Goldene Zeiten von -Kei- (Zack x Cloud OneShot) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Title: Goldene Zeiten Teil: OneShot Fandom: Final Fantasy Genre: Shônen-Ai, One-Shot, Songfic Pairing: Zack x Cloud Widmung: Kuraudo. As always x3 Disclaimer: Die Charaktere gehören nicht mir, sondern Square Enix und den Erfindern von Final Fantasy. Das hier ist eine Fanfiction. Ich verdiene hiermit kein Geld. Song used: Unheilig – Goldene Zeiten Kommentar: Dieses One Shot spielt... hum, gute Frage. Ich denke, kurz nach Advent Children, aber eigentlich ist das auch nicht so wichtig. Goldene Zeiten Doch Zeit kann grausam sein. Sie bricht dein Herz, dann wird sie es wieder heilen. Zeit heilt alle Wunden. Ich frage mich, ob das wirklich so ist. Heilt Zeit alle Wunden? Kann die Zeit den schmerzlichen Verlust eines Menschen und die damit verbundenen Schmerzen einfach so wieder heilen? Klar, man kann verdrängen oder verarbeiten. Aber vergessen? Nein, vergessen kann man niemals. Schon gar nicht, wenn dieser Mensch einem so unendlich viel bedeutet hat. Aber an sich sind Narben auch nichts schlechtes. Ob es sich dabei um innere oder äußere handelt, sei einfach mal so dahin gestellt. Narben erinnern uns daran, dass wir gelebt haben und sie erinnern uns an die Menschen, mit denen wir gelebt haben. Weißt du noch wo wir uns trafen, Weißt du noch? Weißt du noch worüber wir sprachen, Weißt du noch? Weißt du noch wovon wir träumten, Weißt du noch? Weißt du noch wir konnten fliegen, Weißt du noch? ~Rückblick~ Es war ziemlich kalt, nun gut, dass hatte Schnee vermutlich so an sich, aber warum hatte dieses dämliche Flugzeug auch hier kaputt gehen müssen? Jetzt musste man hier noch den ganzen Berg hoch laufen um endlich an sein Ziel zu kommen. Der Schwarzhaarige, der bis dahin die ganze Zeit neben mir gelaufen war, drehte sich nun zu Tseng und dem restlichen Gefolge um und rief ihnen zu: „Hey! Legt mal 'nen Zahn zu!“ Dann holte er schnell die verloren Schritte wieder auf und lief wieder neben mir. Der Helm der Uniform verdeckte den Großteil meines Gesichtes und ließ nicht einmal vermuten, wer ich war. Selbst wenn er mich gekannt hätten, hätte er mich vermutlich nicht erkannt. „Du machst deine Sache wirklich gut.“, hatte er zu mir gesagt. Diese Aussage hatte mich kurzzeitig zum schmunzeln gebracht, jedoch konnte ich das gut verbergen und es war ihm auch nicht aufgefallen. „Ich komm' auch aus einem Dorf.“ Es war also nichts, was ich nicht gewöhnt war. Ich sah ihn zwar nicht an, aber ich hörte, dass seine Schritte langsam wurden und sein doch sehr neugieriges 'Woher' sprach Bände. Scheinbar war er interessiert an mir. Wenn ich zu dem Zeitpunkt gewusst hätte, was sich noch zwischen uns entwickeln sollte, hätte ich lauthals gelacht. Aber da man ja nicht in die Zukunft sehen konnte, gab ich ihm also eine Antwort auf seine Frage: „Nibelheim.“ Und er fing an zu lachen! Was zum Teufel war denn daran so lustig? „Wo kommst denn du her?“, stellte ich nun eine Gegenfrage. Vielleicht hatte ich bei seiner Antwort ja nun auch was zu lachen. Verdient hätte er es ja. „Ich? Gongaga.“ Und tatsächlich konnte ich ein leises Lachen nicht unterdrücken. Eigentlich war ich kein Mensch, der oft lachte und schon gar nicht einer, eigentlich, ziemlich bescheuerten Situation. Aber Gongaga? Also das hörte sich nun wirklich an wie tiefster Urwald. „Lachst du? Du lachst, oder? Warst du schon mal dort?“ Ich wusste, dass er es mir nicht ernsthaft übel nahm, dass ich darüber lachte. Natürlich nicht. Er nahm mir nie irgendwas übel, egal, was für einen Unsinn ich auch machte. Von diesem Zeitpunkt an, wusste ich, dass er für immer ein Teil meines Lebens sein würde. Einfach, weil er so eine Lebensfrohe Art hatte, die mich irgendwie... glücklich machte. „Nein, aber es hört sich wirklich sehr nach Dorf an.“, gab ich ihm zur Antwort und wurde wieder ernst. Ich weiß nicht warum, denn eigentlich hätte ich noch weiter grinsen können, aber wie schon erwähnt, ich war nicht so ein Mensch. „Na, Nibelheim aber auch.“ Er drehte mir den Rücken zu, wie ein kleines Kind das schmollte. Zu süß. „Hast du niemals davon gehört?“, fragte ich und ging ihm ein paar Schritte hinterher. „Ich bin noch nie da gewesen, aber es gibt dort einen Reaktor hum?“ Er kam wieder auf mich zu, diese wunderschönen blauen Augen fixierten mich und alles was ich für einen Moment zustande brachte, war ein stummes Nicken. „Midgar hat reichlich Mako...“ Irgendwas in seiner Stimme war verändert, aber zu diesem Zeitpunkt konnte ich das noch nicht ausmachen, was es war. Später, als ich ihn besser kannte, wusste ich natürlich, dass diese Veränderung in seiner Stimme nur auftrat, wenn ihm etwas wirklich ernst war. Wenn er über Angeal sprach, veränderte seine Stimme sich auch auf diese Art. „...aber die anderen haben alle nichts davon.“, sprachen wir beide gleichzeitig und wieder brachte uns das zum Lachen. Scheinbar hatten wir doch mehr gemeinsam, als wir anfangs angenommen hatten. Ich mochte sein Lachen. Eigentlich war er ein Mensch der verdammt oft gelacht hatte, aber dennoch. Ich konnte einfach nicht genug davon kriegen und jedes Mal, wenn ich dieses warme und herzliche Lachen hörte, macht mein Herz einen Sprung. Wieder fand er sich von mir ab und richtete seine Aufmerksamkeit wieder an Tseng: „Du kannst dich freuen Tseng! Wenn ich und...“ Natürlich wusste er meinen Namen nicht, ich hatte mich ja auch nicht vorgestellt. Dementsprechend sah er mich auch an. Ich wusste genau, worauf er wartete. Ich hob also die Hände und nahm den Helm von meinem Kopf. Selbst stundenlanges Tragen dieses dämlichen Dings konnte meine Frisur nicht zerstören. „Cloud.“, sagte ich nur und kurz musste ich lächeln. Ich sah, dass er mich auch anlächelte. Dann wand er sich aber wieder Tseng zu, um seinen Satz von gerade zu vollenden: „Wenn ich und Cloud dabei sind, gibt es nichts, wovor man sich fürchten muss!“ ~Rückblick Ende~ Das war es also gewesen, unser erstes Treffen. Er war ein absoluter Freak gewesen, der durchgeknallteste Mensch, den ich jemals getroffen habe, aber er war auch mein Freund. Einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben. Er hat mir immer wieder Mut gemacht, egal wie aussichtslos eine Situation auch war. Ich verdanke ihm sehr viel. Nicht zuletzt meinen Mut und meinen Lebenswillen. Er hat immer wieder dafür gesorgt, dass es mir besser ging. Und dann... war das alles auf einmal... vorbei. Zu Ende. Es ist komisch, wenn man jemanden an seiner Seite hat, der einem immer Mut gemacht hat und auf einmal ist diese Person nicht mehr da. Ich erwische selbst heute noch dabei, dass ich mich hin und wieder mal umdrehe, um ihn nach Rat zu fragen... Und dann wird mir jedes Mal schmerzlich bewusst, dass er nicht mehr da ist. Das er mir nicht mehr helfen kann. Nein, dass ist auch so nicht ganz richtig. Ich weiß, dass er da ist und das er immer in meiner Nähe sein wird. Aber es ist nichts greifbares. Ich kann ihn zwar fühlen, oft genug... Aber ich sehe ihn nicht, von anfassen ganz zu schweigen. Und das... macht mich traurig. Jedes Mal aufs Neue. Sag mir wo sind die goldenen Zeiten Sag mir wo wie und wann waren sie vorbei Sag mir wo sind die goldenen Zeiten Sag mir wo wie und wann waren sie vorbei ~Rückblick~ Zwischen unserem ersten Treffen und die Mission die uns nun bevorstand, hatten wir uns nicht allzu oft gesehen. Wir hatten beide einiges um die Ohren und bei ShinRa blieb einem ohnehin nicht viel Freizeit. Aber jetzt brachte uns die Mission nach Nibelheim wiederholt zusammen. Nibelheim... Meine Heimatstadt, wenn man Nibelheim denn Stadt nennen konnte. Und dieser Abend war der, der mein ganzes Leben veränderte. Wir unterhielten uns eine Weile, nachdem er von einem Auftrag zurück gekommen war. Wenn ich ehrlich war, hatte ich mich damals sehr darüber gewundert, dass er mit mir in einem Zimmer schlafen wollte. Nicht, dass ich was dagegen hatte. Immerhin hatte er mich vom ersten Moment an sehr fasziniert und ich... mochte ihn sehr. Vermutlich viel zu sehr, als gut für mich war. Wir sprachen über Tifa, die für mich in der Kindheit eine sehr gute Freundin war und es heute noch immer ist. Wir kamen auf das Thema SOLDIER zu sprechen. Es war mein Wunsch gewesen, SOLDIER beizutreten und auf einmal rastete er völlig aus. Er griff nach seinem Schwert, schrie, dass er nicht verstehen würde, was das alles zu bedeuten hatte. Er wisse nicht mehr, was richtig und was falsch ist. Langsam schien er sich wieder zu beruhigen. Er hielt sich das Schwert fürs Gesicht, atmete einmal tief durch und erst jetzt traute ich mich wieder, was zu sagen. „Hey... Ich hab' dich das Schwert noch nie zuvor nutzen sehen.“ Und damit schien ich etwas gesagt zu haben, was ihn sehr beschäftigte. Später an diesem Abend sollte ich auch noch erfahren, was das war. Aber in diesem Augenblick wusste ich es noch nicht und das Bild, welches sich mir gerade bot, fesselte mich vollkommen. Er stand vor mir in dem Raum, noch immer mit dem Schwert in der Hand, stolz wie ein großer Krieger. Sein Blick war nachdenklich an einen Punkt gerichtet, den nur er sehen konnte. Und er sah einfach... unglaublich aus. Nach einer Ewigkeit, wie es mir vorkam, löst er sich aus seiner Starre und nahm das Wort wieder an sich: „Dieses Schwert ist ein Symbol für Träume und Stolz.“ Er hielt das Schwert vor sich, betrachtete es nahezu wie einen wertvollen Schatz. „Ja, genau das ist es. … Ich hätte es fast vergessen.“ Er wand sich mir zu und was er dann sagte, war etwas, das mich so sehr beschäftigt hatte. „Danke.“ Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das einfach noch nicht verstehen können. Hätten wir das gleiche Gespräch ein paar Tage später nochmal geführt, dann wäre natürlich alles klar gewesen. ~Rückblick Ende~ Er hatte mir in dieser Nacht viele Dinge erzählt. Vermutlich sein ganzes Leben, an Schlaf war nicht zu denken. Es gab einfach zu viele Dinge, die wir uns zu erzählen hatten. Ich denke, wenn mich heute einer fragt, was ich in meinem Leben jederzeit wieder tun würde, natürlich mit meiner heutigen Erfahrung, dann würde ich erneut zu ShinRa gehen. Auch wenn ich heute weiß, dass ich beim ersten Versuch hinfallen würde und das eine ganze Menge Dinge passieren, die nicht schön waren... Aber ich weiß auch, dass ich den tollsten Menschen der Welt noch einmal kennen lernen dürfte. Ich weiß nicht wie ich das in Worte fassen soll, was das zwischen uns war... Vielleicht kann man das nicht in Worte fassen. Vielleicht wurden diese Worte dafür auch noch nicht erfunden, ich weiß es nicht. Aber Fakt ist und bleibt, dass diese Nacht... für uns alles veränderte. Weißt du noch woran wir glaubten, Weißt du noch? Weißt du noch wofür wir kämpften, Weißt du noch? Weißt du noch wir wollten siegen, Weißt du noch? Weißt du noch alles schien so einfach, Weißt du noch? ~Rückblick~ Er hatte mir alles erzählt, mehr oder weniger sein ganzes Leben und langsam begann ich zu begreifen, was das alles für ihn bedeutete. „Wir sollten jetzt wirklich schlafen, wir haben morgen noch ein bisschen was zu tun.“ Aber natürlich war für mich an schlafen jetzt nicht zu denken. Ich machte mir allerlei Gedanken über sein Leben und über meine naiven Wünsche. Ich hatte nichts von dem vorzuweisen, was er bereits erlebt hatte. Und dabei war er nicht einmal viel älter als ich. Aber wenn ich ehrlich war... bewunderte ich ihn. Für alles. Das er nach all diesen Komplikationen und Rückschlägen in seinem Leben noch immer so gute Laune verbreiten konnte und wirklich jeden motivieren konnte, war wirklich erstaunlich. „Ist alles in Ordnung?“, hörte ich seine leise Stimme. Ich saß noch immer auf dem Bett, hatte mich in den letzten zwei Stunden fast gar nicht bewegt. Ich hörte, wie er sich auf dem Bett neben mir aufsetzte, sehen konnte ich nicht viel, es war ja schon dunkel. „Ja, alles okay.“, sagte ich leise, aber man hörte sicherlich auch an meiner Stimme, dass das gelogen war. Ich hörte Schritte und nur wenige Sekunden später bemerkte ich, wie sich jemand neben mich setzte und jetzt konnte ich auch vage Umrisse erkennen. „Leg' dich wieder hin. Glaub' mir, es ist wirklich alles okay.“ Aber nichts der gleichen geschah. Einen Moment blieb er schweigend dort sitzen, dann zog er mich an sich, legte schützend die Arme um mich und drückte mich an seine Brust. „Es ist nicht immer richtig, alles verkraften zu können. Wenn du einsam bist oder leidest, ist es völlig in Ordnung wenn du weinst.“ Selten hatte mir ein Mensch solch liebe Worte gesagt. Ich konnte nicht richtig glauben, was hier gerade vor sich ging, was passierte hier nur? Warum war er so nett zu mir? Selbst wenn ich es anders gewollt hätte, hätte ich in diesem Moment nicht anders reagieren können. Ich schlang die Arme um seine Hüften, zog mich näher an ihn und vergrub den Kopf an seiner Schulter. Ich bemerkte die Wärme, die von seinem Körper ausging und es tat gut. In diesem Moment wurde mir bewusst, wie gerne ich ihn eigentlich hatte. Als ich das leise Klacken hörte, welches mir ins Gedächnis rief, dass der Verschluss meiner Schulterrüstung geöffnet worden war, ließ mich aufhorchen. „Wa-was machst du denn?“ „Ssscht~ Du musst nicht reden. Nicht heute Nacht.“ Und dann spürte ich diese wunderschönen, warmen, weichen Lippen auf meinen und alles wurde plötzlich egal. Er küsste mich, tatsächlich. Noch bevor ich überhaupt richtig begriffen hatte, was hier gerade passierte, war ich schon zu tief in dem Strom der Gefühle verwickelt, dass ich keinerlei Chance hatte, mich daraus zu befreien und so ließ ich es geschehen. Und in dieser Nacht wurde ich zu seinem Eigentum und er zu einem Teil von mir. ~Rückblick Ende~ Wie sehr hätte ich mir gewünscht, mehr von diesen Zeiten mit ihm zu erleben. Aber leider war uns das nicht gegönnt. Die Zeit, die wir miteinander hatten, war kurz, aber dennoch wunderschön. Ich habe ihn geliebt, sehr sogar und ich tue es heute noch. Wenn ich damals gewusst hätte, was noch alles auf uns zukommt, hätte ich es sicherlich zu verhindern gewusst, ihn zu schützen gewusst. Aber ich hatte keine Ahnung. Und so lebte ich einfach mein Leben weiter, in der Hoffnung, dass uns noch mehr solcher Momente zu Teil werden würden. Tatsächlich fanden wir hin und wieder immer die Zeit um uns für ein paar Minuten zurückzuziehen und einfach unserer Liebe nachzugehen, aber oft kam das leider nicht vor. Zumal ein paar Tage nach dieser Nacht ohnehin alles eine Wendung nahm, mit der keiner von uns gerechnet hatte. Sephiroth hatte uns verraten, mehr oder weniger und wir mussten gegen ihn kämpfen. Wir gewonnen diesen Kampf, aber die Schlacht hatten wir verloren. Wir wurden als Versuchsobjekte benutzt, vier Jahre lang eingesperrt in Zellen. Letztlich war er es, der mich befreite und mit mir zu fliehen versuchte. Natürlich waren die Turks und das komplette Militär hinter uns her. „Das ihr so ein Aufstand macht, wegen zwei Personen.“, dass sind Worte von ihm gewesen, an die ich mich noch zu gut erinnern kann. Zwar war ich bei unserer Flucht nicht wirklich in der Lage, mich zu bewegen, was aber vermutlich auch nicht geändert hätte. Ich hätte ihn nicht schützen können. Nicht gegen das Ausmaß an Gegnern, der uns gegenüber gestanden hätte. Aber er hatte mich geschützt, mit seinem Leben. Sag mir wo sind die goldenen Zeiten Sag mir wo wie und wann waren sie vorbei Sag mir wo sind die goldenen Zeiten Sag mir wo wie und wann waren sie vorbei Sag mir wo sind die goldenen Zeiten Sag mir wo wie und wann waren sie vorbei ~Rückblick~ Ich spürte, wie er mich anstieß, versuchte, mir eine Reaktion zu entlocken, aber ich konnte mich nicht bewegen. Diese verdammte Makovergiftung konnte einem echt das Leben schwer machen. Nachdem er mit einen Kuss auf die Stirn gegeben hatte, erhob er sich, ging mit stolzen, langsamen Schritten von mir weg und das erste Mal seit der ganzen Zeit auf der Flucht, konnte ich mich wieder bewegen. Ich hob die Hand, wollte etwas sagen, ihn davon abhalten zu gehen, aber nicht ein Laut drang über meine Lippen. Kurz darauf verlor ich wieder das Bewusstsein. Als ich das nächste Mal die Augen öffnete, war es kalt. Es regnete und es war dunkel. Was war nur passiert? Ich schaffte es also, mich mit Mühe und Not hinter diesem Felsen hervor zu arbeiten und dann sah ich ihn. Er lag dort, in einer Lache aus Blut, seinem Blut. Um ihn herum Soldaten, die er getötet hatte, um mich zu schützen. Um mich zu schützen, hatte er mit seinem Leben bezahlt. Ich arbeitete mich vor, bis ich neben ihm kniete. Ich wusste nicht, ob er noch lebte, aber dennoch traute ich mich, ihn anzusprechen und tatsächlich bewegte er sich, sah mich an. Er sah so grauenhaft aus. Sein sonst so schönes Gesicht war blutgetränkt, seine Kleidung nass, von Blut und Regen, kaputt... So viele Schusslöcher... Und ich hatte ihm nicht helfen können. „Für mich...“, brachte er leise heraus, brach dann aber ab. Ich bemerkte, dass ihm das Sprechen sehr schwer fiel, aber dennoch hatte ich das Gefühl, dass er mir etwas sehr wichtiges sagen wollte. „Für dich?“, wiederholte ich leise. „Genau. Du wirst...“ Wieder hielt er inne. Gott, es war so schrecklich, das mit anzusehen. „Du wirst...?“ Ich bemerkte im ersten Moment nicht, wie er die Hand hob. Erst als er mir diese in den Nacken legte, warf ich kurz einen Blick zur Seite, sah ihn dann wieder an. Lange hatte ich dazu nicht die Gelegenheit, denn er zog mich zu sich runter, drückte meinen Kopf an seine Brust. „...leben.“ Er hielt mich fest und mir stieg der Geruch von Blut in die Nase. Wie gerne hätte ich ihn einfach auf die Beine gezogen und wäre mit ihm davon gelaufen. Ich wusste, er würde sterben, aber ich wollte es einfach nicht wahrhaben. Nicht so, nein, bitte nicht so. „Du bist der Beweis dafür, dass ich gelebt habe.“, flüsterte er leise und für einen Moment dachte ich, seine Worte würden in dem Rauschen des Regens untergehen. Seine Hand sank von meinem Kopf, er war viel zu schwach um mich länger dort zu halten, und langsam richtete ich mich wieder auf. Ich spürte sein warmes Blut in meinem Gesicht, Tränen schossen mir in die Augen. Das konnte doch nicht das Ende sein! Mein Blick lag noch immer in seinem Gesicht, als er den Kopf zur Seite wand und nach seinem Schwert griff. Er wollte doch nicht... „Mein Stolz und meine Träume...“ Ich schluckte trocken, als er mir sein Schwert vor die Brust hielt. „...ich gebe sie dir.“ Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte ich, erneut das Bewusstsein zu verlieren. Das war alles zu viel. Warum er? Verdammt... Jeder Mensch auf dieser Welt, aber nicht er! Er war ein guter Mensch, er hatte das nicht verdient! Dennoch hob ich langsam die Hand, legte diese um den Griff des Schwertes, nahm es auch noch mit der zweiten Hand, da ich genau wusste, dass meine Kraft noch nicht in dem Maße zurück war, dass es mit einer Hand hätte halten können. Für einen kurzen Moment streichelte er meine Hand, drückte das Schwert dann näher zu mir und mich somit ein Stück zurück. „Ich bin ein Beweis dafür, dass du gelebt hast.“, wiederholte ich leise. Und dann war alles vorbei. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen und er schloss die Augen. Langsam sank sein Kopf zur Seite, er hörte auf zu atmen. War das etwa fair? Ist es das, was dieses verdammte Leben für uns bereit hält? Hatten wir das verdient? Wer hatte das Recht dazu, dass zu entscheiden? Ich hörte mich schreien, lauter, als ich jemals in meinem Leben geschrien hatte. Der einzige Mensch, den ich jemals geliebt hatte, war tot. Und es war meine Schuld. „Bitte verzeih' mir.“ Ich beugte mich runter, setzte einen kurzen Kuss auf seine Lippen, der letzte, für die Ewigkeit. Ich bemerkte nicht, wie es aufhörte zu regnen, die Wolken sich lichteten und die Sonne wieder schien. Die ganze Zeit hatte ich seine Worte im Kopf: Behalte deine Träume. Wenn du ein Held sein willst, dann brauchst du Träume. Erst jetzt wurde mir bewusst, in was für einer Situation ich mich befand. Langsam versiegten die Tränen, er hätte nicht gewollt, dass ich weine. Noch immer lag mein Blick in seinem Gesicht, das so friedlich wirkte, als würde er bloß schlafen. Aber ich wusste, dass er nicht schlief und in diesem Moment schwor ich Rache. Ich würde mich rächen, an denen, die ihm das angetan hatten. „Danke. Ich werde es nicht vergessen.“ ~Rückblick Ende~ Ich hatte mich damals nach Midgar geschleppt. Es hatte gedauert und verdammt viel Kraft gekostet, aber ich hatte es geschafft. Und heute. Nun, heute steh' ich wieder an diesem Ort, an dem ich ihn damals zurück ließ. Einige Zeit ist vergangen, seit damals. Ich hatte Rache geschworen und ich hatte sie bekommen. Aber die Lücke in meinem Herzen, die sein Tod hinterlassen hatte, hatte bisher nichts füllen können. Now I can't go on. I can't even start. I got nothing left, just an empty heart. Sicher hätte er nicht gewollt, dass ich leide und das war auch niemals sein Ziel gewesen. Er wollte immer, dass ich glücklich bin und lache. Aber wie konnte ich ohne den Menschen glücklich sein, der mir alles bedeutet hatte? Sicher, ich konnte mein Leben leben und so weiter machen, wie bisher. Tifa war froh, dass es mir wieder besser ging, dass wusste ich. Aber nichtsdestotrotz. Glücklich... würde ich niemals sein. Denn mir war eins klar, damals, als ich mich alleine auf den Weg nach Midgar machte. Ich würde niemals einen Menschen so sehr lieben können wie ihn. Und niemals, in meinem ganzen Leben, würde ein Mensch seinen Platz einnehmen. Ich würde ihn immer lieben und die Erinnerungen, die ich an ihn hatte, wenn es auch nicht viele waren, brachten mir immer wieder neue Kraft ein. Der Wille zu Leben, den er mir damals mit auf den Weg gegeben hatte. Gute Nacht... Zack... Das waren die letzten Worte, die ich zu ihm sagte... Ich werd' dir gehören, Zack. Bis in alle Ewigkeit und darüber hinaus. Und irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, an dem wir wieder vereint sind. Noch nicht jetzt, dafür ist es noch zu früh, würdest du sagen, aber irgendwann sicher. Ich hab' dir versprochen zu leben, für uns beide. Und solange, wie ich an dieses Versprechen halten kann, werde ich es nicht brechen. Das war dein letzter Wunsch und ich werde ihn dir erfüllen. Aber irgendwann... werde ich wieder an deiner Seite sein und dann wird uns nichts mehr trennen können. Und bis dahin muss es mir reichen, dass du immer an meiner Seite sein wirst, auch wenn ich dich nicht sehen kann. Ich liebe dich, Zack. Für immer. Cloud ~Owari~ Kommentar: Oh, ich wollte eigentlich nicht, dass die Geschichte so traurig endet. Aber ich denke, es ist in Ordnung. Jedenfalls hoffe ich das. Lasst mich wissen, was ihr davon denkt und schreibt mir eure Meinung, ich freu' mich darüber, wenn Leute mir sagen, was sie denken, denn nur so kann man sich verbessern! Bis dahin~ Mata ne Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)