Black-WISH-Organisation von abgemeldet (In jeder Seele stecken Wünsche) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- So schnell sie konnte, rannte Robin die steinernen Stufen hinauf und war schon völlig außer Atem, als sie oben ankam. Sie bückte sich nach vorne und schnappte wie wild nach Luft. Der Wind wehte durch ihre Haare und wuschelte diese komplett durcheinander, wehte sie vor ihre Augen und hinterließ ein Klingeln in ihren Ohren. Die Sonne brannte auf ihren Nacken und machte es ihr nicht leichter. Denn Robin war auf der Jagd. Nun gut nicht unbedingt auf der Jagt, aber auf der dringenden Suche nach Jemandem. Auch nicht wirklich irgendjemandem, sonder jemand besonderem. Schnell richtete Robin sich wieder auf und sah sich panisch um. „Wo kann er nur…“, setzte sie an und beendete die Selbstfrage nicht, denn in genau dem Moment kam er aus einem Sportgeschäft. Mit einem geschlossenen Lächeln auf den Lippen und einer Sporttasche in der linken Hand bewegte er sich elegant auf sie zu. Er hatte dunkelbraune, etwas längere, Haare die in einem eleganten Schnitt um sein Gesicht und seiner schwarze Sonnenbrille hingen. Auf seinem T-Shirt, welches er sich geschwind zurechtrückte, stand in weißen Lettern „Proud and Strong“. Er trug eine lange, blaue Hose, einen schwarzen Gürtel und Converse-Schuhe die eigentlich überhaupt nicht zusammen passten. Das konnte aber nichts daran ändern das Robin undendlich in ihn verliebt war. Robin hielt ganz still, rührte sich nicht ein Stück, als er näher kam, und ignorierte die Blicke der Leute, die das zu Salzsäule erstarrte Mädchen mit komischen Blicken ansahen. Nun war er keinen Meter mehr von ihr entfernt und während Robin ihm ins Gesicht sah, sie konnte sein Parfum schon riechen, ging er an ihr vorbei ohne sie überhaupt richtig wahrzunehmen. Mit sehnsüchtigem Blick sah sie ihm nach, als er die Treppen runter rannte, in seinen Sportwagen stieg und davonfuhr. Seinen Namen, sein Alter, seinem Beruf, seinen Stand, seinen Wohnort…Nichts davon kannte sie. Sie wusste nur, dass er jeden Morgen zu selben Zeit aus dem Sportgeschäft kam, wobei sie ihn jeden Morgen beobachtete und sich auf den ersten Blick verliebt hatte. Plötzlich ertönte ein lautes Gebrüll aus der Ferne und Robin packte die Furcht. Eine männliche Stimme rief ihren Namen. Es war jedoch nicht die des jungen Mannes. „Frau Lith! Was machen Sie da unten?! Begeben Sie sich unverzüglich zum Direktor! Auf der Stelle!“ Es war ihr Deutschlehrer Herr Rosenbaum welcher nun mit rotem Gesicht auf die Straße brüllte so das jeder im Umkreis von 200 Metern es hören konnte. Mit müden Knochen stand sie langsam auf und ging zurück zur Schule. Diese lag nämlich genau gegenüber des Sportgeschäftes und ihr Klassenzimmer war direkt auf das Sportgeschäft und dessen Umgebung gerichtet. Am Eingang wurde sie bereits erwartet. Nicht von ihrem Lehrer, sondern von der Klassensprecherin. Nadia und Robin kannten sich schon seit dem Kindergarten und waren fast unzertrennlich, denn Freunde finden war nie Robins stärke gewesen so blieb ihr nur die eine. Mit einem schwachen Lächeln kam Robin Nadia entgegen, doch diese erwiderte es nicht. „Was hast du da draußen gemacht? Die ganze Klasse hatte dir dabei zugesehen! Komm der Direktor erwartet dich. Was ist nur mit dir los?“ Robin antwortete nicht, sonder ging sogar schon voraus. Man halste ihr vier Stunden Aufräumdienst auf und als sie die Schule verlassen konnte war es draußen bereits Dunkel. Nadia hatte Recht. Seit sie sich verliebt hatte war sie ruhiger geworden, noch ruhiger als zuvor. Ihre Gedanken kreisten sich immer nur um ihn. Es war zum verrückt werden. Dabei wusste sie genau, dass sie ihn nie haben konnte. Denn keiner würde sie je wollen. Robin war einfach nicht wie andere Mädchen. Sie war immer komisch angezogen, selbst bei 40° Außentemperatur lief sie mit Jacke und Kapuze herum, redete über komische Themen und mochte meistens nicht das, was andere gerade Modern fanden. Sie war also ein Außenseiter. Und würde Nadia sie nicht immer verteidigen hätte man sie sicherlich schon tausendmal zusammengeschlagen. Menschen konnten es einfach nicht akzeptieren wie sie war. Sie seufzte als der Schulwart das Gebäude hinter ihr zuschloss und noch etwas Unverständliches sagte. Mit ihren abgetretenen Schuhen hatschte sie eine spärlich beleuchtete Straße entlang und trat dabei einen Stein vor sich her. Sie biss sich auf die Lippe. „So kann das nicht weitergehen!“, stieß sie plötzlich hervor und trat so kräftig wie möglich gegen den Stein. Dieser flog in hohen Bogen die Straße entlang, und wie von Geisterhand gelenkt, traf er genau auf den Kopf eines Menschen. „AU!“, ertönte es nach einem lauten Bummer und Robin rannte sofort zu dem Verletzten hin. „Oh das tut mir so Leid! Bluten Sie? Brauchen sie etwas?“ Robin riss vor Entsetzen die Augen auf. Sie blickte in das Gesicht eines jungen Mannes. Blut rann über sein linkes Auge und eine große Wunde zierte seine Stirn. „Verdammt!“, stieß er hervor, presste seine Hand auf die Wunde und machte einen großen Schritt weg von Robin. Nun stand er direkt unter einer Laterne und man konnte ihn genau betrachten. Er hatte schulterlange, schwarze Haare die hinten zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und etwas verfilzt waren. Robin musste ihren Nacken etwas anstrengen, denn er war ziemlich groß gewachsen, jedoch sehr dürr und schlaksig. Er trug ein weißes T-Shirt, darüber eine Lederjacke und eine Jeans. Er beugte seine Knie und schwankte. „Mein Kopf“, sagte er und streckte eine Hand zu Robin aus. „Könntest du mir bitte ins Geschäft helfen?“ Sie drehte ihren Kopf und sah auf ein kleines Schild, auf dem in großer Schrift „Wish-Shop“ stand. Also ein Geschäft für Wünsche? Sie stützte ihn ab und begleitete ihn hinein. Es war sehr eng und vollgestopft mit kleinen Dingen. Die meisten davon hatte Robin noch nie in ihrem Leben gesehen und konnte sich bei weitem nicht vorstellen wofür sie gut sein sollten. Alles war in einem gelblichen Licht getaucht und keine 2 Meter vom Eingang stand auch schon ein kleiner, geschlossener Verkaufspult. Behutsam half sie dem Mann sich an den Verkaufspult anzulehnen. Sie wusste nicht recht was sie zu ihm sagen sollte und kramte eine Flasche Cola aus ihrer Tasche. Es war noch etwas drin, was sie ihm Wortlos entgegenhielt. Er aber starrte es nur an und stieß einen tiefen Seufzer aus. „Du kannst deine Zuckerbombe behalten“, sagte er kurz und lächelte dann schwach. Robin sah bedrückt zu Boden. Es war kein guter Tag für sie. Er schien ihren Kummer zu spüren. Er tippte ihr auf die Schulter. „Mir geht es schon wieder besser. Du solltest nun Heim gehen, oder? Deine Eltern machen sich sicher schon sorgen.“ Ohne ihn nochmals anzusehen ging Robin zur Tür hinaus. Da rief er ihr hinterher: „Hey! Komm doch morgen wieder! Ich hab da was für dich!“ Schwach winkte er ihr hinterher und verschwand im Geschäft. Kurz sah sie noch zum Schild hinauf und ging dann heim. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)