Es war ein Sommer von Kaname89 ================================================================================ Kapitel 1: Aller Anfang ist schwer ---------------------------------- „Meine Liebe, wo willst du denn hin?“ Die Sonne stand erbarmungslos am Himmel und brachte die Küstenstadt La Brise zum Schwitzen. Kyoko zog sich ihre Kappe noch tiefer ins Gesicht, um den quälenden Strahlen zu entgehen. 40° C im Schatten waren auch ihr zu viel. „Ich suche nach unserem Hotel! Was denn sonst?“, sagte Kanae aufgebracht und stapfte davon. „Warte! Maria, komm!“ „Ja, O-nee-sama!“ Die Kleine hob hastig ihren Koffer auf und folgte den beiden Frauen der Straße entlang. Ein Bus hatte sie, nachdem sie in Frankreich angekommen waren, in die kleine Küstenstadt La Brise gebracht und sie an einer Haltestelle einfach abgesetzt. Nun waren sie auf der Suche nach ihrem Hotel, dass am Rand der Stadt sein und einen fantastischen Blick auf das Meer zeigen sollte. Doch stattdessen irrten die drei durch die Gassen der Kleinstadt. „Ich sag dir,“ begann Kanae, „ich lass mich nie wieder auf so einen Urlaub ein!“ „Aber meine Liebe, es war doch die Idee des Präsidenten! Wir sollten uns mal so richtig erholen. Wir hatten ja auch schon ewig keinen Urlaub mehr.“ „Ach, wer braucht schon Urlaub?“ Verächtlich blickte Kanae über ihre Schulter zu Kyoko, die hinter ihr lief. „Ich will schauspielern und berühmt werden! Das werde ich sicherlich nicht, wenn ich hier in so einem kleinen Kaff hänge!“ Ihre Laune verschlechtete sich Minute um Minute. Maria blieb lieber ganz still. Sie hatte Kanae die ganze Zeit im Bus ertragen müssen. Sie freute sich sehr auf diesen Urlaub und hatte stundenlang bei ihrem Großvater gebettelt, um mitfahren zu dürfen. Ein Urlaub mit ihrer O-nee-sama hatte sie sich schon immer gewünscht! Das hieß zwar, dass sie ihren heißgeliebten Ren-sama für 2 Wochen nicht sehen würde, aber das nahm sie in Kauf. Doch das die Stimmung so in den Keller gehen würde, hatte sie nicht gedacht. „Meine Liebe, warum fragen wir nicht einfach jemanden? Irgendwer muss ja wissen, wo das Hotel Sur la mer ist.“ Kanae blieb stehen und sah sich gründlich um. Aber sie konnte keinen einzigen Menschen auf den Straßen entdecken. Was nicht verwunderlich ist bei dieser Hitze. Erschöpft wischte sie sich über das Gesicht. „Wisst ihr was? Wir setzen uns jetzt irgendwo in den Schatten und warten bis es kühler wird.“ Maria war begeistert. So machten sie sich nun eben auf die Suche nach einem schattigen Plätzchen. Unter einem großen Baum setzten sie sich nieder und streckten die müden Beine aus. Kyoko schloss die Augen und genoß die angenehme Kühle. „O-nee-sama?“ „Mhhh.“ „Ich weiß nicht, aber könnte es sein, dass sich Großvater geirrt hat?“ „Geirrt? Wobei denn?“ „Na, er meinte doch, dass wir uns erholen sollten und nun stapfen wir schon seit Stunden durch diese kleine Stadt. Hätten wir nicht schon längst das Hotel finden müssen? Warum hat er uns eigentlich mit dem Bus fahren lassen? Ihr seid doch Schauspieler. Kann man da nicht was besseres erwarten?“ „Nein. Er meinte auch, dass wir mal aus unseren Alltag und unserem Schauspielerdasein heraus sollten, um dann mit neuer Kraft wieder bei einem neuen Projekt zu starten.“ Die Kleine nickte verstehend. Kyoko blinzelte verstohlen zu ihr hinunter. Da kam ihr ein Gedankenblitz. „Wartet einen Moment“, sagte sie und war auch schon aufgesprungen. „Aber...“ „Lass sie“, meinte Kanae, die ebenfalls die Augen geschlossen hatte. „Wenn sie unbedingt hinaus in die Sonne will, soll sie machen. Sie wird schon wieder kommen!“ Maria sah die Freundin ihrer O-nee-sama verwundert an. Und die beiden sind wirklich beste Freundinnen??? Die Minuten vergingen. „Maria! Kanae! Seht mal!“, rief Kyoko ihnen zu. Sie hielt den beiden jedem eine Eistüte entgegen. Neben ihr stand ein unbekannter Mann. „Das ist David Gaelle. Ich habe ihn vor dem Eisstand getroffen und er wäre bereit uns zum Hotel zu fahren. „Wirklich?“ Maria war ganz aus dem Häuschen. Denn dieser David fuhr nicht nur ein Cabrio, sondern sah auch noch gut aus. Natürlich nicht so gut, wie ihr Ren-sama, aber immerhin könnte er es fast mit ihm aufnehmen. Kanae stand schwerfällig auf und betrachtete den Unbekannten eingängig. „Nun gut. Wenn Sie uns dieses nette Angebot machen, können wir wohl schlecht ablehnen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)