Sommerurlaub von Emmett-the-Cullen (Lily und James) ================================================================================ Kapitel 8: Kairo ---------------- Als Lily munter wurde und sich umdrehte, raschelte es unter ihrem Kopf. Verwundert richtete sie sich auf und sah das Blatt Pergament, dass auf ihrem Kopfkissen lag. Stirnrunzelnd griff sie danach und entfaltete es. Guten Morgen Lilyflower, Und, gut geschlafen? Ich schon! Eigentlich hätte ich gern gewartet, bis du munter bist und dir in deine wunderschönen grünen Augen gesehen, aber ich denke, da würde deine Schwester einen Herzinfarkt bekommen, wenn sie mich bei dir sehen würde. Wobei… das ist ein Gedanke, den man vielleicht mal in Betracht ziehen sollte. Jedenfalls wünsche ich dir einen guten Morgen. Ich hoffe, du bist fit, denk dran, was du mir gestern versprochen hast: ein ganzer Tag, an dem du sozusagen mir gehörst! Ich freu mich schon, Flower. Kuss James Lily lächelte, als sie zu ende gelesen hatte. Eigentlich hatte sie erwartet, dass er grußlos verschwindet, aber der Brief sorgte für eine Revolte in ihrem Bauch und auch ihr Herz schlug schneller. Sie schlug ihre Bettdecke zurück, legte den Brief in ein Buch und verschwand schnell unter die Dusche. Petunia schien schon munter zu sein, denn sie war nicht mehr im Zimmer. Leise vor sich hin summend machte sie sich zurecht und ging dann zum Frühstück. Ihre und auch James‘ Eltern saßen schon beim Frühstück und ließen sich ihre Brötchen und den Kaffee schmecken. „ „Guten Morgen!“, rief Lily fröhlich und gab ihren Eltern schnell einen Kuss, bevor sie zum Buffet ging. Die Auswahl war riesig. Es gab die verschiedensten Sorten Cornflakes, Brötchen, Brotaufstriche, Wurst, es gab Eier, gebratenen Speck, dann etwas, was wohl ein einheimisches Nahrungsmittel war, denn sie wusste nicht so recht, was die grünlich schimmernde Pampe sein sollte, sie wusste nur, dass es mit Sicherheit kein Spinat war. Dann gab es eine riesige Saftauswahl, die verschiedensten Sorten und Mischungen von und mit Kaffee, dann sah sie noch Obst- und Gemüseplatten und Gebäck in Hülle und Fülle. Sie wusste nicht so Recht, was sie nehmen sollte und entschied sich nach einigem Zögern für Brötchen, Obst und Orangensaft. Sie ließ sich neben ihrer Mutter nieder, die sie von der Seite ansah. „Wo ist Petunia?“ Lily sah auf und blickte in die fragenden Augen ihrer Mum. Sie zuckte mit den Schultern und meinte: „Keine Ahnung. Ich dachte eigentlich, dass sie schon hier wäre. Als ich vorhin aufgestanden bin, war sie schon nicht mehr da.“ Ihr Vater mischte sich ein: „Ich habe sie vorhin im Pool gesehen. Ich denke, sie wird dann schon herkommen, wenn sie Hunger hat.“ Lily war egal, was ihre Schwester trieb, solange sie sie in Ruhe ließ. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als neben ihr ein Stuhl bewegt wurde und plötzlich ein Pergament vor ihrer Nase erschien. Erschrocken richtete sie sich auf und sah neben sich. James hatte sich gesetzt und hielt ihr jetzt das Papier hin. „Was ist das?“, fragte sie argwöhnisch. „Das ist die Liste aller Dinge, die wir heute zusammen machen.“ Entsetzt starrte Lily auf die Liste. Kamelreiten Sphinx ansehen Pyramiden besuchen Nilbootstour machen Baden gehen Kairo besuchen Postkarten an Freunde schreiben und verschicken Delfine und/oder Wale beobachten Muggelanziehsachen kaufen „Ähm… James, wann willst du das alles machen?“ Noch immer völlig entgeistert sah sie auf die Liste und dann zu James, der sie interessiert musterte. „Heute, wann sonst?“ Für ihn schien bereits festzustehen, dass alle Sachen auf dieser Liste erledigt wurden. „Das schafft niemand an einem Tag, nicht mal mit Zauberei! Selbst wenn wir versuchen, die Liste über die beiden Wochen abzuarbeiten, wird das stressig.“ Noch immer sehr skeptisch sah sie in sein Gesicht. „Aber ich dachte, die Sachen wären interessant. Ich hätte noch viel mehr Ideen, ich hab mich dann aber für die entschieden, die auch dir Spaß machen.“ Er sah sie traurig an. Seufzend gab sie nach. „Gut, wir machen das. Aber nicht alles heute.“ James‘ Augen fingen an, zu leuchten. „Das heißt, dass du mit mir über die zwei Wochen verteilt die ganzen Ausflüge machst?“ Lily schien sich in ihrer Haut nicht richtig wohl zu fühlen, denn schließlich saßen ihre und seine Eltern mit am Tisch, aber sie nickte schließlich ergeben. Ohne Vorwarnung zog James sie plötzlich an sich und flüsterte ihr ins Ohr: „Danke Lily.“ Dann sprang er auf und meinte: „Ich besorg die Sonnencreme, du die Verpflegung.“ Und schon war er weg. Sie starrte ihm etwas sprachlos hinterher. „Na danke Potter!“, grummelte sie. Dann stand sie auf, ging noch mal zum Buffet und fing an, Sachen zusammenzustellen, von denen sie wusste, dass James sie gerne aß. Als sie fertig war, steckte sie alles in eine Tüte und verkleinerte sie - unbemerkt von anderen - magisch und steckte sie sich in die Tasche. „Und was ist mit Sirius?“ Lily und James saßen allein im Bus Richtung Kairo. Doch James schien ihr keine Antwort geben zu wollen, denn er starrte nur weiter aus dem Fenster. Sie sah ihn eine Weile an und wieder fiel ihr auf, wie gut er doch aussah. Als er aber nach fünf Minuten immer noch nicht geantwortete hatte, strich sie ihm vorsichtig über den Arm, der auf seinen Beinen ruhte. „James, ist alles in Ordnung?“ Verwirrt sah er sie an. „Ja ja, alles in Ordnung.“ Dabei wich er ihrem Blick aber aus und sie wusste, dass er sie anlog. Seufzend lehnte sie sich an seine Schulter. Sie spürte, wie er einen Arm um sie legte und seinen Kopf auf ihren. Vorsichtig nahm sie seine andere Hand in ihre und fing an, sie zu streicheln. Sie hörte, wie er zufrieden aufseufzte. „Was ist los, James? Ich merke, dass irgendwas nicht stimmt.“ Lily hatte ur geflüstert, aber er hatte es trotzdem verstanden. Er suchte nach den richtigen Worten und meinte dann traurig: „Ich habe das Gefühl, dass sich trotz der letzten Nacht nichts zwischen uns geändert hat.“ Lily wusste sofort, was er meinte und drehte ihren Kopf so, dass sie ihn ansehen konnte. „Ich mag dich, James. Sehr sogar. Aber ich habe Angst. Ich möchte nicht verletzt werden. Für dich ist das jetzt bestimmt ein blöder Spruch, aber ich brauche wirklich noch etwas Zeit. Ich möchte wirklich gern mit dir zusammen sein, aber noch kann ich das nicht. Zumindest nicht so, wie du es dir wünscht.“ Sie sah ihm in die Augen und versuchte dort zu erkennen, ob er wusste, wie sie es meinte. Und er schien wirklich ein wenig erfreut zu sein. „Du würdest also gern mit mir zusammen sein? Gut. Ich lass dir Zeit, Lily. Aber bitte quäl mich nicht.“ „Wie meinst du das, quälen?“ „wehr dich nicht, wenn ich dich küssen möchte, lass mich dir Geschenke machen, lass mich dich in den Arm nehme, wenn es dir nicht gut geht. Solche Sachen meine ich.“ Er spürte, dass sie sich das durch den Kopf gehen ließ. „Aber nur unter einer Bedingung.“ Sie sah ihn ernst an. „Und die wäre?“ Er traute der Sache gerade nicht. „Nun, ich möchte, dass wir jetzt jeden Abend zusammen schlafen. Ich habe nämlich noch nie so gut geschlafen, wie letzte Nacht.“ Er lachte, als er sah, dass sie rot geworden war, aber das würde er ihr auf keinen Fall ausschlagen. „Abgemacht!“ Er hielt ihr - wie Alice am Vortag - den kleinen Finger hin und sie hackte ein. Sie lächelten sich an, bis James sie am Kinn fasste, sich vorbeugte und ihr liebevoll einen Kuss gab. „Das wollte ich die ganze Zeit schon machen.“, murmelte er in ihr Haar. Er hörte ihr glückliches Lachen und auch auf seinem Gesicht machte sich ein grinsen breit. „Wahnsinn. Ich hätte nie gedacht, dass Kairo so groß ist. Die ganzen Gebäude und die vielen Straßen und dieser Lärm.“ James schein echt beeindruckt zu sein. „Warst du noch nie in einer Großstadt?“ Lily sah ihn von der Seite aus an. Noch immer starrte er das Gebäude vor ihm an, was größer als Hogwarts aussah. Benommen schüttelte er den Kopf. „Nein. Nicht in so einer. Da ist London ja nichts dagegen.“ Lily lachte und meinte: „Stell dich mal da hin. Dann fotografier ich dich.“ James positionierte sich vor dem Gebäude und lächelte. Nachdem Lily abgedrückt hatte, sah sie ihn lachend an: „Sehr schön gemacht, Mister Potter! Da hat jemand Modelqualitäten.“ Gespielt eingebildet fuhr sich James durch die Haare, sah sie lasziv an und meinte: „Ich weiß. Wenn nicht ich, wer dann?“ Lily brach in schallendem Gelächter aus. „Ja, wenn nicht du, wer dann!“ Sie griff nach seiner ausgestreckten Hand und gemeinsam gingen sie weiter. Plötzlich blieb Lily vor einem Schaufenster stehen. „Sieh mal, James. Das ist doch hübsch! Lass uns da reingehen. Ich muss eh noch Urlaubsmitbringsel kaufen und das hier ist richtig hübsch!“ Im Schaufenster stand eine detailgetreue Nachbildung der Sphinx, die vor den Pyramiden hockte und sie bewachte. „Das ist was für Remus, meinst du nicht?“ Mit strahlenden Augen sah sie James an, der nur grinsend nickte. Das also musste Sirius gemeint haben, als er sagte: „Sei vorsichtig, wenn eine Frau einkaufen will. Erst will sie nur kucken und anprobieren, aber wehe, sie hat was gefunden. Dann erlebst du dein blaues Wunder. Du bist dein Geld schneller los, als du Quiddich sagen kannst!“ Beide betraten sie den kleinen, dunklen laden, der etwas muffig roch. „Hallo?“ James konnte niemanden im Laden erkennen. Auch Lily, die sich umsah, fand niemanden. Schulterzuckend sah sie ihn an und ging zu den Regalen, auf denen weitere Figuren standen. Die Sphinxnachbildung für Remus hatte sie schnell gefunden und zog sie vorsichtig zu sich. James war mittlerweile hinter sie getreten. „Das ist wirklich hübsch. Und was willst Alice mitnehmen?“ Lily sah sich weiter im Regal um und murmelte. „Keine Ahnung. Wenn mir was gefällt, dann nehme ich das. Ansonsten bekommt sie nichts.“ Beim letzten Satz hatte sie sich breit grinsend zu ihm umgedreht. James lachte, als er sagte: „Da weiß ich ja, wer nicht mehr mit dir reden wird.“ Doch Lily konnte nichts erwidern, denn beide hörten ein leises Stimmchen. „Sie Geschenke suchen?“ Langsam trat ein kleiner alter Mann mit verschrumpelter Haut auf die beiden zu und sah sie freundlich lächelnd an. James nicke und deutete auf Lily. Der Verkäufer sah Lily eine Weile an und meinte dann. „Junger Mann, Sie mitkommen.“ Doch James sah ihn nur verwirrt an, während Lily sich grinsend wieder den Regalen widmete. „Mitkommen.“, meinte der alte Mann noch mal und winkte James aufgeregt zu sich. Langsam ging James ihm hinterher. Er musste ziemlich aufpassen, denn desto weiter man in den Laden hinein ging, desto niedriger schien er zu werden. Erschwert wurde das ganze durch von der Decke hängenden Sachen, die James immer wieder zum Ausweichen veranlassten. Endlich blieb der kleine Mann stehen und lächelte James an. „Sehr hübsches Frau! Das hier genau richtig für rote Schönheit.“ Vorsichtig reichte er James eine feine Goldkette, an der ein grünes Herz hing. Ziemlich sprachlos starrte James auf die Kette in seiner Hand und nickte dann begeistert. „Ja, die nehme ich, aber sie soll nichts davon mitbekommen!“ Er nickte in Lilys Richtung und sah den Mann verschwörerisch an. Der lächelte nur leicht und verschwand mit kleinen schnellen Schritten Richtung Kasse. Und tatsächlich schaffte James es, die Kette zu kaufen, ohne dass Lily es mitbekam. Währenddessen hatte Lily nicht nur für Remus die Sphinx gefunden, sondern auch für Alice zwei Pharaonenstatuen, die sich durch Magneten im Kopfbereich küssten. Noch immer vollkommen fasziniert ging sie zur Kasse, wo James bereits auf sie wartete. „Lily, die Pharaonen haben mich auf eine nette Idee gebracht!“ Die beiden hatten das Geschäft verlassen und liefen mittlerweile wieder Hand in Hand durch die Stadt. Interessiert sah Lily zu James hoch, der genau das beabsichtigt hatte und sie mit einem schnellen Griff gepackt und geküsst hatte. Er hörte Lilys zufriedenes Seufzen und schlang beide Arme um ihre Hüfte. Wie gern hätte er ihr gesagt, dass er sie liebt, aber auch er hatte Angst, verletzt zu werden und solange sie nicht offiziell zu ihm stand, konnte er sich dazu nicht entschließen. Auch Lily hatte ihre Arme um ihn geschlungen und hätte ewig so stehen können, aber sie wusste, dass das in solchen Ländern wie hier durch Religion und Erziehung unüblich war und schob ihn vorsichtig von sich. Mit verklärtem Blick sah sie ihn an. „Das sollten wir machen, wenn wir allein sind, öffentliche Zurschaustellung von Gefühlen ist in arabischen Ländern verboten und auch Touristen sollten sich daran halten.“ Er hörte, dass Bedauern in ihrer Stimme mitschwang. „Willst du, dass wir wieder ins Hotel fahren?“ Schelmisch sah er sie an. Zu seinem Bedauern schüttelte sie den Kopf. Aber bei ihren nächsten Worten schlich sich wieder ein Grinsen ins Gesicht: „Dafür haben wir doch die Nächte.“ Lachend betraten die beiden die Lobby. Sowohl Lily als auch James waren beide mit Tüten vollgepackt. Sie waren noch ein wenig in Muggelgeschäften einkaufen gewesen, weil James richtige Muggelkleidung haben wollte. Dass es dann so ausarten würde und Lily sich schon über ihn lustig machte, dass er schlimmer als jede Frau wäre, hätte wohl keiner gedacht. Sirius, der gerade vom Pool kam, sah die beiden. Für ihn war alles klar. Die beiden gehörten einfach zusammen und auch Lily würde das wohl irgendwann einsehen müssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)