wohl noch das Sympathischste an ihm war. Wobei er so oder so ein Irrer war. Ich seufzte leise und sah der Blauhaarigen zu, wie sie Kreise lief. Dabei waren wir doch gerade erst von dem Kampf gegen Chan, Julio und Klaus zurückgekommen. Scheinbar gab es für Runo nicht mehr viel anderes mehr als Masquerade fertig zu machen. Sie brauchten dringend Ablenkung. „Runo, jetzt lass es bitte einfach. Tigrerra hat Recht, so kommen wir auch nicht weiter.“ Sie ignorierte mich. Was auch nicht sehr verwunderlich war. Sie war sauer und außer ihren geliebten Daniel würde niemand an sie ran kommen. Wir alle wussten, dass sie Gefühle für den Braunhaarigen hegte, auch wenn sie einen umbringen würde, wenn man es ihr sagen würde. Runo war eben eine Kunst für sich. Sie würde so was wie Liebe nie zugeben. „Runo, wir sollen doch arbeiten …“ Nun sah Runo mich doch an. Ihre Eltern hatten ein kleines Café und dafür, dass ich bei ihnen wohnen durfte, half ich ihnen aus. Man musste sich ja irgendwie erkenntlich zeigen und ich tat das eben indem ich kellnerte. Seit ich dort arbeitete kamen täglich mehr Gäste. Ob das an mir lag? So kam es, dass Runo und ich die Treppe runter gingen und anfingen zu arbeiten. Man konnte richtig zu sehen wie sich ihre Laune besserte. Ein Knurren erklang in meinem Kopf. Ich fing wohl an durch zu drehen. Wenn ich das nicht schon war. „Alice, kannst du bitte einpaar Erledigungen für mich erledigen?“ Ich sah ins Gesicht von Runos Mutter, Mrs Misaki. Sie reichte mir einen Korb und ihr Portmonee und damit ging ich weg. Es war nichts neues mehr für mich, das ich für die Misakis einkaufen musste. Das war eigentluch schon meine Hauptaufgabe geworden. (Mrs Misaki) „Aufgepasst, zwei große Mocca in Anmarsch.“ Meine kleine Tochter strahlte wieder über ihr ganzes Gesicht. Ich hatte schon Angst gehabt, als ich ihre wütende Stimme von oben gehört hatte, aber scheinbar war ja nichts Schlimmes. Pubertät. Mein kleines Mädcehn wurde erwachsen. Alice hatte ich zum einkaufen geschickt und meine Tochter trug nun ein großes Tablett mit zwei Tasse durch das Restaurant. Dazu trug sie über ihre gewohnten Sachen die Schürzte. Ich lächelte leicht. Was für ein Segen es doch war so eine gut aussehende Tochter zu haben. Jetzt brauchte sie nur noch den richtigen Mann fürs Leben uns alles wäre bestens. Meine junge Tochter trug für gewöhnlich ein gelbes T-Shirt, wobei die Schultern frei waren und es mit zwei rose Schnüren hinten am Nacken festgehalten wurde. Ebenfalls braune Schnüre befanden sich verkreuzt über Brust und an den Ärmeln. Über den knappen, weißen Minirock trug sie einen rosanen Doppelgürtel. Die Blauhaarige trug dazu immer weißorangene Kniestrümpfe mit braunen Schuhen. Braune Handschuhe, die die Finger frei ließen, zierten ihre Unterarme. „Bitte alle mal lächeln. Es ist so schön, dass Runo wieder da ist. Unsere kleine Tochter arbeitet in unserem kleinen Café.“ Es knipste bei jedem Mal, als mein geliebter Mann ein Foto machte. Der hellbraunhaarige Mann hatte echt einen Narren an unserer Tochter gefressen. Ob das noch so gesund war? Zumindest konnte sie sich nicht beschweren, dass wir sie nicht genug lieben würden. „Ja, Schatz, und wenn sie nicht währe, würde es hier zugehen wie in einer Geisterstadt.“, stimmte ich meinem Mann zu und brachte ein Tablett zu einem Mann mit Brille. Er hatte einen Kaffee und eine Sahnetorte bestellt gehabt. „Ach übrigens, wo ist denn Alice?“ „Einkaufen.“ Ich lächelte und machte mich wieder an die Arbeit. (Jewls) Singen war schon immer das Größte in meinem Leben gewesen. Abgesehen von Bakugan spielen natürlich, aber das konnte man auch nicht vergleichen; mit singen verdiente ich mein Geld und mit Bakugan konnte man das (noch) nicht. Zusammen mit meiner besten Freundin Jenny waren wir Supersingsoundextravaganza und nach meiner Meinung einfach super gute Bakuganspieler, doch da gab es noch welche – eigentlich ja mehrere, aber egal – die noch stärker waren als wir. Zum einen waren da der kleine, aber süße Marucho und der braunhaarige Dan, von dem Jenny pausenlos rumschwärmte. Was an dem Pyrusspieler nur so besonderes dran war? Ich verstand es nicht. Was wollte eine Aquosspielerin von so einem? Das passte doch schon von den Eigenschaften her nicht. Nein, ich war nicht eifersüchtig! Nein!!! Ich sagte doch bereits, dass es nicht so war. Ich verstand das einfach nur nicht, das war alles. Mehr war da nicht. Ich würde meine beste Freundin behalten, das konnte auch so ein Dan nicht ändern! Auch ich fand so einige Jungs süß. So jemand wie Marucho – wenn er nur älter wäre – wäre einfach knuffig oder auch jemand wie Masquerade… Ich konnte diesen Bastard nicht leiden, aber gut aussehen tat er ja schon. Er sah sogar verdammt gut aus, mit seiner lilanen Hose, seinen schwarzen Schuhen und der weißen Jacke. Alles in allem war er sicherlich der geilste Junge, den ich je gesehen hatte, aber auch der größte Bastard. „Jewls, Jewls, da bist du ja. Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Wo warst du?“ Das Mädchen mit den braunlilanen Haaren viel mir um den Hals. Sie küsste mich kurz auf die Wange – ein Zeichen unserer Freundschaft, die für immer halten würde. „Du wirst nicht glauben wer mir eben begegnet ist.“ Sie klang sie verändert. Fast schon hysterisch. Was wohl vorgefallen war? „Ich hab Dan getroffen!!!“ Das war es also. War eigentlich ja klar gewesen, dass es was mit Dan zutun haben musste. Genervt sah ich sie an und seufzte resigniert. Fing sie jetzt schon wieder von dem an? Ich konnte es langsam nicht mehr hören. „Schieß los.“, brummte ich dann doch. Was man nicht alles für seine Freunde tat… „Ich war doch eben abgehauen, einfach um etwas rum zu laufen und bin dann in den Supermarkt hier in der Gegend gekommen. Und da hat mich das Schicksal zu ihm geführt. Er war wohl gerade für seine Mutter einkaufen oder so ähnlich. Was weiß ich. Jedenfalls lief er mich um. Ist das nicht romantisch?“ genau romantisch. Total. Das war auf das, was ich unter romantisch verstand. Wie eine Irre fing Jenny an mit ihren Armen zu wedeln. Ich bekam Angst. „Wir unterhielten uns was und da habe ich ihn gefragt, ob wir nicht was unternehmen wollen.“ Sie kreischte kurz hysterisch auf. „Ich hab ein Date mit Dan.“ Nun fing sie auch noch an auf und ab zu hüpfen. Freudig sang sie vor sich hin: „Ich hab’ ein Date mit Daniel. Ich hab’ ein Date mit Daniel.“ Und so weiter und so fort. Wenn ich auch so werden würde, wenn ich mich verlieben würde, dann wollte ich mich nicht verlieben. Denn scheinbar war das ja eine Krankheit. Kapitel 4: Love is in the air ----------------------------- Sry, ich wusste nicht wie ich das mit dem Date umsetzen sollte ^-^ und ich wollte dich auch nicht zu lange warten lassen, also ist hier ein Vorgeschmack. Ich hoffe es gefällt dir, also viel Spaß beim Lesen. ^-^ Kapitel 4: Love is in the air (Joe) Mein Blick wanderte durch die Gassen von China. Um genau zu sein befand ich mich in Hong Kong. Meine Mutter wollte mir ja unbedingt etwas zeigen und es war nicht schwer gewesen sie zu überreden, dass wir uns doch auch mal China ansehen sollten. Sie wollte mir am liebsten die ganze Welt zeigen. Wenn sie die Möglichkeiten gehabt hätte, hätte sie mir wohl auch noch Vestroia zeigen wollen (zum Glück wusste sie von Bakugans und all dem nichts.). Eigentlich wollte ich nur nach China um Chan Lee zu treffen, aber das wusste meine Mutter zum Glück nicht. Was sollte sie auch von mir halten? Gerade aus dem Krankenhaus raus und gleich Interesse an einem Mädchen. An einer Pyruskämpferin um genau zu sein. Sie würde noch sonst was von mir denlen und das wollte ich nocht. Mein Blick blieb eben an genau dieser Kämpferin hängen. Sie, mit ihren schwarzen Haaren, die hinten zusammen gebunden waren. Chan würde ich wohl überall erkennen. Mein Herz fing an zu Rasen und das nur, weil ich sie ansah. Das konnte doch nicht normal sein. Ich glaubte jeder andere würde so etwas als ‚Liebe’ bezeichnen, nur leider hatten wir jetzt dafür keine Zeit. Wir waren mitten im Krieg gegen, Naga, Hal-G und Masquerade und da hatten wir Schicksalskrieger einfach keine Zeit für Gefühle. Dabei war ich doch über beide Ohren verliebt. Es war schon lustig. Wo andere, wie ich, ihre Gefühle loswerden wollten, weil sie momentan nur stören würden, würden andere, wie Masquerade, dringend welche brauchen. Ich liebte Chan und diese Gefühle würden mich sicherlich nicht schwächen, aber ich wollte noch keine Beziehung mit der Lee. Auch wenn ich wohl alles für sie gegeben hätte, nur nicht mein geliebtes Bakugan Waiver. Ich wollte sie einfach nicht in Gefahr wissen und das wäre sie, wenn sie bei mir wäre und wir auch zusammen wären. (Chan) Ich sah ihn an und mein Herz schien still zu stehen. Das konnte doch unmöglich Joe sein. War er nicht noch im Krankenhaus? Hätte er mir nicht bescheid gesagt, wenn er vorgehabt hatte zu kommen? Also konnte es nichts anderes sein als eine Einbildung. Ja, genau das war es. Ich bildete mir nur ein, dass Joe da war. In echt war er es natürlich nicht. Das konnte er immerhin nicht. Das war einfach unmöglich. Oder war das ganze nichts weiter als ein Traum? Diese Alternative war auch glaubwürdig, doch das wichtigste an der Sache war, dass es nicht der Realität entsprach. Wobei ein Traum wohl noch anders wäre. Komisch. Dabei war es doch gar nicht so warm für einen Sonnenstich, gefolgt von Wahnvorstellungen. Das mein Joe hier in Hong Kong war, war genauso realistisch wie das sich Masquerade verlieben würde. Also gen null. „Joe?“ Gott, jetzt fragte ich auch noch so einen Scheiß. Das durfte doch nicht wahr sein, doch der Junge, mit den straßenköterblonden Haaren, kam auf mich zu und lächelte. Ich spürte wie ich rot wurde. Also um eine Illusion konnte es sich wohl nicht mehr handeln, aber dann musste es ein Traum sein. Dabei hatte ich das doch gerade ausgeschlossen. Langsam ging ich auf den Jungen zu. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und das bei einer Einbildung … Wie tief konnte man nur sinken? Auf jedem Fall nicht tiefer als ich es schon war, das war sicher. (Joe) „Hey, Chan, schön dich mal so zu treffen. Ich war wirklich nervös davor herzukommen, weißt du?“ Ich versuchte zu lächeln, was mir gnadenlos misslang, doch sie schien es nicht zu stören. Auch sie versuchte zu lächeln, was ihr aber wohl besser belang als mir. Wobei nichts ihr schönes Gesicht verunstalten konnte, auch nicht so ein gezwungenes Lächeln. Sie sah so unglaublich hübsch aus. Was dachte ich da nur? Das war doch totaler … Ich sollte nicht an so was denken. Nicht, wenn Krieg herrschte. Wobei sie sich so oder so in Gefahr begeben würde. Ob wir jetzt zusammen wären oder nicht, war da doch egal… „Ja, ich finde es auch schön dich mal richtig kennen zu lernen, Joe. Was machst du hier?“ Was ich machte? Sie anstarren und mir eine kunterbunte Zukunft mit ihr ausmalen. Eine friedliche Zukunft. Eben eine rosarote Zuckerwattenwelt, nur mir ihr und mir. „Meine Mutter will mir die Welt zeigen, weil ich so lange im Krankenhaus lag, und ich habe sie überredet hier hin zu kommen.“ „Und wieso hast du das gemacht?“ Na um dich kennen zu lernen, du dumme Kuh! Aber das konnte ich wohl schlecht sagen. Ich wollte es aus irgendeinem Grund sagen, aber ich tat es nicht. Was, wenn sie nicht auch so empfand wie ich? (Chan) Ich sah hoch. Die Sonne stand schon tief am Himmel. Also war schon Nachmittag. „Na ja, willst du mit zu mir?“ Er antwortete nicht, also erwartete ich auch nicht, dass er es mir noch verraten würde. Trotzdem wollte ich ihn in meiner Nähe haben. Ich brauchte Joe einfach, doch das durfte er nicht wissen. Ich würde trotzdem gerne mal wissen wie er über mich dachte. Empfand er was für mich? Mehr als Freundschaft? Ich wusste es nicht. Joe, konntest du mir denn kein Zeichen geben? Am Besten eines, das ich mitbekam, sonst nützte mir das Zeichen auch sehr viel. „Ja, gerne.“ Er lächelte nun wirklich und ich fing auch an breiter zu grinsen. Er war einfach so süß. „Du bist süß.“ Stopp! Hatte ich das jetzt wirklich gesagt? Ich spürte wie ich rot wurde. Oh Gott, ich hatte meiner großen Liebe doch wirklich ins Gesicht gesagt, dass ich ihn süß fand. Boden, tu dich auf und verschlinge mich, dafür hatte ich gebetet, doch der Boden ging nicht auf. So ein Mist aber auch. Ich konnte nicht im Erdboden verschwinden. Ich musste da wohl durch. Was er wohl sagen würde? Ich spürte mein Herz schneller schlagen. Das Blut rauschte mir in den Ohren wie Rennwagen, die dicht an mir vorbei gefahren waren. „A-ach echt?“ Auch auf seinen Wangen bildete sich ein rot Schimmer ab. (Dan) „Ich hab’ ein Date. Ich hab’ ein Date. Ein Date. Ja, ein Date, das habe ich.“ Ich war wirklich übernormal glücklich und freute mich einfach auf das Date mit Jenny. Ich war ja so ein Glückspilz. Ich, Daniel Kurso, hatte es doch wirklich geschafft und ein Date mit einer von Supersingsoundextravaganza zu bekommen und dann noch mit meiner geliebten Jenny. Ich war am vorigen Tag – einer der schönsten Tage in meinem Leben, wenn ich ehrlich war – für meine Mutter einkaufen gewesen und da geschah es. Na gut, ich war nicht wirklich stolz drauf, aber im Nachhinein wurde ja alles gut. Jedenfalls lief ich Jenny erst einmal um. Ja, ich weiß, es fing wirklich gut an. Auf jeden Fall unterhielten wir uns – natürlich über Bakugan – und sie hatte mich gefragt, ob wir nicht was zusammen machen wollten. So kam es auch, dass wir nun ein Date hatten. Ob sie sich auch so darauf freute wie ich? Ich hoffte es, aber konnte es nicht glauben. Sie war ein Popstar und ich nur irgendein Bakuganspieler von den Schicksalsspielern. Sie hatte sicherlich ständig irgendwelche Dates und das war mein erstes. Über was sollten wir denn reden? „Da bist du ja.“ Ich spürte wie ich rot wurde. Da stand sie. Jenny. Ihre langen braunlilanen Haare waren hoch gesteckt. Nur einzelne Haarsträhne fielen ihr ins Gesicht. Sie sah einfach aus wie ein Popstar. Eine wirkliche Schönheit. Dabei sah ich mit meiner Jeans und dem roten Hemd so normal aus. „Wartest du schon lange auf mich?“ Ich lächelte und mein Magen fing an zu knurren. Was mich noch mehr in Verlegenheit brachte. Stopp! Ich war doch gar nicht zu spät gekommen. Nach meinem Bakupod zu urteilen war ich sogar zehn Minuten zu früh dort. „Warum bist du so früh dran?“ „Soll ich wieder gehen?“ Sie lachte leise und hell auf. Ich fühlte mich sowohl unwohl als auch wohl. Es war das wunderschönste Lachen, das ich je gehört hatte und doch brachte es mich in Verlegenheit. „Nein, aber lachst du mich etwa gerade aus?“ „Nö.“ Ich klang in ihr lachen ein. Es tat so gut und ich entspannte mich gleich. Liebe war einfach das schönste auf diesem Planeten. „Lass uns doch rein gehen.“ Sie bot mir ihren Arm hin und ich nahm ihn sofort. Vielleicht etwas zu stürmisch, aber ich konnte mich einfach nicht mehr zügeln. Mein Verstand war schon auf Wolke 37246. Warum Wolke 37246? Ganz einfach, Wolke 7 wäre noch zu nah an der Erde gewesen. (Jenny) ich war so nervös wie noch nie. Selbst vor einem Auftritt war ich nie so nervös gewesen. Was, wenn ich was falsch machte? Ich wollte ihn nie verlassen, doch noch weniger wollte ich, dass er mich verließ. Nur konnte ich das nicht beeinflussen. Ich bot ihm meinen Arm hin und lächelte leicht verträumt. Das musste ich immer tun, wenn ich an ihn dachte, aber zum Glück konnte man mir nicht in den Kopf gucken und so wusste das kaum einer. Vielleicht Jewls, weil sie über meine Gefühle für den Braunhaarigen bescheid wusste. Wie konnte sie das auch nicht? Ich textete sie doch ständig von ihm voll. Er nahm ihn und war ziemlich stürmisch. Ich liebte es. Wie ich eigentlich fast alles an ihm liebte. „Dan, ich … ich mag dich.“ Wir gingen in das Blue Eye, ein ziemlich luxuriöses Restaurant. Ob sich Dan das leisten konnte? Auch egal. Notfalls würde ich ihn eben einladen. Sogleich kam eine Kellnerin auf uns zu und wies uns einen Platz zu. Wir setzten uns und ich bemerkte wie rot Dan doch eigentlich war. Hatte ich was Falsches gesagt? Ich hoffte doch mal nicht. „Was hast du?“ „Na ja, also, ich … ich mag dich auch … sehr.“ Nun wurde ich auch rot und sah beschämt in die Speisekarte. Er mochte mich und zwar sehr und ich, ich mochte ihn doch auch sehr. Wieso wurde ich dann rot? Ich müsste doch glücklich und nicht verlegen sein. „Nun ja. Ich muss zugeben, dass ich dich auch sehr mag.“ Ich sah von meiner Karte auf und in seine kupfernen Augen. Sie waren einfach wunderschön ob er mich liebte? So wie ich ihn?! Das hatte er nicht gesagt. Er hatte nur gesagt, dass er mich sehr mochte, doch ob das nun schon Liebe war, wusste ich nicht. Ich betete, dass es so war. Kapitel 5: Über Partys und Frauengespräche ------------------------------------------ Vielen dank für die Kommis, da macht es richtig Spaß weiter zu schreiben.Das ist ein Kapitel, wo es mir ganz besonders viel spaß gemacht hat zu schreiben. Ich mag es ^-^ und ich hoffe es gefällt euch auch. le Kapitel 5: Über Partys und Frauengespräche (Chan) Ich war sicherlich eines der glücklichsten Mädchen der Erde. Warum? Weil mein süßer Joe – leider gehörte er eigentlich nicht mir, weil wir (noch) nicht zusammen waren – bei mir geschlafen hatte. Gut, seine Mutter war ich nicht los geworden, aber so schlimm war das auch nicht, solange Joe bei mir war. Meine Mutter hatte sich tierisch über den Besuch gefreut und sich gleich mit seiner Mutter angefreundet. Wir sprachen die ganze Zeit und wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich wohl gedacht, dass wir beide ziemlich geflirtet hatten. Zum Glück hatten unsere Mütter das nicht mitbekommen. Mütter mussten ja nicht alles wissen. So konnten Joe und ich auch noch den kompletten Tag in China verbringen. Wir hatten uns die ganze Zeit unterhalten und hatten wirklich viel Spaß. Es war wundervoll. Ich hatte ihn ja schon vorher gekannt – anders hätte ich mich auch nicht in ihn verlieben können – aber damals kannte ich ihn nur übers Internet und hatte ihn nie wirklich getroffen. Das war von Gefühlen her was vollkommen andere. Es war besser. Nun war eben alles anders. Es war befreiter und ich fühlte mich wohl. Nur leider hatte er nicht für immer Zeit. Er war seit gut einer Stunde weg – zwar noch in China, aber nicht bei mir, weil seine Mutter ihm und sich noch mehr zeigen wollte – und ich vermisste ihn schrecklich. Liebe war wunderschön, aber so was grausames. Wenn ich bei ihm war, war ich einfach glücklich und wenn er nicht da war, war ich tot unglücklich. Ich würde Joe sagen was ich für ihn empfand. Mehr als mein Herz brechen konnte er nicht. So schlimm das auch war, er musste es wissen. Wer nicht kämpfte konnte auch nicht gewinnen und ich wollte gewinnen. Ich wollte mit ihm zusammen kommen. Egal was das bedeutete. Noch hatte ich ja eine Chance, weil er noch hier in China war und er versprochen hatte wieder zurück zu kommen. Am Abend ... (Marucho) Ich war froh darüber, dass Julie bei uns wohnen durfte, keine Frage, aber es gab solche Momente in denen ich sie lieber bei Runo abgesetzt hätte. Was dachte sie von mir was ich war? Ein Mädchen? Nein, ich war ein kleiner, elfjähriger Junge, der es liebte Bakugan zu spielen und zu den Schicksalsspielern gehörte, aber doch kein Mädchen. Wir brauchten alle Ruhe, die wir kriegen konnten, für unsere weiteren Kämpfe gegen Masquerade, aber mit diesem Mädchen im Haus war einfach nicht an Ruhe zu denken. Erst beschuldigte sie Shun zu Masquerade zu gehören und dann … na ja, auch egal, das Fazit dieses Tages war eine kleine, private Party bei mir zu Hause. Dan hatte schon fast unser ganzes Büffet aufgefuttert – ich fragte mich wie er das in so kurzer Zeit schaffen konnte, weil unsere Party noch nicht einmal eine Stunde lief und er doch vor kurzem erst Essen gewesen war und zwar mit seiner Jenny. Ob er nun mit ihr zusammen war oder nicht, wollte er mir einfach nicht verraten. Ob Shun was wusste? –, Drago und die anderen Bakugans unterhielten sich über Gott und die Welt auf dem kleinen Couchtisch – natürlich so, dass Shuns Großvater es nicht mitbekam –, Shun unter hielt sich mit eben diesem und meinem Butler und die Mädchen waren irgendwohin verschwunden. Wo die wohl wieder steckten? (Alice) Mein Blick ruhte auf dem riesigen Bildschirm von Marucho. Zwei Feldchen, die zusammen die ganze Größe des Bildschirms beanspruchten, waren geöffnet. Auf der linken Seite konnte ich unsere Superstars, die Supersingsoundextravaganza, Jewls und Jenny, erkennen, in dem daneben befand sich Chan Lee, die Spielerin des 3. Rangs. Also waren nur Mädchen anwesend, denn Runo und Julie standen rechts und links neben mir. Ich wusste nicht wieso, aber ich fühlte mich so fehl am Platz, dabei war ich doch auch ein Mädchen. Ich sollte wohl eher froh sein, dass Runo mir wieder vertraute und sie mich dabei lassen ließen. War ich nicht Vertrauenserweckender als Chan? Sie und die Mädchen von Supersingsoundextravaganza hatten schon einmal für Masquerade gearbeitet und ich noch nie. „Hey, Mädels, seid mal ehrlich.“ Es war Jenny, die sprach, und alle Blicke waren auf sie gerichtet. Was jetzt wohl kommen mag? „Welchen Jungen findet ihr am süßesten. Ich meine jetzt mal abgesehen vom Charakter. Einfach nach dem Äußeren.“ Wen ich am süßesten fand? Das wusste ich gar nicht. Ich hatte mir nie den Kopf über so was zermalmt. War das nicht normal? Mussten denn alle Mädchen immer nur an Jungs denken? Ich ließ alle Gesichter der Jungs in meinem Kopf noch einmal Revue passieren. Das erste Gesicht, das mir einfiel, gehörte zu Klaus von Hertzen. Ich mochte sein weißblaues Haar und ich fand schon, dass er gut aussah. Vielleicht sogar der Beste, wenn man sich mal die Konkurrenz, Dan, Billy, Joe, Marucho, Christopher, Julio und Komba ansah. Der einzige der mit Klaus vielleicht mithalten konnte war Shun. Das war zumindest meine Meinung. Ich spürte wie etwas in mir wütend wurde. Das war komisch. Es war als habe ich irgendwen vergessen und ein Teil von mir wollte, dass ich auch ihn in meine Überlegungen einbezog. Nur wen? Ich kam einfach nicht drauf. „Also ich finde, dass Dan der süßeste Junge überhaupt ist.“, fuhr Jenny fort und man sah wie sie rot wurde und ins Träumen geriet. „Und ihr? Nun sagt schon.“ Dieses Mädchen war einfach schrecklich neugierig und hyperaktiv. „Aber zum Glück gehört Dan ja mir.“, mischte sich Julie kichernd ein. „Kann man auch mehrere sagen? Ich meine, es ist wirklich schwer sich auf einen zu beschränken. „Dan, Shun und Billy sehen alle so gut aus.“ Sie wurde knall rot in ihrem Gesicht. Ich wusste, dass sie es niemals gesagt hätte, wenn ein Junge anwesend gewesen wäre. So konnte sie sich sicher sein, dass niemand außer uns erfahren würde, dass sie ihren Freund aus Kindertagen süß fand, aber Billy sah wirklich nicht schlecht aus, nur nicht so gut wie Klaus. Wobei Julie und Billy so süß zusammen wären. „Was habt ihr alle mit eurem Dan?“ Ich hörte wie Jewls lachte. Scheinbar stand sie nicht auf Dan. Das freute mich, denn ich wusste, dass mindestens Runo auch noch Gefühle für den Braunhaarigen hegte. „Also ich finde ja Marucho ziemlich süß, aber er ist einfach zu jung. Dieser Schwarzhaarige mit den langen Haaren, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden sind. Ich meine den, der eben bei euch war -“ Ach ja, Shun war ja eben noch da gewesen als Jenny und Jewls on gekommen waren. Er hatte keine Lust gehabt oder so, jedenfalls war er gleich wieder raus gegangen. Scheinbar nicht ohne bei Jewls eine Spur hinterlassen zu haben. „Shun.“, unterbrach Julie sie gut gelaunt. „Shun. Der ist auch total süß.“ Ja, Shun sah gut aus, aber auch er konnte Klaus nicht das Wasser reichen. Also stand Jenny auf Dan, Julie – wie ich wusste – auf Billy und Jewls, wenn sie nicht doch auf Marucho stand, auf Shun. Da gab es zumindest nicht solche Schwierigkeiten, wie Zickenterror. Ich hasste Streit und war froh wenn alles friedlich war. „Also für mich gibt es nur Joe.“, erzählte die Chinesin und wurde gleich wieder rot. Scheinbar war es uns allen peinlich über so etwas zu sprechen. „Jetzt seid ihr aber dran. Runo? Alice? Wen findet ihr süß?“ Ich war schon was froh, dass die Mädchen meine Auswahl noch weiter geschrumpft hatten. Erst jetzt merkte ich, dass Klaus für mich der hübscheste Junge von allen war. „Klaus von Hertzen.“ Es war nicht mehr als ein Flüstern, doch alle hatten es verstanden. Nun fehlte nur noch Runo und bei ihr wusste ich es. Wieso sagte sie dann nichts? (Runo) Musste ich jetzt wirklich sagen, wen ich süß fand? Ich wollte nichts sagen, aber die anderen hatten das doch auch getan, also war ich verpflichtet es auch zu sagen, zumindest hatte ich das Gefühl, als wäre ich das. Doch genau da lag das Problem. Als Jenny uns gefragt hatte, welchen Jungen wir, ganz nach dem Äußerem (!), am gut aussehendsten fanden fiel mir sogleich nur ein Junge ein. Ein Junge, den ich noch nicht einmal ansatzweise gut aussehend finden dürfte! Ich hatte sogleich an Masquerade gedacht. Wieso nur? Er war unser Feind, aber auf der anderen Seit ging es hier bei doch nur um das Äußere, oder etwa nicht? Aber der Feind durfte nicht gut aussehen. Das konnte er nicht. Die Feinde aus dem Filmen waren immer einfach zu erkennen, weil sie meistens fies und bösartig aussahen. Sie sahen aus, wie ihr Charakter war, doch leider war das kein Film. Es gab keine klare, sichtbare Linie, die die Bösen und Lieben vom Äußeren von einander unterschied. Es unterschieden sie nur der Charakter und die Taten, die sie vollbrachten. „Runo? Nun sag schon. Wen von unseren Jungs findest du am heißesten?“ Konnte Julie nicht einmal die Klappe halten? Scheinbar nicht. Jedenfalls fing sie wieder an mich tierisch zu nerven. Stopp! Sie hatte doch gesagt, von unseren Jungs, also war Masquerade doch eigentlich nicht mitgezählt, oder? Ich hoffte es, glaubte aber nicht wirklich daran. „Nur nach dem äußeren?“ Ich fragte lieber noch einmal nach, sicht dass ich was falsch verstand. Was Falsches sagen würde ich ja so oder so. Es war ja so schon peinlich genug, dass ich an Masquerade gedacht hatte, aber war es für Julie nicht mindestens genauso peinlich vor uns zuzugeben, dass sie Billy süß fand? Nein, wohl eher nicht. Billy stand nun wieder auf unserer Seite und Masquerade war unser größter Feind und ein Monster. Und das würde er auch immer bleiben! „Ja, Runo, nur nach dem Äußeren. Du kannst jeden sagen, den du wirklich am best aussehendsten findest. Du musst nur ehrlich sein.“ Das war Chan. Kein Wunder, jeder wollte, dass ich ihre Vorstellung, ich würde Dan lieben, bestätige. Zumal ich Dan noch nicht einmal liebte. Wie sie wohl reagieren würden, wenn sagen würde, dass ich statt ihn den Blonden heiß fand? Ich seufzte noch einmal. „Masquerade…“ (Alice) Mir war so als müsste ich rot werden, doch wieso? Ich war doch nicht angesprochen, also wieso fühlte ich mich so? Dieses Gefühl durchströmte mich auf eine unnatürliche weise. Es war so tief in mir, dass ich es kaum wahrnahm, doch es war in mir. Es war da, das wusste ich einfach. Ich war nicht rot geworden – das wäre ja noch schöner –, aber es fühlte sich so eigenartig an. Ich fühlte mich angesprochen und noch dazu peinlich berührt. Was sollte das? Gut, fand sie eben Masquerade heiß, aber ich war nicht Masquerade. Wieso fühlte ich mich dann immer angesprochen, wenn sein Name fiel?… Stopp! Masquerade! Genau den hatte ich vergessen, dabei sieht er ja wirklich gut aus. Gleich fühlte ich mich, als müsste meine Rötung noch steigen, dabei gab das alles doch gar keinen Sinn. Ich gab für mich selbst keinen Sinn mehr. Langsam zweifelte ich wirklich daran, ob es mir gut ging. Sollte ich Runo mal fragen? Es konnte doch nicht normal sein, dass man sich fragte wer man eigentlich war, oder? (Masquerade) Ich sah durch Alice’ Augen, was sie sah, und das ohne, dass sie es mitbekam. Eigentlich war das ziemlich praktisch. Ich wusste immer was die Schicksalsspieler machten und sie hatten keine Ahnung. Auch als die blauhaarige Runo Alice im verdacht hatte eine Spionin von mir zu sein, hatte ich keine Angst. Sie war keine Spionin. Ich war sie und sie war ich. Damals hätte ich am liebsten gelacht. Das Mädchen hatte ja keine Ahnung wie nah und doch so weit weg sie eigentlich gewesen war. Ich spürte wie ich rot wurde, als Runo meinen Namen ausgesprochen hatte. Eigentlich fand ich das langweilig. So ein Mädchenkram eben. Etwas das keinen dreizehnjährigen Jungen interessieren würde. Vor allem nicht, wenn dieser Junge zum größten Teil nur aus Energie bestand, aber das mein Name fallen würde war wirklich unglaublich und dann auch noch von Runo. Dabei hatte sie sich doch die ganze Zeit über mich aufgeregt. Sie hasste mich und das aus guten Grund. „Oh ja, Masquerade ist wirklich unglaublich süß.“ Bildete ich mir das nur ein oder waren plötzlich alle Mädchen Runos Meinung. Dabei hätte ich wetten können, dass sie sie jeden Augenblick ausgelacht hätten. Ob das ein Trick war? Nein, unmöglich. Immerhin wusste sie gar nicht, dass ich mithören konnte. „Ach, Runo. Ich wusste ja gar nicht, dass du so einen guten Geschmack hast.“ Die Kleine von dem Supersingsounddings – ich glaube sie hieß Jenny – schien zu strahlen. Spinnten diese Mädchen denn total? Wenn sie es vergessen hatten, ich war der Feind! Ich sollte ihnen besser noch einmal auf die Sprünge helfen von wem sie hier sprachen, in dem ich ihre Bakugans in die Doom Dimension verbannte. Kurz dachte ich an das Gespräch mit Hydranoid. Immer wenn ich an die Doom Dimension dachte, musste ich daran denken, doch diesen Gedanken verdrängte ich schnell wieder. So weit, dass Hydranoid in die Doom Dimension geschickt würde, würde es niemals kommen. Mein Blick schweifte über die Gesichter der Mädchen und blieb an Runo hängen. Ich hatte das Gefühl … Gut, ich konnte dieses Gefühl einfach nicht erklären. Ich wusste nicht was das für ein Gefühl war. Ich wusste, dass mein Herz anfing schneller zu schlagen, doch nicht wieso. Was sollte dieser ganze Schwachsinn? Ich biss mir auf die Lippe und spürte wie Alice zusammen zuckte. Ein metallischer Geschmack machte sich in meinem Mund bemerkbar; wir bluteten. Runo sah auf den Boden und ich wollte sie umarmen. Verdammt, was war nur los mit mir? Dann fand sie mich eben gut aussehend, das würde auch nichts ändern. Immerhin bin ich Masquerade und sie hasste mich! Sie musste mich hassen und ich sie. So einfach war das ganze. Ende der Diskussion. Kapitel 6: Gute Nacht und Träume süß ------------------------------------ Hi, lang und lahm ... na ja, dieses Kapitel basier zu 80 % auf Folge 26. Der traum von Runo ist toll ;D Also viel spaß beim lesen und vielen Dank für die Kommis Kapitel 6: Gute Nacht und Träume süß (Masquerade) Die Sonne schien auf die kleine Stadt herab, in der ich mich befand. Um genau zu sein war es eine kleine Stadt in Italien. Ich hörte die Glocke der Kirche läuten bevor die Zeit anfing still zu stehen. Ich stand auf dem Marktplatz der kleinen Stadt und die Dimension baute sich um mich herum auf. Vor mir stand Julio und ich fing an zu grinsen. Er hatte keine Chance gegen Hydranoid und mich, aber das wusste er nicht. Mir konnte es egal sein. Ich wollte nichts weiter als sein schwaches Tentaclear in die Doom Dimension schicken um mein geliebtes Hydranoid so zu stärken. Das war der Plan und so würde es auch geschehen. Uns konnte einfach niemand schlagen. Julio sah auch mich an und das Spiel ging weiter. Es war wohl einer der leichtesten Kämpfe meines Lebens. Eigentlich hatte ich mir von dem Hoaskämpfer mehr erwartet, immerhin war er auf dem 4. Platz der Bakuganrangliste, aber es war einfach nicht anders zu erwarten, dass ich und Hydranoid gewannen. Wie schon gesagt: Niemand würde uns jemals schlagen können. Die Zeit lief weiter. Die Glocke fing wieder an zu läuten und die Menschen um uns herum liefen weiter, als Julio zusammen brach. Tze und so was nannte sich superstarken Muskelprotz. Das war doch lächerlich. Und wie diese kleinen Würmchen von Menschen sich gleich um ihn scharrten. Die Menschen waren eben alle gleich. Wie die Assgeier machten sie sich über Sonderbarkeiten, die nicht an der Tagesordnung standen – wie zum Beispiel das plötzliche Umkippen eines muskulösen Jungens –, her. Ich hatte mich mit dem Rücken zu ihm gedreht um diese lächerliche Szene nicht noch länger mit ansehen zu müssen. Das wäre ja noch schöner. Ich hatte besseres zu tun, als diesen Würmern zu zusehen. „Gute Nacht, Julio.“ (Runo) Zum Glück war heute geschlossen. Ich fühlte mich einfach schrecklich. So viele Bakugans hatte ich schon an die Doom Dimension verloren und dann fand ich auch genau unseren größten Feind, Masquerade, so gut aussehend. „Sieht so aus als hätte ich kaum noch Bakugans…“ ich klang so weit weg, wie ich mich fühlte. Ich sah auf meinen kleinen Korb mit fünf Bakugans herab und seufzte. Meine kleine Tigrerra saß daneben. Tigrerra war mein Heaosbakugan und ein Tiger. Ich liebte es, aber genau deswegen hatte ich ja auch Angst um sie. Ich hatte schon so viele Bakugans an Masquerade verloren und ich würde es einfach nicht aushalten, wenn ich sie auch noch verlieren würde. Auch wenn ich immer so stark tat, ich war es einfach nicht. Das schlimmste war, dass ich es nicht als das Schlimmste empfand. Ich fand es viel schlimmer, dass ich an diesen Idioten von Masquerade denken musste. Ich drehte mich von meinem Bett und dem Korb weg und sah auf das Bild von mir, auf dem ich mit dem Korb voller Bakugans zu sehen war. Ein Bild, das es so wohl nie wieder geben würde… „Ich darf einfach nicht verlieren.“ „Keine Sorge, Runo.“ Die hatte leicht zu Reden. Dabei ging es bei der ganzen Sache doch nur um ihr Leben. Merkte sie das nicht? Wie konnte man nur so blind sein? War das Selbstmord für Anfänger? Aber es gab doch einen Weg um sie zu retten. Dieser Weg war ganz einfach. Ich würde einfach kein Bakugan mehr spielen und so würde ich auch nicht verlieren können. (Chan) Mein geliebter Joe war soeben mit dem letzten Flieger zurück nach Japan geflogen und ich hatte es ihm nicht gesagt. Ich hatte ihn dorthin gebracht und lief nun durch die Straßen Hong Kongs. In Gedanken war ich nur bei Joe. Es musste verboten werden so gut auszusehen. Wobei ich zugeben musste, dass ich auch an das Gespräch mit den Mädels vom Vorabend denken musste. Runo hatte gesagt, dass sie Masquerade heiß fand und ich musste ihr wohl oder übel zustimmen, denn der Blonde sah wirklich übernormal geil aus. In diesem Moment spürte ich es. Er war hier. Der Blonde war ganz in der Nähe. Ich war wohl zusammen gezuckt. Auch egal. Ich rannte in eine Gasse. Es musste mich ja nicht gleich jeder sehen und er würde mir so oder so folgen. Das wusste ich. Zu viel Publikum war noch nie gut gewesen. Ich drehte mich zum Eingang der Gasse und sprach schon beim drehen, in einer für mich gewohnten Angriffshaltung. „Was willst du?“ Ich sah Masquerade genau ins Gesicht. In die Augen konnte ich nicht sehen, da er immer seine Maske trug. Doofes Ding. Ich spiegelte mich auch noch darin. „Ich wollte dich einfach nur wieder sehen, Chan.“ Wer’s glaubte, wurde selig. Runo hatte ja so Recht gehabt. Dieser Junge sah wirklich verboten gut aus und er war der Feind. Vielleicht machte das ihn nur noch attraktiver, ich wusste es nicht. Es war mir auch egal. Ich bemühte mich, ihn zu hassen. Lieben tat ich ja eh Joe. „Ich glaube dir kein Wort, Masquerade.“ Das konnte er jemand anderes erzählen, aber doch nicht mir. Was dachte er mit dem er da sprach? Einem Kleinkind? „Und jetzt spuck’s aus.“ Er grinste und fing leicht an zu kichern. Ich konnte mir nicht helfen, aber ich mochte dieses Kichern. Das war schrecklich! Ich versuchte mir so gut es ging nichts anmerken zu lassen, aber ob es wirklich funktionierte konnte ich einfach nicht sagen. Dann mussten wir das eben auf die harte Tour schaffen. „Wenn ich gewinne, beantwortest du mir meine Frage.“ Ich zog meine Feldkarte und war bereit zum Kampf. Masquerade würde nicht nein sagen, dieser Typ war er einfach nicht. Er würde keinem Kampf aus dem Weg gehen und das würde sein Verderben sein. Auch er zog seine Karte. „Bakuganfeld, öffnen.“ Die Welt um uns herum leuchtete als wir in die andere Dimension gesaugt wurden. Ein ganz normaler Vorgang beim Spiel und das würde sein letztes Spiel werden. Dafür würde ich schon noch sorgen! (Tigrerra) Irgendetwas stimmte doch mit meiner Meisterin nicht. Sie wirkte so traurig und auch ich konnte sie einfach nicht trösten. Egal wie viel Mühe ich mir auch gab, es änderte rein dar nichts. Was sollte ich denn noch machen? Wieso sagte sie mir denn nichts? Ich war doch ihr Bakugan. Ihre Freundin. Mir konnte sie doch anvertrauen, was ihr auf dem Herzen lag. Es war nicht gut, alles in sich rein zu fressen. „Tigrerra,“ Sie sah mich an und lächelte verbissen. „Ich bin so froh, dass du mein Bakugan bist.“ Jetzt musste ich einfach nachfragen was los war. Es ging einfach nicht mehr anders. Ich konnte das nicht mehr länger mit ansehen. Das was nicht stimmte war mehr als nur offensichtlich. „Kann es sein, dass dir was fehlt, Runo?“ was für eine doofe Frage, das doch war. Erst sah sie verwirrt aus, doch dann schüttelte sie hektisch den Kopf. Eine Spur zu hektisch, wenn man mich fragte. Sie verneinte meine Frage. „Nein, gar nichts.“ Ich sah sie an. Wem versuchte sie was vor zumachen? Scheinbar mir. Trotzdem wollte ich sie nicht weiter nerven, sondern beendete das Gespräch mit einem nicht ganz überzeugtem „Gut“. (Masquerade) Wir waren mitten im Kampf und ich konnte mich einfach nicht drauf konzentrieren. Mit meinen Gedanken war ich die ganze Zeit bei Runo und so war es auch gekommen, dass ich den ersten Kampf verloren hatte. Ein Punkt, der mir vollkommen egal war. Es ließ mich eben ganz kalt. Zum einen konnte sich Chan ruhig in Sicherheit wiegen und zum anderen würde ich so oder so gewinnen. Das war eine Tatsache, die nichts ändern könnte. Als ich wieder zu der Pyruskämperin sah machte sie gerade ihre gewohnten Handgriffe zum Bakugan schmeißen. Wollte sie eigentlich Bakugan spielen oder lieber jemanden zusammen schlagen. Bei diesen Bewegungen war ich mir niemals sicher. „Bakugan, Kampf.“ Der Ball titschte auf das Spielfeld auf und klappte auf. „Pyrus Warius, stand.“ Das Bakugan erschien. Ich war nicht im Geringsten beidruckt über das Feuerbakugan. Würde es noch spannend werden? Jetzt war ich wenigstens dran. „Bakugan, Kampf.“ Ich musste mein geliebtes Bakugan nicht werfen, dafür hatte ich eine Maschine am Arm. „Hydranoid, stand.“ Mein kleiner lieblings Drache entfaltete seine ganze Pracht. Ich war wirklich unglaublich stolz auf ihn, aber das würde ich niemals zugeben. Ihr lächerliches Warius hatte 350g und mein Kleiner 450g, doch sie hatte noch was in der Hinterhand. Genauso wie ich. Sie lächelte triumphierend. „Gleich gehörst du mir.“ Dachte sie, dass ich sie nicht verstehen konnte? Da irrte sie sich aber gewaltig. Ich war eben nicht so wie diese lächerlichen Menschen. Ich war nicht so durchschnittlich. Ich war ja noch nicht einmal ein richtiger Mensch. „Torkarte, öffnen. Dreifachkampf.“ Die Karte unter uns fing an zu leuchten. Das war also ihr lächerlicher Plan. Ein Plan, der zum scheitern verurteilt war, aber sollte sie es doch ruhig versuchen. Vielleicht würde es ja noch lustig werden. „Entschuldige, aber du bist am Ende.“ Gott, ich hätte fast angefangen zu lachen. Das ganze erheitete meine Stimmung und lenkte mich wirklich etwas von Runo ab. Wenn nicht viel, aber immerhin etwas. „Bakugan Kampf! Centipoid, stand.“ Das nächste Bakugan landete auf dem Spielfeld und erschien. Der kleine Pyruswurm richtete sich auf. Lächerlich. „Und jetzt pass auf und lerne.“ Mal schauen für wen das eine Unterrichtsstunde werden würde. Der Bakupod meldete sich zu Wort. „Centipoid und Warius haben einen Powerlevel von 690g.“ „Tut mir leid, Masquerade, aber dein Hydranoid ist schon aus dem Rennen. Angriff!“ Die beiden Bakugans wollten angreifen und ich dachte wieder kurz an das gestrige Gespräch der Mädchen. Ich und süß? Das war doch einfach idiotisch! Ich würde ohnen zeigen wie „süß“ ich war. Ich kicherte wieder leise. Dieses Mädchen fing an mich zu amüsieren. Scheinbar war sie verwirrt darüber, dass ich lachen musste. „Wie bitte?“ Ich war wieder voll in meinem Element. „Fähigkeit aktivieren, Oreganorache.“ Der lilablaue Nebel fing gleich an Chans Bakugans zu umhüllen, als ich die Karte warf. „Was sagst du denn dazu?“ Wieder war es der Bakupod der sich zu Wort meldete. Diese Dinger waren in vielen Dingen praktisch. „Fähigkeit aktiviert. Hydranoid Poweranstieg um 100g. Powerlevelabfall der Gegner um 100g.“ Und das war für jedes der beiden 100g. also insgesamt 200g. „Hey, Chan, vielleicht solltest du deinen Bakupod noch mal überprüfen.“ Ich war wirklich in meinem Element. Ich liebte es zu gewinnen und das tat ich auch. „Berechnung abgeschlossen. Hydranoid hat jetzt 550g.“ Und ihre nur 490g. Ich streckte meine Hand aus. Oh, es machte so spaß zu gewinnen. „Hydranoid, los jetzt und mach es kurz.“ Und damit ging es erst richtig los. Die Aufwärmrunde war vorbei. „Jetzt bist du dran.“ Und damit schlug mein geliebter Hydranoid mit dem Schwanz zu. Die beiden Bakugans wurden gleichzeitig in die Doom Dimension verbannt und ich hatte gewonnen. Das Tor am Himmel, in das die Bakugans gesaugt worden waren, schloss sich wieder. Mein Bakugan kam zurück auf meine Hand als Chan aus dem staunen nicht mehr raus kam. Tja, Kleine, so spielte man Bakugan. „Das ist unmöglich. Du hast das mit nur einem Zug gemacht.“ Nichts war unmöglich. Zumindest nicht für mich. Ich fing Hydranoid auf. Ihn würde ich wohl niemals fallen lassen, aber eine Sache hatte ich jetzt bei diesem Kampf nicht verstanden. Wieso hatte ich mir vorgestellt, dass es nicht Centipoid und Warius gewesen wären, die ich in die Doom Dimension geschickt hatte, sondern Runos geliebtes Tigrerra? Es hatte wehgetan, aber an meiner arroganten Fassade nichts geändert. „Oh, ich habe mich gerade erst warm gemacht, meine Liebe. Bakugan, Kampf.“ Und schon ging die nächste Runde los. Dieses Mal gegen ihr Fortress. „Hydranoid, stand.“ Mein Kleiner entfaltete sich wieder und es schien Chan nicht zugefallen. Allein das gefiel mir schon wieder und wie es mir gefiel. „Torkarte öffnen. Jetzt benutze ich meine Fortress Charakterkarte.“ Das wurde doch lächerlich und auch, dass ihr Powerlevel sich auf 740g steigerte juckte mich nicht die Bohne. Es war nichts besonderes und schon gar nicht was außergewöhnlich gutes, das ihr den Sieg gebracht hätte. Wieder hatte ich Tigrerra vor Augen und nicht das Pyrusbakugan. Was war hier los? Normal konnte das nicht sein. Ob ich Hal-G mal danach fragen wollte? Wohl eher nicht, der wäre der Letzte, der mir bei so was helfen konnte. Gut, Naga wäre noch unqualifizierter, doch der war auch ein Bakugan. „Seht nur wie meine magischen Kräfte steigen.“ Das Bakugan kam endlich aus seiner sitzenden Haltung raus und stand auf. Es fing an rot zu leuchten. Tze, und da sagten alle ich sei arrogant. Hatten die noch nie Fortress gesehen? Scheinbar nicht. Dagegen war ich ja wirklich harmlos und das musste schon was heißen. Scheinbar sah mein Hydranoid das genauso wie ich. „Was für ein Dummkopf.“ Oh ja, aber wer konnte es ihnen verübeln? … Ich! „Du bist hier der Dummkopf. Jetzt pass mal auf.“ Die Chinesin zog eine Karte. Wow, wie beeindruckend. Sie konnte Karten ziehen. Jetzt war ich aber beeindruckt. „Wutanfall.“ Das Gesicht des Bakugans veränderte sich in eine vor Wut zerrissene Fratze. Wäre es sehr dreist gewesen, wenn ich gegähnt hätte? Fortress’ Power erhöhte sich um 100g währen Hydranoids Power um 50g absank. „Die lodernden Flammen der Wut von Fortress werden dich verbrennen, Hydranoid.“ Billig. Einfach nur billig. Nicht nur, dass es in der dritten Person von sich sprach, nein, jetzt zog es auch noch seine Schwerter und lachte. Nun war ich endlich wieder dran. Wurde aber auch Zeit. Ich hatte schon Angst einzuschlafen, dabei sah ich immer noch Runo und Tigrerra vor mir, statt Chan und Fortress. Das Eigenartigste an der Sache war nur, dass mein Herz anfing schneller zu schlagen und das obwohl sie noch nicht einmal wirklich dort war. „Fähigkeit aktivieren, Verbindungsschild.“ Wieder kam aus meiner Karte, die ich soeben geworfen hatte, der Nebel und umhüllte das Pyrusbakugan und das Leuchten hörte sofort auf. Uh, Chans entsetzter Blick war Gold wert. „Meine Verbindungsschildfähigkeit erlaubt es mir all deine Power, die du während unseres kleinen Spiels gewonnen hast, zu stehlen. Was hälst du davon, Chan?“ Noch während ich sprach und es ihr versuchte zu erklären, machte sich der Nabel auf den Weg in Hydranoids Maul und ließ sein Powerlevel auf 870g steigen. „Das ist unmöglich.“ Tja, Fehler. Nichts war für mich, Masquerade, unmöglich. Wann würden sie das endlich verstehen? „Wenn du gedacht hast, das wäre heiß, dann probier’ das hier.“ Mit dem nächsten Energieball schickten wir Fortress in die Doom Dimension. „Du hast gewonnen. Dieses Mal.“ Sie brach zusammen. Nicht nur dieses Mal, meine Liebe. Du warst doch erst Nummer Zwei. Ich kicherte. Das war ja ein Kinderspiel gewesen. Aber was Runo wohl jetzt tat? Stopp! Wieso dachte ich jetzt gerade an die? In diesem Moment wünschte ich mir das erste Mal, dass ich mit Alice reden könnte. Nur wieso? (Dan) Wir saßen in dem Café von Runos Eltern. Mit wir meinte ich, Marucho, Julie, Alice, Runo und mich. Natürlich noch unsere Bakugans. Die würden wir doch niemals alleine lassen. Sie hauten ja so schon oft genug ab, da musste man das nicht noch unnötig provozieren. Wir waren geschockt. Was laberte Runo denn da nur? Das konnte doch nicht ihr Ernst sein, oder doch? Nein, das meinte sie nicht ernst! Das konnte sie einfach nicht ernst meinen. Das war unmöglich. Einfach ausgeschlossen. „Was war das?“ Ich musste einfach noch mal nachfragen. Und auch Marucho konnte es nicht ganz glauben. „Ja, kannst du das noch mal wiederholen, Runo?“ Was strahlte sie denn so? Das machte mir wirklich Angst. War sie atomar verstrahlt worden? Denn es gab doch gar keinen Grund um so glücklich zu sein. „Ich sagte, von jetzt an, werde ich nicht mehr Bakugan spielen.“ „Warum? Das gibt doch gar keinen Sinn.“, schaltete sich nun auch Julie ein. Sie verstand es genauso wenig wie ich. Ich war natürlich am meisten geschockt oder eben am wenigsten, dafür aber sauer. Was dachte sie sich uns einfach jetzt zu verraten? „Was ist denn los? Ich erinnere mich an Zeiten, in denen du es nicht einen Tag aushalten konntest ohne ein Spiel.“ Pah, und die wirkte so unbekümmert, als würde sie das ganze nichts angehen. Das konnte doch nicht wahr sein! Es ging vor allem sie was an. „Keine Sorge. Das ist halb so wild, Leute.“ Halb so wild? Das konnte sie ihrer Oma erzählen aber doch nicht uns. Sie verriet uns! Uns, ihre Freunde. Wir brauchte sie doch … „Ich möchte zu gerne wissen, warum du deine Meinung geändert hast.“ Nicht nur du Marucho, ich auch. „Ach, ich weiß nicht, es ist schwer zu erklären.“ Was denn nun? Wusste sie es nicht oder wusste sie nur nicht wie sie es uns erklären sollte? Und ihre eigenartige Handbewegung machte das Verstehen nicht noch leichter. „Aber ich habe meine Entscheidung getroffen und das war’s.“ Damit ging sie davon. Ich wollte sie noch aufhalten, aber sie war schon weg. Sie war so ein … Nun waren alle Blicke auf Alice gerichtet, die von Marucho soeben angesprochen worden war. Er vermutete – wie wohl wir alle –, dass noch mehr dahinter steckte. „Ich weiß nicht, ob das irgendwas zu bedeuten hat, aber in letzter Zeit war sie irgendwie traurig.“ Alice sah auf den Boden. Ob sie sich Schuldgefühle machte? Na hoffentlich nicht. Das konnten wir nicht gebrauchen. Alice fühlte sich ja schon wegen ihrem Großvater schlecht und wegen Runo sollte sie das nicht auch noch. Ich für meinen Teil sah wieder Runo hinterher. Ich verstand sie einfach nicht. „Hat sie dir irgendwas erzählt, Tigrerra?“ Julie fing nun an Tigrerra zu befragen. Stimmte. Vielleicht wusste Runos Bakugan ja eher was mit ihr los war, aber wirklich viel Zuversicht hatte ich da nicht. „Nein, nicht dass ich wüsste.“ Wie ich es mir schon gedacht hatte. Der Tiger wusste auch nichts. Ich bekam vor lauter Nachdenken Hunger … Ich sah eher flüchtig raus. „Wahh, es wird ja schon dunkel! Tut mir leid, Freunde, aber ich muss los. Bei uns gibt es gleich Schnitzel und das darf ich einfach nicht verpassen. Man sieht sich.“ Und damit rannte ich aus dem Café. Ich liebte Schnitzel über alles. Es war wirklich nichts Schöneres als Schnitzel. Gut, vielleicht Bakugan zu spielen. Ich verlangsamte mein Tempo nach einiger Zeit. Die Sache mit Runo ging mir einfach nicht aus dem Kopf. „Was ist nur los mit Runo? Weiß sie nicht, dass wir sie brauchen um Masquerade zu schlagen?“ Drago, mein Bakugan, das in meiner Jackentasche steckte, meldete sich zu Wort. „Ich bin sicher, sie hat ihre Gründe und sie wird es erklären, wenn sie glaubt, die Zeit dafür wäre gekommen, Daniel.“ Ich sah Drago an. Wahrscheinlich hatte Drago Recht, aber ich wollte es einfach nicht einsehen. Wir brauchten Runo und zwar jetzt nicht irgendwann, wenn sie sich wieder eingekriegt hat. Mein Blick wanderte den Weg entlang. „Das heißt dann wohl etwa, dass wir nie wieder kämpfen werden…“ (Runo) So viele Teller musste ich heute sauber machen und dann ging auch noch einer zu Bruch. Das war schrecklich. Ich war zu nichts zu gebrauchen. Auch, dass Tigrerra sich Sorgen um mich machte gefiel mir nicht. Sie sollte das nicht tun. Ich tat das doch nur für sie und dann machte sie mir auch noch so schamlos ein schlechtes Gewissen. Das war so unfair. Müde ließ ich mich in mein Bett fallen. Ich war einfach tot müde. Fast schon sofort schlief ich ein… Ich sah in Masquerades Gesicht und mein Herz schlug wie wild. Was wollte er hier? Stopp! Was wollte ich hier? Ich war im Tal der Bakugans. Wieso? Träumte ich? Das war auch egal. Ich saß in der Falle. Um genau zu sein auf einer Klippe und der Weg nach vorne war von dem Blonden versperrt. „Nein, ich sagte, ich werde nie wieder kämpfen.“ Die Worte kamen ohne mein Wissen über die Lippen. Er kam auf mich zu und mein Herz machte einen Satz. Er sah wirklich gut aus und er lächelte mich an. Ich schüttelte meinen Kopf um diese Gedanken wieder los zu werden. An so was durfte ich nicht denken. „Und du kannst mich nicht zwingen. Geh jetzt weg!“ Wieder sprach ich ohne zu wissen wieso. Er kam immer noch auf mich zu. Wenn das ein Träum wäre, müsste er dann nicht das tun was ich wollte und sich mir nicht widersetzen? „Ich meine es ernst!“ Ich wich nach hinten zurück, doch mehr als einen Schritt konnte ich nicht gehen. „Lass mich in Ruhe!“ Müsste er nicht langsam mal stehen bleiben? Ich bekam es mit der Angst zu tun. Gut, Angst hatte ich schon vorher gehabt, aber langsam bekam ich Panik. Masquerade stand genau vor mir. Sein kalter Atem streifte mein Gesicht und ich bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut. Und da spürte ich auch schon seine ebenso kalten, aber unglaublich sanften Hände auf meinen Schultern, die mich zu ihm zogen. Erst wollte ich mich wehren, doch dieser Impuls verschwand so schnell wie er gekommen war. Ich verstand es nicht. Er war der Feind und jetzt war ich ihm so unglaublich nahe, dass mir ganz anders wurde. „Nein, hau ab! Wir … wir dürfen nicht …“ Weiter kam ich gar nicht, denn da spürte ich auch schon seine weichen, warmen Lippen auf meinen. Wieso hatte ich gedacht, dass sie genauso kalt wären wie der Rest von ihm? Erst war ich geschockt, doch dann schloss ich meine Augen und gab mich ihm voll und ganz hin. Meine Arme schlangen sich um seinen Hals und zogen den Größeren noch weiter zu mir. Unsere Lippen prallten auf einander und da spürte ich es. Seine Lippen waren leicht geöffnet und er leckte mir über die Lippen. Ein angenehmer Schauer lief mir den Rücken hinunter. Genau in diesem Moment sah ich es (ich hatte vor Schreck, seine Zunge an meinen Lippen zu spüren, die Augen geöffnet) hinter Masquerade hatte sich das Tor zur Doom Dimension geöffnet. Ein unglaublicher Sog entstand, den ich nur an meinen Haaren spürte, da ich von seinem Körper verdeckt war. Ich musste über seine Schulter sehen um überhaupt was sehen zu können und das, was ich dort sah, war schrecklich. Tigrerra wurde eingesaugt. Ich schrie nach ihr. Wollte unbedingt zu ihr, aber ich konnte es einfach nicht. Ich kam nicht von ihm los. Voller Schreck wachte ich auf. Ich lag auf den Boden. In meinem Zimmer. Von Masquerade war weit und breit keine Spur zu erkennen. Ich keuchte und versuchte an Luft zu kommen. „Was für ein Alptraum…“ Ich sah zum Bett hoch, in dem Alice lag. Ich hatte einfach das Bedürfnis mit jemanden über den Traum zu reden und mit wem sollte ich das auch sonst machen können? Ich konnte den anderen doch nicht sagen, dass ich mit Masquerade rumgeknutscht hatte, nur Alice konnte ich so etwas anvertrauen. „Geht’s dir nicht gut, Runo?“ Tigrerra saß in ihrem Puppenhaus. Wie konnte ich sie nur vergessen? Sie dürfte niemals von der Sache mit dem Blonden erfahren. „Doch, ich … ich habe nur geträumt Masquerade hätte mich geschlagen und dann hätte er dich in die Doom Dimension geschickt.“ Irgendwie stimmte das ja. Davon hatte ich ja auch geträumt, aber eben nicht nur davon. Kapitel 7: Liebesprobleme der ganz anderen Art ---------------------------------------------- Hey, danke vor die Kommis ^-^ ich bin gerade dabei Kapitel 9 zu schreiben, aber wegen der Zentralen Abschlussprüfung bin ich kaum zum schreiben gekommen, also könnte es länger dauern bis das Kapitel reingestellt wird, aber Kapitel 8 ist auch schon fertig. Viel Spaß erstmal mit dem 7. Kapitel 7: Liebesprobleme der ganz anderen Art (Masquerade) Ich sah durch Alice’ Augen aus dem Fenster. Die Sonne ging gerade auf. Ich hörte Alice Gedanken. Sie fragte sich doch wirklich, ob Runo nach schlief? Und wenn schon. Wen interessierte das? Mich sicherlich nicht! „Alice, bist du schon wach?“ Da hatte Alice ihre Antwort. Runo war schon wach. Mein und Alice’ Blick wanderte weiter runter zu Runo, die auf dem Boden lag. „Ja, bin ich. Was hast du denn, Runo?“ Sogleich machte sich Alice Sorgen um die Blauhaarige. Sie hatte doch in allem ernste Angst, dass was Schlimmes passiert war. Ich dagegen hoffte, dass was passiert war… oder auch nicht. Ich wusste es nicht genau. Ich wusste einfach nicht, was mit mir geschah und das machte mir wiederum Angst. Alice – und damit auch ich – sah zu dem Puppenhaus, in dem normalerweise Tigrerra saß. Sie war nicht da. „Oh Gott, wo ist denn Tig?“ „Sie ist kurz draußen, aber ich muss unbedingt mit dir reden, Alice.“ Wir hörten aus der Stimme heraus wie nervös sie war. Alice brachte mich fast um den Verstand. Sie war genauso nervös wie Runo und einfach schrecklich besorgt. Was war los, fragte sich die Orangehaarige in Gedanken. „Ich hatte einen Traum. Um genau zu sein habe ich von Masquerade geträumt.“ Ich sah auf. Runo hatte von mir geträumt? Ich spürte wie ich rot wurde und mein Herz zu rasen begann. Nicht schon wieder, aber meine vollkommene Aufmerksamkeit gehörte dem Mädchen auf dem Boden. Vielleicht war ich ja einfach krank. Ein Herzfehler oder etwas Ähnliches. „Ich war im Tal der Bakugans, auf einer Klippe und er versperrte mir den Weg, um weg zu kommen. Ich sagte ihm, dass er verschwinden sollte und ich nie wieder Bakugan spielen würde, aber er kam auf mich zu. Er hat mich geküsst und …“ Stopp!!! Auszeit!!! Runo, die Runo, hatte davon geträumt, dass ich sie küsste? Ein Kribbeln, angefangen in meinem Bauch, breitete sich durch meine Blutgefäße in meinem ganzen Körper aus. Wohl Ameisen, aber in meinem Bauch? Etwas unwahrscheinlich. Ich konnte es mir genau vorstellen; Runo und ich, alleine, auf einer Klippe. Ich sah, wie ich auf sie zu ging, eine Hand in ihren Nacken legen würde, wie ich sie zu mir zog und sich unsere Lippen trafen … Ich schüttelte meinen Kopf um diese Gedanken los zu werden. An was dachte ich da nur? „Du … du hast geträumt, dass Masquerade dich … küsst? Ich weiß ja, dass du ihn gut aussehend findest, aber das jetzt. Sag mal, liebst du ihn?“ Liebte sie mich? Nein, das konnte doch wohl nicht wahr sein… oder doch? Nee, nicht Runo. „Was? Nein! Natürlich nicht! Ich verstehe es ja eben auch nicht. Deswegen wollte ich ja auch mit dir reden. Wieso träume ich so was?“ Woher sollte ich das wissen? Gut, mich hatte sie ja eigentlich auch nicht gefragt. Sie hatte Alice gefragt, dass ich mithören konnte, wusste sie ja nicht. „Aber vielleicht bedeutet es genau das. Vielleicht hast du dich ja wirklich verliebt, Runo… und das in Masquerade.“ Die Tür ging einen spaltbreit auf und eine weiße Kugel kam herein gerollt. Ich konnte es gar nicht wahrnehmen. Ich konnte um genau zu sein nichts mehr um mich herum wahrnehmen. Es war als würde ich neben mir stehen und mir selbst zusehen. Ich sah mich selbst, wie ich geschockt da stand und nichts mehr verstehen konnte. Wieso war das so ein Schlag? Dann war die Blauhaarige eben in mich verliebt. Was interessierte es mich? Und wenn, es war doch noch nicht einmal bewiesen, dass sie mich überhaupt liebte. „Runo? Alice? Ihr seid schon wach?“ Diese Stimme gehörte wohl Tigrerra. Ich konnte sie nicht genau einordnen. Sie klang so weit weg, aber auf jeden Fall elektronisch. Also würde ich mal auf das Haosbakugan tippen. So oder so musste ich dort weg. Ich musste mich einfach ablenken. Wie wäre es mit einem Kampf gegen Klaus? Julio, Chan, Komba und Billy hatte ich schon ausgeschaltet also fehlte nur noch Klaus. Klaus, den Jungen, auf den mein Tragekörper, Alice, stand. Himmel, ich dachte schon wieder an so was Gefühlsgeladenes. Das durfte doch nicht wahr sein. Ich war negative Energie, verdammt! (Runo) Ich saß auf meinem Drehstuhl und hielt Tigrerra in meinen Händen. Alice war für meine Eltern irgendwas erledigen und ich war froh, dass ich es nicht machen musste. Zumal ich nicht mit Alice über meine Gefühle für den Blonden reden konnte, wenn Tig da war. Liebte ich wirklich unseren Feind? Das war ja schrecklich! Ich durfte ihn nicht lieben. Ich musste ihn doch aufhalten Bakugans zu stehlen. Oder war es meine Schuld? Konnte ich ihn nicht aufhalten und mussten deswegen Bakugans sterben? „Tigrerra?“ „Ja?“ „Ich frage mich, glaubst du die anderen sind böse? Ist es meine Schuld, dass Bakugans in die Doom Dimension geschickt wurden?“ Wenn ich ihn liebte konnte ich doch nicht gegen ihn kämpfen, also musste ich schuld dran sein. Das war doch nur logisch. „Ich würde sagen, die machen sich eher Sorgen um dich, Runo. Deine Freunde verstehen, genauso wenig wie ich, dass du nicht mehr Bakugan spielen willst.“ Wie konnten sie das auch? Außer Alice würde das wohl niemand verstehen und auch ihr hatte ich das nicht gesagt. „Wie du weißt, werde ich immer für dich da sein. Ob du nun kämpfen willst oder nicht. Ich bin deine Freundin und das wird sich auch nie ändern und tief in meinem Herzen glaub ich, dass du weißt, was du tust.“ Ja, Tig war meine Freundin. Sie bedeutete mir do fiel und dann tat ich ihr das auch noch an. Was für ein Monster war ich nur? Wie konnte ich das meinen Freunden nur antun? Sie einfach im Stich lassen? Kapitel 8: Träum von mir! ------------------------- Danke für die Kapi und hier mit geht es weiter. Aber erst Mal: Ich weiß nicht wie ich die ganzen Paare reinbringen soll und so wie es aussieht wird es noch eine Fortsetzung geben (ich hab eine super Idee bekommen). Nennt eure drei Lieblingspaare und ich versuche sie reinzusetzen. Die anderen werden dann in der Fortsetzung vorkommen ^-^ Aber trotzdem, viel spaß mit dem 8. Kapi. Kapitel 8: Träum von mir! (Masquerade) Ich war bereit zum Kampf. Nein, nicht ich war bereit, sondern Hydranoid. Ich für meinen Teil dachte pausenlos an den Traum von Runo. Liebte sie mich wirklich? Und wenn es so war, was würde das ändern? Sie war der Feind und ich würde ihr Haosbakugan Tigrerra in die Doom Dimension verbannen. So einfach war die Sache, zumindest dachte ich das. Mein Blick fiel auf mein Transportgerät. Hal-G hatte es umgeändert und nun konnte ich auch in die Träume der Leute eindringen. Vorraussetzung dafür war nur, dass ich ganz nah bei ihnen sein musste, wenn sie schliefen. Ich sollte es benutzen um Dan eine Herausforderung zu schicken. Dan? Ich wollte gegen ihn kämpfen, aber ich würde verlieren. Nicht weil ich schlechter war als er, sondern weil ich mich nicht konzentrieren konnte. Ich musste pausenlos an Runo denken. Ob ich das Gerät verwenden sollte um erst Mal in ihre Träume zu schauen? Ich könnte das ganze Thema endgültig aus der Welt schaffen und mich wieder aufs kämpfen konzentrieren. Vielleicht war das, das Beste das ich machen könnte. „Hydranoid?“ „Ja, Meister.“ Mein kleines Bakugan saß auf meiner Schulter und sah von dem riesigen Bildschirm zu mir. „Was ist denn?“ „Wir haben doch die Karte, den Traumtransporter, von Hal-G bekommen und ich … wollte wissen ob ich sie mal an Runo ausprobieren sollte?“ Die Kugel rollte von meiner Schulter runter, meinen Arm entlang und landete auf meiner Hand. Sie klappte wieder auf und Hydranoid sah mich an. „Wieso denn an Runo? Müssen wir gegen die auch kämpfen?“ Wie bin ich auch auf die Idee gekommen Hydranoid nach seiner Meinung zu fragen? Ach ja, weil er der einzige war mit dem ich reden konnte. Auch wenn er die ganze Zeit nur ans kämpfen dachte. Wie ich es eigentlich auch sollte. „Na ja, weißt du, ich muss andauernd an sie denken. Du hast doch mitbekommen wie wir an Klaus fest hingen und Drago ist noch stärker. Weißt du noch, dass du mich gefragt hast, ob ich dich gehen lassen würde, wenn wir mal verlieren sollten? Ich will dich nicht verlieren und ich will auch nicht verlieren, aber wenn ich mich nicht konzentrieren kann, werden wir genau das tun. Und ...“ „Liebst du sie?“ Hydranoid sah mich von unten heran an. Er klang so tot ernst. Liebte ich Runo? Liebten wir uns beide? „Hydranoid, ich bin negative Energie. Wie soll ich mich verlieben? Du bist vielleicht witzig.“ Ich versuchte mein arrogantes Grinsen auf zu setzen, aber das war wirklich nicht so einfach, wie ich gedacht hatte. Ich glaubte nicht, dass es mir gelang. Wie schaffte dieser kleine Drache es nur mich andauernd zum Nachdenken zu bringen? Das konnte doch nicht normal sein. Ich wusste ja, dass er mir wirklich viel bedeutete, aber so viel, dass er mich tief in mir berühren konnte? Wie? Ich verstand einfach nicht wie er das machte. Er müsste mir doch eigentlich genauso wenig bedeuten wie die anderen Bakugans. „Damit wir siegen, Meister?“ „Damit wir siegen, Hydranoid.“ Ich sah dem Ball fest in die Augen. Er musste mir doch einfach glauben. Der Drache seufzte ergeben auf. Also hatte ich gewonnen. „Na gut, es kann nicht schade die Maschine erst zu testen und wenn es hilft, dass wir gewinnen stehe ich immer hinter dir, Meister.“ Ich lächelte ihn dankend an. Es tat wirklich gut darüber zu sprechen und außer dem Bakugan hatte ich niemanden. Warum sollte ich auch viele Menschen um mich herum haben? Immerhin war ich selbst niemand. Zumindest nicht ganz. Zu ¼ war ich ja ein Mensch. Meine Finger flogen weiter über die Tastatur. Ich wollte wissen wie spät es war. Wo Runo wohnte wusste ich. Natürlich wusste ich das. Mein anderes Ich schlief immerhin jede Nacht dort und so wusste ich auch wann die Blauhaarige für gewöhnlich schlafen ging. Das größte Problem war nur Tigrerra. Sie durfte mich nicht sehen, also musste ich sie los werden bevor ich die Kontrolle über Alice übernahm. „Hydranoid, ich brauche deine Hilfe. Ich muss dafür sorgen, dass ihr Haosbakugan nicht bei ihr ist.“ „Na ja, wenn wir die Bakugans davon überzeugen können, dass es für Menschen zu gefährlich wird für Vestroia zu kämpfen, wollen sie es vielleicht alleine zu ende bringen, weil es doch nur um ihre Dimension geht.“ „Der Plan könnte von mir stammen.“ Ich lachte leise und Unheil verkündend auf. „Und ich weiß auch schon genau wie ich das anstellen werde.“ Ein Feld öffnete sich auf dem Monitor. Die Uhrzeit war doch in digitalen Ziffern zu lesen. In gut einer Stunde würde die Sonne untergehen, also hatte ich noch genug Zeit. (Runo) Ich sah aus meinem Fenster. Die Entscheidung nie wieder Bakugan zu spielen hatte ich zwar zurückgenommen, doch wirklich wohl fühlte ich mich in meiner Haut nicht. Wie konnte ich mich eine Schicksalsspielerin nennen, wenn ich doch Gefühle für unseren Feind hegte? War das kein verrat an meinen Freunden und Vestroia? „Runo, wo ist denn Alice?“ Tigrerra saß aufgeklappt in ihrem Puppenhaus und betrachtete ich. Erst wunderte ich mich, warum sie nicht fragte, was mit mir los war. Vielleicht hatte sie sich ja schon daran gewöhnt- „Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich hat meine Mutter sie wieder weg geschickt und sie kommt jeden Augenblick zurück.“ Ich sah wieder aus dem Fenster und wünschte mir im stillen Schweigen meiner selbst Masquerade erblicken zu können. Was natürlich nie passieren würde. Ich lebte nicht in einer kitschigen Schnulze also war ein Happy End mit meinem blonden Darkusprinzen ausgeschlossen. „Da bin ich wieder.“ Bei Alice’ Stimme sah ich auf. Irgendwas an ihr war anders. Ihre vor Leben und Freude sonst strahlenden, braunen Augen sahen leer aus und schimmerten leicht lila oder bildete ich mir da nur ein? Alice hatte doch keine lila Augen! Mein Herz begann an schneller zu schlagen. Wieso nur? So was war das letzte Mal bei Masquerade passiert und der war nicht anwesend. Schnell sah ich zum Fenster. Nein, auch dort stand er nicht. „Alice,“ das war mein Haosbakugan, „bedrückt dich was? Du schaust so traurig.“ Bei Tigs Worten sah ich wieder zu Alice. Das Bakugan hatte Recht. Die Orangehaarige sah wirklich traurig aus. Was sie wohl hatte? „Ich habe zufällig einen Kampf mitbekommen. Masquerade hat wieder Bakugans in die Doom Dimension geschickt. Das macht mich fertig. Wie kann man nur so kaltherzig sein?“ Ich sah Tränen in Alice’ leeren Augen glitzern und nahm sie in den Arm. Die Ältere schlurzte leise. Ich konnte es einfach nicht ertragen. „Runo? Was würdest du tun, wenn er Tigrerra in die Doom Dimension schicken würde?“ Ich sah in ihr vor Tränen nasses Gesicht. Was würde ich denn dann machen? Was nur? Sie war doch meine beste Freundin. Sie war doch mein Ein und Alles. Ich würde es ohne sie einfach nicht aushalten. „Ich weiß es nicht.“ Das Tigrerra uns skeptisch musterte bekam ich nur am Rande mit. Nach einer Zeit, in der Alice in meinen Armen geweint hatte, gähnte sie leise. Draußen war es schon dunkel geworden. „Vielleicht sollten wir langsam mal schlafen gehen.“, schlug ich vor. „Schlaf du diese Nacht im Bett. Ich schlafe freiwillig auf dem Futon.“ Leicht lächelt führte ich sie zu meinem bett und drückte sie nieder. „Morgen ist auch noch ein Tag und wir werden Vestroia retten, komme was da wolle. Also schlaf ruhig noch was.“ Ich sah wie sich das Mädchen ganz hinlegte und die Augen schloss. Ich versuchte mich selbst leise hinzu legen. „Gute Nacht, Alice. Gute Nacht, Tigrerra.“ „Gute Nacht, Runo.“ Schon nach kurzer Zeit hörte ich den gleichmäßigen Atem von Alice. Also war die Orangehaarige schon eingeschlafen. Eis leises, kaum hörbares Kwitschen war für meine Ohren zu vernehmen. Wahrscheinlich war es nur mein Haosbakugan, das sich seine kleinen Füßchen, durch die Gegend watscheln, vertreten wollte. Das machte sie öfters mal, aber nur wenn Alice schon eingeschlafen war und sie wohl dachte, dass ich auch schon schlief. Wenn Alice und ich schliefen waren wir eben nicht wirklich spannend, zumindest konnte ich mir das nicht vorstellen. Auch war es nicht gefährlich in seinem Bett zu schlafen. Auf jeden Fall nach meiner Meinung und so ungerne ich es zu gab, auch ich konnte mich mal irren. Nach einer Weile, in der ich wach auf dem Fußboden gelegt hatte, schlief auch ich ein. Ein Traum, der meine Zukunft unweigerlich an die von Masquerade binden sollte … Kapitel 9: „Sag mal wovon träumst du eigentlich nachts? Ist das bei dir normal?“ -------------------------------------------------------------------------------- Hallo, also das ist jetzt ein längeres ^-^ Ich nehme immer noch Vorschläge wegen den Paaren auf, sonst wird es bei Runo/Masquerade, Tigrerra/Hydranoid und Alice/Klaus für diese Story bleiben, vllt kommt noch eins dazu, sowie Chan/Joe oder Jenny/Dan ^-^ es liegt ganz bei euch. Also viel Spaß mit dem besten Traum aller Zeiten xD Kapitel 9: „Sag mal wovon träumst du eigentlich nachts? Ist das bei dir normal?“ (Runo) Ich sah mich um. Das alles wirkte so surreal. Ich befand mich in einer bergigen Landschadt. Vergleichbar mit der Gegend des Bakugantales, würde ich sagen, doch dort war ich nicht. Tigrerra saß nicht, wie es sein müsste, als Ball auf meiner Schulter, sondern stand in ihrer ganzen Größe und Pracht neben mir. Sie war mindestens genauso groß wie im Kampf und nun wo ich neben ihr stand kam ich mir so winzig vor. „Lass uns gehen, Runo.“ Ein Schnurren lag in Tigrerras animalischer Stimme. „Steig einfach auf. So geht es schneller. Wir müssen die anderen finden.“ Ich nickte, auch wenn ich nicht ganz verstand was sie damit eigentlich meinte, und kletterte auf ihren Rücken. Sie lief los und ich hatte Probleme mich fest zu halten. Die Landschaft um uns herum veränderte sich sichtlich. Die tote, triste Umgebung veränderte sich in eine lebendige, bunt blühende Wiesenlandschaft. Blumen aller Art blühten in dem grünen Meer aus Grashalmen. Die meisten Arten kannte ich noch nicht einmal und hatte sie auch noch nie gesehen. Egal, die Wiese, die soweit reichte wie ich sehen konnte, ohne durch Bäume, Sträucher, Berge oder etwas anderem versperrt zu werden, war einfach wunderschön. Als ich meinen Blick noch einmal über die Wiese wandern ließ, sah ich ihn. Die Strahlen der Sonne schimmerten auf seiner blassen Haut und ließen sie schimmern. Mit den passenden Kleidungsstücken, weißen Flügeln und einem Heiligenschein sähe er aus wie ein Engel, doch das würde er wohl niemals sein. Er war kein Engel. Vielmehr ein Monster, das Bakugans aus Spaß am töten in die Doom Dimension verbannte und mir mein Herz gestohlen hatte. Und nun träumte ich abermals von ihm. Ich träumte? Zum Glück. Wobei, freiwillig wäre er wohl auch niemals in meiner Nähe, aber so konnte ich machen was ich wollte. „Tigrerra, bleib doch bitte stehen.“ Fast schon sofort blieb sie stehen und ich kletterte runter. Sein weißer Mantel wehte im Wind, welcher auch mit seinen blonden und meinen blauen Haaren spielte. Ein Lächeln umspielte meine Lippen. Ich spürte ein Kribbeln unter meiner Haut als näher kam. Mit jedem Schritt wurde mir wärmer und ich fühlte mich unsicherer. Er wirkte so anders als in meinem ersten Traum. Viel realer und natürlicher. Mit seiner ausdruckslosen Mine, die ich hinter der Maske nur erraten konnte, sah er aus wie immer; mein Monster, das ich liebte. „Masquerade.“ Meine Stimme zitterte und ich spürte die Hitze meiner Wangen. Nun setzte auch er sich in Bewegung. Er kam auf mich zu. „Runo, lass uns kämpfen.“ Ja, das klang nach ihm. Das klang ziemlich nach ihm. Dabei war ich doch erst am überlegen was ich zu ihm sagen sollte. Ich wollte nicht gegen ihn kämpfen. Viel mehr wollte ich seine Nähe spüren und dass er mich wieder küsste. „Nein, ich will nicht spielen.“ Nun klang meine Stimme schon viel fester. Das war mein Traum also hatte ich auch die Macht. Ich kam nun weiter auf ihn zu er wich vor mir zurück. „W-was soll das werden?“ Klang er wirklich ängstlich? (Masquerade) So war das wirklich nicht gedacht gewesen, als ich Alice’ Körper übernommen hatte um in Runos Nähe und somit ihren Traum zu kommen, dass ich immer in Runos Nähe war hätte vielleicht nicht gegangen. Ich wollte sicher sein und hatte, als Runo schlief und Tigrerra aus dem Zimmer verschwunden war, meine Maske angezogen. Mein Körper lag in Runos Bett doch mein Geist war in ihrem Traum. Hydranoid würde schon aufpassen und mich rechtzeitig zurückhohlen, falls es notwendig wäre. Wieso ich die Maske überhaupt angezogen hatte? Ganz einfach, weil ich sonst als Alice in Runos Traum erschienen wäre. Runo sollte mich hassen und mir nicht so nah kommen. Wo kam denn der Baum hinter mir her? Ich schluckte. Nun konnte ich nicht noch weiter zurück. Hilfe! Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ein Gefühl – vergleichbar mit tausenden Bakugans, die durch die Gegend kullerten – war in meiner Magengegend entstanden. Es fühlte sich so unwohl an. Mein Atem ging stoßweise. Ich hatte Probleme an Luft zu kommen. Fast als wäre ich einen Marathon der Menschen gelaufen. „Scht, zerstör mir nicht meinen Traum.“ Ich spürte ihre warme Hand an meinem Hals. Es fühlte sich so gut an, dass es schon nichts anderes als falsch sein konnte. Ich schloss meine Augen hinter meiner Maske. Plötzlich hatte ich das Bedürfnis mir eben diese vom Gesicht zu reißen. Was dann wohl passieren würde? Nur einmal meine richtigen Augen sehen zu können, wäre ... „Das ist aber nicht richtig, Runo. Ich bin ... euer Feind...“ Ich hörte wie meine eigene Stimme immer schwächer wurde. Ein neues Gefühl mischte sich in meine schon vorhandenen; Verlangen. Ich wollte mehr von ihrer Nähe spüren und das machte mir Angst. Ich durfte so was nicht fühlen. Es war einfach falsch. Ich legte meine Hand auf ihre, welche immer noch auf meinem Hals lag. Sanft strich ich mit dem Daumen über ihren Handrücken. Das Verlangen wurde stärker. Je weiter ich ging, desto mehr wollte ich von ihr. Sie lächelte – wie ich feststellte, als ich kurz meine Augen geöffnet hatte, wobei ich sie auch gleich wieder geschlossen hatte – und drückte sich an mich. Meine Hand, die zuvor noch auf ihrer gelegen hatte, wanderte zu ihrem Nacken und ich zog sie ein Stück zu mir hoch. Leicht beugte ich mich zu ihr runter. Ich roch ihren süßlichen Atem auf meinem Gesicht als sich unsere Lippen fast berührten. Was tat ich da nur? Ich verriet Hydranoid, Naga, Hal-G, mich; einfach alles und jeden! Aber es fühlte sich so richtig an. Ich wollte sie küssen, auch wenn ich genau das nicht dürfte. Ein Knurren ließ uns außernander weichen, noch bevor wir uns wirklich geküsst hatten. Ich spürte die Hitze in meinen Wangen pulsieren. Nur ungern öffnete ich meine Augen und sah in ihre blauen Augen. Immer noch waren wir uns so nahe ... „Runo, was tust du da? Das ist Masquerade, unser Feind!“ Tigrerra klang aufgebracht. So wie es vorprogrammiert war. Was hatte Runo auch erwartet? Die Reaktion war nur logisch, selbst wenn es nur ein Traum war. „Tigrerra, bitte, beruhige dich.“ Runo ließ von mit ab und ging auf den Tiger zu, der sich gleich leicht zurückzog. "Bleib mir vom Leid, du Verräterin!" Was Haosbakugan bleckte ihre weißen Fänge und fauchte uns an. Ich schluckte, doch bewegte mich nicht. Das war eine Sache zwischen Runo und Tigrerra. Das war Runos Traum, aus dem ich so schnell wie möglich raus wollte. Die ganze Sache nahm eine vollkommen falsche Richtung ein. Ich massierte unbewusst meine Oberarme und seufzte. Ich sollte wirklich gehen bevor es zu spät war und ich mich vollkommen vergaß. Ich drückte auf einen Knopf meines Bakupods, doch nichts geschah. Wieso geschah nichts? Normalerweise müsste ich mich in meinem Körper, der immer noch in Runos Bett lag, wieder finden. Nur tat ich das nicht. Ich war weiterhin in Runos Traum. Scheinbar funktionierte doch etwas mit dem Dimensionstransporter nicht. Na klasse. Nun steckte ich in einem Traum der Blauhaarigen fest. Prison Break für Arme... „Tigrerra, bitte. Ich ...“ Mehr hörte ich gar nicht, denn es ging in einem lauten Gestampfe unter. Der Krach schien lauter zu werden. Ob da was auf uns zu kam? Der Boden, welcher anfing zu beben, gab mir die Bestätigung. Es kam näher. „Ich will euch bei eurer Ehekrise ja wirklich nicht stören, aber was haltet ihr davon, wenn ihr euren Streit im Paradies auf später verschieben würdet? Es hört sich ziemlich danach an, dass wir Besuch bekommen und ich bin nicht scharf darauf Bekanntschaft mit ihren Unterläufen zu schließen.“ Runo sah mich wieder an. Scheinbar hatte auch sie es nun mitbekommen. Die Haosspielering sah wieder zu ihrem Bakugan. „Er hat Recht. Wir sollten hier weg.“ Das Beben wurde noch stärker und langsam hatte ich Probleme gerade stehen zu bleiben. Doch das Beben war eigenartig. So unrealistisch und vor allem unregelmäßig. Es war kein durchgehendes Erdewackeln, sondern durch regelmäßige Abstände getrennte, häftige Stöße, die durch die Erde gingen. „Tigrerra, bitte, hass mich, aber jetzt müssen wir hier wirklich erst einmal weg.“ Sie klang so flehend, dass es mir schon wieder wehtat. Sie litt und das unter meinen Taten. Vielleicht sollte ich lieber aufhören. Sie sollte nicht wegen mir leiden. „Wir werden noch später darüber reden, junge Dame.“ Der Tiger ging in die Knie, damit Runo auf ihren Rücken klettern konnte. Und was war mit mir? (Runo) Ich fühlte mich einfach schrecklich. Konnte Alice nicht hier sein? Ich brauchte sie doch. Sie verstand meine Gefühle für den Blonden. Sie hasste mich nicht für meinen Verrat. Ich kletterte auf den Rücken meines Bakugans, das noch sauer auf mich war, und streckte meine Hand nach dem Bakuganjäger aus. „Ich bin nicht so wie du, Masquerade. Ich töte nicht und lasse auch niemanden zurück. Noch nicht mal jemanden wie dich.“ Er grinste leicht und kletterte hinter mir auf Tigs Rücken. Seine Hände legte er – nach meinem Geschmack viel zu provokant – auf meinen Bauch. Ich selbst kuschelte mich mit dem Rücken an seine Brust. Von weitem sah ich die Wesen, die für das Erdbeben verantwortlich waren, auf uns zukommen. Sie sahen aus wie Kaninchen, in der Größe von großen, Vollausgewachsenen Kängurus, die sich durch Springen fortbewegten und die Erbe bei jedem Treffen auf diese erzittern ließen. Diese Kaninchen waren aber in einer knallen pinken Farbe und hatten goldene Engelsflügel auf dem Rücken. „Sind das Bakugan?“ Ich sah über meine Schulter zu dem Jungen. „Nein, zumindest kenne ich solche Bakugans nicht. Sie haben keine normalen Eigenschaft, also würde ich sagen, dass das Erfindungen aus deinem Traum sind.“ Haare kitzelten meinen Nacken und kurz darauf fühlte ich einen Kopf auf meiner Schulter als das Bakugan los rannte. Er hatte doch wirklich seinen Kopf auf meine Schulter gelegt. Ich musste mich ziemlich festhalten um nicht samt Masquerade runter zu fallen. Meine Röte im Gesicht war schon schlimm genug da wollte ich die Kaninchen, die uns verfolgten und schneller waren als wir, nicht noch von unten kennen lernen. „Ist das normal bei dir? Ich meine, träumst du immer von so was?“ „Nein, von so was habe ich noch nie geträumt. Normalerweise habe ich auch keinen Einfluss auf meine Handlungen in meinen Träumen, aber dieses Mal ist es anders. Ich kann tun und machen was ich will.“ Ich lächelte leicht und kuschelte mich noch näher an ihn. „Wieso tötest du Bakugans?“ „Das ist meine Sache.“ Er klang wieder so eiskalt und distanziert. Ich hätte wohl besser nicht fragen sollen, aber nun war es zu spät. Nur hatte ich schon gefragte und seine Laune verdorben. Da spürte ich es. Der Blonde fing an meinen nackten Bauch zu streicheln. Scheinbar war er doch nicht so sauer, wie ich befürchtet hatte. Seine Nähe tat mir gut, auch wenn es nicht so sein dürfte. Wir saßen auf Tigrerras Rücken und flüchteten vor pinken Kaninchen. Das würde mir doch niemand glauben. „Hasen. Ich verstehe es noch nicht. Wieso träumst du von Killerkarnickel?“ Ich war, nach der Hitze zu urteilen, puterrot im Gesicht. Wieso liebte ich auch so jemanden? Das war doch so unfair. „Wir sollten uns ein Versteck suchen und zwar schnell. Sie kommen näher und ich weiß nicht, wie lange wir noch abhauen können.“, nun mischte sich Tigrerra wieder ein, aber sie hatte Recht. Diese mutierten Hasen war wirklich schrecklich nahe gekommen. „Und wenn wir kämpfen?“ Ich hörte mich ja schon fast so an, wie der Junge hinter mir. „Nein, dafür sind es zu viele und ohne Hydranoid wird Tigrerra damit niemals fertig werden.“ Wann hatten Masquerade und ich unsere Charakter getauscht? Er klang ja so ungewohnt vernünftig. Ich nickte leicht und sah mich um. Vielleicht fand ich ja eine Höhle oder ähnliches. Es musste ein Ort sein an den wir, aber nicht die Hasen kamen. Dabei war es doch mein Traum. Wieso konnte dann nicht einfach ein geeigneter Ort erscheinen? Ein Hase berührte leicht Tigs Schwanz und ein Ruck ging durch meine Freundin und somit auch durch uns. Ich hatte meinen Halt verloren, doch ein harter Körper hielt mich fest und bewahrte mich vor dem Sturz. „Pass auf, Runo, du fällst hinterher noch runter.“ Ich konnte sein arrogantes Lächeln schon fast vor mir sehen, aber es stand ihm auch so verboten gut. „Ach, sei du doch leise.“ Ich schnaubte und sah weg. Konnte er nicht einfach zu uns gehören und mir ein verliebtes Lächeln schenken? Aber wenn er das noch nicht einmal im Traum tun konnte, würde ich im echten Leben wohl niemals diesen Genuss genießen können. „Das nehme ich dann wohl mal als danke.“ Ich zuckte zusammen als ich weiche, warme Lippen an meinem Nacken spürte. Was tat er da nur? Es fühlte sich an als ob er ihn mit samtweichen Küssen bedeckt hätte. Da wurde alles um mich herum weiß. Tigrerra war verschwunden, stattdessen standen Masquerade und ich in einer vollkommenen Leere. Ich sah mich um, doch nur Licht war zu erkennen. „Schicksalsspielerin, Masquerade, lange habe ich gewartet. Nun ist es so weit.“ Ich sah mich um, doch von dem Ursprung der Stimme fehlte jede Spur. Nichts war zu erkennen. „Ich halte euch hier im Traum der Schicksalsspielerin gefangen, doch ich bitte euch einen Ausweg an. Kämpft gegen mich und wenn ihr gewinnt werde ich euch gehen lassen, wenn nicht werdet ihr für immer meine Spielzeuge sein.“ Der machte doch wohl Schmerze. „Das erklärt so einiges...“ Ich sah zu dem Jungen, der nun neben mir stand. Was meinte er denn jetzt damit? Was sollte das denn schon erklären. Ich verstand kein Wort von dem was die Stimmt gesagt hatte, nur dass sie kämpfen wollte. „Gut, dann lasst uns kämpfen.“ Ich klang so entschlossen wie nur selten. Ich würde kämpfen, gewinnen, Masquerade würde so stolz auf mich sein, dass er zu uns Schicksalsspielern wechseln würde und er würde sich unsterblich in mich verlieben! „Und wie willst du das machen? Vielleicht ist es dir ja nicht aufgefallen, aber wir haben keine Bakugans. Willst du mit Luft und Liebe kämpfen oder wie stellst du dir das vor?“ Ich zuckte beim Klang seiner Stimme zusammen. Das war es dann wohl mit meinem Traum der glücklichen Zukunft. Ein Strahlen erschien vor uns und zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Das Licht veränderte sich. Es schien die Gestalt einer kleinen Frau annehmen zu wollen. Ein schwarzer Mantel legte sich m die Person. Nun war das Licht abgeschwächt. Nur unter der Kapuze schimmerte das Licht, wie das Wasser eines Wasserfalles, herab. Die Frau streckte den Arm, welcher von dem Umhang verdeckt war, aus und ein Licht, das Ähnlichkeit mit einer Hand hatte, kam zum Vorschein. Zwei Bälle – ein schwarzer und ein weißer – lagen in dieser Hand; Bakugans. „Damit werdet ihr kämpfen. Ein einfacher Dreierkampf.“ Ich konnte es zwar nicht sehen, aber ich war mir sicher, dass die Gestalt am grinsen war. Das würde ich zeigen was es hieß, sich mit einem Schicksalsspieler anzulegen! „Gut lass uns kämpfen!“ Kurz spürte ich Masquerades Blick auf mir, doch das ignorierte ich und ging auf die Frau zu, um ihr die Bakugans abzunehmen. Ich würde ihm beweisen was für eine gute Spielerin ich war! Das Wesen ließ die Kugeln in meine Hand fallen und ich ging wieder zurück neben meinen Darkusspieler, wo ich ihm das Darkusbakugan in die Hand drückte. „Hier. Spiel anständig.“ Synchron zogen wir die Feldkarten raus. „Torkarte, Einsatz.“ Gleichzeitig warfen wir die Karten, welche sich gleich vergrößerten, als sie auf den Boden auftrafen. „Bakugan, Kampf.“ Wir hatten die Bälle geworfen und sie klappten auf. „Tigrerra, stand.“ „Hydranoid, stand.“ Der Tiger und der Drache erschienen auf zwei nebeneinander legenden Torkarten. Jeder auf seiner. Nun fehlte nur noch unser Gegner und der Kampf konnte beginnen. Mein Blick wanderte zu unseren Bakugans und mir verschlug es die Sprache. Hydranoid hatte sich weiterentwickelt. Er stand nun auf zwei Beinen, Stacheln bedeckte seinen Bauch und er hatte zwei Köpfe. „Was zum ...“ Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Wie konnte man von etwas träumen, das man noch nicht kannte? „Das ist mein weiterentwickeltes Hydranoid.“ Er grinste so arrogant, wie man es von ihm gewöhnt war, aber sah mich dabei noch nicht einmal an. Das hatte der werte Herr wohl noch nicht mal für nötig befunden. „Hydranoids Powerlevel beträgt 480g. Tigrerras Powerlevel liegt bei 340g.“ Das war mein Bakubod, also hatte unser Feind einen Powerlevel von 820g z übertreffen. Das hieß, sie hatte einen Powerlevel von 820g gegen sich, wenn Masquerade auch mit mir kämpfte. „Jetzt bin ich wohl dran.“, meinte die Gestalt und ein strahlender Ball erschien auf einer ebenso erschienenen Torkarte. Der Ball sprang sofort auf, noch bevor er den Boden berührt hatte. „Faiera, stand.“ Weiße, mit Engelsfedern bedeckte Flügel kamen aus dem Ball, welcher seine Struktur völlig aufgab und lange Beine und einen perfekt geformten Körper bekam. Die großen Flügel schimmerten und glitzerten. Die Spitze des Flügels, die mit einem rosanen Diamanten versehen war, war golden. Der Engel war in ein weißgoldenes Kleid gehüllt, das goldene Träger besaß, den Rücken frei ließ und dem Engel, mit den weißen Stiefeln, die ihr die ganzen Schienenbeinen verdeckten, knapp über den Hintern reichte. Zwei goldene Streifen zierten das Kleid. An den Armen trug sie lange, weiße Handschuhe, die die Finger frei ließen. Es war ein wunderschöner Anblick. „Faiera. Powerlevel von 850g.“ Ich fing an zu husten. Das konnte mein Bakupod doch nicht ernst meinen. Die blöde Uhr musste sich irren! So stark konnte doch gar kein Bakugan sein, oder etwa doch? „Unterschätzt mich nicht. Ich kann es locker mit euch beiden aufnehmen.“ Die Haare des Engels, welche eine rosa Farbe hatten, wehten im Wind. Das Haosbakugan schlug mit den Flügeln und bei der Sturmböe, die dadurch entstand, blies es mich fast um. Allein zwei starke Arme, die mich an die Brust des Besitzers dieser Arme zogen, bewahrten mich davor. Masquerade hielt mich fest in seinen Armen. Es war so wunderschön, dass es nur ein Traum sein konnte. „Komm schon, das sind nur 30g. Das schaffen wir schon spielend.“ Versuchte mein Prinz mir etwa Mut zu machen? Ach, war das süß. „Ich überlasse euch den ersten Zug.“ Wie großzügig die kleine Ziege doch war. Wie ihr Bakugan; ein Engel mit einem B davor. „Gut, dann fang ich an. Torkarte öffnen.“ Damit erhöht sich der Powerlevel von Tigrerra um 100g. für den ersten Zug war das doch gar nicht so schlecht. Nun waren wir in der Führung. Das heißt: wir wären in der Führung, wenn wir unsere Powerlevel erhöhen würden und sie ebenfalls auf meiner Torkarte wäre. Jedenfalls würde das doch schneller zu ende sein, als ich zu Begin gedacht hatte. Die Gestalt kicherte leise. „Fähigkeit, aktivieren, Lichtermeer. Diese Fähigkeit hebt jegliche Torkaten auf und sorgt dafür, dass man keine neuen öffnen kann.“ Der Engel leuchtete und auch die Karte, die ich eben geöffnet hatte, leuchtete und brach. Der Junge knurrte leise. „Hydranoid, jetzt sind wir dran. Fähigkeit aktivieren, Duogapper.“ Hydranoids Powerlevel steigerte sich um 50g und sein Mäuler fingen an lilablau zu glühen, doch alleine hatte er nur einen Powerlevel von 520g. „Torkarte öffnen, Engelsschleier.“ Das Feld fing an zu leuchten und unsere Bakugans erschienen auf dieser Karte. „Engelsschleier ist eine Torkarte, die es mir erlaubt alle Bakugans auf diese Karte zu ziehen, wo ich ein Bakugan meiner Wahl auf meine Seite ziehen kann. Hydranoid, du gehörst jetzt mir. Vernichte Tigrerra!“ „Haosgefrieren, aktivieren.“ Blitze schossen vom Himmel und beendeten den Kampf, noch bevor er begonnen hatte. „Runo, du musst Hydranoid besiegen.“ Seine Stimme klang gepresst und ich spürte wie schwer ihm das fiel. Er litt und dabei war das doch ein Traum, aber das Schlimmste war, dass ich auch mit litt. „Aber ich ... wie soll ich das machen? Dann bist du aus dem Spiel und alleine kann ich es einfach nicht schaffen. Zumal haben Hydranoid und Faiera zusammen einen Powerlevel von 1370g und Tigrerra gerade mal 340g.“ Ich wollte ihn nicht so leiden sehen, doch würde ich nicht auch leiden, wenn es nicht Hydranoid wäre, sondern meine Tigrerra gewesen wäre, gegen die er kämpfen müsste? „Du musst ihn besiegen. Ich sehe lieber wie er besiegt wird, als ihn bei der zu sehen und ihm geht das genauso.“ Schmerz schwang in seiner Stimme mit. Ich konnte hören, wie viel ihm das gekostet hatte. Konnte ich das denn tun? Konnte ich Hydranoid einfach so besiegen, nur damit er nicht gegen Masquerade kämpfen konnte? „Ich habe eine Idee, vielleicht kann ich Hydranoid, wenn ich ihn besiege, mit der reines Licht-Karte wieder zu uns hohlen.“ Ich lächelte Masquerade aufmunternd zu. Ich wollte ihn so nicht sehen. „Okay, dann versuch es doch mal.“ Er sah mich ernst an und mein Lächeln verschwand. Ich versuchte mich auf das Spiel zu konzentrieren. Hydranoid hatte Powerlevel von 530g, Faiera einen von 850g und Tigrerra nur 340. Alle drei Bakugans befanden sich auf der gleichen Torkarte. Ich musste es schaffen das Darkusbakugan und Tig auf eine andere Karte bringen oder einfach Faiera auf eine andere Karte. Zudem musste ich den Powerlevel von Tigrerra erhöhen. Nur wie? Torkarten konnte ich dafür nicht benutzen, weil sie sich auf Faieras Karte befanden und immer noch ihre Lichtermeer-Fähigkeit aktiv war. Beide auf eine weitere Karte verschieben zu können, schien aussichtslos. Also musste Faiera dort weg. Alles schien so ausweglos... Ich spürte wie ich in ein bodenloses Loch der Verzweiflung fiel. Ich hatte das Gefühl zu ertrinken und alles wurde schwarz ... Kapitel 10: Blick in die Zukunft -------------------------------- So gerade fertig geworden. Mit dem nächsten könnte das was dauern, aber trotzdem viel spaß damit. Ach so, ich versuche im nächsten so viele Charakter aus den Paarings reinzukriegen wie es geht. Also wird Shun auch mal seinen Auftritt bekommen. Viel Spaß erst mal damit. Kapitel 10: Blick in die Zukunft (Runo) Etwas warmes, weiches berührte meine Schulter und ich sah auf. Masquerade hatte seine Hand auf meine Schulter gelegt. Sie war nicht so kalt wie in meinem ersten Traum. Sie war schön warm und er hatte eine samtweiche Haut. „Hier, nimm die lieber.“ Er reichte mir eine Karte und ich sah sie längere Zeit an. So eine Karte hatte ich noch nie gesehen. Es war eine Fähigkeitskarte. Abgestimmt auf alle Haosbakugans. Wieso hatte er so eine Karte? Er war doch Darkusspieler. Ich nahm die Karte in die Hand. „Danke.“ Das war genau die Karte die ich brauchte. Vielleicht würden wir den Kampf doch noch gewinnen. „Okay, jetzt habe ich es. Fähigkeit aktivieren, Wegweiser.“ Faiera fing an zu leuchten und erschien auf meiner ehemaligen Torkarte. „Die Fähigkeit Wegweiser schickt ein beliebiges Haosbakugan auf eine andere Torkarte.“ Die Lichtblitze verschwanden, also würde er jeden Augenblick angreifen. „Kombination von Haos und Darkus, aktivieren.“ Ich hatte eine Kombinationskarte gezogen und das Powerlevel des Tigers erhöhte sich um 100g. Also trennten uns nur noch 90g, aber das war immer noch zu viel. „Ein netter Versuch, aber leider reicht das noch nicht aus. Hydranoid mach sie fertig!“ Wieder finden die Mäuler des Drachen an zu glühen und Energiekugeln wurden auf Tigrerra geschossen, doch da hatte ich auch noch was mit zu reden. „Kristallklaue, aktivieren.“ Ich hatte eine weitere Fähigkeit von Tigrerra aktiviert. Kristallklaue war ihr Finalerangriff, der ihren Powerlevel zusätzlich um 100g erhöhte. Mit Leichtigkeit wich der Tiger den Energiebällen aus und schlug mit ihren Krallen zu. Der Drache schwankte leicht, doch kam schnell wieder zum stehen. 10g Unterschied war noch zu ausgewogen, außerdem war Hydranoid ziemlich zäh. „Hydranoid Powerabfall um 50g.“ Ich sah auf meinen Bakupod. Wieso sank Hydranoids Powerlevel? „Die Fähigkeit ist aufgehoben. Nun mach schnell.“ Ein leises Schlurzen schwang in seiner Stimme mit. Weinte er? Nein, wohl eher nicht. Das würde er niemals tun. Also musste ich es mir eingebildet haben. Oder ich musste es gewollt haben. Ich wollte, dass er weinte, weil ich menschliche Züge an ihm finden wollte. Abermals schlug das Haosbakugan mit der Pfote zu, der Drache leuchtete lila, verwandelte sich zurück in den Ball und landete außerhalb des Spielfeldes. Wir hatten gewonnen. Die Torkarte war verschwunden und nun waren nur noch zwei Karten dort. Er seufzte neben mir auf. „Also? Wo bleibt denn dein großer Plan?“ Masquerade schien verärgert zu sein. Ein Punkt, der für mich vollkommen verständlich war. Er hatte alles Recht der Welt erzürnt zu sein. „Sieh nur zu. Wir sind noch nicht aus dem Rennen. Torkarte, Einsatz.“ Ich warf die Karte, die sich gleich vergrößere, neben meiner zerstörten. „Bakugan, Kampf.“ Ich warf den weißgoldenen Ball auf die Karte und er klappte auf. „Tigrerra, stand.“ Wieder erschien mein Tiger. „Fähigkeit aktivieren, Reines Licht.“ Der Ball von Hydranoid leuchtete auf und flog in meine Hand. „Hier. Jetzt kannst du ihn wiederhaben.“ Mit diesen Worten legte ich den Ball in seine Hand. „Wir müssen als Team arbeiten, wenn wir gewinnen wollen.“ Ich lächelte meine große Liebe an.“ Lass uns sie fertig machen.“ Auch der Junge lächelte mich an und nickte nur stumm. Er war einfach zu süß. Egal was er machte. Das auch er seine Torkarte geworfen, so, dass es ein Quadrat ergab, und Hydranoid wieder ins Spiel gebracht hatte, bemerkte ich kaum. „Wir sollten uns eine Taktik einfallen lassen. Schlag was vor, Schicksalsspielerin.“ Ich sah zu Partner auf Zeit und überlegte kurz. „Ich habe kaum noch Fähikeiten übrig. Wie sieht es mit dir aus?“ „Wirr müssen ihre Fähigkeit ungültig machen, aber mir fällt auf Anhieb keine Fähigkeit ein, die das kann.“ Er seufzte und sah auf das Spielfeld. Hydranoid und Tigrerra befanden sich auf meiner gespielten Torkarte. „Wir können den Dreifachkampf benutzen und unseren Powerlevel dann mit einer Kombinationskarte erhöhen.“ (Masquerade) Wie hatte ich es nur geschafft mich in solchen Ärger zu bringen? Ich saß in Runos Traum fest, hätte sie beinahe geküsst und nun musste ich auch noch gegen einen Engel kämpfen, um wieder weg zu kommen. Mein Blick wanderte auf meine Karte, den Transporter. Er funktionierte wohl immer noch nicht. Wobei ich zugeben musste, dass ich nicht verstand wieso. Wie konnte eine Traumperson mich hier festhalten? Hal-G musste unbedingt noch einmal drüber schauen, wenn ich das hinter mir gebracht hatte. „Das ist nicht so einfach. Der Dreifachkampf ist eine Torkarte und die können wir nicht öffnen. Also müssen wir erst einmal ihre Fähigkeit unbrauchbar machen.“ Ich sah zu unseren Bakugans. Sie waren angespannt und warteten auf Befehle von Runo und mir. Danach sah ich wieder auf meine Karten. „Das müsste klappen. Verbindungsfähigkeit, aktivieren. Ablenkungsmeister.“ Hydranoid schoss zwei Energiebälle auf Faiera ab, die zu einem größeren fusionierten und ich schmiss die Karte genau ein. Lilane Blitze kamen heraus und der Ball traf Faiera, die leicht zurück schwankte, sich aber gleich wieder fing. Der Sieg über das Haosbakugan war auch nicht mein Ziel gewesen, sondern die Aufhebung ihrer Fähigkeitskarte. „Jetzt bist du dran, Runo.“ Sie nickte kurz. „Dreifachkampf, aktivieren.“ Die Karte leuchtete auf und sogleich wurde Faiera auf Runos Karte geschoben. Nur noch die Kombination aktivieren und dann würden wir zumindest in Führung sein. „Kombination von Haos und Darkus aktivieren.“ Der Powerlevel von Hydranoid und Tigrerra erhöhten sich ja um 100g. also hatten wir jetzt eine wirkliche Chance. Wieder kicherte die Gestalt. „Fähigkeit aktivieren. Heiligetrennung.“ Diese Fähigkeitskarte hebt deine Dreifachkampfkarte auf.“ Unsere Powerlevel trennten sich wieder und nun war sie wieder in Führung. Der ganze Kampf schien so Ausweglos. „Faiera, greif sie an.“ Die Flügel des Engels spreizten sich und fingen an zu leuchten. Sie blendeten mich und ich hielt mir schützend die Hand vor die Augen. „Verdammt, Hydranoid. Pass bloß auf!“ Ich sah einfach nichts mehr. Das Gefühl, der Unwissenheit, schnürte mir die Kehle zu und erschwerte mir das Atmen. Mein Puls beschleunigte sich. Ich keuchte auf. Angst breitete sich in meinen Adern aus, wie Gift. Ich hörte wie Hydranoid vor Schmerzen aufschrie und wollte nur noch, dass es zu ende war. Ich ertrug es nicht, ihn leiden zu sehen. „Hydranoid!“ Ich war mir sicher, dass ich geschrieen hatte, aber meine eigene Stimme klang so weit weg, dass ich es kaum hörte. Damit war wohl alles verloren ... Ein anderes Leuchten zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Das Leuchten war lila und kam von einer Karte, in meiner Hand. Sie veränderte sich und ich schluckte schwer. Vielleicht war das doch unsere letzte Chance. „Evolutionskarte, aktivieren. Wächter der Doom Dimension.“ Ein lilaner Blitz kam vom Himmel und traf meines Erachtens mein Darkusbakugan. Eine unglaubliche Druckwelle erfasste meinen Körper und ich zog Runo eng zu mir. Ich spürte wie sie sich an mich klammerte und ihren Kopf auf meine Schulter legte. Die Druckwelle verschwand genauso schnell, wie sie gekommen war, doch auch das unerträglich helle Licht war verschwunden. Lansam öffnete ich wieder meine Augen und was ich sah verschlug mir den Atem. Hydranoid hatte sich entwickelt. Er stand wieder auf viel Pfoten, war schlanker und besaß nur noch einen Kopf. Auf dem Rücken hatte er dreiklappige Flügel (ich wusste nicht, wie ich das schreiben sollte. Das sind solche wie in seiner 3. Entwicklungsstufe ^-^). Hydranoid war immer noch schwarz, doch lilane Muster zierten seinen Körper. An der Spitze seines Schwanzes befanden sich Spitze, die in alle Richtungen abstanden, ebenso auf seinem Rücken. „Berechnung, abgeschlossen. Weiterentwickeltes Hydranoid hat einen Poweranstieg auf 800g. Tigrerras Powerlevel konstant auf 440g und Faieras Powerlevel beträgt 850g.“ Mein Blick haftete auf dem Darkusbalugan. Das war unglaublich. So einen hohen Powerlevel hatte ich nicht erwartet. Ich grinste. „Du siehst toll aus, Hydranoid.“ „ich fühle mich auch toll, Meister.“ Er sah über seine Schulter und sah mich aus seinen roten Augen an. „Ihr seid immer noch nicht stark genug um gegen meine Faiera zu bestehen.“ Ich war mir sicher, dass die Gestalt lächelte, doch da hatte ich auch noch was mit zu reden. „Ich habe gerade erst angefangen. Fähigkeit aktivieren, Dimensiontor.“ „Fähigkeit aktivieren, Engelspfeil.“ Ein Bogen erschien in der Hand des Bakugans und sie spannte den Bogen. Wie von alleine erschien dort ein goldener Pfeil. „Nun mach sie fertig.“ Ihr Powerlevel hatte sich um 100g erhöht, doch das machte mir nichts aus. Ich hatte einen Plan, den niemand mehr aufhalten konnte. „Runo? Hast du noch eine Fähigkeitskarte übrig?“ Ich sah sie an und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass ich sie noch im Arm gehalten hatte, aber ich fand es nicht negativ. Im Gegenteil. Ich empfand es sogar als ziemlich angenehm. Ich mochte ihre Nähe. „Ich habe noch eine Kristallklauen-Fähigkeit.“ Sie war rot im Gesicht. So süß. „Gut, dann setz sie ein.“ Ich selbst zog eine weitere Karte. „Zerstörende Finsternis.“ Der Engel schoss seinen Pfeil ab, doch er traf niemals sein Ziel. Ein Tor hatte sich zwischen Tigrerra, Hydranoid und dem Engel geöffnet und die goldene Waffe verschluckt. Hydranoid spreizte seine Flügel und glühte auf. Blitze schossen aus seinem Maul und er feuerte einen Energieball auf das Dimensionstor ab. Auch dieser wurde von dem Loch aufgesogen. Hinter Faiera öffnete sich ein weiteres Tor und der Pfeil, in der Mitte von Hydranoids Angriff, kam wieder raus und traf das Bakugan von hinten. Sogleich fing es an zu starhlen und Tigrerra gab ihr mit ihrer Kristallklauen-Fähigkeit den Rest. Die Bakugans verwandelten sich zurück. Hydranoid und Tigrerra kamen zurück auf unsere Hände und Faiera schlug auf den Boden auf. Wir hatten doch wirklich gewonnen. Ich konnte es nicht fassen. Es war zu ende. Wir hatten gewonnen. Es war, als würde mir ein Stein vom Herzen fallen und ich zog Runo automatisch näher zu mir und strich ihr über den Nacken und über ihren Haaransatz. Ich merkte kaum, wie ich anfing ihren Nacken zu kraulen. Sie schnurrte leise und ich lehnte meinen Kopf an den ihren. „Mein Glückwunsch. Es scheint so, als hättet ihr doch gewonnen.“ Ich sah zu der Gestalt und grinste. „Wer hat denn was anderes behauptet? Also ich auf keinen Fall. Das hast du gut gemacht, Hydranoid.“ Ich sah zu dem Ball in meiner Hand und konnte mich vor Freunde einfach nicht mehr zurück halten. Hydranoid hatte sich wieder weiterentwickelt. Es war zwar nur ein Traum, aber es war einfach ein Wahnsinnsgefühl, wenn sich das Wichtigste im Leben weiter entwickelte. „Wir freuen uns schon auf unser nächstes Treffen mit euch.“ Und damit verschwand die Gestalt mit dem gleichen Licht, wie sie erschienen war und ich war wieder mit Runo, die immer noch in meinen Armen lag, alleine. Gut, unsere Bakugans waren immer noch bei uns, aber die konnte ich nicht mitzählen. „Masquerade?“ Beim Klang von Runos Stimme sah ich zu ihr. Immer noch lehnte sie gegen meine Schulter und war rot im Gesicht. Etwas, das ihr einfach stand. „Das ist doch ein Traum, oder?“ „Ja, eigentlich ist das einer, wieso fragst du?“ „Weil du mir nicht so vorkommst, wie in einem Traum.“ Runo, das liegt aber daran, dass ich der richtige Masquerade bin und keine Traumfigur, wie du sie gerne hättest. „Du benimmst dich nicht wie ich dich gerne hätte, sondern wie der richtige Masquerade wohl sein würde.“ Hmm... wo dran das wohl lag. Ich hatte ja keine Ahnung... Leise seufzend sah ich ihr in ihre blauen Augen. Ich hätte mich daran machen sollen endlich aus diesem Traum zu verschwinden, doch aus irgendeinem Grund wollte ich das nicht mehr. Dieser Traum wirkte wie ein verbotenes Paradies. Hier konnte ich das haben, das ich in der Wirklichkeit wohl niemals bekommen hätte. Hier konnte ich Runo haben. Ihre Nähe spüren und niemand konnte was dagegen sagen oder machen. Weder Naga noch Hal-G konnten mir diesen Moment, diese Gefühle, diese Zweisamkeit in ihrem Traum nehmen. Ich spürte wie meine Sicht unklar wurde und blinzelte sie wieder klar. Etwas warmes, nasses ließ meine Wangen hinunter. Erst war ich verwirrt. Noch nie war mir so etwas passiert, doch es schien so als würde ich weinen. Ich, der große und unbarmherzige Masquerade, heulte wie ein kleines Mädchen. Automatisch zog ich sie näher zu mir. Erst hatte ich Angst, dass ich sie zerdrücken würde, doch als sie meine Umarmung erwiderte und sie ihre Hände in meinen legte, verschwand diese Angst wieder so schnell, wie sie gekommen war. Sanft strich sie mir über den Haaransatz und ich schloss die Augen. Noch mehr Tränen rollten mir die Wangen hinunter und ich hoffte inständig, dass sie es nicht mitbekam. So viel Glück hatte ich aber leider nicht. „Masquerade? Weinst du?“ Sie löste sich von mir und durch einen Schleier aus Tränen hindurch sah ich, wie sie mich ansah. Eine Träne hatte mein Kinn erreicht und fiel zu Boden. Ein Schicksal das jede Träne einholte. Ein kurzes Leben, man brachte Leid und verschwand. Niemand würdigte einer geweinten Träne nur einen Gedanken. Sie wurde einfach vergessen, so wie ich irgendwann. Eine einsame Träne, von mir selbst, von kurzer Dauer. Runo küsste meinen Mundwinkel, wo sich ein weiteres Zeichen meiner Qual seinen Weg gesucht hatte. Ein leises Schlurzen entkam mir und das Mädchen nahm mich nur noch fester in ihre Arme. Beruhigend strich sie mir den Rücken hoch zu meinen blonden Haaren. Die Blauhaarige versuchte mich zu trösten, doch ich spürte, wie meine Fassade immer mehr ins bröckeln geriet. Ich wollte das nicht, aber genauso wenig, wie die Sonne anfangen konnte sich um die Erde zu drehen, konnte ich was dagegen tun. Ich klammerte mich an sie und vergrub meinen Kopf in ihrer Schulter. Die Tränen kamen ohne Ende und auch das Schlurzen konnte ich mir nicht mehr verkneifen. Das war der Straußeneffekt. Einfach den Kopf in den Sand stecken oder wie ich: in Runos Schulter. Nur von weitem hörte ich ihre beruhigenden Worte. Sie verstand nicht was mit mir los war. Wie denn auch? Ich verstand es ja selbst nicht. Noch nie in meinem Leben – gut, so lange war es auch nicht her, dass ich erschaffen worden war – hatte ich geweint und nun konnte ich einfach nicht mehr aufhören zu heulen. War das peinlich. Es dauerte etwas bis ich mich soweit beruhigt hatte, dass ich sie loslassen konnte. „Tut mir leid.“ Hatte ich das wirklich gesagt? Hatte ich mich bei meinem Feld entschuldigt? Wieso? Nur weil ich einen Nervenzusammenbruch hatte und einsehen musste, dass ich niemals eine Zukunft – mit oder ohne sie – gehabt hätte? „Ist doch nicht so schlimm.“ Wann war sie mir so nah gekommen? Ihr warmer Atem streifte meine Lippen und ich keuchte auf. Meine Würde und Beherrschung hatte ich eh schon verloren, also konnte ich das ganze nicht einmal schlimmer machen. Ich sammelte meinen Mut – Naga würde mich in Stücke reißen – und küsste Runo auf die Lippen. Erst zuckte sie zusammen, doch dann entspannte sie sich, schloss die Augen und zog mich näher zu sich. Ihre Arme schlangen sich um meinen Nacken und auch ihr Körper drückte sich gegen meinen. Es war, als würde ich unter Strom stehen. Ein angenehm warmes Kribbeln breitete sich in mir aus. Wenn meine Haare nicht immer zu berge gestanden hätten, dann hätten sie es wohl spätestens in diesem Moment. Ich selbst legte meine Arme um ihre Mitte. So wie bei Tigrerra, nur dass ich nun vor ihr stand und nicht mehr hinter ihr. Meine Hände spielten mit ihrem Gürtel und dem Bund ihtes gelben Oberteiles. Immer noch lagen meine Lippen auf ihren. Es war kein brutaler, herzloser Kuss, wie es wohl alle von mir erwartet hätte. Im Gegenteil. Es war ein sanfter, gefühlvoller Kuss voller Leidenschaft und Begierde. Unbewusst hatte ich meine Lippen geöffnet und leckte über ihre warmen Lippen. Erst zuckte sie wieder zusammen und ich befürchtete, sie wollte sich von mir trennen, aber dann öffnete sie bereitwillig ihre Lippen und zog mich näher zu sich rann. Ihre Hände vergruben sich in meinen Haaren. Es war unglaublich. Wie eine Explosion in meinem Inneren. Leicht stupste ich ihre Zunge mit meiner an und umkreiste diese. Meine Hände legten sich auf ihren Hintern. Sie keuchte in dem Zungenspiel und eine ihrer Hände legte sich wieder in meinen Nacken, wo sie mich anfing zu kraulen. Nach einiger Zeit, in der wir so eng umschlungen da standen, zwang uns der Luftmangel dazu, von einander abzulassen. Ich sah ihr ins Gesicht. Sie hatte die Augen geschlossen und kuschelte sich an mich. „Ich liebe dich, Masquerade.“ Ich zuckte beim Klang ihrer Stimme zusammen. Ich hatte es zwar gewusst, aber dass sie es mir nun gesagt hatte... Es war eine Bestätigung, auf die ich nicht vorbereitet war. Sie dachte vielleicht, dass ich nicht der echte Masquerade war, aber ich war es. Ich war ihr Feind und es hat noch niemandem geholfen, sich in den Feind zu verlieben. Nur machte ein anderer Gedanke mir viel mehr Angst. Liebte ich Runo auch? Aus einem Impuls heraus war ich gezwungen zu blinzeln. Es war gerade mal ein Blinzeln und schon war alles um mich herum anders. Ich starrte vor mich hin. Runo war weg. Oder besser: Ich war weg. Ich befand mich in Hal-Gs Labor. Ob es nun noch ihr Traum war oder schon die Realität, wusste ich nicht, doch ich tippte mehr auf die Realität. „Ich hoffe, ich störe nicht, Masquerade. Du hast den Traumtransporter benutzt um in den Traum von Runo einzudringen. Ich frage mich nur, wieso.“ „Ich wollte den Traumtransporter ausprobieren –„ „Dafür bist du aber lange weg geblieben. Die Sonne geht gleich auf.“ Der Professor klar erzürnt. Wie viel er wohl wusste? Ich schätzte einfach, dass er nicht viel wusste, sonst hätte er mich schon früher zurück geholt gehabt. Ich hoffte, ich hatte Recht. „Es gab Probleme mit dem Transporter. Ich konnte einfach nicht mehr zurück, Professor Michael.“ Ich atmete tief durch und sah das Ding an. Er schien mir nicht zu glauben, welch ein Wunder. Also blieb mir nichts anderes übrig, als von dem Kampf, aus dem er mich ausgeholt hatte (wo sagte ich es ihm zumindest), und dem Gestalt zu erzählen. Ich sagte ihm, dass ich nicht wüsste ob es an dem Transporter lag, dass ich nicht zurück konnte, oder an der Gestalt. Das stimmt ja eigentlich auch. Ich wusste es ja wirklich nicht. „Also deine Geschichte wird immer skurieller. Wer soll dir das denn noch glauben?“ Wie wäre es denn mit ihm? Wir legten in einer Welt voller Bakugans und er glaubte nicht daran, dass Träume stärker waren als Technik? Irgendwie war das ja auf eine grausame Art wieder lustig. So etwas ordnete ich unter skuriel ein. Eine Welle der negativen Energie, die ständig in diesen Räumen war, erfasste mich und mir schien als würde die Luft schlagartig gefrieren. Feine Nebelwölkchen kamen aus unseren Mündern und ich fing an zu frieren. Wie konnte es nur so schnell, so kalt werden? Da wurde es mir schlagartig klar. Die Wände fingen an zu schmelzen und liefen wie Wachs die Wände hinunter. Es war ein erschreckender Anblick. Tropfend brachen die Steinwände in sich zusammen, bis nur noch graue Pfützen übrig waren. Die Lufttemperatur konnte nicht mehr als fünft Graf betragen. „Masquerade.“ Ein Grollen blies die Luft erzittern. Die Luft wurde noch kälter und leicht fing ich vor Kälte an zu zittern. Meine Zähne klapperten auf einander und ich spannte meine Muskel an, um dies zu verhindern. Die Luft, um mich herum, fühlte sich an, wie trilliarden kleiner, spitzer Nadeln, die in meine Haut stachen. Das Atmen fiel mir so schwer, als würde ein Hochhaus auf meiner Brust gebaut werden. Eine riesige Kugel erschien vor mir. Der Drache befand sich in ihr und wieder ging eine Druckwelle von Meister Naga aus, so wie jedes Mal, wenn ich ihn begegnete. Ob das an mir lag, dass er dann immer schlechte Laune hatte? Er wirkte außer sich vor Wut. Ob nur an mir lag oder daran lag, dass er sich a) kaum bewegen konnte, weil die Macht zu groß war, und er b) seine Rache, so wie die restliche Macht wollte und noch nicht hatte, wusste ich nicht. Ich wollte es auch nicht wissen. Fragen würde ich so oder so nicht stellen. „Meister.“ Ich verbeugte mich und sah zu Boden. Mein Respekt und Loyalität galten diesem Drachen. Wie hatte ich das nur über dieses Mädchen hinweg vergessen können? „Komm näher, Masquerade.“ Verwundert sah ich auf. Ich würde nicht wiedersprechen, das Recht hatte ich nicht und ich dachte auch nicht daran. Immerhin existierte ich nur um meinem Meister zu dienen. Langsam kam ich auf ihn zu und versuchte ruhig zu atmen. Hal-G sah mir zu und ich sah sein dreckiges Lächeln. Mein ungutes Gefühl wurde nur noch stärker. Was auch immer auf mich zu kam, es würde nicht gut ausgehen. (Dan) Ich war lange wach. Einfach weil ich nicht schlafen konnte. Pausenlos musste ich an Jenny denken. Was sie wohl machte? Wahrscheinlich schlafen. So wie jeder normale Mensch es um diese Uhrzeit tat. Ich sah aus dem Fenster. Die Sonne ging soeben auf. Jetzt ins Bett zu gehen hätte es wohl auch nicht mehr gebracht. Müde war ich eh nicht und mittags wollten wir uns bei Runo treffen und bereden, wie es weiter gehen sollte. Ich sah wieder an die Decke und strich mir durch die Haare. Früher oder später würden wir gegen Masquerade kämpen und wir müssten gewinnen, doch was wenn wir verloren? (was ich dann auch später habe.) was wenn Drago in die Doom Dimension müsste? Ich würde einfach nicht verlieren. Schon allein für das Wohl dieses Planeten nicht, doch ich hatte so ein Gefühl. Ich wusste nicht genau wie ich es deuten sollte. Es war keine Angst. Eher vergleichbar mit dem Gefühl, dass etwas Schlimmes passieren würde und das wir uns einem Abschied näherten. Ich hoffte, dass es ein Abschied von Masquerade, Naga, Hal-G und Hydranoid sein würde. Meine Gedanken schweiften wieder zu meiner Geliebten und meiner Mutter. Meine Mutter hatte am nächsten Tag Geburtstag und ich brauchte noch ein Geschenk. Was ich noch nicht wusste war, dass es ein Abschiedsgeschenk werden würde... (Alice) Es war dunkel. Vollkommen still. Nur mein Herzschlag und das Rauschen meines Blutes in meinen Ohren unterbrach die Stille. Meine Augen waren offen, doch ich erkannte nichts, als ich mich umschaute. Noch nicht einmal Umrisse. Nur vollkommene Dunkelheit. Ich bekam Angst. Wo war ich nur? Ich wusste es nicht. Ich spürte meinen Körper und hatte das Gefühl zu fliehen. Eine Gänsehaut breitete sich auf meiner Haut aus. Ich konnte nichts gegen das Zittern tun, es fühlte sich so an, als würde nicht ich, sondern das Nichts um mich herum zittern. Etwas das vollkommen unmöglich war. Wobei nichts unmöglich zu sein schien. Ein Schmerz durchzuckte meinen Körper, wie ein hundertachtzig Volt Schock, und ich schrie auf. Ich zog meine Beine an meinen Körper um den Schmerz zu entgegen, aber ich schaffte es nicht. Der Schmerz kam tief aus mir heraus und gleichzeitig aus dem Nichts. Ich spürte die Tränen in meinen Augen. Dieser Schmerz war nicht in Worte zu fassen. So einen Schmerz hatte ich noch nie empfunden. Ich hielt es nicht aus. Es fühlte sich an als würde ich verbrennen. Von außen und innen und das auch noch gleichzeitig. Egal ob es meinen Tod oder einfach das Ende der Schmerzen bedeutete, es sollte aufhören. Bilder schossen in meinem Kopf herum. So viele Bilder. Ich konnte die Ersten kaum erkennen, da waren sie auch schon wieder verschwunden. Auf mehreren späteren Bildern war das gleiche abgebildet. Ein weißer Drache, der ein Skelett zu sein schien. Auch wenn ich ihn noch nie gesehen hatte erkannte ich ihn sofort, es war Naga. Er sah mich an, seine Augen leuchteten und ich spürte, wir mir immer wärmer wurde. Es schien mir die Kehle zuzuschnüren, dann war das Bild wieder weg. Nur um sofort wieder zu erscheinen. Für die Sekunde, in der es da war, war es wieder wie eben, dann war es wieder verschwunden. Das Ganze musste sich wohl um die zehn Mal wiederholt haben. Ich zählte nicht mit. Dann sah ich einen Steinboden. Ich konnte richtig fühlen wie kalt die Steinplatten auf meinem Gesicht waren. Alles war schräg, als würde ich auf diesem Boden liegen und so fühlte es sich auch an. Der Boden blieb länger und ich spürte nur noch die Schmerzen meines Körpers. Das Brennen hatte aufgehört, doch dafür schmerzte mein Körper umso mehr. Ein schlimmer Muskelkater war dagegen mit einer Pusteblume, die meine Haut streifte, vergleichbar. Ich war unfähig mich zu bewegen. Ich schaffte es noch nicht einmal es zu versuchen. Keinen Millimeter bewegte ich mich und langsam wusste ich nicht mehr ob ich stand oder wirklich auf dem kalten Boden lag. Dann verschwand das Bild und ich hatte Mühe etwas zu erkennen, aber ich glaubte, geradewegs auf seidene, üppige Vorhänge in Schwarz und Lila zu blicken. Sie waren zugezogen und ich riet, dass sie riesige Fenster verdeckten, doch sicher war ich mir nicht. Zumal ich auch nicht wusste wo ich war. Vielleicht in einem Schlafzimmer. Kurz wankte das verschwommene Bild und wurde noch unschärfer, bis ich nur noch Umrisse erkennen konnte. Ein riesiges Bett kam näher, wobei es sich anfühlte als würde ich mich auf den Trümmer aus Holz zu schleifen. Das Bett war von Samt bedeckt, dessen Farbe ich nicht mehr identifizieren konnte, und war kalt. Es wurde schwarz um mich herum... Kapitel 11: Die Ruhe vor dem Sturm ---------------------------------- Jetzt geht's weiter. Ich habe versucht fast alle Charas vorkommen zu lassen, damit ihr endlich mal Shun und Jewls habt ^-^ Also viel spaß damit und ich versuche mehr zu schreiben. Dieses Kapi spielt am Anfang von Folge 28, nur damit ihr bescheid wisst. Viel spaß damit. Ich hoffe mal, dass ich es nach euren Wünschen hinbekommen habe und die Charas nicht vollkommen verändert habe Kapitel 11: Die Ruhe vor dem Sturm (Alice) Als ich meine Augen wieder öffnete war ich in Runos Zimmer. Sie schlief noch und ich seufzte auf. Scheinbar war alles doch nur ein eigenartiger Traum gewesen. Ich war froh, dass ich nicht in dem riesigen und vor allem fremden Bett aufgewacht war. Ich wusste nicht wieso, aber ich hatte das Gefühl, dass ich da hätte aufwachen können. An diesem Tag wollten wir uns alle treffen. Wieder sah ich zu Runo. Tigrerra war nicht da, so wie an dem Morgen, als Runo mir von ihrem Traum erzählt hatte. Eigentlich dachte ich ziemlich oft an jenen Tag. Ob Runo ihn wirklich liebte? Ich konnte es nicht mit Gewissheit sagen, aber ich befürchtete es. Die Frage war nur, ob es gut oder schlecht war. Ich wollte, dass meine beste Freundin glücklich wurde, egal mit wem, aber sie würde mit Masquerade nicht glücklich werden. Er war unser Feind und ich glaubte nicht, dass er dazu in der Lage war. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen. Wenn schon, war alles gut, aber ich wusste es eben nicht. Er sollte ihr nicht das Herz brechen. (Chan) Mein Blick fiel aus dem Fenster. Ich sah kaum etwas. Wieder hatte ich mich in den Schlaf geweint, weshalb meine Augen entzündet waren. Seit er mir Fortress genommen hatte war das jede Nacht so. Ich konnte nicht mehr schlafen. Nicht mehr essen. Nicht mehr trinken. Ich konnte nur noch weinen und atmen. Meine Mutter machte sich sicherlich schon Sorgen um mich und eigentlich wollte ich Joe sehen, doch bei den Schicksalsspielern war er wohl besser aufgehoben. Dort war sein Platz und nicht bei mir... Wieso war ich nur so melodramatisch? Ich dachte nur noch an Trennung, Verlust, Schmerz und Hoffnungslosigkeit. Kein Wunder, dass ich immer nur ans Schlimmste dachte. Ich sah auch schon, wie Joe mich verließ. Wie ich vollkommen alleine war. Joe gab mir noch halt im Leben, doch ich sah wie auch er verschwand. Es zog mir meine Brust zusammen. „Joe...“ Ich schlurzte auf und umklammerte mein Kissen. Ich zog es näher zu mir und Tränen liefen mir die Wangen hinunter und tropften auf den Stoff. Ich hatte wieder angefangen zu weinen, doch dieses Mal wegen Joe. Dabei hatte er mich doch noch gar nicht verlassen, aber das würde er noch tun. Früher oder später. Das wusste ich einfach. „Chan? Chan?“ Joes Stimme brachte mich zum aufschauen. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er meinen Bakupod angewählt hatte und nun auf dem kleinen Bildschirm zu sehen war. Ich wollte nicht mit ihm reden. Konnte er mich nicht in meiner Trauer alleine lassen? Er sollte gehen oder mich besuchen kommen, wenn er das nicht konnte, konnte er auch gleich gehen. Wie ein Fähnchen im Wind veränderten sich meine Gefühle. Plötzlich ging ich an zu lächeln und wusch mir das salzige Wasser von meinen Wangen. Ich sah in den Bildschirm und lächelte meinen Liebsten an. „Hey, Joe.“ „Hast du geweint?“ Besorgt sah er mich an. Ich glaubte ihm, dass er sich Sorgen um mich machte. Zumal er nichts von dem Kampf zwischen mir und Masquerade wissen konnte. „Sieh man mir das so an?“ Wieder schlurzte ich. „Oh, Joe, ich wünschte, du wärst hier. Ich brauche dich.“ „Chan, hey, beruhige dich. Was ist denn überhaupt passiert?“ Joe strich sich durch die Haare, etwas, das er verdammt oft machte, wenn ihn was beschäftigte. „Er hat ihn mir genommen. Masquerade hat mir meinen Fortress genommen.“ Joe starrte mich mit offenem Mund an und ich sah, wie er eine weiße Kugel an sich drückte. Sein Bakugan, das ich getroffen hatte, als er bei mir war. Wyburn oder so ähnlich hieß es. „Joe, ich muss dir etwas sagen.“ Ich brauchte ihn einfach bei mir und dafür war es besser, wenn ich die Karten offen auf den Tisch legte. Jetzt oder nie, denn später würde ich wohl keine Kraft mehr dazu haben. „Chan, kann das nicht noch was warten? Ich werde dir dein Bakugan, Fortress, zurückholen, das verspreche ich dir. Chan, ... ich liebe dich.“ Damit war er verschwunden und ich diejenige, die wie ein Fisch nach Luft schnappte. Joe, mein geliebter Joe, liebte mich auch. Ich wusste nicht ob ich weinen oder mich freuen sollte. Es herrschte reines Chaos in meinem Kopf. Ich konnte nicht mehr denken. Nur noch an Joe und seine Worte. Ich hörte immer wieder seine Stimme in meinem Kopf und sonst nichts. Nur noch seine Stimme und sonst war es vollkommen still. (Julie) Ich stand mit Marucho in einem Laden und sah mir die Schmuckstücke an. Vor allem die rote Robinkette in Form eines Cowboyhutes hatte es mir angetan. Sie erinnerte mich an Billy. Was er wohl machte? Seit meinem ungutem Gefühl, dass ihm was zugestoßen war, hatte ich ihn nicht erreichen können und versuchte mich deswegen durchs shoppen abzulenken. Das Marucho mit kam lag nur an mir. Ich hatte ihn gezwungen mit mir mit zu kommen. Nur klapperten wir einen Laden nach dem anderen ab und blieben an einem Laden hängen. An einem Schmuckgeschäft um genau zu sein. Marucho fühlte sich sichtlich unwohl, doch mir half es die Schmuckstücke zu betrachten. Es gab so viele verschiedene Farben und Formen. Der Preis war vollkommen nebensächlich. Zu mal ich keine Ahnung hatte wie viel 600.000 Yen eigentlich waren. Wenn ich was wollte, konnte Marucho bezahlen. Ich probierte mehrere Ketten an, doch eigentlich wollte ich nur den Robinhut. „Ach, Billy...“ Ich seufzte auf. Ich vermisste diesen kleinen, blonden Trottel. Wieso konnte ich ihn nur nicht erreichen? Ich wollte wissen, ob alles in Ordnung war, doch er ließ mich in der Unwissenheit zurück. Das war so grausam. Dabei arbeitete er doch gar nicht mehr für Masquerade. Wie konnte man nur so dumm sein? Er verletzte mich, dabei liebte ich ihn doch ... Na ja, weiter geshoppt. Leise summte ich. (Jewls) Ich lief durch die Straßen von Tokyo. Es war beinahe ein Undercovereinsatz. Zumindest konnte man das so sagen, denn ich hatte eine Kappe tief in mein Gesicht gezogen und meine Kleidung durch Sporthose und ein ärmelloses T-Short ersetzt. Das ich nicht von Fans umlagert wurde, lag wohl ausschließlich daran. Ich war nicht scharf darauf keinen Schritt mehr alleine machen zu können und nur so konnte ich das auch anstellen. Ich seufzte. Ohne Jenny lief ich selten rum, aber so war die Wahrscheinlichkeit nicht erwischt zu werden viel größer. Jenny wusste nicht, dass ich weg war und sie und unserer Managerin sollte es gar nicht erst erfahren. Ich hörte ein Quietschen und sah auf. Ein Auto kam auf mich zu geschossen. Ich stand auf der Straße, wie ich bemerkte. Dann geschah alles ganz schnell. Das Auto kam näher. Ich konnte mich nicht bewegen. Ein Ruck. Alles drehte sich. Ein Schmerz in meinem Ellbogen und Rücken. Ein Gewicht auf mir. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich meine Augen geschlossen hatte, bis ich sie wieder öffnete. Erst war ich geblendet und schloss sie deswegen schnell wieder. Mein Ellbogen und Rücken brannten. „Hey, alles in Ordnung mit dir?“ Ich blinzelte mehrfach bis ich was erkennen konnte. Schwarze Haare fielen mir ins Gesicht. Eindeutig nicht meine Haare, aber für ein Mädchen war das Gewicht auf mir zu groß, zudem war es eine Jungenstimme. Ein langhaariger Junge lag auf mir. Ich konnte ihn durchs Bakugan nur zu gut. Es war Shun Kazami, der Spieler, der mal auf Platz eins war, bevor Masquerade kam. Ich spürte, wie ich rot wurde. (Jenny) Wo war Jewls nur? Ich war sauer. Haute die einfach ab und das ohne mich! Wenn ich sie gefunden hatte, würde ich sie umbringen ... oder einfach nicht mehr mir ihr reden. Wobei die zweite Vatiante wohl die schlimmere wäre, für uns beide. „Ich mach mit der was mit...“ Ich seufzte. Etwas Gutes hatte die Sache ja dann doch: ich kam wieder unter Menschen und vielleicht sah ich ja meinen Dan wieder. Sogleich fing ich wieder an zu schwärmen. Er war einfach so unverschämt süß ... Bumm! Und damit war ich gegen etwas oder jemanden gelaufen. Ich saß auf dem Bürgersteig und sah mit weit aufgerissenen Augen nach oben. So viel Glück zu haben müsste verboten werden. Ich sah Dans Hand an, die er mir anbot. Das meine Kappe runter gefallen war, bekam ich nur am Rande mit. Es war mir auch egal. Zu sehr war ich damit beschäftigt seine warme Hans zu ergreifen und mich auf meine Beine ziehen zu lassen. „Hey, Dan.“, begrüßte ich ihn. „Du sollest besser aufpassen, Jenny, sonst passiert dir noch mal wirklich was und dann machst du eigentlich hier und dann noch ohne Jewls?“ Dan machte Anstalten meine Hand los zu lassen, doch ich hielt seine Hand nur noch fester. Alles wollte ich, nur nicht, dass er mich los ließ. Es war so angenehm, wenn er mich hielt. Allein dieses Halten fühlte sich an, als würde meine Haut leicht kribbeln. „Lass doch einfach. Also mich stört das nicht, dich etwa, Süßer?“ Wenn er nun so etwas wie ‚mich aber’ gesagt hätte, wäre ich wütend geworden. Er sagte nichts der gleichen, sondern schwieg sich die Seele aus dem Leib und wurde noch roter im Gesicht. Wie konnte man nur so süß aussehen? Ich sollte ihn wohl mal nach einem Waffenschein befragen. „Ja, vielleicht hast du Recht, aber so kannst du immer in meiner Nähe sein und auf mich aufpassen.“ Ich grinste den Süßen an. Er wollte es ja nicht anders. „Ich mach hier nichts Großartiges. Jewls suchen schätze ich mal. Sie ist abgehauen. Aber du Zeit hast können wir was in den Park.“ „Park...? Wir...? Alleine...? immer doch.“ Dan grinste er wie ein Weltmeister. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich wetten können, dass er versuchte bei einem Wettbewerb zu gewinnen. Irgendwie machte es mir ja doch Angst. (Runo) Verschlafen öffnete ich meine Augen. Das war mal wirklich ein interessanter Traum, aber wieso war mein Traummasquerade nur so geschockt gewesen, als ich ihm meine Liebe gestanden hatte? Es war doch nur ein Traum und das er von einer Sekunde auf die nächste verschwunden war, half mir nicht dabei es zu verstehen. Um genau zu sein war ich vollkommen verwirrt. So was konnte nicht sein. Wie konnte eine geträumte Person einfach so aus einem Traum verschwinden? Ich sah zu Alice. Mit ihr konnte ich wenigstens offen reden und musste nicht lügen, aber so wie es schien, war sie nicht da. Schade, aber da konnte man nichts machen. Meine Eltern hatten ihr wohl mal wieder Einkäufe aufgebrummt. Das ganze kam mir so Sklavenhaft vor. Sie wohnte hier zwar umsonst, aber mussten wir wirklich fast jeden Tag Einkäufe erledigen? Eine kleine weiße Kugel kam ins Zimmer gerollt. Tigrerra. Ob sie die ganze Nacht weg gewesen war? Ich wusste es nicht, doch solange es ihr gut ging, war das auch eigentlich nur Nebensache. „Herrin, du bist wach.“ Die elektrische Stimme brachte mich zum lächeln und ich setzte mich auf. Leise gähnte ich und rieb mir die Augen. Von wach konnte keine Rede sein. Vielleicht nicht mehr richtig am schlafen, aber auf keinen Fall wach. „Na ja, wie man wach so nennt.“ Wieder gähnte ich und hob den kleinen Ball auf meine Hand. Er klappte gleich wieder auf und ich lächelte verschlafen. „Was liegt an? Wo warst du eigentlich die ganze Nacht?“ Ich sah sie an und stand auf. Bevor ich mich anzog legte ich sie auf meinen Schreibtisch. „Wann kommen die anderen?“ Ich sah zu Tig. Sie schien zu seufzen. „Erst heute Nachmittag.“ Gut, also hatte ich noch genug Zeit um über den Traum und dessen Bedeutung nach zu denken, denn angeblich sollte jeder Traum eine individuelle Bedeutung haben. (Tigrerra) Irgendwas stimmte mit meiner Herrin nicht. Die Nacht hatte ich bei Drago verbracht. Oder besser: auf dem Weg zu ihm. Es war verdammt anstrengend in der Menschenwelt sich fortzubewegen. Wenn ich zulange rollte wurde mir schlecht und wenn ich watschelte, wie meine Freunde es nannten, wenn wir Bakugans liefen, dann kam ich kaum vorwärts. Also musste ich eine von Preyus’ Geheimwaffen einsetzen. Das fahrende Rollbrett – die Menschen nannten es Rollschuh oder so ähnlich. Damit hatte es nur ⅜ der Nacht gedauert. Also dauerte allein der Hin- und Zurückweg schon 6/8 der Nacht. Das Gespräch war so recht kurz und wenig Informativ ausgefallen. Um genau zu sein, eigentlich gar nicht, denn wir waren genauso schlau wie vorher. Wir konnten Masquerade nur aufhalten, wenn wir gegen ihn gewannen, aber leider konnten wir ihn selbst nicht erreichen, also mussten wir darauf warten, bis er zu uns kam oder ihn zufällig erwischen, was aber so aussichtslos schien, wie einem ... wie nannte Runo sie immer? Hund? Ich glaubte schon. Wie einem Hund das Sprechen bei zu bringen. Wir mussten es irgendwie schaffen, Hydranoid und Masquerade aufzuhalten, erst dann konnten wir uns Naga und Hal-G widmen. Nur kamen wir wohl nicht an denen vorbei. Dan übertrieb es, dass Drago sich entwickelt hatte total. Ich hatte Angst, dass das unser Untergang sein könnte, denn scheinbar konnte nur er mit dem Blonden mithalten, aber wenn er ihn unterschätzte würde er verlieren und Drago würde in die Doom Dimension verbannt werden. Aber allen Überlegungen über die Zukunft zu trotz, war Runo komisch. Eigentlich sagte sie mir alles, aber in letzter Zeit hatte ich das Gefühl, dass sie mir was verschwieg. Etwas, das mit Masquerade zu tun hatte, denn immer wenn sein Name in ihrer Gegenwart viel verhielt sie sich so komisch. Ich wusste nicht genau wie, aber einfach anders. Ich sollte dieser Sache wohl mal auf den Grund gehen... (Klaus) Ich sah auf den See hinaus. Er lag so friedlich vor mir, dass es mich schon fast wieder aufregen musste. Es tat es nicht. Dafür kam es mir so gleichgültig vor. Sirenoid war weg und ich hatte sie darein gebracht. Wieso hatte sie auch nicht auf mich gehört? Aber eigentlich war es trotzdem meine Schuld. Ich hatte mit ihm gekämpft, nur wegen meinem lächerlichen Stolz. Und wofür? Nun war sie weg... Ich war alleine. Eine schwarze Rose schimmerte in meinen Händen. Das letzte Geschenk, das ich meinem Bakugan geben konnte. Auch wenn sie sie niemals bekommen würde... für mich bedeutete sie genau das. Ein Abschiedsgeschenk. Ich konnte einfach kein Schwarz mehr sehen, denn genau das erinnerte mich an ihn. Schwarz und Lila... seine Farben. Die Farben des Teufels, der mir meinen Engel genommen hatte. Ich wollte Rache und auf jeden Fall wollte ich diese Farben nie wieder sehen. Lila und Schwarz würde ich sicherlich aus meinem Vokabular streichen, das stand fest. Allein für Sirenoid musste ich das schon tun. (Joe) Ich hatte das nicht gerade gesagt, ... oder? Ich hatte Chan nicht gesagt, dass ich sie liebte, ... oder? Verdammt! Ich hatte es gesagt! Ich hatte meiner Liebe meine Liebe verkündet und wenn sie mich nicht liebte? Ich hatte unsere Freundschaft verstört. Ich strich mir wieder durch die Haare und ließ mich auf mein Bett fallen. Ich musste raus. Einfach an die frische Luft. Die Wände schienen näher zu kommen und ich hatte Mühe zu atmen. „Fehlt dir was, Joe?“ Das war Wyburn, mein Bakugan, das auf meinem Nachttisch saß und mich zu studieren schien, zumindest hatte ich, seit ich Chan angerufen hatte, das Gefühl, das sie mich beobachtete. „Nein, es ist alles ... in Ordnung.“ Das war gelogen und mit Sicherheit wusste sie es, aber zum Glück sagte sie nichts, sondern schwieg. Ich war ihr so dankbar dafür. Ich wollte nicht darüber reden, dass ich mir eben mein Leben versaut hatte. Das Ganze war ja so schon schlimm genug. „Vielleicht sollten wir zu den Schicksalsspielern gehen.“, schlug Wyburn vor und ich sah sie an. Eigentlich wollte ich so oder so zu ihnen gehen, weil ich sie vermisste, aber ob das jetzt so gut war? Schaden konnte es nicht und es war besser, wenn wir uns beraten, wie es weiter gehen sollte. Zumal ich Chan versprochen hatte, dass ich ihr Fortress wieder holen würde und dafür mussten wir gewinnen. Würde das eigentlich helfen? Dann war er geschlagen, aber wie kamen dann die Bakugans aus der Doom Dimension wieder? Wie hatte Klaus es geschafft Preyus zurück zu holen? Oder war er nie in der Doom Dimension? Ich war verwirrt, doch eins war sicher: irgendwie würde ich es schon schaffen ihn zurück zu holen. (Billy) Ich saß auf meinem Bett. Und saß immer noch. Und nach wohl gut zwei Stunden saß ich immer noch auf meinem Bett. Ich würde auch den restlichen Tag einfach nur so da sitzen. Was hatte ich schon groß anders zu tun? Ganz einfach: gar nichts. Ohne Cycloid wollte ich auch kein Bakugan mehr spielen und ohne Bakugan hatte ich tagsüber nichts zu tun. Mehrmals am Tag versuchte Chan mich zu erreichen, doch ich hatte keine Lust mit ihr zu reden. Ich war zu stolz um meine Niederlage ihr gegenüber einzugestehen, also war es besser, wenn sie niemals etwas davon erfahren sollte. Sie sollte mich nicht für einen Versager halten. Es war mir eigentlich egal was der Rest der Welt über mich dachte. Mir egal, dass ich vielleicht meinen zehnten Platz verlor. Für mich war nur Julie wichtig, aber das sollte sie nicht wissen. Schon immer habe ich versucht ihr zu gefallen. Ich wollte ihr zeigen, dass ich gut genug für sie war, doch so mehr ich versuchte ihr zu gefallen, desto mehr schien sie mich zu verachten. Irgendwann war ich arrogant geworden, damit sie meine wahren Gefühle nicht bemerkte. Nun konnte ich ihr noch nicht einmal eingestehen, dass ich in Wahrheit total schwach war und ihrer nicht würdig. Das war so erbärmlich. „Ach, Julie ... ach, Cyloid...“ (Shun) Mein Großvater hatte mich zum Einkaufen geschickt, was ich ohne Widerworte zu geben hinnahm. Eigentlich wollten wir uns an diesem Tag bei Runo treffen, aber mein Großvater hatte gesagt, dass ich besser bei ihm bleiben sollte. Ich hörte auf ihn, immerhin konnten sie mich und Skyress noch später aufklären, was jetzt los war. Mein Großvater war momentan wichtiger. Ich ging durch die Straßen und war auf dem Weg zum Supermarkt. So viel musste ich nicht einkaufen, aber anders würden wir nichts zu essen bekommen. Ich musste für meinen Großvater kochen, ein weiterer Grund, wieso ich nicht zu ihnen konnte. Mein Großvater würde ohne mich verhungern. Gelangweilt sah ich mich um. Straßen, Häuser, Menschen, das normale Spiel eben. Nichts spannendes war an der Sache. Doch etwas machte mich stutzig. Eine Frau schrie auf. Das Quietschen von Reifen war zu hören. Sofort sah ich dort hin. Ein Mädchen stand starr auf der Straße und sah das näher kommende Auto einfach nur an. War die denn wahnsinnig? Ich rannte, bevor ich merkte, was ich tat, auf sie zu und riss sie von den Füßen. Kurz drehte sich alles um uns und dann kamen wir auf dem Bürgersteig zum liegen. Ich lag auf ihr. Das Mädchen kam mir bekannt vor, doch ich kannte sie nicht. Wohl eine Bakuganspielerin, wie ich riet. „Hey, alles in Ordnung mit dir?“ Ich sah ihr in die Augen, die sie blinzelnd öffnete. Dieses Mädchen kam mir wirklich bekannt vor, doch ich konnte nicht sagen woher. Immer noch lag ich auf ihr und sah wie sie rot wurde. Ich war ihr wirklich nah und wurde selbst rot, weshalb ich eilig aufsprang und ihr meine Hand hinhielt. Ich sah sie nicht an, sondern auf den Boden. Das ganze kam mir so peinlich vor. Sie nahm meine Hand und stand auf. „Danke. Ich ... ich bin Jewls und du bist Shun, oedr? Du warst mal auf dem ersten Platz.“ Ich sah sie ausdruckslos an. Also war sie wirklich eine Bakuganspielerin und eine wirklich dumme, wenn sie sich schon fast überfahren ließ. Der Name sagte mir nichts. Vielleicht hatte ich ihn mal gehört, aber mehr auch nicht. Trotzdem war etwas an ihr, das mein Herz schneller schlagen ließ. Ich konnte nicht sagen was. Es war unheimlich. (Dan) Ich rannte durch die Straßen. Drago hüpfte in meiner Tasche rum und es war Glück, dass er nicht mal wieder runter fiel, aber das war egal. Ich musste in das Geschäft, vor dem meine Mutter letztens stand. Ich hatte sie zufällig gesehen. Sie stand mindestens zehn Minuten vor diesem Schaufenster und hat sich einen Schlüsselanhänger angeguckt. Das perfekte Geschenk für sie zum Geburtstag. Ich war so hibbelig darauf es zu kaufen, dass ich auf nichts mehr achtete. So viel Zeit hatte ich auch nicht mehr, bis wir uns bei Runo treffen wollten, also musste ich mich wohl beeilen. Vielleicht hätte ich besser auf den Weg achten sollen, doch ich bog um eine Ecke ab und blieb sofort stehen, etwas, dass sie nicht tat. Sie rannte genau in mich hinein. Das Mädchen flog zurück und landete mit ihrem Hintern auf dem Bürgersteig. Sie sah mich an und ich musste einfach grinsen. Es sah wirklich süß aus, wie sie mich so ansah. Das konnte sie ruhig öfters machen. Die Süße von Supersingsoundextravaganza sah unsere Hand an, mit der ich sie auf die Beine zog. Sie schien vollkommen verstört zu sein. Etwas, das ich nicht von ihr erwartet hätte. Dabei stand ich doch immer neben mir. „Hey, Dan.“, begrüßte sie mich. „Du sollest besser aufpassen, Jenny, sonst passiert dir noch mal wirklich was und dann machst du eigentlich hier und dann noch ohne Jewls?“ Ich wollte eigentlich ihre Hand loslassen, weil ich befürchtete, dass sie es nicht mochte. Immerhin war sie ein Star und ich immer noch ein Niemand. Ich hatte sicherlich nicht das Recht mit ihr Händchen zu halten. Doch was sie tat verwirrte mich. Sie hielt meine Hand nur noch fester. Jenny wollte mich nicht loslassen und eigentlich wollte ich sie auch nicht los lassen, denn es fühlte sich gut an. Ihre Hand war eich und warm. Sie ließ meine Haut angenehm kribbeln. „Lass doch einfach. Also mich stört das nicht, dich etwa, Süßer?“ Hatte er mich soeben Süßer genannt? Ich spürte, wie ich rot wurde. Dieser Name ließ Schmetterlinge in meinem Bauch frei. Es war gruselig, wie ein einziger Kosename alles in mir zum vibrieren bringen konnte. Ich schwieg. Was sollte ich auch sagen? ‚Nein, natürlich stört mich das nicht, weil ich dich liebe.’ Eher unwahrscheinlich. Also schwieg ich lieber, bevor ich was falsches sagte. Dafür hatte ich immerhin ein Talent. „Ja, vielleicht hast du Recht, aber so kannst du immer in meiner Nähe sein und auf mich aufpassen.“ Sie grinste mich an und ich hatte Angst, dass meine Beine einknicken müssten. Sie taten es nicht, was mich schon fast verwunderte. „Ich mach hier nichts Großartiges. Jewls suchen schätze ich mal. Sie ist abgehauen. Aber du Zeit hast können wir was in den Park.“ „Park...? Wir...? Alleine...? immer doch.“ Ich grinste und hoffte, dass es nicht zu sehr auffiel, dass ich nicht mehr denken konnte. Darin war ich zwar noch nie der Beste gewesen, aber in diesem Moment schien es so unbeschreiblich schwer geworden zu sein. Ich würde mit Jewls mein zweites Date haben ... oder so etwas in der Art. Wir wollten gerade – immer noch Händchen haltend – los gehen, als sich etwas elektronisches von Unten meldete. „Dan, hast du nicht irgendwas vergessen?“ Ich sah auf den Boden. Drago war wohl runter gefallen, jedenfalls saß er dort unten und sah zu mir hoch. Ich hatte was vergessen? Damit konnte er nur ihn meinen, oder? Da wurde es mir schlagartig klar. „Gott, ich muss doch zu Runo. Können wir das verschieben? Auf morgen?“ Ich küsste sie kurz auf die Wange und rannte mit hochrotem Kopf zum Laden. Kapitel 12: Der große Auftritt ------------------------------ Hey, dieses Kapi ist so gut wie Folge 28 ^-^ ich hoffe, dass es euch trotzdem gefallen wird, mir hats Spaß gemacht und der Text wurde manchmal verändert. Zum einen, wiel ich Dohydranoid nicht mag, das ist mein Hydranoid! Viel spaß! Kapitel 12: Der große Auftritt (Masquerade) Meine Einladung an Dan war mir wirklich gelungen. Ich war in seinem Traum erscheinen. Immerhin hatte er mich herausgefordert und ich hatte reagiert. Nur freute ich mich nicht darüber. Um genau zu sein, fühlte ich gar nichts mehr. Ich stand Dan und seinen freunden gegenüber und fühlte rein gar nichts. Seit meinem ungewollten Date mit Naga und dem unendlichen Schmerz hatte ich nichts mehr gefühlt. Ich hatte mich nicht auf den Kampf freuen können, aber es war auch keine Lustlosigkeit gewesen, die ich empfunden hatte. Ich empfand rein gar nichts, als hätte Naga all meine Gefühle verbrannt. Eigentlich nichts allzu schlimmes, wäre da nicht eine Kleinigkeit. Ich empfand nichts, wenn ich Runo ansah. Die Schmetterlinge waren mit Gift besprüht worden und abgestorben. Ich fühlte mich nicht wohl, sondern ... gar nichts. Ich fühlte gar nichts. Noch nicht einmal gleich gültig. Es war gruselig. Mein Blick war auf Runo gerichtet. Es war komisch zu wissen, dass ich sie liebte, wo ich doch nichts fühlte. Es klang wie irgendeine Lüge, die man glaubte, auch wenn man wusste, was sie war. Nämlich eine simple Lüge. Nur mit Mühe schaffte ich es meinen Blick von ihr abzuwenden und Dan anzusehen. Mit Gefühlen in mir hätte ich das wohl niemals geschafft, aber ich hatte ja einen Vorteil: sie sahen nicht, wohin ich sah. „Okay, lass uns gleich anfangen.“ Der hatte es aber eilig. Nun ja, ohne Gefühle hatte ich auch nichts dagegen. Außerdem wollte ich, es schnell hinter mich bringen. Das war nur Zeitverschwendung. „Na dann, los. Und zieh.“ Eigentlich hätte ich ja gedacht, dass es ein Spaß werden würde, doch das ging etwas schlecht. Wir zogen unsere Karten und schon konnte es losgehen. (Dan) Dieser Mistkerl. Als ich von Joe erfuhr, dass er Julie, Chan, Billy, Komba und Klaus geschlagen hatte, war ich wütend geworden. Ich hatte gedacht, dass er sich rächen wollte, doch die anderen hatten recht. Es war wahrscheinlicher, dass er einfach nur Hydranoid stärker machen wollte, da hatten die anderen auf jeden Fall recht. Ich hatte ihn herausgefordert und eine sehr seltsame Antwort bekommen. Zum einen: woher wusste er von der Herausforderung? Im Café hatte ich ihn nicht gesehen. Vielleicht doch ein Spion, aber das war im Endeffekt auch egal. Der Blonde war in meinem Traum erschienen. Er stand wohl auf so eine Show, denn auch sein kleiner Teleportationstrick gehörte in diese Kategorie. Den ersten Kampf gewann ich gegen sein dunkles Sandwürmchen mit meinem feurigen Griffon. Es war verwirrend einfach gewesen. Von Anfang an war ich um 10g in Führung. Dieser Kampf gehörte ganz klar mir. Ich fühlte mich so sicher und überlegen. Was sich am Ende als sehr großer Fehler herausstellte. Ich gab es anschließend zu: ich ließ mich von meinen Gefühlen leiten. Masquerade öffnete seine Torkarte. Eine Energieübertragungskarte, die ich mit meiner Fähigkeitskarte unschädlich machte. So ein Feuertornado war schon eine heiße Sache. Zumindest zu heiß für diesen Wurm, der einen Abgang vom Spielfeld machte. Er kicherte und ich lachte. Was kicherte der so doof? Er hatte doch soeben die erste Runde verloren. „Also, der erste Sieg geht an Dan.“ Danke, Runo, ohne dich hätte ich das wohl nicht mitbekommen. Oder besser: ich hätte es mitbekommen, aber er vielleicht nicht, denn seinem Kichern zu urteilen, hatte er das wirklich nicht mit bekommen. Schadenfreude war wirklich die schönste Freude, die es geben konnte. Der, der sie erfunden hatte, musste ein Genie gewesen sein. „Ich habe gewonnen.“ Noch zusätzlich in Wunden – zumindest dachte ich, dass es eine wäre – zu bohren, war schon was herrliches, „Dieses Mal. Bakugan, Kampf.“ Und schon ging es mit seinem Darkus Lasermann weiter. „Darkus Lasermann, stand.“ Die schwarze Kugel klappte auf und das Bakugan war zu sehen. Es hatte einen Powerlevel von 370g. ich hatte zwar schon mindestens einmal gegen dieses Bakugan verloren, doch dieses Mal wollte ich das nicht machen. Einen Schönheitswettbewerb wie Jenny hätte er wohl niemals gewonnen, aber dafür war er bis an die – nicht existierenden – Ohren bewaffnet, was mich eigentlich kalt ließ. 370g war nicht die Krönung und so beschloss ich, einfach wieder den Griffon einzusetzen, der 390g hatte. „Na schön. Torkarte öffnen. Wilder Joker.“ Die Torkarte öffnete sich und ein lilaner Nebel kam hervor, der Griffon umhüllte. Ich verstand nicht was passiert war, nur dass der Nebel ihn in die Doom Dimension drückte und das bevor sie gekämpft hatten. „Oh nein, Griffon. Was war das? Sie haben noch nicht einmal gegen einander gekämpft.“ Das musste der Typ mir jetzt doch mal erklären, was ihn wirklich zu freuen schien. Er grinste so doof, als er sein Bakugan auffing und es mir erklärte. „Die Wilder Jokerkarte. Damit gewinnt das Bakugan mit Darkuseigenschaften auf jeden Fall.“ Unfair! Reklamation! Betrug! Auch Julie und meinen Freunden schien es nicht zu gefallen. Scheinbar hatte mindestens Julie genauso wenig von dieser Karte gehört wie ich. „Jetzt wird es richtig ernst. Sowohl Dan als auch Masquerade haben nur noch zwei Bakugans übrig.“ Wieso hatten meine Freunde heute keine Sätze drauf, die ich nicht schon wusste? Ich wusste auch, dass es jetzt wirklich ernst wurde, wie Shun meinte. Es war verdammt ernst und ich verdammt angespannt. Masquerade setzte seine nächste Karte ein und spielte wieder seinen Lasermann. Ich war darüber verwirrt. Wie konnte ich auch nicht? Immerhin hatte ich nicht damit gerechnet, dass er wieder den Lasermann einsetzte, was er dann aber doch tat. Scheinbar ging es den anderen nicht viel anders. Sie sagten zwar nichts, außer Shun, aber ich sah es an ihren Gesichtsausdrücken. „Sei vorsichtig, Dan. Masquerade hat noch irgendwas im Ärmel.“ „Hah.“ Ich zog eine Torkarte, damit es weiter gehen konnte. „Wenn ich mit ihm fertig bin, wird er sich wünschen, er wäre nie aufgestanden.“ (Runo) Ich schloss meine Augen. Ich wollte das nicht länger mit ansehen. Eigentlich müsste ich ja auf Dans Seite sein, aber das war ich nicht. Nicht direkt. Ich wollte schon, dass er gewann, einfach nur weil Drago nicht in die Doom Dimension sollte, aber ich wollte nicht, dass Masquerade verlor, dafür liebte ich ihn wieder zu sehr. Dan setzte sein Pyrus Saurus ein, womit er um 10g in Führung war. „Okay, Pyrus Saurus, zeigen wir diesem Mistkerl, wer das Spielfeld beherrscht.“ Oh nein, wenn Masquerade verlor ... ich sollte aufhören an ihn zu denken, das bekam mir nicht. Er öffnete eine Torkarte, doch sein Lasermann wurde trotzdem aus dem Spiel gekickt. Nun war Dan wirklich in Führung. „Okay, wir haben es geschafft.“ Dan, das war nur eine Runde mehr, die du unserem Ziel näher gekommen warst. Die Karte, auf der Saurus, stand leuchtete und sein Bakugan versank leicht. Er steckte fest. Das war also der Plan meines Darkusprinzen gewesen ... wenn der wüsste was für Kosenamen ich ihm gab, würde er mich sicher für verrückt halten und einliefern lassen. „Oh nein, davon habe ich schon mal gehört. Das ist die Treibsandfalle.“ Danke, Marucho, die kennen wir alle ja nicht. Ich war unglaublich angespannt. In mir tobte ein Krieg. Freundschaft gegen Liebe. Was war wichtiger? Ich wusste es einfach nicht. Dieses Mal lachte mein blonder Schwarm, doch es klang anders. Überlegend und provozierend, aber Gefühllos. Nicht so, dass er vor Leidenschaft nur so sprotzte – das wollte ich erst noch herausfinden, ob er überhaupt Leidenschaft hatte, weil er in meiner Nähe nie welche gezeigt hatte, auch wenn er mich nie als mehr, als seine Feindin ansehen würde –, aber es fehlte jegliches Gefühl in seiner Stimme. Selbst seine Arroganz schien nur noch gespielt zu sein. Scheinbar war ich die einzige, der das auffiel. „Und für unsere Haupthaktraktion ist jetzt Showtime.“ Der Ball in seiner Hand leuchte lila und ich schluckte, als ich die negative Energie spürte. Ein eigenartiges Gefühl machte sich in mir breit, als wüsste ich schon was jetzt kam. „Also dann stimmt es …“ Er hatte sich weiter entwickelt, aber in was? Mir war so als wüsste ich ganz genau wie er jetzt aussah. Der Blonde warf sein Bakugan und mein Mund klappte auf, als es sich entfaltete. Das konnte doch nicht … Man konnte doch nicht von etwas träumen, das man noch nie gesehen hatte, es aber wirklich so gab, wie im Traum. Hydranoid hatte sich weiterentwickelt, genau in das Zweiköpfigebakugan aus meinem Traum. Erst war ich geschockt. Ich verstand einfach nicht, wieso ich von Duohydranoid geträumt hatte, wenn ich ihn noch nicht kannte. „Das ist er. Das ist sein weiterentwickelnder Hydranoid.“ Ich sah von Dan, der gesprochen hatte, über das Darkusbakugan hinzu meinem Masquerade. Er wirkte so ruhig und geschäftsmäßig dass man denken könnte, das Ganze ging ihn nichts an und er wäre nur irgendein Zuschauer, der nichts Besseres zu tun hatte, als zu zuschauen. „Powerlevel 480g.“, verkündete Dans Bakupod. Genauso wie ich es mir gedacht hatte. Er war genauso, wie in meinem Traum. Ob es überhaupt ein Traum war? Wie hatte er eigentlich Dan die Karte zukommen lassen? … Hydranoid brüllte auf „Dummköpfe!“ und eine noch stärkere Druckwelle erfasste uns. Meine Haare wurden nach hinten gedrückt und unsere Bakugans flogen fast weg, aber Masquerades Haare waren wohl die einzigen, die noch besser aussahen, als vorher. Unser kleiner, privater Clown – Preyus – wollte erst einmal wissen, was das war. Konnte er sich das wirklich nicht denken oder wollte er uns mal wieder auf den Arm nehmen? Beides war denkbar. Das war Hydranoids Power, bei der ich langsam Angst um Dan und Drago bekam. „So, die Bühne ist jetzt vorbereitet.“ Seine gefühllose Stimme ließ meine Brust sich zusammen ziehen. Mir wurde schlecht und ich dachte, dass ich gleich weinen müsste. Ich ertrug diesen Klang einfach nicht. „Aber kein Schauspieler ist bisher eingetroffen.“ Verwirrung spiegelte sich auf unseren Gesichtern. Meinen Süßen musste man ja auch nicht verstehen. „Was?“ Das war Dan. „Komm, mein Freund, jetzt bist du dran.“ Er spielte mit Dan, das merkte ich, doch es schien ihnen Spaß gemacht zu haben. Eigentlich hatte ich sogar den Eindruck, dass er das alles nur tat, damit wir nicht merkten, dass sich was verändert hatte. Er verstellte sich bei seiner eigenen, für ihn normalen Show. War ich denn wirklich die einzige, die das mitbekam? Nur weil ich wegen meinen Gefühlen so sehr auf ihn achtete?! Dan knurrte leise. Er mochte es wohl nicht von unserem Feind als Freund bezeichnet zu werden, auch wenn ich mich gefreut hätte. „Dan.“ Das erste Mal in diesem Kampf meldete sich Drago zu Wort. „Ja, sieht so aus, als wärst du jetzt dran, alter Freund.“ Dan drehte sich zu seinem Bakugan, das über seiner Schulter zu schweben schien. Drago klappte sich zu einer Kugel zusammen. Er war bereit, wie er sagte, und Dan schmiss ihn aufs Spielfeld. Er entblößte sich. „Drago hat 450g.“ Ich schluckte. Das war eine Differenz von 30g und dieses Mal für Masquerade, aber im Kampf mit ihm hatte ich eins gelernt. Auch wenn man zurück lag konnte man gewinnen. Aber konnte Dan gegen Masquerade gewinnen? „Jetzt sieht es so aus, als hätten wir alle am Start.“ Masquerade grinste, doch immer noch kam es mir so gestellt vor. Was war nur mit ihm passiert? „Zwei Köpfe sind besser als einer.“ Der eine Kopf von Hydranoid fing an zu sprechen und der andere beendete den Satz. „Aber drei sind eine Gruppe.“ Würde das ab nun immer so sein? Es verunsicherte, wenn einer mit einem Satz anfing, der von anderen beendet wurde. Sicher war das Taktik. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie es einfach nur aus spaß machten, weil beide was zu sagen haben wollten. „Einer reicht mir völlig und deswegen bleibt nicht mehr sehr viel Platz für euch.“ Hatten die beiden Bakugans, Hydranoid und Drago, endlich zu Ende gesprochen? Es sollte weiter gehen. Ich wollte ihn nicht länger so sehen. „Torkarte, öffnen.“ Dan aktivierte seine Torkarte und alles wurde rot. Die Bakugans prallten gegen einander und mein Herz blieb wohl für eine Sekunde stehen. Flammen tobten um sie herum, als sie sich gegenseitig weg drücken wollten. Hydranoid traf Drago mit seinen Schwänzen und ich zuckte zusammen. Das musste weh getan haben. Genau gegen den Kopf. Drago schlug mit der Faust, an der ein Stachel war, zu. Ebenfalls gegen einen Kopf, doch der andere biss dem Pyrusbakugan in den Hals. Es sah so ausgeglichen aus, dass mir ganz anders wurde. Das atmen fiel mir viel schwerer. Drago schrie vor Schmerzen auf. Ich litt mit ihm, aber gleichzeitig auch mit Hydranoid. Ich hatte mich immer noch nicht für eine Seite entschieden. Meine Freunde, die nur für einen litten, fieberten heftig mit, wie ich sah. Uns allen fiel es wohl schwer, nicht einzugreifen. „Das hat sicher wehgetan.“ Ja, Marucho, das hat Drago sicher wieder wehgetan. Wieder schlug Drago zu, dieses mal dem anderen Kopf ins Gesicht und dann dem anderen. Auf einmal fingen die Stacheln auf Hydranoids Bauch an zu rotieren und hatten den Anschein einer Motorsäge. Funken sprühten, als das Darkusbakugan Dans damit traf. Wieder schrie Drago vor Schmerzen auf. Er spreizte seine Flügel und drückte sich damit von dem anderen Bakugan weg um in Sicherheit zu kommen. Dan, konnte er denn nichts tun um das zu beenden? „Wie gefällt dir die Show bisher?“ Mein Süßer hob seinen rechten Arm. In seiner Hand befand sich eine Karte. „Es wird langsam zeit, dass Hydranoid dir mal zeigt, wer der Herr im Haus ist.“ Also ich hatte nichts dagegen, wenn Masquerade mein Herr in meinem Haus wäre. „Fähigkeitskarte, aktivieren. Duogapper.“ Diese Karte kannte ich schon aus meinem Traum und deswegen wusste ich auch was nun kam. Schon einmal hatte ich mit Tigrerra gegen Hydranoid gewonnen, doch damals hatte er sich extra nicht gewährt und wollte eigentlich verlieren, doch nun half Masquerade seinen Bakugan und wollte dies eben nicht. Er wollte gewinnen und ich wusste nicht was ich wollte. Würde es helfen, wenn ich Dan Tipps gab? Würde das überhaupt irgendetwas bringen? Hydranoids Mäuler glühten – wie in meinem Traum – und ein Energieball traf den im Treibsand feststeckenden Saurus, der daraufhin in die Doom Dimension verbannt wurde. Beide hatten nur noch ein Bakugan übrig. Drago war abgelenkt, etwas das ich nicht war, weil ich das schon kannte. Ich wusste auch, dass Duogapper Hydranoids Powerlevel um 50g steigerte. Hydranoid hatte nun einen Powerlevel von 530g und Drago, durch die Torkarte, einen von 520g. Ein Energieball flog auf Drago zu. Dan musste einfach was tun! Ich schloss die Augen. Ich wollte das nicht sehen, aber gleichzeitig wollte ich auch nicht weg sehen. „Und Finale.“ Der Darkusprinz schien so verboten ruhig, wo wir Schicksalsspieler alle vor entsetzen nur so um die Wette sprotzten. „Fähigkeitskarte, aktivieren. Mauerbrecher.“ Ein Feuersturm umrahmte Drago und der Energieball wurde reflektiert und zu seinem Ursprungsort zurück geschleudert. Eine Staubwolke überzog das Feld und ich konnte nicht sehen, was nun passiert war. „Hat es geklappt?“ Was sollte geklappt haben, Dan? Die Staubwolke verzog sich und da wusste ich, was er meinte. Duohydranoid hatte nur noch einen Kopf und einen Powerlevelabfall von 100g. Dan freute sich. Ja, so konnte er gewinnen. Was wollte Masquerade jetzt schon noch ausrichten? Mein geliebter Masquerade … (Tigrerra) Wir freuten uns alle mit für Dan und Drago. Damit hatte Masquerade wohl nicht gerechnet, aber eine Sache beängstigte mich. Oder besser zwei. Zum einen benahm sich meine Herrin wirklich komisch. Sie zuckte nicht nur zusammen, wenn Drago einen Schlag kassierte, sondern auch bei Hydranoid. Und das zweite war: ich tat es auch. Ich wusste nicht wieso. Ich konnte dieses Darkusbakugan noch nie leiden, schon allein wegen dem, was sie Volterra und all den Bakugans antaten nicht, aber als ich dem Kampf zublickte, war es so, als würde sich etwas tief – wirklich sehr tief – in mir zusammen ziehen. Irgendein Teil von mir wollte nicht, dass er litt. „Na sieh mal einer an. Das wird ja immer schöner.“ Ich sah zu Masquerade. Irgendwas an ihm war anders, aber ich kam nicht darauf was es war. Ob Runo es wusste? Immerhin schien sie ihm mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, als dem Kampf an sich. Unser Feind grinste und kicherte. Ich war wirklich verwirrt. Was hatte er jetzt schon wieder vor? Egal was es war, es würde nicht gut enden. Das Kichern ging in ein Lachen über, das so anders klang als die davor. Es war ohne Hass oder Arroganz. Noch nicht einmal Überlegenheit schwamm darin mit. Nichts war daraus heraus zu hören. Es war vollkommen Gefühllos. „Ich gratuliere. Es ist dir gelungen, mich sehr böse zu machen, Dan.“ Wieso konnte ich ihm das nicht glauben? Weil ich keine Wut hörte? Nur das aufgelegte Kichern schwang in seiner Stimme mit, als er eine Karte – ich wusste nicht welche – in die Höhe schmiss und sie lila leuchtend zerfiel. „Hydra Powerabfall.“ Bakupods waren lustige Erfindungen der Menschen, aber wirklich praktisch. Sie verrieten so viel über den Powerlevel von Bakugans. Alles was unsere Menschenfreunde wissen mussten. Geschockt sahen wir zu, wie sich Hydranoids abgeschlagener Kopf regenerierte. „Seht euch das an.“ Julie wir sahen es, doch auch wir glaubten unseren Augen nicht. „Oh, nein.“, gab Marucho von sich und meine Herrin meinte nur, leicht neben sich stehend: „Sein Kopf…“ Marucho vollendete diesen Satz: „… Ist wieder gewachsen.“ „Nicht zu fassen.“ Dan, Drago, passt bloß auf. Ich zitterte leicht. Wieso hatte ich das Gefühl, dass ich auch noch so was wie ‚auch du Hydranoid solltest bloß aufpassen’ denken müsste? Vielleicht als Drohung genommen, wie die Menschen, die in diesen Flimmerkästen gefangen waren, es manchmal machten? „Unglaublich.“ Beide Bakugans fingen an zu leuchten und kamen wieder in die Hand ihrer Besitzer zurück. Also ein unentschieden. „jetzt, wird es Zeit für den letzten Vorhang und für dich gibt es dummerweise keine Zugaben.“ Ich hatte das Gefühl, dass etwas sehr schlimmes bevorstand. Könnte er hinterher vielleicht Recht haben oder bildete ich mir das nur ein? Ich gab es zu: ich war verwirrt, allein weil meine Gedanken immer wieder zu dem Zweiköpfigen wegdriften wollten, wie ein auf Eis geratenes Haos Juggernoid. Masquerade warf wieder Hydranoid in den Kampf. „Die Spielzeit ist jetzt vorbei?“ Er hatte gespielt? Das sollte ein Trick sein. Es musste ein Trick sein. Und wenn nicht? Dan sah zu Drago, der als Kugel in seiner Hand lag. „Ich setzte dich noch einmal ein, Drago. Lass uns das ein für alle mal beenden.“ Drago klappte auf. Er war bereit. Mehr als das, denn dabei ging es um sein Leben. Drago war bereit, alles zu tun, was er konnte, um zu gewinnen. „Hör zu, Dan, wir können das nur gemeinsam schaffen.“ Dan nickte bei Dragos Worten und schmiss diesen aufs Spielfeld. Der Kampf konnte weiter gehen. Wieder war ein Unterschied von 30g zu erkennen. Was hatte Dan vor? „Jetzt reicht es, Masquerade. Torkarte, öffnen. Charakterkarte, aktivieren.“ Also das hatte unser braunhaariger Menschenfreund vor. Ich verstand. Durch diesen Zug wurde Dragos Powerlevel verdoppelt. Immer noch schien Masquerade so anders. Desinteressiert, als würde ihn das nichts angehen. Als hätte er keine Verbindung zu dem ganzen Kampf. Dabei war es doch der seines Bakugans und sein Kampf. „Fähigkeit, aktivieren. Gaiserexzetra.“ Die Mäuler des süßen .. äh, ich meine natürlich unausstehlichen Bakugans glühten wieder und sein Powerlevel erhöhte sich um 100g. Noch nicht stark genug für Drago, der 900g hatte, und Hydranoid danach nur 580g. „Pass auf. Deltadragonoid.“ Dan hatte seine Karte zum Finalenangriff aktiviert also war das ganze schon fast vorbei. Dan hatte wirklich gute Chancen gegen das interessante und … gegen das Ding eben zu gewinnen. Wieso dachte ich immer so einen Schwachsinn? Hydranoid war weder süß noch interessant! Dragos Powerlevel wurde zusätzlich um 400g erhöht. Kometen erschienen im Hintergrund und seine Augen glühten für einen Moment. Es war schon fast vorbei. „Du kannst uns auf keinen Fall schlagen.“ Ob Dan da nicht den Mund zu voll genommen hatte? Noch war nichts entschieden und Masquerade durfte man auf keinen Fall unterschätzen. Ich gab mir schon mühe gar nicht erst an sein Bakugan zu denken. „Hmm. Ganz im Gegenteil. Wir können dich schlagen und das werden wir mit Sicherheit auch.“ Masquerade zückte eine Karte. „Fusionsfähigkeitskarte aktivieren, Zerstörungseinschlag.“ Hydranoid leuchtete auf und sein Powerlevel steigerte sich um weitere 100g. Wie wollte Masquerade so gewinnen? Dragos Macht sammelte sich in dessen Maul zum Finalenangriff. So wie es aussah hatte Dan doch gewonnen. Der Energieball traf Hydranoid. Wieder verdeckte eine Staubwolke unsere Sicht, aber dieses Mal auf das ganze Spielfeld. Alle Schicksalsspieler freuten sich, wobei es bei Runo schon fast gezwungen wirkte, als wäre sie gleichzeitig unendlich froh, aber auch traurig, dass er verloren hatte. Komisch eigentlich. Vielleicht sollte ich sie später darauf ansprechen. Jedenfalls hatten wir gewonnen! Dachten wir zumindest. Bei näherem betrachten blieb uns das Herz stehen. Gut, genau genommen hatte ich gar keins, aber ich hatte schon mehrmals mitbekommen, wie Runo diesen Spruch verwendete, also musste das ja so eine Bedeutung haben. Hydranoid stand ohne einen Kratzer zu haben noch an derselben Stelle. Er leuchtete. „Sag mal, war das schon dein bester Versuch?“ Es sah aus als würde er das helle Leuchten mit einer Bewegung seiner Köpfe von sich runterschmeißen und dafür seine Mäuler glühen lassen. Geschockt sahen alle das Bakugan an. Selbst Runo schien nur geschockt zu sein und sich nicht irgendwie heimlich zu freuen, was ich schon irgendwie befürchtet hatte. Sie war echt komisch. „Aber wie?“, fragte Drago. Selbst er war geschockt. Scheinbar hatte er nicht gewonnen. „Das versteh ich nicht.“ Dan sah auf seinen Bakupod als er sprach. „Er kann das auf keinen Fall überlebt haben!“ „Drago Power 650g.“ Ich war geschockt als ich das hörte, genauso wie die anderen. Wieso war sein Powerlevel runter gegangen? Er war wieder 30g in Rückstand. „Aber wieso? Wieso ist Dragos Powerlevel runter gegangen?“ Dan, wir wissen die Antwort nicht. Was mich fast um den Verstand brachte. Ich konnte es nicht nachvollziehen, auch, dass ich nicht vollkommen schockiert war verstand ich nicht. Der Teil in mir, der immer bei einem Schlag, den Hydranoid einkassiert hatte, zusammen gezuckt war, freute sich, dass ihm nichts passiert war. Masquerade lächelte. Er würde es uns erklären. „Zerstörungseinschlag hat nicht nur den Powerlevel von Hydranoid gesteigert. Er hat auch die Wirkung deiner Torkarte annulliert.“ So war das also. Bevor Drago angreifen konnte ist sein Powerlevel gesunken und wir waren so vom Kampf gefesselt gewesen, dass wir es nicht mitbekommen hatten. Unser Feind hatte seinen Arm auf seine Hüfte gestemmt und kicherte. Ich suchte die Schadenfreude, doch fand sie einfach nicht. Es war wirklich vieles seltsam an diesem Tag. Das er lachte war da noch das normalste, auch wenn er immer noch Gefühllos zu lachen schien. „Herrin, findest du nicht auch, dass er sich komisch verhält? Ich meine, wie er lacht und spricht, es wirkt … anders.“ Ich wusste nicht wie ich es ausdrücken sollte, damit Runo es verstand, auch wenn sie das sicherlich schon längst getan hatte. Ich hatte extra so leise gesprochen, dass nur sie mich verstehen konnte. Sie sah mich an und nickte. Also war es ihr wirklich aufgefallen. „Ja, er wirkt Gefühllos, als wäre er vollkommen unbeteiligt von dem ganzen. Normalerweise schwimmt er gerade zu in Arroganz und Schadenfreude. Es macht ihm Spaß andere fertig zu machen, aber davon sehe ich heute nichts. Ich sehe aber auch nicht, dass genau das Gegenteil der Fall wäre.“ Ich sah sie an. „Ich verstehe nur nicht, wieso. Was ist an diesem Kampf anders, als an den anderen?“ Sie schüttelte kurz den Kopf. „Nein, nicht der Kampf ist anders. Er ist anders. Die Frage müsste heißen, was ist an ihm anders, als sonst. Aber bevor du fragst: ich weiß es nicht.“ Auch wenn sie es gerne wissen würde, das wusste ich einfach. Geschockt sah Dan aufs Spielfeld. „Das kann nicht sein…“ Seine Stimme war leise und brüchig. Es schien als würde er mit sich Selbstsprechen als mit uns oder Masquerade. „Das kann einfach nicht sein…“ Ich merkte wie Dans Verblüffung der Wut wich. Während meine Freunde immer noch vollen Entsetzen auf das Feld starrten. „Nein! Das ist unmöglich!“ „Sieht aus, als wäre die Show vorbei.“ Hys – Hilfe, jetzt fing ich auch schon an seinen Namen im Kopf abzukürzen – Mäuler machten sich für den Finalenangriff bereit. Das durfte einfach nicht sein! Dan, musste einfach was einfallen! „Zumindest für dich.“ „Und jetzt, Hydranoid.“ Masquerade hielt seine Maske leicht fest. Er stand wirklich auf solchen Showschwachsinn. Vielleicht sollte er … wie nannten die Menschen das noch mal? Schauspieler? Vielleicht sollte er Schauspieler werden. „Wird es Zeit dich zu verbeugen.“ Er schnippste und die Apokalypse brach hervor. Oder zumindest so eine beinahe Apokalypse. Mehrere Energiebälle schossen aus Hys – ich sollte ihn nicht so nennen, auch nicht in Gedanken! – Mäulern heraus und trafen Drago. Er schrie vor Schmerzen auf. „Drago, nein!“ Dan schrie. „Drago.“ Doch lange würde ebendieser der Bombadierung nicht mehr lange standhalten können. „Nein, bitte, tu ihm das nicht an! Drago!“ Auch als Dan sprach musste Drago mehrere Energiebälle einstecken, ohne dass er eine Chance hatte sich zu währen. Und da war es auch schon vorbei. Der letzte Energieball traf Drago. Entsetzt starrte Dan seinen Freund an. Julie hielt sich die Ohren zu und hatte die Augen geschlossen, sie konnte das nicht mehr mit ansehen und hören. Marucho hielt es für unmöglich. „Ich kann nicht hinsehen.“ Wieso drehte sich Preyus, der neben mir war, nicht einfach weg? Ich selbst war zu geschockt um mich nur einen Millimeter zu bewegen. Drago fing an nach hinten weg zu kippen. „Oh, nein, Drago hat verloren.“ Dieses Entsetzen von Runo klang aber jetzt mal ehrlich. „Dan, leb wohl.“ Dragos letzte Worte. „Mein Freund.“ Der Himmel tat sich auf. Das Tor zur Doom Dimension. Masquerade schwieg einfach nur und sah uns zu, auch Hydranoid – ich war wieder in der Lage seinen ganzen Namen zu denken – gab keinen Ton von sich. Er litt nicht mit, aber er bohrte auch nicht in unserer Wunde herum. Das Tor zur Doom Dimension zog Drago in sich hinein. Es war vorbei … für immer. Plötzlich rannte Dan los. „Nein, ich dich nicht einfach so gehen lassen.“ Erst verstand ich nicht was das sollte, doch dann sah ich, dass er geradewegs auf das Tor zu rannte. Er wollte Drago doch nicht etwa hinterher, oder? Meine Herrin weinte, scheinbar hatte sie das gar nicht mitbekommen, aber Shun. Er rannte Dan hinterher und wollte ihn aufhalten, aber Dan sprang ins Portal. „Ich lasse dich nicht im Stich, Drago. Warte auf mich!“ Das Tor schloss sich wieder. Nun waren wirklich alle entsetzt. Julie hatte die Hände vor ihren Mund geschlagen, meine Herrin Runo auf die Wangen und alle sahen aus weit aufgerissenen Augen zu der Stelle, an der Dan und Drago soeben verschwunden waren. Es glich einem Wunder, dass ihre Augen nicht raus gefallen waren. „Was … ist passiert?“ Runos Stimme brach ab. Sie war wie wir alle zu geschockt um was zu sagen. „Nun, das war dumm.“ Ein Licht erhellte alles, als das Spielfeld verschwand und wir uns wieder am Hafen, wohin er uns befohlen hat, befanden. Eine Mühe … mövierte, die Sonne war gerade dabei unter zu gehen und eine sanfte Briese wehte. Keiner Rührte sich. „Dan …? Wo bist du Dan…?“ Langsam nahm Runo ihre Hände runter und ging einige Schritte nach vorne. „Dan?!“ Erst sah es so aus, als würde sie jeden Moment anfangen zu weinen, doch dann schrie sie Masquerade an. Scheinbar hatte ich mir ohne Grund sorgen gemacht. „Was hast du mit ihm gemacht? Sag es, mir! …“ Ich hatte das Gefühl, dass da noch was dran sollte, doch Runo schwieg. Dafür gab Masquerade eine Antwort. Das erste Wort, das er seit seinem Befehl zum Finalenangriff gesagt hatte. Es klang nun vollkommen Gefühllos. Nun war ich mir sicher. Ich hatte es mir nicht einfach nur eingebildet. (Masquerade) Es machte mich fertig. Sie anzusehen. Ihren Schmerz schon fast körperlich spüren zu können und zu wissen, dass ich der Grund dafür war. Ich fühlte nichts. Zumindest von Gefühlen her nicht. Es machte mich auf eine andere Art fertig. Es drückte mir die Kehle zu. Erschwerte mir das Atmen. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich jeden Moment übergeben müsste. Mein Herz schmerzte und meine Brust zog sich zusammen. Ich versuchte ruhig zu atmen, damit wenigstens sie es nicht merkte. Ich litt mit ihr. Still und heimlich. Ganz für mich. Auf meine eigene Art. Wie gerne hätte ich sie umarmt. Nicht wegen Verlangen, einfach weil meine Haut zu kribbeln begann. Wie in ihrem Traum. Damals war es Verlangen gewesen, weshalb ich sie geküsst hatte. Ich hatte es gebraucht und nun brauchte sie es und ich konnte nichts machen. Naga, was hattest du nur mit mir gemacht? Doch wäre ich zu ihr gegangen, wenn ich meine Gefühle noch gehabt hätte? Sicherlich. Einfach nur, weil ich es dann nicht ertragen hätte sie so zu sehen, aber dann hätte ich sicherlich auch mitten im Kampf die Doom Karte zurück gezogen. Einfach für sie. Meine Prinzessin, aber dafür war es nun zu spät. Man konnte es nicht wieder rückgängig machen. Meine Stimme gefühllos klingen zu lassen war nicht schwer. Immerhin hatte ich keine Gefühle, die ich verstecken konnte. „Ich habe nichts mit ihm gemacht. Er hat sein eigenes Schicksal gewählt. Die Doom Dimension ist das Jenseits für Bakugans. Es gibt keine Rückkehr. Weder für Bakugans noch für Menschen. …“ Ich schluckte, als sie anfing zu weinen. Ich wollte sie in den Arm nehmen. Nicht meine Gefühle sagten das mir, sondern alles. Von meinem Kopf bis hin zu meinem Körper. Ich wollte sie nicht leiden sehen! „Du hast das getan.“ Shun rannte auf mich zu, doch ich konnte einfach ausweichen. Ich war einfach verschwunden. Ich hielt das nicht mehr aus. Ich hatte mich zu mir teleportiert und schmiss mich erst einmal auf das antike Bett. Ich hatte mir keine Mühe gemacht, die Villa einzurichten. Nur der Keller und mein Zimmer hatte ich nach meinen Wünschen verändert. Der Rest war noch so wie es vorher war. Seidene, üppige Vorhänge in Schwarz und Lila waren vor die Fenster gezogen. Satin und Samt schmückten mein riesiges, antikes Bett aus der Zeit Jokobs XLIII., dessen Pfosten aus ganzen Eichenstämmen bestanden. Auf dem Boden lag ein Aubusson-Teppich. An einer Wand hang der atemberaubende Perlenteppich des Gaekwar von Baroda, welcher aus Millionen feinster Perlen, Rubinen, Saphiren, Diamanten und natürlich allerfeinster Seife gefertigt worden war. Es war nicht leicht gewesen daran zu kommen, aber ich hatte es geschafft. An den anderen Wänden hingen Ölgemälde. Ich drückte meinen Kopf in das Kissen und hoffte zu ersticken. Ich schaffte es einfach nicht. „Runo, ich liebe dich.“ Mir war es egal ob Hydranoid mich hörte oder sonst jemand. Auch ohne Gefühle schaffte ich es sie zu lieben. Dabei dachte ich, dass Liebe genau das wäre; ein Gefühl, aber so wie es aussah war Liebe doch so viel mehr. Ich seufzte leise und sah zu meinem Bakugan. Hydranoid beobachtete mich still schweigend und auch ich war leise. Nur mein Atem schien zu versuchen selbst für Hörgeschädigte noch zu laut zu sein. Wir sahen uns einfach nur schweigend an. Keiner von uns wagte sich zu bewegen, geschweige denn weg zu sehen oder was zu sagen. Ihm ging es nicht anders als mir, denn ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte. „Haben wir das Richtige getan?“ Hydranoid klappte sich zusammen und rollte sich neben mich aufs Bett. Er klappte wieder auf und ich nahm ihn auf die Hand. Ruhig sah ich meinen Freund an – ich hatte ihn seit Naga einfach nicht fair behandelt – und überlegte über seine Worte. Hatten wir das Richtige getan? Wir hatten das getan, das in meiner Bestimmung für mich vorgesehen war, aber das hieß nicht, dass es das Richtige war. Es hieß nur, dass wir keine Wahl hatten, denn dafür wurde ich geboren. Eine scheinbar unwichtige Sache, wenn man berücksichtigte, wie ich mich fühlte. „Nein, es war nicht das Richtige, aber das was man von uns verlangte.“ Amen. Himmel, Herr Gott, das hätte man so ins Protokoll aufnehmen oder als Gebet benutzen können. Es klang wie auswendig gelernt und schlecht geschauspielert, aber eben das musste ich auch nicht mehr. Ich wollte leiden, nur leider ging das nicht ganz. Ich litt körperlich, aber ich wollte auch mit meiner Seele mit Runo leiden. Kapitel 13: Kurze Töne ---------------------- Sry, dass ihr so lange warten musstet. Dafür ist das Kapitel aber lang, weil ich viel Zeit zum Schreiben hatte. Ich hoffe es gefällt euch und es war die Warterei wert. Als wir aus dem Urlaub wieder kamen ist Inet ausgefallen (danke T-Online, das hab ich nach 2 Wochen entzug gebraucht) und jetzt bin ich auf dem Weg nach Österreich. Trotzdem viel Spaß. Wenn es fragen geben sollte, fragt einfach ^-^ (Hydranoid) Ich ertrug es nicht, wenn mein Meister litt, doch ich konnte es nicht ändern. Diese Macht besaß ich nicht. Es hatte noch gut eine Stunde gedauert, bis er sich wortlos verabschiedet hatte und verschwunden war. Das war am vorigen Tag und ich war alleine in der riesigen Villa. Mein Meister war wieder Alice und deswegen konnte ich nicht bei ihm sein. Genau das wollte ich, er sollte nicht alleine sein, aber vor allem sollte er mir sagen was mit ihm los war. Seit dem er in Runos Traum gewesen war, benahm er sich komisch. Ich war in Runos Zimmer gewesen. Die ganze Nacht. Ich hatte auf meinen Meister und Runo aufgepasst und geguckt ob Tigrerra zurück kam. Sie kam nicht zurück, jedenfalls nicht als ich da war, stattdessen verschwand mein Meister. Es dauerte mehrere Stunden bis er wieder kam. Ab dem Zeitpunkt war er verändert. Er schien schwerfällig zu sein, als täte ihm alles weh. Ich wusste nicht wieso und als ich ihn fragte, was los war, bekam ich keine Antwort. Er schwieg, nahm mich auf die Hand und brachte mich in sein Zimmer. Andere hätte das wohl gar nicht registriert, aber ich schon. Mein Meister brachte mich nie in sein Schlafgemach! Immer wenn er mich in die Villa brachte, brachte er mich in den Keller. Er ließ mich geradezu auf das hölzerne Nachttischchen fallen und verschwand einfach wieder. Es tat nicht direkt weh. Ich tittschte mehrmals auf, bis ich auf dem Rücken zu liegen kam. Deswegen merkte ich auch nicht gleich, dass er wieder verschwunden war. Ich musste erst wieder aufklappen und auf die Füße kommen, wobei ich fast vom Tischchen fiel. Eigentlich war ich alles für ihn, aber er behandelte mich auf einmal wie Luft. Es dämmerte sich bis zum Kampf gegen Dan, aber es verschwand nicht vollkommen. Er war kalt geworden und auch ich drang nicht mehr zu ihm durch. Ich war fertig davon, aber ich wusste damals nicht, dass es noch schwerer werden würde, wenn er litt. Er sagte mir einfach nicht, was mit ihm passiert war. Vertraute er mir nicht mehr? Ein Licht durchbrach die Dunkelheit seines Zimmers. Irgendwie war ich ungewohnt oft da. Das lag wohl daran, dass es mir zu schwierig war, die Tür zu öffnen. Er brachte mich andauert in sein Zimmer und dessen Türe waren so oder so schon alt und dadurch zusätzl8ich schwer zu öffnen. Eine Karte erschien und erst freute ich mich darauf meinen Meister sehen zu können, doch als ich sah wer durch die Karte trat wurde diese Hoffnung im Keim erstickt. Niemand anderes als Hal-G kam hervor. Ich knurrte. Diesen ehemaligen Menschen konnte ich noch nie leiden. Auch auf Naga hörte ich nicht. Allein mein Meister Masquerade genoss meine vollkommene Loyalität. „Aber, aber.“ Das Vieh klang amüsiert, als würde es sich über mich lustig machen. Das machte mich nur noch wütender. Ich hasste es, wenn man sich über mich lustig machte! Wieder knurrte ich und versuchte böse zu gucken. Was gar nicht so einfach war, wenn man eine Kugel war. Hal-G nahm mich in die Hand und ich fing an zu rollen. Ich wollte von dieser widerlichen Hand runter, klappte mich also zusammen und wollte von seiner Hand runter rollen. Eigentlich ein recht lächerlicher Plan, denn er hielt mich einfach zwischen zwei Fingern geklemmt fest. „Wo willst du denn hin, Hydranoid?“ Weg, aber das konnte ich nicht sagen, da ich mich wegen seinen schmierigen, von Bakterien nur so wimmenden Flossen nicht aufklappen konnte. „Richte Masquerade aus, dass Meister Naga mit ihm sprechen will.“ Damit ließ er mich fallen und verschwand wieder. Wieso ließen mich, nur alle fallen? Hatte ich bitte fallen lassen auf meiner Stirn stehen? Mit dem unbedeutendsten Darkusbakugan konnte man es ja machen. Wieder wurde das Zimmer in Licht getaucht und ich klappte auf. Meine Wut verschwand genauso, wie meine Freude zuvor, als ich sah wer erschien. „Meister!“ Leicht verstört sah er zu mir runter und nahm mich auf die Hand. Er schien einige Minuten zu brauchen, bis er mich überhaupt erkannte. „Oh, Hydranoid. Wieso warst du auf dem Boden?“ Sollte ich es ihm sagen? Ihm schien es so schon nicht gut zu gehen. Da wollte ich ihm eine Verschnaufpause gönnen. „Ich bin runter gefallen.“, log ich, wobei es eigentlich keine richtige Lüge war. Ich war runter gefallen, nur war das kein Versehen gewesen. „Wie geht es dir, Meister? Du siehst gar nicht gut aus.“ Mein Meister lächelte leicht und setzte mich auf sein Kissen ab. Er selbst setzte sich daneben und sah mich gar nicht erst an. Sein Blick war auf den Boden gerichtet. Nervös spielte er mit seinen Fingern. Selbst ein Idiot hätte bemerkt, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Er schwieg einige Zeit, doch dann seufzte er. „Um ehrlich zu sein, geht es mir schrecklich, aber das wird schon wieder. Mach dir mal keine Sorgen um mich, Hydranoid.“ Mein Meister sah mich immer noch nicht an, sicher damit ich nicht merken sollte, dass er mich anlog. Ich schwieg und beließ es dabei. Er würde es mir schon verraten, wenn er dachte, dass der Zeitpunkt der Richtige wäre. „Wie geht es Runo? Du warst doch bei ihr, oder?“ Einfach mal eben das Thema wechseln. Wie es Runo ging war mir egal, eigentlich wollte ich eher wissen, wie es dem Tigerbakugan ging. „Runo? Was interessiert dich das?“ Er sah mich an und ich fühlte mich unter seinem Blick unwohl. Ich konnte seine Augen nicht sehen, aber das musste ich auch nicht, um zu wissen, dass keinerlei Gefühle dort drin vorhanden waren. „Meister, ich ...“ Wieder wusste ich nicht, was ich sagen sollte. „Ich will dich auf andere Gedanken bringen.“ Und wissen wie es Tigrerra ging, aber das musste er ja nicht wissen. „Hydranoid, du bist wirklich süß, aber lass es einfach, okay?“ Er setzte ein gespieltes Lächeln auf. Wenn ich wüsste, dass er es auch ernst meinte, hätte ich mich gefreut. Nur war es das nicht war. (Tigrerra) Ich saß auf Runos Nachttisch und sah sie an. Sie schien wie benommen zu sein. Schon mehrfach hatte ich versucht mit ihr zu sprechen, dach sie reagierte noch nicht einmal. Meine Herrin machte mir Angst. „Runo, du musst doch was essen.“ Ich versuchte es wieder, doch sie würde nicht reagieren, das wusste ich. Sie reagierte auf rein gar nichts mehr. Wieso musste Dan das auch machen? Es war idiotisch gewesen, also passte es perfekt zu Daniel. Am vorigen Tag war er von uns gegangen und seit dem benahm sich jeder anders. Als der Kampf zu ende gegangen und Masquerade verschwunden war, waren alle in Tränen ausgebrochen. Marucho war sogar auf die Knie gesunken. Es war ein Bild des Grauens gewesen und ich konnte nichts dagegen tun. Ich hatte es zwar versucht, aber ohne Erfolg. Shun hatte mir dann geholfen Runo zu ihr nach Hause zu bringen, seitdem war sie vollkommen verstört. Shun war erst am frühen Morgen gegangen und hatte mir bis dahin geholfen auf Runo einzureden. Nach einer Stunde war auch Alice wiedergekommen. Shun hatte Alice einige zeit lang schweigend betrachtet als sie kam und als er dann gegangen war eben so. Wo Alice gewesen war, war egal gewesen. Meine Herrin war wichtiger. Wir hatten zu viert – Shun, Skyress, Alice und ich – da gesessen und uns um Runo gekümmert. Es war nichts spannendes passiert. Eigentlich war rein gar nichts passiert. Nun war Alice unten im Café arbeiten und ich mit Runo alleine. Irgendwie musste ich sie doch erreichen können ... „Findest du das nicht komisch?“ Wenn es mit den Freunden nicht ging musste man mit den Feinden weiter machen. „Es schien Masquerade keinen richtigen Spaß gemacht zu haben.“ Runo war zusammen gezuckt. Tränen liefen ihre Wangen hinunter. „W-Wie konnte er nur..?“ Ihre Stimme brach. Sie zitterte. Das war eindeutig der falsche Weg. Aber immerhin bewegte sie sich. Sie drehte sich um und drückte ihren Kopf ins Kissen. Ich hörte ihr gedämpftes Schlurzen und etwas, das mich erstarren ließ. „Ich liebe dich doch, Masquerade...“ (Joe) ich trat von einem Bein auf das nächste. Chan wollte vorbei kommen und ich war mehr als nervös. Ich hatte ihr gesagt, dass ich sie liebte und sie hatte nichts dazu gesagt. Nun kam sie zu mir nach Hause. Meine Mutter hatte nichts dagegen gehabt. Sie mochte Chan, wusste aber nicht, dass ich sie liebte. „Joe, du bist ja so hibbelig. Bist du sicher, dass sie einfach nur eine Freundin ist?“ Ich zuckte beim Klang meiner Mutters Stimme zusammen. Ich war rot angelaufen und konnte mich nicht zu ihr umdrehen. „Nein...“ Es war ein geflüstertes Geständnis. Chan Lee war nicht bloß irgendeine Freundin. Sie war meine erste große Liebe. „Oh ... oh! Dann will ich euch nicht länger stören. Sieh doch mal, da kommt deine Kleine schon.“ Sie gab mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand im Haus. Mein Herz schlug wie wild. Es schien aus meiner Brust raus springen zu wollen. Hitze schoss in mein Gesicht. Meine Haut fing an zu kribbeln. „Hallo, Joe.“ Sie lächelte mich verlegen an und blieb vor mir stehen. Sie berührte mich nicht oder dergleichen, trotzdem wurde mir angenehm warm. „Hallo, Chan.“ Wie war dein Flug?“ Ich hörte mich selbst in meinen Ohren so verlegen an. Um Himmelswillen war das peinlich. Was sollte sie jetzt nur von mir denken? Viel Auswahl beim denken hatte sie ja nicht. Immerhin wusste sie über meine Gefühle bescheid. (Chan) Ich konnte mich noch genau an den Flug erinnern, als wäre er nur fünf Minuten lang gewesen, statt eineinhalb Stunden. Ich hatte in der kleinen Maschine gesessen und darüber nachgedacht, was ich zu ihm sagen sollte. Immerhin liebte ich ihn auch, also hatte ich mir überlegt, dass es nicht so schwer werden würde, es ihm zu sagen. Aber als ich vor ihm stand, hatte mich mein Mut verlassen. Ich sah mit gerötetem Gesicht auf den Boden und schwieg. Es war so ... peinlich. Er hatte es mir gesagt und trotzdem traute ich mich nicht, ihm meine Gefühle zu gestehen. Ich ging auf ihn zu und lächelte verlegen. „Hallo, Joe.“, hörte ich mich sagen und meine Rötung wurde nur noch intensiver. „Hallo, Chan. Wie war dein Flug?“ Auch er hörte sich verlegen an. Einfach nur süß. Ich lächelte ihn an und kam noch einen Schritt näher zögernd hob ich meine Hand und strich ihm über die Wange. „Gehen wir rein? Ich glaube, wir müssen reden.“ Immer noch schüchtern nickte er. Ich hatte mich entschieden. Ich wollte es ihm endlich sagen. Er hatte einfach ein Recht dazu, das zu wissen. Zumal er es mir selbst auch schon gesagt hatte, wes er für mich fühlte, aber ich wollte es nicht so auf der Straße sagen. Eine Tomate war wohl gegen seiner Gesichtsfarbe leichenblass erschienen, so rot war er durch meine Berührung geworden. Er lächelte mich an und nickte. Ich folgte ihm durch den kleinen Flur. Bilder hingen an den Wänden. Es waren Familienfotos, auf denen Joe, seine Mutter und zwei mir und zwei mir unbekannte Personen zu sehen waren. Ein straßenköterblondes Mädchen, das ich auf jünger als Joe schätzte und graue Augen hatte, sah mir aus dem Bilderrahmen entgegen und lächelte. Auf den meisten Bildern stand ein braunhaariger Mann mit ebenfalls grauen Augen neben ihr. Ich tippte darauf, dass es sein Vater und seine Schwester – wenn er eine hatte – waren, auch wenn ich nichts davon gehört hatte, dass er eine kleine Schwester hatte, aber für eine Cousine war sie zu oft abgelichtet. „Ist das deine Schwester, Joe?“, hörte ich mich auch schon fragen. Mein Blick glitt wieder über die Einrichtung. Mehrere Kleiderhaken in Silber befanden sich in der Nähe der Tür, daneben stand ein Regal mit Schuhen. Das ganze Haus schien mit westlich eingerichtet zu sein, als japanisch. „Ja, das ist Jass. Jassrean Brown. Sie müsste bald wieder da sein.“ Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich das hörte. Ich hatte schon befürchtet, es könnte seine Freundin sein, aber er hatte doch gesagt, dass er mich liebte. Hieß das denn, dass er keine Freundin hatte? Ein Klicken riss mich aus meinen Gedanken. Die Haustür schwang auf und das Mädchen von den Bildern kam herein. Sie lächelte Joe an und dann mich. „Ist das deine Freundin, Joe?“ Ich spürte, wie ich rot wurde und sah zu Boden. Ich würde es nicht abstreiten, immerhin wollte ich es ja auch, aber ich konnte es auch nicht bestätigen, denn wir waren es nicht. „Jass, bitte, misch dich da einfach nicht ein, ja? Das geht dich doch dann gar nichts an.“ „Aber, Joe, ich wollte dir doch noch von meinem Traum erzählen.“ Das Mädchen schmollte leicht und ich musste unwillkürlich über mich selbst lächeln. Die Kleine war echt süß und ich hatte schon Angst, dass sie mir Joe ausspannen könnte... „Dann erzähl uns von deinem Traum.“ Wie ein kleines Mädchen, das Jassrean eigentlich auch war, zog sie mich an der Hand haltend die Treppe empor. Joe folgte uns und ehe ich mich versah, fanden wir uns in einem weißrosanem Zimmer wieder. Es war einfach das normale Mädchenzimmer. Die Wände weiß mit rosanen Blümchen. Die Schränke mit Schiebetüren in einem dunklen Holz, welches mit weißen Rosen verziert war. Es gab nur eine Sache, die mich wirklich stutzig machte, das Zimmer war vollkommen aufgeräumt. Auch so, sah ich kaum persönliche Sachen. Jass setzte sich auf ihr Prinzessinenbett und fing an zu erzählen: „Die Landschaft um mich herum war hell, aber irgendwie nicht blendend und dann sah ich zwei Personen.“ „Kanntest du sie.“ Ich wusste nicht was es war, aber irgendwas ließ mich aufhorchen. Ich hatte bei diesen zwei Personen ein eigenartiges Gefühl, das ich noch nicht einmal richtig deuten konnte. „Nein, tut mir leid, aber ich kann mich noch genau an sie erinnern. Das Mädchen hatte blaue Haare und zwei Zöpfe, an jeder Seite einer. Sie hat mit einem Haostiger gekämpft.“ Sofort kam mir Runo mit ihren Haostigrerra in den Sinn, aber wie konnte sie von Runo träumen, wenn sie sie nicht kannte? „Das Junge war blond, hatte wild in die Höh’ abstehende Haare und so eine eigenartige Fliegenbrille. Ich weiß noch, dass er mit einem zweiköpfigen Darkusbakugan gekämpft hatte, das sich während des Kampfes weiterentwickelt hatte.“ „Wann hattest du das geträumt?“ Joe klang so aufgebracht. Hatte er auch erst an Masquerade gedacht? Aber Hydranoid hatte doch nur einen Kopf? „Vorgestern oder sogar noch einen tag früher.“ Das Mädchen schien kurz zu überlegen, denn ihre Stirn lag kurz in Falten. Dabei dachte ich nicht, dass sie älter als Zehn war. Es muss einen Tag früher gewesen sein, denn vorgestern hatte ich geträumt, dass der Blonde gegen einen braunhaarigen Jungen mit einem Pyrusdrachen gewonnen hatte.“ „Ist dieser Junge, von dem du sprachst, in ein Loch gesprungen? Dem Bakugan hinterher?“, wollte Joe wissen und langsam verstand ich gar nichts mehr. „Könnt ihr mich mal aufklären?“ Ich motzte schon fast, aber anders würden sie mir hinterher nicht zuhören und das wollte ich nicht riskieren. „Dan hat gegen Masquerade gekämpft, verloren und ist Drago in die Doom Dimension gefolgt. Außerdem hatte sich Hydranoid weiterentwickelt und nun zwei Köpfe. Der Kampf war gestern.“, klärte mich Joe auf. Es war als stockte mir der Atem. Vielleicht stockte er mir sogar wirklich. Ich wusste es nicht. Mein Kopf war wie leergefegt. Dieses Mädchen hatte den Kampf gesehen, noch bevor er passiert war!? (Marucho) Mein Blick war auf die Wand gerichtet. Wie lang sah ich sie nun schon an? Ich wusste es nicht. Allein mit Preyus kam ich mir in dem riesigen Zimmer so einsam vor. Julie war in ihrem Zimmer verschwunden und außer zum Mittagessen nicht wieder raus gekommen. Ich befand mich im Computerzimmer und hatte wohl das schlechteste Gewissen in der Weltgeschichte. Wieso habe ich nicht eingegriffen? Wieso habe ich ihn überhaupt kämpfen lassen? Es war doch klar gewesen, dass Dan verliert. Wir waren einfach so dumm gewesen. Wieso hatten wir ihn auch nicht festgehalten, als Drago verloren hatte? Wieso haben wir uns nicht vorher gefragt, was passieren könnte? Ach verdammt. Es half doch auch nichts, wenn wir uns so fertig machten. Dan konnten wir so auch nicht zurück holen. Wir brauchten einen Plan und keine Schuldgefühle. Wir mussten stark sein, um Dan dort raus zu holen und nicht rumheulen, wie so kleine Kinder, die wir doch eigentlich waren. Wir waren maximal dreizehn Jahre alt. Wie konnte man so was von uns erwarten? Ich seufzte und sah mein Bakugan an. Ich hätte wahrscheinlich genauso gehandelt wie Dan. Wie also konnte ich ihm böse sein? Eben, gar nicht. Es ging einfach nicht. Auch wenn ich es wollte. Allein um nicht wieder zu weinen, wollte ich sauer auf Dan sein. Es ging nicht. Wütend auf mich selbst schlug ich auf den Tisch, dass Preyus einen Satz machte. Wieder traten Tränen in meine Augen und ich gab mir Mühe nicht wieder zu weinen. Nein, wenn ich weinen würde, würde das ihnen auch nicht helfen. Es würde für Dan und Drago stark sein, das würde sein Opfer für seine beiden Freunde sein, seine Kraft würde eine Fürbitte für die beiden sein und seine Rache ein Gebet. „Marucho, alter Junge, was hast du denn? Du siehst so verbissen ernst aus. Komm schon. Lach ein bisschen, dann sieht die Welt schon ganz anders aus.“ Preyus versuchte mich aufzumuntern, was eigentlich ja ganz süß war, aber ich wollte nicht. Ich hatte mich entschieden. Ich würde für Dan stark sein. Ich würde meinem Freund helfen und wen das hieß, dass ich alles verlor und sterben würde, dann war mir das recht…. Wahnsinn, ich dachte wie ein Erwachsener, dabei war ich gerader mal elf Jahre. Wie Aufgabe, die mir zuteil gekommen war, ließ mich doch reifer werden, als ich gedacht hatte. Sicherlich dachten viele Erwachsenen noch nicht einmal so. So … ja, wie dachte ich eigentlich? Ich wusste noch nicht einmal ein Wort dafür. Bis es mir wie Schuppen von den Augen fiel. Ich fand kein Wort, weil es keines gab. Ich dachte wie ein richtiger Schicksalsspieler! Wir waren eine Einheit. Eine Elitetruppe. Einer für alle und einer für alle. Also, wenn Dan in der Doom Dimension war, würden wir für ihn weiter kämpfen und ihn dort rausholen. So groß das Opfer auch werden würde, wir würden es eingehen, da war ich mir plötzlich ziemlich sicher. Dan, Drago, Runo, Tigrerra, Shun, Skyress, Julie, Gorem, Alice, Preyus und ich. Die Schicksalsspieler würden niemals aufgeben und auch niemals verlieren. Wenn man einen von uns angriff, griff man alle von uns an. (Shun) Ich drehte mich, wie schon so viele Male, in meinem Bett um. Ich wälzte mich von einer auf die andere Seite, doch die erhoffte Ruhe blieb aus. Immer wieder sah ich Dan vor mir, wie er in das Loch sprang und uns verließ. Er war wirklich dumm. Anders konnte man es gar nicht ausdrücken. Wieder drehte ich mich auf die andere Seite und sah Skyress an. Schliefen Bakugans eigentlich? Ich wusste es nicht, denn ich hatte sie nie schlafen gesehen, aber mir auch nie die Mühe gemacht um zu fragen. Mein Blick wanderte zum Wecker. Es war schon spät. Verdammt spät, wenn man bedachte, dass ich nie nach sechs Uhr morgens aufstand. Es war schon Nachmittag und doch hatte ich wenig Lust aufzustehen. Ich war bei mir zu Hause. Marucho hatte mich zwar gefragt, ob ich bei ihm schlafen wollte, doch ich hatte abgelehnt. Ich hatte einfach Zeit für mich gebrauchtn und da ertrug man doch liebend gerne seinen Großvater. Seufzend drehte ich mich zur Decke und sah diese an. Weiß mit braunen Balken. Nichts neues, aber doch kam sie mir so fremd vor. Seit dem Kampf gegen Dan kam mir so einiges Fremd vor. Um genau zu sein eigentlich alles. Es war, als würde ich alles vollkommen neu wahrnehmen und auf einmal hatte ich das Bedürfnis zu jemanden zu gehen. Nur zu einer Person wollte ich. Es war eigenartig, denn genau dieses Mädchen kannte ich kaum. Ich hatte sie vor einem Autounfall bewahrt und danach hatten wir uns im Park unterhalten. Es war komisch gewesen. Ihr Name war Jewls und sie war auch eine Bakuganspielerin. Ich hatte gleich gemerkt, dass sie es liebte im Mittelpunkt zu stehen, aber sie doch ihre Ruhe liebte. Sie war schon ein merkwürdiges Mädchen. Aber wahrscheinlich war es das an ihr, das mich dazu brachte mich ins Internet einzuloggen und zu sehen, ob sie on war. Sie war es. Oder besser gesagt: sie war über ihren Bakupod zu erreichen, hatte aber eigentlich keine Zeit. Trotzdem ging sie ran. Irgendwie fand ich das ja schon schmeichelnd. Im Internet hatte gestanden, dass sie zu tun habe, man ihr aber eine Nachricht hinterlassen könnte. Bei mir ging sie ran. Oder war das nur Wunschdenken und sie würde bei jedem drangehen? „Hey, Shun.“ Sie riss mich gerade zu aus meinen Gedanken mit ihrer wunderschönen Stimme. Es tat wirklich gut sie zu hören und ich spürte, wie ich rot würde. Hatte ich wirklich daran gedacht, dass sie eine wunderschöne Stimme hatte? „Hi, Jewls. Hast du vielleicht Zeit?“ Ich sah auf die Uhr, um mein Handgelenk, ich wünschte, dass sie Zeit hatte, doch die Stimmen im Hintergrund sagten mir, dass sie arbeitete und wohlmöglich keine Zeit hatte für meine Probleme. Schweigend sah die Fünfzehnjährige zu mir. Es verging einige Zeit, in der sie wohl überlegte was sie tun sollte. Ich fand das wirklich süß. Sie dachte an mich. Zumindest ein bisschen und allein das ließ mein Herz schon einen Sprung machen. Es war wirklich irgendwie peinlich, aber da musste ich nun mal durch. Es gab so oder so kein Zurück mehr. „Na ja, weißt du, ich habe noch im Studie zu tun, aber wenn du magst kannst du vorbei kommen. Du siehst wirklich schrecklich aus, Süßer. Ich würde gerne wissen, was dich bedrückt.“ Sie lächelte mich mitfühlend an. Ich nickte nur und ließ mir die Adresse geben. Ein Tonstudio. Irgendwie komisch, aber ich dachte nicht weiter drüber nach. Ich konnte ihr mein Herz ausschütteln und das reichte mir. Auch wenn es gar nicht so typisch für mich war, brauchte ich es dieses Mal und ich wollte es auch Skyress auch nicht sagen. Ich brauche Jewls in meiner Nähe. Mein Blick wanderte zur Tür, dann rüber zu Skyress, die mich schweigend musterte. Mist, sie hatte alles mitbekommen. Wie sollte ich sie denn jetzt los werden? „Wir sollten uns beeilen.“ Sie wollte mit. Wie erwartet. „Sie wird wohl nicht ewig warten?“ Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch und sah dann runter auf meine Uhr. Es waren schon fünf Minuten vergangen, seid ich Jewls angerufen hatte. Ich hatte das gar nicht so mitbekommen. Wie die Zeit verflog. Ich sollte mich wirklich beeilen, denn der Weg zum Tonstudio war wirklich weit. Es würde alleine schon mehrere Stunden mit der Bahn dauern. Doch das war nicht das Problem, die zwei Stunden würde Jewls, die noch mindestens bis mitten in der Nacht dort bleiben würde, warten können. Das größere Problem war eher, dass ich Skyress los werden musste. Nur wie sollte ich das machen? Man wurde sein Bakugan nicht einfach so los. Außer einen selbst hatten sie doch nichts hier auf der Erde. Ich sah sie längere Zeit einfach nur an, bevor ich aufstand. Ich wollte es ihr sagen. Es konnte nicht schaden. Ich kannte Skyress und sie verstand es, wenn ich sie darum bat. „Tut mir leid, Skyress, aber ich würde lieber alleine gehen. Ich brauch etwas Zeit für mich.“ Sie schwieg kurz, doch dann gab sie mir zu verstehen, dass es in Ordnung war. Ich hatte das Gefühl, das es das nicht war, aber das war mir relativ egal. Sie akzeptierte meine Entscheidung und nur das zählte für mich im Moment. So kam es, dass ich aufstand und alleine das Zimmer verlies und mich auf den Weg zum Tonstudio machte, wo sich Jewls befand. (Jewls) Ich war gespannt, wie ein kleines Kind, das sich auf den Weihnachtsmann freute. Nur war weder Weihnachten, noch war ich ein kleines Kind. Ich war fünfzehn Jahre alt und sollte mich auch so benehmen, aber vor allem sollte ich nicht so auf einen Dreizehnjährigen reagieren. Reaktion – erlaubt. Liebe – erlaubt. So eine Reaktion und so eine Liebe – nicht erlaubt. So einfach war das doch. Wieso wollte das dann nicht so einfach ablaufen? Ich war erst verwirrt, als er mich plötzlich kontaktierte. Ich hatte ihm zwar meine Emailadresse gegeben, aber niemals hatte ich daran geglaubt, dass er mich auch freiwillig benachrichtigt. Genau das war eingetroffen. Ich hatte mich auch gefreut, aber der Grund war nicht der Beste. Es ging ihm einfach nicht gut, das hatte ich schon auf dem ersten Blick gesehen, aber seine Worte hatten mir wirklich Angst gemacht. Es waren nicht direkt seine Worte gewesen, ‚hast du vielleicht Zeit‘, es war eher sein Gesichtsausdruck gewesen. Mein armer Shun sah einfach verzweifelt aus. Gott, jetzt war es auch noch mein Shun, dabei waren wir nicht zusammen. Nein, wir waren noch nicht einmal befreundet. Ich hatte also sicherlich nicht das Recht ihn als mein Eigentum zu betrachten. Aber was er nicht wusste machte ihn auch nicht heiß. So einfach war das. Ich konnte ihn doch in meinen Gedanken so bezeichnen. Wen störte das denn? Niemanden, denn niemand sollte davon erfahren. Angst war das Gefühl, das ich gespürt hatte, als er mich angerufen hatte, aber als er eine Stunde später vor mir stand war es Panik, die mich ergriff. Er sah nicht nur verzweifelt aus. Nein, er sah einfach vollkommen fertig aus. Es glich sogar einem Wunder, dass er mir nicht um den Hals fiel. Stattdessen lächelte er nur leicht und sah gleich weg. Schon bei unserem ersten Treffen hatte ich gemerkt, dass er ein Einzelgänger war, der den sozialen Umgang mit anderen Menschen einfach nicht gewohnt war. So konnte ich ihm auch nicht böse sein, dass er einfach nur lächelte, statt mir sein Herz auszuschütten, wie es andere vielleicht gemacht hätten. Aber trotz dieses Makels hatte ich ihn schon in mein Herz geschlossen und so wie die Dinge lagen, würde er da wohl nicht so schnell wieder rauskommen. „Hey, Shun.“ Ich spürte, wie ich ihn anlächelte. Ich wollte sein Fels in der Brandung sein und ihm Halt geben. Er konnte mir ruhig sein Herz ausschütten ohne Angst zu haben, dass ich was weiter sagen würde. Er konnte mir vertrauen, denn ich … ich was? Ich wusste es nicht. Was war mit mir? Was tat ich? Ihn mögen? Ja, ich mochte ihn wirklich. Auch wenn wir uns erst kurz kannten, hatte ich ihn in mein Herz geschlossen. „Hallo, Jewls, schön … das du Zeit hast.“ Er lächelte mich wieder an und kam einen Schritt auf mich zu. Eine beruhigende Bewegung, denn sie zeigte, dass er noch lebte und nicht zu einer gefühlskalten Statue erstarrt war. „Na ja.“ Noch freundlicher lächelnd sah ich ihn an. „Nur leider irrst du dich, Shun-Chan.“ Ich konnte einfach auf das –Chan nicht verzichte. Ich fand es so süß. „Ich muss noch arbeiten, aber du bist mir im Moment viel wichtiger als meine Arbeit.“ Bei diesen Worten konnte ich sehen wie er leicht errötete. Es war süß. Einfach nur süß. Shun war wohl der süßeste Junge, den ich kannte. Himmel, ich sollte solche Sachen nicht denken. Nicht, wenn es ihm so schlecht ging. So etwas war nicht fair. Einfach nicht fair, ihm gegenüber. „Ach so.“ Es war kaum mehr als genuschelt und ich hatte wirklich Schwierigkeiten es zu verstehen, doch irgendwie hatte ich es geschafft auch noch die nächsten Worte zu verstehen. „Ich will dich wirklich nicht stören. Ich hatte nur gehofft, wir könnten … reden oder so …“ Bei den letzten beiden Worten spürte ich die Hitze in meinen Wangen aufglühen. ‚Oder so‘. was meinte er mit ‚oder so‘? Ich musste natürlich gleich wieder an das zweideutigste denken. Himmel, Herrgott, er war doch gerade mal Dreizehn, da dachte er sicherlich nicht an solche Sachen, wie eine Fünfzehnjährige. Auch wenn er ziemlich frühreif war. Sicherlich nicht in diesem Punkt. „Reden? Ja, reden hört sich wirklich super an. Lass uns reden. Meine Managerin muss das verstehen.“ Ich schnappte mir seine Hand – schön warm und weich – und zog ihn hinter mir her ins Innere des Gebäudes. Die Wände waren voller Prominenter, die bei Bernd, der Besitzer des Tonstudios und ein wirklich guter Freund meiner Managerin, schon CDs aufgenommen hatten, welche zu wirklichen Hits wurden. Bernd kümmerte sich auch um unsere Musik. Ich sah aus den Augenwinkeln, wie sich Shun umsah. Wie irgendwie zu erwarten, war er noch nie hier gewesen. Für mich war es mein drittes Zuhause – hinter meinem richtigen Zuhause, bei meiner Familie, und unseren Hotelzimmer. Ich zog ihn in ein leer stehendes Zimmer – das ganze fünfstöckige Gebäude gehörte zum Filmstudio, doch durch diese Größe wurden nicht alle Zimmer benutzt – und schloss die Tür. Erst sah ich ihn schweigend an, doch dann sah ich ziemlich mitfühlend aus. „Was ist los, Shun?“ Er sah auf den Boden. Gut, wenn er nicht wollte musste er mir auch nicht ins Gesicht sehen. So dringend bestand ich darauf auch gar nicht. Ich wollte nur wissen, was er hatte. Wieso konnte er nicht einfach mit der Sprache rausrücken? „Also …“ Seine Stimme zitterte und ich ging näher an ihn ran. Zum einen, weil ich sonst nichts verstanden hätte und zum anderen, weil ich so nah wie möglich bei ihm sein wollte. „Es geht um einen guten Freund von mir, Daniel.“ Mir stockte der Atem. Kannte er Dan? Kannte dieser Junge den Jungen, den Jenny so toll fand? „Warte kurz. Redest du von Dan Kurso?“ Verblüffung lag in seinen Augen, als er mich ansah. „Du kennst Dan?“ Wie konnte ich ihn auch nicht kennen, bei dem, was Jenny mir immer von ihm erzählte? Es war ja schon fast gruselig. Worüber unterhielten sich die Zwei, wenn sie alleine waren? Gott und die Welt war, wenn ich es angenommen hätte, wohl noch abgerundet. „Gewissermaßen. Wir haben mal gegen ihn und Marucho für Masquerade“ Bei dem Namen zuckte er gleich sichtlich zusammen. Was auch immer Dan passiert war, es hatte mit dem blonden Schönling zutun. „gekämpft und seit dem redet Jenny nur noch von ihm. Aber was hat Dan nun gemacht?“ Shun seufzt und strich sich eine schwarze Haarsträhne nach hinten, die sich gelöst hatte. „Er hat gegen Masquerade gekämpft.“ Scheinbar brauchte er Kraft um weiter zu erzählen, denn er machte wieder eine Pause und zog hörbar die Luft ein. „Dan hat verloren und als Drago in die Doom Dimension verbannt wurde, ist er ihm gefolgt.“ Mein Herz schien stehen zu bleiben. Ob es wegen seiner Wort oder der Tatsache war, dass ich sah, wie die Tür wieder zufiel und ein braunlilaner Haarschopf verschwand, wusste ich nicht. Ich konnte nur sagen, dass ich kurz darauf meine Arme um Shuns Hals schlang und ihn zu mir zog. Auch wenn ich zwei Jahre älter als er war, war ich doch kleiner als er und so musste er sich leicht vorlehnen um seinen Kopf auf meine Schulter legen zu können. Sein schwarzes Haar fiel mir auf die Schulter und sanft strich ihm über dieses. Es war samtweich und hinterließ ein angenehmes Gefühl auf meinen Fingern. Es bedarf keine Worte um ihm zu zeigen, dass ich für ihn da war. Es reichte schon, dass ich ihm über den Rücken streichelte und fest an mich gedrückt festhielt. Erst in diesem Moment fiel mir auf, wie anders er war. Seine Haut auf meiner war warm und hinterließ ein angenehmes Kribbeln, das sich schon fast wie sanfte Stromschläge unter der Haut anfühlte. Es war, als hätte jemand Schmetterlinge in meinem Bauch los gelassen, denn so fühlte es sich an. Ich fühlte mich – trotz dieser schrecklichen Situation – wunderbar. Ich erkannte es spätestens in diesem Moment, ich war in ihn verliebt. Nie hatte ich an Liebe auf den ersten Blick geglaubt, doch scheinbar gab es sie tatsächlich, denn ich hatte mich wirklich in Shun Kazami verliebt. Kapitel 14: Zwölf Leben - Ein Plan ---------------------------------- So, bin wieder zu Hause, weiß aber nicht wie lange ich noch Inet habe, weil wir selbst noch keins haben, also kann es sein, dass es noch etwas dauert bis es dann weiter geht, aber danke für die Kommis und viel spaß beim weiterlesen. Kapitel 14: Zwölf Leben – Ein Plan (Excedranoid) „Vestroia bricht zusammen.“ Ich seufzte innerlich. Wie Recht er doch hatte. Vestroia brach wirklich zusammen. Frosh hatte Recht. So erschreckend es auch war. Er hatte einfach Recht. Wenn man es genauer betrachtete hatte der Aquossoldat ziemlich oft Recht. Jetzt meldete sich auch der Subterrasoldat Klyf zu Wort. „Aber trauriger weise haben wir uns geopfert um es zu schützen.“ Dank, Klyf alleine hätten wir anderen das sicherlich vergessen. Wir standen in einem Kreis und sahen durch ein Loch im Boden nach Vestroia. Für mehr reichte unsere Kraft nicht. Es war schon erstaunlich, dass wir Vestroia überhaupt beobachten konnten. Das ging nur, weil die Macht des Wächters der Doom Dimension aktiviert wurde, aber nicht benutzt wurde. Warum auch immer. Es war gut, dass sie aktiviert war. Vielleicht noch zu früh, aber nicht schlecht. Zumindest nicht für die anderen. Für mich war es zu früh. Kein Mensch konnte diese Macht kontrollieren und dann gewann er es als erstes. „Und wofür?“Ich sah wieder von dem Loch im Boden auf zu Klyf. Vielleicht sollte ich mich doch mal in dieses Gespräch einmischen. „Können wir denn gar nichts tun?“ Die Wächter waren noch nicht so weit und da die Macht von Darkus noch nicht benutzt wurde hatte das Bakugan nicht das Wächterlevel erreicht. So oder so konnte ich mich mit diesem Gedanken nicht anfreunden. „Nicht von hier, aus der Doom Dimension.“ Laxlions beruhigende Stimme regte mich auf. So wie jedes Mal. Sie schien einfach nichts zu erschrecken. Nichts schien sie zu verletzen. Es war doch unser Land, das da zu Grunde ging. Unsere Welt, für die wir – wie Klyf schon sagte – gestorben waren. Wie konnte sie das dann einfach so hinnehmen und sagen, dass wir nichts tun könnten? Scheiß auf Beruhigung. Ich wollte alles, aber nicht das. Wieso mussten Haosbakugans immer so friedlich drauf sein? Ach ja, ich vergaß Gegenteile. Darkus waren brutale Bakugans. Tödlich und kampfsüchtig. Haos dagegen friedlich und besänftigend. Sie gingen Kämpfen meistens aus dem Weg und allein dieser Gegensatz regte mich jedes Mal auf. Dabei hatte ich doch noch nicht einmal was gegen sie persönlich, wie die anderen annahmen. „Wir müssen jemanden Finden, der Vestroia rettet, bevor es ausgelöscht wird.“ Ich hätte schwören können, dass Oberus wieder auf die Wächter ansprechen wollte. Auch wenn Vestroia nicht direkt ihre Aufgabe war, wollte sie unbedingt ihre Kraft einsetzten. Nur wusste niemand wo sie sich verborgen hatten. Seit sie das letzte Mal die Kräfte beschützt hatten und diese daraufhin verschwunden war, waren auch die Wächter gegangen und nie wieder aufgetaucht. Wie wollte Oberus, dieses dumme Ventusbakugan, sie dann wecken? Ich war eindeutig wieder nach Streit aus, zum Glück hatten wir andere Probleme, denn sonst hätte ich es zur Schau getragen und es wäre sicherlich wieder in einem Kampf zwischen mir und Apollonier, der das Wort ergriffen hatte, geendet. „Wir brauchen sechs neue, tapfere Soldaten.“ Sechs. Irgendwie war das wohl eine besondere Zahl. Sechs Eigenschaften, sechs Welten in Vestroia, sechs legendäre Krieger, sechs Wächter. Alles waren sechs… sechs neue Soldaten. Diese Zahl regte mich langsam auf. Genauso wie die anderen legendären Kriegern. Nach all den Jahren, in denen wir nun schon zusammen in der Doom Dimension steckten, sah ich nur noch ihre Macken, statt etwas Positives an ihnen. (Dan) Seit ich mit Drago in der Doom Dimension war hatte ich einfach kein Zeitgefühl mehr. Wie lange liefen wir nun schon durch diese trostlose Gegend? Ich wusste es nicht. Tage, Stunden, vielleicht aber auch nur Minuten. Es war so knifflig zu sagen. Ich wusste nur, dass mir mittlerweile meine Beine wie Ziemendklötze vorkamen. Mein Atem ging beschleunigt. Mein Herz raste. Ich konnte einfach keinen Schritt mehr tun. Gingen wir im Kreis? Gut möglich. Es sah alles einfach so gleich aus. Dort versteinerte Bakugans, da versteinerte Bakugans. Nichts weiter als das. Das schreckliche und versteinerte Bild der verstorbenen Bakugans. Wie viele Bakugans wurden von Masquerade hierhin verbannt und wie viele sind von sich aus verstorben? „Drago?“ Ich sah zu dem riesen Drachen, der neben mir ging. Er sah zu mir runter und ich musste schwach lächeln. „Ich kann einfach keinen Schritt mehr machen.“ Ich sah, wie er mir seine riesige Hand hinhielt, die doppelt so groß war, wie ich. Ich kletterte drauf und schon fand ich mich auf Dragos Kopf wieder. Meine Gedanken schweiften zu Jenny ab. Wieso hatte ich ihr nur so schnell einen Korb geben können? Das Treffen mit den anderen Schicksalsspielern hätten wir doch auch verschieben können. Die anderen hätten mir auch später von Joes Bericht berichten können, aber nein, ich war so dumm! Ich hätte mich mit Jenny verabreden sollen. Nun würde ich das wohl nie wieder können. Als wir über die öde Landschaft flogen – dem Drachen wurde das Laufen zu dumm, da er ebenso fliegen konnte und das schneller ging – dachte ich einfach nur an meinen Engel. Ich hatte das Gefühl ihre weichen, braunlilanen Haare berühren zu können, wenn ich nur die Hand ausstreckte. So deutlich sah ich sie vor mir. Es war eindeutig Wunschdenken, das wusste ich, aber ich genoss das Gefühl, das ihr Antlitz auslöste. Ich fühlte mich sogleich wohl. Sogar in dieser schrecklichen Gegend fühlte ich mich geborgen, weil ich sie vor meinen Augen hatte. Ein Ruck riss mich aus meinen Gedanken an sie. Was war das? Ich sah neben Dragos Kopf nach unten zum Boden. Das mussten gute vierzig Meter bis zum Boden sein. Bakugans standen versteinert auf dem Boden, doch in der Luft war nichts zu sehen. Dies machte ich auch auf der anderen Seite von Dragos Kopf, doch auch dort konnte ich nichts Feindliches ausmachen, also fing ich an die Luft über uns zu betrachten. Nichts. Aber von irgendwo musste doch etwas sein. Ohne Grund machte Drago doch nicht einfach so einen Ruck. „Drago? Was war das?“ Ich hielt mich noch fester an seinem Horn fest. Wieder ging ein Ruck durch den Drachen, doch dieses Mal hielt ich mich fester und wäre nicht fast runter gefallen, wie beim ersten Mal. „Ich weiß es nicht. Es fühlte sich an, als würde ich angegriffen werden, aber ich sehe einfach nichts.“ Wieder ein Ruck und dieses Mal brüllte Drago vor Schmerzen auf. „Verdammt. Dan…“ Das war wohl die Bakuganversion eines Fluches. „Drago, lande bitte.“ Kurz darauf hatte ich wieder festen Boden unten den Füßen und keine Zeit an meine Geliebte zu denken. Ein dunkles Licht tauchte vor uns auf und es folgte eine schon fast zärtliche Druckwelle, wenn man sie mit Hydranoids Druckwelle verglich. Diese Druckwelle war nicht zärtlich, aber im Gegensatz zu der von Hydranoid nichts weiter als eine sanfte Brise. Ich konnte sogar einfach so stehen bleiben. Reaper tauchte vor uns auf. Ein Bakugan das Masquerade in die Doom Dimension verbannt hatte. Er lachte uns an oder vielleicht auch aus. Ich wusste es nicht so genau. „Ach nein, jetzt gibt es auch noch deinen kleinen Menschen hier.“ Es schien ihn zu amüsieren, dass Drago und ich befreundet waren. Himmel, dieses Bakugan konnte ich noch nie leiden. Drago knurrte neben mir und wieder lachte das Darkusbakugan. Irgendwas stimmte hier nicht. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass er für diese Angriffe verantwortlich war. „Wisst ihr, es bringt mir zwar nichts, wenn ich euch hier besiege – ich komme so oder so nicht nach Vestroia zurück und auch nicht in die Menschenwelt –, aber es wäre eine tolle Rache.“ Er schien zu grinsen, auch wenn sich seine Gesichtszüge kein Bisschen veränderten. „Stopp.“ Ich hatte das Wort ergriffen. „Du sprichst von Rache, aber wär‘ es nicht besser wenn du dich bei Masquerade rächst? Ich meine, er war es der dich verraten und hierhin befördert hat, nicht wir.“ Ich bezweifelte zwar, dass das was bringen würde, denn dieses Bakugan wollte unbedingt kämpfen, aber zumindest hatte ich unsere Position klar gemacht. Reaper lachte wieder. Hatte ich irgendeinen Witz gemacht und es selbst nicht mitbekommen? „Ich werde mir deinen Vorschlag zu Herzen nehmen, wenn er sich mal hierhin verirren wird. Ich hatte nicht gedacht, dass ich euch hier treffe, also wieso sollte ich ihn nicht auch mal hier treffen? Nur leider bin ich verdammt ungeduldig.“ Die Sense in seiner Hand glühte lila und als er sie schwang wurden wir von einer weiteren Druckwelle erwischt. Drago schützte mich mit seinem Körper, sonst hätte ich mich wohl ziemlich verletzt. (Masquerade) Ich war sauer. Nein, noch besser: ich war außer mir vor Wut. Wieso hatte er es mir nicht gesagt? Dieses nichtsbedeutende Schrottbakugan! Am liebsten hätte ich ihn genommen und gegen die Wand geworfen, doch damit wäre es auch nicht getan. Ich wusste nicht wie viel so ein Bakugan aushielt. Immerhin war es nur Spielzeug. Ich schnaubte und als dieser verfickte Ball mir vor die Füße rollte, um von mir hoch gehoben zu werden, hätte ich ihn am liebsten im hohen Bogen weg getreten. Oder draufgetreten. Das wäre auch eine perfekte Idee gewesen. Ich tat es nicht. Viel mehr trat ich über ihn hinweg und ignorierte dieses Schrottbakugan. Ich ging runter zum Computer. Mir war egal was das Ding da machte. Sollte es doch verrecken, denn mehr hatte es nicht verdient. Noch nicht einmal für die Doom Dimension wäre er würdig gewesen. „Meister? Meister! Hey.“ Ich ging weiter ohne auf ihn zu achten. Dieses Vieh hätte mich vernichten können! „Es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du sauer auf mich wirst. Ich wollte doch nur, … dass du dir mal eine Pause gönnst.“ Ich sah ihn doch an. Meine ganze Haltung spiegelte Aggressivität wieder und scheinbar schüchterte ihn das ein, denn er machte eine längere Pause, bei der ich erst dachte, dass er gar nicht mehr weiter reden würde. „Was ist dort passiert?“ Er klang besorgt, doch es drang nicht durch meine neue Wut. Ich verstand noch nicht einmal wirklich wodrauf ich wütend war, doch ich wollte jetzt nicht weiter drüber nachdenken. Die Sonne war schon längst untergegangen und ich brauchte einen Kampf. Ich brummte auf. Das Ding wollte wissen in welchen Mist es mich reingebracht hatte? Ganz einfach, irgendwann gegen Abend als ich in Alice steckte hatte mich Meister Naga gerufen. Er schien schon da unglaublich gereizt zu sein, doch wie sollte ich, wenn ich in Alice war, zu ihm kommen? Sollte ich Alice mal eben dazu bringen meine Maske anzuziehen und mir die Kontrolle zu geben? Sie arbeitete im Café und so schnell kam auch dort nicht weg. Wieso hatte dieses Weib nicht einmal frei? War das denn zu viel verlangt? Scheinbar schon. Gott, nicht nur das da trachtete nach meinem Leben, sondern auch Alice. Die hatten sich doch alle gegen mich verschworen! Als die Sonne untergegangen war, war Alice immer noch am arbeiten, doch nach einer weiteren Stunde – und fünf weiteren Rufen des Meisters – war sie endlich fertig und lag im Bett. Ich musste nur noch warten, bis sie eingeschlafen war, um zu verschwinden. Ich hatte keine Angst vor dem Treffen gehabt, noch nicht einmal Nervosität oder anderes. Ich hatte gar nichts. Wie denn auch? Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch gar nichts empfunden. Naga hatte mir meine Gefühle noch nicht wieder gegeben. Als ich dann endlich bei Naga war brach das Unwetter zusammen. Er hatte schon morgens Hal-G zu mir geschickt, doch als ich nicht da war, hatte er wohl Hydranoid Bescheid gesagt, dass ich zu ihm kommen sollte. Tja, das Bakugan hatte es mir nicht weiter gesagt und so hatte ich davon keine Ahnung. Normal wäre ich sauer geworden und hätte Hydranoid gefragt, ob er noch alle Tassen im Schrank hatte, auch wenn ich ihm nicht wirklich böse sein konnte. Ich konnte ihm einfach nicht böse sein. Das ging einfach nicht. Zumal er es noch nicht einmal böse gemeint hatte. Es folgten auf seinen Wutausbruch enorme Druckwellen, die ich kaum aushalten konnte, und ein neues Gefühl. Oder besser: überhaupt ein Gefühl. Ich spürte Hass in mir. Hass auf alles und jeden, Meister Naga hatte kein Wort gesagt, aber das brauchte er auch nicht. Er hatte mir Gefühle wieder gegeben. Hass, Wut und andere negative Gefühle. Gefühle, die ich im Kampf gegen andere Bakuganspieler benutzen sollte, doch diese Gefühle steigerten auch meine Wut auf Hydranoid und Alice. Ich wusste, dass ich ihnen unrecht tat, doch das war mir mehr als egal. Ich brauchte einen Sündenbock um meine Aggressionen los zu werden und das Vieh bot sich ja gerade zu an. Am Computer angekommen, schaltete ich ihn an und sah auf den Monitor. Mir war egal wie es sich fühlte. Ich machte mir auch keine Mühe es anzugucken. Hy war auf den Tisch gesprungen und betrachtete mich aufgeklappt. Sollte er doch an seinen Glotzaugen verrecken, mir war das vollkommen egal. Ich sah wieder zum Monitor. Mein kleiner Plan hatte wirklich funktioniert. Ich konnte es nicht fassen. So viel wie mir in den Weg gestellt wurde glich es einem Wunder, dass es wirklich so gut funktioniert hatte. Meine Liebe zu Runo, meine Gefühllosigkeit, meine Wut. Trotz all dem hatte es geklappt, seit dem ich meine so genannten Teamkameraden abserviert hatte. Von diesem gehirnlosen Blödmann Daniel und seinem Schoßhund Drago wollte ich gar nicht erst anfangen, denn das würde mich nur noch unnötig aufregen. Ich sah nach, wer als nächstes dran kam. Ich brauchte einen Kampf. Egal gegen wen. Am liebsten hätte ich nicht mit diesem Ding kämpfen müssen, aber es ging nun mal nicht anders. Ich tat ihn wirklich Unrecht, aber damals tat es mir noch nicht einmal leid. Immer noch wütend sah ich auf den Bildschirm, wo sich inzwischen ein Feld geöffnet hatte. Shun Kazami war dort zu sehen. Mein nächstes Opfer. Ein weiter weiteres Feld öffnete sich unten links, wo sein Ventus Bakugan Skyress zu sehen war. Man musste sich ja schon irgendwie auf einen Kampf vorbereiten, auch wenn ich durch Alice bei jedem ihrer Kämpfe dabei war und sie so studieren konnte ohne aufzufallen. Mein Blick fiel auf die Uhr. Wenn ich ihm noch vor den Sonnenaufgang die Herausforderung zukommen lassen wolle, musste ich mich beeilen. Zumal es nicht auffallen durfte, dass Alice fehlte. (Shun) Beim Gedanken an Jewls wurde mir anders. Nicht unangenehm. Im Gegenteil. Es war angenehm. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich immer noch im Arm halten würde. Ich spürte immer noch, wie sie mir durch die Haare und über den Rücken strich. Ein angenehmer Schauer überkam mich. Und was noch viel wichtiger war: ich hatte Dan fast vergessen. Erst sah ich ihn, wie er Drago nach sprang, immer vor meinen Augen, doch wenn Jewls bei mir war, sah ich nur noch sie. Ich fühlte nur noch sie. Es war einfach toll. Gar nicht richtig in Worte zu fassen, was ich fühlte. Auch wenn ich ein Einzelgänger war und sie ein Energiebündel, fühlte ich mich in ihrer Nähe unglaublich toll. Anders im positiven Sinne. Ich lag in einem Bett in Maruchos Haus und betrachtete die braune Decke. Oder besser: ich betrachtete Jewls‘ Gesicht. Ich konnte mich an ihre Locken erinnern und sogleich hatte ich das Gefühl, sie anfassen zu können. Geistesabwesend berührte ich meine Wange. Dort, wo sie mich berührt hatte, als ich geweint hatte. Ich hatte diesem Mädchen mein ganzes Herz ausgeschüttet. Sie wusste alles. Alles war wieder hoch gekommen und ich hatte es nicht für mich behalten können. Alles was in meinem Leben passiert war und das ich noch niemals in meinem Leben jemanden anvertraut hatte, noch nicht einmal Skyress oder Dan, hatte ich ihr gesagt. Und sie hatte mich gestreichelt. Mir schweigend zugehört und mich gestreichelt. Sie war für mich dagewesen, auch wenn wir uns kaum kannten. Es war so komisch. Gab es so was wie Seelenverwandte vielleicht doch? Wenn ja, dann musste sie meine Seelenverwandte sein. Ich lächelte und strich mir über die Lippen. Als ich fertig gesprochen hatte, hatte ich das Bedürfnis sie küssen zu müssen, aber ich hatte es nicht getan. Ich hatte mich beherrschen können. Wir hatten uns noch etwas unterhalten, bis ihre Managerin wutschnaufend reingekommen war und sie angemacht hatte, von wegen, sie müsste arbeiten und die ganze Palette. Wir waren zur Tür gegangen und wollten uns verabschieden. Ich war überfordert und wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Also wollte ich einfach gehen. ‚Bye‘ sagen und verschwinden, doch sie hielt mich an der Hand fest und hatte mich auf die Lippen geküsst. Erschrocken war ich zusammen gezuckt. Noch nie hatte mich ein Mädchen, außer meiner Mutter, geküsst. Trotzdem hatte ich nach dem ersten Schock den Kuss erwidert. Sie hatte mich angelächelt und mir noch einmal über die Wange gestrichen, dann erst war ich gegangen und nun war ich bei Marucho, weil der Weg kürzer war und ich die Nähe meiner Freunde brauchte. Mein Großvater war einverstanden. Wieso auch nicht? Er fand es viel besser, wen ich bei meinen Freunden war, aber ich wollte nicht, dass er meine Röte sah. Ich hatte meinen ersten Kuss geküsst. Sollte ich jetzt stolz auf mich sein oder mich hassen, weil ich ihn nicht meiner Freundin geschenkt hatte? Nein, ich sollte mich hassen, weil ich so glücklich war. Ich hatte doch gar kein Recht dazu, immerhin war mein bester Freund endgültig in der Doom Dimension verloren. Seufzend hatte ich mich schlafen gelegt. Ich hatte wieder von Dan geträumt, war erschrocken aufgewacht. Erschrocken sah ich mich um. Es war nur ein Traum. Erst habe ich es nicht verstanden, doch mehr war es nicht. Ein Traum. „Guten Morgen, Shun.“ Skyress‘ Stimme riss mich aus meinen Gedanken. War sie noch sauer auf mich? Ich hoffte doch mal nicht. Das würde ich nicht ertragen, aber irgendwie konnte ich das nicht glauben. „Hey, Skyress.“ Immer schön freundlich sein, sagte ich zu mir selbst. „Meine Güte, das war vielleicht ein Albtraum.“ Mein Bakugan hatte doch ein Recht zu erfahren, was mich beschäftigte. Zumindest zum Teil. Von Jewls musste sie nichts wissen, das gehörte nur uns. Der Grünhaarige hatte ich das auch schon gesagt und sie war einverstanden. „Aber du bist sicher und gesund in Maruchos Haus.“ Ja, das war ich wohl und das war auch gut so. Hier fühlte ich mich nun zumindest sicher, auch wenn alles Positive an dem Besuch bei Jewls verschwunden war. Ein Licht erhellte den Raum. Kam Masquerade? Erschrocken sah ich dort hin. Nein, es war nur Maruchos Buttler, im Fernseher, der angegangen war. Ich würde tippen, dass er in diesem Moment in der Küche war. Zumindest vom Hintergrund her. „Guten Morgen, Sire, endschuldigen Sie, aber Ihr Frühstück ist serviert im Speisesaal.“ Ich bedankte mich bei Karto, dem Buttler, und wollte aufstehen, als eine Karte rausfiel. Eine einfache, weiße Karte, die mein Leben verändern würde. Erst war ich verwirrt über diese Karte. Ich hatte sie nicht bemerkt, als ich schlafengegangen war, also musste sie doch neu sein. Ich bückte mich zu dieser Karte und meine langen, zum schlafen offene Haare fielen mir ins Gesicht. Als ich die Karte näher ansah, fragte ich was das war. Eine Karte. Ja, das sah ich auch, aber von wem. Vielleicht hatte Skyress ja was mitbekommen. Und sie hatte auch was mitbekommen. „Eine Nachricht. Von Masquerade!“ Erst war ich am überlegen, ob ich sauer werden sollte, weil sie das so einfach sagen konnte, immerhin musste er doch hier gewesen sein, doch dann unterließ ich es. Damit wäre ja auch niemandem geholfen. Also las ich lieber diese Karte laut vor. „Triff mich um vier Uhr bei der stillgelegten Fabrik.“ Vielleicht hätte ich sie doch lieber leise vorlesen sollen. Ich zerknüllte das Kärtchen, denn in dem Moment kam mir eine Idee. Wenn Dan nicht zurück konnte, wieso konnte ich dann nicht zu ihm? Wenn wir ihn von hier nicht zurück hohlen konnten, dann vielleicht von da! „Shun, nein!“ Sie wollte widersprechen, doch dafür hatte ich keinen Nerv. Ich hatte mich endschieden. „Skyress, du musst mir bitte einen großen Gefallen tun.“ „Gern, Shun, natürlich.“ Das wollte ich hören. (Jenny) Dan sollte weg sein? Ich konnte es nicht fassen. Dieser schwarzhaarige Junge, Shun, musste sich geirrt haben. Dan war nicht in der Doom Dimension! Das durfte nicht wahr sein. Nein, es konnte nicht wahr sein! Ich lag in meinem Bett und hatte die ganze Nacht kein Auge zu getan. Ich konnte nur an meinen Liebsten denken. Wir wollten uns doch wieder treffen, wenn er konnte. Auf wann wollte er unser Date im Park verschieben? Ach ja, auf vorgestern. Er hatte sich nicht bei mir gemeldet und selbst konnte ich ihn auch nicht erreichen. Ich hatte gedacht, dass er einfach nichts mit mir zutun haben wollte und es abgefunden. Ich litt bei dem Gedanken, aber es war doch seine Endscheidung. Wobei ich zugeben musste, dass sein Abschiedskuss auf die Wange dabei nicht ganz ins Bild passen wollte. Vielleicht hatte Shun doch Recht gehabt. War mein geliebter Dan in der Doom Dimension? Wenn ja, musste ich zu ihm. Wo war Masquerade? Ich wollte gegen ihn kämpfen und verlieren. Daniel sollte nicht alleine sein. Mein Liebster hatte besseres verdient. Ich sah auf den Ball in meiner Hand. Seatch. Im Gegensatz zu Dans Drago hatte das Aquosbakugan noch nie zu mir gesprochen. Aber vor allem in diesem Moment brauchte in einen Partner um über meine Probleme zu reden. Eigentlich redete ich mit Jewls immer über alles, aber das konnte ich dieses Mal nicht. Sie schien so glücklich mit Shun und ich wollte sie nicht beunruhigen. Allein ein Bakugan, einen Partner, wie die Schicksalsspieler ihn hatten, konnte mir helfen. „Ach, Seatch.“ Ich strich liebevoll über die Kugel. „Ich brauche dich, Seatch.“ Leise seufzte ich und sah zur Decke. Wir hatten heute frei. Es war morgens. Noch vor dem Frühstück. Also schlief Jewls noch. Wahrscheinlich träumte sie von ihrem Schwarzhaarigen, so wie sie grinste. „Was hast du vor?“ Eine weibliche Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Sie hörte sich so elektronisch an, wie von einem Bakugan. Ich sah zu Seatch. Er hatte sich aufgeklappt und sah mir entgegen. „Du … du sprichst?“ Ich war baff. Wieso hatte er nicht vorher mal mit mir gesprochen? Stopp! Er? Nach der Stimme zu urteilen war er wohl eher eine sie. „Natürlich spreche ich, aber du hast vorher nie mit mir gesprochen, Jenny.“ Sie klang schon beinahe tadelnd, aber sie hatte Recht. Nicht sie hatte nicht mit mir gesprochen. Ich hatte nicht mit ihr gesprochen. „Oh, tut mir leid, aber danke, dass du jetzt mit mir sprichst.“ Ich lächelte den Ball lieb an. Konnte ich ihr das wirklich einfach so aufbrummen? Immerhin verlangte ich von ihr, dass sie starb und vielleicht nie wieder zurück kommen könnte. „Nun ja, es geht um … Dan…“ Ich machte eine Pause. Unwissend ob ich es einfach sagen konnte. „Du willst Dan hinterher, oder?“ Sie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Verlegen lächelte ich sie an und erntete dafür nur ein seufzen. „Vielleicht solltest du erst einmal mit Dans Freunden drüber reden. Diesen kleinen, blonden Marucho, die blauhaarige Runo, Shun und dieses andere Mädchen … Julie. Ihnen geht es bestimmt nicht anders.“ Sie hatte Recht, aber konnte ich sie da einfach so mit reinziehen? Klar, denn das waren sie doch schon. Ich schnappte mit Seatch und rannte los. (Runo) Schon wieder war ein Tag vergangen. Ich starrte meine Zimmerdecke an. Wieso konnten diese Träume nicht aufhören? Ich war gerannt und gerannt. Immer weiter auf Dan zu, der mir einfach nur entgegen winkte. Dann war der blaue Himmel schlagartig dunkel geworden, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Ich war schneller gerannt. So schnell ich nur konnte, doch Dan schien nie näher zu kommen, auch wenn er sich nicht fortbewegte. Ich kam einfach nur nicht näher ran. Dann war Masquerade hinter mir erschienen und hatte mich ausgelacht. Mich oder ihn, ich wusste es nicht. Trotzdem tat es verdammt weh. Ich hatte das Gefühl, als würde ich keine Luft mehr kriegen. Ich wollte schreien, als das Loch hinter Drago und Dan sich auftat, doch kein Laut kam aus meinem Mund. Das Loch verschlang die beiden und nichts blieb von ihnen übrig. Ich rannte noch weiter, in der Hoffnung, sie retten zu können, doch die Verzweiflung überkam mich. Ich sank auf den Boden. Masquerade kniete sich neben mich. Ich weinte und er strich mir schon fast liebevoll über die Wange. Sanft hatte er meine Lippen geküsst, bis er sein dreckiges Grinsen aufgelegt hatte und gesagt hatte: „Tja, Baby, das ist alles nur deine Schuld. Du bist ja auch einfach zu dämlich. Dachtest du, ich würde dich jemals lieben?“ Dann bin ich aufgewacht. Meine Mutter rief irgendwas von unten hinauf. Seit wann konnte sie eigentlich chinesisch? Ich als Japanerin verstand zumindest kein Wort davon, was sie sagte. Ob sie wirklich eine andere Sprache sprach konnte ich nicht sagen. Es konnte auch einfach sein, dass ich einfach so abwesend war, dass ich den Sinn dieser Worte nicht verdstand. Wie konnte mein Liebster nur so etwas tun? Diese Frage und nichts anders herrschte in meinem Kopf. Ich verstand sein tun nicht und versuchte auf diese Frage eine Antwort zu finden. Das war, als würde man eine bestimmte Nadel in einem Haufen identischer Nageln suchen; unauffindbar. Ich schlurzte leise und wusch mir die Tränen weg. Nein, so verzweifelt war ich dann doch nicht. Für diesen Arsch würde ich keine Träne mehr verschwenden. Nicht er brauchte mich, sondern Dan. Er steckte in der Dimension fest, wegen meiner Liebe, zumindest fühlte ich mich so. Ich hatte meine Freunde verraten und statt es wieder gut zu machen traute ich meinem Liebsten hinterher. Wie erbärmlich war ich denn? Ziemlich, wenn man mich fragte. Doch das war doch ein Grund sich zu ändern, oder etwa nicht? Ich jedenfalls nahm es mir vor. Alice kam in unser Zimmer. Ich gähnte erst einmal. Die guten Vorsätze könnten noch warten, bis ich wirklich wach war. Oder auch nicht. „Runo, steh auf. Dans Mutter will mit dir sprechen.“ Ich sprang auf. Was wollte Dans Mutter? Es konnte doch nur um Dan gehen, aber wieso kam sie dann ausgerechnet zu mir? Das konnte ja mal nicht gut gehen. Ich zog mich schnell an, schnappte mir Tigrerra – ohne sie würde ich wohl nirgends hingehen – und rannte die Treppenstufen hinunter. Kurz darauf gingen wir durch den Park. Ich konnte im Brunnen unsere Spiegelbilder sehen. Normalerweise fand ich diesen Anblick wunderschön, doch dieses Mal nicht. Ich achtete gar nicht darauf. Es gab ja wohl wichtigeres, als mein olles Spiegelbild, das sich eh nicht so schnell veränderte. Wir blieben stehen. „Sie wollte mich selbilder sehen. Normalerweise fand ich diesen Anblick wunderschön, doch dieses Mal nicht. Ich achtete gar nicht darauf. Es gab ja wohl wichtigeres, als mein olles Spiegelbild, das sich eh nicht so schnell veränderte. Wir blieben stehen. „Sie wollte mich sprechen?“ Ich hatte ein mulmiges Gefühl in mir, wofür ich keinen Namen wusste, das mir aber auf die Luftrohre drückte. Ich hatte Mühe Luft zu bekommen. Mein Magen rebellierte und wollte seinen Inhalt preisgeben. „Es ist wegen Dan. Er ist seit vorgestern nicht mehr nach Hause gekommen.“ Sofort hörte ich Masquerades Stimme in meinem Kopf. Ach nein, was du nicht sagst. Natürlich ist er das nicht. Ich habe ihn doch selbst in die Doom Dimension verbannt. Ich wurde langsam aber sicher wirklich zum Freak. Natürlich hatte er sowas nie gess raus. Wie schon die ganze Zeit. Ich war nur noch eine Hülle und sonst nichts. Schon das Denken war anstrengend. „Ich hab mir gedacht, du weißt vielleicht wo er ist, Runo.“ Oh, ich wusste es, aber das würde sie sicherlich nur noch mehr beunruhigen und das wollte ich nicht. Sie klang ja so schon so verzweifelt. Aber hatte sie als Mutter nicht das Recht zu wissen, wo ihr Sohn sich befand? Was sollte ich nur tun? „Nein, keine Ahnung.“ Ich senkte den Kopf. Sie sollte nicht sehen, wie ich log, um ihr noch größeren Kummer zu ersparen. Wie erklärte man einer verzweifelten Mutter denn, dass ihr Sohn in einer Friedhofdimension für Bakugan eingesperrt war und wohl nie wieder zurück konnte? Das war der zweite Punkt, wieso ich meinen Kopf senkte: Ihre Verzweiflung. So schnell gab sie sich dann doch nicht zufrieden. Wahrscheinlich weil ich ihrem Blick ausgewichen war. Ein Zeichen für ein schlechtes Gewissen. „Hat es irgendwas mit Bakugan zu tun?“ Erschrocken sah ich sie an. Woher wusste sie das nun schon wieder? Hatte Dan etwas verraten? Wusste sie, dass Dan gegen Masquerade kämpfen wollte? Wusste sie über die Doom Dimension bescheid? Wusste sie von Naga, Hal-G und Masquerade? Was wusste sie über Bakugan? „Na, hat es das?“ Meinen geschockten Gesichtsausdruck hatte sie wohl als Zeichen aufgenommen, dass sie Recht hatte. Das hatte sie ja eigentlich auch. Sie wusste es wohl genauso gut wie ich. Sie wollte es einfach nur noch einmal von mir hören. Wie viel wusste sie? Es war wohl besser, wenn ich so tat, als hätte ich keine Ahnung. Ich sollte erst einmal mit den anderen Schicksalsspielern darüber reden, was zu tun war. Mein Gott, ich war doch gerade erst 12 Jahre alt. Wie konnte ich mit so was klar kommen? „Tja, ich hab keine –„ Sie unterbrach mich: „Das ist alles, worüber er spricht. Entweder er ist weg, um es zu spielen, oder er unterhält sich online über das Spiel.“ Sie erzählte mir von einigen Beispielen. Wie sie zum ersten Mal eines von Dans Bakugan gefunden hat – beim Aufräumen. Oder als Marucho gerade erst hierhin gezogen war und wir gegen Jenny und Jewls gekämpft hatten. Wie sie Marucho mit den Bakugangeschützen über den Flur hat laufen sehen. „Damals habe ich noch gedacht, es wäre ein albernes Kinderspiel, also habe ich Dan gewähren lassen.“ Dann erzählte sie von unseren freien Tag, als wir endlich wieder alle zu Hause waren. Das war kurz nach unserem Besuch bei Joe. Dan hatte mit Drago gesprochen und seine Mutter hatte es mitbekommen. „Ich habe auch gesehen, wie er mit seinem Bakugan gesprochen hat“ Langsam wurde mir das wirklich zu viel. Was sollte ich nur machen? Ihr die Wahrheit erzählen? Sie anlügen? Gar nichts sagen? Ich wusste es einfach nicht. Konnte Masquerade nicht hier sein? Stopp! Der hatte uns den ganzen Mist doch eingebracht, wieso wollte ich ihn dann hier haben? Scheiß Hormone. „Was sind Bakugan?“ Alice? Shun? Marucho? Julie? Hilfe!!!! Ich machte einen Schritt nachhinten. Was sollte ich nur machen? Es schien sich alles zu drehen. Würde ich vielleicht noch umkippen und müsste dann gar nicht sagen? „Ähm … nun ja … sie sind …“ Was sollte ich denn sagen? Dass das Wesen aus einer anderen Dimension waren, die unsere Hilfe brauchten, um ihre Dimension, Vestroia, zu retten? Sehr glaubwürdig, wirklich. Unbewusst legte ich meine Hand auf meine Tasche, wo sich Tigrerra befand. Ich nahm es gar nicht richtig war. Ich wusste auch nicht, was ich mir davon erhoffte. Verstärkung? In dieser Situation? Auch wenn Tig es versucht hätte, hätte das wohl nichts gebracht. Nein, es hätte alles nur noch schlimmer gemacht. „Bitte sag mir: ist es mehr, als nur ein Spiel?“ Voller Verzweiflung nahm ich Tigrerra heimlich aus der Tasche und hielt sie mir vor die Brust. Ich achtete darauf, dass Frau Kurso sie nicht sehen konnte. Ich brauchte einfach etwas in meinen Händen. „Tja, es ist … irgendwie … irgendwie … so ähnlich.“ Nun war ich vollkommen hilflos. Ich hatte das Gefühl, als müsste ich gleich weinen. Ein wahrer Gefühlshurrikan tobte in mir, der jeden Gedanken unbrauchbar machte. Voller Verzweiflung drehte ich mich auf dem Absatz um. Ich schafte es einfach nicht. Ich hielt diesen Druck einfach nicht mehr aus. Ich wollte weg! „Tut mir leid ich kann nicht.“ Damit rannte ich weg. Weg von Frau Kurso, Dans Mutter. Tränen bahnten sich ihren Weg über meine Wangen, aber das war mir egal. Ich musste weg! Sie rief mir hinterher, doch ich blieb nicht stehen. Dazu hatte ich keine Kraft mehr. Ich war doch nur ein schwaches, kleines Mädchen. Das wir belauscht wurden, hatte ich nicht mitbekommen. Diese nur zu bekannte Person verschwand hinter den Bäumen. Unbemerkt von uns beiden… (Julie) Wir, also ich, Marucho und Shun, saßen beim Essenstisch. Hunger hatte ich nicht, weshalb ich es gar nicht erst das Essen von Karto anrühren wollte. Marucho stocherte lustlos in seinem rum. Nur Shun aß, aber auch ziemlich lustlos. Ich hing meinen Gedanken an meiner Scheinliebe zu Dan nach. Wieso war dieser Junge nur so dumm? Er machte ja schon fast mir Konkurrenz und das musste schon was heißen, wenn man an die Nummer mit Billy dachte. Ich seufzte. Ach, Billy … Konnte er nicht hier sein. Ich brauchte ihn, auch wenn ich es niemals zugegeben hätte, aber am liebsten hätte ich mich an seine Brust gekuschelt und einfach alles raus gelassen. Ich sah auf meinen Teller. Wieso war dort Dan und Billy zu sehen? Steckten sie etwa im Teller fest? Dann sollte ich mich ranmachen und sie raus hohlen… Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie auch Marucho einen Bissen aß. Nur ich nicht. Ich war die einzige, die nichts aß. Ich konnte es einfach nicht. Wenn ich was essen würde, hätte ich mich wohl so schon übergeben. Mein Magen wollt sich so schon entleeren. Billy… „Warum denn so betrübt? Hört auf hier rum zu grübeln. Seht es doch mal positiv. Wir haben doch noch uns, oder etwa nicht?“ Was für einen Schwachsinn redete Preyus da eigentlich? Warum wir so betrübt waren? Wo war das Aquosbakugan gewesen, als Dan und Drago vorgestern in die Doom Dimension verbannt wurden waren? Das Bakugan regte mich auf, auch wenn ich es nicht zeigte. „Ich glaube jetzt ist der falsche Zeitpunkt für deine aufmunternden Worte, Preyus. Wir müssen konzentriert bleiben.“ Ich hörte die Stimmen immer leiser werden. Ich wusste, dass es Gorem war. Einfach weil es kein andere sein konnte. Marucho und Shun waren am essen und so hörte es sich nicht an und Preyus war anders, auch wenn ich die Stimme nicht mehr erkennen konnte, weil sie schon zu weit weg klang. Jemand kam ins Zimmer. Das brachte mich wieder etwas in die Realität zurück. Es war Karto, der reinkam. „Du meine Güte. Was ist los? Ist das Frühstück nicht schmackhaft genug? Der Schinken zu knusprig? Die Eier zu weich?“ Marucho drehte sich zu dem Butler um. Er sagte was zu ihm, das ich zwar hören, aber nicht verstehen könnte. Er sah auf den Teller. Es dauerte was, bis Maruchos Worte in meinen Kopf sickerten. „Nein, Karto, es ist alles in Ordnung. Uns geht nur momentan so viel im Kopfherum. Das ist alles. „Sie können nichts dafür, Karto.“ Ich sah nun auch zum Buttler. Ich wollte nicht, dass er sich auch noch schlecht fühlte, weil wir keinen Hunger hatten. „Keine Sorge. Ich bin kein besonders guter Koch. Übrigens, Meister“ Bei diesem Wort zuckte ich zusammen. Einfach nur, weil Hydranoid Masquerade immer mit Meister ansprach. „Marucho, Alice und Runo sind hier.“ Während er sprach sah ich, wie die beiden Mädchen in den Speisesaal traten. „Ihr habt es geschafft.“ Wieso klang Marucho so glücklich? Was hatten sie geschafft? Nach einem Tag, der verstrichen war, endlich zu uns zu kommen? Ja, Marucho, das hatten sie geschafft. „Und? Habt ihr gute Nachrichten für uns, häh?“ (Alice) Ich hörte Julie weinen. Jammern konnte sie schon immer gut. Das musste man ihr lassen, aber das war auch wohl das einzige, das sie konnte. Ich verstand mich selbst nicht. In den letzten Tagen hatte ich mich so komisch gefühlt. Schon zweimal hatte ich diesen unbeschreiblichen Schmerz verspürt und danach hatte ich mich anders gefühlt. Erst waren Gefühle mir so oberflächlich vorgekommen. Als kämen sie an mein Inneres gar nicht ran. Danach war ich ziemlich gereizt. Man könnte meinen ich würde meine Tage kriegen, aber dem war nicht so. ich war Dreizehn und hatte sie schon. Ziemlich regelmäßig, wenn ich darüber nachdachte. Zumindest war es so, dass ich sie in diesem Moment nicht haben konnte. Ich hatte sie gerade erst gehabt, aber genauso reizbar, wie in meiner Periode, war ich. Julie konnte doch wirklich nichts dafür, dass ich mich so fühlte. Wir waren in Maruchos Computerzimmer und auf dem riesigen Bildschirm waren Joe und Chan zu sehen. Sie saßen neben einander und sahen sich immer wieder an. Was da wohl vor sich ging? Ich konnte es nicht sagen, aber es sah schon fast so aus, als liefe da was. „Oh, stimmt es, was sie sagen? Dass mein geliebter Dan für immer in der Doom Dimension gefangen ist?“ Julies Gejammer war Oskar reif. Und mein stilles Gezicke ebenso. Himmel, noch nicht einmal, wenn ich meine Tage hatte war ich so drauf. Ich war nie zickig. „Ja, und unglücklicherweise kann laut meinen Berechnungen keiner von uns irgendwas daran ändern.“ Maruchos Blick wanderte von einen zum anderen. Von Shun, über Julie, mir und schließlich zu Runo. „Ich schlage vor, wir vertrauen uns mit unserem Problem einen vertrauenswürdigen Erwachsenen an.“ Runo sah zu Joe hoch, der die Hand ausgestreckt hatte. Ich folgte ihrem Blick. Chan, die daneben saß, senkte ihren Blick. Sie fühlte sich in ihrer Haut sichtlich unangenehm. „Ja, aber was sollen wir denen denn sagen? Entschuldigen Sie bitte, einer unserer Freunde hat Bakugan gespielt und wurde in die“ Er machte eine abschweifende Geste. „Doom Dimensin gesaut. Ich nehme mal an, ganz egal wem wir das erzählen der würde glauben, wir wären verrückt.“ „Ja, stimmt harr genau, Joe.“ Marucho sah von Joe zu Chan. Sie fasste Joes Hand und legte sie wieder auf den Tisch. Immer noch war sie still gewesen; was eigentlich untypisch für sie war. Sie strich über seinen Handrücken, als wollte sie Joe Mut zusprechen, dass er diese schweren Momente überstehen konnte. „Wir müssen es tun.“ Ich erfasste das Wort. Ich konnte nicht immer in meinen Gedanken sein. Wir brauchten eine Lösung und vielleicht lag die ja schon auf der Hand. Vorsichtshalber sah ich zu Runo. Sie nickte. „Ja.“ Das nahm ich als Zeichen weiter zu sprechen. „Hört zu, Dans Mum ist heute Morgen im Restaurant gewesen. Sie wollte unbedingt mit Runo reden.“ Als die anderen überrascht zu uns sahen. Trafen sich Joes und Chans Blicke. Wieso hatte ich das Gefühl, dass sie was verschwiegen? Ging es nur um deren Liebesleben oder hatte es was mit Dan zu tun? „Sie hat gefragt, ob Bakugan wirklich nur ein Spiel wäre.“ Nun sahen die anderen Runo geschockt an. Hallo? Die konnte auch nichts dafür, dass es so war. Ich sollte mich selbst ohrfeigen. Wie konnte ich nur so etwas denken? (Tigrerra) Ich hörte den Menschen schweigend zu. Ich war so schon froh, dass Runo überhaupt wieder lebte. Zumindest hoffte ich, dass sie lebte. Sie war komisch und was noch schlimmer war: sie liebte Masquerade. Ich hatte nicht direkt was dagegen, es war eher schlimmer, dass es Masquerade war. Er würde ihr das Herz brechen und das wollte ich nicht, aber er brach ihr ja so schon das Herz. Ich sah meine Herrin an. Andere Bilder schoben sich vor meine Augen. Gruselige Bilder. Masquerade neben meiner Herrin, wie er sie umarmte und küsste. Und was nch schlimmer war: Hydranoid war hinter, neben mir, wie ich mich an ihn kuschelte. „Kommt schon, Leute. Kommt schon. Folgt mir.“ Wir Bakugans drehten uns zu Skyress. Was wollte sie? Auch egal, so war ich die Bilder losgeworden. Das war schon was ziemlich Positives. Wie konnte ich mich auch neben diesem schrecklichen Darkusbakugan vorstellen? Mir sollte schlecht werden. „Oh, das hört sich ja gut an.“ Preyus‘ Begeisterung konnte ich zwar nicht nachvollziehen, aber wenn er meinte, dann hörte es sich eben gut an. Wenn es mich von meinen Gedanken an das Bakugan abhalten würde, dann reichte es mir zumindest, denn dann hörte es sich gut an. Wir folgten Skyress, während Preyus noch irgendwas von Überraschungen und wie er sie doch mochte brabbelte. Dass Joe uns nachsah bekam ich kaum mit, aber ich bekam es wohl im Gegensatz zu den anderen mit. Am Brunnen, in Maruchos Villa, blieben wir. Hier konnten wir reden, ohne jemanden zu stören. „Oh, das gefällt mir aber gar nicht, Schwester.“ Was hatte Preyus jetzt schon wieder für ein Problem. Bei aller Freundschaft irgendwann nervte seine Art doch und vor allem wenn ich wegen meinen eigenen Gedanken an das feindliche Bakugan schon genervt war. „Ich hasse Wasser.“ Du musst es aber auch nicht heiraten. Aber es hörte sich wirklich lustig an, sowas von einem Aquosbakugan zu hören. „Wenn ich nass werde bekomme ich einen furchtbaren Ausschlag.“ Ich drehte mich zu Preyus. War ja klar, dass sowas kommen musste. „Den nennt man Rost, Preyus, und jetzt lass mal hören, was Skyress zu sagen hat.“ Ich versuchte meine Stimme ruhig klingen zu lassen, aber mindestens Skyress war wohl aufgefallen, dass ich gereizt war. Ich wollte das jetzt hinter mich bringen. „Nur zu. Wir sind ganz Ohr.“ „Danke.“ Sie nickte kurz mit ihrem Kopf in meine Richtung. Die Menschen hätten es sicher nicht anders gemacht. „Ich habe euch gerufen, um euch zu sagen, dass Shun von Masquerade“ Wieder dieser Name, der nichts Gutes verkündete, auch wenn ich an ein Wunder und Besserung glauben wollte. „zu einem Kampf herausgefordert wurde.“ Wieso hieß Masquerade eigentlich gleich Kampf? Wieso musste er unser Feind sein? Es wäre so einfach, wenn er für uns kämpfen und meine Herrin lieben würde. So viel Glück hatten wir aber nicht. Schade eigentlich. Das würde alles einfacher machen. Wieso wurde ich das Gefühl nur nicht los, dass er was für sie empfand? Ich hatte mir das beim Kampf, Dan gegen Masquerade, wohl nur eingebildet. „Ist das dein Ernst.“ Ich sah Skyress an. Von meinen Gedanken war nichts zu erkennen. Ich dachte an den Darkusdrachen. An seine schwarzen Schuppen, seine Stacheln, die Kraft die dahinter war, diese Muskeln … und hätte mich allein dafür schon selbst in die Doom Dimension verbannt. „Das ist ja mal was Neues. Sollten nicht alle davon erfahren?“ Da musste ich Preyus wirklich mal zustimmen. Alle unsere Menschenfreunde hatten ein Recht das zu erfahren. Wieso hatte sie es dann nicht gleich vor allen gesagt? Skyress wird sicherlich ihre Gründe dafür haben. „Da bin ich mir nicht so sicher.“ Ich sah Skyress an. Ja, sie hatte ihre Gründe. „Shun bat mich ihm einen Gefallen zu tun.“ Sie machte eine Pause. „Er will von mir, dass ich gegen Masquerade verliere, damit er in die Doom Dimension gelangen kann, um Dan zurück zubringen. Shun sagte, nur er und ich müssten gehen und ich durfte niemandem ein Sterbenswörtchen davon erzählen.“ „Ich kann nicht glauben, dass Shun so etwas tut.“ Das stimmte nun wirklich. Ich konnte es wirklich nicht fassen. Was hatte er davon ebenfalls dort fest zu sitzen. Was war, wenn sein Plan nicht funktionierte? „Das ist verrückt. Gegen Shun sehe ich ja langsam aus, als ob ich normal wäre. Erschreckend.“ Innerlich musste ich bei Preyus‘ Worten lachen. Ja, das war wirklich erschreckend. Skyress ergriff wieder das Wort: „Er sagt, es wäre unsere einzige Hoffnung Dan zu retten, aber ich frage mich, ob wir den Menschen nicht schon zu sehr erlaubt haben sich in unser Problem einzumischen.“ Ihre Zweifel kamen auch über mich. Unser Kampf brachte unsere Freunde in Gefahr, wie man an Dan sah. Sie hatten besseres verdient, als wegen uns zu leiden. Aber taten sie das nicht freiwillig? „Du hast Recht, Skyress. Das ist unser Problem und es fing an, als Naga das Gleichgewicht der Macht in Vestroia zerstört hat.“ Gorem, der die ganze Zeit geschwiegen hatte – wie er es eigentlich sehr oft tat –, ergriff nun auch einmal das Wort: „Es ist unsere Welt, die am Abgrund der Vernichtung steht. Die Menschen muss das erspart bleiben.“ Also war auch er, der Meinung von Skyress. Ich hatte ihr zwar auch zugestimmt, aber sicher, dass ich ihre Meinung teilte, war ich mir nicht. „Ach Quatsch.“ Zumindest war Preyus keiner derjenigen, die sich der Mehrheit beugten. Oder kam das noch? Ich wusste bei besten Willen nicht, wo ich Preyus einordnen sollte. Ich würde wohl nie verstehen, was in seinem Hirn vor sich ging, wenn denn da was vor sich ging. „Es liegt an uns, Dan zu retten.“ Skyress schien einen Plan zu haben, aber wie wollte sie zu Dan in die Doom Dimension gelangen? Es lag an uns? Sollten wir die anderen denn nicht wenigstens nach ihrer Meinung fragen? Die Entscheidung sollte doch ihnen überlassen werden. „Einverstanden.“ Alle hatten gesprochen. Alle Bakugans hatten das Wort gleichzeitig erhoben – selbst Preyus – und ich schwieg. (Marucho) Wir saßen immer noch bei mir im Zimmer. Ich wollte stark sein und das war gar nicht so einfach, wie ich es mir gedacht hätte. Scheinbar konnten wir Dan nicht einfach so zurück hohlen. Ich wollte mich Dans Mutter anvertrauen, weil ich es einfach nicht mehr aushielt. Es war schrecklich, doch ich wollte stark sein, da – „Oh, Skyress?!“ Shun sprang auf. Er sah sich voller Entsetzen um. Er suchte nach seinem Bakugan. Nun sah sich auch Runo um. „Höh? Wo ist denn Tigrerra?“ Auch ich fing an mich umzusehen, da von den beiden Bakugans nichts zu sehen war. Auch Preyus war nicht anwesend. „Ja, und wo ist Preyus?“ Nach all dem Trubel, nach unserem Bakugans stand auch Julie voller Entsetzen auf. „Gorem?“ Ventus, Haos, Aquos und Subterra. All unsere Bakugans waren verschwunden. Pyrus war in der Doom Dimension und Darkus hatten wir nie gehabt.“Wo ist Gorem geblieben?“ Ein ungutes Gefühl überkam mich. Wo konnten unsere Bakugans nur sein? Stark sein, rief ich mir in Erinnerung, doch viel geholfen hat es nicht. Ich fühlte mich so nutzlos. Dan konnte ich nicht beschützen und nun war auch noch mein Preyus weg. Was war nur geschehen? Waren sie aus dem Fenster gefallen und zerbrochen? Ach, Quatsch mit Soße. Bakugans waren doch nicht aus Porzellan. „Na ja, die haben alle vor ein paar Minuten das Zimmer verlassen.“ Joe grinste. Genauso wie Chan hinter ihm. Ich konnte sehen, wie sie mit einer seiner Haarsträhnen spielte. Dieses Bild passte momentan einfach nicht in meine Gefühlsküche. Leise kicherte Chan. „Genauergenommen, sind sie raus gewatschelt.“ Fanden die beiden das denn wirklich so lustig? Nein, wahrscheinlich fanden sie das wie lustig, nicht das was. „Aber ich frage mich, warum?“ Ja, das würde ich auch nur zu gerne wissen, was hatte Preyus dazu gebracht, einfach abzuhauen? Wieso hatte er nicht Bescheid gesagt? Er musste doch wissen, dass ich mir Sorgen machen würde. Dafür konnte es nur drei logische Gründe geben – zumindest fielen mir nur drei ein. A) es war nicht geplant gewesen und somit ein Unfall, b) er hatte gehofft, dass ich es erst später mitbekäme und ich mir so keine Sorgen machen wollte oder c) er und die anderen Bakugans waren dabei einen schrecklichen Fehler zu begehen – ohne uns. „Stimmt hier etwa irgendwas nicht?“ Alice, die vielleicht auch nach unseren Bakugans gesucht hatte – ich hatte nicht auf sie geachtet, weshalb ich das nicht genau wusste – sah rüber zu Shun, der noch kurz davor auf seine Uhr geschaut hatte. Hatte er es irgendwie eilig? Wollte er noch irgendwo hin. Komisch – Aber egal. „Nein, keine Sorge, aber wir müssen unbedingt unsere Bakugans finden.“ Damit wollte der Ninjajunge eigentlich zur Tür raus. Irgendwie benahm sich Shun doch komisch, das lag wahrscheinlich daran, dass Dan in der Doom Dimension war und das war seine Art damit umzugehen. „Nein warte.“ Wie schon gesagt: damit wollte er eigentlich zur Tür raus. Alice hielt ihn auf. „Was … versteckst du da?“ Ich sah zu Shun. Er sollte was verstecken? Komisch, ich hatte das gar nicht mitbekommen, aber Alice konnte man einfach nichts vormachen. (Jewls) War ich denn von allen guten Geistern verlassen? Ja. Eine andere Erklärung für mein Verhalten gab es einfach nicht. Wie konnte ich nur so doof sein? Ich verstand mich selbst schon nicht mehr und das musste schon was heißen. Ich stand neben einem Kiosk und starrte die Zeitungen und Zeitschriften an. Die meisten Titelseiten prägte ein Bild. Die Layouts waren ebenfalls zum Großteil gleich. Teeniestars kleine Affäre, Wer ist der Junge an Jewls‘ Seite?, Jewls‘ geheimes Liebesleben du so weiter und so fort. Es ging um Shun und mich. Das Bild, von dem ich sprach, war das, als ich Shun auf den Mund geküsst hatte – mitten auf der Straße. Ich hatte nicht an die Paparatzies gedacht, als ich meinen Liebsten küsste. Ein Fehler, wie sich nun herausstellte. Wusste Shun schon davon? Ich wusste es nicht. Er war sicher nicht der Typ Junge, der jeden Morgen eine Zeitung las, aber ich glaubte auch nicht, dass er sich immer wieder Yam, Bravo und die anderen Zeitschriften – wie auch immer sie hießen – kaufte. Hatte er schon Nachrichten gesehen? Denn ich wäre jede Wette eingegangen, dass auch dort über uns berichtet wurde. Nicht falsch verstehen. Ich liebte diesen Rummel um mich und genoss es im Mittelpunkt zu sein, aber mein Baby hatte was Besseres verdient. Ich konnte nur raten, aber die Parasiten von Reportern würden sich sicher auch auf ihn stürzen. Ein gefundenes Fressen. Das ich ihm eingebrockt hatte! Ich wollte mit ihm reden. Oh ja, reden war sicher eine tolle Idee. Nur reden… Ob ich das hinkriegen würde? Es kam auf einen Versuch an, außerdem gehörten immer zwei dazu. Nur, hatte er meinen Kuss erwidert. Wieso? Aus Mitleid oder doch, weil er so wie ich empfand? Nur, wo sollte ich nach Shun suchen? Mein Süßer hatte mir nicht gesagt, wo er wohnte, aber er war ein Freund von Marucho, also beschloss ich dorthin zu fahren. Um nicht noch mehr aufzufallen, trug ich eine schwarze Röhrenjeans, die ziemlich eng an meinen Beinen lag, ein weißes T-Shirt mit schwarzen Stickereien drauf und meine heißgeliebten, weißen Stiefel, mit den schwarzen Blumenstickerein. Sorry, Leute, ich wollte euch nicht die Show stehlen, aber ich sah wirklich heiß aus. Eine schwarzweiß karierte Kappe rundete mein Outfit noch zusätzlich ab. Gut, vielleicht hatte ich mich etwas zu sehr aufgebretzelt, aber ich sah immerhin Shun wieder, zumindest war das mein Ziel. Ich stieg in die Bahn. Bis dahin lief noch alles gut. Ich hatte eine Fahrkarte bekommen – wie säh das denn aus, wenn ich erwischt würde beim schwarzfahren? Das Geld hatte ich, aber mehr Medienwirbel wollte ich momentan nicht, zumindest keinen schlechten –, ohne aufzufallen und es war auch kein Reporter zu sehen. Was schon zu gut klang. Auch wenn ich mich raus schlich war meistens ein Reporter in der Nähe, da wir momentan in unserem Lieblingshotel untergekommen waren. Mein Blick wanderte über die Köpfe der Menschen – zumindest soweit, wie ich sehen konnte, da ich eher einem Zwerg glich, als einem Riesen, war das nicht weit. Keiner beachtete mich. Sie unterhielten sich miteinander, hörten Musik, summten mit, tippten den Takt mit ihren Fingern nach, waren in Gedanken versunken. Einige sahen sich ebenfalls um, doch ich konnte keinen erblicken, dessen Blick an mir hängen blieb. Die Haltestellen kamen und gingen und ehe ich mich versah musste ich auch schon aussteigen. Ich sah auf meine Uhr, eine echte Dolce & Gabbana. Es war etwas nach halb vier. Vielleicht hätte ich mir lieber ein Taxi nehmen sollen, aber das wäre auffällig. Welches fünfzehnjährige Mädchen nahm am helllichten Tag alleine ein Taxi? Zumal in diesem Moment ein Bus neben mir hielt, der zufälliger Weise in die Nähe fuhr, wo Maruchos Haus stand (ich hatte mir gemerkt, wo es war.) Mit dem Bus waren es nur noch zehn Minuten. Ich hatte es nicht eilig und der Bus war eher leer, also setzte ich mich ganz nach hinten. Wieder ließ ich meinen Blick schweifen. Kein bekanntes Gesicht und wieder achtete kaum einer auf mich. Drei Stationen nach mir stieg dann doch jemand ein, den ich nur zu gut kannte – Jenny. Ich starrte sie an. Was wollte Jenny hier? Vor allem, nicht verkleidet. Sie hielt ihren Ball fest an sich gedrückt und ihre Lippen bewegten sich zu Worten, doch ich konnte nicht hören, ob sie was sagte. Zu wem überhaupt? Ihrem Aquosseatch? „Jenny?“ Ich rief ihren Namen. Nicht nur einmal und erst beim dritten Mal sah sie überrascht auf. Sie war wohl in Gedanken gewesen. Als sie mich dann erkannte war sie wirklich baff gewesen, sofort setzte sie sich neben nicht. Ich grinste sie an und umarmte meine Freundin gleich. „Was machst du denn hier, Jenny?“, kam es gleich aus mir heraus. Sie lachte kurz. „Das könnte ich dich auch fragen.“ Ich sah neben ihr hinweg auf die Anzeige des Busses. Nicht, dass ich noch meine Station versäumte, weil ich mit ihr sprach. „Ich wollte zu Marucho. Oder besser: ich wollte zu Shun.“ Lächelnd sah ich das Mädchen an. Sie schien wirklich wie durch den Wind zu sein. War irgendetwas passiert? „Und du?“ Sie schwieg. Jetzt war es amtlich: etwas stimmte nicht. Doch musste ich sie selber fragen oder würde sie es mir von sich aus sagen? Normalerweise schwieg Jenny nicht, wenn so was war. „Ich habe gehört, wie du mit Shun gesprochen hast. Nicht alles, nur das über Dan und … dann bin ich zu Runo gegangen … oder eher wollte ich es. Im Park habe ich gehört, wie sie mit Dans Mutter gesprochen hat und jetzt will ich auch zu Marucho.“ Ich verstand sie. Auch, wenn es mich erschütterte. Sie wollte Dan helfen. Ich nahm sie für die restliche Busfahrt in den Arm und sprach beruhigend auf sie ein. Sie durfte jetzt nicht alleine sein. Zusammen stiegen wir aus. Dadurch, dass sie nicht verkleidet war, war mein Kostüm ebenfalls unnötig geworden und deshalb zog ich meine Madonna Kappe aus. Der Buttler von Marucho machte uns auf. Weiß Gott wie der hieß, ich wusste es nicht. Es hatte irgendwas mit Karaoke zutun. Karao? Nein, das war es auch nicht. Oder war es ein Kartenspiel? … Rommé?... „Ja? Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?“ Nicht so doofe Fragen stellen. Ich seufzte. Ach Shun… „Wir würden gerne mit Marucho sprechen, wenn es geht.“ Von meiner Trauer, weil Jenny litt, meiner Freude, dass ich Shun wiedersehen würde, war nichts zu hören, als ich sprach. Es hörte sich sogar mehr als freundlich an. Der Buttler konnte ja auch nichts dafür, dass Dan so ein Idiot wie Jenny sein musste. „Da kommen Sie im letzten Moment, der junge Herr wollte gerade aufbrechen-„ Weiter kam der Buttler nicht, denn hinter ihm erschien schon Marucho, gefolgt von Julie, die wir durch unser Mädchengespräch kennengelernt hatten, und Shun. Mein Herz machte einen Satz und gleich fing ich an zu strahlen. Falscher Moment, aber ich konnte es nicht ändern. „Jenny? Jewls?“ Marucho sah uns verwundert an. Es war zwanzig vor Vier und doch schien er gestresst zu sein. Hatte er ein Date? Aber wieso waren denn dann Julie und Shun bei ihm? „Was macht ihr denn hier?“ Ich konnte sehen, wie mich Shun verlegen anlächelte und wurde gleich etwas rot. Er war so süß, am liebsten wäre ich zu ihm gerannt, hätte meine Arme um ihn geschlungen und ihn nie wieder los gelassen. „Wir wollten mit euch reden. Wegen Dan.“ Nun hatte Jenny das Wort ergriffen. Man konnte sichtlich hören, dass sie am Verzweifeln war. Oder hörte nur ich das, weil ich von ihren Gefühlen wusste? Die drei Schicksalsspieler sahen sich kurz an, dann verabschiedeten sie sich vom Buttler. Er hieß Karto, zumindest hatte Marucho ihn so genannt und zogen uns wieder mit zur Busaltstelle, wo Marucho nach einem Bus zu suchen schien. Er nickte kurz und kam dann wieder auf uns zu. „In fünf Minuten kommt einer, dann sind wir um fünf vor an der Fabrik.“ Der Blonde sah Shun an und seufzte. „Ihr wolltet über Dan reden?“ „Was habt ihr vor?“ Es brach einfach so aus mir heraus. Ich hatte es kaum gewollt, aber diese ganze Situation kam mir so komisch vor. Sie wollten irgendwohin. Zu einer Fabrik. Und ich wurde das Gefühl nicht los, dass das was mit Dan zutun hatte. Wollten sie ihn irgendwie zurück bringen? „Ihr kommt nicht mit!“ Shun sah mich ernst an. Also wollten sie Dan wirklich zurückhohlen. Durch eine Fabrik? Wie wollten sie das denn machen? Egal, das zu überlegen hatte ich wirklich keine Zeit. Shun hatte mich auf die Palme gebracht. Wer dachte der ist der eigentlich, dass er mir einfach so Befehle erteilen kann? Sauer zog ich ihn an der Hand etwas abseits von der Bushaltestelle und baute mich vor ihm auf. Zumindest soweit es ging, da ich kleiner war als er. „Sag mal, Mister Supertoll, was bildest du dir eigentlich ein? Wenn ich mitkommen möchte, dann komme ich mit! Du hast noch lange nicht das Recht mir Vorschriften zu erteilen!“ Meine Hand, die noch auf meiner Hüfte geruht hatte, um stärker auszusehen, schnappte sich wieder seine und legte sie an meine Wange. Es war, als würde die Wut mit einem Mal verfliegen. Ich sah ihm einfach nur in die wunderschönen braunen Augen. „Shun, … Jenny liebt Dan, sie will doch nur helfen.“ „Ich werde dich trotzdem nicht in die Doom Dimension gehen lassen.“ Befriedigend strich er mir über die Wange. Sein Blick, der erst eisig war, wurde schlagartig weich. Ich versank in diesen Augen. Drohte zu ertrinken. Shun wollte mich beschützen. „Dann lasse ich dich auch nicht gehen.“ Diese Nummer konnte ich auch abziehen. Seit ich Shun weggezogen hatte, war es eh so, als gäbe es nur noch uns beide auf diesem Planeten, alles andere war dunkel geworden. Meine Hand spielte mir seinen Nackenhaaren, wo ich sie hingelegt hatte. Ich kraulte ihn leicht und war ihm näher gekommen. Bei jedem Atemzug berührten sich unsere Körper und es war jedes Mal, als wenn ein angenehmer Blitz durch meinen Körper jagen würde. „Jewls, … vielleicht kommen wir nie wieder zu-„ Ich wusste was er sagen wollte, doch ich wollte es nicht hören. Ich wollte kein Wort mehr davon hören, dass wir vielleicht in der Doom Dimension bleiben könnten. Statt ihn aussprechen zulassen drückte ich ihn einen Kuss auf die Lippen. Ich hatte mich auf die Zehnspitzen gestellt um genauso groß zu sein wie er, da ich nicht wusste, ob er sich geweigert hätte, wenn ich ihn zu mir gezogen hätte. Shun erwiderte. Er schnappte mich an den Hüften und zog mich näher zu sich. Der Kuss war schon fast verzweifelnd. Nicht lang, aber dafür voller Gefühle. Als er beendet war lächelte ich sanft und strich ihm von mir aus über die Wange. „Dann stecken wir eben in der Doom Dimension fest. Dann bist wenigstens du noch bei mir, Shun.“ Wieder küsste ich ihn kurz. Zu kurz, als das er erwidern konnte, was er eigentlich wollte. „Wir werden Dan da rausholen und wieder zurück kommen, das verspreche ich dir, Shun.“ Er lächelt und küsste meine Stirn. „Einverstanden.“ Ich weiß nicht, wieso er plötzlich einverstanden war, dass wir unser Leben ebenso weg schmeißen, aber ich hoffte, dass er es nicht ertragen könnte, mich zu verlassen. Der Bus kam. Keiner, weder Jenny, Julie, Marucho noch ein Bakugan, hatte was dazu gesagt, dass Shun und ich uns geküsst hatten und das nicht nur einmal. Im Bus, der noch leerer war als der andere und locker aus einem englischen Film hätte stammen können, saßen Julie und Jenny zusammen und unterhielten sich. Marucho saß dahinter, schweigend. Nur Shun und ich saßen auf der Hinterbank. Ich kuschelte mich in die Arme meines Liebsten. Immer wieder küssten wir uns. Mal länger, mal nur ganz kurz. Doch wir alle fuhren einer unbekannten Zukunft entgegen … Kapitel 15: Versprich es! (Runo) -------------------------------- bitte sehr, es geht weiter, aber erst einmal nur ein Kapi aus der Sicht von Runo. Hoffe, es war das Warten wert und ich versuche Zeit zu finden, um zu schreiben. Danke für die Kommis ^-^ Kapitel 15: Versprich es! (Runo) Ich hasste mich selbst. Anders konnte ich es gar nicht nennen. Anders konnte es gar nicht sein. Als Shun von seiner Nachricht von Masquerade berichtet hatte war ich eifersüchtig gewesen. Anders konnte man es nicht nennen. Ich war eifersüchtig, weil Masquerade Shun herausgefordert hatte und nicht mich. Das war doch wohl alles, aber kein Grund zur Eifersucht. Masquerade war nicht mein Freund, sondern mein Feind. Er hat Shun auch nicht zum Essen gehen eingeladen, sondern zum Kampf. Wieso bekam ich das denn dann nicht in meinen Kopf rein? Weil Gefühle keine Kopfsache waren? Oder gerade weil Masquerade nicht mein Freund war? Er hatte das Gefühl, dass er wenigstens in einer Beziehung ehrlich wäre, ich traute ihm nicht zu, dass er fremd ging, aber er war nicht mein Freund. Er konnte jede einladen, selbst Shun. Verdammt, was dachte ich da nur? Ich dachte, ich wollte ihn hassen, weil er unser Feind war, doch ich konnte es einfach nicht. Ich konnte nicht aufhören ihn zu lieben, auch wenn er Dan in die Doom Dimension verbannt hatte. Ich hasse ihn nicht. Dafür mich aber am meisten. Dans Mutter litt, eigentlich litten alle an dem Verlust von Dan und ich war noch nicht einmal böse auf den Verursacher dieses Leids. Ich stellte mir immer wieder vor, wie der Blonde mich küsste, genauso wie in meinem Traum, nur dass er nicht plötzlich verschwand. Ich wünschte mir, dass er auf unserer Seite wäre. Was hätte ich nicht alles dafür geben? Dass ich sauer auf Tigrerra war kam mir dagegen so unfair vor. Wieso war ich auf sie böse, wenn sie doch nur versucht hatte uns zu schützen, aber auf unseren Feind nicht? Das war so gemein. Sie konnte doch nichts dafür. Sie wollte nichts böses, er schon. In der Nähe der alten Fabrik hatte ich Dans Mutter kontaktiert. Damit sie sich keine Sorgen machen sollte. Ich denke, ich hatte ihr noch mehr Sorgen gemacht. Zumindest hätte mir jemand mit dieser Nummer mehr Sorgen bereitet als genommen. Allein, weil ich keine Informationen von mir gab. Ich hatte nur gesagt, dass Dan bald wieder zu Hause wäre und sie sich keine Sorgen machen bräuchte. Ich hatte weder gesagt, wo ich noch wo Dan war. Was hätte ich auch sagen sollen? ‚Hey, Miss Kurso, Dan ist in der Doom Dimension, eine Friedhofdimension der Bakugans, gefangen, aber keine Angst. Ich werde in diese Dimension gehen und ihn zurück hohlen. Auch, ehe ich es vergesse, wir wissen noch nicht ob man überhaupt zurück kommen kann.‘ Das war idiotisch. Danach hatte ich gleich aufgelegt und war zu meinen Freunden gegangen. Zu meiner großen Verwunderung waren auch Jenny und Jewls bei ihnen. Nur eine Sache war noch überraschender: Jewls hatte sich in Shuns Arme gekuschelt. Es sah aus wie ein Paar. Überfordert rieb ich mir die Augen. Vielleicht hatte ich mir das ja auch nur eingebildet, das kam ja auch immer wieder. Als ich wieder hinsah, lag sie immer noch in seinen Armen und hatte die Augen geschlossen. Sie schien Shuns Nähe wirklich zu genießen. „Frag nicht, Runo. Wir wissen es selbst nicht.“, hatte Julie gelacht. Schön, dass die noch zu Scherzen aufgelegt war. Ich würde in fünf Minuten gegen meine erste große Liebe kämpfen und extra verlieren. Nein, ich würde in diesen fünf Minuten und den darauffolgenden Kampf keine Scherze machen und sicher würde ich nicht lachen. Jenny sah ziemlich mitgenommen aus. Nicht mehr das Mädchen, das nur so von überflüssiger Energie spotze. Und das nur weil Dan weg war!? „Lasst uns rein gehen.“ Marucho ging vor und wir folgen nur. Ich dachte über unsere Eigenschaften im Kampf nach. Shun war Ventus, Julie und Jewls Subterra, Jenny und Marucho Aquos und ich war Haos. Wenn wir ernst gekämpft hätte, hätten wir dann gewonnen? Es war sechs gegen einen, also in der Mehrzahl waren wir schon und mein Süßer rechnete sicherlich nicht damit, dass wir alle kommen würden. Würde ich richtig gegen ihn kämpfen können? Ich wusste es nicht und da war es eher positiv, dass das Ende des Kampfes schon festgelegt war. Mein Herz schlug immer schneller. Mir wurde kurz schwindlig. War Liebe ein Grund zum Hyperventilieren? Ich hoffte mal nicht, denn das konnte ich mir nun wirklich nicht leisten. Wie peinlich wäre das und noch schlimmer: sie würden alle über mich Bescheid wissen. „Herrin?“ Bei der leisen Stimme von Tig sah ich auf oder besser, ich sah runter, denn das Haosbakugan saß auf meiner Schulter. Was sie wohl wollte. „Denkst du, dass du das schaffst? Ich meine wegen Masquerade her. Wenn das dich zu sehr verletzt können wir es auch lassen.“ Erst war ich geschockt gewesen. Wusste sie über meine Gefühle über den Blonden bescheid? Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich hatte es ihr selbst gesagt. Am vorigen Tag. Als ich so litt. Ich hatte gesagt, was ich für den Feind empfand und statt mich zu hassen machte sie sich Sorgen um mich, genauso wie Alice. „Mach dir darum mal keine Sorge. Wir werden Dan daraus hohlen und wenn er mich einfach so verbannen kann, dann hat er es gar nicht verdient.“ Ich versuchte zu lächeln, ohne mich zu übergeben. Auch wenn ich das so leicht sagte. Ich würde diese Absicht niemals schaffen! Dafür liebte ich den Darkusprinzen zu sehr. Tig beließ es dabei und wir gingen in die Fabrik. Auch Jewls ließ von Shun ab. Vielleicht um sich besser konzentrieren zu können. Ich hörte mein Herz schneller schlagen. Vor Anspannung war mir richtig schlecht geworden. Leider musste ich mir auch eingestehen, dass ich mich darauf freute Masquerade wieder zu sehen. Ein Licht umhüllte die Fabrik und mein Herz schien schneller zu schlagen, wenn das überhaupt noch ging. Eine hellleuchtende Karte drehte sich mehrfach um die eigene Achse und dann stand dort mein geliebter Junge. Er kam aus dem Licht raus und der erste den er ansah wurde natürlich knall rot und hatte Probleme nicht in Ohnmacht zu fallen – mich. Ich lächelte unwillkürlich und er erwiderte mein Lächeln zaghaft, aber trotzdem eine Spur Boshaft. Ich hatte das Gefühl er wollte mich berühren, aber gleichzeitig auch zerreißen. Als würde er mit sich selbst ringen was er tun sollte, oder war das nur Wunschdenken? Er biss sich auf die Lippen. Doch nicht normal, sondern in die Näher des Mundwinkels. Genau dort, wo ich seine Träne weggeküsst hatte. Vorschreck biss ich mir selbst ebenfalls auf die Lippe. Ich schmeckte mein Blut und sah ihn an. Er grinste wieder, doch dieses Mal wieder viel arroganter. Der fand das noch lustig, wie ich litt. Trotzdem, da war was komisch dran. Wieso biss er sich genau auf die Seite, wo ich ihn geküsst hatte? Zufall? Oder wusste er von meinen Gefühlen. War das kein Traum? Doch, das war es, aber war es wirklich nur ein geträumter Masquerade? Sein Blick wanderte über die anderen. Es war, als wären schon Jahrhunderte vergangen, in denen wir uns nur angesehen hatten, doch scheinbar waren es höchstens Minuten gewesen, wenn nicht nur Sekunden. Mein Gefallenerengel lächelte wieder. Wie schon beim Kampf gegen Dan schien er uns was vorspielen zu wollen. Damals kam er mir so gefühllos vor, doch da schien er seinen Hass auf die Welt verbergen zu wollen. Die anderen schienen es nicht zu bemerken, doch ich schon. Er veränderte sich von Treffen zu Treffen. Normal konnte das nicht sein und ich glaubte auch nicht, dass er es genoss. Er litt darunter. Irgendjemand spielte mit seinen Gefühlen und das konnte man wirklich wörtlich nehmen. „Hmm.“ Bei dem Klang von seiner Stimme wurde mir heiß und kalt zugleich. „Ich wüsste nicht, dass ich deine kleinen Freunde zu unserem Rondeau eingeladen hätte, Shun.“ Ich biss mir auf die Lippe um mir die Eifersucht runter zu schlucken. Es war kein Rondeau, das hätte Shun doch gesagt. Es war nichts weiter als ein Kampf. Kein Date. Aber was war, wenn es genau das für meinen Liebsten war? Wenn er schwul war und nichts von mir wissen wollte? Oder sagte er es einfach nur ohne etwas zu ahnen? „Zu deiner Information: wir sind ein Team.“ Genau Julie gibt’s ihm. Ich nahm nicht an, dass es ihn groß scherte. Er schien nur noch wütender zu werden. Ich seufzte und kurz – nur für ein paar Sekunden – sah er mich wieder an. Mir wurde gleich wieder angenehm. „Und wir brauchen keine lächerliche Einladung, Masquerade.“ Auch Marucho schien wütend, aber über Masquerades Arroganz. Wenn man nicht wüsste, was wir vorhatten könnte man meinen, Marucho wollte ernsthaft kämpfen. „Jetzt gib nicht so an.“ Auch bei mir konnte man meinen, ich würde ihn hassen. Ich liebte ihn und ich war mir sicher, dass er es wusste oder eine Ahnung hatte. Der Blonde sah mich wieder an und sein Lächeln wurde kurz schon fast freundlich. Süß. „Wenn du spielen willst, spielst du gegen die Schicksalsspieler.“ Und ihre vor Liebe blind gewordenen Haoskämpferin. Konnte ich mich noch als Schicksalsspielerin bezeichnen, wenn ich doch den Feind liebte? „Jetzt ist der Zeitpunkt“ Mich zu küssen. „entweder zu kämpfen oder die Klappe zu halten.“ Er grinste wieder, doch ich konnte sehen, wie er gegen die Wut ankämpfte. Wieso war er nur so wütend? Aber trotz dieser Wut dachte ich nicht, dass er nur einen Fehler begehen würde. Als sich seine Mundwinkel nach oben verzogen hörte ich Jenny leise knurren. Auch sie schien außer sich vor Wut zu sein, aber die beiden waren relativ still. „Ist euch klar, dass die Power meines Hydranoids ins unermessliche steigt, wenn ich euch alle sechs besiege?“ Wieso hatte ich das Gefühl, dass er es mir sagte, damit ich mir das nicht antat? Alles nur Wunschdenken, denn ihm konnte es nur rechtkommen. Das wir sechs schwiegen nahm er dann wohl als Zustimmung. „Also macht ihr mit?“ Er zog seine Torkarte. Natürlich würden wir mitmachen. „Oder seid ihr raus?“ Er wollte uns provozieren, das wusste ich. Doch dieses Spiel konnten wir auch spielen. Er schien so oder so einen unbeschreiblichen Hass auf die Welt zu verspüren. „Seid ihr bereit zu spielen?“ Hinter Masquerade sah ich Dans Mutter, doch ich achtete nicht auf sie. Vielleicht nahm ich es damals auch gar nicht so mit. Es war egal, denn ich zog meine Torkarte. „Ja. Fangen wir an.“ Ich dachte kurz an Dan. Er sollte durchhalten. Wir würden schon bald bei ihm sein und ihn retten. Auch die anderen zogen ihre Karten und schon konnte es losgehen. Einer nach einander war vergangen. Ich konnte nicht sagen, ob es extra war oder nicht. Erst hatte er Jenny geschlagen, dann Jewls und Marucho sogar gleichzeitig. Julie war auch keine Herausforderung. Auch vor Shun hatte er kein Erbarmen, nur Tigrerra schien er immer zu verschonen. Wenn wir angriffen werte er nur ab oder überließ den Angriff, der Hydranoid nicht schlagen konnte. Ich war stinksauer. Er spielte nur mit mir. Ich verstand nicht was das sollte. Wieso erhöhte er nicht einfach Hydranoids Powerlevel und schlug mich? Was hatte er davon mich zappeln zu lassen? „Lass den Scheiß, Masquerade.“ Ups, vielleicht hätte ich es nicht so deutlich machen sollen. Oder wusste er es schon? Er hatte es doch ahnen müssen. Diese Anspielung, dass er gewinnen würde – man bedenke, dass er gegen sechs Bakuganspieler gleichzeitig kämpfen musste – machte mich stutzig. Entweder er war noch überzeugter von seinen Kräften als ich gedacht hatte oder er wusste über unseren Plan bescheid. „Was soll ich lassen?“ Er grinste und wieder war es eine Spur freundlich. „Wieso wollt ihr unbedingt in die Doom Dimension? Was habt ihr davon, dort gefangen zu sein?“ „Du wirst das doch eh nicht verstehen.“ Ich ließ Tigrerra wieder angreifen, doch sein Hydranoid wisch noch nicht einmal aus oder wehrte sich, wenn er sich wehren würde hätten wir wenigstens verloren, aber scheinbar wollte auch das Darkusbakugan mit uns spielen. „Oh. Wir könnten es zumindest versuchen zu verstehen.“ Ich nahm an, dass er Hydranoid meinte. Wen sollte er denn sonst meinen? Ich verstand diesen Jungen nicht. Er war unser Feind – wieso wollte er dann so etwas wissen und auch verstehen? „Dan ist unser Freund, aber das verstehst du sicher nicht. Wir werden ihn zurück hohlen.“ Ich knurrte leise. Und hatte damit schon zu viel verraten. Was war nur in mich gefahren. Wieso erzählte ich unserem Feind von unserem Plan. Dumme Liebe. Ich hörte ihn boshaft auflachen. „Ihr spinnt wirklich. Noch nie ist jemand aus der Doom Dimension zurück gekommen.“ Er sah mich wieder ernst an. Ernst, aber ebenfalls mit Hass. „Was habt ihr davon dort ebenfalls zu vergammeln? … Du hattest Recht. Ich versteh es nicht. Ich versteh nicht, wie man sich opfern kann, wenn es doch eigentlich klar ist, dass es keine Hoffnung gibt. Das ist Selbstmord. Nein, das ist noch verrückter als Selbstmord.“ Bildete ich mir das nur ein oder wollte er mich wirklich von diesem Gedanken abbringen und mit mir schimpfen. „Runo, … bedeutet dir dein Leben so wenig?“ Ich trat einen Schritt zurück. Bis ich meinen Mut zusammen nahm und auf das Spielfeld trat, vergingen mindestens Minuten. Ich trat neben Tigrerra und fasste sie am Bein an. „Nein, das nicht, aber Dan ist ein Freund und wir lassen ihn nicht im Stich. Wir werden einen Weg zurück finden und dich dann besiegen.“ Damit kletterte ich auf Tigs Rücken und sah ihn herausfordernd an. Auch Hydranoid drehte seine Köpfe so, dass er seinen Meister ansehen konnte. Er hatte die ganze Zeit geschwiegen, genauso wie Tig, und auch in diesem Moment sagte er nichts. Scheinbar wartete er auf einen Befehl von dem Schönling. „Versprich es.“ Es war nicht mehr als ein Flüstern, so dass ich dachte, ich hätte mich verhört. Er konnte unmöglich so was gesagt haben. Als fragte ich: „Was?“ Ich musste einfach noch einmal nachfragen, was er gesagt hatte, denn die Wahrheit hatte ich sicherlich nicht gehört. Ich musste mich einfach verhört haben. „Versprich mir, dass ihr zurück kommt und mich dann besiegt.“ Mir stockte der Atem. Dass er litt hatte ich mit schon gedacht, aber dass er so schlimm wäre und er freiwillig besiegt werden wollte, hätte ich nie gedacht. Ich schluckte. Unfähig etwas zu sagen. Mein Hals war von seinen Worten trocken geworden. Ich sah ihn an und nickte nur. Mit sehr viel Mühe schaffte ich es zu schlucken, damit ich doch etwas herausbringen konnte. „Ich“ Meine Stimme hörte sich an, wie ein Krätzen. „verspreche, dass wir zurück kommen werden und dann hohlen wir dich da raus.“ Er lächelte, viel lieber und so sah er wirklich unwahrscheinlich gut aus. Mir wurde heiß und ich hatte Mühe nicht in Ohnmacht zu fallen. Es war nicht sein arrogantes Lächeln, sondern ein freundliches, das aus einem Traum hätte stammen können. „Du bist süß. Hydranoid. Erfülle ihr den Wunsch.“ Das Bakugan zögerte, dann sah ich nur noch ein lila Leuchten und einen Zog. Alles wurde schwarz, doch trotzdem spürte ich, wie ich mich an Tigrerra klammerte. Als ich wieder was sah, war das, was ich sah, nicht gerade angenehm. Alles war trostlos, kalt und tot und doch schlug mein Herz Purzelbäume. Vielleicht hatte ich doch eine Hoffnung. Vielleicht hatte meine Liebe doch eine Chance. Auch wenn er unser Feind war, er konnte doch mit uns kämpfen. Das hatte ich ihm versprochen. Ich würde ihn dort rausholen und ihm eine Chance an meiner Seite geben, … wenn er das denn wollte. Min Blick wanderte über die Doom Dimension. Ich selbst saß noch auf Tigrerra. Die anderen kamen auf uns zu. Jewls und Julie saßen auf Gorems Schultern, Marucho saß in Preyus Händen, genauso wie Jenny in Seatchs und Shun saß auf Skyress‘ Rücken. „Da seid ihr ja endlich. Wir dachten schon, ihr würdet nie verlieren.“ Preyus klang amüsiert. „Was hat dich aufgehalten, Schwester?“ Tigrerra fauchte ihn an. „Masquerade wollte noch seinen Spaß haben.“ Das klang so gefühllos, denn dem war nicht so, aber es war besser, wenn die anderen nichts von dem Gespräch wussten. Sie sollten nicht wissen, dass ich den Blonden liebte. Ich sah mich wieder um, als wollte ich mich selbst ablenken. „Das ist also die Doom Dimension.“ Meine Ablenkung wirkte. Tigrerra schien zumindest nichts gegen einen Themawechsel zu haben. „So einen Ort habe ich ja noch nie gesehen.“ „Gruselig.“ Preyus setzte Marucho auf seine Schulter. „Sehr gruselig.“ Marucho sah leicht verängstigt aus. Er war elf! „Ja, ich habe nie einen Ort gesehen, der so verkommen aussah.“ Als er sprach dachte ich an mein Versprechen. Wie wollte ich ihn denn da überhaupt rausholen? Wieso ging er nicht einfach? Was hielt ihn dort, wenn er dort nicht sein wollte? „In dieser Dimension stinkt es aber gewaltig.“ Konnten Bakugans Verrat riechen, wie Tiere Kummer? Oder meinte Gorem einfach nur den Gestank der versteinerten Bakugans, die hier ihre letzte Ruhe gefunden hatten? Allein Julie schien vergnügt zu sein. „Kümmer dich nicht um den Gestank. Herr, Gott, wir müssen meinen Dan finden, aber und zwar schnell.“ Ich konnte Jenny, die nicht weit von mir entfernt war, schnauben hören. „Ihr Dan. Julie, das ist mein Dan!“ Sie schien sauer zu sein. Sauer? Eifersüchtig! Sie war genauso eifersüchtig, wie ich es gewesen wäre, wenn es sich um Masquerade gedreht hätte. „Unsere beste Chance ihn zu finden ist aus der Vogelperspektive.“ Skyress erhob sich in die Luft. Gleichzeitig tauchte Centipoid unter. Vielleicht gab es ja Spalten und Hohlen in die Dan geraten war. Unwahrscheinlich, aber immer noch denkbar. Dass sich Jenny und Julie anzickten, wem Dan nun gehörte, bekam ich gar nicht mit. Es war mir auch egal. „Danke, Tigrerra.“, flüsterte ich, so, dass nur sie es hören konnte. Sie nickte und unsere ganze Truppe setzte sich in Bewegung. Wir würden Dan finden, wieder zurückkehren in unsere Welt und dann würde ich meinen Liebsten retten! Vielleicht würde er mich niemals lieben, aber das war mir egal, wenn er wenigstens glücklich wäre. Kapitel 16: "Spannung" ---------------------- Hey, hier ist das neue Kapi, wie versprochen. Um ehrlich zu sein, gefällt es mir jetzt nicht besonders und ist auch nicht wirklich lang, aber die nächsten Kapis werden wieder besser. Versprochen. Ich hoffe natürlich, dass es euch trotzdem gefällt. Ach, ehe ich es vergesse, das Kapi ist sehr nah an Folge 29, also fals ihr mal nicht mitkommt, könnt ihr euch den Anfang angucken. ^-^ VIel Spaß. Kapitel 16: „Spannung“ (Tigrerra) Masquerades Worte gingen mir nicht mehr aus dem Sinn. Konnte es sein, dass er mehr für meine Herrin empfand, als ich gedacht hatte. Konnte es sein, dass er die Gefühle meiner Herrin erwiderte? Vielleicht gab es Hoffnung und sie würde nicht leiden. Wenn er dort weg wollte konnte er uns im Kampf helfen. Vielleicht konnte ich dann auch in Hydranoids Nähe sein und herausfinden was das für eigenartige Gefühle für ihn waren. Ich wusste sie einfach nicht zu deuten. Die Umgebung um uns herum blieb relativ gleich. Öde und trostlos. Wunderbar zum überlegen. Diese Umgebung passte gerade zu dem Darkusbakugan. Wenn er hier einfach so erschienen wäre, es hätte mich wohl noch nicht einmal verwirrt. Irgendwie fand ich, dass Darkusbakugans - aber er vor allem - in so eine Welt gehörten. Früher, als ich noch im Haosbereich gelebt hatte, hatte ich mir oft vorgestellt, wie es bei den anderen aussah. Aquos habe ich mir immer als Meer ohne Anfang und ohne Ende vorgestellt. Pyrus war eine Vulkangegend gewesen, warm und trocken. Subterra eine Wüste. Ventus als Wald- und Gebirgegegend, wo sie sich ausruhen konnten, aber vor allem waren die Bakugans in der Luft. Alle Welten waren Angenehm, nur Darkus schien mir wie die Doom Dimension. Nur wieso? War das das normale Denken eines Haosbakugan? Wieso dachte ich dann aber nun vollkommen anders? „Wisst ihr, Freunde, ich bin mir nicht so sicher, ob wir wirklich in die Doom Dimension hätten gehen sollen.“ Jetzt hatte mich Preyus aus meinen Gedanken gerissen. Danke sehr, Preyus, aber vielleicht war das besser so. Ich sollte nicht so viel an das Darkusbakugan denken, das tat mir nicht gut. Außerdem hatten wir anderes zu tun. Dan und Drago sollten wirklich vor Hydranoid gehen. „Ja, aber wir sind hier um Dan und Drago zu retten.“ Julies Stimme drang an mein Ohr. Ich ließ meinen Blick schweifen. Irgendwo mussten sie doch sein. „Falsche Aussprache, Julielein. Das heißt richtig ‚wir sind hier um MEINEN Dan und Drago zu retten‘. Vergiss das bitte nicht mehr, Kleine.“ Die beiden Mädchen sahen sich wütend an und Julie wollte schon was entgegnen, wäre nicht meine Herrin schneller gewesen: „Siehst du etwas, Shun?“ (Dan) Ich rannte. Mein Atem ging schneller. Meine Beine schmerzten. Vom ganzen Laufen bekam ich kaum noch Luft. Meine Seiten schmerzten, als hätte ich Messer verschluckt. Lange würde ich nicht mehr aushalten. Mir tat so schon alles weh. Drago flog über mir her, doch ich wollte nicht auf seinen Rücken. Zu beschäftigt war er damit den Angriffen auszuweichen. Zu Reaper waren noch andere Bakugan gekommen. Die meisten kannte ich wenigstens von ihrer Art her, doch mehrere hatte ich noch nie gesehen. Ich wusste nicht, wieso sie uns angriffen, aber wahrscheinlich hatten sie einfach nichts besseres zu tun und wollten Reaper helfen. Konnte man nicht mal uns helfen? Ich konnte einfach nicht mehr. „Drago …“ Meine Stimme war nur noch ein leises Krächzen, das mir schon in den Ohren weh tat. Von irgendwo her kam ein Dröhnen, vielleicht auch einfach aus meinem Kopf. Möglich war es auf jeden Fall. Das Dröhnen wuchs zu einem Sturm heran. Es wurde immer lauter, bis ich nichts anderes mehr hören konnte. Nur hatte sich nichts verändert. Die Umgebung war gleich geblieben. Das Unwetter herrschte also wirklich nur in meinem Kopf, aber wieso? Der Boden unter meinen Füßen gab nach. Die Umgebung schien zu verschwimmen, bis alles schwarz war. Mein Körper wurde taub … (Jewls) Die Angst schnürte mir die Kehle zu. Was wenn wir zu spät kamen? Wenn Dan etwas passiert war? Wie würde es Jenny dann gehen? Sicher nicht gut. Würde sie es aushalten? So wie sie sich gab schon, aber das war nicht Jenny. Sie war nicht so stark, wie sie immer tat. Es würde sie kaputt machen. Ich seufzte leise. Meine Js - wie ich Jenny und Julie ganz liebevoll nannte - stritten immer noch. Das war wohl eine Art Hobby von ihnen. Vielleicht brauchten sie das auch einfach nur, um auf andere Gedanken zu kommen. Sie wollten sich von Dan ablenken. Eigentlich keine schlechte Idee, wenn es denn half. Die Frage war nur das ‚ob‘ es auch half. Irgendwie konnte ich das nicht glauben. Es wäre so suspekt. Vielleicht zu schön um wahr zu sein. Ich dachte einfach viel zu pessimistisch. Dan würde auf sich aufpassen können und dann würde es auch Jenny wieder besser gehen. Ich sah zu meinem Shun hoch. Sogleich machte mein Herz einen Satz. Er sah mich an. Gott, war der süß. Ob ich auch so eifersüchtig werden würde wie Jenny? Würde ich einen Grund dafür haben? Irgendwann? Sanft schüttelte er den Kopf. Also hatte er nichts gefunden. Schade. Wäre aber wohl auch zu schön gewesen. Himmel, ich dachte schon wieder zu pessimistisch. Es würde schon alles gut gehen. Alles gut. Alles gut. Wenn ich es mir nur oft genug vor sagte, würde ich vielleicht noch irgendwann anfangen selbst dran zu glauben. „Nicht gut …“ Bedrückt sah Runo auf den Boden. Schon länger dachte ich, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmte. Vielleicht sollte ich mal mit ihr reden. Würde sie es mir denn sagen? Denn irgendwie glaubte ich nicht daran, dass es nur an Dan lag, dass sie so niedergeschlagen war. „Ihr verbreitet ja alle so eine Untergangsstimmung. Kommt schon. Wir schaffen das.“ Eigentlich nett von Julie, dass sie sie aufbauen wollte, aber sie kam mir so blind vor. Oder war ich blind? War Runo wirklich wegen Dan so traurig? Musste wohl so sein, immerhin kannten die anderen sie besser als ich. „Julie hat Recht, Runo. Wir sind freiwillig in die Doom Dimension gekommen, um Dan und Drago zu finden. Das ist unsere Mission.“ Aufmunternd sah Marucho zu der Blauhaarigen. Mein Blick galt Shun. Auch er sah traurig aus, aber dann sah er wieder zu mir und lächelte schwach. Es waren wirklich alle verzweifelt, auch wenn sie es nicht so zeigen wollten. (Alice) Ich kam mir so unglaublich nutzlos vor. Wieso hatten sie mich nicht mitgenommen? Nur weil ich kein Bakugan hatte hieß das doch nicht, dass ich ihnen nicht helfen konnte. Sie wollten es mir zwar nicht zeigen, aber ich wusste, wie nutzlos ich für sie war. Ich hasste mich. Wieso konnte ich ihnen nicht helfen, auch wenn ich es so sehr wollte? War ich so schwach? Ich wollte ein Bakugan! Ich wollte meinen Freunden in einem Kampf gegen Masquerade zur Seite stehen. Wollte ich das wirklich? Ich kannte Masquerade nicht. Wie konnte ich das dann sagen? Konnte man so eine Meinung bilden? Eigentlich war ich doch gegen Vorurteile. Wieso hatte ich sie dann selbst gegen einen Jungen, den ich nie gesehen hatte und über den ich nur hörte, wie schlimm er war? Grundsätzlich war ich der Meinung, dass jeder einen Grund haben musste etwas zu tun. Was war Masquerades Grund? Wieso tat er das alles? Wenn ich das nur herausfinden würde, könnte ich meinen Freunden helfen. Runo helfen. Vielleicht, aber nur vielleicht, war das mein Platz in diesem Spiel. Wenn ich ihnen schon nicht im Kampf zur Seite stehen konnte, dann vielleicht so. Nur … wie sollte ich die Beweggründe über jemanden herausfinden, den ich nicht persönlich kannte? (Jenny) Es war kalt. Eisig kalt. Eigentlich konnte man sich über die Temperatur nicht beschweren. Die Kälte kam auch nicht von außen, sondern von innen. Ich sah sie toten Bakugans. Ein Friedhof war nichts dagegen. Zumindest hinterließ der nicht so ein Gefühl bei mir. Ich mochte keine Friedhöfe und machte einen großen Bogen darum, doch nun auf einem Bakuganfriedhof zu sein war ein ganz anderes Empfinden. Und dazu machte ich mir noch Sorgen um Dan. Ich wollte nicht daran glauben, dass ihm etwas passiert war. Allein der Gedanke würde mich fertig machen. Leicht lächelte Runo Marucho an, um ihm zu zeigen, dass alles in Ordnung war. Schon süß, wie sie alle zusammen hielten. Irgendwie war ich froh dabei sein zu dürfen. Sie hielten zusammen und machten sich gegenseitig Mut. „Alles klar, Leute. Was haltet ihr davon, aufzusetzen und alle in diese Richtung zu reiten, Cowboys?“ Gekonnte deutete Preyus in eine Richtung. Ich mochte Preyus. Mit dem wurde es nie langweilig. „Nein.“ Ich seufzte. Wollten jetzt auch noch Preyus und Gorem sich streiten? Wenn ich und Julie dies taten war es ja okay - zumindest dachte ich das, wie die anderen das sahen wollte ich gar nicht erst wissen, immerhin würden die das sicher nicht so sehen, wie ich. „Wir gehen diesen Weg!“ Gorem zeigte in eine andere Richtung und ich seufzte nur. „Hey! Ich will der Rudelführer sein!“ Ob Preyus bemerkt hatte, dass wir kein Rudel Wölfe waren? Scheinbar nicht. Vielleicht sollte man ihm mal die Unterschiede deutlich machen. Es war Maruchos Bakugan, also sollte dieser diese hohe Aufgabe übernehmen. Ich hatte keinen Nerv dafür. Zu sehr war ich wegen Dan angespannt. Ich wollte ihn doch wieder. Ich wollte so sehr! „Und ich will Dan finden.“ Ich hörte ein verzweifeltes Geräusch seitens Runo. Wir waren alle angespannt, aber so war es … Ja, was war es? Hoffnungslos! So würden wir ihn nie finden. Wieso mussten sie sich jetzt auch noch streiten? „WAS? Er behandelt mich, als wäre ich ein Idiot.“ Preyus, das bist du. „Oh, das sagt der Richtige, Gorem, aber echt. Aber von mir aus. Dann folgen wir eben den großen Kerl mit dem Steinhirn.“ Ich hielt es nicht mehr aus. Wütend schrie ich auf und alles war leise. War auch gut so. Stille. Nun ja, nicht ganz so gut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)