Broken Darkness von LucyCameronWeasley ================================================================================ Kapitel 19: Alle meine Wölflein.. --------------------------------- Kapitel 19- Alle meine Wölflein... Ich war bei ihr geblieben. Sie wollte mich nicht gehen lassen und ich konnte es auch nicht. Ich konnte nicht einmal daran denken, sie zu verlassen. Nessie hatte Angst vor sich selbst und machte sich die größten Vorwürfe. Was mit Cat passiert war, hatte uns alle schwer getroffen, doch niemand war ihr böse. Seth war traurig, aber auch er war sich im Klaren, dass Renesmee es nicht mit Absicht getan hatte. Ihr Gesundheitszustand hatte sich verbessert, sehr sogar. Als hätte Cathleens Blut Heilkräfte gehabt. Sie konnte das Bett inzwischen wieder verlassen und war gestern mit Edward auf Jagd gewesen. Doch sie wollte niemanden an sich heranlassen. Bella, Edward und ich waren die Ausnahme und Carlisle notgedrungen auch, er war schließlich ihr Arzt. Alle anderen hatten ein Verbot von ihr bekommen. Als wir sie nach dem Grund fragten, war ihre Antwort folgende: Es wäre schon egoistisch genug von ihr, dass sie uns in Gefahr brachte, da musste sie auch nicht die anderen gefährden. Sie ließ nicht mit sich reden und beharrte auf ihre Meinung. Wir ließen sie. »Können wir nicht nach draußen? Es ist soooo langweilig.«, nörgelte sie. Wir hatten es uns auf der Couch im Wohnzimmer bequem gemacht, sie kuschelte sich in meine Arme. »Carlisle hat gesagt du musst dich noch schonen, Schatz.«, erwiderte ich und küsste ihr Haar. »Ich sagte doch nichts von herumtollen.«, widersprach sie. Ich lachte: »Das stimmt, aber du kannst draußen nicht still sitzen. Konntest du noch nie.« »Jaja..sag mal..was ist eigentlich aus dem anderen Zirkel und den Neugeborenen geworden?«, fragte sie plötzlich. »Eh..ehrlich gesagt. Keine Ahnung.«, gab ich zu, aber ihre Frage hatte mich an etwas erinnert. Zum einen an Lizzie. Sie hatte seit zwei Wochen nichts mehr von sich hören lassen. Klar, wir waren nicht richtig mit ihr befreundet, aber wir waren doch auch mehr als nur Bekannte, oder? Die andere Sache war, dass ich noch meinen Plan durchsetzen musste- die Neugeborenen hier wegkriegen. Denn auch wenn ich wieder bei Nessie war, so war das immer noch ein wichtiger Punkt. »Ich fand Lizzie nett. Schade, dass sie nicht mehr kommt.«, meinte Nessie bedauernd. Ich musste lachen. Im Moment benahm sie sich sehr ihrem Alter entsprechend. »Dürfte ich wissen, worüber du dich so amüsierst?«, fragte sie skeptisch. Ich schnappte japsend nach Luft und versuchte nicht wieder loszulachen: »Du hast dich nur grade sehr..nach einer Sechsjährigen angehört!« Renesmee setzte eine Schmollmiene auf: »Na und, wenn schon! Bin ich ja auch.« »Es wäre gut, wenn du dich mal entscheiden könntest, Prinzessin.«, lachte Emmett als er ins Wohnzimmer kam. »Du musst gerade reden!«, erwiderte sie prompt. »Weißt du, wovon sie redet?«, fragte Emmett mich. Ich spielte mit und grinste: »Nö, keine Ahnung.« Nessie schnaubte verärgert, sprang auf die Füße und drückte mit dem Zeigefinger auf die Brust ihres Onkels: »Du bist hundert Jahre älter als ich und benimmst dich meistens noch kindischer!« Er zog die Brauen hoch: »Hey, übertreib nicht Kleines! Höchstens neunzig Jahre!« Sie lachte. Emmett streckte die Arme nach ihr aus: »Komm her, meine kleine Süße!« Sie umarmte ihn fröhlich und er strich ihr über den Kopf. »Ich bin so froh, dass es dir wieder gut geht.«, zum ersten Mal seit ich Emmett kannte, klang er richtig ernst. »Es tut mir leid.«, gab sie zurück und barg ihr Gesicht an seiner Brust. Ich war mir sicher, dass sie nur verstecken wollte, dass sie weinte. Es war so typisch für sie, dass es fast witzig war. Aber eben nur fast. »Ach, Nessie!«, rief Emmett und schaute hilflos zu mir. »Schatz..«, sagte ich behutsam. Sie schauderte kurz und ließ ihren Onkel dann los. »Tut mir leid..es ist nur..«, mehr brachte sie nicht raus. Ich legte ihr einen Arm um die Schulter: »Beruhig dich doch, Liebes. Komm, lass uns nach draußen gehen.« Ihre Miene hellte sich augenblicklich auf und Emmett atmete erleichtert aus. Ich zuckte entschuldigend die Schultern. »Was macht ihr denn hier draußen?«, fragte Bella überrascht. Sie war gerade vom Boden aufgesprungen. »Unser verwöhntes Fräulein wollte an die frische Luft.«, sagte ich scherzhaft und kassierte dafür einen Seitenhieb von Nessie. »Hast du das gehört, Momma? Er nennt mich verwöhnt!«, rief sie vorwurfsvoll und lachend zugleich. Bella und ich wechselten einen erstaunten Blick. Nessie hatte sie schon lange nicht mehr Momma genannt, das Wort war Mum gewichen. Ich schüttelte verwundert den Kopf und ließ mich ins Gras fallen. Kaum lag ich da, landete Renesmee auf meinem Bauch, mit voller Wucht. Obwohl sie leicht war, schnürte mir das im ersten Moment die Luft ab: »Hey, was soll das..?« Sie grinste mich an- es war dieses typische Nessie-Lächeln, das ich über alles liebte: »Entschuldige, war wohl etwas überschwänglich.« »Das kannst du laut sagen.«, lachte ich. Bella beobachtete uns mit Adleraugen. Aber sie lächelte und war sichtlich erleichtert und glücklich damit, dass Nessie wieder der Wirbelwind war, den wir kannten. Nessie rutschte neben mich ins Gras, legte sich hin und griff nach meiner Hand: »Ich bin so froh, dass du wieder bei mir bist.« »Ich auch, glaub mir.«, ich drückte ihre Hand leicht und lächelte sie an. Es gefiel mir nicht, dass ich ihr diese Freude wieder nehmen musste, aber mir blieb keine andere Wahl. Ich setzte mich auf und schaute ihr ernst in die Augen: »Ich werde jetzt für ein paar Tage weg sein. Pst, lass mich ausreden. Ich komme wieder zurück. Ich habe nur etwas zu erledigen.« Jetzt war auch Bella hellhörig geworden und sie fragte misstrauisch: »Du hast doch nicht etwa vor, gegen die Neugeborenen vorzugehen?« Ich schwieg zunächst und legte mir meine Worte zurecht. Nessie tippte ungeduldig mit ihren Fingern auf meinem Unterarm herum. »Nun, sie müssen verschwinden, das steht ja nicht zur Diskussion. Und ich hatte es mir schon zur Priorität gemacht.«, erklärte ich. »Das ist viel zu gefährlich, Jake!«, protestierte Nessie. »Da muss ich meiner Tochter zustimmen.«, meinte Bella. Damit hatte ich gerechnet: »Ich gehe nicht alleine. Das gesamte Rudel geht- meins und Sams. Wir haben das besprochen.« »Aber trotzdem.«, murmelte Nessie. In ihrem Blick spiegelte sich Besorgnis. »Zerbrich dir nicht deinen wunderschönen Kopf wegen so 'ner Kleinigkeit, Nessie-schatz.«, sagte ich sanft. »Nun, wenn es abgesprochen ist..Wenn ich eines gelernt habe, dann dass du einen noch größeren Dickkopf haben kannst, als ich.«, gab sie sich geschlagen. »Na siehst du.«, grinste ich und küsste ihre Stirn. »Tu mir den Gefallen und komm ohne Verletzungen zurück.«, sagte Bella. Ich nickte: »Ich tue mein bestes.« Dann wandte ich mich an Nessie: »Sei nicht traurig, ich verspreche, ich bin so schnell wie möglich zurück.« »Bis dahin werde ich wieder topfit sein.«, versprach sie feierlich. »Klingt gut.«, grinste ich und sprang auf die Beine. Sie tat es mir gleich, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste mich. Ich war überrascht, so eine Spontanität kannte ich von ihr gar nicht. Aber natürlich gefiel es mir. Erst als Bella sich räusperte, löste ich mich, wenn auch recht widerwillig, von ihr. Ich grinste ihr verlegen zu, dann strich ich Nessie über den Kopf, ebenso Bella. »Passt auf euch auf, Mädels!«, sage ich noch, dann sprang ich in den Wald und machte mich auf zu meinem Rudel, nicht mit dem Wissen, dass ich für lange Zeit das letzte Mal hier war. In kurzer Zeit war ich zurück in La Push. »Leute, es geht los! Die Neugeborenen können sich warm anziehen!«, verkündete ich. Es dauerte ein paar Minuten, aber dann waren alle da. Seth sah sehr mitgenommen aus und es tat mir sehr leid für ihn, ich wusste wie sehr er Cat gemocht hatte. »Seth, du kannst hierbleiben. Du musst nicht mitgehen.«, sagte ich ernst. Er schüttelte den Kopf und erwiderte bitter: »Ich komme mit. Ich muss was zerreißen.« Leah stieß einen verärgerten Laut aus. Wir kannten Seth nicht so, aber ich konnte ihn gut verstehen. »Okay, wenn du dir sicher bist.« Dann wandte ich mich an Sam: »Danke, dass ihr uns helfen wollt.« »Sie sind schließlich eine Gefahr für die Menschen. Wir hätten ohnehin etwas tun müssen.«, gab er nüchtern zurück. »Auch wieder wahr. Also gut, ich denke, wir können beim besprochenen Plan bleiben. Mein Rudel kommt aus nördlicher Richtung, Sam's Rudel aus westlicher Richtung. Fliehen können sie nicht, denn im Süden sind die Cullens und im Osten der andere Zirkel.« »Aber wer sagt, dass der andere Zirkel nicht den Neugeborenen hilft?«, warf Quil ein. »Nee, das glaub ich ehrlich gesagt nicht. Sie sind auch gute Vampire, sag ich jetzt Mal. Hat Lizzie selbst gesagt. Und ich glaube ihr.«, antwortete ich zuversichtlich. Embry wollte etwas erwidern, doch Sam kam ihm zuvor: »Wir nehmen das jetzt einfach mal an, klar? Sollte es sich tatsächlich als Fehler herausstellen, dann überlegen wir, wenns so weit ist. Leah, du solltest hier bleiben.« Leah starrte ihn entrüstet an: »Wie bitte? Wieso?« »Ich mache mir einfach Sorgen, okay? Du bist ein Mädchen.«, gab er ruhig zurück. »Na und? Ich bin genauso gut wie ihr, ich bin schneller als ihr alle zusammen!«, erwiderte sie unwirsch. »Leah hat recht. Sie ist schnell und wendig und wir brauchen jeden.«, stimmte ich ihr zu und wollte die Diskussion damit als beendet sehen. »Auf eure Verantwortung. Emily hat nur gesagt, sie bringt mich um, wenn ihrer Cousine etwas zustößt.« »Emily..hat das gesagt?«, fragte Leah verblüfft. Sam nickte. Ich war knapp davor, meine Geduld zu verlieren: »Kommst du mit oder nicht, Leah? Es ist mir egal, aber bitte entscheide dich endlich.« »Natürlich komm ich mit, ich lasse mein Rudel doch nicht im Stich!«, antwortete sie. »Will ich dir auch geraten haben.«, murmelte Seth. Embry lachte. Ich verdrehte die Augen: »Lasst uns endlich gehen.« Wie auf Kommando verwandelten wir uns alle gleichzeitig. >Wir sehen uns dann beim Feind.<, sagte Sam, dann war er mit den anderen verschwunden. >Boss..Haben wir ne Chance?<, fragte Brady unsicher. Ich fing an zu laufen: >Sicher. Sonst würden wir es kaum tun.< Er war mit der Antwort nicht ganz zufrieden, aber das war mir grade sehr egal. Ich hatte ein Ziel vor Augen, würde es mit allen Mitteln erreichen und somit wäre es in Forks wieder sicher. >Ich meine nur, es wäre vielleicht nicht schlecht, auch Vampire dabei zu haben.<, versuchte Brady es wieder. >Ich muss sagen, da hat er nicht ganz unrecht.<, stimmte ihm Collin zu. Ich knurrte genervt: >Was wollt ihr denn? Sollen wir die Cullens da etwa mitreinziehen?< >Wenn du es genau nimmst, Jake, dann sind sie schon mittendrin.<, sagte Quil kleinlaut. Hier im Wald war der Schnee noch tiefer und ich strauchelte fast. Die Geräusche waren fast gänzlich verschwunden und unsere Schritte waren dumpf und somit kaum zu hören. >Gut, dann drücke ich mich anders aus. Sollen wir die Cullens in Gefahr bringen?< >Ich bitte dich, sie sind Vampire! Sie sind unverwundbar! Im Gegensatz zu uns!<, brachte Brady hervor. Ich blieb stehen und drehte mich zu meinem Rudel um: >Dann geh doch. Geht alle, wenn ihr Angst habt! Ich zwinge euch nicht mitzugehen.< >Mann, das hab ich doch gar nicht gesagt!< >Jake, krieg dich ein. Er hat recht, wenn er sagt, mit den Vampiren wärs einfacher. Und er hat nicht von Nessie gesprochen.<, fügte Quil hinzu. Ich zuckte leicht zusammen. >Ich hab dabei auch nicht an Nessie gedacht. Nicht nur. Die Cullens sind unsere Freunde und Freunde beschützt man. Ganz einfache Logik.<, antwortete ich. >Schon gut, ich sag nichts mehr.< Ich drehte mich wieder um und lief weiter. Klar, mit Vampiren an unserer Seite wäre es einfacher. Aber ich hatte keine Lust, sie da noch tiefer reinzureiten, zudem Nessie grade auf dem Weg der Besserung war und vielleicht bald wieder anfangen würde, den Rest ihrer Familie zu sich zu lassen. Desweiteren war es unsere Sache und damit Schluss, Ende, Aus, Punkt, Finito. Plötzlich drang mir ein abscheulicher Geruch in die Nase und ich kämpfte mit einem Würgreflex. Wir waren eindeutig im Gebiet der Neugeborenen angekommen. Auch den anderen war es aufgefallen und sie verlangsamten ihren Schritt. >Jake..Sie sind hier, aber irgendwie..< >Ich weiß.< Der Geruch war zwar stark, aber dennoch schon etwas älter. Das machte mich misstrauisch. >Jacob?<, das war Sam. >Ja?< >Wir haben ein Problem. Sie sind weg.< Ich stöhnte: >Das dachte ich mir. Aber noch nicht allzu weit. Wir folgen der Spur.< >Okay, wir dann auch.< >Gut.< Ich wandte mich an mein Rudel: >Hört zu, Sam sagte grade, die Neugeborenen hätten sich aus dem Staub gemacht. Aber wir alle wissen, dass sie nicht weit weg sind. Wir werden ihnen folgen. Wer mitkommen will, kommt mit, die anderen können gehen.< Doch niemand rührte sich. >Wir warten nur noch auf dich!<, rief Embry voller Tatendrang. Ich grinste in mich hinein: >Dann los.< Wie sich herausstellte, waren die Neugeborenen nach Seattle weitergezogen. Irgendwie überraschte mich das gar nicht. Unterwegs trafen wir auf Sam's Rudel und da wir sowieso unseren Plan ändern mussten, stürzten wir uns gemeinsam in den Kampf. Mehr oder weniger. Denn zuerst einmal mussten wir uns für eine Richtung entscheiden. Die Neugeborenen waren nicht dumm gewesen, sie hatten sich vorsorglich aufgeteilt. Eine leise Panik ergriff mich, als mir Quils Worte ins Gedächtnis drangen. „Was wenn sie den Neugeborenen helfen.“ Immerhin..hatte der andere Zirkel die Cullens angegriffen, als sie hier aufgetaucht waren. Aber andererseits hatte Selen Lizzie geschickt, um die Cullens vor den Neugeborenen zu warnen, also konnten sie wohl kaum unter einer Decke mit ihnen stecken. >Genau so ist es.<, sagte Sam, der meinem Gedankengang gefolgt war. >Hoffen wir einfach das Beste.<, meinte Leah. Dann spitzte sie die Ohren und knurrte leise. Sofort begriff ich, warum. Rubeo war aus dem Nichts aufgetaucht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)