Sommerurlaub von Emmett-the-Cullen (Lily und James) ================================================================================ Prolog: sweet dreams -------------------- “Ich liebe dich und nur dich. Lily, außer dir gibt es keine. Ich sehe immer nur dich. Jedes Mal, wenn ich die Augen schließe, jedes Mal, wenn ich in den Himmel sehe, jedes Mal, wenn ich in irgendein Gesicht sehe. Für mich gibt es nur dich.” Überrascht blickte sie ihn an. Sie hätte niemals erwartet, dass diese braunen Augen so warm sein konnten. Aber das Lächeln, das er ihr schenkte, war echt. Er sah sie an und wirklich nur sie. Es gab kein anderes Mädchen und in dem Moment wusste sie, dass es richtig war, sich jetzt nach vorn zu beugen und seine Lippen mit ihren zu berühren. Nichts war im Moment richtiger als das. Nichts war wichtiger als das. Alles was zählte, war er. Und wie sich seine Arme um sie schlangen, seine Lippen den Kuss liebevoll erwiderten. Es war, als würde sie fliegen. Wenn sie jetzt hätte sterben müssen, würde sie sagen können, sie hatte gelebt und alles erlebt, was erlebenswert war. Und wenn man bedenkt, dass es James Potter war, der das Leben lebenswert machte, war das schon sehr verwunderlich. Sie streckte die Arme, um ihn umarmen zu können und… fiel aus dem Bett. Kapitel 1: war ja logisch ------------------------- “Bis in sechs Wochen, Lily!”, brüllte ihr James hinterher. Lily Evans, Hexe in der Ausbildung war gerade durch das Tor in die Muggelwelt gegangen und begrüßte ihre Eltern, als sie James Worte hörte. Sie wollte sich gerade umdrehen und ihn zur Schnecke machen, was das denn sollte, als er vor ihr stand und sie umarmte. “Damit du die Ferien gut überstehst und mich nicht vermisst.” Sirius, James’ bester Freund, stand bereits neben James’ Eltern und sah ihm belustigt dabei zu. Er wusste, dass Lily gleich explodieren würde. Und Tatsache, kaum hatte James sie losgelassen, schrie sie ihn an. “Nimm deine Drecksgriffel von mir! Ich werde dich garantiert nicht vermissen! Die Ferien sind die einzige Potterfreie Zeit, die ich habe und die werde ich in vollen Zügen genießen und jetzt verschwinde! Ich habe mir Ferien verdient! Das bedeutet, ich muss dich nicht ertragen! Geh zu deinem Zwilling da drüben, Black ist bestimmt schon einsam ohne dich.” Wutschnaubend sah sie ihn an und hatte die Hände in die Hüfte gestemmt. James’ Augen funkelten vor Freude, als er meinte: “Du bist so unglaublich niedlich und sexy, wenn du wütend bist. Da steh ich voll drauf!” Und ohne eine Reaktion von ihr abzuwarten, rannte er los Richtung Ausgang und er hörte nur noch Sirius’ lautes Lachen und Lilys wütendes “POTTER!!!” “Lily, wer war eigentlich der junge Mann, der sich vorhin von dir verabschiedet hat?” Neugierig sah ihr Vater sie durch den Rückspiegel an. Er war mehr als nur verwundert, dass seine Tochter so allergisch auf diesen jungen Mann reagiert hatte. Für ihn gab es keine logische Erklärung, schließlich machte er doch einen netten Eindruck und war ziemlich attraktiv. Lily schnaubte nur und meinte: “Das war James Potter, wie er leibt und lebt. Jeden Tag muss ich ihn und sein Gesicht ertragen und außerdem mir sein Gebettel nach einem Date anhören oder er verzapft mit seinen Rumtreiberfreunden, wie sie sich nennen, wieder irgendwelchen Unsinn und verhext wehrlose oder schwächere Schüler. Am Ende verlieren wir durch ihn immer wieder massig Punkte, die uns immer den Sieg um den Hauspokal bringen.” Mittlerweile hatte sie sich in Rage geredet. “Er ist arrogant, überheblich, denkt, er bekommt alles, was er will, hat keine Manieren und keinen Anstand. Außerdem ist er mit Black befreundet, was seinem Gesamtbild nicht gerade förderlich ist.” Tief luftholend sah sie nun ihren Vater an. Dass James sie nicht nur Tagsüber verfolgte, erwähnte sie lieber nicht. Der lächelte nur und meinte: “Dann wird dich unsere Überraschung bestimmt freuen.” Er sah zu seiner Frau und sie nickte. “Ja, wir werden dieses Jahr in den Urlaub fliegen. Unser Reiseziel ist Ägypten, da ist es schön warm und du meintest letzten Sommer, dass dich Ägypten wegen seiner Kultur und Geschichte sehr interessieren würde und da dachten wir, dass wir einfach Urlaub dort machen. Petunia freut sich auch schon drauf. Sie meinte, dass sie die erste aus ihrer Klasse sei, die so einen Urlaub machen würde und dass die anderen sie sicher darum beneiden werden.” Lily hatte während der Ausführung ihrer Mutter immer größere Augen bekommen. “Wir fliegen wirklich mach Ägypten? Oh man, das ist ja der absolute Wahnsinn!” Es machte ihr auch nichts aus, dass ihre Schwester mitkommen sollte. Im Grunde hatte sie nichts gegen sie, vielmehr hatte Petunia etwas gegen Lily. Schließlich nannte sie sie immer “Missgeburt” und “Schande für die Familie” oder auch ab und zu “Schandfleck im Stammbaum der Evans”. Sie hatte viele solcher Nettigkeiten auf Lager und jedes Mal, wenn Lily in den Sommerferien heimkam, hatte sie sich etwas neues für sie einfallen lassen. Doch diese Ferien würde sie sich nicht von Petunia versauen lassen. Kapitel 2: Vorbereitungen ------------------------- Sie erreichten mittels Flohpulver vom Ministerium aus das Potteranwesen. James und Sirius verzogen sich nach oben in das Zimmer, dass sie gemeinsam bewohnten, seit dem Sirius von “seiner Hölle“, wie er es immer nannte, geflüchtet war. Seine Eltern waren der Ansicht, dass er kein richtiger Black sei, da er in Gryffindor war und auch mit Muggeln befreundet war. Und diese Ansicht ließen sie ihn immer wieder durch den ein oder anderen Fluch spüren. Irgendwann war es ihn dann einfach zuviel gewesen und er war weggelaufen. Die Potters hatten keine Fragen gestellt, da Sirius oft die Ferien bei ihnen verbrachte und James sich wahnsinnig über Sirius’ Entschluss gefreut hatte. Aber momentan war James gar nicht erfreut, denn die Szene auf dem Bahnhof hatte ihm mal wieder vor Augen geführt, dass sie unerreichbar für ihn war. James hatte die Nase gestrichen voll. Die ganze Zeit hatte sein Vater ihn damit aufgezogen, dass Lily seinem Charme anscheinend widerstehen konnte, denn da schien sie die einzige zu sein, die es gab, die ihm nicht nachgab und bei ihm schwach wurde, wobei doch sie diejenige war, die er unbedingt haben wollte. Sirius hatte ihm nur tröstend die Hand auf die Schulter gelegt und gemeint: “Keine Sorge, irgendwann muss auch Evans nachgeben!” James hatte ihn dankbar angesehen, doch wirklich dran glauben konnte er nicht mehr so richtig. Seit knapp sechs Jahren versuchte er es nun schon bei ihr und hatte bis heute nicht ein einziges Mal Erfolg gehabt. Wenn man sich überlegte, was er schon alles versucht hatte und wie beharrlich er war, würde ihm niemand glauben, dass sie ihn nicht mochte. Er hatte ihr Rosen geschenkt, er hatte sie immer wieder eingeladen, er hatte für sie Snape in Ruhe gelassen, er spielte kaum noch Streiche und trotzdem ignorierte sie ihn, wann immer sie konnte. Oder sie brüllte ihn an. Einmal hatte sie ihm sogar eine geknallt. Nachdem er seinen Koffer frustriert in eine Ecke seines Zimmers geschmissen hatte, ließ er sich auf sein Bett fallen. Sirius wusste, was in seinem Freund vor sich ging, schließlich musste er mit ansehen, wie sich sein bester Freund immer wieder für diese Hexe zum Affen machte. “James, komm schon, es sind Ferien!” James drehte seinen Kopf in Sirius’ Richtung und lächelte leicht. “Ja, du hast recht. Ich sollte mir nicht die Ferien verderben lassen. Komm, lass uns in die Küche gehen und sehen, ob wir etwas essbares finden. Schließlich musst du kurz vor dem Verhungern sein, wenn man bedenkt, dass du schon seit einer Stunde nichts mehr gegessen hast.” Lachend richtete er sich auf und wich geschickt einem Kissen aus, dass Sirius gerade nach ihm warf. “Gut, dann gehe ich eben allein. Da du ja anscheinend keinen Hunger hast…” Er zuckte mit den Schultern und verschwand nach unten. “Hey! Warte! Du kannst doch nicht ohne mich gehen! JAMES!” Sirius stürzte hinter James her, der lachend in der Küche verschwand. “Weift bu, if muff fon fagen, daff ef bei dir immer moff am beften mekt.” nuschelte Sirius, der sich gerade genüsslich ein Sandwich (im Ganzen versteht sich) in den Mund stopfte. Mit hochgezogener Augenbraue sah James ihn an. “Kau runter und sag es noch mal. Ich hab nämlich absolut nichts verstanden.” Sirius schluckte und meinte: “Weißt du, ich muss schon sagen, dass es bei dir immer noch am besten schmeckt!” Kopfschüttelnd, dass James ihn nicht verstanden hatte, griff er nach dem mittlerweile zehnten Sandwich und schob es sich in den Mund. Twinkel, die Hauselfe griff mit strahlenden Gesicht nach dem leeren Teller und stellte einen neuen vor Sirius, der sofort begeistert zulangte. Verschmitzt grinste er die Hauselfe an: “Twinkel, heirate mich! Du weißt, was ein Sirius braucht!” James lachte, als er sah, wie seine Hauselfe feuerrot anlief und schnell das Weite suchte. Er hörte aber ganz genau, wie sie nuschelte: “Aber Mister Sirius, das geht doch nicht…” “James? Sirius?” Sie hörten, wie seine Mutter nach ihnen rief. Traurig blickte Sirius auf den noch halbvollen Teller und dann zu James. “Ich bin aber noch gar nicht satt!” Kopfschüttelnd stand James auf und meinte: “Sie räumt es dir bestimmt auf, und nun komm aus dem Knick!“, und schon ging er in das Wohnzimmer, wo seine Eltern schon warteten. Noch kauend erschien Sirius hinter James und sah seine “Adoptiveltern”, wie sich die Potters selber nannten, genauso neugierig wie James an. Ihr Vater zeigte auf die Couch und sie setzten sich wortlos. “Nun. Da wir in den letzten Ferien keine Zeit für euch hatten, haben wir uns diese Ferien frei genommen und einen Urlaub gebucht. Da ich weiß, dass ihr verrückt nach Flüchen und solchen Sachen seid, haben wir entschieden, dass wir nach Ägypten fliegen, da könnt ihr nebenbei gleich noch etwas lernen und wir werden das ganze auf Muggelart machen, da euer Vater eine Wette verloren hat.” Erwartungsvoll sah James’ Mutter die beiden an, die sie wiederum völlig perplex anstarrten. Als erster reagierte James: “Ägypten!” Mit leuchtenden Augen drehte er sich zu Sirius. “Das eröffnet uns ungeahnte Möglichkeiten!” Dann drehte er sich zu seinen Eltern: “Ihr seid die Besten!” Auch Sirius schien seine Sprache wiedergefunden zu haben: “Der Wahnsinn!” Ungläubig schüttelte er den Kopf. “Prongs, ich liebe meine Familie!” Lächelnd sahen James’ Eltern Sirius an. “Das wollen wir auch stark hoffen. Dann packt mal, denn wir wollen morgen los und da wir mit dem Flugzeug fliegen, müssen wir zeitig aufstehen.” Mrs. Potter drehte sich zu ihrem Mann. “Weißt du nun eigentlich, wie wir dort hinkommen?” Mit stolzgeschwellter Brust nickte ihr Mann. “Ja, ich weiß, wie wir da hin kommen. Ihr werdet es ja morgen sehen.” Und schon war er verschwunden. Stirnrunzelnd sah sie ihm hinterher, denn sie wusste, von wem James den Hang zu Dummheiten hatte. “Ich habe keine Ahnung, was wir da alles brauchen. Schließlich machen wir das auf Muggelart. Ich frage mich, wieso er sich auf so eine bescheuerte Wette eingelassen hat.” James war nicht sehr begeistert davon, dass sie auf Muggelart Urlaub machen wollten, schließlich musste man als Magier dann auf bestimmte Sachen achten, die die Muggel nicht kannten. “Ich würde sagen, wir benötigen Sonnenmilch, Badehosen, und Handtuch, T-Shirt, dann noch..” “Man Pad, ich weiß, was ich auf so einen Urlaub mitnehmen muss, ich meinte nur, was ich im Speziellen nicht mitnehmen kann, wie zum Beispiel meinen Umhang!” Genervt sah James seinen besten Freund an. “Ach so. na dann lass alles magische hier, da kann nichts schief gehen!” Skeptisch blickte James von seinen Sachen auf. “Alles magische? Und was ist mit meinem Zauberstab und meinem Besen?” Sirius schüttelte seinen Kopf. “Wie willst du den Muggeln denn erklären, dass du einen Besen dabei hast? Willst du ihnen sagen, dass du einen Putzfimmel hast und ohne Besen nicht leben kannst?” Verlegen kratze sich James am kopf. “hast Recht, den kann ich echt nicht mitnehmen. Schade. Wär bestimmt lustig gewesen.” Seufzend stellte er seinen Besen in die Ecke und murmelte:” Wir sehen uns nach dem Urlaub wieder, mein Schatz!” Sirius fing lauthals an zu lachen, als er das sah. “Man, das ist nur ein Besen!” James nickte traurig und wandte sich wieder seinem Koffer zu, den er noch zu packen hatte. “LILY?” rief Mrs. Evans über den Flur. Lilys Kopf erschien im Türrahmen und sie sah ihre Mutter fragend an. “Was meinst du? Soll ich den roten oder den blauen Badeanzug mitnehmen?” Sie hielt sich probeweise beide an und sah neugierig auf ihre Tochter. “Wenn ich du wäre, würde ich beide mitnehmen und dann nach Lust und Laune entscheiden, welchen ich anziehen möchte.” Überrascht sah sie Lily an. “Hast Recht! So mach ich das!” Und schon waren beide Teile im Koffer verschwunden. “Wie weit bist du eigentlich? Denk dran, dein Vater holt noch einen Freund ab, der mit seiner Familie mit uns mitfliegt, das bedeutet, wir müssen sehr zeitig aufstehen und pünktlich losfahren.” “Keine Sorge, Mum, ich bin fast fertig, ich bin nur noch am Überlegen, welche Bücher ich mitnehme und dann hab ich es geschafft.” Lächelnd richtete ihre Mutter sich auf. “Übertreib es aber nicht, mein Schatz, wir haben Urlaub.” Nickend ging Lily wieder in ihr Zimmer, wo sie drei Bücher liegen hatte. Eines wollte sie mitnehmen. Das Tal der Könige Chronik der Königsgräber Flüche und Zauber im alten Ägypten Alle diese Bücher klangen interessant. Da sie sich nicht entscheiden konnte, schloss sie einfach die Augen und griff nach einem Buch. Als sie ihre Augen wieder öffnete, hielt sie Das Tal der Könige in der Hand, welches sie in ihren Koffer legte. Dann verschloss sie ihn und hievte ihn vom Bett. Schnaufend zog sie ihn zur Tür und langsam wuchtete sie ihn die Treppe herunter. “Dad! Ich bin fertig! Mein Koffer kann ins Auto!” Ihr Vater kam aus der Küche und wollte nach Lilys Koffer greifen, als er ihn überrascht wieder abstellen musste. “Sag mal! Was hasst du denn da alles rein getan?” Verlegen sah Lily ihn an. ”Naja…also ich habe ein paar Hosen, Oberteile, Kleider, Unterwäsche, Badesachen, Kosmetik, Handt…” “Ist gut, ich weiß, dass es schwer ist, das reicht.” Lächelnd sah er auf seine Tochter und verschwand schnaufend mit dem Koffer Richtung Haustür. “Ich hab dich lieb, Dad!”, rief sie ihm hinterher. “Kommt schon. Wir müssen los!” Lily stand aufgeregt in der Tür und trat von einem Bein aufs andere. Sie wollte so schnell wie möglich los. “Wir sind ja schon unterwegs!”, rief ihre Mutter. Lily war die einzige, die es gewohnt war, zeitig aufzustehen, denn sie hatte die Angewohnheit, sich vor dem Unterricht noch einmal alles anzusehen und daher musste sie eher aufstehen. Ihr Vater trat neben sie. “Alle da. Dann kann’s ja losgehen.” “Wen holen wir eigentlich ab?” Lily hatte gestern total vergessen, nachzufragen. “Nun, dein Dad hat letztens eine Panne mit dem Auto gehabt und glücklicherweise kam ein freundlicher Mann, der ihm sofort geholfen hatte. Nun und den Mann holen wir jetzt ab.” “Ach so, ich dachte, ich kenne sie vielleicht.” Entspannt lehnte sich Lily in ihren Sitz und schloss die Augen. Kapitel 3: es geht los ---------------------- “Kommt schon! Wir wollen gleich los!” Mr. Potter stand am Ende der Treppe und rief nach seinen Söhnen. Völlig abgehetzt standen Sirius und James oben und versuchten ihre Koffer heil die Treppe herunter zu bekommen. “Ja, wir sind so gut wie da!”, schnaufte James. Völlig fertig stellte er seinen Koffer neben seinen Vater ab und sah zu Sirius. “Komm schon Pad, das kann ja wohl nicht so schwer sein!” “Halt die klappe Prongs, sonst hast du gleich einen Koffer im Gesicht!” Ächzend stellte Sirius seinen Koffer neben James’. Genau in dem Moment klingelte es. “Ah! Es geht los!” Und schon griff Mr. Potter nach seinem Koffer und ging Richtung Tür. “Es könnte ein wenig eng werden, aber ihr habt sicher genug Platz.” Sirius und James hatten gerade ihre Koffer in das Auto gewuchtet und gingen nun nach vorn um sich hineinzusetzen. James schob die Tür auf und kletterte in den Kleinbus. Sirius ihm hinterher. “Jetzt ist klar, wie wir auf den Flughafen kommen. Wir werden mitgenommen. Kennst du die Leute?”, flüsterte James Sirius zu. Der schüttelte nur den Kopf. “Ne, den Mann hab ich noch nie gesehen. Und die Frau kenn ich auch nicht.” Er sah sich um. Der Kleinbus war ziemlich geräumig und sie hatten alle locker Platz. Mr. Potter setzte sich neben seine Frau und schnallte sich an. “Ich dachte, eure Töchter kommen auch mit.”, wandte er sich an den Fahrer. “Sie sind doch da, sie schlafen nur. Wenn ihr euch rumdreht, müsstet ihr sie eigentlich sehen.” Bei dem Wort “Töchter” hatte sich Sirius kerzengrade hingesetzt und drehte sich nun genauso wie James nach hinten um. Und als er die beiden Mädchen sah, breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. Dann drehte er sich zu James. Der jedoch starrte völlig perplex auf die beiden Mädchen. Es wirkte fast so, als würde ihm schlecht sein. “Ich fass es nicht!”, murmelte er. “Das kann nicht real sein. Sie wird durchdrehen!” Langsam drehte er sich zu seinen Eltern und Sirius um. “Wir fahren mit Lilys Familie in den Urlaub?” Ungläubig und schon leicht verzweifelt sah er alle an. Dann kam ihm ein schlimmer Gedanke. “Weiß sie das?” Sowohl Lilys als auch seine Eltern schüttelten den Kopf. “Na toll. Dann wird sie mich dafür verantwortlich machen, wenn ihr etwas nicht passt.” Leicht frustriert lehnte er sich in seinen Sitz zurück und schloss die Augen. Dann fuhr er sich mit der Hand über die Augen. Das konnte ja ein Urlaub werden. Lily wachte auf, als sie gerade an einer Raststätte hielten. Auch Petunia neben ihr rührte sich. Mit leicht verspannten Rücken stieg sie aus dem Auto aus und ging verschlafen auf ihre Eltern zu, die an einem Tisch saßen und eine Kleinigkeit aßen. Neben ihnen saß noch ein anderes Ehepaar, mit denen sie sich angeregt unterhielten. “Morgen.”, nuschelte Lily und setzte sich noch immer völlig verschlafen neben ihre Eltern. “Und, gut geschlafen?” Ihre Mutter reichte ihr ein Sandwich und lächelte sie an. “Hm.”, grummelte sie zustimmend. “Jetzt tut mir nur der Nacken weh.” Sie versuchte ihren Nacken ein wenig zu entspannen, indem sie ihn dehnte, was allerdings nichts half. “Was würde ich für eine Massage geben.”, seufzte sie. Interessiert sah ihr Vater sie an. “Was würdest du denn geben?” Lily dachte einen Moment nach und lächelte dann. “Alles!” Und genau in dem Moment legten sich zwei Hände in ihren Nacken und fingen an, sie zu massieren. Sie wollte sich umdrehen und sehen, wer sie da eben massierte, aber die Hände ließen es nicht zu, denn sie drehten ihren Kopf wieder zurück. Lily wollte gerade protestieren, als ihr ein Seufzer entfuhr. Die Massage tat wirklich unwahrscheinlich gut. Warme Hände kreisten über ihre Schulterblätter, übten dann leichten Druck auf den Nacken aus und wanderten dann wieder ein Stück das Rückrad hinunter. Diese Hände waren so angenehm. Sie waren irgendwie weich aber trotzdem kräftig. Immer wieder führten sie die selben Bewegungen aus. Genüsslich schloss sie die Augen und ließ ihren Kopf nach vorn fallen. Lily driftete völlig ab und bemerkte so auch nicht, wie sich ihr jemand gegenüber setzte. Erst als sich die Hände von ihrem Nacken lösten, öffnete sie schwerfällig ihre Augen. Als sie ihre Augen wieder scharf gestellt hatte, weiteten sich dies. Vor ihr saß Black. Sirius Black. Lebendig und wahrhaftig. Und mit einem Mal war ihr klar, wer sie da eben massiert hatte. Denn wo Black war, da war auch Potter. Langsam drehte sie sich um. Und tatsächlich! Hinter ihr stand James Potter, der sie vorsichtig mit einem gewissen Sicherheitsabstand abwartend ansah. Aber was sie völlig verwirrte, er grinste sie nicht an. Weder das typische Potter-Grinsen noch ein Und-ich-hab-es-doch-geschafft-sie-anzufassen-Lächeln. Verwirrt sah sie ihn an. Dann kam in ihrem Gehirn noch eine Nachricht an und sie schloss kurz die Augen. Potter und Black saßen bei dem Ehepaar, das sich mit ihren Eltern unterhielt. Sie drehte sich sachte rum und sah das andere Ehepaar an. Und es war offensichtlich. Das waren definitiv James’ Eltern, denn er war seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Tief luftholend stand sie auf und sah wieder zu James. “Hast du das gewusst?” Sie machte ein paar Schritte auf ihn zu. Und automatisch wich er zurück. “Nein, ich hab es erst erfahren, als ich dich heute morgen im Auto gesehen habe.” Sie sah ihn an und in seinem Blick war nichts anders zu sehen. Er veralberte sie also nicht. “Gut.”, war alles, was sie sagte und ging dann mit einem undefinierbaren Blick an ihm vorbei. Verwirrt sah er ihr nach und meinte dann total überrascht an Sirius gerichtet: ”Sie hat mich gar nicht angeschrien.” Noch immer sah er ihr nach, wie sie gerade in der Raststätte verschwand. “Na da gratulier ich dir doch mal ganz herzlich, Prongs. Das nennt sich Fortschritt!” Sirius grinste, als er das verwunderte Gesicht seines Freundes sah. Aber er verstand ihn auch, schließlich war das mal etwas ganz neues. “Alice? Du musst mir helfen!” Völlig hilflos saß Lily auf der Toilette und rief ihre beste Freundin an. “Die Welt hat sich gegen mich verschworen. Ich fahre mit Potter, seinen Eltern und Black in den Urlaub. Und mit meiner Familie versteht sich, was aber nicht wirklich sehr hilfreich ist. Oh Gott, was soll ich nur tun?” Am anderen Ende der Leitung hörte sie Alice lachen. “Ich glaube als erstes solltest du mal tief durchatmen. Und dann solltest du es mal so sehen: jedes Mädchen würde Gott weiß was für so eine Chance geben. Also genieß den Urlaub, mach ein paar Bilder, wo die beiden wenig anhaben, die verkaufst du dann, wenn du wieder in Hogwarts bist und tadaa! Du bist steinreich.” “ALICE! Das ist nicht lustig. Ich…” “Doch, das ist lustig!”, wurde Lily unterbrochen. Alice schien absolut kein Verständnis für Lilys “Problem” zu haben. “Toll, und so was nennt sich beste Freundin. Na vielen Dank. Ich schreib dir. Bis später.” Nachdem Lily wieder aufgelegt hatte und aus der Toilette getreten war, fuhr sie sich mit der Hand über die Augen. Also ein Urlaub mit James Potter. Das konnte ja was werden. Als sie wieder beim Auto ankam, saß James neben Sirius und sah sie vorsichtig an. Sie wich seinem Blick aus, indem sie sich ein Brötchen nahm und sich ihr Buch aus dem Auto holte und zu lesen begann. “Du bist also Lily.” Verwundert blickte Lily auf und sah in die braunen Augen von James’ Vater. Sie nickte und nahm seine ausgestreckte Hand. “Ja, bin ich, ich freue mich, Sie kennen zu lernen, Mr. Potter.” Sie lächelte ihn freundlich an. Er erwiderte ihr Lächeln und meinte: “James reicht völlig. Ich freue mich auch. Wie ich höre, bist du neben James und Sirius die Jahrgangsbeste. Alle Achtung.” Er nickte ihr anerkennend zu. Ihr Lächeln wurde breiter. “ja, momentan kann ich mit den beiden noch mithalten, aber wenn sie sich entschließen sollten, mal regelmäßig in die Bücher zu schauen, kann ich nicht mehr mithalten. Sie sind beide talentierter und intelligenter als ich.” Sirius mischte sich ein. “Wenn du wüsstest, Evans, wir beide schauen genug in die Bücher. Glaub mir. Und was Intelligenz und Talent angeht, kannst du locker mit uns mithalten. Wir setzen es nur anders ein, als du. Wir machen Streiche, du schreibst die guten Noten und gibst Nachhilfe für die Jüngeren.” Lily lächelte, schüttelte aber den Kopf. “Du weißt, dass James auch Nachhilfe gibt und dass sie nur zu mir kommen, wenn er keine Zeit hat.” Sowohl Sirius und als auch seine Eltern und James sahen sie sprachlos an. Sie stellte hier gerade James Potter über sich und sie hatte ihn JAMES genannt. Irgendetwas schien nicht zu stimmen. “Was?” Sie sah in die ungläubigen Gesichter und fing an, sich unbehaglich zu fühlen. “Du hast mich gerade James genannt.”, murmelte er und sah sie vorsichtig an. “Ich dachte, du heißt so und da wir ja die Ferien zusammen verbringen, versuche ich, das Beste daraus zu machen. Ich kann ja wieder Potter sagen, wenn dir das lieber ist.” Fragend sah sie ihn an. Entgeistert schüttelte er seinen Kopf. “Nein, ich finde, James sollest du beibehalten. Mir gefällts!”, versicherte er ihr schnell. Sie zuckte nur die schultern und nickte. “Gut. Und wann geht’s weiter?”, versuchte sie das Thema zu wechseln. “Wenn alle fertig sind, können wir weiter.”, meinte Lilys Dad. Und schon saßen sie wieder alle im Auto auf dem Weg zum Flughafen und in den verdienten Urlaub. Kapitel 4: am Flughafen ----------------------- Als sie am Flughafen ankamen, herrschte dort reges Treiben. Die Potters und auch Sirius sahen sich neugierig um und Lily musste sich ein Lachen verkneifen, als James auf Fahrstühle zeigte und meinte: “Wow! Sirius, steig da mal ein, ich möchte wissen, als was du da raus kommst!” Verwirrt sah Sirius seinen besten Freund an. “Wie meinst du das?” Aufgeregt zeigte James wieder auf den Fahrstuhl. “Pass auf, da gehen grad welche rein! Und nun müssen wir einen Moment warten.” Gespannt sah er zu, wie sich die Fahrstuhltüren nach einer Familie wieder schlossen. Auch Sirius musterte nun neugierig die Tür. Und Tatsache, nach einigen Momenten öffnete sich der Fahrstuhl wieder und heraus kam eine ältere Dame mit einem Koffer. Im selben Moment betrat eine sexy Blondine den Fahrstuhl. Gebannt starrten sie weiter auf die Tür und als sie sich wieder öffnete, kam ein glatzköpfiger, dicker, alter Mann heraus, der eine Bierdose in der Hand hatte und laut rülpste. Angewidert sahen sie sich an und aufgeregt fragte Sirius: “Wie ist das denn möglich? Ich meine, die Frau war echt heiß und jetzt sieh dir an, was aus ihr geworden ist!” Er sah wirklich ziemlich entsetzt aus. Man konnte es ihm aber auch nicht verübeln. Lily, die das ganze bis jetzt still beobachtet hatte, trat nun einen Schritt näher, sah die beiden verschwörerisch an und flüsterte: “Da müssen wir auch gleich rein!” Entsetzt fuhren beide herum und sahen sie erschrocken an. “Niemals gehen wir da rein!” Sirius sprang entgeistert hinter James, der sich selber recht unwohl zu fühlen schien und seinen Freund über die Schulter hinweg panisch ansah. “Habt ihr beiden etwa Angst?” Neugierig sah Lily die beiden an und legte ihren Kopf schief. James konnte nur nicken. “hast du gesehen, was passiert, wenn die da reingehen? Und als was die da wieder rauskommen?” Jetzt war es mit Lilys Selbstbeherrschung vorbei. Lauthals lachte sie los und bekam kaum noch Luft, als sich James und Sirius vor ihr aufbauten. “Was ist bitte schön so witzig?” Lily kam aus dem Lachen gar nicht mehr heraus und erst als ihr die Luft knapp wurde, musste sie aufhören. Sie wischte sich die Lachtränen aus dem Gesicht und meinte: “Das ist nur ein Fahrstuhl. Das bedeutet, dass man da einsteigt, einen bestimmten Knopf drückt und dann in einer anderen Etage wieder ankommt. Und natürlich kommen von den anderen Etagen auch Leute und steigen hier wieder aus. Und das sind dann die Leute, die ihr gesehen habt. Keiner verändert sein Aussehen durch einen Fahrstuhl. Wenn ihr wollt, zeige ich es euch.” Und schon marschierte sie auf den Fahrstuhl zu. James rannte ihr erschrocken hinterher. “Nein, geh da nicht rein, das ist gefährlich!” Besorgt hielt er sie am Ärmel fest und wollte sie daran hindern in den Fahrstuhl zu steigen. Herausfordernd sah sie ihn an. “Dann komm doch mit!” Und schon hatte sie sich losgerissen und war in den Fahrstuhl gestiegen. Entgeistert sah James sie an und sprang hinter ihr her, als er sah, dass sich die Türen schlossen. Panisch sah er sie an. “Bist du wahnsinnig?” Lily ignorierte ihn und drückte den Knopf, um in den dritten Stock zu gelangen, wo eine Einkaufsmeile war. Als sich die Türen wieder öffneten, sah James erstaunt hinaus. “Wo sind wir?” Lily spürte, dass ihm das nicht geheuer war und zog ihn wieder zurück, um mit ihm zurück zu Sirius zu fahren. Als sich die Tür wieder öffneten, sprang James hinaus und sah sich um. Dann erblickte er Sirius, der ihm begeistert zuwinkte. “Du hast die Höllenmaschine überlistet, Prongs!” Ehrfürchtig sah er James an, der schnell nach Lilys hand griff und sie aus dem Fahrstuhl zog. “Man, Evans, du bist ja auch noch die Alte. “ Sirius schien völlig von den Socken zu sein. Mittlerweile standen auch Lilys und James’ Eltern wieder bei ihnen, und sahen ihnen neugierig zu. Als beide wieder bei ihnen standen, meinte James’ Vater begeistert: “Das ist ein Stuhlgang! Oder hieß das Gangstuhl?” Er sah fragend seine Frau an, die nur mit den Schultern zuckte. Sie hatte genauso wenig Ahnung wie ihr Mann. Mr. Evans musste sich genauso wie seine Frau stark ein lachen verkneifen, während Petunia entgeistert auf die Potters schaute. Lily schüttelte nur den Kopf und meinte grinsend: “Das ist ein Fahrstuhl!” Mr. Potter klatschte sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. “Ja, genau so hieß das! Fahrstuhl!” Begeistert und neugierig sah er seinen Sohn an. “Und? Wie war es im Fahrstuhl?” James sah seinen Vater an und zuckte schließlich mit den Schultern. “Weiß nicht so richtig. Wir waren in dem Raum und dann ging die Tür zu. Dann gab es ein kurzes Ruckeln und als dann die Tür wieder aufging, waren wir an einem völlig anderem Ort. Und dann hat Lily die Tür wieder zugemacht, dann hat es wieder geruckelt und dann waren wir wieder hier.” Worüber James mehr als froh war. “Faszinierend!” Mr. Potter war total begeistert. Mr. Evans räusperte sich und meinte: “Wenn wir den Flieger nicht verpassen wollen, müssen wir jetzt los!” Und schon schob er alle Richtung Fahrstuhl. Da nicht alle hineinpassten, mussten sie in Gruppen fahren. Misses Evans ließ den Potters den Vortritt, doch als sie merkte, dass keiner von denen Ahnung hatte, was nun passieren sollte, seufzte sie, griff nach Sirius’ Koffer, nahm ihn wieder aus dem Lift und schob stattdessen Lily hinein. “Eine Etage höher. Bis gleich!” Lily nickte und drückte den entsprechenden Knopf. Dann schlossen sich die Türen. Schlagartig waren alle ruhig und sahen sie erschrocken an. Auch James war noch nicht so richtig überzeugt und griff vorsichtig nach ihrer Hand. Seufzend ließ sie ihn, sah ihn allerdings missbilligend an. Und schon ging die Tür wieder auf und Lily trat auf den Gang, während sie nach irgendeinem bestimmten Koffer griff. James, der sie immer noch nicht losgelassen hatte, tat es ihr gleich. Sie sah alle an und meinte: “So, allemann aussteigen!” Und dann zog sie James hinter sich her, der ihr wie die anderen schnell folgte. Als sich hinter ihnen die Türen wieder schlossen, sah Misses Potter verwirrt aus. “Da hatten wir aber Glück, dass wir so schnell da raus waren.” Lily lächelte und meinte: “Der wäre schon lange genug offen geblieben. Wenn Sie nicht wollen, dass er sich schließt, stellen Sie einfach einen Fuß zwischen die Tür und dann geht er noch mal auf.” So wie jetzt. Der Fahrstuhl öffnete sich erneut und Lilys Eltern und ihre Schwester traten hinaus. Verblüfft sahen die Potters sie an. “So, nun mal schnell, sonst verpassen wir noch unseren Flieger.” Mr. Evans schob Petunia vor sich her und ging zum Gate. Als sie endlich alle im Flieger waren, sah Sirius auf seinen Zettel, den ihm eine nette Frau gegeben hatte. Er kratzte sich am Kopf und sah Lily fragend an. “Was mach ich jetzt damit?” Sie lächelte: “Dasteht irgendwo deine Sitzplatznummer drauf. Lass mich mal sehen. Ah, da ist sie ja! 35 C” Sie sah auf ihren. “35 A! na dann komm mit, wir sitzen zusammen.” “Und ich?” James sah sie unsicher an. Sie ließ sich von ihm seinen Sitzplatz zeigen. “35 B.” Lily war nicht wirklich sehr begeistert, zog aber beide hinter sich her, bis sie endlich bei ihrer Reihe angekommen waren. “So, hier sitzen wir. Ich am Fenster, dann James und dann du, Sirius!”, erklärte sie. “Wir sitzen zusammen?” James war ganz aus dem Häuschen. “Das ist ja genial!” Lily verdrehte nur die Augen und setzte sich auf ihren Platz. James, der sich freudestrahlend neben sie fallen ließ, sah sie an und meinte dann euphorisch: “Sonne, Strand und Meer! Wir kommen!” Kapitel 5: Zimmerservice! ------------------------- “Ich fass es nicht! So hoch kann man fliegen? Ich mein, ich hab schon einige Höhen mit dem Besen geschafft, aber das!” James sah an Lily vorbei aus dem Fenster und war vollkommen fasziniert. Auch Sirius war ziemlich beeindruckt. “Ob man das auch mit einem Besen schaffen kann?” Lily sah die beiden an. “Ist das euer Ernst? Ich meine, ihr solltest doch wissen, dass in der Höhe die Luft immer dünner wird und ich bin mir nicht so sicher, ob ihr hier noch richtig atmen könntet.” Skeptisch hatte sie eine Augenbraue hochgezogen. Sirius sah James an und nickte. “Sie hat Recht, Prongs.” Auch er schien so zu denken und sah irgendwie enttäuscht aus. Lily musste sich stark ein Lachen verkneifen, denn der Schmollmund von James war einfach einzigartig. Sie sah aus dem Fenster und genoss die Aussicht. Obwohl sie das Fliegen auf Besen hasste, hatte sie keine Angst in ein Flugzeug zu steigen, denn durch die Wände um sie herum fühlte sie sich sicherer als auf einem Besen. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als James sie in die Seite stieß. “Ja?” Verwundert sah sie ihn an. Er deutete mit dem Kopf auf die Flugbegleiterin, die grade ihren Wagen neben sie schob und freundlich anlächelte: “Kann ich Ihnen etwas anbieten?” Lily setzte sich auf und meinte: “Für alle eine Cola und das Essen bitte!” Sie wusste, wenn einer der Jungs bestellen würde, könnte das in die Hose gehen. Schließlich kannten Muggel keinen Kürbissaft und auch keine Schokofrösche oder Ähnliches. Neugierig musterten Sirius und James ihre Sachen, während Lily ihre Flasche öffnete und einen Schluck nahm. Dann machte sie die Verpackung um das Essen ab und begann, ihre Mahlzeit zu sich zu nehmen. James, der neugierig Lily zugesehen hatte, machte es ihr nach und trank als erstes einen Schluck Cola. Sein Fehler war, dass er einen zu großen Schluck nahm und ihn viel zu schnell runter schluckte, denn nun, war es so, dass die Kohlensäure in der Cola ihm in die Nase stieg. Er zog sie kraus und hustete ein wenig. Etwas atemlos sah er Lily an und fragte: “Was in Merlins Namen ist das denn?” Normalerweise griff ihn das, was er trank nicht an. Auch Sirius hatte bereits Bekanntschaft mit dem Getränk gemacht und sah es ziemlich skeptisch an. Lily sah beide an und meinte: “Das ist Cola, ein beliebtes Muggelgetränk. Die Blasen sind immer da drin. Ich finde lustig und ich dachte, es würde euch schmecken. Ich kann auch noch Orangensaft bestellen, wenn ihr wollt!” Herausfordernd ruhten ihre grünen auf James braunen Augen. Der schüttelte nur den Kopf: “Nein, schmecken tut es, ich hab nur nicht gewusst, dass es mich angreift und meine Nase kaputt macht.” Und dann fuhr er mit seinem Finger seine Nase lang und zog seine Stirn kraus. Lily lachte und hielt die Flasche hoch. “Du darfst nicht so viel auf einmal trinken, dann steigt dir der Sprudel auch nicht in die Nase.” Sie nahm einen kleineren Schluck und sah ihn dann an. “So, und nun du!” Erst sah er sie skeptisch an, machte es ihr aber dann nach und Tatsache! Es funktionierte. Erstaunt sah er erst Lily und dann die Cola an. “Genial!” dann widmete er sich dem Essen, welches er genauso hinunter schlag, wie sein bester Freund neben ihm. Der Rest des Fluges verlief ziemlich ereignislos. James schlief irgendwann ein und sein Kopf rutschte auf Lilys Schulter. Sie wollte ihn zwar erst wecken, entschied sich dann aber dagegen, da sie leichte Schnarchgeräusche von ihm hörte. Seufzend sah sie Sirius an, der sie nur leicht anlächelte und leise flüsterte: “Ich wird es ihm nicht verraten.” Sie nickte dankbar und schloss selber die Augen. Auf dem Flughafen in Ägypten empfing sie glühende Hitze. Lily und Petunia waren völlig aus dem Häuschen. Beide waren noch nie in hier gewesen und sie hatten auch noch ne so viel Sand auf einmal gesehen. James und Sirius machten zwar einen auf cool, aber man konnte ihnen deutlich ansehen, dass auch sie beeindruckt waren. Die Erwachsenen waren bereits bei den Koffern und stellten sie auf die bereitstehenden Gepäckwagen und schoben sie Richtung Ausgang. “Kommt ihr, oder wollt ihr hier Wurzeln schlagen?” Petunia sah genervt zu Lily und ihren Freunden, die noch immer auf den Sand starrten. Verwundert sah Sirius an sich hinunter. “Wurzeln? So was hab ich ja noch nie gehört.” Vorsichtig hob er einen Fuß und sah sich seine Schuhsohle an. Dann schüttelte er den Kopf und sah Lilys Schwester an. “Ich hab keine Wurzeln, du Prongs?” Lily sah Sirius an und fing dann an zu lachen. “Das ist nur so ein Muggelspruch, was heißen soll, ob du ewig hier stehen willst, oder ob auch die Möglichkeit besteht, dass wir losmachen!” Langsam schien es ihm zu dämmern und er zog James hinter sich her. “Klar, los geht’s!” Und dann griff er, genauso wie James nach den Gepäckwagen, die bei den Eltern standen, die warteten. Im Hotel angekommen, ließ sich Sirius auf einen Sessel einer Sitzgruppe fallen. “Man, es ist so heiß hier! Ich sterbe noch!” Lily verdrehte nur die Augen und auch James schien das ziemlich egal zu sein. “Meckere ruhig, kannst ja wieder nach Hause, wenn du willst!” Sirius sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an und meinte: “Uh, da hat wohl jemand seine Tage!” Kopfschüttelnd ging James zu seinem Vater und fragte ihn nach den Zimmerschlüsseln. “Die Zimmerschlüssel.” James gab Lily den für ihr Doppelzimmer, das sie mit Petunia beziehen sollte. Seufzend nahm sie ihren Koffer und ging Richtung Fahrstuhl. “Kommst du?” Sie sah ihre Schwester an, die ihr einen angewiderten Blick schenkte. Dann schnappte auch sie sich ihren Koffer und trat in den Fahrstuhl. Als sie vor ihrem Zimmer standen und Lily aufschloss, keifte Petunia: “Das eins gleich klar ist. Keiner von diesen zwei Freaks kommt in dieses Zimmer!” Dabei zeigte sie auf die noch verschlossene Tür. Seufzend schloss Lily auf und schüttelte kaum merklich den Kopf. Petunia stürmte an Lily vorbei und ließ sich auf das erste Bett fallen. “Das nehm ich!” Dann fing sie an, ihren Koffer auszupacken. Lily schloss die Tür und setzte sich auf das andere Bett. Sie war froh, dass es kein Ehebett war, sondern zwei separate Betten. Ihr war es ganz Recht, dass Petunia das erste Bett nahm, denn nun konnte sie wenigstens am Fenster schlafen. Neugierig sah sie sich um. Ihr Zimmer war gemütlich eingerichtet und hatte einen Balkon. Sie stand wieder auf und öffnete die Tür. Als sie heraustrat, schlug ihr wieder Hitze entgegen, aber es störte sie nicht. Der Ausblick war fantastisch. Sie konnte direkt auf das Meer sehen. Sie hörte, wie auf dem Nebenbalkon die Tür geöffnet wurde. Sie lächelte leicht, als sie James’ Stimme hörte. “Mensch, Pad, das musst du dir ansehen. Das ist einfach Wahnsinn! Ich glaub, mich tritt ein Troll!” Lily lachte und sah hinüber. “Pass auf, dass er dich nicht zu sehr erwischt, sonst hast du nicht viel vom Urlaub, James.” In diesem Moment erschien sein Kopf neben ihrem. “Lily!” Er strahlte wie ein Honigkuchenpferd, als er Lily sah. “Und, habt ihr auch so ein schönes Zimmer, wie wir?” Neugierig sah James an Lily vorbei und versuchte, einen Blick zu erhaschen. Sie lachte und meinte: “Keine Ahnung. Es tut mir schrecklich Leid, aber du wirst dieses Zimmer wohl nie von innen sehen, Tuni hat mir Männerbesuche auf dem Zimmer verboten.” Herausfordernd grinste sie ihn jetzt an. Er zog nur die Augenbrauen hoch und meinte: “Das wollen wir ja mal sehen!” Dann drehte er sich um und verschwand in seinem Zimmer. Sie hörte, dass er irgendwas zu Sirius sagte, verstand aber nicht, worum es ging. Allerdings schien es sehr lustig zu sein, denn beide lachten laut und verschwanden aus ihrem Zimmer. Lily seufzte und ging auch wieder in ihr Zimmer. Langsam ging sie zu ihrem Koffer und fing an, ihn auszupacken. Das Buch, das sie mitgebracht hatte, legte sie als erstes auf das Nachtschränkchen. Dann räumte sie ihre Wäsche weg. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie gar nicht mitbekam, dass es klopfte. Petunia ging zur Tür nid rief: “Komme schon!” Dann hörte Lily ein Poltern und schon standen James und Sirius vor ihr. James hielt ihr ein Glas Saft hin und meinte: “Zimmerservice!” Grinsend ging er zu Lilys Bett und setzte sich drauf. Er klopfte neben sich und wie auf Kommando saß Sirius da. Beide grinsten Lily an. “Ja, euer Zimmer ist genauso schön, wie unseres.”, stellte Sirius fest. Er hatte sich umgesehen, während Lily ihr Glas auf ihr Buch gestellt hatte. Sie grinste ihn an und verschwand ins Bad, um ihren Kulturbeutel auszuräumen. Von dort aus hörte sie, wie Petunia die beiden Marauder anschrie. Sirius meinte lachend zu James: “Das scheint bei denen wohl in der Familie zu liegen!“ Lily zuckte kurz zusammen, denn sie wusste, dass Black sie damit meinte. Sie sah kurz traurig in den Spiegel und schüttelte dann den Kopf. Potter provozierte sie ja aber auch ständig! Als sie wieder zurückkam, hatte sich James bereits auf ihr Bett gelegt und die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Er hatte die Augen geschlossen und ignorierte seinen Freund, der ihm gerade erzählte, wie viele Mädchen er in diesem Urlaub abschleppen wollte. Lily beobachtete leise die Szene und grinste, als James meinte: “Hast du eigentlich auch noch andere Themen?” Dabei sah er seinen freund an. Der lachte nur und sagte: “Klar, das hälst du mir vor? Ich sag da nur Evans hier, Evans dort.” Lily konnte sehen, wie sich James’ Gesichtsfarbe veränderte. Verwundert schüttelte sie ihren Kopf. James sollte ständig von ihr reden? Wieso? Sie machte sich bemerkbar, indem sie auf ihr Bett zulief und sich mit verschränkten Armen und hochgezogener Augenbraue vor James aufbaute. “Und wo soll ich mich jetzt hinsetzen? Das ist schließlich mein Bett!” James drehte seinen Kopf zu ihr und rutschte ein Stück, dann klopfte er wieder neben sich. Lily seufzte und setzte sich neben James. Dann reinste sie und legte sich neben James, der sie mit großen Augen ansah. Sie drehte sich auf die Seite und sah ihn an. “Ich bin müde und würde gern etwas schlafen. ” James überlegte kurz und legte dann einen Arm um sie und zog sie an sich. “Dann schlaf!” Genervt stöhnte sie auf. “Potter!” Doch anstatt sich von seiner Umarmung zu befreien, legte sie ihren Kopf auf seine Brust und grummelte: “Behalt aber deine Hände bitte bei dir.” Dann schloss sie ihre Augen. So entging ihr auch der verwunderte Blick, den Sirius und James austauschten. ******* so, das war also das nächste kap^^ hoffe es gefällt euch wollt an der stelle mal ganz lieb danke sagen für die ganzen kommis^^ *DANKE* so...das wars auch schon...*wink* *wegschleich* bis zum nächsten kap Kapitel 6: Der Brief -------------------- Als sie wieder aufwachte, merkte sie, dass sie nicht alleine in ihrem Bett lag. Verwundert öffnete sie die Augen und sah in das Gesicht eines schlafenden James Potter. Ihr Gesicht überzog sich mit einem leichten Lächeln und überrascht stellte sie fest, dass es ihr unheimlich gut gefiel, dass sie in seinen Armen aufwachte. Und wie sie feststellte, starken Armen, die er fest um sie geschlungen hatte. Draußen war es noch immer hell, also dürfte es nicht allzu spät sein. Vorsichtig richtete sie sich auf und erhaschte so einen Blick auf die Uhr, die an der gegenüberliegenden Wang hing. Halb fünf. Sie hatte also ungefähr zwei Stunden geschlafen. Langsam sank sie zurück und sah ihn wieder an. Sie wusste, dass er gut aussah, aber aus der Nähe betrachtet, war es noch mal was anderes. Er hatte eine schöne gerade Nase, wundervoll geschwungene Lippen und auch seine Haut sah wahnsinnig weich aus. Am liebsten hätte sie darüber gestrichen, was sie aber unterließ. Dann blieben ihr Blick bei seinen geschlossenen Augen hängen. Sie wusste, wenn er sie öffnen würde und sie ansehen könnte, würde sie direkt in flüssige Schokolade blicken. Und plötzlich wie von selbst hob sich ihre Hand und sie fuhr seine Gesichtskonturen nach. Sie fing bei der Schläfe an, dann über die Wange bis zum Kinn, wo sie kurz stoppte. Sie hatte keine Ahnung, was sie hier tat, aber es überkam sie einfach. und sie konnte es irgendwie nicht verhindern, dass ihre Finger den Weg zu seinen Lippen fanden. Langsam strich sie ihm darüber. Und dann schoss ihr eine Frage ein. Wie würde es sich wohl anfühlen, wenn er sie küssen würde, oder sie ihn? Sie schüttelte kaum merklich den kopf. Was für bescheuerte Ideen sie hatte. Potter küssen! Gerade den. Das wärs ja. Aber sie konnte nicht anders. Sie starrte die ganze Zeit auf seine Lippen. Und plötzlich überkam es sie. Sie beugte sich leicht nach vorn und ihre Lippen fanden den Weg zu seinen. Ganz sachte nur, aber sie küsste ihn. Als ihr das bewusst wurde, fuhr sie erschrocken hoch und starrte ihn an. “Was tu ich hier eigentlich?”, murmelte sie panisch, befreite sich hastig aus seiner Umarmung und stürmte aus dem Zimmer, einen James zurücklassend, der ihr ziemlich atemlos und mit großen Augen hinterher sah. “Sie hat was?” Sirius konnte es einfach nicht fassen. Als James total apathisch in ihr Zimmer zurückgekommen war, hatte Sirius sich zuerst Sorgen gemacht, dass Evans ihn mal wieder runtergeputzt hatte, aber was er ihm dann erzählte, war der Hammer. Anscheinend ließ sein bester freund sie kleine Lily doch nicht so kalt, wie sie immer tat. Sonst hätte sie ihn wohl kaum über das Gesicht gestreichelt und ihn am Ende geküsst. “Ja, sie hat mich geküsst. Einfach so.” Noch immer saß er einfach nur da und starrte vor sich hin. “Und du hast nicht reagiert?” Das war der Teil, den Sirius absolut nicht begreifen konnte. “Was hätte ich denn deiner Meinung nach tun sollen? Sie zu Boden knutschen? Nein, wenn sie gemerkt hätte, dass ich munter war, hätte sie das nie und nimmer getan.” Davon war James felsenfest überzeugt. Sirius schüttelte nur den Kopf. “Und was hast du jetzt vor?” “Wie meinst du das?” James sah seinen Freund verständnislos an. “Die Frage ist nicht dein Ernst. Jetzt hast du den Beweis, dass du ihr nicht egal bist! Also musst…” James unterbrach ihn. “Ich werde gar nichts tun, denn eigentlich hat es diesen Kuss nie gegeben. Ich meine, ich hab ja eigentlich geschlafen! Ich denke, sie ist sich ihrer Gefühle nicht wirklich bewusst und solange das der Fall ist, hab ich weiterhin keine Chance bei ihr, obwohl sie mich geküsst hat. Und du hälst deine Klappe!” Sirius nickte nur, denn er wusste, dass sein Freund recht hatte. Evans war aber auch kompliziert. “Da drück ich dir aber mal die Daumen, dass sie schnell begreift, was los ist.” James lachte trocken auf. “Ja, da sind wir schon mal zwei, die mir die Daumen drücken.” Lily saß am Strand und starrte in den Sand. Was hatte sie nur geritten, Potter zu küssen. Potter mit den unglaublich tollen, weichen Lippen, die sie am liebsten sofort wieder küssen würde. Sie stöhnte auf. Das durfte einfach nicht der Realität entspringen, dass sie Potter, James Potter, toll fand. Das war ein Ding der Unmöglichkeit. Nur dass ihr Bauch da etwas anderes sagte, denn das Kribbeln, dass sie in ihrer Magengegend spürte, war neu und wenn sie Alice glaubte, waren es die sogenannten Schmetterlinge. Wie oft hatte sie Lily davon erzählt und ihr gesagt, dass auch sie irgendwann dieses Gefühl haben würde. Lily hatte ihr nicht geglaubt und nun war es soweit. James Potter hatte es geschafft, dass sie Schmetterlinge im bauch hatte. Eine Tatsache, die sie niemals zugeben würde. Niemals. Wobei sie so gern wieder in seinen Armen liegen würde. Und ihn küssen. Sie fragte sich, wie es wohl war, wenn er sie zurückküssen würde. Kopfschüttelnd spürte sie, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Sie hatte noch nie solche Gedanken gehabt und der größte Casanova, neben Black versteht sich, sorgte nun dafür. Und nun gingen ihre Gedanken in eine andere Richtung. Casanova. Ja, er hatte schon so vielen Frauen das Herz gebrochen und auch dazu hatte Alice eine Erklärung gehabt, so wie für alle Sachen, die James veranstaltete und die in Lilys Augen sinnlos, übertrieben, total daneben und gefährlich waren. Sie meinte, dass er einen Ersatz für sie suche, aber keinen finde, weil niemand so ist wie Lily Evans. Hört sich zwar toll an, ist aber schwer zu glauben. Zumindest wenn man Lily Evans hieß. Und dann fiel es ihr ein. Alice! Sie musste ihr schreiben. Sie würde wissen, was zu tun war. Hastig sprang sie auf und rannte in ihr Zimmer, wo sie zu Feder und Pergament griff. Schnell schrieb sie ihr eine Nachricht und band sie ihrer Eule ans Bein. Sie hatte keine Ahnung, was Alice dazu sagen würde, wenn sie sie lesen würde. Alice, Ich habe mich in James Potter verliebt. Lily Nervös ging sie auf und ab. Sie wusste, dass sie jetzt noch keine Antwort erhalten würde, schließlich hatte sie ihre Eule erst vor zehn Minuten losgeschickt. Aber was sollte sie machen? Und dann fiel ihr auf, dass ihr Bett leer war. Kein James Potter mehr, der darin lag. Langsam ging sie zum Bett und strich über das Kopfkissen und beugte sich hinunter. Ja, es roch ein wenig nach ihm. Lächelnd richtete sie sich wieder auf und starrte auf das Kissen. Sie könnte es ganz einfach haben. Einfach zu ihm gehen und sagen, was Sache war, aber dann würde sich sein Ego nur noch mehr ausweiten. Kopfschüttelnd sah sie auf die Stelle, wo James vor noch nicht all zu langer Zeit gelegen hatte. Beim Abendessen war eigentlich alles wie immer. James trieb mit Sirius seine Scherze und Petunia schnaufte nur abfällig, während die Erwachsenen sich über die Unterschiede in den verschiedenen Welten unterhielten. Nur Lily hielt sich aus all dem raus. Viel zu sehr war sie mit Gedanken rund um James Potter beschäftigt. Bis jetzt hatte sie noch nicht einmal ihr Essen angerührt, was allerdings ziemlich verführerisch aussah. Sirius sah zu ihr hinüber und meinte: “Evans, isst du das noch? Wenn nicht, kannst du es auch mir geben!” Und wortlos schob sie ihm ihren Teller hin. James, der neben ihr saß, blickte sie besorgt an und fragte: “ist alles in Ordnung mit dir?” Sie nickte nur stumm und starrte weiter auf die Tischplatte. Nun war auch ihre Mutter auf sie aufmerksam geworden. “Lilyschatz, ist wirklich alles gut? Du siehst ziemlich blass aus.” Diesmal schüttelte sie ihren Kopf und murmelte: “Alles prima, Mum. Wirklich!” Doch bevor noch irgendjemand anderes etwas sagen konnte, erklang hinter Lily eine ihr bekannte Stimme: “Lily!” Mit großen Augen drehte sie sich rum und sah Alice in die Augen, die ihren Brief in der Hand hatte. Kapitel 7: gute Nacht --------------------- “Ich glaub, ich spinne. Du schickst mir so einen Brief und sonst nichts?” Alice wirkte völlig aufgelöst. “Tut mir leid, ich hatte noch keine Zeit in einen Souvenirladen zu gehen.” Wütend funkelte Alice Lily an. “Wir beide wissen, dass ich das nicht meine.” Seufzend stand Lily auf und zog die vor Wut schnaubende Alice hinter sich her. “Ich werde es dir erklären.” “Alice, ich habe mich in James Potter verliebt. Lily. Ich meine, was denkst du denn, was ich denken würde. Gestern… also echt, am Telefon, du hast gesagt, dass… oh warte, wie war das? Die Welt hat sich gegen dich verschworen, weil du mit Potter in den Urlaub fahren musst. Und was lese ich jetzt?” Alicesaß neben Lily auf ihrem Bett und war völlig aus dem Häuschen. Lily konnte sie verstehen, aber was sollte sie tun? “Ich dachte, du als meine beste Freundin solltet es wissen. Bist sogar die erste!” Lily versuchte, sie zu beruhigen. “Also bist du noch nicht mit ihm zusammen?” Lily schüttelte ihren Kopf. “Nein, ich meine, ich habe es ja selbst erst vorhin festgestellt und dann habe ich dir sofort den Brief geschrieben.” “Und wie ist das bitte schön gekommen?” Alice kannst Lily jetzt seit sie zusammen nach Hogwarts ging und wenn sie etwas wusste, dann dass Lily James bis gestern nicht mochte. Und jetzt? “Ich habe ihn geküsst!”, gab Lily kleinlaut zu. “DU HAST WAS?” Alices Augen wurden tellergroß. Lily war rot geworden. “Geküsst.” “Lily!” Keiner von beiden wusste, was er nun sagen sollte. Alice suchte nach den richtigen Worten, während Lily versuchte, ihre Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Sich räuspernd sah Alice sie an. “Wie kam’s dazu? Ich mein, Potter muss dich doch zu Boden geknutscht haben!” Lily schüttelte den Kopf und erzählte ihr, was vorgefallen war. Nachdem Lily fertig war, konnte sich Alice ein Lachen nicht verkneifen. “Gott, der arme Junge. Wenn ich du wäre, würde ich heute noch mal zu ihm gehen und ihm einen Gute-Nacht-Kuss geben. Der kann bestimmt nicht schlafen.” Erschrocken sah Lily auf. “Ich soll was?” “komm, dann kann er den Kuss wenigstens erwidern!” Alice schien sich köstlich zu amüsieren. “Ich finde das gar nicht lustig!”, meinte Lily schmollend. “Ich schon. Tu es einfach. Ich bin mir sicher, dass es euch beiden gut tun würde.” “Das ist eine bescheuerte Idee.” “Gut, dann spielt Flaschendrehen.” “NEIN!” Lily konnte es einfach nicht glauben. Alice versuchte mit Macht, sie hier mit James zu verkuppeln. Dabei wollte Lily das gern auf ihre Art und Weise machen. “Ich schaff das schon alleine!” Skeptisch sah Alice ihre beste Freundin an, zuckte aber mit den Schultern. “Ich hoffe, du weißt, was du tust. Ich drücke dir auf alle Fälle die Daumen. Und wenn wir uns nach den Ferien wieder sehen, erwarte ich von dir, dass du mit Potter zusammen bist. Ach ja und ich will die erste sein, die Bescheid weiß. Gut, dass Black es eher weiß, lässt sich sicher nicht vermeiden, aber ansonsten will ich die erste sein!” Sie hob ihre Hand und streckte ihren kleinen Finger in die Luft. Erwartungsvoll sah sie Lily an, die lächelnd ihren kleinen Finger mit dem von Alice verhackte. “Ok, versprochen. Sobald sich was tut, bist du die erste, die was erfährt!” “Was bitte wollte Alice denn hier?” Lilys Mum konnte sich nicht erklären, was der Auftritt zu bedeuten hatte. Nur James und Sirius hatten so eine Idee, was das ganze sollte. Lily sah sie unschuldig an. “Nun, ich hab ihr vorgeschwärmt, wie toll das Hotel ist und da wollte sie es sich kurz selber anschauen.” Obwohl jeder merkte, dass das nicht die Wahrheit war, fragte keiner nach. Es schien also etwas zu sein, was Lily lieber für sich behalten wollte. Sie schnappte sich einen Teller und ging um Buffet, um noch etwas zu essen. Mit gerunzelter Stirn folgte James ihr. Sie hatte sich gerade etwas Salat auf den Teller getan, als sich James neben sie stellte, die Arme vor der Brust verschränkte und sich ein wenig herunter beugte. “Warum war sie wirklich hier?” Er würde nicht klein bei geben. Er wollte von ihr hören, dass sie ihn mochte. “Es war etwas, worüber ich nur mit meiner Freundin rede.” Lily wiederum würde ihm auf keinen Fall erzählen, was passiert war. Wenn sie gewusst hätte, dass er es mitbekommen hatte, würde sie sicher nicht so gelassen dastehen, aber da sie davon keine Ahnung hatte, tat sie so, als wäre nichts passiert. Resigniert seufzte James auf. “Pad und ich wollen dann noch eine Runde schwimmen gehen. Kommst du mit?” Hoffnungsvoll sah er sie an, aber sie schüttelte den Kopf. “Nein, heute nicht mehr. Ich bin ´hundemüde und will nur noch schlafen. Ich komm gern ein anderes Mal mit, aber nicht heute Abend.” Sie konnte sehen, dass er enttäuscht war, aber sie konnte nicht. Wenn sie mit ihm da draußen war, im Wasser, der Mond schien und James in der Nähe war, hatte sie ihre Bedenken, dass sie sich genug beherrschen konnte und sich nicht auf ihn stürzen würde. Sie lächelte ihn an und meinte: “Und damit ich dir beweise, dass ich guten Willen zeige, verspreche ich dir, dass du mich morgen für alles einspannen kannst, was du magst.” James richtete sich auf. Er legte den Kopf leicht schief und sah sie neugierig an. “Ich darf also morgen mit dir machen was ich will?” Er zog eine Augenbaue hoch und sah sie neugierig an. “Na ja, sagen wir mal so, du kennst mich und weißt, was ich nicht tun würde und werde!” James nickte leicht und grinste. “Gut, ich werde es mir merken.” Dann lief er neben Lily zurück zu ihrem Tisch und setzte sich zufrieden. Dass sie die ganze Zeit von ihren Familien beobachtet wurden, hatten beide nicht mitbekommen. Während des Essens beobachtete James - wie immer - jede Bewegung von Lily, die mittlerweile gelernt hatte, sein Gestarre zu ignorieren. Stattdessen wanderten ihre Gedanken noch mal zu dem Gespräch mit Alice. Sollte sie ihm vielleicht doch einen Gute-Nacht-Kuss geben? Und dann blitzschnell in ihrem Zimmer verschwinden? Der Gedanke an James’ Gesicht trieb ihr ein diabolisches Grinsen ins Gesicht. Musste sie ihn nur soweit bekommen, dass er sie mit bis zum Zimmer hoch begleitete. Auch den anderen schien das nicht zu entgehen. “Evans, was geht in deinem Kopf vor?” Sirius hatte die Stirn in Falten gelegt und musterte sie argwöhnisch, denn wenn Lily so aussah, bedeutete das in der Regel nichts gutes. Mit einem breiten Grinsen sah sie ihn an. “Das, lieber Sirius, bleibt mein Geheimnis!” Und die Blicke der anderen komplett ausblendend aß sie in aller Ruhe auf. Wie sie James nach oben bekommen sollte, erübrigte sich, denn sowohl James als auch Sirius mussten sich beide noch Badehosen anziehen. Sirius hatte sich gerade von Lily verabschiedet und war ins Zimmer der Jungs verschwunden, als sich James lächelnd zu Lily umdrehte. “Schlaf gut. Und wehe, du bist morgen nicht fit!” Damit wollte er sich umdrehen und Sirius hinterher gehen, als Lily ihn am Handgelenk packte, ihn geschickt zu sich drehte und ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen drückte. “Schlaf schön!” Und schon war sie lachend in ihrem Zimmer verschwunden, wieder einen sprachlosen James zurücklassend. Doch diesmal war er wach gewesen. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und er ging in sein Zimmer. Dort blieb er einen Moment stehen und rannte dann plötzlich zum Balkon. Er kletterte geschickt auf den von Lily und wartete vor der offenen Tür. Als Lily endlich aus dem Bad kam, stockte ihm der Atem. Sie hatte ein luftiges Neglige an und trocknete sich gerade die Haare ab. So, wie sie da stand, hätte er sich am liebsten sofort auf sie gestürzt, aber er konnte sich beherrschen. Viel zu sehr wollte er sich für den Kuss bei ihr revanchieren. Oder besser gesagt, sich einen richtigen von ihr holen. Sie legte das Handtuch beiseite und schlug die Bettdecke zurück. So stand sie mit dem Rücken zu ihm und sah nicht, wie er ins Zimmer trat. Erst, als sich seine Arme um ihren Körper schlangen und er sich zu sich drehte, schrak sie ziemlich zusammen. “UAH!” Als sie dann erkannte, wen sie vor sich hatte, wurde sie blas, doch James ließ ihr keine Zeit zum Denken, denn er meinte frech grinsend: “Ich glaube, ich sollte dir zeigen, was ein echter Gute-Nacht-Kuss ist!” Und schon legte er seine Lippen auf ihre. Lily stockte im ersten Moment der Atem, aber sie konnte nicht anders. Sie erwiderte den Kuss und krallte sich an James. Er zog sie fest an sich und fuhr ihr vorsichtig mit der Zunge über ihre geschlossenen Lippen. Keuchend öffnetet sie ihre Lippen und ließ ihn gewähren. Sachte fing er an, mit ihrer Zunge zu spielen. Zu seiner Überraschung erwiderte sie sein Spiel und schob sich näher an ihn. Sein Gehirn hatte sich schon längst verabschiedet, als er sie hochhob und sie ihre Beine um ihn schlang. Keuchend sahen sie sich nach einer für beide gefühlten Ewigkeit an und als sich Lily, zwar noch immer atemlos und auf ziemlich wackligen Beinen von ihm löste, grinste sie ihn an, setzte sich auf ihr Bett und meinte: “Na ich würde sagen, das ist noch verbesserungswürdig. Aber für den Anfang nicht schlecht.” Fassungslos sah James sie an. “Verbesserungswürdig?” Lily nickte nur und legte sich ins Bett. “Dann schlaf schön James.” Wortlos drehte er sich um und ging wieder auf den Balkon. Von dort aus krabbelte er wieder zu sich, wo Sirius bereits auf ihn wartete. James fuhr sich mit der Hand durch die Haare, entledigte sich seiner Sachen bis auf die Boxershorts und sah dann Sirius an. “Du musst heute alleine gehen. Ich werde heute bei Evans schlafen. Das lass ich nämlich nicht auf mir sitzen.” Und bevor Sirius fragen konnte, was genau James eigentlich meinte, war er wieder über den Balkon verschwunden. Etwas verwirrt blickte er ihm hinterher. Als James wieder das Zimmer betrat, war es dunkel, nur der Mond schien hinein und schlief Petunia schon seelenruhig. Auch Lily lag entspannt im Bett, allerdings merkte er, dass sie noch nicht schlief. “Hey Evans!”, flüsterte er, um Petunia nicht zu wecken. “Mach Platz. Wir üben weiter!” Und schon hatte er sich auf sie geschmissen und sah in ihre grünen erschrockenen Augen. “Spinnst du, Potter?”, meinte sie entsetzt, aber genauso leise wie James. Der strich ihr die Haare aus dem Gesicht und meinte süffisant: “Du hast selber gesagt, dass das ganze verbesserungswürdig ist. Also werden wir üben. Jetzt. Die ganze Nacht lang.” Und schon schloss er ihre Lippen, die gerade protestieren wollten, mit einem Kuss. Und wieder konnte Lily nichts dagegen tun, dass sich ihre Arme wie von selbst um ihn schlossen. Am Rande bemerkte sie, dass sein Oberkörper nackt war. Langsam aber sicher krabbelte James mit unter die Decke und schaffte es mit einer geschickten Drehung, dass Lily auf einmal auf ihm saß. Ihre Haare fielen ihr ins Gesicht. “Potter, ich habe nicht…” Aber wieder konnte sie ihren Satz nicht vollenden, denn er hatte sie bereits gegriffen und zu sich hinunter gezogen. Kapitel 8: Kairo ---------------- Als Lily munter wurde und sich umdrehte, raschelte es unter ihrem Kopf. Verwundert richtete sie sich auf und sah das Blatt Pergament, dass auf ihrem Kopfkissen lag. Stirnrunzelnd griff sie danach und entfaltete es. Guten Morgen Lilyflower, Und, gut geschlafen? Ich schon! Eigentlich hätte ich gern gewartet, bis du munter bist und dir in deine wunderschönen grünen Augen gesehen, aber ich denke, da würde deine Schwester einen Herzinfarkt bekommen, wenn sie mich bei dir sehen würde. Wobei… das ist ein Gedanke, den man vielleicht mal in Betracht ziehen sollte. Jedenfalls wünsche ich dir einen guten Morgen. Ich hoffe, du bist fit, denk dran, was du mir gestern versprochen hast: ein ganzer Tag, an dem du sozusagen mir gehörst! Ich freu mich schon, Flower. Kuss James Lily lächelte, als sie zu ende gelesen hatte. Eigentlich hatte sie erwartet, dass er grußlos verschwindet, aber der Brief sorgte für eine Revolte in ihrem Bauch und auch ihr Herz schlug schneller. Sie schlug ihre Bettdecke zurück, legte den Brief in ein Buch und verschwand schnell unter die Dusche. Petunia schien schon munter zu sein, denn sie war nicht mehr im Zimmer. Leise vor sich hin summend machte sie sich zurecht und ging dann zum Frühstück. Ihre und auch James‘ Eltern saßen schon beim Frühstück und ließen sich ihre Brötchen und den Kaffee schmecken. „ „Guten Morgen!“, rief Lily fröhlich und gab ihren Eltern schnell einen Kuss, bevor sie zum Buffet ging. Die Auswahl war riesig. Es gab die verschiedensten Sorten Cornflakes, Brötchen, Brotaufstriche, Wurst, es gab Eier, gebratenen Speck, dann etwas, was wohl ein einheimisches Nahrungsmittel war, denn sie wusste nicht so recht, was die grünlich schimmernde Pampe sein sollte, sie wusste nur, dass es mit Sicherheit kein Spinat war. Dann gab es eine riesige Saftauswahl, die verschiedensten Sorten und Mischungen von und mit Kaffee, dann sah sie noch Obst- und Gemüseplatten und Gebäck in Hülle und Fülle. Sie wusste nicht so Recht, was sie nehmen sollte und entschied sich nach einigem Zögern für Brötchen, Obst und Orangensaft. Sie ließ sich neben ihrer Mutter nieder, die sie von der Seite ansah. „Wo ist Petunia?“ Lily sah auf und blickte in die fragenden Augen ihrer Mum. Sie zuckte mit den Schultern und meinte: „Keine Ahnung. Ich dachte eigentlich, dass sie schon hier wäre. Als ich vorhin aufgestanden bin, war sie schon nicht mehr da.“ Ihr Vater mischte sich ein: „Ich habe sie vorhin im Pool gesehen. Ich denke, sie wird dann schon herkommen, wenn sie Hunger hat.“ Lily war egal, was ihre Schwester trieb, solange sie sie in Ruhe ließ. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als neben ihr ein Stuhl bewegt wurde und plötzlich ein Pergament vor ihrer Nase erschien. Erschrocken richtete sie sich auf und sah neben sich. James hatte sich gesetzt und hielt ihr jetzt das Papier hin. „Was ist das?“, fragte sie argwöhnisch. „Das ist die Liste aller Dinge, die wir heute zusammen machen.“ Entsetzt starrte Lily auf die Liste. Kamelreiten Sphinx ansehen Pyramiden besuchen Nilbootstour machen Baden gehen Kairo besuchen Postkarten an Freunde schreiben und verschicken Delfine und/oder Wale beobachten Muggelanziehsachen kaufen „Ähm… James, wann willst du das alles machen?“ Noch immer völlig entgeistert sah sie auf die Liste und dann zu James, der sie interessiert musterte. „Heute, wann sonst?“ Für ihn schien bereits festzustehen, dass alle Sachen auf dieser Liste erledigt wurden. „Das schafft niemand an einem Tag, nicht mal mit Zauberei! Selbst wenn wir versuchen, die Liste über die beiden Wochen abzuarbeiten, wird das stressig.“ Noch immer sehr skeptisch sah sie in sein Gesicht. „Aber ich dachte, die Sachen wären interessant. Ich hätte noch viel mehr Ideen, ich hab mich dann aber für die entschieden, die auch dir Spaß machen.“ Er sah sie traurig an. Seufzend gab sie nach. „Gut, wir machen das. Aber nicht alles heute.“ James‘ Augen fingen an, zu leuchten. „Das heißt, dass du mit mir über die zwei Wochen verteilt die ganzen Ausflüge machst?“ Lily schien sich in ihrer Haut nicht richtig wohl zu fühlen, denn schließlich saßen ihre und seine Eltern mit am Tisch, aber sie nickte schließlich ergeben. Ohne Vorwarnung zog James sie plötzlich an sich und flüsterte ihr ins Ohr: „Danke Lily.“ Dann sprang er auf und meinte: „Ich besorg die Sonnencreme, du die Verpflegung.“ Und schon war er weg. Sie starrte ihm etwas sprachlos hinterher. „Na danke Potter!“, grummelte sie. Dann stand sie auf, ging noch mal zum Buffet und fing an, Sachen zusammenzustellen, von denen sie wusste, dass James sie gerne aß. Als sie fertig war, steckte sie alles in eine Tüte und verkleinerte sie - unbemerkt von anderen - magisch und steckte sie sich in die Tasche. „Und was ist mit Sirius?“ Lily und James saßen allein im Bus Richtung Kairo. Doch James schien ihr keine Antwort geben zu wollen, denn er starrte nur weiter aus dem Fenster. Sie sah ihn eine Weile an und wieder fiel ihr auf, wie gut er doch aussah. Als er aber nach fünf Minuten immer noch nicht geantwortete hatte, strich sie ihm vorsichtig über den Arm, der auf seinen Beinen ruhte. „James, ist alles in Ordnung?“ Verwirrt sah er sie an. „Ja ja, alles in Ordnung.“ Dabei wich er ihrem Blick aber aus und sie wusste, dass er sie anlog. Seufzend lehnte sie sich an seine Schulter. Sie spürte, wie er einen Arm um sie legte und seinen Kopf auf ihren. Vorsichtig nahm sie seine andere Hand in ihre und fing an, sie zu streicheln. Sie hörte, wie er zufrieden aufseufzte. „Was ist los, James? Ich merke, dass irgendwas nicht stimmt.“ Lily hatte ur geflüstert, aber er hatte es trotzdem verstanden. Er suchte nach den richtigen Worten und meinte dann traurig: „Ich habe das Gefühl, dass sich trotz der letzten Nacht nichts zwischen uns geändert hat.“ Lily wusste sofort, was er meinte und drehte ihren Kopf so, dass sie ihn ansehen konnte. „Ich mag dich, James. Sehr sogar. Aber ich habe Angst. Ich möchte nicht verletzt werden. Für dich ist das jetzt bestimmt ein blöder Spruch, aber ich brauche wirklich noch etwas Zeit. Ich möchte wirklich gern mit dir zusammen sein, aber noch kann ich das nicht. Zumindest nicht so, wie du es dir wünscht.“ Sie sah ihm in die Augen und versuchte dort zu erkennen, ob er wusste, wie sie es meinte. Und er schien wirklich ein wenig erfreut zu sein. „Du würdest also gern mit mir zusammen sein? Gut. Ich lass dir Zeit, Lily. Aber bitte quäl mich nicht.“ „Wie meinst du das, quälen?“ „wehr dich nicht, wenn ich dich küssen möchte, lass mich dir Geschenke machen, lass mich dich in den Arm nehme, wenn es dir nicht gut geht. Solche Sachen meine ich.“ Er spürte, dass sie sich das durch den Kopf gehen ließ. „Aber nur unter einer Bedingung.“ Sie sah ihn ernst an. „Und die wäre?“ Er traute der Sache gerade nicht. „Nun, ich möchte, dass wir jetzt jeden Abend zusammen schlafen. Ich habe nämlich noch nie so gut geschlafen, wie letzte Nacht.“ Er lachte, als er sah, dass sie rot geworden war, aber das würde er ihr auf keinen Fall ausschlagen. „Abgemacht!“ Er hielt ihr - wie Alice am Vortag - den kleinen Finger hin und sie hackte ein. Sie lächelten sich an, bis James sie am Kinn fasste, sich vorbeugte und ihr liebevoll einen Kuss gab. „Das wollte ich die ganze Zeit schon machen.“, murmelte er in ihr Haar. Er hörte ihr glückliches Lachen und auch auf seinem Gesicht machte sich ein grinsen breit. „Wahnsinn. Ich hätte nie gedacht, dass Kairo so groß ist. Die ganzen Gebäude und die vielen Straßen und dieser Lärm.“ James schein echt beeindruckt zu sein. „Warst du noch nie in einer Großstadt?“ Lily sah ihn von der Seite aus an. Noch immer starrte er das Gebäude vor ihm an, was größer als Hogwarts aussah. Benommen schüttelte er den Kopf. „Nein. Nicht in so einer. Da ist London ja nichts dagegen.“ Lily lachte und meinte: „Stell dich mal da hin. Dann fotografier ich dich.“ James positionierte sich vor dem Gebäude und lächelte. Nachdem Lily abgedrückt hatte, sah sie ihn lachend an: „Sehr schön gemacht, Mister Potter! Da hat jemand Modelqualitäten.“ Gespielt eingebildet fuhr sich James durch die Haare, sah sie lasziv an und meinte: „Ich weiß. Wenn nicht ich, wer dann?“ Lily brach in schallendem Gelächter aus. „Ja, wenn nicht du, wer dann!“ Sie griff nach seiner ausgestreckten Hand und gemeinsam gingen sie weiter. Plötzlich blieb Lily vor einem Schaufenster stehen. „Sieh mal, James. Das ist doch hübsch! Lass uns da reingehen. Ich muss eh noch Urlaubsmitbringsel kaufen und das hier ist richtig hübsch!“ Im Schaufenster stand eine detailgetreue Nachbildung der Sphinx, die vor den Pyramiden hockte und sie bewachte. „Das ist was für Remus, meinst du nicht?“ Mit strahlenden Augen sah sie James an, der nur grinsend nickte. Das also musste Sirius gemeint haben, als er sagte: „Sei vorsichtig, wenn eine Frau einkaufen will. Erst will sie nur kucken und anprobieren, aber wehe, sie hat was gefunden. Dann erlebst du dein blaues Wunder. Du bist dein Geld schneller los, als du Quiddich sagen kannst!“ Beide betraten sie den kleinen, dunklen laden, der etwas muffig roch. „Hallo?“ James konnte niemanden im Laden erkennen. Auch Lily, die sich umsah, fand niemanden. Schulterzuckend sah sie ihn an und ging zu den Regalen, auf denen weitere Figuren standen. Die Sphinxnachbildung für Remus hatte sie schnell gefunden und zog sie vorsichtig zu sich. James war mittlerweile hinter sie getreten. „Das ist wirklich hübsch. Und was willst Alice mitnehmen?“ Lily sah sich weiter im Regal um und murmelte. „Keine Ahnung. Wenn mir was gefällt, dann nehme ich das. Ansonsten bekommt sie nichts.“ Beim letzten Satz hatte sie sich breit grinsend zu ihm umgedreht. James lachte, als er sagte: „Da weiß ich ja, wer nicht mehr mit dir reden wird.“ Doch Lily konnte nichts erwidern, denn beide hörten ein leises Stimmchen. „Sie Geschenke suchen?“ Langsam trat ein kleiner alter Mann mit verschrumpelter Haut auf die beiden zu und sah sie freundlich lächelnd an. James nicke und deutete auf Lily. Der Verkäufer sah Lily eine Weile an und meinte dann. „Junger Mann, Sie mitkommen.“ Doch James sah ihn nur verwirrt an, während Lily sich grinsend wieder den Regalen widmete. „Mitkommen.“, meinte der alte Mann noch mal und winkte James aufgeregt zu sich. Langsam ging James ihm hinterher. Er musste ziemlich aufpassen, denn desto weiter man in den Laden hinein ging, desto niedriger schien er zu werden. Erschwert wurde das ganze durch von der Decke hängenden Sachen, die James immer wieder zum Ausweichen veranlassten. Endlich blieb der kleine Mann stehen und lächelte James an. „Sehr hübsches Frau! Das hier genau richtig für rote Schönheit.“ Vorsichtig reichte er James eine feine Goldkette, an der ein grünes Herz hing. Ziemlich sprachlos starrte James auf die Kette in seiner Hand und nickte dann begeistert. „Ja, die nehme ich, aber sie soll nichts davon mitbekommen!“ Er nickte in Lilys Richtung und sah den Mann verschwörerisch an. Der lächelte nur leicht und verschwand mit kleinen schnellen Schritten Richtung Kasse. Und tatsächlich schaffte James es, die Kette zu kaufen, ohne dass Lily es mitbekam. Währenddessen hatte Lily nicht nur für Remus die Sphinx gefunden, sondern auch für Alice zwei Pharaonenstatuen, die sich durch Magneten im Kopfbereich küssten. Noch immer vollkommen fasziniert ging sie zur Kasse, wo James bereits auf sie wartete. „Lily, die Pharaonen haben mich auf eine nette Idee gebracht!“ Die beiden hatten das Geschäft verlassen und liefen mittlerweile wieder Hand in Hand durch die Stadt. Interessiert sah Lily zu James hoch, der genau das beabsichtigt hatte und sie mit einem schnellen Griff gepackt und geküsst hatte. Er hörte Lilys zufriedenes Seufzen und schlang beide Arme um ihre Hüfte. Wie gern hätte er ihr gesagt, dass er sie liebt, aber auch er hatte Angst, verletzt zu werden und solange sie nicht offiziell zu ihm stand, konnte er sich dazu nicht entschließen. Auch Lily hatte ihre Arme um ihn geschlungen und hätte ewig so stehen können, aber sie wusste, dass das in solchen Ländern wie hier durch Religion und Erziehung unüblich war und schob ihn vorsichtig von sich. Mit verklärtem Blick sah sie ihn an. „Das sollten wir machen, wenn wir allein sind, öffentliche Zurschaustellung von Gefühlen ist in arabischen Ländern verboten und auch Touristen sollten sich daran halten.“ Er hörte, dass Bedauern in ihrer Stimme mitschwang. „Willst du, dass wir wieder ins Hotel fahren?“ Schelmisch sah er sie an. Zu seinem Bedauern schüttelte sie den Kopf. Aber bei ihren nächsten Worten schlich sich wieder ein Grinsen ins Gesicht: „Dafür haben wir doch die Nächte.“ Lachend betraten die beiden die Lobby. Sowohl Lily als auch James waren beide mit Tüten vollgepackt. Sie waren noch ein wenig in Muggelgeschäften einkaufen gewesen, weil James richtige Muggelkleidung haben wollte. Dass es dann so ausarten würde und Lily sich schon über ihn lustig machte, dass er schlimmer als jede Frau wäre, hätte wohl keiner gedacht. Sirius, der gerade vom Pool kam, sah die beiden. Für ihn war alles klar. Die beiden gehörten einfach zusammen und auch Lily würde das wohl irgendwann einsehen müssen. Kapitel 9: Nackte Tatsachen --------------------------- „Und wo schlafen wir heute?“ Lily saß bei James auf dem Bett, der gerade die Tüten ausräumte und seine neuen Anziehsachen und die Geschenke im Schrank verstaute, als er ihr diese Frage stellte. Sie sah ihn verwundert an. „Wie meinst du das?“ James drehte sich vom Schrank weg und sah sie an. Er verstand ihre Frage nicht. „Na es war doch deine Idee, dass wir nur Nachts üben! Und das bedeutet, dass ich entweder wieder zu dir komme oder du heute hier bei mir schläfst.“ „Und bei Sirius!“, fügte sie skeptisch hinzu. James grinste sie an. „Ich glaube kaum, dass er oft in unserem Zimmer übernachten wird, schließlich reden wir hier von Sirius Black!“ Obwohl James sein bester Freund war, bezog er zu diesem Thema deutlich Stellung. Doch bevor Lily irgendwas sagen konnte, ging die Zimmertür auf und ein gutgelaunter Sirius betrat das Zimmer. Beide sahen ihn an. „Und? Wie war dein Tag? Nette Bekanntschaften gemacht?“, grinste James. Und zu Lilys Überraschung sagte er wirklich ja. „Die Kleine ist so süß! Dunkle Haare, schöne braune Augen und dieser Körper, Gott! Ein echtes Meisterwerk!“ James lachte nur, aber Lily sah ihn ungläubig an. „Wir sind doch erst einen Tag hier!“ Sie schien das nicht richtig begreifen zu können. „Hallo? Ich heiße Sirius Black und bin der heißeste Typ, den die Welt jemals gesehen hat!“ Gespielt entrüstet stemmte er seine Hände in die Hüfte und sah Lily mit Schmollmund an. Die verdrehte nur die Augen und murmelte: „Bist du nicht!“ Sirius hatte es aber ganz deutlich gehört und beugte sich nach vorn. „Nur weil du James besser findest, heißt das nicht, dass ich das auch tun muss!“ Lily grinste und stand auf. „Das hat nichts mit besser finden zu tun. Er ist besser! und ich kann es dir beweisen!“ Sie ging zu James und zog ihn neben Sirius. „Also gut, fangen wir an!“ Sie hob ihre Hand und begann, an den Fingern abzuzählen: „Erstens: die Augen. Dein Grau ist ja so langweilig! Das ist einfach nur grau. Bei James sind die Augen braun. Und nicht einfach nur braun. Sie haben kleine goldene Punkte drin, die lustig aufleuchten, wenn er sich über irgendwas freut. Zweitens: die Haare. Deine sind schwarz und lang. Genauso wie bei einem Mädchen! Und James hat eine coole Wuschelfrisur! Drittens: der Körper. Schon wenn ihr einfach nur nebeneinander steht, sieht man es! James ist größer und hat breitere Schultern, außerdem sind seine Muskeln besser verteilt als bei dir. Und viertens: er geht selber gerne mal einkaufen, wenn ich da an dich denke und deine Fluchtversuche, nur weil es um ein Halloweenkostüm ging, also bitte!“ Unschuldig grinsend klimperte sie mit ihren Augen und sah ihn an. Völlig ungläubig starrten die beiden Freunde das Mädchen vor sich an, bis James lachte und meinte: „Da hat sie wohl recht, mein Freund und das in allen Punkten!“ Noch immer lachend legte er Lily einen Arm um die Schultern und zog sie an sich. „Da versteht jemand was von Männern!“ Komplett sprachlos ging Sirius zu seinem Bett und setzte sich darauf. Er sah die beiden an und wollte etwas sagen, aber ihm fiel absolut nichts ein. Er klappte nur seinen Mund auf und wieder zu. „Wow, ich hab Pad noch nie so sprachlos gesehen!“ James stand vor seinem besten Freund, der noch immer vor sich hinstarrte. „Hallo? James an Sirius! Jemand zu Hause?“ Er fuchtelte mit der Hand vor seinen Augen herum und sah ihn neugierig an. Lily stand hinter ihm und musste sich ein lachen verkneifen. Sie hätte nie gedacht, dass Sirius sich so was so sehr zu Herzen nehmen würde. Mittlerweile war James zum Rütteln übergegangen und hatte seinen Kumpel an den Schultern gepackt. Doch noch immer keine Reaktion. Lily schob James beiseite und hockte sich vor Sirius. „Also, das sind die Vorzüge von James, aber du bist auch nicht übel, schließlich fliegt so ziemlich jedes Mädchen auf dich. Du bist charmant, machst Komplimente, siehst wirklich gut aus und du bist ziemlich geheimnisvoll, was so ziemlich jede Frau anziehend findet!“ Endlich sah Sirius auf. „Wirklich?“, fragte Sirius vorsichtig. Lily und James nickten beide. „Klar, weißt du doch, Pad! Schließlich haben nur dir sogar einige Slytherin eindeutige Angebote gemacht!“, meinte James lachend. Ein wenig besänftigt stand Sirius auf und ging wieder zur Tür. Dort blieb er einen Moment stehen, drehte sich rum und sah noch mal James an. „Ich schlaf die Nacht übrigens nicht hier! Die Kleine, von der ich erzählt hab, hat mich zu sich aufs Zimmer eingeladen! Und so eine Einladung kann ich als Gentleman natürlich nicht ausschlagen!“ Frech grinsend schloss er die Tür hinter sich. „Hab ich es dir nicht gesagt?“ James sah Lily triumphierend an. „Also schlafen wir heute bei mir!“ Für ihn war die Sache schon gegessen. Lily sah ihn lächelnd an, trat näher zu ihm, stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm ins Ohr: „James, wenn ich heute hier schlafe…“ Ihr Atem streifte seine Haut und verursachte eine Gänsehaut. Etwas atemlos murmelte er: „Ja?“ „Nun, was soll ich dann anziehen?“ Sie sah ihn aus ihren leuchtenden grünen Augen interessiert an. Er ahnte, dass das ein Witz werden sollte, aber er konnte sich einfach nicht verkneifen ihr zu sagen: „Nichts!“ Lily sah ihn missbilligend an. „War ja klar.“ Er blickte sie entschuldigend an. „Was steht denn zur Auswahl?“ Jetzt grinste Lily. „Komm mit und ich zeig‘s dir!“ Bedeutungsvoll wackelte sie mit den Augenbrauen und ging zur Tür. Dann drehte sie sich noch mal um und sah ihn an. Er stand da und starrte vor sich hin. „Sind das solche Teile wie gestern?“, krächzte er. Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Vielleicht?“ Und bevor sie sich versah, stand er neben ihr und versuchte ruhig zu atmen. „Lass uns gehen. Ich werde dir bei dieser schweren Entscheidung beistehen!“ Völlig ernst sah er sie an. Glucksend nahm sie seine Hand und meinte: „Na dann, auf in den Kampf!“ „Was hälst du davon?“ Lily stand in dem selben Teil wie gestern da, nur dass es jetzt hell war und er es sich richtig ansehen konnte. Er musste hart schlucken. Bis auf ihre Brüste konnte er alles sehen, denn der Stoff war durchsichtig. ‚Ihre Höschen musste weiß sein.‘, war James‘ Gedanke, als sein Blick bei dieser Stelle landete, denn unter dem schwarzen Stoff sah es grau aus. „Nicht schlecht!“, presste er mühsam hervor. Es fiel ihm schwer, nicht sofort über sie herzufallen. Sie zuckte nur die Schultern und verschwand wieder im Bad. Währenddessen atmete James tief durch und versuchte, sich zu beruhigen. Viel Zeit blieb ihm aber nicht, denn Lily tauchte schon wieder auf und diesmal in einem roten Negligé. Wobei das wesentlich mehr Ausschnitt zeigte, als das vorhergehende. Denken war kaum noch möglich. Er hätte es nie gedacht, dass er Lily jemals so sehen würde. James hätte jede Wette angenommen, was das betraf, auch wenn er sich genau so eine Situation immer gewünscht hatte. Vielleicht nicht genauso, aber Lily hatte auf alle Fälle ziemlich wenig an. Sagen konnte er nichts, deshalb nickte er einfach. „Also nehme ich dieses?“ Noch einmal sah sie ihn fragend an. Und wieder konnte er nur nicken. Grinsend verschwand sie wieder im Bad und kam ein paar Minuten später wieder vollständig angezogen hinaus. James hatte sich in der Zeit wie schon am Tag davor auf ihr Bett gelegt und die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Mit geschlossenen Augen lag er da. Seine Gedanken kreisten wieder mal um die rothaarige Hexe, die ihm plötzlich näher war als jemals zuvor. Und als er sich noch mal das Gespräch vom Nachmittag durch den Kopf gehen ließ, schien es so, als würde sie wirklich mit ihm zusammen sein wollen. Nur, dass sie die Spielregeln bestimmte. Ihm sollte es Recht sein, denn er würde ihr beweisen, wie sehr er sie liebte. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sich weiche Lippen auf seine legten. Zufrieden seufzend schlang er seine Arme um den schlanken Körper von Lily und zog sie fest an sich. Als sie sich wieder voneinander lösten, lächelte Lily ihn an. „Potter, ich glaub‘s selber kaum, aber ich find dich echt klasse!“ „Evans, ich hab es dir schon immer gesagt, ich bin klasse!“, erwiderte er frech grinsend. „Ja, natürlich!“, nickte sie vollkommen ernst. Dann zwickte sie ihn in die Nase. „Kannst du auch klasse schwimmen? Ich hätte nämlich Lust, baden zu gehen.“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht und schnell sprang er auf. „Aber natürlich! Wie gesagt, ich bin klasse!“ Schnell drückte er Lily noch einen Kuss auf und verschwand dann in sein Zimmer, um sich seine Badehose anzuziehen. Währenddessen schlüpfte Lily in ihren grünen Bikini und schnappte sich ein Handtuch, dass sie sich um den Körper schlang und die Sonnenlotion. Obwohl sie den halben Tag in Kairo waren, war noch immer Sonnenbrandgefahr, vor allem für Lilys empfindliche Haut. Draußen wartete bereits James auf sie und warf ihr immer wieder interessierte Blicke zu. Hatte sie nun einen Bikini - was James sehr hoffte - oder einen Badeanzug an? Doch obwohl Lily die Blicke sehr deutlich spürte, sagte sie keinen Ton, sondern grinste nur vor sich hin. Als sie den Strand erreichten, sah sich James nach seinen und Lilys Eltern um, denn er wusste, dass sie zusammen zum Strand gehen wollten. Er griff nach Lilys Hand und schlenderte mit ihr an der Promenade entlang. Die neugierigen, bewundernden und teilweise sogar neidischen Blicke, die die beiden zugeworfen bekamen, bemerkten sie nicht, denn nun suchte auch Lily die beiden Familien. Auf einmal blieb James stöhnend stehen. Verwundert sah Lily auf. “Tust du mir einen großen Gefallen?” Bittend sah er die rothaarige Hexe an. Lily konnte deutlich sehen, dass ihm die Sache unangenehm zu sein schien, deshalb nickte sie einfach. “Kannst du meine Freundin spielen?” Und dann deutete er auf einen Haufen von Menschen. Bei näherem Hinsehen erkannte sie, dass das alles Mädchen waren, die sich um Sirius und die beiden Elternpaare gesammelt hatten. Geschockt sah Lily auf diese Menschentraube und murmelte: “Klar, kein Problem.” James Griff verstärkte sich und langsam schlenderten sie hinüber zu den anderen. Sirius sah auf und rief erfreut: “AH! DA IST JA UNSER JAMES!” Augenblicklich fuhren die Köpfe der Mädchen herum. Sirius musste wohl schon einiges erzählt haben, denn keines der Mädchen schien enttäuscht zu sein. Vielmehr hatte Lily das Gefühl, als würden die Mädchen James allein durch ihre Blicke verschlingen. Sie konnte deutlich spüren, wie sich James versteifte und ein gequältes Lächeln trat auf sein Gesicht. “Sirius! Schön, dich zu sehen!” Mittlerweile hatten sie ihre Familien erreicht und James setzte sich neben seine Eltern, genau auf die entgegen gesetzte Seite der Mädchen. Lily zog er mit sich mit und drückte sie neben sich auf die Decke, die er unter dem Arm und nun ausgebreitet hatte. Lily sah ihn vorsichtig an. Sie spürte, dass seine gute Laune gerade um einiges gesunken war. Auch James’ Mum schien das zu spüren, denn sie sah ihn neugierig an. “Und, wie war es in Kairo?” James lächelte: “Es war toll, ich hab jetzt richtige Muggelsachen und wir haben ein paar Kleinigkeiten für unsere Freunde. Kairo ist echt eine große Stadt. Noch größer als London. Eigentlich kann man die beiden Städte gar nicht mit einander vergleichen.” Lily unterbrach ihn. “Soll ich dich eincremen?” James’ Kopf fuhr herum und seine Augen leuchteten. Dann nickte er begeistert. Lächelnd öffnete Lily die Flasche und ließ Creme in ihre Handfläche tropfen, die sie dann langsam auf James’ Rücken verteilte. Er schloss kurz die Augen und sah dann wieder zu seiner Mutter. “Wir wollen morgen Alexandria ansehen, wenn wir schon in dieser Stadt sind, müssen wir sie uns auch ansehen. Als wir heute mit dem Bus durchgefahren sind, haben wir einige interessante Sachen bemerkt.” Sein Blick wanderte wieder zu Lily, die mittlerweile ihr Handtuch abgelegt hatte. Er riss die Augen auf und starre sie an. Da nicht nur seine Mutter, sondern auch sein Vater und Lilys Eltern ihm zugehört hatten, entging keinem der Blick, den er ihr jetzt zuwarf und als sie sich kurz eine Strähne aus dem Gesicht strich und wieder neue Creme aus der Flasche drückte, musste er schlucken, denn er begriff, dass sie ihm nun den Oberkörper einreiben wollte. Als ihre Finger seine Haut berührten, zog sich trotz der Hitze eine Gänsehaut über seinen Körper, die Lily nicht entging. “Ist dir kalt, James?”, zog sie ihn auf. Er verdrehte nur die Augen und grummelte: “Ja ja, mach dich ruhig lustig über mich!” Es war deutlich zu erkennen, dass sie sich ein Lachen verkneifen musste. James sah wieder seine Mutter an, die ihn belustigt musterte, aber nichts dazu sagte. Leicht genervt meinte er dann: “Kommt ihr morgen mit? Oder wollt ihr wieder nur am Strand liegen?” James’ Vater seine Frau an und meinte: “Urlaub James, Urlaub, das bedeutet entspannen und nicht wie ein Irrer durch die Gegend laufen. Wobei, einige machen das ja wirklich gern!” James zuckte nur die Schultern. Ihm war alles egal, solange Lily auch dabei war. Plötzlich hatte er eine, Sonnencremeflasche vor der Nase. Lily sah ihn auffordernd an und er machte sich grinsend ein wenig Creme auf seine Hände. Dann fing er an, sie langsam auf ihrem Körper zu verteilen. “Evans, ich muss sagen, der Bikini ist echt heiß!”, versuchte er, sie aus der Reserve zu locken. Aber Lily blieb cool und meinte nur gelassen: “Ja, ich weiß. Deshalb hab ich ihn ja auch angezogen.” Als James Lilys Arme und Rücken fertig hatte, drehte sie sich zu ihm und sah ihm dabei zu, wie er neue Creme auf die Hand machte. James stellte die Flasche weg und cremte ihr den Bauch ein. Dann wanderte seine Hand höher und hätte sie fast berührt, doch er stoppte kurz vorher und starrte auf die Stelle, über der seine Hand gerade schwebte. Dann sah er unsicher zu Lily. Sie grinste nur breit. “Du als mein fester Freund darfst das.” Sie zwinkerte ihm zu und langsam legten sich seine Finger auf ihr Dekoltée. Langsam und auf regelmäßiges Atmen bedacht cremte er sie fertig ein und schien fast erleichtert zu sein, dass er fertig war. Unsicher sah er Lily an, die ihn nur liebevoll anlächelte. Auf einmal tauchte neben James ein blondes, schlankes Mädchen, mit für ihre Figur riesigen Brüsten auf. Was James allerdings gar nicht mitbekam, denn der sah noch immer Lily an. Erst als ihr Blick nach oben ging, sah er neben sich. In dem Moment ließ sich das Mädchen neben ihm nieder. “Ich habe meine Creme vergessen. Schmierst du mich auch ein?” James, der sie erst ganz normal angesehen hatte, blickte nun abfällig zu ihr. “Ist nicht meine Creme und wenn ich jemanden eincreme, dann nur meine Freundin.” Damit war das Gespräch für James beendet und er drehte sich wieder zu Lily. Doch Blondie gab nicht so schnell auf. “Du bist süß. Was meinst du, hast du Lust, heute Abend zu mir zu kommen? Ich feiere eine kleine Party. Und so heiße Typen wie du dürfen da nicht fehlen.” Lily konnte sehen, wie sich die Augen von James verdunkelten. Sie wusste, dass er dann sauer war. So hatte er zum Beispiel ausgesehen, als Snape sie Schlammblut genannt hatte. Diese Augen würde Lily nie vergessen. Da waren sie schwarz gewesen und nicht mehr braun. Langsam drehte er seinen Kopf zu ihr und meinte leise, aber trotzdem gut verständlich: “Falls du keine Augen im Kopf hast, das ist meine Freundin!” Er zeigte auf Lily. “Und wenn ich mit jemandem abends Party mache, dann mit ihr und nicht mit irgendwelchen dahergelaufenen Gän….” Doch er kam nicht weiter, denn Lily hatte nach seinem Arm gegriffen und zog ihn Richtung Wasser. “Ich wollte unbedingt noch schwimmen gehen und da mir gerade so warm ist, dachte ich, ich brauch eine Abkühlung.” Sie lächelte ihn an und sah, dass er sich langsam beruhigte. “Das glaubt mir keiner!”, lachte er leise. Er stand bis zu den Schultern im Wasser und hielt Lily an der Taille fest. Sie hatte ihre Beine um seine Hüfte geschlungen und ihre Arme um seinen Nacken gelegt. “Warum nicht?” Lily hatte ihren Kopf leicht schief gelegt. James lachte nur. “Nun, falls du dich nicht mehr erinnerst, du hast mich eigentlich gehasst!” Lily wurde rot. “Hab ich nicht, du hast mich nur genervt, deshalb war ich manchmal etwas… gemein.”. Sie sah ihn vorsichtig an. “Wenn du magst, können wir das ja auch im schwarzen See machen!”, nuschelte Lily. James nahm ihr Kinn und zwang sie so, ihn anzusehen. “Würdest du das wirklich machen?” Sie nickte nur und wurde noch roter. Dann vergrub sie ihren Kopf in seiner Halsbeuge. Er schlang seine Arme fester um sie. “Lily!”, seufzte er glücklich. Als er ihren Namen so liebevoll aussprach, machte ihr Herz einen Hüpfer. Und wieder einmal wurde ihr bewusst, was für eine Auswirkung James auf ihren Körper hatte. “Das heißt also, du schläfst heute bei mir?”, fragte James leise. Lily lag neben James wieder in der Sonne. Er hatte sich auf einen Ellebogen abgestützt und sah sie fragend an. Sie hatte sich schon leicht gewundert, dass er sich keine ‘Absicherungen’ holte. Sie öffnete ihre Augen und hob eine Augenraue. “Das wäre das erste Mal, dass ich bei einem Kerl im Zimmer schlafe!”, murmelte sie gespielt schockiert. “Evans, irgendwann ist immer das ‘erste mal’!”, meinte er lehrerhaft und hob einen Finger. Und wieder sah sie gespielt schockiert aus, als sie sich die Hand vor den Mund hielt: “Du willst mir heute meine Unschuld rauben?” “Ha, wenn du wüsstest, was ich, heut… warte, du bist noch Jungfrau?” Unsicher sah er sie an. Sie konnte förmlich sehen, wie ihm das Blut in den Adern gefror. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Sie lachte: “Na wie hätte ich sie denn verlieren sollen? Du hast immer wieder erfolgreich verhindert, dass ich mal einen Freund haben könnte. Also wird die Entjungverungssache wohl oder übel an dir hängen bleiben!” Unschuldig sah sie ihn an und brach in schallendem Gelächter aus. James war feuerrot und starrte sie völlig überfordert an. Sie drehte sich zu ihm und klopfte ihm auf die Schulter. “Das schaffst du schon, bist ja schließlich klasse, oder?” Er konnte nur nicken. Er hätte nicht gedacht, dass Lily noch Jungfrau war. Leise flüsterte er: “Bin da wirklich ich dran schuld, dass du noch nicht…?” Er konnte den Satz einfach nicht beenden. Sie lachte. Es war so niedlich, wenn er sich unwohl in seiner Haut fühlte. “Nein. Ich wollte sowieso warten, bis der Richtige kommt. Also wäre es im Endeffekt doch an dir hängen geblieben.” Als Lily das sagte, weiteten sich seine Augen und glücklich strahlte er sie an. “Meinst du das wirklich ernst?” Er konnte es einfach nicht fassen. Lily sah ihn liebevoll an: “Wenn ich es nicht so gemeint hätte, würde ich es nicht sagen!” Freudestrahlend beugte sich James zu ihr und gab ihr einen Kuss. “Danke Lily!” Sirius war wie Petunia nach dem Essen sofort verschwunden und so saßen Lily, James und ihre Eltern noch ein wenig beisammen. Neugierig sah Lilys Dad James an. “Und was stellen Sie sich für ihre Zukunft so vor?” James sah auf und blickte in die interessierten Augen von Mister Evans. Dann huschte sein Blick zu Lily, die gerade einen Schluck Cola trank. “Schule abschließen, Lily heiraten, mit Lily ganz viele Kinder bekommen und Auror werden. Wobei die letzten beiden Sachen sollte man gleichzeitig machen, schließlich will ich meine Familie auch ernähren können.” Führsorglich klopfte er Lily auf den Rücken, die ihre Cola über den Tisch gespuckt hatte, als er sagte, dass er sie heiraten und Kinder mit ihr haben wollte. Noch immer hustete sie leicht. “Geht’s wieder?” Er sah sie belustigt aus seinen braunen, jetzt lustig funkelnden Augen an und beobachtete zufrieden, wie sich eine leichte Röte auf ihrem Gesicht breit machte. “Tu das nie wieder, Potter!” Sie funkelte ihn - noch immer hustend - an. Er sah aber deutlich, dass sie ihm nicht ernsthaft böse war. Er sagte allerdings lieber nichts mehr zu dem Thema, obwohl ihm da noch einige eingefallen wäre. Auch Lilys Eltern hatten einen kleinen Schreck bekommen, aber nach der Reaktion ihrer Tochter zu urteilen, schien es schlimmeres zu geben. “Und was haben Sie vor?” Jetzt richtete James’ Vater die Frage an Lily. Es hatte fast den Eindruck, als würde er sie retten wollen. Sie sah James kurz an und grummelte dann: “Wenn er das wirklich ernst meint, werde ich wohl hauptberuflich verheiratet und schwanger sein.” Jeder, sogar James, sah sie fassungslos an. Sie grinste breit. “Was? Dachtest du, nur du kannst schocken?” James war sprachlos. So etwas hatte er niemals erwartet. “Also wäre es nicht schlimm, wenn wir heiraten?” Lily hörte James’ Frage, als sie unter der Dusche stand. Er war in seinem Zimmer und saß auf dem Bett, während er wartete, dass Lily mit Duschen fertig werden würde, damit er selber unter die Dusche gehen konnte. Lachend meinte sie: “Es gibt schlimmeres!” Auch James grinste, denn es war wie eine Zustimmung. Er hörte, dass das Wasser aufhörte zu laufen. Und tatsächlich kam keine fünf Minuten später Lily aus dem Badezimmer. In ihrem roten Neglige. “Was mach ich eigentlich, wenn Sirius jetzt noch mal reinkommt?” Sie hatte sich elegant an die Wand gelehnt und sah ihn jetzt verführerisch an. Ihm blieben die Worte fast im Hals stecken. Er musste sich stark zusammen reißen, um sie nicht die ganze Zeit anzustarren. “Zettel geschrieben, kommt heut nicht mehr! Duschen!” Und schon war er im Bad verschwunden. Lily lachte. Sie liebte es, wenn er sprachlos war oder verwirrt oder wenn er mit seinen Hormonen zu kämpfen hatte. Und dann schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. Schnell schlüpfte sie in sein Bett. Als James wieder aus dem Bad kam, trug er wieder eine Boxershorts und trocknete sich gerade die Haare mit einem Handtuch ab. Lily hatte freien Blick auf seinen durchtrainierten Oberkörper, der noch leicht feucht schimmerte. Auch seine Armmuskeln kamen toll zur Geltung. Lächelnd sah er auf die rothaarige Schönheit, die bereits in seinem Bett auf ihn wartete. Er legte das Handtuch schnell zum trocknen, machte die Nachttischlampe an und löschte das große Licht. Dann krabbelte er zu Lily unter die Bettdecke und schlang seine Arme um sie. Plötzlich zuckte er zusammen und fuhr erschrocken zurück. Mit großen Augen sah er sie an. Sie lächelte nur und beobachtete ihn. Langsam und mit großen Augen hob er die Bettdecke ein Stück hoch. Er hatte richtig gefühlt. Sie war nackt. Kapitel 10: Im dunkeln ist gut munkeln -------------------------------------- Als Sirius die Tür öffnete, sah er seinen Freund im Bett liegen. Alleine. Also war es doch nichts mit ihm und Lily. Obwohl James doch die erste Nacht bei ihr geschlafen hatte. Langsam ging er zu seinem Freund, der anscheinend noch tief und fest schlief. Er setzte sich ihm gegenüber auf sein eigenes, noch vom Vortag gemachtes Bett und musterte ihn. Er überlegte gerade, wie er ihn am besten und gemeinsten wecken konnte, als er aus den Augenwinkeln etwas Rotes auf dem Boden liegen sah. Bei genauerem Hinsehen bekam er große Augen. Er hob es hoch und sah den Stofffetzen entsetzt an. James hatte mit einem Mädchen…. Das konnte einfach nicht sein, das würde er nicht machen, nicht wenn Lily im Nebenzimmer lag und schlief. Obwohl, vielleicht hatte sie ihn mal wieder so richtig zusammengestaucht und James musste Frust ablassen. Noch immer den roten Stoff in der Hand, rüttelte er ihn wach. Die einzige Reaktion war ein genervtes “Hm!” Sirius war es egal. Er musste sich dringend mit James über das rote Etwas unterhalten. Er rüttelte ihn weiter, bis er endlich die Augen aufschlug und ihn verschlafen ansah. “Was denn, Pad? Stress mit einem Mädchen?”, grummelte er vor sich hin. Sirius schüttelte seinen Kopf und hielt ihm wortlos die Unterwäsche vors Gesicht. James bekam große Augen und riss es ihm aus der Hand. “Bist du irre? Wenn sie sieht, dass du es gesehen hast, dreht sie durch!” James sah panisch Richtung Bad. Sirius, dem der Blick nicht entgangen war, stand auf und ging zur Badezimmertür. James rief noch: “Lass zu, da ist nur….” Doch er konnte nicht zu Ende sprechen, denn sein Freund hatte bereits die Tür aufgerissen und war ins Bad gestürmt. James hörte zwei erschrockene Aufschreie und dann sprang Sirius mit hochrotem Gesicht aus dem Bad. “BLACK!”, kam eine wütende Stimme aus dem Bad. “Sorry!”, rief er gegen die wieder geschlossene Badtür. “Bade, solange du willst!” Entgeistert starrte er auf die Tür, dann wanderte sein Blick zu James und endlich schien er zu begreifen. Seine Augen fielen ihm fast aus dem Kopf. Er zeigte stumm mit ausgestrecktem Zeigefinger erst auf die verschlossene Tür, dann auf James und wieder zurück. Der nickte nur, was sollte er auch sonst tun, Sirius wusste ja jetzt Bescheid. Langsam kam er wieder zurück und ließ sich auf seinem Bett nieder. “So, Prongs, ich fasse zusammen: in unserem Bad sitzt Lily in der Wanne. Du liegst im Bett und hast noch wie viel an? Nichts? Dann wäre das wahrscheinlich genauso viel, wie sie anhatte. Denn schließlich lag ihr Zeug ja hier, vor deinem Bett.” Er deutete auf den Fußboden, von dem er es aufgehoben hatte. James nickte nur immer zustimmend. Sirius verschränkte die Arme vor der Brust. “Klär mich auf!” James sah ihn verwundert an, zuckt aber mit den Schultern und meinte: “Man brauch immer einen Mann und eine Frau. Wenn sich die beiden lieben, haben sie Sex. Also, wenn man..” Doch weiter kam er nicht, denn Sirius schnaubte und sagte: “Ich bin aufgeklärt, danke.” Belustigt runzelte James die Stirn: “Ich denke, ich soll dich aufklären?” Genervt sah Pad seinen Freund an. “Du weißt sehr wohl, was ich meine, Herr Neunmalklug!” James lachte und fragte: “Na was denkst du denn, was passiert ist?” Dann wackelte er bedeutungsvoll mit den Augenbrauen. Er musste ein Lachen im Kissen ersticken, als er Sirius’ Gesicht sah. Mund offen, Augen aufgerissen und sprachlos. Er suchte nach den richtigen Worten. “Ihr habt… also.. Na ja… ich meine…. Warum auch nicht… also… echt?”, stammelte er. James konnte nicht mehr. Lauthals lachte er über die offensichtliche Fassungslosigkeit seines Kumpels. “Nein, haben wir nicht. Zumindest nicht das, was du denkst!” “Nicht das, was ich denke?” “Nein, nicht das, was du denkst!” “Und was dann?” James grinste. “Lily kann ziemlich handgreiflich werden.” Als er das sagte, blitzten seine Augen auf. Sirius fielen fast die Augen aus dem Kopf. “Sie hat…? Ich meine… Lily? Unsere Streberlily?” Er sah zur Badtür und schüttelte den Kopf. Noch immer perplex drehte er sich wieder zu James. “Jetzt will ich aber Details haben!” James lächelte und begann zu erzählen. Sie war nackt. Seine Lily lag nackt neben ihm, in seinem Bett. Er konnte den Blick einfach nicht von ihr lösen. Erst als Lily ein wenig aufgeregt meinte: “Hör auf, zu sabbern!”, richtete er seinen Blick wieder auf ihr Gesicht. Er musste ein Lachen unterdrücken, denn sie war feuerrot. “Nackt!”, jubelte er. Sie sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. “Ich denke, das wolltest du so. Zumindest hast du heute Nachmittag so was gesagt!” James nickte eifrig mit dem Kopf. “Ja, das hab ich!”, quietschte er. Noch nie hatte er sich so wuschig gefühlt, weil ein nacktes Mädchen neben ihm lag. Neugierig sahen sie seine Augen an. “Bist du komplett nackt?” Jetzt musste sie sich ein Grinsen verkneifen. Sie musste sich zusammen reißen und sah ihn dann vollkommen ernst an. “Das weiß ich nicht! Am besten, du prüfst das schnell nach, damit ich auch bescheid weiß!” James, der plötzlich relativ unregelmäßig atmete, sah sie aus großen Augen an. “Ich darf… also. .. Dort…. Ich… wirklich?”, stammelte er völlig überfordert. Lily sah ihn weiter ernst an. “Dich zwingt niemand, wir können auch unwissend schlafen gehen. Also dann, gute Nacht.” Sie beugte sich über ihn, um die Lampe auszumachen. Dabei kam sie mit ihren Brüsten an seinen Oberkörper. James stöhnte auf und hielt ihre Hand so fest, dass sie nicht an die Lampe kommen konnte. Langsam streichelte er mit der anderen Hand erst ihren Nacken, glitt weiter zu ihren Rücken und dann hinunter zum Po. Als er auch da keinen Stoff spürte, zog er scharf die Luft ein. Er starrte auf die noch immer an ihn gepresste Hexe, die ihn neugierig musterte. “Komplett!”, murmelte er. Sie lächelte nur. Langsam drehte er sie auf den Rücken und legte sich, auf einen Ellebogen gestützt, halb auf sie. Als ihn zwei große grüne Augen fragend ansahen, beugte er sich nach unten und küsste sie. Lily schlang die Arme um ihn und erwiderte den Kuss sofort. James fing an, ihren Bauch zu streicheln. Lily, der das mehr als gut gefiel, fing an, seinen Rücken zu streicheln. Mit der anderen Hand krallte sie sich in seinen Haaren fest. James, dem bei ihren Berührungen schon ganz anders wurde, keuchte leicht auf. Er musste sich unbedingt in der Gewalt haben, sonst würde Lily das sicher falsch verstehen. Trotzdem ließ er langsam seine Hand ein wenig höher gleiten. Lily genoss seine Brührungen. Er hatte so unglaublich weiche Hände und als sie endlich ihre Brüste erreichten, stöhnte sie auf. James, dem das nicht entgangen war, fing an, ihr langsam den Hals hinabzuküssen. Lilys Griff in seinen Haaren verstärkte sich und als er ihre Brust mit kleinen Küssen bedeckte, zog sich eine Gänsehaut über ihren Körper. “James!”, murmelte sie leicht weggetreten. Lächelnd machte er weiter. Langsam glitt seine Hand tiefer und verweilten einen Moment bei ihrem Bauchnabel. Lily presste sich ihm entgegen, was wiederum James zum Aufkeuchen brachte. Der Braunhaarige, der sich zuerst nicht sicher war, ob er sie dort berühren durfte, ließ nun mit bestem Gewissen seine Hand zwischen ihre geöffneten Schenkel gleiten. Als seine Finger sie anstupsten, stöhnte sie auf. Er hatte einen Punkt getroffen, der sie die Sterne sehen ließ. Sie keuchte und zog ihn zu einem feurigen Kuss nach oben. James wusste schon lange nicht mehr, wo er war, alles was zählte, war Lily und ihre Seufzer. Seine Finger suchten sich weiter ihren Weg, was sie immer wieder laut aufstöhnen und seufzen ließ. Keuchend sahen sie sich in die Augen und sahen sich lächelnd an. Dann rutschte er wieder nach unten, doch diesmal stoppte er nicht bei ihren Brüsten, sondern erst, als er ganz unten war. Lily wollte fast protestieren, als sie seine Zunge spürte, die sachte über ihre Mitte fuhr. Sie krallte sich in dem Lacken fest und drückte ihren Oberkörper durch. Ihr Stöhnen wurde unkontrollierter und James’ Bemühungen immer intensiver. Lily konnte nicht mehr. Vor ihren Augen drehte sich alles, ihr ganzer Körper kribbelte und dann kam sie. Wie eine riesige Welle brach es über sie hinein und sie ließ sich schwer keuchend zurücksinken. Sanft zog sie ihn nach oben. Dann sah sie in seine Augen und sah dort nur Glück, Zufriedenheit, und Liebe. Ja, vor allem Liebe. Er beugte sich über sie und gab ihr einen vorsichtigen Kuss, den sie aber sofort intensivierte. James ließ sich neben sie fallen und zog sie in seine Arme. Er wusste jetzt, dass sie ihm blind vertraute und auch, dass sie ihn liebte, so wie er sie. Er hätte die ganze Welt umarmen können, so glücklich war er gerade. Er schloss die Augen und kuschelte sich an sie. Ihre Hände hatte sie um ihn geschlungen, so, dass ihre Brüste seinen Oberkörper berührten. Er seufzte zufrieden, als ihr Hände seinen Rücken streichelten. Er war so weggetreten und im Rausch von ihren Berührungen, dass er gar nicht mitbekam, wie sie eine Hand vom Rücken nahm und nun seinen Bauch streichelte. Erst als sie auch die andere Hand vom Rücken zog, sah er sie an. Lily ignorierte seinen Blick und fuhr ihm weiter über den Oberkörper, dann wanderten ihre Hände langsam tiefer. Als sie beim Bund seiner Boxershorts ankamen, sah sie zu ihm hoch. Sie wollte, war sich aber nicht sicher, ob er es auch wollte. Ein wenig atemlos verfolgte er ihre Bewegungen und hatte zu tun, nicht über sie her zu fallen, als ihre Hände bei seinem Shortbund waren. Er sah die Frage in ihren Augen und küsste sie einfach. Keuchend stöhnte er in den Kuss, als Lilys Hand in seiner Hose verschwand und sich um ihn legte. Sie fing an, ihre Hand auf und ab zu bewegen. James war jetzt alles egal. Er hatte sich in das Kopfkissen gekrallt und gab sich Lily hin. Ein wenig verunsichert sah er auf, als sie plötzlich aufhörte und genervt aufstöhnte. Er wusste nicht, was er davon halten sollte und sah sie verunsichert an. Sie murmelte: “Blöde Shorts!”, während sie begann, sie ihn herunterzuzerren. Erleichtert atmete er aus, nahm ihre Hände weg und schob sie sich schnell von den Hüften. Lily hatte ihn machen lassen und sobald er fertig war, schlossen sich ihre Finger wieder um die Stelle, die James fast um den Verstand brachte. Ihre Bewegungen wurden schneller und James’ Stöhnen immer lauter. Er presste sich das Kissen vor den Mund, damit ihn nicht jeder hörte. Es war aber auch echt unglaublich, was Lily da gerade mit ihm machte. Er merkte, dass Lily an dem Kissen zog und vorsichtig nahm er es weg, nur um Lilys Lippen auf seinen eigenen zu spüren. So wie sie ihn küsste, hätte er fast den Verstand verloren. Er presste sich an sie, bewegte leicht seine Hüfte, während sie weiter ihren Rhythmus fortsetzte. Am liebsten hätte sich James jetzt auf sie gerollt und wäre in sie eingedrungen, aber er wusste, dass das zu viel für Lily wäre. Vielmehr konzentrierte er sich darauf, nicht zu zeitig zu kommen. Doch lange hielt er es nicht mehr aus, denn Lily hatte jetzt richtig Tempo aufgenommen und küsste ihn leidenschaftlich. Als er soweit war, bäumte er sich auf und presste sich schnell das Kissen vor den Mund, um ein lautes Aufstöhnen zu ersticken. Erschöpft kam er wieder neben ihr zum Liegen. Lily sah ihn mit leuchtenden Augen an und fuhr ihm durch die Haare, bevor sie ihm einen kleinen Kuss gab. Mit rasendem Herz zog er sie ganz fest an sich und murmelte: “Ich liebe dich!” Lily zuckte kurz zusammen. So deutlich hatte er es ihr noch nie gesagt. Mit großen Augen sah sie zu ihm auf. Er meinte es wirklich ernst! Überglücklich schlang sie ihre Arme um ihn und hauchte ihm ins Ohr: “Ich liebe dich auch, James.” Als sie das sagte, wusste er, dass sie nun endlich ihm gehörte. Ihm ganz allein und nun brauchten sie nicht mehr vor den anderen Mädchen so zu tun, als würden sie zusammen sein. Sie waren es. Dann lachte Lily leise. “Jetzt muss ich Alice einen Brief schreiben.” Verständnislos sah James sie an. “Wieso das?” “Nun, ich musste ihr versprechen, dass sie die erste ist, die es erfährt, wenn wir zusammen sind.” Liebevoll strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht. “Kannst du tagsüber auch machen. Ich lass dich jetzt nicht weg!” Zufrieden grinsend kuschelte sie sich fest an ihren Freund und schloss die Augen. Kapitel 11: der Brief --------------------- Hey Alice, Ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass ich dir so schnell wieder schreibe, aber du wolltest ja als erste bescheid wissen, wenn es soweit ist. Nun, es ist soweit. James und ich sind zusammen!!!!!!!! Und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass du Recht hattest. Er ist echt total süß! Soll dich übrigens ganz lieb von ihm grüßen und auch von Sirius. Du hättest Black sehen sollen, als James ihm erzählt hat, dass wir jetzt zusammen sind. Dem ist das Gesicht eingeschlafen. Sah klasse aus. Schade, dass ich da grad keine Kamera zur Hand hatte! Also, bevor du fragst, wie das gekommen ist, erzähl ich es dir lieber. Wir waren zusammen in Kairo; also nur James und ich. Na und wir hatten echt Spaß. Wir waren zusammen einkaufen, haben uns die Stadt angesehen und das alles ohne uns zu streiten. Er hat irgendwann meine Hand genommen, was mein Herz übelst zum Rasen gebracht hat. Er hat aber auch tolle Hände. Als wir dann wieder im Hotel waren, wollten wir schwimmen gehen und was war? Sirius schien James mit irgend so einer Tussi verkuppeln zu wollen, was James natürlich durchschaut hat. Na und da hab ich dann seine Freundin gespielt, weil er mich drum gebeten hatte. Das war echt ein tolles Gefühl. Na ja und dann haben wir Abends ein wenig rum gemacht und seit dem sind wir zusammen! Heute wollen wir uns die Sphinx ansehen und vielleicht mal ein paar Pyramiden. Mal sehn, ob heute noch jemand anders mitkommt. Sirius jedenfalls würde ein bisschen Bildung nicht schaden! Sag liebe Grüße an Frank. Lily Zufrieden rollte sie die Pergamentrolle zusammen und band sie ihrer Eule an das Bein. Nach einem kleinen liebevollen Kniff ins Ohr war die Eule verschwunden. Lily sah ihr lächelnd nach. Sie wusste, dass Alice sich freuen würde. Hinter ihr hörte sie die Balkontür aufgehen und sah sich um. James und Sirius waren über den Balkon geklettert und ließen sich jetzt aufs Bett fallen. “Ihr kennt aber schon den Begriff Tür? Und ihr wisst auch, was das Wort bedeutet, oder?” Lächelnd und kopfschüttelnd sah Lily die beiden grinsenden Rumtreiber an. “Natürlich wissen wir, was das Wort Tür bedeutet, aber es ist doch viel cooler, wenn man über den Balkon klettert, oder?” Sirius hatte fragend eine Augenbraue hochgezogen. Lily sah ihn leicht grimmig an. “Und warum hast du dann heute morgen unbedingt die Badtür benutzen müssen?” Sie hatte die Sache von heute früh noch nicht vergessen. Sirius wurde wieder rot und sah hilfesuchend zu seinem Freund, der unbeteiligt weg schaute. Eingeschnappt verschränkte Sirius die Arme vor der Brust: “Toller Freund! Ja, mach nur so weiter. Unterstütz du ruhig deine Freundin. Irgendwann wird sich das rächen!” Dann drehte er sich zu Lily. “Eigentlich wollte ich Prongs zur Sau machen, weil er ein Mädchen bei sich im Zimmer hatte und wer hätte erwarten können, dass du das Mädchen bist? Ich dachte, er hätte jemand anderen da, weil du ihn vielleicht mal wieder zur Schnecke gemacht hättest und er sich abreagieren musste. Das Mädchen wollte ich allerdings vorher rausschmeißen. Und als ich dann die Tür geöffnet hatte, hab ich ja gemerkt, dass es gar keinen Grund gab, James zur Sau zu machen.” Lily wusste nicht so recht, was sie dazu sagen sollte, schließlich konnte es Sirius doch egal sein, mit wem James was hatte. Sirius, dem das nicht entging, grinste: “Wenn er ein anders Mädchen da gehabt hätte, würde er es spätestens jetzt bereuen, weil er ja eigentlich in dich verknallt ist und…” Weiter kam er nicht, denn James hatte ihn eine Kopfnuss gegeben. “Halt endlich die Klappe, Pad.” James war das ganze ziemlich peinlich, auch wenn er recht hatte mit dem, was er sagte. Grinsend sahen Lily und Sirius sich an. “Na aber Prongs, da musst du doch nicht rot werden! Es war doch eigentlich klar, dass Lily nachgibt. Und du nun endlich glücklich sein kannst!” James sah ihn böse an. “Das war gar nicht klar!” Lily wusste, dass Sirius nur seine Späße trieb und deshalb machte sie gleich mal mit. “Stimmt, so klar war das gar nicht! Denk nur mal an die vergangenen Jahre. Gott, was hat er mich da genervt! Mich wundert es, dass ich noch keine grauen Haare habe. Und außerdem beweißt das, dass ich ein sehr friedfertiger Mensch bin, denn sonst würde James schon lange nicht mehr leben!”, meinte sie lachend. Die beiden Männer sahen sie ungläubig an. “Friedfertig? Du hast James immer zusammengestaucht und angeschrien. Einmal hast du ihm sogar eine geknallt!” Lily wurde leicht rot, denn Sirius hatte Recht. “Aber dafür habe ich ihn nicht verflucht und solche Sachen, wie das gewisse andere Personen ganz gern mal tun, oder irre ich mich da?” Sie zog eine Augenbraue hoch und sah sie herausfordernd an. Kopfschüttelnd drehte sich Sirius zu James. “Ich wünsch dir viel Spaß mit ihr!” James verdrehte nur die Augen und sah ihn missbilligend an. “Halt doch einfach mal deine Klappe!” Ich fass es einfach nicht! Du bist wirklich mit ihm zusammen? Der Wahnsinn. Wurde aber auch endlich Zeit, James konnte einem schon fast leid tun. Übrigens, die Mädchen werden dich hassen! Du hast ihnen jetzt nämlich endgültig die Chance genommen, einmal mit James Potter zusammen zu sein. Aber keine Sorge, ich werde dich bis aufs Blut verteidigen. Übrigens! Herzlichen Glückwunsch zu dieser Entscheidung! Deine Intelligenz hat sich bemerkbar gemacht. Mach dich schon mal drauf gefasst, dass ihr einen Spitznamen bekommt, wie zum Beispiel: das perfekte Paar oder die, die sich nach sechs langen Jahren endlich fanden . Ich hätte auch noch eine Version, die die Slytherins benutzen könnten (mir bitte nicht übel nehmen, ich will dich ja nur vorbereiten) Potter und sein kleines Schlammblut . Ich soll euch ganz lieb von Frank grüßen, der laut gegrölt hat, als ich es ihm erzählt hab. So das war’s erst mal von mir. Ich wünsch euch dreien noch wunderschöne Ferien, lasst die Pyramiden stehen, alles Liebe Alice. Grinsend hatte Lily den Brief gelesen, der relativ schnell von Alice kam. Wenigstens war es diesmal ein Brief und nicht sie selbst gewesen, die erschienen war. Lily reichte den Brief lächelnd an James weiter, der lachte, als er die ersten Zeilen las. Nach einer Weile legte er ihn weg und sah sie nachdenklich an. “Alice hat Recht, was die Spitznamen angeht und wenn ich an Slytherin denke, wird mir nicht besser!” Lily wusste, worauf er anspielte, aber sie zuckte nur mit den Schultern. “Das wäre doch nichts neues! Sie waren schon immer niveaulos und da kommt es darauf doch auf das bisschen auch nicht mehr an. Obwohl, du reagierst ja immer ein klein wenig gereizt, wenn da ein Kommentar kommt. Gewöhn dich dran und sei mal cool, was das angeht.” Sie sah ihn ernst an und er wusste, dass sie Recht hatte und auch, dass sie wirklich meinte, was sie sagte, aber es würde wohl schwer werden, vor allem bei seinem Temperament, was in Bezug auf Lily oft mit ihm durchging. ****************** so, nun kommt noch der Epilog und dann ist die FF zu ende^^ arbeite aber schon an neuen sachen^^ lg emmett Epilog: Future will come ------------------------ Es war wie immer laut und hektisch, als sie durch die Absperrung zum Gleis 9 ¾ ging. Viele Eltern brachten ihre Kinder zum Zug, die Kinder mit ihren Koffern und die vielen Eulen, die durcheinander schrien. Lily liebte den den Anblick der Lock, doch heute galt ihr Interesse etwas andere. Sie suchte einen jungen Mann, der das selbe Abzeichen auf der Brust tragen sollte, wie sie. Lässig an den Zug gelehnt wartete James und strahlte sie an. Als sie vor ihm zum Stehen kam, zog er sie sofort in seine Arme und gab ihr einen liebevollen Kuss. Remus, der von all dem noch nichts wusste, schaute ein wenig überrascht, als Lily ihre Arme um James’ Hals schlang und den Kuss erwiderte. Sirius, dem das nicht entgangen war, klopfte ihm auf die Schulter und meinte: “Da staunst du, was? Ich war am Anfang auch echt baff. Vor allem, weil die wie Kletten zusammen hingen. Jeden Tag. Als wir im Urlaub waren, sind die echt nicht voneinander losgekommen. Ich hab mich ziemlich alleine gefühlt!” Lily löste sich von James und sah ihn ironisch an. “Ja, du warst sehr einsam, vor allem, als die ganzen Mädchen um dich drum herum waren. Und das nicht nur tagsüber. Jetzt wo du’s sagst, wir haben dich echt total vernachlässigt.” Dann sah sie James an. “Wir hätten ihn fragen sollen, ob er mal was mit uns unternehmen will.” Eifrig nickte James: “Stimmt, das wir das nicht gemacht haben, ist echt gemein! Dabei hätte er sich sicher gern die Sphinx und die Pyramiden angesehen. Und wir zwei Bösen sind einfach ohne ihn los. Obwohl, ich glaube, einmal haben wir ihn gefragt, oder auch zweimal, jeden Tag aufs neue und wenn ich mich recht entsinne, hat er immer dankend abgelehnt.” “Ja, stimmt, weil immer schon mindestens ein Mädchen auf ihn gewartet hat! Oder liegen wir da falsch?” herausfordernd sah sie Sirius an, der leicht genervt auf das Pärchen sah, das sich mal wieder einig war. Weinerlich sah er Remus an. “So ging das schon den ganzen Sommer. Ich dachte, ich dreh durch.” Remus lachte und klopfte ihm bemitleidend auf die Schulter. “Armer kleiner Pad, das waren sicher ganz schlimme Tage für dich! Und ich muss dich leider auch enttäuschen, denn es wird kaum besser werden, denn Lily und James sind jetzt beide Schulsprecher und das bedeutet, dass sie zusammen wohnen werden und durch ihre Aufgaben, die sie zusammen erledigen müssen, wird James wenig Zeit für dich haben! Zumal ja noch zusätzlich die Prüfungen anstehen, für die er lernen wird. Das wird wohl ein schlechtes Jahr für dich werden!” Entgeistert sah Sirius seinen Freund an. “Das ist nicht dein Ernst!” Jetzt mischte sich Lily ein. “Komm schon, du hattest ihn schließlich die ganzen letzten sechs Jahre, da wirst du mir doch wohl ein Jahr gönnen!” Sirius funkelte sie gespielt böse an. “Nein, das gönn ich dir nicht, denn das ist ja erst der Anfang! Wenn ihr dann verheiratet seid, hab ich gar keine Chance!” Lily lachte, sie wusste, wie er es meinte. Tröstend legte sie ihm eine Hand auf den Arm. “Keine Sorge Sirius, du wirst nicht zu kurz kommen. Du wirst Pate von jedem unserer Kinder und da ein Patenonkel ganz wichtig ist, muss er regelmäßig seine kleinen Schäfchen besuchen, das heißt, du wirst wohl ziemlich oft bei uns sein!” Jetzt starrten sie alle an. “Du willst Kinder?”, fragte James glücklich. Lachend meinte sie: “Was bleibt mir anderes übrig, ich erinnere dich nur an das, was du am Abendbrottisch im Urlaub gesagt hast: ‘Schule abschließen, Lily heiraten, mit Lily ganz viele Kinder bekommen und Auror werden.’ Klingelt’s da bei dir?” Sie sah ihn frech von der Seite an. Er nickte: “Richtig, du wirst dann ja.. Warte, wie war das? ‘hauptberuflich verheiratet und schwanger sein.’ ”. Sirius und Remus sahen zwischen den beiden ungläubig hin und her. “Wann habt ihr das denn ausgemacht?” Remus war etwas fassungslos. James grinste und sagte: “Im Urlaub, hab mir so gleich de Zusicherung der Eltern gesichert!” Man sah, dass er sichtlich stolz auf seinen Einfall war. Lily lachte nur und meinte: “Ich will als erstes aber einen Sohn. Wenn du das nicht hinbekommst, trenn ich mich wieder von dir!” Entsetzt sah er sie an. “Was? Aber das ist doch nicht machbar, dass ich vorher sage: “So, alle Spermien, die ein Mädchen machen würden, ignoriert die Eizelle und ihr anderen, mit dem Jungsgen, schnappt sie euch!” Das ist unmöglich!” “Dann wirst du dir eben Mühe geben müssen!” Sirius schien sich richtig darüber zu freuen, dass Lily ihn so ärgerte. “Und wenn nicht klappt, Prongs, ich werde auf dich warten!” Feierlich legte er sich eine Hand auf sein Herz. James atmete erleichtert aus. “Da hab ich ja Glück. Danke, Pad. Ich weiß nicht, was nicht ohne dich machen würde!” Remus fuhr dazwischen: “Sirius wartet vielleicht auf dich, aber der Zug nicht, der gleich losfährt!” Grinsend wuchteten sie ihre Koffer in den Zug, sprangen hinterher und fuhren dann ihrem letzten Schuljahr entgegen. ****************** so, das wars^^ hab zwei fanarts gezeichnet, vielleicht seht ihr sie euch mal an^^...ich sage nur. Lily und James Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)